Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Jason
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#61

Beitrag von Jason »

Nachdem einige Städte in Deutschland einen Ratgeber für Prostituierte erstellt haben, gibt es für Münschen ebenfalls einen. Inklusive Münchner Sperrgebietsverordnung.
Aktueller Stand : Januar 2010

http://www.muenchen.de/cms/prod1/mde/_d ... chuere.pdf
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Marc of Frankfurt
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#62

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Den Stadtplan haben sie immer noch nicht eingedruckt.
Er ist hier im Forum aber verlinkt!

Falschinformation die mir gerad aufgefallen sind:
-"Selbständig tätige Prostituierte gehören dagegen nicht zum pflichtversicherten Personenkreis."
Das gilt nur für die Rentenversicherung. Aber nicht für die Krankenversicherung!!!
-veraltete Emailadresse von Hydra e.V. Berlin
...

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Aoife
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RE: Lokalnachrichten: MÜNCHEN & BAYERN

#63

Beitrag von Aoife »

München:"Skandal im Sperrbezirk"
Liebesdienste für Behinderte


Eine Grünen-Stadträtin aus München kämpft dafür, dass Behinderte bald Prostituierte in ihren Wohnungen empfangen dürfen. Das Kreisverwaltungsreferat ist zu einer Lockerung der Verordnung bereit.

Wer die aktuelle Diskussion in München verfolgt, dem klingt der Klassiker "Skandal im Sperrbezirk" in den Ohren. Denn in München wurde die Prostitution weitgehend aus dem Stadtgebiet verbannt. Das ist ein Problem für alle Behinderten, die weniger mobil sind und ihren sexuellen Bedürfnissen folglich in vielen Fällen nicht nachkommen können.

Der Behindertenbeirat will diesen Zustand nicht länger akzeptieren und hat sich deshalb an die Grünen-Stadträtin Lydia Dietrich gewandt. Sie setzt sich dafür ein, dass Behinderte bald Prostituierte in ihrer Wohnung empfangen dürfen - auch innerhalb des Sperrbezirks.

Jetzt ist der Kreisverwaltungsausschuss am Zug. Am kommenden Dienstag wird dort über das Thema abgestimmt. Doch auch wenn sich eine Mehrheit findet, ist damit nur die erste Hürde genommen. Stimmt der Ausschuss für eine Änderung der Sperrbezirksverordnung, entscheidet die Regierung von Oberbayern.

Wie diese zu dem Thema steht, ist unklar: "Ich bitte um Verständnis, dass wir derzeit keine Einschätzung des Antrages vornehmen, zumal der Meinungsbildungsprozess in der Landeshauptstadt München noch nicht abgeschlossen ist", äußert sich Pressesprecher Heinrich Schuster.

Für Dietrich ist diese Haltung nur schwer verständlich. Schon jetzt ist sie gespannt, mit welcher Begründung die Regierung von Oberbayern "dieses menschliche Grundbedürfnis" verweigert. Trotzdem ist sie optimistisch. Schließlich kämpft sie seit Jahren gegen die Sperrbezirksverordnung, die sie "absurd" nennt. Bisher stieß sie auf taube Ohren, es ist das erste Mal, dass ihre Forderungen nun aufgegriffen wurde.

Jetzt setzt sie auf die SPD-Fraktion. Ob die CSU dem Vorstoß zustimmt, ist unklar. Doch zumindest das Kreisverwaltungsreferat (KVR) lässt die Behinderten weiter hoffen. Allerdings nicht, wie ursprünglich von Dietrich vorgesehen, dass die Prostituierten die Betroffenen in ihren Wohnungen besuchen.

Stattdessen schlägt das KVR vor, den Prostituierten den Zugang zu stationären Einrichtungen und betreuten Wohngruppen der Behindertenhilfe zu ermöglichen. Allerdings müsse die Heimleitung solchen Besuchen zustimmen.

"Der Bedarf für qualifizierte sexuelle Dienstleistungen für Behinderte ist auf jeden Fall da", sagt Michael Machenbach. Der therapeutische Berater arbeitet bei Pro Familia und wird von Betroffenen häufig gefragt, wo es entsprechende Angebote gibt. Machenbach betont, dass es einen Bedarf "mit Niveau" gebe - entsprechend der ausgebildeten "Berührer/-innen", die beispielsweise in der Schweiz Behinderten Nähe und Intimität schenken. Von Sarah Wenger

Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4289.html
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nina777
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#64

Beitrag von nina777 »

01.09.2010

Stadt rügt leichte Damen wegen Pflicht zum Kondom!

Am Hohen Kreuz schlagen die Wellen wieder einmal hoch. Kam erst kürzlich ein waschechter CSU-Staatssekretär im Stadtosten vorbei, um sich ein Bild von Wohnhaus-Prostitution über einem Schlecker-Markt zu machen, ist es nun eine Internet-Seite, die sogar die Stadt Regensburg auf den Plan rief. Nach Angaben des Ordnungsamts-Leiters Alfred Santfort hat seine Behörde nach Beschwerden aus der Bevölkerung eine Warnung an drei Prostituierte geschrieben.


„Anwohner rund um die Straße Hohes Kreuz haben uns darauf hingewiesen, dass im Internet Homepages von dort tätigen Prostituierten existieren, auf welchen ungeschützter Geschlechtsverkehr angeboten wird”. Das aber widerspricht einer Verordnung zur Verhütung übertragbarer Krankheiten und dem darin enthaltenen Paragraphen „6” (!): „Kondomzwang bei Prostituierten”.

Hausverwalter Robert Maier indes ärgert sich vielmehr über eine seiner Ansicht nach bigotte Anliegerschaft:&#8200;„Nur weil das Haus einer CSU-Stadträtin angrenzt, wird hier so ein Gewese gemacht”, sagt Maier. Seinen Angaben zufolge sei das Ordnungsamt von einem Anwohner verständigt worden, „der angerufen hat, um eine Dienstleistung wahr zu nehmen – als er dann feststellte, holla, das ist ja bei mir nebenan, da hat er ganz schnell aufgelegt und ist zum Amt gelaufen”. Bei einer Begehung sei „nicht einmal ein Ordnungsgeld ausgeschrieben worden. Nicht einmal 20 Euro Strafe hat das gekostet, weil kein Schild ausgehängt war, das auf die Verordnung hinweist. Und jetzt macht man so einen Wirbel”, schimpft Maier. Zudem kündigt er rechtliche Schritte gegen jeden an, der Unwahrheiten über die leichten Damen verbreite.

Keine Lösung also in Sachen Wohnhaus-Prostitution? Kann man nichts gegen die leichten Damen unternehmen? „Wenn jemand in einer Wohnung lebt, dann darf er das”, sagt CSU-Stadträtin Bernadette Dechant. „Allerdings muss man dort auch wirklich wohnen”. Offenbar sind mittlerweile nicht nur die Stadt Regensburg, sondern auch andere Stellen eingeschaltet – etwa die Regierung der Oberpfalz.

Maier indes wirft Dechant und anderen Anwohnern vor, ihre moralischen Vorstellungen auch anderen aufzwingen zu wollen. „Das gab es schon immer und wird es auch immer geben, soetwas”, so Maier. „Schließlich gibt es die Bedürfnisse ja auch – die kann ich doch nicht verurteilen. Ich selbst habe zwar für Sex noch nie bezahlt”, meint der Gastronom. „Aber wenn wir uns mal ehrlich sind, ist ein Freudenhaus wie in der Adolf-Schmetzer-Straße doch ein viel größerer Schandfleck, als wenn hier im Stadtosten einige Damen dezent ihrer Tätigkeit nachgehen”.
Verständnisvoll geht auch die Stadt Regensburg mit den leichten Damen um: „Zu einzelnen Fällen können wir als Verwaltungsbehörde keine Auskunft erteilen”, so Santfort auf weitere Nachfragen.

http://www.wochenblatt.de/nachrichten/r ... 1172,10958
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Tanja_Regensburg
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#65

Beitrag von Tanja_Regensburg »

Wohnungsprostitution gibt es am Hohen Kreuz, an der Irler Höhe und in der Vilshofenerstraße schon seit Jahren....
Hat nie jemanden gestört, bis zu dem Tag, als die Korallenladies die Räume oberhalb der Spieleothek Tiffany übernommen haben und dachten, sie müssten mit auffallenden roten Herzen, roten Lichtern und einem riesen Transparent auf ihre Wohnungen hinweisen.
das da die Bürger Sturmgelaufen sind... ca 200 m von der Kirche, einer Schule und dem Kindergarten entfernt... wen wundert das.

Der Wettbewerb ist heute so gestaltet, dass manche meinen, sie müssten um jeden Preis Kunden werben und auf sich aufmerksam machen.....

Die Wohnungen der Korallenladies wurden geschlossen, dsie sind längst weg.... aber der Zorn der Anwohner am Hohen Kreuz richtet sich nun gegen Prostitution insgesamt

Es gibt eine Bürgerinitiative, die sich vor knapp 2 Jahren gebildet hat und die jetzt gegen Prostitution in diesem Gebiet kämpft.

Manchmal ist der Protest, der sich formiert leider selbstverschuldet von einzelnen, aber alle haben dann darunter zu leiden.

LG Tanja,
die auch eine Modellwohnung in dem Haus hat, in dem sie privat wohnt.

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Kopfgeld

#66

Beitrag von nina777 »

16.09.2010

BORDELL SCHWÄRZT TAXIFAHRER AN

Wiesn-Zoff um Puff-Prämie

München - Riesen-Zoff um Puff-Prämien auf der Münchner Wiesn! Seit Jahren ist es ein offenes Geheimnis: Bordellbesitzer zahlen Taxi-Fahrern ein Kopfgeld, wenn sie Kunden gezielt in ihre Puffs schleusen. Doch jetzt knallt's. Zwischen Zuhältern und Taxlern ist Streit ausgebrochen.

Der Grund: Die Puff-Prämien steigen ins Unermessliche. Laut der Münchner „tz“ sind bis zu 120 Euro drin, wenn Taxifahrer das richtige Bordell bedienen. Und das pro Gast!
Zu viel für das Edel-Bordell Pascha. Das Etablissement zahlt deshalb schon seit 2009 keine Prämien mehr.

.....

http://www.bild.de/BILD/news/2010/09/16 ... aerzt.html

17.09.2010

http://www.taxi-heute.de/nachricht/news.php?id=64658
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#67

Beitrag von nina777 »

24.9.2010

Bordell-Provision: Polizei kontrolliert 56 Taxis und befragt Fahrgäste

Prügeleien, Bedrohungen, Zoff: Sex-Clubs streiten um Taxler-Provisionen. Während der Wiesn ist der Run auf Bordelle besonders groß. Einige Etablissements zahlen Taxlern Provision, wenn sie Freier bringen.


MÜNCHEN Das Rotlicht-Geschäft ist knallhart, die Konkurrenz groß und nun führt der Kampf um Kundschaft immer häufiger auch zu Körperverletzungen und Bedrohungen. Während der Wiesn ist der Run auf Bordelle besonders groß. Wie die AZ berichtete, jagen einige Etablissements anderen die Kunden ab, indem sie Taxlern hohe Prämien zahlen, wenn sie Freier bringen.

Bis zu 120 Euro seien drin, so der Sex-Club Pascha, der auf seiner Homepage vor den „Kopfgeldjägern“ warnt und die Prämienzahlung an Taxifahrer ablehnt. „Am Ende muss natürlich der Kunde die Prämie bezahlen“, so Betreiber Leo E. zur AZ. Beim Laufhaus Caesars World ist man ebenfalls über die Praxis empört. Dort heißt es: „Es kann nicht sein, dass der korrupte Taxler am Ende mehr Geld verdient als die Mädchen“. Aber auch unter den Taxlern gibt es Streit: „Einige nehmen gar keine normale Fahrgäste mehr mit, weil sie nur ihre Provision kassieren wollen“, schimpft ein langjähriger Taxifahrer.

In den vergangen zwei Jahren kam es laut Polizei mehrmals auch zu körperlichen Auseinandersetzungen und Bedrohungen. Bordellbesitzer schickten Leute zur Konkurrenz, die zählten, wie viele Taxifahrer Kundschaft brachten. Sie führten Strichlisten. Dabei sei es zu Prügeleien gekommen. Was die Bordellbetreiber, die Taxifahrern keine Provisionen zahlen, besonders empört: Viele Taxifahrer würden vor Cabaretbetrieben in der Innenstadt gezielt Männer ansprechen, um sie für Fahrten in ein Bordell zu überreden - in der City t dürfen nach der Sperrbezirksverordnung keine sexuellen Dienste angeboten werden.

In der Nacht zum Mittwoch kontrollierte die Polizei vier Bordelle. Insgesamt wurden 56 Taxis kontrolliert und 70 Fahrgäste befragt. Beanstandungen gab es aber keine.

Problem: Die Zahlung der Provisionen ist zwar Förderung der Prostitution, aber nicht strafbar. Die Einnahmen, die die Taxler mit ihrem Nebengeschäft machen, müssen allerdings bei der Steuer angeben werden. Doch das zu kontrollieren, ist nicht die Sache der Sittenpolizei.

http://www.abendzeitung.de/muenchen/214759
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#68

Beitrag von nina777 »

3.10.2010

Pläne seit zwei Monaten im Rathaus - Entsetzen in der Rotlichtszene

Ösi will Mega-Bordell in Passau bauen!

Es klingt wie die Planung für ein Hotel: 19 Gästezimmer, Barbereich mit 40 Plätzen, rund 700 Quadratmeter auf drei Stockwerken. Tatsächlich aber soll Passau einen neuen Tempel der Lust bekommen. An der vielbefahrenen Regensburger Straße 13, dort wo derzeit schon der bekannte Nachtclub Casanova steht, gibt es nun ganz neue Planungen. Ein Österreicher hat Gigantisches vor und will auf dem Gelände bald Passaus größtes Bordell entstehen lassen.


Der Antrag dafür wurde bereits vor zwei Monaten im städtischen Bauamt eingereicht. Und der Schock dürfte groß gewesen sein, als man sich die Baupläne dort genauer ansah. Ein riesiger Neubau soll entstehen. Schlicht in der Architektur, aber durchaus zweckmäßig in seiner Nutzung: Ein lang gezogener Schlauch, leicht geneigtes Flachdach, fast symmetrische Fensterreihen in den oberen Etagen. Ein gewöhnliches Gewerbeobjekt könnte man eigentlich meinen. Doch das Innenleben verrät schnell, welche Art von Gewerbe hier tätig werden soll: Ein Nachtclub für einsame Männer mit „großen Gefühlen“ und dicken Geldbeuteln. Ein Arbeitsplatz für Frauen aus der erotischen Dienstleistungsbranche. Ein Nachtclub, in dem jeder weiß, wie der Abend endet. Zur Unterhaltung der männlichen Gäste soll es rund 40 Sitzplätze geben. Dazu Bars und Séparées. Angeschlossen sind Räume für Lager, Büro, WCs, ein großzügiges Foyer und eine Teeküche. In den oberen Stockwerken befinden sich laut Bauplan die 19 Schlafzimmer der Mädchen.

Ist das nicht zu viel für unsere Bischofsstadt? Wird ein Erotik-Club in dieser Dimension wirklich gebraucht? Und das ausgerechnet direkt gegenüber eines Fitnessclubs für junge Leute? Überwiegend mit Entsetzen reagierte auch die Konkurrenz innerhalb der Passauer Rotlichtszene gestern auf die Nachricht. Ein beginnendes Wettrüsten innerhalb der Szene wird befürchtet. Der Bedarf für so etwas sei bei uns überhaupt nicht gegeben, so die einhellige Meinung.

Der Antragsteller Gegic R. erhofft sich dagegen offenbar gute Geschäfte. In der Szene ist er kein Unbekannter. Der Österreicher aus Mattigkofen [80km entfernt] tritt offiziell als Bauherr gegenüber den Behörden auf. Neben dem Nachtclub Casanova ist er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin auch als Macher eines Etablissements im benachbarten Schärding bekannt.

Doch von Seiten der Stadt bekommt der Investor aus der Rotlichtszene nun Gegenwind. Auf Anfrage der AS sagte Rathaus-Sprecher Herbert Zillinger: „Der Antrag in seiner jetzigen Form ist für uns nicht genehmigungsfähig. Das Ausmaß der Planungen passt nicht.“ Ein Gespräch mit dem Bauherrn habe es bereits gegeben. Nach AS-Informationen ist der Stadtverwaltung vor allen das dritte Stockwerk ein Dorn im Auge. Alle umliegenden Gebäude sind auch nur zweistöckig. An einer Lösung arbeite der Antragsteller mit seinem Architekt derzeit. Zillinger weiter: „Wir werden sehr genau beobachten, was da passiert.“ Problem der Verwaltung: Obwohl man derartige Gewerbeplanungen nicht für gut hält, gibt es keine große rechtliche Handhabe. Das Objekt befindet sich außerhalb des Sperrbezirks.

http://www.am-sonntag.de/aktuelles/arti ... ALES&BNR=0
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#69

Beitrag von nina777 »

05.11.2010

Hinter der Altbaufassade blüht das Rotlichtmilieu

50 Prostituierte gehen in Kempten ihrem Gewerbe nach

An einem hölzernen Sichtschutz vorbei geht es hinein in einen Innenhof in der Duracher Straße. Dort, hinter einer schlichten Altbaufassade, spielt sich an sieben Tagen der Woche ab, was wie kaum ein anderes Thema mit Klischees und Tabus belegt ist: Prostitution. 50 bis 60 Frauen arbeiten laut Polizei in Kempten im Sexgewerbe - der einzigen Stadt im Allgäu, in der wegen der Zahl der Einwohner Bordelle erlaubt sind. Wie viel Geld Frauen und Häuser genau umsetzen, kann niemand sagen. Auch Peter Vogler nicht, der mit seiner Frau Christine Mickley das Bordell in der Duracher Straße betreibt, eines der ältesten der Stadt. Nur eine Schätzung hat er: «300 Euro am Tag pro Frau sind realistisch», sagt er. Demnach würden mindestens 15000 Euro täglich in Kempten für sexuelle Dienstleistungen bezahlt - Eintritte und Getränke nicht eingerechnet. Ein Geschäft, an dem viele verdienen wollen. Am Dienstag wird daher im Bauausschuss der Antrag für zehn neue Bordell-Appartements in der Hirnbeinstraße behandelt.


Vogler schaltet das Licht ein in der Bar hinter dem Eingang. Es ist nicht irgendeine Bordellbar - sondern die, die vor gut zwei Jahren zu einer bayernweit wegweisenden Gerichtsentscheidung führte: Das Paar erstritt sich eine Konzession - bis dahin hatten Bordellbars als «sittenwidrig» gegolten. Wer beim Ausschank erwischt wurde, musste zahlen.

Einer, der die Rotlichtszene aus der anderen Perspektive kennt, ist Hans Jürgen Löhr von der Kripo. Er hat schon oft in den Bordellen kontrolliert. Seine Einschätzung: In Kempten gebe es mit der Prostitution selbst kaum Probleme - auch keine Fälle von Zwangsprostitution oder Menschenhandel. Löhr: «Das liegt unter anderem daran, dass wir keinen Straßenstrich haben.

» Ruhestörungen oder Hausfriedensbrüche durch rabiate Freier kämen dagegen eher vor. Und 2006 gab es einen aufsehenerregenden Fall unweit der Big Box: In einem Wohnhaus, in dem ein Kind lebte, arbeiteten auf einmal Prostituierte - dem schoben die Behörden einen Riegel vor.

Freudenhausbetreiber Vogler geht die Treppe hinauf, die neben der Bar zum «Wellnessbereich» mit Sauna, Pool und Duschen führt - und zu den Zimmern, in denen die Frauen arbeiten. Sie zahlen Miete und rechnen ihre Dienste mit den Kunden ab. Geschäfte mit Sex zu machen - wie sieht Vogler das? Der Freudenhausbetreiber zuckt mit den Schultern. «Auch wir sind Teil des Lebens, wir sind nichts Schmutziges», sagt er. Er sehe sich als ein Stück Kemptens - wenngleich als eines, das im Abseits stehe. «Wir entrichten Steuern, wir spenden, wir haben eine halbe Million Euro in den Umbau hier investiert. Und ich zahle Kirchensteuer», fügt er an.

Wobei er die Sache nicht idealisieren wolle: «Es gibt gute und schlechte Metzger - und so ist das auch bei Bordellen.» Zum Beispiel in puncto Hygiene oder Arbeitsbedingungen für die Frauen. Apropos Frauen: Diese haben in der Duracher Straße keinen Eintritt. Eine Ausnahme bilden nur die etwa drei bis sechs Prostituierten, die sich im Haus aufhalten. So wie die beiden, die den Wellnessbereich über eine Seitentür betreten. Warum sie ihren Körper verkaufen? «Wegen des Geldes.» Die eine zahlt ihr Auto ab, die andere ernährt damit ihre Tochter. In den Gesichtern steht nichts von den gängigen Klischees über Prostituierte. Draußen führen sie ein ganz normales Leben.

Blick in eines der ältesten Bordelle der Stadt: Seit 25 Jahren gibt es das Haus in der Duracher Straße. Etwa 50 bis 60 Prostituierte gehen in Kempten ihrem Gewerbe nach.

http://www.all-in.de/nachrichten/allgae ... 760,896424
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#70

Beitrag von nina777 »

01.12.2010

Zwangsprostitution in Regensburg

Vergangene Woche wurde ein 30jähriger Ungar vom Landgericht Augsburg verurteilt, dessen widerliche Handlungen deutlich machen: Abgründe gibt es auch bei uns. Innerhalb eines Jahres – bis zum März 2010 – hatte der Mann drei Frauen zur Zwangsprostitution gezwungen, eine davon in Regensburg.



Sie stammen aus ärmlichen Verhältnissen, sind blutjung, haben kaum Sozialkontakte in ihrer Heimat. Ihre Heimat in Ungarn bot ihnen keine Zukunft, einen Schulabschluss hatten sie nicht. Das einzige Kapital der gerade 18jährigen:&#8200;Ihr schöner Körper. Und der sollte den drei jungen Ungarinnen zum Verhängnis werden.

Vergangene Woche verurteilte das Landgericht Augsburg einen 30jährigen Ungarn wegen schweren Menschenhandels, Zuhälterei, Körperverletzung und Bedrohung zu fünfeinhalb Jahren Haft. Obwohl der Gerichtsort Augsburg war, führte die Spur des Menschenhändlers Janos K. erschreckenderweise zu uns: nach Regensburg. Zwischen Juli 2009 und März 2010 hatte Janos K. mindestens drei junge Ungarinnen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren nach Deutschland in extra dafür angemietete Wohnungen gebracht. Eine dieser Wohnungen befand sich in Regensburg, andere in Oldenburg und Augsburg. 24 Stunden mussten die jungen Frauen dem 30jährigen zur Verfügung stehen. Sie mussten „alle von den Freiern erhaltenen Geldbeträge, deren Höhe der Angeklagte festgelegt hatte, an den Angeklagten abliefern“ und durften „keinen Freier, oder von ihm gewünschte Praktiken ablehnen”, hieß es in der Anklageschrift. Verstöße gegen diese Anweisungen ahndete der brutale Mann mit Schlägen, Tritten und anderen körperlichen Misshandlungen, eine Frau bedrohte er mit einem Fleischermesser.

Polizeisprecher Thomas Plößl schildert dem Wochenblatt, welche unterschiedlichen Formen der – legalen – Prostitution in Regensburg verbreitet sind: Da gibt es die teilweise alteingesessenen Bordelle, die Massage-Salons, die zunächst keine sexuellen Dienstleistungen anbieten, und den Straßenstrich, in Regensburg auf zwei Straßen verteilt.

Und dann gibt es Hostessen-Wohnungen, in denen sexuelle Dienstleistungen angeboten werden:&#8200;Etwa 60 Frauen sind es in Regensburg, die in privaten Wohnungen anschaffen gehen. Alles dies ist legal – und wird erst kriminell, wenn sich Menschen wie Janos K. etwa als Zuhälter betätigen – Zuhälterei ist nämlich ein Straftatbestand.
Plößl stellt klar, dass bis auf den Fall des jetzt Verurteilten, der in einer Wohnung eine Zwangsprostituierte gefangen hielt, „in jüngster Zeit kein Fall von Menschenhandel in Regensburg bekannt wurde”.
Doch der Polizeisprecher sagt auch deutlich, dass das Problem für die Polizei schlecht einzugrenzen ist. Denn wie haben etwa Freier die Möglichkeit, zu unterscheiden, in welcher Situation sich die Prostituierten befinden?&#8200;„Das ist sicherlich auch für jemanden, der diese Dienstleistungen in Anspruch nimmt, nicht einfach zu erkennen”, sagt Polizeisprecher Plößl.

Wie im Milieu ermittelt wird, will Plößl auch nicht verraten:&#8200;„Ich kann Ihnen nichts sagen über unsere Ermittlungsmethoden, aber mit Lockvögeln kommt man sicherlich nicht sehr weit”, sagt der Polizeisprecher. Das gilt übrigens auch für die Einhaltung der Hygieneverordnung, die auch in Regensburg gilt:&#8200;Das Benutzen von Präservativen ist Pflicht. Im Fall der Zwangsprostituierten war dies aber ein Teil des „Geschäftsmodells”. Das Mädchen musste mit vollem Risiko, sich eine Geschlechtskrankheit zuzuziehen, zu Diensten sein. Besonders pervers:&#8200;Die Freier spielten auch in Regensburg mit, ja verlangten dies sogar. Im Zeitraum von nicht mal einem Jahr nahm der Menschenhändler Janos K. 30.000 Euro für die Mädchen ein.

Ob der Fall der Ungarinnen, die übrigens wieder nach Osteuropa zurück gekehrt sind und auch nicht vor Gericht erscheinen wollten, in Regensburg eine Ausnahme bleibt, ist fraglich. Jeder Freier jedenfalls sollte sich bewusst sein, dass er Verantwortung trägt.

http://www.wochenblatt.de/nachrichten/r ... 1172,23332
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#71

Beitrag von ehemaliger_User »

nina777 hat geschrieben:...zur Zwangsprostitution gezwungen
das Wort "Zwangsprostituition" hat sich wohl schon so in den Köpfen festgesetzt dass solche sprachlich unsinnigen Sätze entstehen...
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#72

Beitrag von nina777 »

6.1.2011 Kempten

Innenstadt-Bordelle: Prüfung läuft noch

Stadt rechnet bis in etwa drei Monaten mit Ergebnissen

Müssen die Bordelle rund um die Kemptener Kripo schließen? Seit November beschäftigt sich die Stadt mit dieser Frage. Denn möglicherweise verstoßen drei Freudenhäuser (Haus Nr. 13 in der Hirnbeinstraße, das Bordell in der Jägerstraße 1 und das Freudenhaus in der Mozartstraße 10) gegen das Baurecht. Bis in etwa drei Monaten, so Baujuristin Dr. Franziska Renner auf Nachfrage, könnten nun Ergebnisse vorliegen.


Ins Rollen gekommen war der Fall durch den Antrag einer Firma aus dem Raum Augsburg. Diese wollte in einer ehemaligen Bäckerei direkt neben der Kripo zehn neue Bordellappartements einrichten. Dem wiederum schob der Bauausschuss einen Riegel vor. Die Stadträte kamen nämlich zum Ergebnis, dass das Gebiet vor allem vom Wohnen geprägt werde - und da sei ein Bordell störend und unzulässig.

Allerdings: Gleich gegenüber gibt es ein Bordell - seit Jahren. Außerdem haben zwei weitere Freudenhäuser in der Nachbarschaft ebenfalls keine baurechtliche Genehmigung. Weshalb seither alle drei Bordelle auf dem Prüfstand stehen.


«Vor Weihnachten haben wir die Anhörungen raus geschickt», so Baujuristin Renner. Nun seien die Bordellbetreiber am Zug, die der Stadt genaue Beschreibungen ihrer Betriebe liefern müssten. «Noch ist nichts Schriftliches bei uns eingetroffen, wir rechnen aber im Laufe des Januar damit», sagt Renner.

Anschließend muss beurteilt werden, ob es sich auch bei diesen Bordellen um Betriebe handelt, die das Wohnen stören. Das letzte Wort hat der Bauausschuss - möglicherweise im März wird er die Rotlichtszene in der Innenstadt erneut beleuchten. Allerdings könnte es auch sein, dass die Bordelle wegen der Duldung Bestandsschutz genießen.

http://www.all-in.de/nachrichten/allgae ... 760,919581
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#73

Beitrag von ehemaliger_User »

Da wird dann auch schon mal die Sperrgebietsordnung nach eigenem Gusto mit dem Baurecht ausgehebelt:

Wenns auch nicht zu Bayern gehört: Weiss jemand, ob Saunabäder, Schwimmbäder Fitnessclubs nach dem Baurecht als Vergnügungsstätten gelten?

Die "Augsburger Allgemeine" schrieb dazu im November 2010:

Rotlichtszene Kempten:
Kein grünes Licht für Rotlicht-Etablissements
11.11.2010 13:31 Uhr
Es kommt selten vor, dass bei Sitzungen des Kemptener Bauausschusses die Besucherstühle nicht ausreichen. Am Dienstagabend war es jedoch soweit - denn der "Verwaltungsakt", der da auf Punkt acht der Tagesordnung angesetzt war, hatte es für viele in sich.

Auf dem Tisch lag der Antrag für zehn neue Bordellappartements in der Hirnbeinstraße - was besorgte Anwohner wie Beschäftigte aus den Freudenhäusern gleichermaßen ins Rathaus trieb. Am Ende stand eine einstimmige Entscheidung, für die sich eine Zuhörerin an Ort und Stelle bei den Stadträten bedankte: In der ehemaligen Bäckerei neben der Kripo dürfen keine Bordellappartements eröffnen. Denn diese würden das Wohnen dort stören und seien daher unzulässig, so Baujuristin Dr. Franziska Renner.

Eine Ablehnung, die Kreise zieht. Denn drei weitere Bordelle kommen nun auf den Prüfstand: Haus Nr. 13 in der Hirnbeinstraße (gleich gegenüber der früheren Bäckerei), das Freudenhaus in der Jägerstraße 1 und das Bordell in der Mozartstraße 10. Erst jetzt hat die Stadt nach eigener Aussage entdeckt, dass bislang keine baurechtliche Genehmigung für die Bordelle vorlag. Ob die Häuser schließen müssen, ist nicht gesagt - in Betracht kommt auch Bestandsschutz.

Die Vorgeschichte: Schon seit vielen Jahren ist das älteste Gewerbe der Welt in der ältesten Stadt Deutschlands erlaubt. Denn Kempten hat mehr als 50 000 Einwohner und darf damit die Prostitution nicht ganz verbieten. Zuständig für die Sperrgebiete ist die Regierung von Schwaben - die aktuellen Rotlichtbezirke wurden schon in den 80er Jahren festgelegt. Etwa 50 bis 60 Prostituierte arbeiten laut Polizei in Kempten. Ein Teil von ihnen in Privatwohnungen, der andere in den zehn Bordellen der Stadt. Die genauen Umsätze sind unbekannt - vorsichtige Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass Monat für Monat in Kempten eine gute halbe Million Euro für sexuelle Dienstleistungen ausgegeben wird.

Wie die Stadt mit den Rotlichtbezirken umgeht: Wenngleich in mehreren Gebieten Prostitution erlaubt ist, heißt das noch lange nicht, dass dort auch ein Bordell eröffnet werden darf. Speziell in den vergangenen Jahren, so bestätigt Baureferentin Monika Beltinger, wurden mehrere Bebauungspläne aufgestellt, die Bordelle selbst im Rotlichtbezirk verbieten. Prostitution ist dann nur in Privatwohnungen möglich, in denen die Prostituierten auch tatsächlich längerfristig wohnen. Beispiele: Rottachstraße und Auf der Breite (Nähe Polizei) sowie Ulmer Straße. "Damit wollen wir aber die Sperrbezirksverordnung nicht unterwandern", so Beltinger. In anderen Bereichen seien Bordelle dagegen zulässig - etwa in der Duracher Straße. Einzeln geprüft werden müssen noch Bereiche ohne Bebauungsplan wie in der Hirnbeinstraße. Dort kommt es darauf an, ob Anwohner gestört werden.

Warum wird erst jetzt geprüft: Finanzamt, Polizei und andere Behörden kontrollieren in den Bordellen. Betreiber und Frauen zahlen Steuern und treten (wie im Fall Hirnbeinstraße 13) durch Schilder in der Erscheinung. Warum entdeckt die Stadt erst jetzt, dass die Häuser rund um die Kripo ohne baurechtliche Genehmigung arbeiten? "Wir haben diese Nutzungen bislang einfach noch nicht überprüft - das werden wir nun machen", ist die einzige Aussage, die dazu von Baureferentin Beltinger zu erhalten ist. Deutliche Worte findet dagegen Bordellbetreiber Peter Vogler aus der Duracher Straße: "Man hat bislang lieber die Augen verschlossen, um sich nicht weitere gerichtliche Probleme und langwierige Prozesse einzuhandeln", so seine Einschätzung.

Apropos Gericht: Sollte der nun abgeblitzte Antragsteller aus dem Raum Augsburg wegen der Bordellwohnungen in der Hirnbeinstraße 14 klagen, bereitet Beltinger das keine Sorgen. Man sei sich sicher, mit der Ablehnung richtig zu liegen.

Bisher keine Proteste


Einstimmig abgelehnt: Ohne größere Diskussion verweigerten die Stadträte einem weiteren Bordell neben der Kripo die Zustimmung. CSU-Stadtrat Erwin Hagenmaier wunderte sich jedoch, dass die Anwohner die anderen Häuser "bisher so hingenommen" hätten. Zumal er wisse, dass der Verkauf der fraglichen Immobilie in der Hirnbeinstraße 14 schon lange eben wegen der Nachbarschaft zum Bordell gegenüber schwierig sei. Und allgemeines Schmunzeln gab es, als Baujuristin Dr. Franziska Renner von dem "akademischen Streit" berichtete, ob nun Bordelle nach "Paragraf sechs" als Vergnügungsstätten einzustufen seien oder nicht.
Von Stefanie Heckel
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Jason
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#74

Beitrag von Jason »

Auch wenn es der falsche Thread sein sollte, vielleicht sollten sich die Bordellbetreiber mehr ins öffentliche Leben einbringen.

Als Parallele dazu: In unserer Gegend hat vor einigen Jahren eine Firma Windräder aufgestellt die Genehmigung wurde von der Gemeinde erteilt, in dem entsprechenden Ortsteil gab es aber massiven Widerstand seitens der Einwohner, Ortsvorsteher und später sogar von einigen Stadträten selbst, obwohl sie es vorher genehmigten. Ruhe kehrte erst ein, als öffentliche Einrichtungen regelmäßig medienwirksam Spendenschecks der Windkraftfirma bekam und auch der Fußballverein in den Trikots der Firma spielte. Und dabei ging es keineswegs um horrente Summen, zumal man das ja auch sicherlich steuerlich geltend machen kann. Mittlerweile gehören die Windräder zum Ortsbild, und keiner stört sich mehr daran.

Das ist zwar jetzt nicht 1:1 auf Sexarbeit übertragbar, aber sicher mal eine Überlegung Wert um das Image etwas aufzupolieren. Dann lassen einen meistens auch die Behörden in Ruhe.

LG Jason
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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nina777
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#75

Beitrag von nina777 »

02.02.2011


Schwaighofen. Anwohner laufen Sturm dagegen, sammeln Unterschriften: In ein Glashaus in der Messerschmittstraße in Schwaighofen soll ein Bordell einziehen.


Das Glashaus in der Messerschmittstraße 5 in Schwaighofen ist ein markantes Gebäude mit einer bewegten Geschichte. Zuerst war es Teil zweier Autohäuser (Wuchenauer, später Eitel), jetzt gehört es der Tochter des ansässigen Speditionsunternehmens Behrendt. Deren Versuch, dort mit dem Cateringunternehmen Settele ein Veranstaltungszentrum (Eventcenter) einzurichten, schlug fehl. Die Nachbarn monierten vor allem den Lärm der Livemusik. Settele zog sich nach Bauauflagen zurück, das Glashaus ist seither ungenutzt.

Jetzt laufen die Anlieger erst recht Sturm gegen ganz neue Pläne: Der Neu-Ulmer Stadtverwaltung liegt eine Bauvoranfrage für eine Nutzungsänderung vor. Die Firma IPS Grundbesitz GmbH aus Gersthofen bei Augsburg möchte das Eventcenter in eine gewerbliche Zimmervermietung umbauen und entsprechend nutzen. Dahinter versteckt sich nichts anderes als ein Bordell. Geplant sind 24 Zimmer mit Bett und Nasszelle. Das Glashaus soll von Hartberger Architekten aus Neu-Ulm umgebaut werden.
Über den Antrag ist in der Stadtverwaltung noch nicht entschieden worden, hieß es gestern. Die Chancen, dass das Bordell genehmigt werden muss, stehen gut, denn: Das Glashaus liegt in einem Gewerbegebiet. Dort sind zwar Vergnügungsstätten verboten, Bordelle sind aber Gewerbebetriebe und deshalb erlaubt.

Von der geplanten Nutzungsänderung wurden die Anwohner am 13. Januar von der Stadt informiert, ohne aber die Dinge beim Namen zu nennen. Die Rede war nur von "gewerblicher Zimmervermietung", nicht aber von dem horizontalen Gewerbe, das sich dahinter versteckt. "In dem Fall, dass wir bis 27. Januar 2011 nichts von Ihnen hören, werden wir Ihnen im Fall eines positiven Bescheids eine Ausfertigung zustellen", heißt es lapidar. Den Anwohnern war schnell klar, um welche gewerbliche Nutzung es sich in Zukunft handeln soll.

Seither sammeln sie Unterschriften gegen das Vorhaben, was nicht so einfach ist. "So viele Menschen leben hier nicht mehr, zudem sind es überwiegend Ausländer", sagt Kurt Semler aus dem Kranzweg. Über 100 Unterschriften sind zusammengekommen. Zu den Unterzeichnern gehören die Menschen, die jenseits des Gewerbegebiets leben. Drei Anwohner haben dem Neu-Ulmer OB einen Brief geschrieben: In unmittelbarer Nähe zum geplanten Bordell liege ein Kinderspielplatz, der Weg dorthin führe die Kinder direkt am Glashaus vorbei.

Außerdem verweisen sie auf ein Versprechen der Stadt: Beim Kauf habe es von Seiten der Stadt geheißen, dass nur Gewerbe angesiedelt werden soll, das keine Belastung darstellt, vor allem keine Arbeit bei Nacht und an den Wochenenden. Das Bordell werde weiter "zur Entvölkerung des Ortsteiles Schwaighofen" beitragen, sind sich die Anwohner sicher. Noerenbergs Vorgängerin Beate Merk soll ihnen eine Wohnbebauung versprochen haben, er habe zugesagt, sich darum zu kümmern. "Alles nur Dampfplauderei oder Gerede von Politikern", schimpfen Anwohner. Der Brief schließt mit dem Appell: "Schwaighofen braucht keinen weiteren Brennpunkt."

Der einzige Stadtrat in Schwaighofen, Georg Oßwald (FDP), glaubt nicht, dass die Stadt viel gegen das Bordell tun kann. Wie der Sex im Glashaus funktionieren soll, kann sich Oßwald nicht so richtig vorstellen. "Da werd ich halt öfters ums Glashaus herum spazieren gehen müssen", bemerkte er lachend.

http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_u ... 329,824168
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#76

Beitrag von nina777 »

15.2.2011

Neu-Ulm. Das in der Messerschmittstraße in Schwaighofen geplante Bordell schlägt weiter hohe Wellen. Jetzt hat sich Landtagsabgeordneter Peter Schmid eingeschaltet. Auch einige Firmen laufen Sturm dagegen.

Dieser Satz lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: "Ich will auch noch im Sinn eines vernünftigen politischen Handelns an Dich appellieren, hier nicht eine neue, vollkommen unnötige Streitfront zu erzeugen." Das hat der CSU-Landtagsabgeordnete Peter Schmid an seinen Partei- und Duzfreund Gerold Noerenberg geschrieben. In seinem Brief reiht sich Schmid in die Front der Gegner ein, die das geplante Bordell in einem Glashaus in der Messerschmittstraße in Schwaighofen verhindern wollen. Wie berichtet, hat die Firma IPS Grundbesitz aus Gersthofen bei Augsburg eine Bauanfrage eingereicht. Sie möchte das Glashaus umbauen und künftig als "gewerbliche Zimmervermietung" nutzen. Worunter ein Bordell zu verstehen ist.

"Nachdem sich nun ja unser Ortsteil bereits in der Zeppelinstraße und in der Lilienthalstraße über derartige anrüchige Einrichtungen freuen darf, soll nun auch in einem wesentlich anders genutzten Mischgebiet ein Bordell genehmigt werden. Das ist so nicht hinzunehmen" schreibt Schmid an den "lieben Gerold". Mit Recht forderten die Bürger von der Stadt eine sensiblere Betrachtung bei der Zulassung von Betrieben aus dem Rotlicht-Milieu in ihrem unmittelbaren Umfeld. Betroffen seien auch Kinder und Familien, deren Weg an der Einrichtung vorbei führten. Auch für Inhaber und Vermieter von Objekten in der Nachbarschaft sei bereits ein wirtschaftlicher Nachteil erkennbar.

In der Tat haben sich auch Firmen aus dem Umfeld an den OB gewandt. So schreiben Armin und Michael Zimmer von der Firma Zimmer Medizin Systeme: "Wir sind eine junge Firma, in der viele junge Leute, viele junge Damen, Auszubildende im Alter von etwa 16 Jahren in der Mittagspause ihre Runde um den Block drehen, um für den weiteren Tag Energie zu tanken." Deren Arbeitsweg solle morgens wie auch abends sicher sein. Thomas Striegl, Vorstand der Firma Mission One E-Relations lässt Noerenberg wissen, dass ein Bordell nicht zu der Art Gewerbe eines modernen Unternehmensstandorts zähle. Seine Firma habe Kundenbesuch aus ganz Deutschland: "Ein entsprechendes Milieu in der Nachbarschaft ist für uns imageschädigend und ein massiver Standortnachteil." Die Mitarbeiter bitten Noerenberg, sich dafür einzusetzen, dass das Gewerbegebiet Schwaighofen "nicht zum Rotlichtviertel absinkt".

Noerenberg hat den Anwohnern auf deren Protestschreiben geantwortet. "Ich verstehe Ihre Bedenken, doch ist aus bauplanungsrechtlicher Sicht die geplante Nutzung zurzeit zulässig", fängt er seinen Brief an. Der OB stellt fest, dass sich das Glashaus in einem Gewerbegebiet befindet. Und dort seien auch Bordelle Gewerbebetriebe. Im Bebauungsplan sei keine Regelung vorhanden, die diese Nutzung ausschließe. Eine vollständige Untersagung der geplanten Nutzung sei daher nach dem bestehenden Bebauungsplan nicht möglich. Allerdings will die Stadt prüfen, ob ein Bordell der Zulässigkeit von Büro-, Verkaufs-, Ausstellungs- und Lagergebäuden entspricht.

Nach der bisherigen bayerischen Rechtsprechung komme eine Unzulässigkeit nur dann in Betracht, wenn bereits 3 solche Betriebe in optischer und räumlicher Nähe vorhanden seien. Das geplante Bordell sei aber das einzige im Bereich des Bebauungsplans. Die Stadt, so Noerenberg, abschließend, prüfe gerade, ob es möglich sei, den Bebauungsplan so zu ändern,"dass unter anderem künftig eine Bordellnutzung nicht mehr zulässig ist". Nach Auskunft von Stadträtin Christa Wanke, auch Dritte Bürgermeisterin, soll über das Bordell Anfang März im Stadtentwicklungsausschuss diskutiert werden.

http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_u ... 329,841536
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#77

Beitrag von fraences »

Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Fakten und Infos über Prostitution

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#78

Beitrag von Tanja_Regensburg »


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Propagandaartikel der Polizei

#79

Beitrag von ehemaliger_User »

Der Artikel sollte hier auch dokumentiert bleiben:


Rotlichtmilieu:

Polizei schlägt Alarm - Krankheiten aus Osteuropa



München - Die Rotlicht-Szene in München hat sich drastisch verändert. Fast nur noch Osteuropäerinnen arbeiten als Prostituierte. Sie bringen die klassischen Geschlechtskrankheiten mit – und Zuhälter mit raueren Sitten. Die Polizei schlägt Alarm.

2800 Prostituierte arbeiten zurzeit offiziell in München. Der Großteil kommt aus Osteuropa. Vor zehn Jahren lag der Anteil bei 30 Prozent, inzwischen sind es weit mehr als 70 Prozent.

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„Das hat sich massiv geändert – mit Begleitmusik“, sagt Clemens Merkl, Leiter des Dezernats gegen Organisierte Kriminalität. Die Begleitmusik macht der Polizei zu schaffen: Menschenhandel, Gewalt-, Drogen- und Waffendelikte.


Gesetz mit Tücken

Die Hintermänner zu fassen, gestalte sich für die Fahnder immer schwieriger, betont Merkl. Das liege großteils am 2002 geänderten Prostitutionsgesetz. „Das hat vor allem die Zuhälter gestärkt, nicht wie geplant die Prostituierten.“ Arbeitszeit, Kleidung, Sexpraktiken, Preise – dies alles dürften die „Luden“, wie Zuhälter in der Szene auch heißen, den Frauen inzwischen vorschreiben. „Früher war die reine Vermittlungstätigkeit des Zuhälters strafbar, jetzt muss die Frau schon psychisch oder wirtschaftlich abhängig oder sexuell hörig sein“, klagt Merkl. „Wie beweisen wir so etwas?“

Für die Polizei ist es ungleich schwerer geworden, ein Einstiegdelikt zu finden, das Ermittlungen gegen einen Zuhälter und damit gegen einen potenziellen Menschenhändler rechtfertigt. „Das Gesetz ist geleitet von der Vorstellung, dass sich alle Prostituierten freiwillig für diesen Job entschieden haben, meint Merkl.

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Auch Uwe Dörnhöfer, stellvertretender Leiter des Sittenkommissariats, wettert: „Das ist einfach nicht zu Ende gedacht.“

Die Mängel des Gesetzes sind bekannt. In einer Evaluation des Bundesministeriums von 2007 heißt es: „Die vom Gesetzgeber intendierten Zielsetzungen hat das Prostitutionsgesetz nur zu einem begrenzten Teil erreichen können.“ Eine Nachbesserung sei nötig, um bessere Arbeitsbedingungen für Prostituierte zu schaffen, den Ausstieg aus dem Milieu zu erleichtern und den kriminellen Begleiterscheinungen den Boden zu entziehen. Passiert ist seither nichts.


Wer alles mitkassiert

Das ärgert die Münchner Beamten maßlos. Sie wissen genau, wie wichtig bessere Arbeitsbedingungen für die Frauen wären. Den Huren nämlich bleibt nicht viel vom Lohn ihrer Freier. „Da wird auf drei Ebenen mitkassiert“, sagt Merkl. „Von den Zuhältern, von den Bordellbetreiber und von den Investoren ins Rotlichtmilieu.“ In der Regel, sagt er, seien Prostituierte nach ihre Karriere nicht wohlhabender als zuvor.

Vor allem jene nicht, die illegal anschaffen.

[Das hängt also damit zusammen, dass es schwer möglich ist illeales Einkommen in eine sichere Zukunft zu investieren. Anm. Marc]

Mit der Aussicht auf Jobs als Kindermädchen oder Putzfrau locken Menschenhändler die jungen Frauen nach Deutschland. Hier angekommen zwingt man sie zur Prostitution. Entkommen können die Frauen ihrem Schicksal meist nicht. „Sie haben oft keinen Pass mehr, sprechen nicht Deutsch und haben Angst, dass ihre Familien in der Heimat erfahren, was sie hier gemacht haben“, so Dörnhöfer.


Das Konzept der Sitte

Wie viele Illegale in München arbeiten, weiß niemand. Die Beamten sind überzeugt, dass es weit weniger sind als anderswo. „Das liegt daran, dass wir so unberechenbar sind“, sagt Merkl. „Man weiß nie, ob wir nicht da sind.“ Die scharfen Münchner Kontrollen würden in Internet-Foren die Runde machen. Außerdem würden legale Huren illegalen Konkurrentinnen schon mal bei der Polizei melden.

An die Hintermänner ranzukommen, ist weit schwerer. „Menschenhandel wird ja nicht am Tresen der Polizei angezeigt“, sagt Merkl. „Der Weg zum Menschenhändler geht über die Prostituierten.“ Deshalb setzt die Sitte auf ein ganz eigenes Konzept. In München gibt es eine Meldevereinbarung für Huren, die neu in der Stadt sind. So weiß die Polizei genau, welche Prostituierte in welchem der 170 Sex-Betriebe anschafft. Der Großteil arbeitet in einem der 130 Wohnungsbordelle. Hinzu kommen 20 Nachtbordelle sowie 20 FKK-Clubs und Ähnliches. Merkl: „Wir wollen im Rotlicht überschaubare Verhältnisse.“

Das erläutern die Beamten auch den Huren. „Wir erklären den Damen die Spielregeln“, sagt Dörnhöfer. Zugleich solle das Gespräch Vertrauen aufzubauen. Die Frauen sollen wissen, dass sie auf die Polizei bauen können. „Es geht uns um Transparenz für alle, so dass keine rechtsfreien Räume entstehen“, sagt Merkl. „Das ist praktizierter Opferschutz.“


Syphilis und Tripper

Ein Schutz, den die Polizei bei der Hygiene nicht bieten kann. „Inzwischen arbeiten hier ganz andere Frauen“, erklärt Dörnhöfer. „Sie kommen aus Ländern, in denen klassische Geschlechtskrankheiten noch verbreitet sind.“ Das Robert-Koch-Institut hat ermittelt, dass in Großstädten wie München Syphilis und Tripper wieder auf dem Vormarsch sind. „Das ist besonders schlimm, weil an einem Freier oft eine Familie hängt.“

Merkl wünscht sich die Pflicht zur regelmäßigen ärztlichen Untersuchung zurück. Den sogenannten Bock-Schein gebe es seit 2002 nicht mehr [IfSG, Anm.] – diese monatlich zwingende Untersuchung wurde mit dem neuen Prostitutionsgesetz abgeschafft.


Sperrbezirk

Nicht abgeschafft ist in München bis heute der Sperrbezirk. Die „Verordnung über das Verbot der Prostitution zum Schutz des öffentlichen Anstandes und der Jugend“ regelt, dass Sex-Dienste fast nur am Stadtrand zugelassen sind. „Der Sperrbezirk hat sich total bewährt“, sagt Merkl. Dadurch gäbe es keine Konzentration etwa auf das Bahnhofsviertel, wie es in anderen Städten der Fall sei.

Wer in München ein Wohnungsbordell eröffnen will, braucht ein Objekt und eine Genehmigung der Stadt. „Die fragen dann bei uns nach, wie viele Betriebe es in dieser Gegend schon gibt“, sagt Dörnhöfer. So ließen sich die Puffs gut verteilen, so dass es selbst dort, wo Prostitution erlaubt sei, keine Konzentration gebe. „Wird der Sperrbezirk aufgelöst, zieht die Prostitution verstärkt nach München, denn hier sitzt viel Geld“, so Merkl. Die Konkurrenzsituation würde sich verschärfen, noch mehr ausländische Betreiber mit anderen, teils rabiaten Umgangsformen, würden sich hier niederlassen. „Die Frauen wären die Opfer“, sagt Dörnhöfer. „Jetzt haben wir die größtmögliche Transparenz. Wir kennen die Bordelle – und die Mitspieler.“


Bild
97% der Stadtfläche Münchens ist Sperrbezirk



Schneller und leichter

Durch die EU-Osterweiterung ändern sich die Mitspieler freilich häufiger. Schneller und leichter finden Zuhälter „Frischfleisch“, wie sie die jungen Frauen nennen. Hinzu kämen Mädchen mit falschen Vorstellungen. Wenn mal wieder eine Fernsehreportage über gut verdienende Huren gelaufen sei, käme es vor, dass Abiturientinnen bei den Beamten auftauchen. „Ich studiere bald und habe mir gedacht, ich könnte bis dahin ein bisschen Geld nebenbei verdienen, heißt es da“, berichtet Merkl und fragt: „Warum hebt man die Altersgrenze bei Prostituierten nicht auf 21 Jahre an?“ So könnte man junge Frauen vor sich selbst schützen. „Ein Motorradfahrer darf eine große Maschine schließlich auch nicht mit 18 Jahren fahren.“


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#80

Beitrag von fraences »

@danke ehemaliger_User.
Nachdem ich bemerkt hatte, das die verlinkung nicht klappte, habe ich angefangen den abzuschreiben, dann stützte mein laptop ab.
Finde es auch wichtig, das der Beitrag hier dokumentiert wird.
Liebe Grüße
Fraences
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