GÜTESIEGEL - Entwicklung eines Standards

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?
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6T
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#21

Beitrag von 6T »

erscheint mir vernünftig und machbar. die gruppe der betreiberInnen wird wohl die größere anzahl an personen werden. wobei ich mir wünschen würde dass aus jeder sparte ( agenturen, clubs, massagen usw. ) nicht nur ein vertreter an der ausarbeitung des standards arbeitet.

für meine sparte (escortagenturen) würde ich es begrüßen wenn wir betreiberInnen uns vorab zusammensetzen um einen standardkatalog auszuarbeiten der am runden tisch dann vorgebracht werden kann.

die standards des gütesiegels sollten auch juristisch geprüft werden. mein wunsch wäre es, aus diesen kritärien in weiterer folge auch konforme arbeits/vermittlungsverträge zu entwickeln.

vielleicht wäre es sinnvoll bereits einen termin für die "head-round" zu fixieren damit wir alle eine deadline haben auf die wir hinarbeiten können.......

für den runden tisch der escortler stelle ich mich gerne als organisator zur verfügung. kollegen die mitarbeiten wollen bitte pn oder mail an office@6teufelchen.at

gruß tom

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Zwerg
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#22

Beitrag von Zwerg »

6T hat geschrieben:die standards des gütesiegels sollten auch juristisch geprüft werden. mein wunsch wäre es, aus diesen kritärien in weiterer folge auch konforme arbeits/vermittlungsverträge zu entwickeln.
Da ist ein Problem zu erwarten: Die Gesetzesänderungen welche im Anmarsch sind, werden wahrscheinlich Alles über den Haufen werfen.

Auf der anderen Seite: Was die Gruppen dann im Einzelnen erarbeiten, ist ja nicht auf ein einmaliges Ereignis fixiert. Man (alle Gruppen) erarbeiten einen Standard bzgl. grundsätzlicher Gemeinsamkeiten und über den "raufen wir uns zusammen". Den Katalog dann auszuweiten sollte kein wirkliches Problem darstellen.

Das die Gruppe der BetreiberInnen groß ist, halte ich für durchaus wahrscheinlich - jedoch: Wenn es ein Gütesiegel für Betriebe (also für BetreiberInnen) sein soll, dann halte ich es für Aussagekräftiger, wenn die diesbezüglichen Entscheidungen nicht mehr oder weniger "alleine" in den Händen der Unternehmen liegt. Die Gruppe der SexarbeiterInnen und Kunden ist zahlenmäßig größer - und die Empfehlung geht ja auch in diese Richtung. Hätte ja keinen Sinn, wenn ein Betreiber dem anderen Qualität zuspricht. Trotzdem sollten sie unbedingt "dabei sein" - um von vornherein zu garantieren, dass die nötige Kompetenz vorhanden und somit die Qualität des "Siegels" vorhanden ist.

Genauso verhält es sich prinzipiell mit den Kunden.... - vielleicht also doch der Weg über 3 Gremien (wenn sie vereinbar sind) - Jede Gruppe prüft für sich - "schlägt vor (begründet) - und eine Kommission entscheidet ob eine eventuelle negative Begründung nachvollziehbar ist - oder ob eine positive Begründung auf eine "Gruppenbildung" beruht.

Wäre interessant hier von Seiten des Kundenforums ein Statement zu erhalten.

Was wieder dagegen spricht:

Ich selbst überlege seit geraumer Zeit, ob ich eine Liste der Betriebe, die ich (persönlich - auf Grund meiner Einblicke (und der erhaltenen Beschwerden)) nicht für empfehlenswert halte, in den Raum stellen soll. Einige Gründe halten mich bisher davon ab, dies im Rahmen einer "halböffentlichen" Runde zu diskutieren: Wenn ich eine diesbezügliche Entscheidung argumentieren müsste, wäre ich auch gezwungen den Anlassfall offen zu legen. Geht aber nicht wirklich, da ich sonst vielleicht eine SexarbeiterIn in Gefahr bringen könnte. Soll heißen: Ich kann meine Entscheidung manchmal nur innerhalb unserer Gemeinde erklären und darf keine Infos nach außen geben (obwohl es auch unser Bestreben ist "die Leute zusammen zu bringen", geht es manchmal (leider sehr oft) nicht.

Ein weiterer Einwand, der mir gerade telefonisch mitgeteilt wurde: Wenn "der" (wer auch immer) dabei ist, kannst Du das vergessen. Wir müssen darauf achten, dass die (ich nenne es einmal) Reizpersonen der Branche nicht "federführend" aktiv sind. Hier ist es sicherlich besser "Vertrauenspersonen" heranzuziehen, die für die jeweilige Gruppe das Wort ergreifen.

Christian

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Mandy
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#23

Beitrag von Mandy »

Ich wäre dafür das SW in ihrem nicht öffentlichen bereich von dir eine Liste bekommen, welche lokalitäten eher FLOP und welche TOP sind. Vorallem würde es sicher helfen denn wir würden manchen so einiges ersparen. Du musst ja auch nicht unbedingt dazu schreiben warum der Club etc. nicht so empfehlens wert ist wenn du jemanden gefährden würdest, denn das wollen wir ja sicherlich alle nicht, ganz im gegenteil.

Mandy

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#24

Beitrag von Zwerg »

Wahrscheinlich wird die Geschichte (auf unser Forum bezogen) so aussehen: Wenn ein Fall eintritt, der mich dazu bewegt ein Unternehmen als "nicht empfehlenswert" einzustufen, dann kontaktiere ich unser "Gremium" - wenn ein eindeutiges Votum in Richtung "nachvollziehbar" kommt, werde ich im öffentlichen Raum darauf hinweisen - und im gesperrten Bereich eine Schilderung (so weit wie möglich) posten. Damit werde ich zwar nicht zum "Wiener des Jahres" werden - und manche Dartscheibe wird ein neues Gesicht erhalten, aber das Risiko gehe ich gerne ein, wenn damit einer SW Ungemach erspart bleibt. Die doppelte Ausführung (öffentlich und gesperrt) deshalb, damit auch die Kontrolle der aktiven SexarbeiterInnen gegeben ist - somit wird ausgeschlossen, dass etwas nicht Nachvollziehbares passiert.

Weiters ist es ja jetzt schon so, dass ich bei persönlichen Treffen den einen oder anderen Tipp gebe (und auch diesen so weit wie möglich begründe) - Ich muss nur unbedingt darauf achten, dass die Dinge einer Überprüfung stand halten. Mit ein Grund für die Auswahl unserer <a href="http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=975"> Moderator/Innen</a> - durch die unterschiedlichsten Werdegänge Dieser ist eine mehr oder weniger unabhängige Wertung möglich.

Auch im positiven Sinn ist eine Wertung in diese Richtung denkbar - mir gefällt der Gedanke, dass im SW-Only Bereich die aktiven SexarbeiterInnen selbst "Mitsprache" halten können.

Christian

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Mandy
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#25

Beitrag von Mandy »

Danke für die Erklärung

Für uns bist du der Wiener der Jahres im positiven Sinne :-)

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6T
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#26

Beitrag von 6T »

Zwerg hat geschrieben: Da ist ein Problem zu erwarten: Die Gesetzesänderungen welche im Anmarsch sind, werden wahrscheinlich Alles über den Haufen werfen.
gewisse grundstandards müssen juristisch einwandfreien hintergrund aufweisen um die durchsetzbarkeit zu gewärleisten. natürlich wird es darüber hinaus jede menge freiwilliger standards geben die als bewertungskriterium gelten.
Zwerg hat geschrieben: vielleicht also doch der Weg über 3 Gremien
ich denke es hat wenig sinn die einzelnen sparten zusammenzurufen und 3 vertreter jeder sparte zu vereinen. kunden, sw´s und betreiber jeder sparte ( sparte escort, sparte club, sparte massagen usw. ) haben unterschiedliche interessen wo der kleinste gemeinsame nenner wirklich sehr klein sein müsste.

für mich macht es wenig sinn mit vertretern der clubbetreiber, deren sw´s und deren kunden beisammen zu sitzen und über standards zu verhandeln. hier klaffen die betätigungsfelder und interessen weit auseinander.

mein vorschlag wäre, und das gilt nun nur für "meine" sparte, die escortbranche, agenturbetreiber, escort sw´s ( independent sw´s oder agenturmitglieder. sw´s die auch betreiber sind zählen meines erachtens zu den betreibern ) und escortkunden an einen tisch zu bringen um unsere eigenen standards zu entwickeln.

das gleiche dann für clubbetreiber, massagen usw.

jeweils die "offiziellen" vertreter von sexworker.at mit als interessensvertreter und organ zur politischen ebene......

natürlich würde dann spartenübergreifend der kleinste gemeinsame nenner möglicherweise als grundstandard übergreifend geltend gemacht werden können, aber jede sparte hätte dann seine individuellen, nach außen vertretbaren standards, und sexworker.at mit der gesamten branche ein spartenindividuelles werkzeug um zu beurteilen......

gruß tom

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#27

Beitrag von ETMC »

Ich muss sagen 6T hat absolt Recht!!
(hab ich das jetzt wirklich geschrieben????)

JA - stimme dem zu 100% zu
gleich wie in den diversen Sparten der WKO wäre auch hier branchenspezifisches Handeln gefragt, ebenso wie ein gemeinsamer kleinster Nenner der Übergeordneten Sparte Sexwork.....
liebe Grüsse
ETMC
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#28

Beitrag von Zwerg »

Könntet Ihr Euch vorstellen, die Leute aus Eurem Branchenbereich auf einen Tisch zu bringen? - Wobei natürlich wichtig wäre, dass eine gewisse Bandbreite gegeben ist. Und dann eine weitere Frage: Sehr Ihr das Argument: Es sollte als Vertreter der Sparte eine Vertrauensperson gewählt (bzw. ernannt) werden? Also nicht unbedingt der "Größte", sondern der oder die Jenige den Alle akzeptieren, ähnlich wie ich?

Christian

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#29

Beitrag von 6T »

für meine sparte würde ich hier kein problem sehen. wenn ich davon ausgehe dass 5 personen eine respektable anzahl an vertretern der untergruppen darstellt, glaube ich dass wir keinen jeweiligen einzelnen vertreter brauchen. eine "vertrauensperson" innerhalb meiner branche, ausgenommen meine engsten mitarbeiter, gibt es nicht.

also 5 escortbetreiber, 5 escortkunden, 5 escorts, und sexworker.at. ( +/- 2,3 )das wäre ein machbarer runder tisch. in erster linie mit personen die auch auf sexworker.at vertreten sind ?

ich bin persönlich daran interessiert in dieser sache etwas weiter zu bringen, deshalb pusche ich und engagiere ich mich. sollte jemand ein problem mit meiner person haben, dann bitte ich ihn/sie geradewegs um eine aussprache, evtl hier im forum im geeigneten unterforum, persönlich telefonisch, oder über christian.

gruß tom

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#30

Beitrag von Zwerg »

Also die 5 EscortbetreiberInnen sehe ich - die Beteiligung von sexworker.at ebenso... wenn wir die Kunden auch gleich hinzuziehen, hätten wir also mehrere runde Tische (wenn ich es richtig verstehe) - also die Clubs machen eine Runde - die Leute vom Straßenstrich....?

Die Frage ist, ob wir die Termine koordinieren können. Wäre es nicht besser, wenn jede Sparte einmal für sich ausarbeitet "das ist uns wichtig" - und dann wird mit sexworker.at durchdiskutiert, im Beisein von SexarbeiterInnen (da sehe ich ein kleines Problem - weil Frau bzw. Mann dann mit dem eigenen Chef diskutiert) die Sache ausfeilt. Wenn dann alle "Kleingruppen" ein Ergebnis haben, kommt der große Tisch (da müssen ja nur die Vertreter "Specher" der Gruppen hin) und wir konstruieren die Gesamtvorlage.

Wir dürfen aber nicht vergessen: Wir diskutieren hier über ein Gütesiegel! Es müsste also meines Erachtens vermieden werden, dass zum Beispiel die Übereinkunft über Verträge ein Kriterium ist! Ebenso eine bindende Preisabsprache sollte nicht für das Gütesiegel entscheidend sein. Die grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit hingegen schon.

Seht Ihr das Anders?

Christian

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Walker
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#31

Beitrag von Walker »

ich sehe hier eine chance nicht nur ein gütesiegel zu entwickeln... sondern eine art soziale norm... was meines erachtens ein großer schritt weiter wäre.

was ist eine soziale norm:
Soziale Normen (Gesellschaftliche Normen, Soziale Skripte) sind konkrete Vorschriften, die das Verhalten betreffen. Sie definieren mögliche Handlungsformen in einer sozialen Situation. Sie sind gesellschaftlich und kulturell bedingt und daher von Gesellschaft zu Gesellschaft verschieden, unterliegen aber immer dem sozialen Wandel. Normen sind (äußerliche) Vorschriften der Gesellschaft an das Verhalten von Individuen in unterschiedlicher Verbindlichkeit. Sie sind zu unterscheiden von (innerer) vernunftgemäßer Gewissensprüfung von Handlungen (siehe Moral, Ethik, kategorischer Imperativ).

und klingen würde auch nicht schlecht:
"zertifiziert nach SW-Norm 1.0"

nur so als anregung.
ich persönlich freue mich über die gesprächsbereitschaft die hier signalisiert wird. ich bin wirklich gespannt wie das weiter geht

lg
walker

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#32

Beitrag von Zwerg »

@Walker

Gesprächsbereitschaft besteht seit längerem (unter Anderem mit sexworker.at) von mehreren BetreiberInnen der unterschiedlichsten Sparten (auch dann, wenn es hier im Forum nicht gepostet wurde) - das bisherige Problem war eher die Gesprächsbereitschaft untereinander - ich glaube aber auch (bin sogar überzeugt) das diese Hürde überwunden werden kann.

Christian

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#33

Beitrag von 6T »

Zwerg hat geschrieben: hätten wir also mehrere runde Tische (wenn ich es richtig verstehe) - also die Clubs machen eine Runde - die Leute vom Straßenstrich....?
genau, so würde ich das auch sehen.
Zwerg hat geschrieben: Die Frage ist, ob wir die Termine koordinieren können. Wäre es nicht besser, wenn jede Sparte einmal für sich ausarbeitet "das ist uns wichtig"
korrekt, so meinte ich das....
Zwerg hat geschrieben: weil Frau bzw. Mann dann mit dem eigenen Chef diskutiert) die Sache ausfeilt.
genau das wäre ja das ziel. eine gesprächsbereite basis zu finden.

mein vorschlag:

die einzelnen "sektionen" ( clubs, bars, straßenstrich, escortler ) organisieren sich selbst, setzten sich mit den "mitgliedern" ( jeweils eine respektable zahl an kunden, mitarbeiterinnen, sw´s, betreibern ) in deinem (christian ) beisein, als vertreter von sexworker.at, und als zentraler häuptling der die sektionen koordiniert, zusammen und erarbeiten sektionsrichtlinien.

dann brauchen wir eigentlich vorerst keinen großen tisch. wenn der bedarf besteht kann immernoch ein sektionsvertreter gewählt werden.....
Zwerg hat geschrieben: Es müsste also meines Erachtens vermieden werden, dass zum Beispiel die Übereinkunft über Verträge ein Kriterium ist!
hier stimme ich walker zu....
Walker hat geschrieben:ich sehe hier eine chance nicht nur ein gütesiegel zu entwickeln... sondern eine art soziale norm... was meines erachtens ein großer schritt weiter wäre.
Zwerg hat geschrieben: Ebenso eine bindende Preisabsprache sollte nicht für das Gütesiegel entscheidend sein. Die grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit hingegen schon.
sehe ich genauso......


irgendwie vermisse ich meinungen weiterer betreiber, kunden, sw´s.......

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Moon Dog
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#34

Beitrag von Moon Dog »

Setzt euch nicht zu hohe Ziele. Die Schaffung einer "sozialen Norm" ist schon viel zu weit gegriffen.

Ich bin schon froh, wenn wir Mini-Mindestkriterien finden, um zu sagen, dieses studio / diese Agentur / dieses etc. ist grundsätzlich ok.

Ein Punkt wäre sicher Gesprächsbereitschaft, ein weiterer (vielleicht auf höherer Stufe) wäre, dass sich die Gütesiegel-Träger einer "überparteilichen Streitschlichtungsstelle" unterwerfen, in der objektiv unter Beiziehung jeder Seite Meinungsverschiedenheiten zwischen Kunden und Betreibern und vielleicht auch SWs und Betreibern gelöst werden, wie zB im Internet-Geschäft bei www.eurolabel.at (Ich glaube, das habe ich schon erwähnt):

(Zitat Anfang)
Alle österreichischen Unternehmen mit Gütezeichen haben sich verpflichtet, unsere Streitschlichtungsstelle, den Internet Ombudsmann, anzuerkennen. Wir können Ihnen daher rasch und unbürokratisch helfen.
(Zitat Ende)

Zur Frage von Kundenmeinungen: Ich glaube, dass nur eine winzigkleine Minderheit der Kunden überhaupt an dieser Sache im Vorfeld interessiert sind. Wiewohl ich mir aber vorstellen kann, dass dieses Label bei der Buchungseintscheidung dann eine Rolle spielen kann, insbesondere wenn es promotet wird.
Maithuna - von der Wurzel geht der Strom ins Universum und zurück. (c) J.K.

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#35

Beitrag von StauneBaer »

Moon Dog hat geschrieben:Wiewohl ich mir aber vorstellen kann, dass dieses Label bei der Buchungseintscheidung dann eine Rolle spielen kann
Würde auf mich z.b. zutreffen.

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#36

Beitrag von Hedera »

Ich finde die Idee, ein Gütesiegel zu verleihen wirklich gut. Ebenso find ich eure bisherigen Pläne dazu super.

Allerdings frag ich mich, ob er organisatorische Aufwand schaffbar ist, da hier im Großen und Ganzen drei großen Gruppen mit z.T. unterschiedlichen Interessen zusammentreffen (SW, KundInnen, BetreiberInnen). Ich glaube, dass hier zu viele Akteure zusammentreffen, um wirklich produktiv arbeiten zu können.

Wäre es nicht auch möglich, die verschiedenen Einrichtungen (Clubs, Bars, Laufhäuser, Escort, usw...) auf euch zugehen zu lassen, dass sie sich quasi um das Siegel bewerben und der Bewerber wird individuell beurteilt von SexarbeiterInnen? Hier ist natürlich die Gefahr der Willkür gegeben, also ausgreift ist meine Idee sicher nicht.
Natürlich sind hier auch Standards nötig, aber es wäre möglich auf die Gegebenheiten von jedem Bewerber einzeln einzugehen.

LG Jasmin

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#37

Beitrag von Hedera »

Hoppla, ich seh grad, ich schließ an eine Diskussion von 2008 an - ich hoff, es existiert dazu noch kein aktuellerer Thread...

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RE: GÜTESIEGEL - Entwicklung eines Standards

#38

Beitrag von annainga »

Kommt jetzt das Gütesiegel für Bordelle?

Berlin – Gibt es bald ein Gütesiegel für „faire“ Puffs?

Im Familienausschuss des Bundestages schlugen Experten am Montag zur Bekämpfung von Menschenhandel und Zwangsprostitution ein „Qualitätssiegel“ für Bordelle vor.

Es solle garantieren, dass Prostituierte nicht unter „menschenhandels-ähnlichen Bedingungen arbeiten“, forderte die Arbeitsgemeinschaft gegen internationale sexuelle und rassistische Ausbeutung (agisra).

Der Strafrechts-Professor Joachim Renzikowski (Uni Halle-Wittenberg) forderte eine Strafbarkeit der Freier von Zwangsprostituierten, weil sie die Menschenwürde der Frauen verletzten. (hoe)

http://www.bild.de/news/inland/bordell/ ... .bild.html

etwas wenig informationen. werde mal im netz suchen, ob ich noch mehr dazu finde .....

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RE: GÜTESIEGEL - Entwicklung eines Standards

#39

Beitrag von annainga »

hier sind die stellungnahmen zum thema zu lesen:

http://www.bundestag.de/bundestag/aussc ... index.html

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Marc of Frankfurt
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Reform/Verschärfung ProstG

#40

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Auf den ersten Blick glaube ich, es geht da nicht um Gütesiegel wie wir es hier in diesem Thema diskutieren, auch wenn die Bildzeitung dieses Wort benutzt, weil es gut für die Auflage ist und Unterhaltungswert hat.

Ich postes es daher nochmal hier
www.sexworker.at/prostg >> www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=112481#112481





Und hier die Meinung der Augsburger "Sittenpolizei" zur Lebensqualität von Sexarbeiterinnen mit einer klaren Ablehnung von "Qualitätsstandards":


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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 20.03.2012, 20:39, insgesamt 3-mal geändert.

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