LokalNachrichten: ZÜRICH
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02.02.2010
800 Frauen prostituierten sich neu in Zürich
In der Stadt Zürich sind so viele Prostituierte wie noch nie registriert worden. In einem Jahr prostituierten sich knapp 800 Frauen neu.
Insgesamt 795 Neueinsteigerinnen in die Prostitution zählte die Stadtpolizei Zürich im vergangenen Jahr. Das sind so viele wie nie zuvor, wie «20 Minuten» schreibt. Im Jahr 2008 lag die Zahl bei 605.
Mit Abstand die grösste Zahl an Prostituierten kommen aus Ungarn. Von dort sind 300 Frauen in die Limmatstadt gekommen. Auf Platz zwei folgen die Schweizerinnen mit 75. Weiter zählte die Polizei 66 Neueinsteigerinnen aus Deutschland und 46 aus Brasilien.
Der Zustrom aus Osteuropa beschränkt sich nicht nur aus Ungarn. «Aus den jüngsten EU-Staaten Bulgarien und Rumänien zählten wir 60 Prostituierte», sagte Stapo-Sprecherin Judith Hödl. Die Rekord-Zahl betrachtet Rolf Vieli, Leiter des Projekts Rotlicht, mit Sorge: «Das ist zu viel für den Markt in Zürich.» Die Frauen geraten unter einen zu starken Konkurrenzdruck.
32 Bordelle weniger
Deshalb sollen laut Vieli noch in diesem Jahr Lösungen präsentiert werden, um eine möglichst gute Lebensqualität mit dem höchstmöglichen Schutz der Frauen in Einklang zu bringen.
Entgegen der Zahl der Neueinsteigerinnen ist die Anzahl der Bordelle gesunken. Von 302 Betrieben im Vorjahr auf 270 im Jahr 2009. Dabei setzt sich laut Vieli der Trend zu grossen Bordellen in Industriebetrieben ausserhalb der Stadtgrenze durch.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/21347312
800 Frauen prostituierten sich neu in Zürich
In der Stadt Zürich sind so viele Prostituierte wie noch nie registriert worden. In einem Jahr prostituierten sich knapp 800 Frauen neu.
Insgesamt 795 Neueinsteigerinnen in die Prostitution zählte die Stadtpolizei Zürich im vergangenen Jahr. Das sind so viele wie nie zuvor, wie «20 Minuten» schreibt. Im Jahr 2008 lag die Zahl bei 605.
Mit Abstand die grösste Zahl an Prostituierten kommen aus Ungarn. Von dort sind 300 Frauen in die Limmatstadt gekommen. Auf Platz zwei folgen die Schweizerinnen mit 75. Weiter zählte die Polizei 66 Neueinsteigerinnen aus Deutschland und 46 aus Brasilien.
Der Zustrom aus Osteuropa beschränkt sich nicht nur aus Ungarn. «Aus den jüngsten EU-Staaten Bulgarien und Rumänien zählten wir 60 Prostituierte», sagte Stapo-Sprecherin Judith Hödl. Die Rekord-Zahl betrachtet Rolf Vieli, Leiter des Projekts Rotlicht, mit Sorge: «Das ist zu viel für den Markt in Zürich.» Die Frauen geraten unter einen zu starken Konkurrenzdruck.
32 Bordelle weniger
Deshalb sollen laut Vieli noch in diesem Jahr Lösungen präsentiert werden, um eine möglichst gute Lebensqualität mit dem höchstmöglichen Schutz der Frauen in Einklang zu bringen.
Entgegen der Zahl der Neueinsteigerinnen ist die Anzahl der Bordelle gesunken. Von 302 Betrieben im Vorjahr auf 270 im Jahr 2009. Dabei setzt sich laut Vieli der Trend zu grossen Bordellen in Industriebetrieben ausserhalb der Stadtgrenze durch.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/21347312
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12.02.2010
Pausenlos Sex, um den Zuhälter zu bezahlen
Der Konkurrenzdruck in Zürichs Sexgewerbe steigt. Um genügend Geld zusammenzukriegen, gehen Prostituierte bereits am frühen Morgen an der Langstrasse auf Kundenfang. Die Stadt befürchtet Rückschläge für den Kreis 4
Im Zürcher Langstrassenquartier zeigt sich seit kurzem frühmorgens ein ungewohntes Bild. Prostituierte in kurzen Minijupes, die knapp über die Hüfte reichen, und Stiefeln, die knapp darunter enden, stehen an den einschlägigen Ecken und werben um Freier — während gleichzeitig Putzequipen die Strassen säubern und die Zürcher zur Arbeit fahren. Was seit Jahren das nächtliche Bild im Kreis Cheib geprägt hatte, ist inzwischen rund um die Uhr zu beobachten.
Konkurrenzdruck als Grund für 24-Stunden-Betrieb
Der Strassenstrich hat auf 24-Stunden-Betrieb umgestellt. Dieses Phänomen bestätigt Rolf Vieli gegenüber 20 Minuten Online. Der Leiter der städtischen Projekte «Langstrasse Plus» und «Rotlicht» kennt die Zürcher Milieuszene seit Jahren. Es handelt sich dabei um ein völlig neues Phänomen, das wir erst seit kurzer Zeit beobachten», sagt Vieli. Grund sei der zunehmende Konkurrenzdruck.
In der Stadt Zürich steigt die Zahl der Frauen im Sexgewerbe. 2009 zählte Zürich 795 Neueinsteigerinnen – so viele wie nie. «Die Zahl ist im Vergleich zu vor einigen Jahren markant angestiegen», sagt Vieli. Ein genauer Vergleich ist nicht möglich, da Zürich die Zählweise verfeinert hat. Der zunehmende Konkurrenzdruck lässt die Preise sinken, die Belastung für die Frauen steigt. «Ich weiss von Frauen, die während der Nacht auf dem Sihlquai anschaffen, anschliessend drei Stunden schlafen und dann am Morgen an der Langstrassse stehen und Kunden äusserst aggressiv anwerben», sagt Vieli.
Ausbeutung von Roma-Frauen aus Ungarn
Bei den Frauen, die frühmorgens an der Langstrasse anschaffen, handelt es sich laut Vieli fast ausschliesslich um Roma-Frauen aus Ungarn. Diese sind in hohem Mass von ihren Zuhältern abhängig. Die Fälle von Menschenhandel im Roma-Milieu haben laut der Koordinationsstelle gegen Menschenhandel und Menschenschmuggel stark zugenommen. Zahlreiche Frauen aus Ungarn würden zur Prostitution gezwungen, sagte die Zürcher Staatsanwältin Silvia Steiner im letzten Herbst gegenüber der «NZZ am Sonntag». Sie würden unter Druck gesetzt, streng kontrolliert und müssten alles Geld abliefern, das sie verdienen.
Vieli kennt das Problem: «Die Frauen werden gezwungen, so viel wie möglich zu verdienen.» Zuhälter würden von ihren Frauen Fixbeträge von mehreren Hundert Franken pro Tag verlangen. Und gleichzeitig sinken die Preise für Sex, nachdem sie lange relativ stabil waren, sagt Vieli. «Inzwischen ist der Preis oft verhandelbar, was für die Frauen heikel ist.» Mit der Folge, dass Roma-Frauen sich rund um die Uhr prostituieren: «Die Langstrasse am Morgen ist für viele die letzte Möglichkeit, das Geld für ihre Zuhälter zusammenzubekommen.»
Druck der Sihlquai-Prostituierten auf Kreis 4
Vieli sieht es ungern, dass die osteuropäischen Frauen, die nach ihrer Ankunft in der Schweiz anfangs auf dem Strassenstrich am Sihlquai arbeiten, an die Langstrasse drängen. «Das erzeugt einen Druck auf das ganze Quartier», sagt er. Und den Kreis 4 versucht die Stadt mit aufwändigen Massnahmen aufzuwerten. Schuld am drohenden Rückfall sind für Vieli die Liegenschaftsbesitzer, die durch die Prostitution zu hohen Mieteinnahmen kommen. Denn die Frauen brauchen für ihre Arbeit an der Langstrasse ein Zimmer, da es im Unterschied zum Sihlquai keinen Strassenstrich mit Geschlechtsverkehr im Auto gibt. Das hat prekäre Lebensbedingungen für die Frauen zur Folge: «Die Frauen benutzen teilweise zu viert oder zu fünft ein Zimmer», sagt Vieli.
Dass sich die Konkurrenz unter den Sexarbeiterinnen verstärkt hat und die Arbeitsbedingungen prekärer werden, bestätigt auch Doro Winkler von der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ). Um Ausbeutung zu verhindern fordert sie bessere Kontrollen der Arbeitsbedingungen. Doch die Ausbeutung der Frauen hat komplexe Gründe und ist nicht alleine eine Folge der Zuwanderung: «Vielmehr muss die grosse Nachfrage nach käuflichem Sex angeschaut werden, aber das ist tabu», sagt sie. Dabei könnten Freier auch selbst Verantwortung übernehmen. «Ein Freier sollte hinschauen, unter welchen Bedingungen die Frau arbeitet, von der er Sex kauft», sagt Winkler. Einige tun dies bereits: Rund ein Dutzend Opfer von Frauenhandel finden jährlich über einen Freier zum Beratungsangebot der FIZ.
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... n-25599678
Pausenlos Sex, um den Zuhälter zu bezahlen
Der Konkurrenzdruck in Zürichs Sexgewerbe steigt. Um genügend Geld zusammenzukriegen, gehen Prostituierte bereits am frühen Morgen an der Langstrasse auf Kundenfang. Die Stadt befürchtet Rückschläge für den Kreis 4
Im Zürcher Langstrassenquartier zeigt sich seit kurzem frühmorgens ein ungewohntes Bild. Prostituierte in kurzen Minijupes, die knapp über die Hüfte reichen, und Stiefeln, die knapp darunter enden, stehen an den einschlägigen Ecken und werben um Freier — während gleichzeitig Putzequipen die Strassen säubern und die Zürcher zur Arbeit fahren. Was seit Jahren das nächtliche Bild im Kreis Cheib geprägt hatte, ist inzwischen rund um die Uhr zu beobachten.
Konkurrenzdruck als Grund für 24-Stunden-Betrieb
Der Strassenstrich hat auf 24-Stunden-Betrieb umgestellt. Dieses Phänomen bestätigt Rolf Vieli gegenüber 20 Minuten Online. Der Leiter der städtischen Projekte «Langstrasse Plus» und «Rotlicht» kennt die Zürcher Milieuszene seit Jahren. Es handelt sich dabei um ein völlig neues Phänomen, das wir erst seit kurzer Zeit beobachten», sagt Vieli. Grund sei der zunehmende Konkurrenzdruck.
In der Stadt Zürich steigt die Zahl der Frauen im Sexgewerbe. 2009 zählte Zürich 795 Neueinsteigerinnen – so viele wie nie. «Die Zahl ist im Vergleich zu vor einigen Jahren markant angestiegen», sagt Vieli. Ein genauer Vergleich ist nicht möglich, da Zürich die Zählweise verfeinert hat. Der zunehmende Konkurrenzdruck lässt die Preise sinken, die Belastung für die Frauen steigt. «Ich weiss von Frauen, die während der Nacht auf dem Sihlquai anschaffen, anschliessend drei Stunden schlafen und dann am Morgen an der Langstrassse stehen und Kunden äusserst aggressiv anwerben», sagt Vieli.
Ausbeutung von Roma-Frauen aus Ungarn
Bei den Frauen, die frühmorgens an der Langstrasse anschaffen, handelt es sich laut Vieli fast ausschliesslich um Roma-Frauen aus Ungarn. Diese sind in hohem Mass von ihren Zuhältern abhängig. Die Fälle von Menschenhandel im Roma-Milieu haben laut der Koordinationsstelle gegen Menschenhandel und Menschenschmuggel stark zugenommen. Zahlreiche Frauen aus Ungarn würden zur Prostitution gezwungen, sagte die Zürcher Staatsanwältin Silvia Steiner im letzten Herbst gegenüber der «NZZ am Sonntag». Sie würden unter Druck gesetzt, streng kontrolliert und müssten alles Geld abliefern, das sie verdienen.
Vieli kennt das Problem: «Die Frauen werden gezwungen, so viel wie möglich zu verdienen.» Zuhälter würden von ihren Frauen Fixbeträge von mehreren Hundert Franken pro Tag verlangen. Und gleichzeitig sinken die Preise für Sex, nachdem sie lange relativ stabil waren, sagt Vieli. «Inzwischen ist der Preis oft verhandelbar, was für die Frauen heikel ist.» Mit der Folge, dass Roma-Frauen sich rund um die Uhr prostituieren: «Die Langstrasse am Morgen ist für viele die letzte Möglichkeit, das Geld für ihre Zuhälter zusammenzubekommen.»
Druck der Sihlquai-Prostituierten auf Kreis 4
Vieli sieht es ungern, dass die osteuropäischen Frauen, die nach ihrer Ankunft in der Schweiz anfangs auf dem Strassenstrich am Sihlquai arbeiten, an die Langstrasse drängen. «Das erzeugt einen Druck auf das ganze Quartier», sagt er. Und den Kreis 4 versucht die Stadt mit aufwändigen Massnahmen aufzuwerten. Schuld am drohenden Rückfall sind für Vieli die Liegenschaftsbesitzer, die durch die Prostitution zu hohen Mieteinnahmen kommen. Denn die Frauen brauchen für ihre Arbeit an der Langstrasse ein Zimmer, da es im Unterschied zum Sihlquai keinen Strassenstrich mit Geschlechtsverkehr im Auto gibt. Das hat prekäre Lebensbedingungen für die Frauen zur Folge: «Die Frauen benutzen teilweise zu viert oder zu fünft ein Zimmer», sagt Vieli.
Dass sich die Konkurrenz unter den Sexarbeiterinnen verstärkt hat und die Arbeitsbedingungen prekärer werden, bestätigt auch Doro Winkler von der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ). Um Ausbeutung zu verhindern fordert sie bessere Kontrollen der Arbeitsbedingungen. Doch die Ausbeutung der Frauen hat komplexe Gründe und ist nicht alleine eine Folge der Zuwanderung: «Vielmehr muss die grosse Nachfrage nach käuflichem Sex angeschaut werden, aber das ist tabu», sagt sie. Dabei könnten Freier auch selbst Verantwortung übernehmen. «Ein Freier sollte hinschauen, unter welchen Bedingungen die Frau arbeitet, von der er Sex kauft», sagt Winkler. Einige tun dies bereits: Rund ein Dutzend Opfer von Frauenhandel finden jährlich über einen Freier zum Beratungsangebot der FIZ.
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... n-25599678
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Mehrfach-Jobber auch im Sexwork
Zeit ist Geld und Geld ist Zeit
Der Effekt von Lohn- und Preisdumping wirkt sich somit auch auf Arbeitszeit aus.
Ursache muß nicht schiere Zuhältergewalt (Menschenhandel und sog. Zwangsprostitution) sein, wie im Bereich der Sexarbeit gerne unterstellt wird, sondern es gilt folgender ökonomische Zusammenhang:
1.) Kontinuierlicher Kaufkraftzusammenhang
Nachfrage wirkt auf Angebot wirkt auf Nachfrage (egal ob steigend oder fallend)
Bei sinkendem Lohn sinkt Nachfrage sinkt Arbeitsbedarf.
(In der Wirtschaft (Welt) hängt alles mit allem zusammen)
2.) Mindestgrenze beim Einkommen
Die Einkommenselastitzität bei geringen Einkommen wird immer geringer bis zu einem solchen Grenzwert, weil es einen Mindestbedarf zum Überleben gibt.
(Grenzwert wie Existenzminimum, Mindestlohn, bedingungsloses Grundeinkommen...)
aus 1.) und 2.) folgt ein Kompensationseffekt
Geringverdiener arbeiten immer mehr (Mehrfachjober), um über die Runden zu kommen.
das entspricht einem
Lemmingeffekt und ist ein selbstverstärkender und selbstzerstörerischer Mechanismus:
Runiöser Wettbewerb = Preis- u Lohndumping = Arbeiten bis zum umfallen
viewtopic.php?p=39353#39353
viewtopic.php?p=75267#75267
Die Theorie der Putophobie (Sexworkerfeindlichkeit, Tabuisierung, Stigmatisierung bis Kriminalisierung) besagt nun, daß die Gesellschaft alle negativen systemeigenen Probleme z.B. von freier Marktwirtschaft und Kapitalismus auf Randgruppen projiziert und stellvertretend abstraft. D.h. hier sind es die ausländischen Roma-Zuhälter, die die Roma-Frauen ausbeuten und als Sündenbock herhalten müssen.
(Sündenbockfunktion Prostitution)
Damit soll keinesfalls brutale Gewalt gerechtfertigt werden. Sie kann jedoch erklärt werden: Gruppen greifen dann zur Selbsthilfe, wenn Staat und Recht sie nicht integrieren kann (siehe: Staatsversagen und Mafia im Thema Sex-Macht-Geld).
Migrantische Sexworker leben möglicherweise in ihren fernen Heimatdörfern oder Trabantenstädten mit noch mehr Leuten in einer Einzimmerhütte oder Plattenbauwohnung.
Roma wirtschaften möglicherweise traditionellerweise immer schon in eine clanweite Gemeinschaftskasse ... Sowas verschweigt uns der Zeitungsartikel leider.
So sparen/wirtschaften islamische Frauen: Gameya:
viewtopic.php?p=43656#43656 (SW-only)
.
Der Effekt von Lohn- und Preisdumping wirkt sich somit auch auf Arbeitszeit aus.
Ursache muß nicht schiere Zuhältergewalt (Menschenhandel und sog. Zwangsprostitution) sein, wie im Bereich der Sexarbeit gerne unterstellt wird, sondern es gilt folgender ökonomische Zusammenhang:
1.) Kontinuierlicher Kaufkraftzusammenhang
Nachfrage wirkt auf Angebot wirkt auf Nachfrage (egal ob steigend oder fallend)
Bei sinkendem Lohn sinkt Nachfrage sinkt Arbeitsbedarf.
(In der Wirtschaft (Welt) hängt alles mit allem zusammen)
2.) Mindestgrenze beim Einkommen
Die Einkommenselastitzität bei geringen Einkommen wird immer geringer bis zu einem solchen Grenzwert, weil es einen Mindestbedarf zum Überleben gibt.
(Grenzwert wie Existenzminimum, Mindestlohn, bedingungsloses Grundeinkommen...)
aus 1.) und 2.) folgt ein Kompensationseffekt
Geringverdiener arbeiten immer mehr (Mehrfachjober), um über die Runden zu kommen.
das entspricht einem
Lemmingeffekt und ist ein selbstverstärkender und selbstzerstörerischer Mechanismus:
Runiöser Wettbewerb = Preis- u Lohndumping = Arbeiten bis zum umfallen
viewtopic.php?p=39353#39353
viewtopic.php?p=75267#75267
Die Theorie der Putophobie (Sexworkerfeindlichkeit, Tabuisierung, Stigmatisierung bis Kriminalisierung) besagt nun, daß die Gesellschaft alle negativen systemeigenen Probleme z.B. von freier Marktwirtschaft und Kapitalismus auf Randgruppen projiziert und stellvertretend abstraft. D.h. hier sind es die ausländischen Roma-Zuhälter, die die Roma-Frauen ausbeuten und als Sündenbock herhalten müssen.
(Sündenbockfunktion Prostitution)
Damit soll keinesfalls brutale Gewalt gerechtfertigt werden. Sie kann jedoch erklärt werden: Gruppen greifen dann zur Selbsthilfe, wenn Staat und Recht sie nicht integrieren kann (siehe: Staatsversagen und Mafia im Thema Sex-Macht-Geld).
Migrantische Sexworker leben möglicherweise in ihren fernen Heimatdörfern oder Trabantenstädten mit noch mehr Leuten in einer Einzimmerhütte oder Plattenbauwohnung.
Roma wirtschaften möglicherweise traditionellerweise immer schon in eine clanweite Gemeinschaftskasse ... Sowas verschweigt uns der Zeitungsartikel leider.
So sparen/wirtschaften islamische Frauen: Gameya:
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15.2.2010
Subito ein neues Prostitutionsgesetz?
In der Stadt Zürich wird zügig eine Vorlage ausgearbeitet – der Kanton hält sich noch zurück
Unter der Federführung des Polizeidepartements entsteht ein Stadtzürcher Prostitutionserlass; die Stossrichtung soll bis im April dem Stadtrat vorgelegt werden, und ab März dürfen sich erstmals auch NGO an der Gesetzesarbeit direkt beteiligen.
In einem Punkt sind sich alle einig: Die Zustände am weitum bekannten Stadtzürcher Strassenstrich sind prekär, Abhilfe tut not. Mit dieser Aussage hören die Gemeinsamkeiten allerdings bereits auf, wenn es darum geht, neue Wege im Umgang mit Prostitution zu finden. Soll es in erster Linie darum gehen, den sich (meist völlig legal) prostituierenden Frauen bessere Arbeitsbedingungen und dadurch mehr Schutz zu ermöglichen? Oder geht es vor allem um die betroffene Quartierbevölkerung? Oder um den Kampf gegen kriminelle Machenschaften, also um Menschenhandel, Ausbeutung und Zwangsprostitution? Vermutlich geht es um all dies und noch viel mehr, wenn die Stadt Zürich eine Prostitutionsverordnung erarbeiten lässt; bis anhin hinter verschlossenen Türen, streng verwaltungsintern und unter der Federführung des Polizeidepartements, ab März erstmals mit direkter Beteiligung von NGO.
Wohin mit Prostitution?
Die neue Verordnung entsteht unter der Leitung von Rolf Vieli, der die Projektgruppe «Rotlicht» des Polizeidepartements führt und sich als Kämpfer für ein wohnliches Langstrassenquartier hervortut. Vieli ist die Lebensqualität der Quartierbewohner ein sehr wichtiges Anliegen, gleichzeitig akzeptiert er die legale Prostitution als gesellschaftliche Realität – und findet, sie müsse halt dort stattfinden, «wo sie nicht stört». Wo das genau sein könnte, vermag er nicht zu benennen. Es fällt generell auf, dass es im Umgang mit Prostitution wesentlich leichter fällt, Verbote zu formulieren, als Aussagen darüber zu machen, wo und wie die Prostitution in einem sicheren, für alle Beteiligten annehmbaren Rahmen ausgeübt werden darf. Dabei handelt es sich um ein in der Schweiz seit 1942 legales Gewerbe, das seit langem unter dem Schutz der verfassungsrechtlichen Wirtschaftsfreiheit steht.
An der gesetzgeberischen Arbeit beteiligt sind unter anderem Peter Rüegger, Chef des Ermittlungs-Kommissariats, das Baudepartement und das Gesundheitsdepartement. Die beiden Polizeivertreter Rüegger und Vieli befürworten klar eine Meldepflicht für Prostituierte, die in der neuen Verordnung geregelt werden soll. Eine Meldepflicht erleichtere den Zugang zu den Frauen, ermögliche wirksamere Kontrollen und diene dem Schutz der Frauen, sind sich Rüegger und Vieli einig.
Keine Minderjährigen
Vonseiten der Polizei wünscht man sich auch eine Bewilligungspflicht für Bordellbetreiber und besseren Zutritt zu den Etablissements: alles mit Augenmass und mit so wenig Repression wie nötig, beteuert Peter Rüegger. Er setzt sich zudem mit Überzeugung dafür ein, dass Vereinbarungen mit Prostituierten nicht mehr tel quel als sittenwidrig und damit als juristisch unbeachtlich gelten, was heute in der Schweiz noch herrschende (wenn auch zunehmend kritisierte) Rechtspraxis ist.
«Wird anerkannt, dass Prostituierte mit ihren Freiern oder mit den Bordellbetreibern gültige Geschäfte abschliessen, so hat man ein gutes Argument gegen die Prostitution von Minderjährigen», sagt der Ermittlungschef. Nach geltendem Sexualstrafrecht darf eine junge Frau ab sechzehn über ihre Sexualität selbstbestimmt verfügen, also auch entgeltliche Kontakte eingehen. Rüegger wendet nun aber zu Recht ein, dass eine unter achtzehnjährige Frau nicht geschäftsfähig ist, keine gewerblichen Verträge abschliessen darf und demzufolge auch keine über sexuelle Dienstleistungen; sei es direkt mit dem Freier oder innerhalb eines Bordells oder Callgirl-Rings. Mit diesem Vorschlag rennt Peter Rüegger bei der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) offene Türen ein. FIZ-Sprecherin Doro Winkler betont, man habe sich sehr darum bemüht, bei der Ausarbeitung der stadtzürcherischen Gesetzesnovelle von Anfang an dabei sein zu dürfen, was nun, mit einiger Verspätung, doch noch klappt – kurz bevor dem Stadtrat im April die Grundsätze präsentiert werden. Die Fachstelle fordert in erster Linie sichere Arbeitsbedingungen für die freiwilligen Prostituierten, weil dies am meisten zu deren Schutz beitrage, und nicht die geplante Meldepflicht: Diese sei eine Kontrollmassnahme und keine Schutzmassnahme, so Winkler. «Die Kontrolle der Betriebe und die Kontrolle der Arbeitsbedingungen ist sinnvoll. Nur so kann festgestellt werden, ob Frauen unter Zwang arbeiten, ausgebeutet werden oder Opfer von Frauenhandel geworden sind. Für diese wiederum braucht es umfassende Schutzmassnahmen.»
Eine weitere Stigmatisierung
Winkler gibt zu bedenken, dass die Registrierungspflicht eine Diskriminierung und Stigmatisierung der Prostituierten darstelle. Manche Frau, sagt Winkler, die sich nur nebenbei prostituiere, als Hausfrau, alleinerziehende Mutter oder Studentin, habe kein Interesse daran, in einem Polizeiregister festgehalten zu werden. Auch die Fachstelle beurteilt im Übrigen die Situation am Zürcher Strassenstrich als problematisch, warnt aber vor verstärkter Repression: «Dies würde dazu führen, dass sich das Milieu verlagert, die Frauen noch mehr unter Druck geraten und allfälligen Profiteuren ausgeliefert werden», sagt Winkler. Der Strassenstrich stelle die gefährlichste Art der Berufsausübung dar, weshalb dringend Alternativen diskutiert werden müssten und nicht nur Verbote. Der Leiter der Psychiatrischen Klinik Burghölzli, Wulf Rössler, hat in einer jüngst veröffentlichten Studie dargelegt, dass Prostituierte, die auf der Strasse arbeiten, am meisten unter psychischen Störungen leiden sowie besonders gefährdet sind. Auch Rössler fordert deshalb sichere Arbeitsbedingungen für Prostituierte.
Prävention mit Freiern
Zum gleichen Schluss kommt die Zürcher Aids-Hilfe (ZAH), die ebenfalls Interesse daran hat, an der Gesetzgebungsarbeit beteiligt zu werden: «Gute Arbeitsbedingungen fördern die Prävention», sagt Caroline Vogelsang von der ZAH. Wichtig sei, dass die Kontakte der NGO zu den Freiern zwecks Präventionsarbeit weiterhin ermöglicht würden, was auch der FIZ ein Anliegen ist: Immerhin gibt es wesentlich mehr Freier als Prostituierte. Beide Organisationen, die FIZ und die ZAH, können sich Auflagen für Bordellbetreiber oder gar ein Label für korrekte Salons durchaus vorstellen; allfällige neue Auflagen müssten jedoch so ausgestaltet sein, dass sie sich nicht schikanös auswirkten. Sonst sind die Frauen verstärkt wieder auf den problematischen Strassenstrich angewiesen – oder die Bordellbetreiber ziehen sich in die Grauzone zurück.
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/s ... 65753.html
Subito ein neues Prostitutionsgesetz?
In der Stadt Zürich wird zügig eine Vorlage ausgearbeitet – der Kanton hält sich noch zurück
Unter der Federführung des Polizeidepartements entsteht ein Stadtzürcher Prostitutionserlass; die Stossrichtung soll bis im April dem Stadtrat vorgelegt werden, und ab März dürfen sich erstmals auch NGO an der Gesetzesarbeit direkt beteiligen.
In einem Punkt sind sich alle einig: Die Zustände am weitum bekannten Stadtzürcher Strassenstrich sind prekär, Abhilfe tut not. Mit dieser Aussage hören die Gemeinsamkeiten allerdings bereits auf, wenn es darum geht, neue Wege im Umgang mit Prostitution zu finden. Soll es in erster Linie darum gehen, den sich (meist völlig legal) prostituierenden Frauen bessere Arbeitsbedingungen und dadurch mehr Schutz zu ermöglichen? Oder geht es vor allem um die betroffene Quartierbevölkerung? Oder um den Kampf gegen kriminelle Machenschaften, also um Menschenhandel, Ausbeutung und Zwangsprostitution? Vermutlich geht es um all dies und noch viel mehr, wenn die Stadt Zürich eine Prostitutionsverordnung erarbeiten lässt; bis anhin hinter verschlossenen Türen, streng verwaltungsintern und unter der Federführung des Polizeidepartements, ab März erstmals mit direkter Beteiligung von NGO.
Wohin mit Prostitution?
Die neue Verordnung entsteht unter der Leitung von Rolf Vieli, der die Projektgruppe «Rotlicht» des Polizeidepartements führt und sich als Kämpfer für ein wohnliches Langstrassenquartier hervortut. Vieli ist die Lebensqualität der Quartierbewohner ein sehr wichtiges Anliegen, gleichzeitig akzeptiert er die legale Prostitution als gesellschaftliche Realität – und findet, sie müsse halt dort stattfinden, «wo sie nicht stört». Wo das genau sein könnte, vermag er nicht zu benennen. Es fällt generell auf, dass es im Umgang mit Prostitution wesentlich leichter fällt, Verbote zu formulieren, als Aussagen darüber zu machen, wo und wie die Prostitution in einem sicheren, für alle Beteiligten annehmbaren Rahmen ausgeübt werden darf. Dabei handelt es sich um ein in der Schweiz seit 1942 legales Gewerbe, das seit langem unter dem Schutz der verfassungsrechtlichen Wirtschaftsfreiheit steht.
An der gesetzgeberischen Arbeit beteiligt sind unter anderem Peter Rüegger, Chef des Ermittlungs-Kommissariats, das Baudepartement und das Gesundheitsdepartement. Die beiden Polizeivertreter Rüegger und Vieli befürworten klar eine Meldepflicht für Prostituierte, die in der neuen Verordnung geregelt werden soll. Eine Meldepflicht erleichtere den Zugang zu den Frauen, ermögliche wirksamere Kontrollen und diene dem Schutz der Frauen, sind sich Rüegger und Vieli einig.
Keine Minderjährigen
Vonseiten der Polizei wünscht man sich auch eine Bewilligungspflicht für Bordellbetreiber und besseren Zutritt zu den Etablissements: alles mit Augenmass und mit so wenig Repression wie nötig, beteuert Peter Rüegger. Er setzt sich zudem mit Überzeugung dafür ein, dass Vereinbarungen mit Prostituierten nicht mehr tel quel als sittenwidrig und damit als juristisch unbeachtlich gelten, was heute in der Schweiz noch herrschende (wenn auch zunehmend kritisierte) Rechtspraxis ist.
«Wird anerkannt, dass Prostituierte mit ihren Freiern oder mit den Bordellbetreibern gültige Geschäfte abschliessen, so hat man ein gutes Argument gegen die Prostitution von Minderjährigen», sagt der Ermittlungschef. Nach geltendem Sexualstrafrecht darf eine junge Frau ab sechzehn über ihre Sexualität selbstbestimmt verfügen, also auch entgeltliche Kontakte eingehen. Rüegger wendet nun aber zu Recht ein, dass eine unter achtzehnjährige Frau nicht geschäftsfähig ist, keine gewerblichen Verträge abschliessen darf und demzufolge auch keine über sexuelle Dienstleistungen; sei es direkt mit dem Freier oder innerhalb eines Bordells oder Callgirl-Rings. Mit diesem Vorschlag rennt Peter Rüegger bei der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) offene Türen ein. FIZ-Sprecherin Doro Winkler betont, man habe sich sehr darum bemüht, bei der Ausarbeitung der stadtzürcherischen Gesetzesnovelle von Anfang an dabei sein zu dürfen, was nun, mit einiger Verspätung, doch noch klappt – kurz bevor dem Stadtrat im April die Grundsätze präsentiert werden. Die Fachstelle fordert in erster Linie sichere Arbeitsbedingungen für die freiwilligen Prostituierten, weil dies am meisten zu deren Schutz beitrage, und nicht die geplante Meldepflicht: Diese sei eine Kontrollmassnahme und keine Schutzmassnahme, so Winkler. «Die Kontrolle der Betriebe und die Kontrolle der Arbeitsbedingungen ist sinnvoll. Nur so kann festgestellt werden, ob Frauen unter Zwang arbeiten, ausgebeutet werden oder Opfer von Frauenhandel geworden sind. Für diese wiederum braucht es umfassende Schutzmassnahmen.»
Eine weitere Stigmatisierung
Winkler gibt zu bedenken, dass die Registrierungspflicht eine Diskriminierung und Stigmatisierung der Prostituierten darstelle. Manche Frau, sagt Winkler, die sich nur nebenbei prostituiere, als Hausfrau, alleinerziehende Mutter oder Studentin, habe kein Interesse daran, in einem Polizeiregister festgehalten zu werden. Auch die Fachstelle beurteilt im Übrigen die Situation am Zürcher Strassenstrich als problematisch, warnt aber vor verstärkter Repression: «Dies würde dazu führen, dass sich das Milieu verlagert, die Frauen noch mehr unter Druck geraten und allfälligen Profiteuren ausgeliefert werden», sagt Winkler. Der Strassenstrich stelle die gefährlichste Art der Berufsausübung dar, weshalb dringend Alternativen diskutiert werden müssten und nicht nur Verbote. Der Leiter der Psychiatrischen Klinik Burghölzli, Wulf Rössler, hat in einer jüngst veröffentlichten Studie dargelegt, dass Prostituierte, die auf der Strasse arbeiten, am meisten unter psychischen Störungen leiden sowie besonders gefährdet sind. Auch Rössler fordert deshalb sichere Arbeitsbedingungen für Prostituierte.
Prävention mit Freiern
Zum gleichen Schluss kommt die Zürcher Aids-Hilfe (ZAH), die ebenfalls Interesse daran hat, an der Gesetzgebungsarbeit beteiligt zu werden: «Gute Arbeitsbedingungen fördern die Prävention», sagt Caroline Vogelsang von der ZAH. Wichtig sei, dass die Kontakte der NGO zu den Freiern zwecks Präventionsarbeit weiterhin ermöglicht würden, was auch der FIZ ein Anliegen ist: Immerhin gibt es wesentlich mehr Freier als Prostituierte. Beide Organisationen, die FIZ und die ZAH, können sich Auflagen für Bordellbetreiber oder gar ein Label für korrekte Salons durchaus vorstellen; allfällige neue Auflagen müssten jedoch so ausgestaltet sein, dass sie sich nicht schikanös auswirkten. Sonst sind die Frauen verstärkt wieder auf den problematischen Strassenstrich angewiesen – oder die Bordellbetreiber ziehen sich in die Grauzone zurück.
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/s ... 65753.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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RE: LokalNachrichten: ZÜRICH
Neu Meldepflicht für Prostituierte?
Im Polizeidepartement der Stadt Zürich wird derzeit an einer Prostitutionsverordnung gearbeitet, die im April dem Stadtrat vorgelegt werden soll.
Regeln soll die neue Verordnung unter anderem die Einführung einer Meldepflicht für Prostituierte. Diese erleichtere den Zugang zu den Frauen und diene deren Schutz, so Peter Rüegger, Chef des Ermittlungskommissariats der Stapo Zürich, gegenüber der NZZ. Zudem wünscht sich Rüegger die Einführung einer Bewilligungspflicht für Bordellbetreiber. Auch soll die Prostitution von Minderjährigen neu verboten werden. Diese
Forderung unterstützt auch die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) in ihrer Stellungnahme zur Verordnung. Kritisch sieht die FIZ dagegen die geplante Meldepflicht: Die sei eine Kontroll- und keine Schutzmassnahme und stelle eine Stigmatisierung der Frauen da
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/28935555
Im Polizeidepartement der Stadt Zürich wird derzeit an einer Prostitutionsverordnung gearbeitet, die im April dem Stadtrat vorgelegt werden soll.
Regeln soll die neue Verordnung unter anderem die Einführung einer Meldepflicht für Prostituierte. Diese erleichtere den Zugang zu den Frauen und diene deren Schutz, so Peter Rüegger, Chef des Ermittlungskommissariats der Stapo Zürich, gegenüber der NZZ. Zudem wünscht sich Rüegger die Einführung einer Bewilligungspflicht für Bordellbetreiber. Auch soll die Prostitution von Minderjährigen neu verboten werden. Diese
Forderung unterstützt auch die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) in ihrer Stellungnahme zur Verordnung. Kritisch sieht die FIZ dagegen die geplante Meldepflicht: Die sei eine Kontroll- und keine Schutzmassnahme und stelle eine Stigmatisierung der Frauen da
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/28935555
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Schneller Sex unter der Hardbrücke
Freier fahren mit den Prostituierten vom Strassenstrich am Sihlquai nach Wipkingen. Auf dem Parkplatz zwischen Coop und dem ehemaligen Postgebäude geht es dann zur Sache.
Die Parkfelder unter der Hardbrücke neben dem Wipkingerplatz sind übersät mit gebrauchten Präservativen, als hätte ein Lieferwagen eine ganze Ladung ausgekippt. Freier fahren mit ihren Prostituierten vom Strassenstrich am Sihlquai über die Wipkingerbrücke ins Quartier. Dort suchen sie sich ein düsteres Plätzchen für den schnellen Sex, denn im Auto ists am billigsten – und obendrein erlaubt.
Die Umgebung des Wipkingerplatzes macht den Quartierbewohnern schon lange Sorgen. Vor allem den versifften Parkplatz unter der Hardbrücke – zwischen Coop und ehemaliger Post – empfinden sie als Zumutung. Nicht nur, weil dort neuerdings Geschlechtsverkehr auf Bezahlung praktiziert wird. Am besagten Ort erledigen viele Autofahrer schon seit Jahren hemmungslos ihre Notdurft, dass es zum Himmel stinkt. Nun schirmen Baucontainer, welche wegen der Hardbrücke-Sanierung dort installiert sind, die Freier auf dem Autostrich ab.
Das jüngste Problem unter der Hardbrücke sei der Stadt bekannt, sagt Pressesprecherin Christine Stücheli vom Sozialdepartement. Man nehme sich der Sache an. Was das heisst, will sie nicht sagen.
Kondome auf Kinderspielplatz
Käuflicher Sex in Wipkingen hat auch vis-à-vis auf dem Parkplatz der städtischen Schule SHL Viventa an der Breitensteinstrasse Hochkonjunktur. Täglich entsorgt das Reinigungspersonal dort benutzte Kondome. Weiter flussabwärts nimmt das Treiben seinen Fortgang. Der Parkplatz neben der Fabrik am Wasser wird nachts ebenso häufig von Freiern und Prostituierten heimgesucht. Am Morgen danach bedecken Kondome und zerknüllte Papiertüchlein sogar den angrenzenden Kinderspielplatz. Besonders unappetitlich präsentiere sich die Lage an den Wochenenden, sagt SVP-Gemeinderat und Anwohner Rolf Stucker. Quartierbewohner hätten ihm zugetragen, dass der gewerbsmässige Sex im Auto neu überdies auch auf dem Parkplatz des Restaurants Freihof am Tobeleggweg Richtung Höngg hinauf gang und gäbe sei.
Rolf Vieli, der als Rotlicht-Verantwortlicher der Stadt die Strassenprostitution beobachtet und wenn nötig eingreift, ist sich bewusst: «Natürlich versuchen wir, wenn wir davon Kenntnis haben, solche Szenen sofort zu unterbinden. Denn wenn sich eine Szene einmal etabliert hat, wird es sehr schwierig, diese wieder aufzulösen.» Mit dem gewerbsmässigen Sex im Auto sei es schwierig, denn dieser lässt sich nicht regeln. Im Gegensatz dazu ist der Strassenstrich nur in bestimmten Gegenden gemäss städtischem Strichplan zugelassen ist. Auf privatem Grund können die Freier weggeschickt werden. Wie zum Beispiel auf dem Parkplatz beim Fabrikatelier am Wasser. Dort patrouillieren seit letztem Dezember Securitas, die mit Taschenlampen zu unregelmässigen Zeiten in die geparkten Wagen leuchten. Und manch ein Freier lässt sich davon abschrecken.
«Wir sind nicht gegen Prostitution», sagt Vieli, «sie soll aber die Quartierbevölkerung nicht belasten.» Das Problem sieht er aber an einem anderen Ort: «Das Quartier als Kern einer Stadt, in der man lebt, wird von der Öffentlichkeit nicht mehr wahrgenommen.» Leute in der Stadt müssten einfach alles ertragen. «Wenn ein Mann den schnellen Kick will, sind ihm das Quartier und seine Bevölkerung so ziemlich egal.»
Nachfrage nach dunklen Orten
Sowohl Rolf Vieli als auch SVP-Gemeinderat Rolf Stucker sind sich einig: «Es sind vor allem Frauen aus Ungarn, die in die Quartiere ausweichen.» Sie sollen auf dem Strassenstrich sehr aggressiv werben und mit ihren ungarischen Zuhältern Angst und Schrecken unter den Sexdienerinnen verbreiten. Mehr Prostituierte und mehr Freier bedeutet eben auch eine grössere Nachfrage nach dunklen Örtchen.
Für eine Dauerpräsenz am Sihlquai und in den betroffenen Quartieren habe die Polizei schlichtweg keine freien Kapazitäten. «Auch wenn wir immer vor Ort wären, würde es nichts nützen», so Vieli. Dann würden die Freier ihr Geschäft einfach anderswo erledigen.
«Der Wipkingerplatz, einst Paradeplatz von Wipkingen genannt, ist heute nur noch ein Dreckplatz», ärgert sich Quartiervereinspräsident Beni Weder. Für ihn ist klar, dass «die ganze Schweinerei» auch mit der Bauerei an der Hardbrücke zu tun hat. Er sieht die Sache mit dem Autostrich pragmatisch: «Ich bin für Sofortmassnahmen: grelles Licht und ein Robidog-Kübel.» Die Stadt habe dem Quartier eine Erneuerung des Wipkingerplatzes im Zuge der Tramgeleisesanierung 2012 versprochen. Glauben tut es der Quartiervereinspräsident erst, wenn es vollbracht ist. «Uns ist schon so viel versprochen worden – ich glaube nur noch, was ich sehe.»
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/11777365
Schneller Sex unter der Hardbrücke
Freier fahren mit den Prostituierten vom Strassenstrich am Sihlquai nach Wipkingen. Auf dem Parkplatz zwischen Coop und dem ehemaligen Postgebäude geht es dann zur Sache.
Die Parkfelder unter der Hardbrücke neben dem Wipkingerplatz sind übersät mit gebrauchten Präservativen, als hätte ein Lieferwagen eine ganze Ladung ausgekippt. Freier fahren mit ihren Prostituierten vom Strassenstrich am Sihlquai über die Wipkingerbrücke ins Quartier. Dort suchen sie sich ein düsteres Plätzchen für den schnellen Sex, denn im Auto ists am billigsten – und obendrein erlaubt.
Die Umgebung des Wipkingerplatzes macht den Quartierbewohnern schon lange Sorgen. Vor allem den versifften Parkplatz unter der Hardbrücke – zwischen Coop und ehemaliger Post – empfinden sie als Zumutung. Nicht nur, weil dort neuerdings Geschlechtsverkehr auf Bezahlung praktiziert wird. Am besagten Ort erledigen viele Autofahrer schon seit Jahren hemmungslos ihre Notdurft, dass es zum Himmel stinkt. Nun schirmen Baucontainer, welche wegen der Hardbrücke-Sanierung dort installiert sind, die Freier auf dem Autostrich ab.
Das jüngste Problem unter der Hardbrücke sei der Stadt bekannt, sagt Pressesprecherin Christine Stücheli vom Sozialdepartement. Man nehme sich der Sache an. Was das heisst, will sie nicht sagen.
Kondome auf Kinderspielplatz
Käuflicher Sex in Wipkingen hat auch vis-à-vis auf dem Parkplatz der städtischen Schule SHL Viventa an der Breitensteinstrasse Hochkonjunktur. Täglich entsorgt das Reinigungspersonal dort benutzte Kondome. Weiter flussabwärts nimmt das Treiben seinen Fortgang. Der Parkplatz neben der Fabrik am Wasser wird nachts ebenso häufig von Freiern und Prostituierten heimgesucht. Am Morgen danach bedecken Kondome und zerknüllte Papiertüchlein sogar den angrenzenden Kinderspielplatz. Besonders unappetitlich präsentiere sich die Lage an den Wochenenden, sagt SVP-Gemeinderat und Anwohner Rolf Stucker. Quartierbewohner hätten ihm zugetragen, dass der gewerbsmässige Sex im Auto neu überdies auch auf dem Parkplatz des Restaurants Freihof am Tobeleggweg Richtung Höngg hinauf gang und gäbe sei.
Rolf Vieli, der als Rotlicht-Verantwortlicher der Stadt die Strassenprostitution beobachtet und wenn nötig eingreift, ist sich bewusst: «Natürlich versuchen wir, wenn wir davon Kenntnis haben, solche Szenen sofort zu unterbinden. Denn wenn sich eine Szene einmal etabliert hat, wird es sehr schwierig, diese wieder aufzulösen.» Mit dem gewerbsmässigen Sex im Auto sei es schwierig, denn dieser lässt sich nicht regeln. Im Gegensatz dazu ist der Strassenstrich nur in bestimmten Gegenden gemäss städtischem Strichplan zugelassen ist. Auf privatem Grund können die Freier weggeschickt werden. Wie zum Beispiel auf dem Parkplatz beim Fabrikatelier am Wasser. Dort patrouillieren seit letztem Dezember Securitas, die mit Taschenlampen zu unregelmässigen Zeiten in die geparkten Wagen leuchten. Und manch ein Freier lässt sich davon abschrecken.
«Wir sind nicht gegen Prostitution», sagt Vieli, «sie soll aber die Quartierbevölkerung nicht belasten.» Das Problem sieht er aber an einem anderen Ort: «Das Quartier als Kern einer Stadt, in der man lebt, wird von der Öffentlichkeit nicht mehr wahrgenommen.» Leute in der Stadt müssten einfach alles ertragen. «Wenn ein Mann den schnellen Kick will, sind ihm das Quartier und seine Bevölkerung so ziemlich egal.»
Nachfrage nach dunklen Orten
Sowohl Rolf Vieli als auch SVP-Gemeinderat Rolf Stucker sind sich einig: «Es sind vor allem Frauen aus Ungarn, die in die Quartiere ausweichen.» Sie sollen auf dem Strassenstrich sehr aggressiv werben und mit ihren ungarischen Zuhältern Angst und Schrecken unter den Sexdienerinnen verbreiten. Mehr Prostituierte und mehr Freier bedeutet eben auch eine grössere Nachfrage nach dunklen Örtchen.
Für eine Dauerpräsenz am Sihlquai und in den betroffenen Quartieren habe die Polizei schlichtweg keine freien Kapazitäten. «Auch wenn wir immer vor Ort wären, würde es nichts nützen», so Vieli. Dann würden die Freier ihr Geschäft einfach anderswo erledigen.
«Der Wipkingerplatz, einst Paradeplatz von Wipkingen genannt, ist heute nur noch ein Dreckplatz», ärgert sich Quartiervereinspräsident Beni Weder. Für ihn ist klar, dass «die ganze Schweinerei» auch mit der Bauerei an der Hardbrücke zu tun hat. Er sieht die Sache mit dem Autostrich pragmatisch: «Ich bin für Sofortmassnahmen: grelles Licht und ein Robidog-Kübel.» Die Stadt habe dem Quartier eine Erneuerung des Wipkingerplatzes im Zuge der Tramgeleisesanierung 2012 versprochen. Glauben tut es der Quartiervereinspräsident erst, wenn es vollbracht ist. «Uns ist schon so viel versprochen worden – ich glaube nur noch, was ich sehe.»
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Parkplatz unter der Limmat-Brücke am Wipkingerplatz in Zürich:
http://maps.google.com/maps?f=q&source= ... .77,,0,5.6
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Valentin Landmann
20.2.2010
«Mehr Sicherheit für legale Prostitution»
Der Zürcher Rechtsanwalt und Buchautor Valentin Landmann berät Bordellbetreiber
In der Stadt Zürich wird derzeit ein neues Prostitutionsgesetz ausgearbeitet. Rechtsanwalt und Milieu-Kenner Valentin Landmann erhofft sich davon Akzeptanz und Sicherheit für die legale Prostitution – für die Frauen wie auch für die Bordellbetreiber.
Valentin Landmann, Sie beraten regelmässig Bordellbetreiber und Prostituierte und vertreten diese auch vor Gericht. Warum braucht es neue kantonale oder kommunale Prostitutionsgesetze?
Eine kantonale Gesetzgebung wäre einem städtischen Erlass vorzuziehen, weil ich mir davon vor allem eines erhoffe: Rechtssicherheit, Akzeptanz und Gleichstellung mit dem anderen, dem «normalen» Gewerbe. Es besteht die Chance, mit dem willkürlichen Gewurstel, das heute rund um die Prostitution praktiziert wird, aufzuräumen. Und es darf nicht vergessen werden, dass sich die grossen Etablissements häufig ausserhalb der Stadt befinden. Doch andererseits hat auch ein städtischer Erlass durchaus einen Sinn.
Was funktioniert denn so schlecht im behördlichen Umgang mit Prostitution?
Es braucht unzählige Bewilligungen von unzähligen Amtsstellen, und manchmal dauert es Monate, bis diese vorliegen. Eine Prostituierte aus einem EU-Land, die im Rahmen der Personenfreizügigkeit ganz legal in der Schweiz arbeiten will, kann den Behördengang fast nicht alleine bewältigen: Also ist sie auf «Helfer» angewiesen. Aber auch Bordellbetreiber, die sich strikt an die gesetzlichen Vorgaben halten, müssen sich von den Behörden einiges gefallen lassen. Dies führt absurderweise zu einer wirtschaftlichen Bevorteilung von illegaler Prostitution. Mit einem neuen Gesetz könnte dies verhindert werden.
Sie haben Vorstellungen darüber, was in einem Prostitutionsgesetz stehen sollte?
Ja, und ich stehe auch in engem Kontakt mit dem Stadtzürcher Polizeidepartement, das an einem Erlass arbeitet. Wir haben uns schon ein paarmal zu Brainstorming-Sitzungen getroffen, und ich hoffe, auch weiterhin mitdenken zu können. Ihre Frage nach dem Gesetzesinhalt lässt sich ganz grundsätzlich beantworten: Es darf nicht sein, dass es zu einem juristischen Spiessrutenlauf kommt, wenn man sich im Prostitutionsgewerbe legal und korrekt verhält. Das ist heute aber der Fall.
«Es darf nicht sein, dass es zu einem juristischen Spiessrutenlauf kommt, wenn man sich legal und korrekt verhält.»
Und konkret?
Ich nenne nur einige Punkte, die im Gesetz geregelt sein müssten: Lösungen für den Umgang mit Sozialversicherungen, Pensionskassen und Steuern, das Bewilligungsverfahren für Ausländerinnen zentralisieren und vereinfachen sowie die Voraussetzungen für eine selbständige oder unselbständige Berufsausübung definieren. Zudem sollte der Strassenstrich anders organisiert werden; zur Sicherheit der Frauen und zur Entlastung des Quartiers.
Der Strassenstrich wird in Zürich als besonders gravierendes Problem eingestuft und war eine zentrale Motivation dafür, das Gesetzesprojekt anzupacken.
Je besser die Bedingungen für die Prostitution in Bordellen oder Zimmern sind, desto weniger sind die Frauen auf den Strassenstrich angewiesen. Es braucht aber auch Verbesserungen für diese Art von Prostitution, die es immer geben wird: Ich könnte mir vorstellen, ein ehemaliges Fabrik- oder Industrieareal würde zur Strichzone ernannt. Dort dürfen die Frauen auf der Strasse stehen, sich in Schaufenstern anbieten, es gibt Bars, Beizen und Bordelle. Zwischen dem Strassenstrich und den Absteigen sollte kein weiter Weg liegen. Genau diese Distanz macht die Arbeit für die Frauen gefährlich und kann die Quartierbevölkerung stören.
Das wäre dann eine Art von Prostitutions-Geviert? Die armen Anwohner!
Das funktioniert absolut problemlos, wie man etwa am Beispiel von Hamburg sieht. Dort gibt es das Rotlicht-Areal, klar umgrenzt, und nur eine Strasse weiter liegen ruhige, unbehelligte Wohnquartiere. Wichtig ist, dass solche Areale konzentriert sind, eine praktikable Infrastruktur sowie eine vernünftige Grösse haben und damit überschaubar bleiben. Solche Areale lassen sich gut kontrollieren und stellen für die Prostituierten sichere Arbeitsplätze dar.
Den Behörden ist auch die Prostitution von Minderjährigen ein Dorn im Auge.
Diese Problematik wird in der Öffentlichkeit tatsächlich stark thematisiert, sie spielt im Sexgewerbe allerdings eine marginale Rolle. Ich empfehle allen Klienten dringend, nur Volljährige in ihren Betrieben zuzulassen – und kenne niemanden, der anders handeln würde. Minderjährige, auch wenn sie das sexuelle Schutzalter überschritten haben, werden vom Strafrecht derart streng geschützt, dass es sich eigentlich niemand leisten kann, sie für entgeltliche sexuelle Dienstleistungen einzusetzen. Damit ist man schon fast mit einem Fuss in der Illegalität, und das wünschen die meisten Bordellbetreiber nicht, weil es schlecht fürs Geschäft ist, Ärger und Umtriebe bedeutet.
«Ein ehemaliges Fabrik- oder Industrieareal könnte zur Strichzone ernannt werden. Das ist überschaubar und sicher.»
Was halten Sie von einer generellen Meldepflicht für Prostituierte?
Es gibt keinen Grund dafür, dass sich Schweizer Prostituierte oder Niedergelassene melden müssen. Was die anderen Ausländerinnen betrifft, die ja auf jeden Fall eine Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung brauchen, schlage ich vor, dass eine neue, zentrale Behördenstelle geschaffen wird, wo die Frauen persönlich vorbeikommen und vorsprechen müssen. Auf dieser Amtsstelle wird dann alles geregelt, was es für die legale Berufsausübung im Kanton Zürich braucht, und zwar wirklich alles, inklusive Steuern und Sozialversicherungsabgaben. Zudem kann die Frau über ihre Rechte und Pflichten informiert werden. Und in diesem Rahmen wird die ausländische Prostituierte ja bereits registriert – ein zusätzliches polizeiliches Register bringt meines Erachtens kaum Vorteile.
Vorgesehen sind auch neue Auflagen für Bordellbetreiber.
Wie bereits gesagt: Wenn Legalität dadurch belohnt und Illegalität verstärkt bestraft wird, habe ich kein Problem mit Auflagen für Bordelle. Die Betreiber sollen ihre Konzepte den Behörden vorlegen und aufzeigen, ob die Prostituierten bei ihnen als Selbständig- oder Unselbständigerwerbende tätig sind. Wer sich aber als Bordellbetreiber völlig danebenbenimmt und es mit den Gesetzen nicht genau nimmt, der soll ruhig damit rechnen müssen, dass man seinen Betrieb schliesst.
----------------------------------------------------------------
Restriktive Tendenzen
Rechtsanwalt und Buchautor Valentin Landmann ist schweizweit tätig, und es fällt ihm auf, dass manche Kantone versuchen, Prostituierten aus den neuen EU-Ländern keine Bewilligung mehr zu erteilen: mit der Begründung, wer in einem Bordell arbeite, sei zwingend als Unselbständigerwerbende tätig. Die Ausländerinnen müssen einen Arbeitsvertrag vorweisen, es gilt der Vorrang der Schweizerinnen und der Frauen aus den alten EU-Ländern, und die Arbeitsämter dürfen die Gesuche aus arbeitsmarktpolitischen Gründen ablehnen – was bei selbständiger Erwerbstätigkeit nicht der Fall ist. «Die Behörden haben eine Ausrede dafür gefunden, keine Prostituierten aus den neuen Ländern zuzulassen, ausser jenen, die nicht im Salon arbeiten», sagt Landmann. Der Anwalt schlägt vor, wie bis anhin selbständige und unselbständige Berufsausübung anzuerkennen und Ausländerinnen zu ermöglichen, mit einer L-Bewilligung zu arbeiten. Diese steht im Kanton Zürich nur Stripteasetänzerinnen offen.
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/m ... 133.html[B]
«Mehr Sicherheit für legale Prostitution»
Der Zürcher Rechtsanwalt und Buchautor Valentin Landmann berät Bordellbetreiber
In der Stadt Zürich wird derzeit ein neues Prostitutionsgesetz ausgearbeitet. Rechtsanwalt und Milieu-Kenner Valentin Landmann erhofft sich davon Akzeptanz und Sicherheit für die legale Prostitution – für die Frauen wie auch für die Bordellbetreiber.
Valentin Landmann, Sie beraten regelmässig Bordellbetreiber und Prostituierte und vertreten diese auch vor Gericht. Warum braucht es neue kantonale oder kommunale Prostitutionsgesetze?
Eine kantonale Gesetzgebung wäre einem städtischen Erlass vorzuziehen, weil ich mir davon vor allem eines erhoffe: Rechtssicherheit, Akzeptanz und Gleichstellung mit dem anderen, dem «normalen» Gewerbe. Es besteht die Chance, mit dem willkürlichen Gewurstel, das heute rund um die Prostitution praktiziert wird, aufzuräumen. Und es darf nicht vergessen werden, dass sich die grossen Etablissements häufig ausserhalb der Stadt befinden. Doch andererseits hat auch ein städtischer Erlass durchaus einen Sinn.
Was funktioniert denn so schlecht im behördlichen Umgang mit Prostitution?
Es braucht unzählige Bewilligungen von unzähligen Amtsstellen, und manchmal dauert es Monate, bis diese vorliegen. Eine Prostituierte aus einem EU-Land, die im Rahmen der Personenfreizügigkeit ganz legal in der Schweiz arbeiten will, kann den Behördengang fast nicht alleine bewältigen: Also ist sie auf «Helfer» angewiesen. Aber auch Bordellbetreiber, die sich strikt an die gesetzlichen Vorgaben halten, müssen sich von den Behörden einiges gefallen lassen. Dies führt absurderweise zu einer wirtschaftlichen Bevorteilung von illegaler Prostitution. Mit einem neuen Gesetz könnte dies verhindert werden.
Sie haben Vorstellungen darüber, was in einem Prostitutionsgesetz stehen sollte?
Ja, und ich stehe auch in engem Kontakt mit dem Stadtzürcher Polizeidepartement, das an einem Erlass arbeitet. Wir haben uns schon ein paarmal zu Brainstorming-Sitzungen getroffen, und ich hoffe, auch weiterhin mitdenken zu können. Ihre Frage nach dem Gesetzesinhalt lässt sich ganz grundsätzlich beantworten: Es darf nicht sein, dass es zu einem juristischen Spiessrutenlauf kommt, wenn man sich im Prostitutionsgewerbe legal und korrekt verhält. Das ist heute aber der Fall.
«Es darf nicht sein, dass es zu einem juristischen Spiessrutenlauf kommt, wenn man sich legal und korrekt verhält.»
Und konkret?
Ich nenne nur einige Punkte, die im Gesetz geregelt sein müssten: Lösungen für den Umgang mit Sozialversicherungen, Pensionskassen und Steuern, das Bewilligungsverfahren für Ausländerinnen zentralisieren und vereinfachen sowie die Voraussetzungen für eine selbständige oder unselbständige Berufsausübung definieren. Zudem sollte der Strassenstrich anders organisiert werden; zur Sicherheit der Frauen und zur Entlastung des Quartiers.
Der Strassenstrich wird in Zürich als besonders gravierendes Problem eingestuft und war eine zentrale Motivation dafür, das Gesetzesprojekt anzupacken.
Je besser die Bedingungen für die Prostitution in Bordellen oder Zimmern sind, desto weniger sind die Frauen auf den Strassenstrich angewiesen. Es braucht aber auch Verbesserungen für diese Art von Prostitution, die es immer geben wird: Ich könnte mir vorstellen, ein ehemaliges Fabrik- oder Industrieareal würde zur Strichzone ernannt. Dort dürfen die Frauen auf der Strasse stehen, sich in Schaufenstern anbieten, es gibt Bars, Beizen und Bordelle. Zwischen dem Strassenstrich und den Absteigen sollte kein weiter Weg liegen. Genau diese Distanz macht die Arbeit für die Frauen gefährlich und kann die Quartierbevölkerung stören.
Das wäre dann eine Art von Prostitutions-Geviert? Die armen Anwohner!
Das funktioniert absolut problemlos, wie man etwa am Beispiel von Hamburg sieht. Dort gibt es das Rotlicht-Areal, klar umgrenzt, und nur eine Strasse weiter liegen ruhige, unbehelligte Wohnquartiere. Wichtig ist, dass solche Areale konzentriert sind, eine praktikable Infrastruktur sowie eine vernünftige Grösse haben und damit überschaubar bleiben. Solche Areale lassen sich gut kontrollieren und stellen für die Prostituierten sichere Arbeitsplätze dar.
Den Behörden ist auch die Prostitution von Minderjährigen ein Dorn im Auge.
Diese Problematik wird in der Öffentlichkeit tatsächlich stark thematisiert, sie spielt im Sexgewerbe allerdings eine marginale Rolle. Ich empfehle allen Klienten dringend, nur Volljährige in ihren Betrieben zuzulassen – und kenne niemanden, der anders handeln würde. Minderjährige, auch wenn sie das sexuelle Schutzalter überschritten haben, werden vom Strafrecht derart streng geschützt, dass es sich eigentlich niemand leisten kann, sie für entgeltliche sexuelle Dienstleistungen einzusetzen. Damit ist man schon fast mit einem Fuss in der Illegalität, und das wünschen die meisten Bordellbetreiber nicht, weil es schlecht fürs Geschäft ist, Ärger und Umtriebe bedeutet.
«Ein ehemaliges Fabrik- oder Industrieareal könnte zur Strichzone ernannt werden. Das ist überschaubar und sicher.»
Was halten Sie von einer generellen Meldepflicht für Prostituierte?
Es gibt keinen Grund dafür, dass sich Schweizer Prostituierte oder Niedergelassene melden müssen. Was die anderen Ausländerinnen betrifft, die ja auf jeden Fall eine Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung brauchen, schlage ich vor, dass eine neue, zentrale Behördenstelle geschaffen wird, wo die Frauen persönlich vorbeikommen und vorsprechen müssen. Auf dieser Amtsstelle wird dann alles geregelt, was es für die legale Berufsausübung im Kanton Zürich braucht, und zwar wirklich alles, inklusive Steuern und Sozialversicherungsabgaben. Zudem kann die Frau über ihre Rechte und Pflichten informiert werden. Und in diesem Rahmen wird die ausländische Prostituierte ja bereits registriert – ein zusätzliches polizeiliches Register bringt meines Erachtens kaum Vorteile.
Vorgesehen sind auch neue Auflagen für Bordellbetreiber.
Wie bereits gesagt: Wenn Legalität dadurch belohnt und Illegalität verstärkt bestraft wird, habe ich kein Problem mit Auflagen für Bordelle. Die Betreiber sollen ihre Konzepte den Behörden vorlegen und aufzeigen, ob die Prostituierten bei ihnen als Selbständig- oder Unselbständigerwerbende tätig sind. Wer sich aber als Bordellbetreiber völlig danebenbenimmt und es mit den Gesetzen nicht genau nimmt, der soll ruhig damit rechnen müssen, dass man seinen Betrieb schliesst.
----------------------------------------------------------------
Restriktive Tendenzen
Rechtsanwalt und Buchautor Valentin Landmann ist schweizweit tätig, und es fällt ihm auf, dass manche Kantone versuchen, Prostituierten aus den neuen EU-Ländern keine Bewilligung mehr zu erteilen: mit der Begründung, wer in einem Bordell arbeite, sei zwingend als Unselbständigerwerbende tätig. Die Ausländerinnen müssen einen Arbeitsvertrag vorweisen, es gilt der Vorrang der Schweizerinnen und der Frauen aus den alten EU-Ländern, und die Arbeitsämter dürfen die Gesuche aus arbeitsmarktpolitischen Gründen ablehnen – was bei selbständiger Erwerbstätigkeit nicht der Fall ist. «Die Behörden haben eine Ausrede dafür gefunden, keine Prostituierten aus den neuen Ländern zuzulassen, ausser jenen, die nicht im Salon arbeiten», sagt Landmann. Der Anwalt schlägt vor, wie bis anhin selbständige und unselbständige Berufsausübung anzuerkennen und Ausländerinnen zu ermöglichen, mit einer L-Bewilligung zu arbeiten. Diese steht im Kanton Zürich nur Stripteasetänzerinnen offen.
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22.2.2010
Strassendirnen neu in Tiefenbrunnen
Die Stadt Zürich hat einen neuen Strassenstrich: Seit kurzem bieten sich an der Bellerivestrasse in Zürich-Tiefenbrunnen Frauen an.
Am Sihlquai im Zürcher Kreis 5 nimmt die Zahl der Strassenprostituierten wegen des Zustroms aus Osteuropa stetig zu – der Konkurrenzdruck steigt, die Preise sinken. Jetzt weichen die ersten Sexarbeiterinnen offenbar an andere Standorte in der Stadt aus: Seit kurzem bieten sich abends und nachts regelmässig auch an der Bellerivestrasse kurz vor der Grenze zur Goldküsten-Gemeinde Zollikon Frauen an.
Dies hat man auch bei der Stadtpolizei Zürich beobachtet: «Wir haben Kenntnis davon, dass sich seit ein paar Wochen in Zürich-Tiefenbrunnen ein Strassenstrich gebildet hat», sagt Stapo-Sprecher Marco Bisa auf Anfrage.
Derzeit hält die Polizei die Situation in Zürich-Tiefenbrunnen jedoch nicht für problematisch. Denn der Abschnitt der Bellerivestrasse zwischen der Seefeldstrasse und der Stadtgrenze ist im Strichplan der Stadt Zürich eingezeichnet. «Diese Frauen dürfen dort stehen», betont Bisa. Bis jetzt seien bei der Polizei erst vereinzelt Anrufe von Anwohnern eingegangen. «Wir behalten die Situation aber im Auge und werden alles tun, um zu verhindern, dass sich die Szene ins Wohnquartier verlagert», sagt Bisa. Das neue Phänomen beschäftigt auch den Quartierverein Riesbach. Zwar seien bisher keine Klagen über den Strassenstrich eingegangen, sagt Vorstandsmitglied Tilly Bütler. Doch das könne sich ändern: «Sobald es wärmer wird, werden an den Abenden Badende und Hündeler auf die Prostituierten und ihre Kunden treffen – das dürfte zu Konflikten führen.»
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... n-24704972
Strassendirnen neu in Tiefenbrunnen
Die Stadt Zürich hat einen neuen Strassenstrich: Seit kurzem bieten sich an der Bellerivestrasse in Zürich-Tiefenbrunnen Frauen an.
Am Sihlquai im Zürcher Kreis 5 nimmt die Zahl der Strassenprostituierten wegen des Zustroms aus Osteuropa stetig zu – der Konkurrenzdruck steigt, die Preise sinken. Jetzt weichen die ersten Sexarbeiterinnen offenbar an andere Standorte in der Stadt aus: Seit kurzem bieten sich abends und nachts regelmässig auch an der Bellerivestrasse kurz vor der Grenze zur Goldküsten-Gemeinde Zollikon Frauen an.
Dies hat man auch bei der Stadtpolizei Zürich beobachtet: «Wir haben Kenntnis davon, dass sich seit ein paar Wochen in Zürich-Tiefenbrunnen ein Strassenstrich gebildet hat», sagt Stapo-Sprecher Marco Bisa auf Anfrage.
Derzeit hält die Polizei die Situation in Zürich-Tiefenbrunnen jedoch nicht für problematisch. Denn der Abschnitt der Bellerivestrasse zwischen der Seefeldstrasse und der Stadtgrenze ist im Strichplan der Stadt Zürich eingezeichnet. «Diese Frauen dürfen dort stehen», betont Bisa. Bis jetzt seien bei der Polizei erst vereinzelt Anrufe von Anwohnern eingegangen. «Wir behalten die Situation aber im Auge und werden alles tun, um zu verhindern, dass sich die Szene ins Wohnquartier verlagert», sagt Bisa. Das neue Phänomen beschäftigt auch den Quartierverein Riesbach. Zwar seien bisher keine Klagen über den Strassenstrich eingegangen, sagt Vorstandsmitglied Tilly Bütler. Doch das könne sich ändern: «Sobald es wärmer wird, werden an den Abenden Badende und Hündeler auf die Prostituierten und ihre Kunden treffen – das dürfte zu Konflikten führen.»
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/ ... n-24704972
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Standortsuche on-line
Google-Meshup:
Der Strichplan der Stadt Zürich
Offizieller Strichplan der Stadt Zürich: In den 14 (vierzehn) markierten Zonen ist die Strassenprostitution legal.
Für mehr Infos auf die Punkte klicken.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/21721543
Der «Strichplan»: Beim Bellevue legal, am Sihlquai nur geduldet
Von Simon Eppenberger.
In Zürich breitet sich die Strassenprostitution aus. Über ein Dutzend Zonen sind dafür vorgesehen. Grosse Teile des Sihlquais gehören jedoch nicht dazu.
Der Konkurrenzdruck auf dem Strassenstrich ist so gross, dass Prostituierte für ihre Arbeit neue Orte suchen. Nachdem sich die Szene am Sihlquai bis unter die Hardbrücke ausbreitete, entstand auch beim Tiefenbrunnen ein Strassenstrich.
Der Ort am Stadtrand wurde nicht zufällig gewählt. Nachdem sich die Prostituierten am Sihlquai immer mehr Richtung Hauptbahnhof ausgebreitet hatten, verteilte die Stadtpolizei Flyer, auf denen der gesamte «Strichplan» aufgedruckt ist.
Unter Kornhausbrücke nur «geduldet»
Offiziell erlaubt ist gemäss Plan die Strassenprostitution am Sihlquai lediglich zwischen dem Eisenbahnviadukt und dem Escher-Wyss-Platz. Unter der Kornhausbrücke und weiter Richtung Hauptbahnhof wird die Prostitution «lediglich geduldet», wie Reto Casanova, Sprecher des Polizeidepartementes, gegenüber Tagesanzeiger.ch sagt.
Es sei gut möglich, dass sich einige Frauen vom Sihlquai wegen des Flyers mit dem offiziellen «Strichplan» nun einen neuen Standplatz ausgesucht hätten, sagte Casanova gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Rämistrasse, Niederdorf und Limmatquai
Weitere neue Orte von Strassenprostitution sind der Stadtpolizei derzeit nicht bekannt, wie diese auf Anfrage sagte.
Offiziell erlaubt sind über ein Dutzend weitere Zonen.
Im Kreis 1 ist beispielsweise die Tal- und Börsenstrasse bis an den Stadthausquai als «Strichzone» bestimmt. Zudem sind Teile der Rämistrasse und des Niederdorfs sowie das Limmatquai bis zum Bellevue auf dem «Strichplan». Dazu gehört unter anderem auch ein Abschnitt des Hirschengrabens und des Mythenquais.
Der «Strichplan» wird gegenwärtig im Rahmen der Polizeiverordnungs-Revision neu konzipiert. Wann das Ergebnis vorliegt, ist allerdings noch unklar. Casanova rechnet damit, dass es voraussichtlich in diesem Jahr der Fall sein wird.
(Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)
Erstellt: 23.02.2010
.
Der Strichplan der Stadt Zürich
Offizieller Strichplan der Stadt Zürich: In den 14 (vierzehn) markierten Zonen ist die Strassenprostitution legal.
Für mehr Infos auf die Punkte klicken.
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Der «Strichplan»: Beim Bellevue legal, am Sihlquai nur geduldet
Von Simon Eppenberger.
In Zürich breitet sich die Strassenprostitution aus. Über ein Dutzend Zonen sind dafür vorgesehen. Grosse Teile des Sihlquais gehören jedoch nicht dazu.
Der Konkurrenzdruck auf dem Strassenstrich ist so gross, dass Prostituierte für ihre Arbeit neue Orte suchen. Nachdem sich die Szene am Sihlquai bis unter die Hardbrücke ausbreitete, entstand auch beim Tiefenbrunnen ein Strassenstrich.
Der Ort am Stadtrand wurde nicht zufällig gewählt. Nachdem sich die Prostituierten am Sihlquai immer mehr Richtung Hauptbahnhof ausgebreitet hatten, verteilte die Stadtpolizei Flyer, auf denen der gesamte «Strichplan» aufgedruckt ist.
Unter Kornhausbrücke nur «geduldet»
Offiziell erlaubt ist gemäss Plan die Strassenprostitution am Sihlquai lediglich zwischen dem Eisenbahnviadukt und dem Escher-Wyss-Platz. Unter der Kornhausbrücke und weiter Richtung Hauptbahnhof wird die Prostitution «lediglich geduldet», wie Reto Casanova, Sprecher des Polizeidepartementes, gegenüber Tagesanzeiger.ch sagt.
Es sei gut möglich, dass sich einige Frauen vom Sihlquai wegen des Flyers mit dem offiziellen «Strichplan» nun einen neuen Standplatz ausgesucht hätten, sagte Casanova gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Rämistrasse, Niederdorf und Limmatquai
Weitere neue Orte von Strassenprostitution sind der Stadtpolizei derzeit nicht bekannt, wie diese auf Anfrage sagte.
Offiziell erlaubt sind über ein Dutzend weitere Zonen.
Im Kreis 1 ist beispielsweise die Tal- und Börsenstrasse bis an den Stadthausquai als «Strichzone» bestimmt. Zudem sind Teile der Rämistrasse und des Niederdorfs sowie das Limmatquai bis zum Bellevue auf dem «Strichplan». Dazu gehört unter anderem auch ein Abschnitt des Hirschengrabens und des Mythenquais.
Der «Strichplan» wird gegenwärtig im Rahmen der Polizeiverordnungs-Revision neu konzipiert. Wann das Ergebnis vorliegt, ist allerdings noch unklar. Casanova rechnet damit, dass es voraussichtlich in diesem Jahr der Fall sein wird.
(Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)
Erstellt: 23.02.2010
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90 Tage Freizügigkeit für EU-Sexworker
25.02.2010
Das hässliche Gesicht der Personenfreizügigkeit
Eine Wohnung im Triemli-Quartier wird als Übergangsbleibe für Prostituierte aus dem Osten benutzt. Die Nachbarn finden keine Ruhe mehr, doch die Personenfreizügigkeit schützt das Treiben
Seit Monaten werden die Bewohner des Mehrfamilienhauses im Kreis 9 im Schlaf gestört. Immer wieder werden sie von Prostituierten geweckt, die in der obersten Wohnung leben. Wenn sie Nachts zur Arbeit gehen oder frühmorgens zurückkommen, sind sie oft laut, rufen nach dem Wohnungsmieter oder läuteten auch schon die Bewohner aus dem Schlaf, weil sie keinen Schlüssel dabei hatten.
Einmal kam gar ein Freier vorbei. «Er warf ein gebrauchtes Kondom auf den Gehweg und urinierte ins Gebüsch vor dem Haus», wie ein Bewohner gegenüber Tagesanzeiger.ch sagte. Mehrmals schrieben die Mieter die Verwaltung an und sprachen den Wohnungsmieter auf die prekären Zustände an.
Legale Einreise aus dem Osten
Die Verwaltung wies den Mieter zu mehr Ruhe an. Und dieser gelobte Besserung. Doch ruhiger wurde es kaum. «Immer wieder kommen neue Prostituierte aus dem Osten», sagt ein Bewohner. Sie verstehen kein Deutsch und halten sich nicht an die Gepflogenheiten in einem Mietshaus.
Schliesslich kontaktierten die Bewohner die Polizei. Doch weil der Vorfall mit dem Freier ein Einzelfall war, konnten die Beamten nicht einschreiten. Das Einquartieren von Prostituierten ist nicht verboten. Denn der Wohnungsmieter hält sich offenbar an die Regeln und schickt die Frauen innert 90 Tagen wieder weg.
Innerhalb dieser Zeitspanne können die Prostituierten ganz legal ihrer Arbeit nachgehen. Seit die Personenfreizügigkeit Mitte 2009 auf die osteuropäischen EU-Staaten ausgedehnt wurde, brauchen Frauen aus Bulgarien, Rumänien und acht anderen Ländern dafür keine Arbeitsbewilligung mehr.
Verurteilt als Drogenkurier
Die Prostituierten müssen sich lediglich an das Meldeverfahren halten. «Dafür müssen sie sich persönlich am Schalter melden und identifizieren», sagt Irene Tschopp, Mediensprecherin im zuständigen Amt für Wirtschaft und Arbeit. Danach erhalten die Personen die Bewilligung, pro Kalenderjahr 90 Tage selbstständig zu arbeiten. Weitere Hürden gibt es keine. Bei den alten EU-Staaten gilt die volle Personenfreizügigkeit. «Diese müssen sich nicht persönlich am Schalter melden», sagt Tschopp.
Nachdem sie auch von der Verwaltung nicht mehr Unterstützung erhalten haben, bleibt den Bewohnern im Triemli-Quartier eine letzte Hoffnung. Der ungeliebte Nachbar muss demnächst ins Gefängnis. Er ist Anfang Jahr für den Transport von Drogen zu acht Monaten unbedingt verurteilt worden.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/14192787
Das hässliche Gesicht der Personenfreizügigkeit
Eine Wohnung im Triemli-Quartier wird als Übergangsbleibe für Prostituierte aus dem Osten benutzt. Die Nachbarn finden keine Ruhe mehr, doch die Personenfreizügigkeit schützt das Treiben
Seit Monaten werden die Bewohner des Mehrfamilienhauses im Kreis 9 im Schlaf gestört. Immer wieder werden sie von Prostituierten geweckt, die in der obersten Wohnung leben. Wenn sie Nachts zur Arbeit gehen oder frühmorgens zurückkommen, sind sie oft laut, rufen nach dem Wohnungsmieter oder läuteten auch schon die Bewohner aus dem Schlaf, weil sie keinen Schlüssel dabei hatten.
Einmal kam gar ein Freier vorbei. «Er warf ein gebrauchtes Kondom auf den Gehweg und urinierte ins Gebüsch vor dem Haus», wie ein Bewohner gegenüber Tagesanzeiger.ch sagte. Mehrmals schrieben die Mieter die Verwaltung an und sprachen den Wohnungsmieter auf die prekären Zustände an.
Legale Einreise aus dem Osten
Die Verwaltung wies den Mieter zu mehr Ruhe an. Und dieser gelobte Besserung. Doch ruhiger wurde es kaum. «Immer wieder kommen neue Prostituierte aus dem Osten», sagt ein Bewohner. Sie verstehen kein Deutsch und halten sich nicht an die Gepflogenheiten in einem Mietshaus.
Schliesslich kontaktierten die Bewohner die Polizei. Doch weil der Vorfall mit dem Freier ein Einzelfall war, konnten die Beamten nicht einschreiten. Das Einquartieren von Prostituierten ist nicht verboten. Denn der Wohnungsmieter hält sich offenbar an die Regeln und schickt die Frauen innert 90 Tagen wieder weg.
Innerhalb dieser Zeitspanne können die Prostituierten ganz legal ihrer Arbeit nachgehen. Seit die Personenfreizügigkeit Mitte 2009 auf die osteuropäischen EU-Staaten ausgedehnt wurde, brauchen Frauen aus Bulgarien, Rumänien und acht anderen Ländern dafür keine Arbeitsbewilligung mehr.
Verurteilt als Drogenkurier
Die Prostituierten müssen sich lediglich an das Meldeverfahren halten. «Dafür müssen sie sich persönlich am Schalter melden und identifizieren», sagt Irene Tschopp, Mediensprecherin im zuständigen Amt für Wirtschaft und Arbeit. Danach erhalten die Personen die Bewilligung, pro Kalenderjahr 90 Tage selbstständig zu arbeiten. Weitere Hürden gibt es keine. Bei den alten EU-Staaten gilt die volle Personenfreizügigkeit. «Diese müssen sich nicht persönlich am Schalter melden», sagt Tschopp.
Nachdem sie auch von der Verwaltung nicht mehr Unterstützung erhalten haben, bleibt den Bewohnern im Triemli-Quartier eine letzte Hoffnung. Der ungeliebte Nachbar muss demnächst ins Gefängnis. Er ist Anfang Jahr für den Transport von Drogen zu acht Monaten unbedingt verurteilt worden.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/14192787
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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Das Google-Meshup allein:
Der offizielle Strichplan der Stadt Zürich:
http://pastehtml.com/view/5tkgcc7.html
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4.3.2010
Zürichs Milieu-Beauftragter: «Wir bekommen es in den Griff»
In Zürich nimmt das Sexgewerbe eine beängstigende Form und ein beunruhigendes Ausmass an. Ein neuer Strichplan und eine Prostitutionsverordnung sollens richten. Milieu-Beauftragter Rolf Vieli ist im Kampf gegen das ausufernde Sexgewerbe zuversichtlich.
Unmenschliche Arbeitsbedingungen für Prostituierte und eine Zumutung für die Bevölkerung: Seit ein bis zwei Jahren nimmt das Zürcher Sexgewerbe in zunehmendem Masse besorgniserregende Formen an. Ein neuer Strichplan und eine Prostitutionsverordnung sollen den Negativ-Trend nun stoppen. «Eine riesige Herausforderung», sagt Rolf Vieli, Leiter der beiden Projekte «Langstrasse plus» und «Projekt Rotlicht» beim Stadtzürcher Polizeidepartement: «Wenn ich nicht erlebt hätte, dass eine scheinbar ausweglose Situation wie das Drogenelend am Letten gestoppt werden konnte, würde ich nicht glauben, dass wir die Lage rund ums Sexgewerbe in den Griff bekommen.»
Herrschende Doppelmoral
«In den Griff bekommen» bedeutet, dass die Prostituierten unter möglichst gesunden und sicheren Bedingungen arbeiten können und die Lebensqualität der Bevölkerung nicht beeinträchtigt wird – zwei Vorgaben, die sich nur schwer unter einen Hut bringen lassen. So ist ein Grossteil der Bevölkerung zwar der Überzeugung, dass es Prostitution geben muss, dabei gilt aber: Bitte nicht vor der eigenen Haustür. «Das ist ein Dilemma und zeugt von einer Doppelmoral», so Vieli. Wird das Sexgewerbe aus den Wohnquartieren verdrängt, nimmt zwar die Belastung der Bevölkerung ab, gleichzeitig fällt die Sozialkontrolle und damit die Sicherheit für die Prostituierten weg.
Wie der neue Strichplan mit diesem Dilemma umgeht, wird sich zeigen. Fest steht gemäss Bundesgerichtsurteil, dass der Strassenstrich nicht einfach verboten werden kann, wie dies Leser gegenüber «tagesanzeiger.ch» vorschlugen. Hingegen hält ein weiteres Urteil fest, dass das Sexgewerbe auf Zonen beschränkt werden darf. Welche Zonen dies sein werden, soll noch in diesem Jahr festgelegt werden.
Der Vorwurf eines Cabaretbesitzers, wonach rigide Polizeikontrollen in Bordellen am Salonsterben und der Verdrängung der Prostituierten auf die Strasse schuld sind, lässt Vieli nicht gelten. Die Abwanderung von Etablissements in Aussenquartiere passiere vielmehr aus Platz- beziehungsweise Kostengründen: «Ein Etablissement wie die Bumsalp in Dübendorf mit zig verschiedenen Themen-Räumen und Event-Charakter braucht Platz und lässt sich ausserhalb der Stadt viel profitabler umsetzen.»
Zuhälter erobern Gebiete
Für Vieli ist denn auch nicht der Strassenstrich allein das Problem. Die Prostitution insgesamt habe beängstigende Ausmasse angenommen. Laut Vieli verdienen in Zürich mehr Frauen ihr Geld mit Sex als in Städten wie München oder Hamburg. Der Verdrängungskampf sei brutal – was nicht nur an der grossen Anzahl Prostituierten liege. Vielmehr habe der enorme Zustrom von Sexarbeiterinnen aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn zur Brutalisierung der Szene beigetragen. Rund die Hälfte aller Neueinsteigerinnen stammen zurzeit seit Inkrafttreten des Personenfreizügigkeitsabkommens aus diesen Ländern.
Man beobachte, dass Zuhälter Gebiete für sich beanspruchten und diese brutal verteidigten. Gleichzeitig stünden die aus armen Verhältnissen stammenden Frauen unter enormem Druck, möglichst viel Geld zu verdienen, was das Verhältnis der Prostituierten untereinander verschlechtere und dazu führe, dass Preise gedrückt und gesundheitsschädliche Praktiken wie Sex ohne Gummi angeboten würden. Die Frauen würden wiederholt in andere Städte umplatziert; eine Integration, also eine Zusammenarbeit zum Beispiel mit der Polizei oder Mitarbeitenden der aufsuchenden Sozialarbeit werde damit verunmöglicht und die Abhängigkeit der Betroffenen vergrössert.
Die Fragestellungen, die der neuen Zürcher Prostitutionsverordnung zugrunde liegen, sind komplex. Allen Interessen übergeordnet ist die Achtung der Menschenwürde, gestützt auf Quartierverträglichkeit, Gesundheitsschutz und Selbstbestimmung. Welche Vorgaben der Erlass schliesslich beinhalten wird, kann Vieli zurzeit nicht sagen. Dies hänge nicht zuletzt von der neuen Zusammensetzung des Zürcher Stadtrats ab, die am 7. März entschieden wird.
«Bussensystem genügt nicht»
Diskutiert werden eine Meldepflicht für Prostituierte und eine Bewilligungspflicht für Bordellbetreiber. Vieli hält ausserdem fest, dass ein Gesetz fehlt, wonach Bordelle kontrolliert werden dürften. Zurzeit basiere dies grösstenteils auf Freiwilligkeit, während Städte wie München ein Zugangsrecht haben. Handlungsbedarf sieht Vieli auch bei den Möglichkeiten, wie Prostituierte von illegalen Zonen ferngehalten werden können. Das bisherige Bussensystem sei ungenügend.
Auch wenn Westschweizer Kantone und der Kanton Tessin bereits über ein Prostitutionsgesetz verfügten, betritt die Stadt Zürich Neuland. Dies, weil die Stadt Zürich im Gegensatz zu den Kantonen kein Gesetz erlassen kann. Ausserdem hätten die genannten Kantone noch zu wenig Erfahrung, um davon umfassend profitieren zu können. Langfristig, so Vieli, muss sich darum auch der Kanton Zürich mit dem Thema befassen. Dies nicht zuletzt, «weil sich die Probleme mit dem Sexgewerbe garantiert auf die anderen Städte ausweiten.»
http://www.a-z.ch/news/vermischtes/zuer ... ff-6811730
Zürichs Milieu-Beauftragter: «Wir bekommen es in den Griff»
In Zürich nimmt das Sexgewerbe eine beängstigende Form und ein beunruhigendes Ausmass an. Ein neuer Strichplan und eine Prostitutionsverordnung sollens richten. Milieu-Beauftragter Rolf Vieli ist im Kampf gegen das ausufernde Sexgewerbe zuversichtlich.
Unmenschliche Arbeitsbedingungen für Prostituierte und eine Zumutung für die Bevölkerung: Seit ein bis zwei Jahren nimmt das Zürcher Sexgewerbe in zunehmendem Masse besorgniserregende Formen an. Ein neuer Strichplan und eine Prostitutionsverordnung sollen den Negativ-Trend nun stoppen. «Eine riesige Herausforderung», sagt Rolf Vieli, Leiter der beiden Projekte «Langstrasse plus» und «Projekt Rotlicht» beim Stadtzürcher Polizeidepartement: «Wenn ich nicht erlebt hätte, dass eine scheinbar ausweglose Situation wie das Drogenelend am Letten gestoppt werden konnte, würde ich nicht glauben, dass wir die Lage rund ums Sexgewerbe in den Griff bekommen.»
Herrschende Doppelmoral
«In den Griff bekommen» bedeutet, dass die Prostituierten unter möglichst gesunden und sicheren Bedingungen arbeiten können und die Lebensqualität der Bevölkerung nicht beeinträchtigt wird – zwei Vorgaben, die sich nur schwer unter einen Hut bringen lassen. So ist ein Grossteil der Bevölkerung zwar der Überzeugung, dass es Prostitution geben muss, dabei gilt aber: Bitte nicht vor der eigenen Haustür. «Das ist ein Dilemma und zeugt von einer Doppelmoral», so Vieli. Wird das Sexgewerbe aus den Wohnquartieren verdrängt, nimmt zwar die Belastung der Bevölkerung ab, gleichzeitig fällt die Sozialkontrolle und damit die Sicherheit für die Prostituierten weg.
Wie der neue Strichplan mit diesem Dilemma umgeht, wird sich zeigen. Fest steht gemäss Bundesgerichtsurteil, dass der Strassenstrich nicht einfach verboten werden kann, wie dies Leser gegenüber «tagesanzeiger.ch» vorschlugen. Hingegen hält ein weiteres Urteil fest, dass das Sexgewerbe auf Zonen beschränkt werden darf. Welche Zonen dies sein werden, soll noch in diesem Jahr festgelegt werden.
Der Vorwurf eines Cabaretbesitzers, wonach rigide Polizeikontrollen in Bordellen am Salonsterben und der Verdrängung der Prostituierten auf die Strasse schuld sind, lässt Vieli nicht gelten. Die Abwanderung von Etablissements in Aussenquartiere passiere vielmehr aus Platz- beziehungsweise Kostengründen: «Ein Etablissement wie die Bumsalp in Dübendorf mit zig verschiedenen Themen-Räumen und Event-Charakter braucht Platz und lässt sich ausserhalb der Stadt viel profitabler umsetzen.»
Zuhälter erobern Gebiete
Für Vieli ist denn auch nicht der Strassenstrich allein das Problem. Die Prostitution insgesamt habe beängstigende Ausmasse angenommen. Laut Vieli verdienen in Zürich mehr Frauen ihr Geld mit Sex als in Städten wie München oder Hamburg. Der Verdrängungskampf sei brutal – was nicht nur an der grossen Anzahl Prostituierten liege. Vielmehr habe der enorme Zustrom von Sexarbeiterinnen aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn zur Brutalisierung der Szene beigetragen. Rund die Hälfte aller Neueinsteigerinnen stammen zurzeit seit Inkrafttreten des Personenfreizügigkeitsabkommens aus diesen Ländern.
Man beobachte, dass Zuhälter Gebiete für sich beanspruchten und diese brutal verteidigten. Gleichzeitig stünden die aus armen Verhältnissen stammenden Frauen unter enormem Druck, möglichst viel Geld zu verdienen, was das Verhältnis der Prostituierten untereinander verschlechtere und dazu führe, dass Preise gedrückt und gesundheitsschädliche Praktiken wie Sex ohne Gummi angeboten würden. Die Frauen würden wiederholt in andere Städte umplatziert; eine Integration, also eine Zusammenarbeit zum Beispiel mit der Polizei oder Mitarbeitenden der aufsuchenden Sozialarbeit werde damit verunmöglicht und die Abhängigkeit der Betroffenen vergrössert.
Die Fragestellungen, die der neuen Zürcher Prostitutionsverordnung zugrunde liegen, sind komplex. Allen Interessen übergeordnet ist die Achtung der Menschenwürde, gestützt auf Quartierverträglichkeit, Gesundheitsschutz und Selbstbestimmung. Welche Vorgaben der Erlass schliesslich beinhalten wird, kann Vieli zurzeit nicht sagen. Dies hänge nicht zuletzt von der neuen Zusammensetzung des Zürcher Stadtrats ab, die am 7. März entschieden wird.
«Bussensystem genügt nicht»
Diskutiert werden eine Meldepflicht für Prostituierte und eine Bewilligungspflicht für Bordellbetreiber. Vieli hält ausserdem fest, dass ein Gesetz fehlt, wonach Bordelle kontrolliert werden dürften. Zurzeit basiere dies grösstenteils auf Freiwilligkeit, während Städte wie München ein Zugangsrecht haben. Handlungsbedarf sieht Vieli auch bei den Möglichkeiten, wie Prostituierte von illegalen Zonen ferngehalten werden können. Das bisherige Bussensystem sei ungenügend.
Auch wenn Westschweizer Kantone und der Kanton Tessin bereits über ein Prostitutionsgesetz verfügten, betritt die Stadt Zürich Neuland. Dies, weil die Stadt Zürich im Gegensatz zu den Kantonen kein Gesetz erlassen kann. Ausserdem hätten die genannten Kantone noch zu wenig Erfahrung, um davon umfassend profitieren zu können. Langfristig, so Vieli, muss sich darum auch der Kanton Zürich mit dem Thema befassen. Dies nicht zuletzt, «weil sich die Probleme mit dem Sexgewerbe garantiert auf die anderen Städte ausweiten.»
http://www.a-z.ch/news/vermischtes/zuer ... ff-6811730
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Registerierung und Beschäftigugnsverhältnisse für SW geplant
04.03.2010
Bessere Arbeitsbedingungen für Prostituierte
Im Kanton Zürich eröffnen immer mehr Sexbordelle ihre Tore. Das grosse Problem bei diesen erotischen Einrichtungen bestehe darin, dass die Arbeitsbedingungen der Prostituierten nur unzureichend geregelt sind. Oftmals sind die Sexarbeiterinnen den Zuhältern schutzlos ausgeliefert.
Neben der Ausbeutung durch Zuhälter gäbe es zudem viel Gewalt und tiefe Preise. Für den Fraktionspräsidenten Philipp Kutter ist es deshalb essentiell, dass sich diese Situation verbessert und stabilisiert. Zum Schutz der Menschenrechte der Prostituierten hat die CVP-Fraktion deshalb zwei Motionen eingereicht.
Hauptanliegen sei es, dass die Prostituierten in Zukunft als unselbständig Erwerbstätige eingestuft werden sollen. Somit kämen sie künftig in den Genuss einer Sozialversicherung. Bis anhin müssen sich die Prostituierten lediglich beim Amt für Wirtschaft und Arbeit melden und gelten als selbständig Erwerbstätige.
http://www.toponline.ch/area-1.rub-45.art-132698.tce
Motion
http://www.kantonsrat.zh.ch/Geschaeft_D ... ae0256bc19
Bessere Arbeitsbedingungen für Prostituierte
Im Kanton Zürich eröffnen immer mehr Sexbordelle ihre Tore. Das grosse Problem bei diesen erotischen Einrichtungen bestehe darin, dass die Arbeitsbedingungen der Prostituierten nur unzureichend geregelt sind. Oftmals sind die Sexarbeiterinnen den Zuhältern schutzlos ausgeliefert.
Neben der Ausbeutung durch Zuhälter gäbe es zudem viel Gewalt und tiefe Preise. Für den Fraktionspräsidenten Philipp Kutter ist es deshalb essentiell, dass sich diese Situation verbessert und stabilisiert. Zum Schutz der Menschenrechte der Prostituierten hat die CVP-Fraktion deshalb zwei Motionen eingereicht.
Hauptanliegen sei es, dass die Prostituierten in Zukunft als unselbständig Erwerbstätige eingestuft werden sollen. Somit kämen sie künftig in den Genuss einer Sozialversicherung. Bis anhin müssen sich die Prostituierten lediglich beim Amt für Wirtschaft und Arbeit melden und gelten als selbständig Erwerbstätige.
http://www.toponline.ch/area-1.rub-45.art-132698.tce
Motion
http://www.kantonsrat.zh.ch/Geschaeft_D ... ae0256bc19
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- Motion 56/2010 Meldepflicht von Sexetablissements
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"Legalität allein nicht vor Ausbeutung schützt."
05.03.2010
«Auch die Schweizer Zuhälter sind gewalttätig»
Zwangsprostitution und Zuhältergewalt auf den Strassen von Zürich. Was läuft schief? Doro Winkler über Prostituierte und eine Website für fairen Sex.
In Zürich haben noch nie so viele Prostituierte gearbeitet wie heute. Wie schätzen Sie die aktuelle Situation ein?
Die Zahl der Prostituierten ist nicht das Problem. Es geht darum, unter welchen Bedingungen sie hier arbeiten. Wenn die Frauen alles Geld abgeben müssen, in die Schuldenfalle gedrängt werden, den Freier oder die Praktiken nicht mehr selber wählen können, dann handelt es sich um Frauenhandel. Meistens geschieht dies unter massiver Androhung von Gewalt.
Ist das eine neue Entwicklung?
Das gibt es schon lange. Neu daran ist, dass momentan auffallend viele Frauen aus Ungarn hier arbeiten.
Hängt das mit der Personenfreizügigkeit zusammen?
Das kann man so nicht sagen. Die Geschichte ist komplex. Wir müssen die Situation der Frauen in ihren Herkunftsländern anschauen. Warum haben sie kein Einkommen? Warum können sie die Familie nicht ernähren und verlassen sich auf Versprechungen von guten Verdiensten? Menschenhandel gab es schon vor der Personenfreizügigkeit.
Was hat sich dann geändert?
Zum einen die wirtschaftliche Lage. Das Nord-Süd- oder derzeit vor allem das West-Ost-Gefälle hat zugenommen.
Dieses Gefälle gibt es schon lange.
Richtig. Die Personenfreizügigkeit hat insofern eine Änderung gebracht, als die Frauen heute legal auf dem Strich stehen und nicht mehr illegal. Leider ist es aber so, dass die Legalität allein nicht vor Ausbeutung schützt.
Hat die Gewalt auf dem Strassenstrich wegen ungarischer Roma zugenommen?
Gewalttätig sind nicht nur ausländische Zuhälter, sondern auch Schweizer. Im Moment sind es gerade die ungarischen Roma, die in den Schlagzeilen sind. Doch das kann im nächsten Jahr schon wieder anders sein.
Einige Prostituierte werden wie Sklavinnen gehalten. Sie verstehen kein Deutsch. Wie kommen Sie überhaupt mit Ihnen in Kontakt?
Die meisten Frauen finden über die Polizei zu uns. Diese hat eine Spezialeinheit Menschenhandel, die sehr sensibel arbeitet, die Opfer erkennt und mit uns in Kontakt bringt. Manchmal werden die Prostituierten auch über Kolleginnen auf uns aufmerksam oder über niederschwellige Anlaufstellen oder Ärzte.
Wie können Sie die Frauen unterstützen?
Sie stehen meistens vor dem Nichts, haben keine Unterkunft, kein Geld, keine Bekannten, und meistens sind sie schwer traumatisiert. Zuerst müssen wir sie deshalb einmal stabilisieren. Erst dann können sie entscheiden, ob sie zu einer Aussage bereit sind oder nicht. Meistens haben die Zuhälter Drohungen ausgesprochen, und die Frauen haben grosse Angst. Wenn sie aussagen, kommt ein Straf- und Ermittlungsverfahren in Gang.
Dies braucht Zeit. Ihre Aufenthaltsdauer läuft nach 90 Tagen ab?
Sie haben 30 Tage Bedenkzeit, ob sie aussagen oder nicht. Wenn sie aussagen, erhalten sie eine Kurzaufenthaltsbewilligung für die Dauer des Verfahrens.
Da werden diese Frauen erneut unter Druck gesetzt.
Das stimmt, deshalb fordern wir, dass diese Frauen ein Aufenhaltsrecht erhalten, unabhängig davon, ob sie aussagen oder nicht. Grund muss der Schutz sein und die Rehabilitation.
Wie können Frauen sonst noch vor Zwangsprostitution geschützt werden?
Das Wichtigste wäre, die Arbeitsbedingungen der Frauen zu kontrollieren. Das ist aufwendig und braucht bei den zuständigen Behörden genügend Mittel. Repressive Massnahmen hingegen nützen nichts, sie bringen die Frauen in eine noch grössere Zwangslage.
Und was ist mit den Freiern?
Wir haben eine Website www.verantwortlicherfreier.ch für Freier eingerichtet. Sie sollten Verantwortung übernehmen und Opfern von Frauenhandel den Kontakt zum FIZ ermöglichen.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... 17543791[B]
«Auch die Schweizer Zuhälter sind gewalttätig»
Zwangsprostitution und Zuhältergewalt auf den Strassen von Zürich. Was läuft schief? Doro Winkler über Prostituierte und eine Website für fairen Sex.
In Zürich haben noch nie so viele Prostituierte gearbeitet wie heute. Wie schätzen Sie die aktuelle Situation ein?
Die Zahl der Prostituierten ist nicht das Problem. Es geht darum, unter welchen Bedingungen sie hier arbeiten. Wenn die Frauen alles Geld abgeben müssen, in die Schuldenfalle gedrängt werden, den Freier oder die Praktiken nicht mehr selber wählen können, dann handelt es sich um Frauenhandel. Meistens geschieht dies unter massiver Androhung von Gewalt.
Ist das eine neue Entwicklung?
Das gibt es schon lange. Neu daran ist, dass momentan auffallend viele Frauen aus Ungarn hier arbeiten.
Hängt das mit der Personenfreizügigkeit zusammen?
Das kann man so nicht sagen. Die Geschichte ist komplex. Wir müssen die Situation der Frauen in ihren Herkunftsländern anschauen. Warum haben sie kein Einkommen? Warum können sie die Familie nicht ernähren und verlassen sich auf Versprechungen von guten Verdiensten? Menschenhandel gab es schon vor der Personenfreizügigkeit.
Was hat sich dann geändert?
Zum einen die wirtschaftliche Lage. Das Nord-Süd- oder derzeit vor allem das West-Ost-Gefälle hat zugenommen.
Dieses Gefälle gibt es schon lange.
Richtig. Die Personenfreizügigkeit hat insofern eine Änderung gebracht, als die Frauen heute legal auf dem Strich stehen und nicht mehr illegal. Leider ist es aber so, dass die Legalität allein nicht vor Ausbeutung schützt.
Hat die Gewalt auf dem Strassenstrich wegen ungarischer Roma zugenommen?
Gewalttätig sind nicht nur ausländische Zuhälter, sondern auch Schweizer. Im Moment sind es gerade die ungarischen Roma, die in den Schlagzeilen sind. Doch das kann im nächsten Jahr schon wieder anders sein.
Einige Prostituierte werden wie Sklavinnen gehalten. Sie verstehen kein Deutsch. Wie kommen Sie überhaupt mit Ihnen in Kontakt?
Die meisten Frauen finden über die Polizei zu uns. Diese hat eine Spezialeinheit Menschenhandel, die sehr sensibel arbeitet, die Opfer erkennt und mit uns in Kontakt bringt. Manchmal werden die Prostituierten auch über Kolleginnen auf uns aufmerksam oder über niederschwellige Anlaufstellen oder Ärzte.
Wie können Sie die Frauen unterstützen?
Sie stehen meistens vor dem Nichts, haben keine Unterkunft, kein Geld, keine Bekannten, und meistens sind sie schwer traumatisiert. Zuerst müssen wir sie deshalb einmal stabilisieren. Erst dann können sie entscheiden, ob sie zu einer Aussage bereit sind oder nicht. Meistens haben die Zuhälter Drohungen ausgesprochen, und die Frauen haben grosse Angst. Wenn sie aussagen, kommt ein Straf- und Ermittlungsverfahren in Gang.
Dies braucht Zeit. Ihre Aufenthaltsdauer läuft nach 90 Tagen ab?
Sie haben 30 Tage Bedenkzeit, ob sie aussagen oder nicht. Wenn sie aussagen, erhalten sie eine Kurzaufenthaltsbewilligung für die Dauer des Verfahrens.
Da werden diese Frauen erneut unter Druck gesetzt.
Das stimmt, deshalb fordern wir, dass diese Frauen ein Aufenhaltsrecht erhalten, unabhängig davon, ob sie aussagen oder nicht. Grund muss der Schutz sein und die Rehabilitation.
Wie können Frauen sonst noch vor Zwangsprostitution geschützt werden?
Das Wichtigste wäre, die Arbeitsbedingungen der Frauen zu kontrollieren. Das ist aufwendig und braucht bei den zuständigen Behörden genügend Mittel. Repressive Massnahmen hingegen nützen nichts, sie bringen die Frauen in eine noch grössere Zwangslage.
Und was ist mit den Freiern?
Wir haben eine Website www.verantwortlicherfreier.ch für Freier eingerichtet. Sie sollten Verantwortung übernehmen und Opfern von Frauenhandel den Kontakt zum FIZ ermöglichen.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... 17543791[B]
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8.3.2010
EDU will gegen Prostitution vorgehen
Dass die Prostitution in Zürich immer mehr zum Problem wird, sei die logische Folgen der Sex- und Pornoliberalisierung und die Verniedlichung der Folgen von sogenannt freiem Sex, sagt die EDU. Sie will daher behördliche Anstrengungen zur wirksamen Eindämmung der Prostitution und Sexbranche unterstützen.
Die EDU bedauert sehr, dass mit der «bisherigen Laisser-Faire-Politik gegenüber der Sexindustrie unsere Stadt Zürich zu einem Absatz- und Umsatz-Mekka für Frauenhändler und Zuhälter geworden ist». Massnahmen lediglich zum Schutz des horizontalen Gewerbes lehnt die EDU ab. Alle gesetzlichen Massnahmen müssen nach Ansicht der EDU primär den Schutz der betroffenen Frauen und die Erleichterung des Ausstiegs zum Ziel haben.
«Analog zur Raucherprävention mit dem Slogan "Rauchen ist tödlich" fordern wir eine öffentliche Kampagne im Sinne von: "Wer Prostituierte aufsucht, fördert den Frauenhandel, die Ausbeutung und Demütigung von Frauen und die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten"», so die christliche Partei.
http://www.jesus.ch/index.php/D/article ... _vorgehen/
http://www.edu-zh.ch/news/ein-neues-pro ... end-noetig
EDU will gegen Prostitution vorgehen
Dass die Prostitution in Zürich immer mehr zum Problem wird, sei die logische Folgen der Sex- und Pornoliberalisierung und die Verniedlichung der Folgen von sogenannt freiem Sex, sagt die EDU. Sie will daher behördliche Anstrengungen zur wirksamen Eindämmung der Prostitution und Sexbranche unterstützen.
Die EDU bedauert sehr, dass mit der «bisherigen Laisser-Faire-Politik gegenüber der Sexindustrie unsere Stadt Zürich zu einem Absatz- und Umsatz-Mekka für Frauenhändler und Zuhälter geworden ist». Massnahmen lediglich zum Schutz des horizontalen Gewerbes lehnt die EDU ab. Alle gesetzlichen Massnahmen müssen nach Ansicht der EDU primär den Schutz der betroffenen Frauen und die Erleichterung des Ausstiegs zum Ziel haben.
«Analog zur Raucherprävention mit dem Slogan "Rauchen ist tödlich" fordern wir eine öffentliche Kampagne im Sinne von: "Wer Prostituierte aufsucht, fördert den Frauenhandel, die Ausbeutung und Demütigung von Frauen und die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten"», so die christliche Partei.
http://www.jesus.ch/index.php/D/article ... _vorgehen/
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Wieviel Stimmen bekommen eigentlich solche Jesusfreaks im Land von Chässpätzle undToblerone?nina777 hat geschrieben:8.3.2010
EDU will gegen Prostitution vorgehen
Dass die Prostitution in Zürich immer mehr zum Problem wird, sei die logische Folgen der Sex- und Pornoliberalisierung und die Verniedlichung der Folgen von sogenannt freiem Sex, sagt die EDU. Sie will daher behördliche Anstrengungen zur wirksamen Eindämmung der Prostitution und Sexbranche unterstützen.
Die EDU bedauert sehr, dass mit der «bisherigen Laisser-Faire-Politik gegenüber der Sexindustrie unsere Stadt Zürich zu einem Absatz- und Umsatz-Mekka für Frauenhändler und Zuhälter geworden ist». Massnahmen lediglich zum Schutz des horizontalen Gewerbes lehnt die EDU ab. Alle gesetzlichen Massnahmen müssen nach Ansicht der EDU primär den Schutz der betroffenen Frauen und die Erleichterung des Ausstiegs zum Ziel haben.
«Analog zur Raucherprävention mit dem Slogan "Rauchen ist tödlich" fordern wir eine öffentliche Kampagne im Sinne von: "Wer Prostituierte aufsucht, fördert den Frauenhandel, die Ausbeutung und Demütigung von Frauen und die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten"», so die christliche Partei.
Ist das ein wachsendes Problem?
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!
in das wir beißen werden!
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Strassenstrick am Sihlquai
Tagesanzeiger 6.4.2010
«Die Prostituierte hat ihn auf unserem Spielplatz befriedigt»
Von Tina Fassbind. Aktualisiert um 16:28 Uhr
Huren im Innenhof, Kondome und Kot am Boden, Lärm in der Nacht: Die Situation am Sihlquai ist für die Anwohner unerträglich geworden. Ein Hauswart sagt, warum er ein Verbot des Strassenstrichs fordert.
Max Egger ist wütend. Seit 23 Jahren lebt der Hauswart mit seiner Frau am Sihlquai 257 in Zürich. In dieser Zeit hat er sich längst an den benachbarten Strassenstrich gewöhnt. Doch was sich in den vergangenen Monaten vor seiner Wohnung abspielt, ist sogar für den gestandenen 61-jährigen Mann zu viel. «Die Prostituierten vom Strassenstrich kennen keine Grenzen. Ich habe schon gesehen, wie eine Frau ihrem Freier eins bläst – um 17 Uhr auf einer Bank mitten auf unserem Kinderspielplatz im Innenhof unserer Überbauung.»
Hinzu komme der Dreck, den die Prostituierten tagtäglich hinterlassen. «Sie haben keine Zimmer, in denen sie ihre Dienste anbieten. Die können die Männer nur im Freien befriedigen und danach lassen sie alles liegen. Auch ihre Notdurft verrichten sie im Hof», schildert Egger die Situation. Jeden Morgen sammle er so viele Präservative rund um die Liegenschaften ein, dass er damit ganze Abfalleimer füllen kann.
«Man wird förmlich genötigt»
Die Situation habe sich innerhalb kürzester Zeit verschärft. «Plötzlich wie aus dem Nichts stehen jede Nacht bis zu zehn Dirnen vor unserem Haus. Der Lärm ist unbeschreiblich», so Egger. Die Konkurrenz zwischen den Frauen habe sich massiv verschärft. Sie greifen sich gegenseitig tätlich an und kämpfen um die Freier. «Die Frauen springen vor die Motorhauben der wartenden Autos und reissen die Türe auf. Da wird nicht mehr diskret diskutiert. Man wird förmlich genötigt.»
Für ihn und die anderen Anwohner der sechs Liegenschaften am Sihlquai, die er als Hauswart betreut, sei es mittlerweile unmöglich geworden, mit offenem Fenster zu schlafen. Frauen verlassen die Gebäude nur noch in Begleitung, die erste Familie ist bereits ausgezogen. «Was mir am meisten Sorgen macht, ist der Umstand, dass es bereits bei Minustemperaturen so schlimm war. Wie wird es wohl werden, wenn der Sommer kommt? Dann wird es hier stinken wie in einer Kloake.»
Strassenstrich am Sihlquai verbieten
Max Egger und die anderen Bewohner – einige davon Stockwerkeigentümer – sind bei der Stadtregierung mit ihren Sorgen vorstellig geworden. Bisher ohne viel Erfolg. «Die Stadt hat uns um Geduld gebeten, damit sie das Problem bearbeiten kann», so Egger, «aber ich habe den Eindruck, dass man dort einfach darauf hofft, dass sich die Probleme von selbst lösen werden. Man lässt alles versanden.» Mit einem Leserbrief an den «Tages-Anzeiger» haben die Anwohner nun erneut die Flucht nach vorn gewagt. «Wir haben einen echten Notstand und erwarten von der Stadt, dass sie am Sihlquai wieder ein menschenwürdiges Wohnklima schafft und im Abschnitt bis zur Mühle den Strassenstrich verbietet.»
«Die Prostituierte hat ihn auf unserem Spielplatz befriedigt»
Von Tina Fassbind. Aktualisiert um 16:28 Uhr
Huren im Innenhof, Kondome und Kot am Boden, Lärm in der Nacht: Die Situation am Sihlquai ist für die Anwohner unerträglich geworden. Ein Hauswart sagt, warum er ein Verbot des Strassenstrichs fordert.
Max Egger ist wütend. Seit 23 Jahren lebt der Hauswart mit seiner Frau am Sihlquai 257 in Zürich. In dieser Zeit hat er sich längst an den benachbarten Strassenstrich gewöhnt. Doch was sich in den vergangenen Monaten vor seiner Wohnung abspielt, ist sogar für den gestandenen 61-jährigen Mann zu viel. «Die Prostituierten vom Strassenstrich kennen keine Grenzen. Ich habe schon gesehen, wie eine Frau ihrem Freier eins bläst – um 17 Uhr auf einer Bank mitten auf unserem Kinderspielplatz im Innenhof unserer Überbauung.»
Hinzu komme der Dreck, den die Prostituierten tagtäglich hinterlassen. «Sie haben keine Zimmer, in denen sie ihre Dienste anbieten. Die können die Männer nur im Freien befriedigen und danach lassen sie alles liegen. Auch ihre Notdurft verrichten sie im Hof», schildert Egger die Situation. Jeden Morgen sammle er so viele Präservative rund um die Liegenschaften ein, dass er damit ganze Abfalleimer füllen kann.
«Man wird förmlich genötigt»
Die Situation habe sich innerhalb kürzester Zeit verschärft. «Plötzlich wie aus dem Nichts stehen jede Nacht bis zu zehn Dirnen vor unserem Haus. Der Lärm ist unbeschreiblich», so Egger. Die Konkurrenz zwischen den Frauen habe sich massiv verschärft. Sie greifen sich gegenseitig tätlich an und kämpfen um die Freier. «Die Frauen springen vor die Motorhauben der wartenden Autos und reissen die Türe auf. Da wird nicht mehr diskret diskutiert. Man wird förmlich genötigt.»
Für ihn und die anderen Anwohner der sechs Liegenschaften am Sihlquai, die er als Hauswart betreut, sei es mittlerweile unmöglich geworden, mit offenem Fenster zu schlafen. Frauen verlassen die Gebäude nur noch in Begleitung, die erste Familie ist bereits ausgezogen. «Was mir am meisten Sorgen macht, ist der Umstand, dass es bereits bei Minustemperaturen so schlimm war. Wie wird es wohl werden, wenn der Sommer kommt? Dann wird es hier stinken wie in einer Kloake.»
Strassenstrich am Sihlquai verbieten
Max Egger und die anderen Bewohner – einige davon Stockwerkeigentümer – sind bei der Stadtregierung mit ihren Sorgen vorstellig geworden. Bisher ohne viel Erfolg. «Die Stadt hat uns um Geduld gebeten, damit sie das Problem bearbeiten kann», so Egger, «aber ich habe den Eindruck, dass man dort einfach darauf hofft, dass sich die Probleme von selbst lösen werden. Man lässt alles versanden.» Mit einem Leserbrief an den «Tages-Anzeiger» haben die Anwohner nun erneut die Flucht nach vorn gewagt. «Wir haben einen echten Notstand und erwarten von der Stadt, dass sie am Sihlquai wieder ein menschenwürdiges Wohnklima schafft und im Abschnitt bis zur Mühle den Strassenstrich verbietet.»
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6.4.2010
«Am Sihlquai sind die miesesten Freier unterwegs»
Die Bewohner der Liegenschaften am Zürcher Sihlquai haben genug vom Strassenstrich. Jetzt reagiert die Stadt auf den Druck – mit einer Prostitutionsverordnung und mit individuellen Lösungen für die Anwohner.
Sex auf dem Spielplatz, Kot in den Büschen, Präservative vor den Briefkästen. Die Anwohner am Zürcher Sihlquai haben genug vom Sexgewerbe im Quartier. Hauswart Max Egger fordert gemeinsam mit anderen Bewohnern der Liegenschaften entlang des Sihlquais, dass die Stadt im Abschnitt bis zur Mühle den Strassenstrich verbietet.
Rolf Vieli, Projektleiter Langstrasse PLUS, hat viel Verständnis für Egger und seine Mitstreiter – schliesslich wohnt auch er unweit des Strassenstrichs und kennt die Situation. «Wir können das Problem aber nicht isoliert betrachten, sonder müssen die Situation in der ganzen Stadt analysieren», betont er gegenüber Tagesanzeiger.ch.
Projekt Rotlicht und Prostitutionsverordnung
Am Sihlquai ist der Strassenstrich im Bereich zwischen Escher-Wyss-Platz und Flussbad Letten bewilligt. Auf der Strecke bis zum Hauptbahnhof wurde Prostitution bisher lediglich toleriert. «Aufgrund der neusten Entwicklung im Zusammenhang mit der Einwanderung von Prostituierten aus dem Osten haben wir den Strichplan wieder reduziert und die Frauen mit Flyern auf diese Regelung aufmerksam gemacht», so Vieli. Und die Massnahme zeige Wirkung: «Es hat am gesamten Sihlquai im Verhältnis zum vergangenen Jahr weniger Prostituierte.»
Trotzdem ist die Situation nach wie vor Angespannt. Die Stadt Zürich reagiert mit dem Projekt Rotlicht. «Wir überlegen uns eine Steuerung des Rotlichtmilieus im gesamten Stadtraum: Wie kann ein Strichplan festgelegt werden, ohne dass die Bevölkerung gestört wird?», erklärt Vieli. Dabei müsse auch berücksichtigt werden, dass die Prostituierten unter möglichst sicheren Umständen anschaffen können. «Sonst kann es in einem so harten Umfeld sehr schnell Tote geben.» Zudem wird derzeit eine Prostitutionsverordnung ausgearbeitet. Eine Verordnung, mit der vor allem «rechtliche Schlupflöcher» rund um das Sexgewerbe gestopft werden sollen, erklärt Vieli. Wann diese effektiv in Kraft treten wird, kann er jedoch nicht sagen.
Polizei kann Freier nicht von Privatgrund vertreiben
Für Max Egger und die anderen Anwohner des Sihlquais sollten die Verbesserungen allerdings so schnell wie möglich eintreten. Für sie ist das Leben am Rande des Strichs unerträglich geworden. Und auch Vieli muss zugeben, dass am Sihlquai die «miesesten Freier» unterwegs sind. «Sie kommen zu den Frauen aus Ungarn, weil sie billigen Sex ohne Gummi wollen und ihn dort auch bekommen. Gegen diese Freier können wir rechtlich nicht vorgehen.»
Zudem ist es den Polizisten auch nicht erlaubt, Prostituierte und ihre Freier von Privatgrund zu vertreiben. Trotzdem macht Projektleiter Vieli den Anwohnern Mut: «Ich werde mich gerne mit Herrn Egger in Verbindung setzen, damit wir gemeinsam nach Lösungen suchen können.»
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/18160305
«Am Sihlquai sind die miesesten Freier unterwegs»
Die Bewohner der Liegenschaften am Zürcher Sihlquai haben genug vom Strassenstrich. Jetzt reagiert die Stadt auf den Druck – mit einer Prostitutionsverordnung und mit individuellen Lösungen für die Anwohner.
Sex auf dem Spielplatz, Kot in den Büschen, Präservative vor den Briefkästen. Die Anwohner am Zürcher Sihlquai haben genug vom Sexgewerbe im Quartier. Hauswart Max Egger fordert gemeinsam mit anderen Bewohnern der Liegenschaften entlang des Sihlquais, dass die Stadt im Abschnitt bis zur Mühle den Strassenstrich verbietet.
Rolf Vieli, Projektleiter Langstrasse PLUS, hat viel Verständnis für Egger und seine Mitstreiter – schliesslich wohnt auch er unweit des Strassenstrichs und kennt die Situation. «Wir können das Problem aber nicht isoliert betrachten, sonder müssen die Situation in der ganzen Stadt analysieren», betont er gegenüber Tagesanzeiger.ch.
Projekt Rotlicht und Prostitutionsverordnung
Am Sihlquai ist der Strassenstrich im Bereich zwischen Escher-Wyss-Platz und Flussbad Letten bewilligt. Auf der Strecke bis zum Hauptbahnhof wurde Prostitution bisher lediglich toleriert. «Aufgrund der neusten Entwicklung im Zusammenhang mit der Einwanderung von Prostituierten aus dem Osten haben wir den Strichplan wieder reduziert und die Frauen mit Flyern auf diese Regelung aufmerksam gemacht», so Vieli. Und die Massnahme zeige Wirkung: «Es hat am gesamten Sihlquai im Verhältnis zum vergangenen Jahr weniger Prostituierte.»
Trotzdem ist die Situation nach wie vor Angespannt. Die Stadt Zürich reagiert mit dem Projekt Rotlicht. «Wir überlegen uns eine Steuerung des Rotlichtmilieus im gesamten Stadtraum: Wie kann ein Strichplan festgelegt werden, ohne dass die Bevölkerung gestört wird?», erklärt Vieli. Dabei müsse auch berücksichtigt werden, dass die Prostituierten unter möglichst sicheren Umständen anschaffen können. «Sonst kann es in einem so harten Umfeld sehr schnell Tote geben.» Zudem wird derzeit eine Prostitutionsverordnung ausgearbeitet. Eine Verordnung, mit der vor allem «rechtliche Schlupflöcher» rund um das Sexgewerbe gestopft werden sollen, erklärt Vieli. Wann diese effektiv in Kraft treten wird, kann er jedoch nicht sagen.
Polizei kann Freier nicht von Privatgrund vertreiben
Für Max Egger und die anderen Anwohner des Sihlquais sollten die Verbesserungen allerdings so schnell wie möglich eintreten. Für sie ist das Leben am Rande des Strichs unerträglich geworden. Und auch Vieli muss zugeben, dass am Sihlquai die «miesesten Freier» unterwegs sind. «Sie kommen zu den Frauen aus Ungarn, weil sie billigen Sex ohne Gummi wollen und ihn dort auch bekommen. Gegen diese Freier können wir rechtlich nicht vorgehen.»
Zudem ist es den Polizisten auch nicht erlaubt, Prostituierte und ihre Freier von Privatgrund zu vertreiben. Trotzdem macht Projektleiter Vieli den Anwohnern Mut: «Ich werde mich gerne mit Herrn Egger in Verbindung setzen, damit wir gemeinsam nach Lösungen suchen können.»
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/sta ... y/18160305
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.