Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution..
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RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution
SCHAMLOSE Politik - SCHAMLOSES Geschäft - aber nicht das der Sexworkerinnen...
Ich hoffe - das meine Worte nicht das Hard-Rock-Cafe zieren werden....
es ist eine Schande: was? Die politische Ignoranz - Warum? fragt sich das niemand - warum? werden diese "Brennpunkte geschaffen, geradezu konstruiert?
Brennpunkt 1: Stuwerviertel - Prostitution seit Kaiser-gedenken
Warum nun der K(r)ampf dagegen - Klare Sache - Neue Flächen - Geld - der alte Nordbahnhof weg - attraktive Wohngegend - tolle Juppie Gegend... es stinkt nach ... GELD
Brennpunkt 2: Die Felberstrasse - Prostitution seit ich denken kann, sehen kann - also ziemlich lange ... Komisch ? Umbau des Westbahnhofes... Ein Schlem wer daraus ableitet, dass die Felberstrasse und die darauf befindlichen Gebäude - an Wert WERT JA WERT zunehmen können.... - da passt die Prostitution nicht mehr hin -. doch schon besser vor das Technische Museum - welch politische Glanztat - Herr BGM... dort wo ein LUXUSHOTEL entstehen soll - stehen die Strassen SW und bieten ihre Dienstleistungen an - um sie WANN??? dann wieder zu vertreiben - SCHARLATANE -im Rathaus?? EIN Schelm - wer böses dabei denkt, oder doch nicht? - GELD REGIERT AUCH WIEN...
Brennpunkt 3: Politisch gehetzte Polizei - ufff NUN kommt der wahre Kollaps - EINSATZ um Einsatz machen die nimmermüden (bald sehr müden) Sherrifs der Tannengasse, und der anderen KOATS in Wien 15 und 14 - mit welchem Aufwand - also rein personell und auch Kosten? um was zu erreichen? Die Politik, und diverse Anrainer (welche Interessen werden hier vertreten??) treiben die uniformierten Uninformierten in eine Hetzjagt sondergleichen - und die SW vor Ort in den Ruin - weil um die Strafen zu bezahlen - bleibt nur - RICHTIG wieder dort stehen wo Autos parken können, Fenster runtergekurbelt werden und sich Anrainer belästigt fühlen...
Arme SW könnte man nun sagen - arme Exekutive - arme Anrainer - arme Politik - armes Land - armes WIEN??
Keiner ist arm - alle arm dran - und eine Armlänge weiter kommt dann irgendwann - die Wahrheit ans Licht - SPEKULATION - UNWAHRHEIT - LÜGE - = POLITIK... es geht um GELD...
Der Prostitution in Wien geht es Scheisse - richtig dreckig - kein Geld mehr zu verdienen - Behördenschikanen bis zum geht nicht mehr - Willkür etc...
und nun setzen die wehrhaften Bürger dem die Krone auf - getragen und angezündet von populistischen Politikern , ja auch der rote Baron im Rathaus ist vom Kaulquappenzähler zum Populisten mutiert um die letzten Wählerstimmen an sich zu binden...
A Hur is nix wert - a hur bleibt a hur - so sagen sie die Gutmenschen - (Sophie machtlos... ) und Menschenrechte, Menschenwürde, Menschlichkeit...
Miar spendn eh füar Nachbar in Not -
Leider schwappt die STRASSENSTRICH-POLIZEI-HETZE... nun auch auf normale Clubs - vor denen es KEINE Strassenprostitution gibt über... Razzia, Kontrolle, Razzia... und das 1-2 mal pro woche... weil Dienstzeit ist bestellt und der Strassenstrich ist schon fast im Griff... - also mach ma kaputt was noch kaputtzumachen ist... Studios, Bars, Clubs was auch immer - Blindwütend drauflos - das Amtskappel wiehert, der Befehl ist klar und unklar zugleich - WEG MIT DE HURNA - so lautet die Devise - nur wohin - das weiss keiner so recht auch nicht der "Rote" Spritzer der wieder Saison hat...
meint ein sehr nachdenklicher
Steuermann/und zahler
Ich hoffe - das meine Worte nicht das Hard-Rock-Cafe zieren werden....
es ist eine Schande: was? Die politische Ignoranz - Warum? fragt sich das niemand - warum? werden diese "Brennpunkte geschaffen, geradezu konstruiert?
Brennpunkt 1: Stuwerviertel - Prostitution seit Kaiser-gedenken
Warum nun der K(r)ampf dagegen - Klare Sache - Neue Flächen - Geld - der alte Nordbahnhof weg - attraktive Wohngegend - tolle Juppie Gegend... es stinkt nach ... GELD
Brennpunkt 2: Die Felberstrasse - Prostitution seit ich denken kann, sehen kann - also ziemlich lange ... Komisch ? Umbau des Westbahnhofes... Ein Schlem wer daraus ableitet, dass die Felberstrasse und die darauf befindlichen Gebäude - an Wert WERT JA WERT zunehmen können.... - da passt die Prostitution nicht mehr hin -. doch schon besser vor das Technische Museum - welch politische Glanztat - Herr BGM... dort wo ein LUXUSHOTEL entstehen soll - stehen die Strassen SW und bieten ihre Dienstleistungen an - um sie WANN??? dann wieder zu vertreiben - SCHARLATANE -im Rathaus?? EIN Schelm - wer böses dabei denkt, oder doch nicht? - GELD REGIERT AUCH WIEN...
Brennpunkt 3: Politisch gehetzte Polizei - ufff NUN kommt der wahre Kollaps - EINSATZ um Einsatz machen die nimmermüden (bald sehr müden) Sherrifs der Tannengasse, und der anderen KOATS in Wien 15 und 14 - mit welchem Aufwand - also rein personell und auch Kosten? um was zu erreichen? Die Politik, und diverse Anrainer (welche Interessen werden hier vertreten??) treiben die uniformierten Uninformierten in eine Hetzjagt sondergleichen - und die SW vor Ort in den Ruin - weil um die Strafen zu bezahlen - bleibt nur - RICHTIG wieder dort stehen wo Autos parken können, Fenster runtergekurbelt werden und sich Anrainer belästigt fühlen...
Arme SW könnte man nun sagen - arme Exekutive - arme Anrainer - arme Politik - armes Land - armes WIEN??
Keiner ist arm - alle arm dran - und eine Armlänge weiter kommt dann irgendwann - die Wahrheit ans Licht - SPEKULATION - UNWAHRHEIT - LÜGE - = POLITIK... es geht um GELD...
Der Prostitution in Wien geht es Scheisse - richtig dreckig - kein Geld mehr zu verdienen - Behördenschikanen bis zum geht nicht mehr - Willkür etc...
und nun setzen die wehrhaften Bürger dem die Krone auf - getragen und angezündet von populistischen Politikern , ja auch der rote Baron im Rathaus ist vom Kaulquappenzähler zum Populisten mutiert um die letzten Wählerstimmen an sich zu binden...
A Hur is nix wert - a hur bleibt a hur - so sagen sie die Gutmenschen - (Sophie machtlos... ) und Menschenrechte, Menschenwürde, Menschlichkeit...
Miar spendn eh füar Nachbar in Not -
Leider schwappt die STRASSENSTRICH-POLIZEI-HETZE... nun auch auf normale Clubs - vor denen es KEINE Strassenprostitution gibt über... Razzia, Kontrolle, Razzia... und das 1-2 mal pro woche... weil Dienstzeit ist bestellt und der Strassenstrich ist schon fast im Griff... - also mach ma kaputt was noch kaputtzumachen ist... Studios, Bars, Clubs was auch immer - Blindwütend drauflos - das Amtskappel wiehert, der Befehl ist klar und unklar zugleich - WEG MIT DE HURNA - so lautet die Devise - nur wohin - das weiss keiner so recht auch nicht der "Rote" Spritzer der wieder Saison hat...
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Hi!
Da ich speziell in den letzten Wochen äußerst intensiv "on the road" unterwegs war kann ich Deine Worte nicht nur nachvollziehen, sondern teile Deine Meinung... Das was zur Zeit abgeht ist einer Stadt wie Wien es ist eigentlich unwürdig! Ich kenne (auf Grund meiner Tätigkeit) mittlerweile einige "Rotlichtviertel" Europas - und bin fest überzeugt: Wien hat kein Problem - und wenn es denn doch eines geben sollte, könnte man es lösen. Das was aber jetzt tagtäglich passiert ist von einer Lösung weit entfernt.
christian
Da ich speziell in den letzten Wochen äußerst intensiv "on the road" unterwegs war kann ich Deine Worte nicht nur nachvollziehen, sondern teile Deine Meinung... Das was zur Zeit abgeht ist einer Stadt wie Wien es ist eigentlich unwürdig! Ich kenne (auf Grund meiner Tätigkeit) mittlerweile einige "Rotlichtviertel" Europas - und bin fest überzeugt: Wien hat kein Problem - und wenn es denn doch eines geben sollte, könnte man es lösen. Das was aber jetzt tagtäglich passiert ist von einer Lösung weit entfernt.
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RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution
Auf Grund einer neuerlichen Beschwerde einer SexarbeiterIn, dass sie von Mitgliedern der Bürgerinitiative auf das Gemeinste beschimpft und auch massiv bedroht wurde habe ich mir Heute wieder einmal die Webseite (ohne Impressum...) angesehen, da ich wem "Verantwortlichen" sprechen wollte.
Da es kein Impressum gibt, fällt es schwer Jemand zu finden, der für die Geschichte verantwortlich zeichnet. Ich hoffe aber trotzdem, dass die SexarbeiterIn (mit unserer vollen Unterstützung) Anzeige erstellt.
Auf der Webseite der selbsternannten Bürgerinitiative findet man ein PDF mit dem Titel "unsere Grundsätze"....
Darauf ist zu lesen:
Diese Leitsätze sollten ausnahmslos befolgt werden - und die Bürgerinitiative sollte sich schleunigst von den Leuten distanzieren, die sich nicht daran halten...
Bei allem Verständnis für die Anliegen einer Gruppe von Personen - Ihre vermeintlichen Rechte stehen nicht über den Rechten der Anderen! Der Glaube "rechtschaffen zu sein" ist zu wenig. Sie sollten auch rechtskonform handeln (beginnt übrigens schon beim Impressum der Webseite.... - ist zwar nur eine kleine Übertretung des Mediengesetzes - aber vielleicht möchte Jemand eines Tages auch in so einem Fall, dass das Strafgesetzbuch zuständig wird.... so wie es die Bürgerinitiative für SexarbeiterInnen fordert.... Auch die Flugzettel, Plakate und Unterschriftenlisten sollten einen Vermerk tragen, wer dafür verantwortlich zeichnet. Auch die Anbringung von Markierungen auf den Gehwegen ist nicht zulässig - schon gar nicht das Entleeren von Wasserkübeln auf PassantInnen - oder Gewalt, selbst wenn sie nur verbal statt findet)
christian knappik
Da es kein Impressum gibt, fällt es schwer Jemand zu finden, der für die Geschichte verantwortlich zeichnet. Ich hoffe aber trotzdem, dass die SexarbeiterIn (mit unserer vollen Unterstützung) Anzeige erstellt.
Auf der Webseite der selbsternannten Bürgerinitiative findet man ein PDF mit dem Titel "unsere Grundsätze"....
Darauf ist zu lesen:
Ich möchte dazu anmerken, dass dies richtig ist: "Ja, es ist strafbar, wenn Selbstjustiz, Hetze oder Gewalt ausgeübt wird! Und Sie haben absolut kein Recht eine SexarbeiterIn zum Gehen aufzufordern" (Dies gilt übrigens in allen "Zonen"!)Wir wollen nicht, dass Betroffene zur Selbstjustiz greifen! Dies ist strafbar!
Auch wenn die Nerven verständlicherweise manchmal blank liegen: Keine Gewalt! Keine Hetze!
Mit anderen Worten: es gibt keinen guten Grund für schlechtes Benehmen! ........ Sie haben kein Recht, eine Prostituierte zum Weggehen aufzufordern!!!
Diese Leitsätze sollten ausnahmslos befolgt werden - und die Bürgerinitiative sollte sich schleunigst von den Leuten distanzieren, die sich nicht daran halten...
Bei allem Verständnis für die Anliegen einer Gruppe von Personen - Ihre vermeintlichen Rechte stehen nicht über den Rechten der Anderen! Der Glaube "rechtschaffen zu sein" ist zu wenig. Sie sollten auch rechtskonform handeln (beginnt übrigens schon beim Impressum der Webseite.... - ist zwar nur eine kleine Übertretung des Mediengesetzes - aber vielleicht möchte Jemand eines Tages auch in so einem Fall, dass das Strafgesetzbuch zuständig wird.... so wie es die Bürgerinitiative für SexarbeiterInnen fordert.... Auch die Flugzettel, Plakate und Unterschriftenlisten sollten einen Vermerk tragen, wer dafür verantwortlich zeichnet. Auch die Anbringung von Markierungen auf den Gehwegen ist nicht zulässig - schon gar nicht das Entleeren von Wasserkübeln auf PassantInnen - oder Gewalt, selbst wenn sie nur verbal statt findet)
christian knappik
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Ist ein Wasserkübelattentat nicht eigentlich versuchte Körperverletzung? Immerhin nehmen die Attentäter in Kauf, dass das Opfer stürzt und sich dabei verletzt. Damit ist ein bedingter Vorsatz gegeben und die Tat strafrechtlich nach § 83 StGB relevant.
In jedem Fall kann der Ersatz des erlittenen Schadens (z.B. an Kleidung und Taschen) begehrt werden. Also ich empfehle, sich das Fenster, aus dem das Attentat vollzogen wurde, aus diesen Gründen genau zu merken.
In jedem Fall kann der Ersatz des erlittenen Schadens (z.B. an Kleidung und Taschen) begehrt werden. Also ich empfehle, sich das Fenster, aus dem das Attentat vollzogen wurde, aus diesen Gründen genau zu merken.
Maithuna - von der Wurzel geht der Strom ins Universum und zurück. (c) J.K.
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Kennzeichnungspflicht im Sexbiz
Brief der Sprecherin der Anwohner-Bürgerinitiative Mag. Gabriele Schön an General Landespolizeikommandant Karl Mahrer!

...
Forderungen der Anwohnerbürgerinitiative Felberstrasse:
1) Die sofortige klare und eindeutige Markierung bzw. Kennzeichnung der erlaubten Zonen für Straßenprostitution. Das schafft Rechtssicherheit und Klarheit für alle Beteiligten. Aktuelle Schutzzonenpläne müssen für alle Betroffenen frei zugänglich gemacht werden (z.B. Internet Download, Aushändigen der Schutzzonenpläne an die Prostituierten und Bewohner). Wenn man sich um die Umsetzung dieser Forderung verschämt herumdrückt, wird man immer ein schwammiges Ergebnis haben und damit erneut Konfliktpotential zwischen Anrainern und Prostituierten produzieren.
2) Die Beibehaltung der derzeitigen finanziellen und personellen Mittel für die Polizei, um die notwendigen Kontrollen durchführen zu können. Nach unseren Erfahrungen mit der Berufsgruppe der Prostituierten ist sehr konsequentes und klares Vorgehen bei der Gesetzgebung und Exekutive von absoluter Notwendigkeit.
3) Änderung der derzeitigen Gesetzeslage.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die derzeitigen Verwaltungsstrafen ineffektiv sind und wenig abschreckende Wirkung auf die Prostituierten hat. Das derzeitige Gesetz erlaubt einen zu großen Interpretationsspielraum und hat zu viele Schlupflöcher.
...
http://felberstrich.wordpress.com/2010/08/08/2845/
oder direkt:
http://felberstrich.files.wordpress.com ... olizei.pdf

...
Forderungen der Anwohnerbürgerinitiative Felberstrasse:
1) Die sofortige klare und eindeutige Markierung bzw. Kennzeichnung der erlaubten Zonen für Straßenprostitution. Das schafft Rechtssicherheit und Klarheit für alle Beteiligten. Aktuelle Schutzzonenpläne müssen für alle Betroffenen frei zugänglich gemacht werden (z.B. Internet Download, Aushändigen der Schutzzonenpläne an die Prostituierten und Bewohner). Wenn man sich um die Umsetzung dieser Forderung verschämt herumdrückt, wird man immer ein schwammiges Ergebnis haben und damit erneut Konfliktpotential zwischen Anrainern und Prostituierten produzieren.
2) Die Beibehaltung der derzeitigen finanziellen und personellen Mittel für die Polizei, um die notwendigen Kontrollen durchführen zu können. Nach unseren Erfahrungen mit der Berufsgruppe der Prostituierten ist sehr konsequentes und klares Vorgehen bei der Gesetzgebung und Exekutive von absoluter Notwendigkeit.
3) Änderung der derzeitigen Gesetzeslage.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die derzeitigen Verwaltungsstrafen ineffektiv sind und wenig abschreckende Wirkung auf die Prostituierten hat. Das derzeitige Gesetz erlaubt einen zu großen Interpretationsspielraum und hat zu viele Schlupflöcher.
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oder direkt:
http://felberstrich.files.wordpress.com ... olizei.pdf
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 11.08.2010, 18:05, insgesamt 1-mal geändert.
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RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution
Man fordert.... und ist rechtschaffen.... allerdings fordert man vor Allem dann Pflichten ein, wenn es um die Belange der Anderen geht.
Es gibt neuerlich einen Beitrag auf dem oben verlinkten Blog, der meines Erachtens recht deutlich die Doppelmoral der dort schreibenden Personen aufzeigt:
christian
Es gibt neuerlich einen Beitrag auf dem oben verlinkten Blog, der meines Erachtens recht deutlich die Doppelmoral der dort schreibenden Personen aufzeigt:
Wenn ich jetzt das Zitierte richtig verstehe, was ja nicht ganz einfach ist.... ist Folgendes geschehen: Jemand bietet einem der rechtschaffenen Bürger geschmuggelte Zigaretten an. Für 30 Euro eine Stange Marlboro. Rechtschaffen wie der Bürger ist, weiß er sofort, dass dies illegal ist. Er fordert den Verkäufer/vermeintlichen Schmuggler auf, mit ihm die Polizei aufzusuchen. Der Verkäufer sucht das Weite.... die Zigaretten (eine Stange Marlboro) bleiben zurück. Und werden gerecht unter den rechtschaffenen BürgerInnen aufgeteilt. Ich glaube nicht nur ich frage mich, ob das wirklich so rechtschaffen ist....sonntag, gegen zweiundzwanzig. freiersfüße mit randvollem sack. wieviel? eine stange marlboro 30 euro. sehr cyrillisch. vermutlich mit warnung vor impotenz.
wurmsergase, zur polizei? kein problem. zumindest nicht bis zum bunny bummfest-eck. dann lief der sack auf nimmerwiedersehen voraus. die eine stange ließ er lieber zurück.
das unerwartete geschenk in meiselhänden war schnell verteilt. 5×2, für ihn selber leider nixxx. herzhaftes gelächter. sowas hatten die anständigsten vom felberstrich noch nie erlebt.
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Unter dem Namen Meisel wurde der Beitrag verfasst. Der Schreibende meinte damit (auf Grund der etwas verworrenen Semantik ist dies allerdings nicht genau feststellbar) wohl seine eigenen Hände..... - Er hat also, so verstehe ich den Beitrag, die Zigaretten (deren Eigentümer er nicht war) verteilt... anstatt sie rechtschaffen der Polizei zu übergeben.
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Re: RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitu

Rechtschaffenes Handeln und rechtschaffene Bürger sind halt zwei Paar Stiefel, die Verwechslungsgefahr ist rein lexikalisch ...Zwerg hat geschrieben:Ich glaube nicht nur ich frage mich, ob das wirklich so rechtschaffen ist....
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
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Ich hoffe, dass ich jetzt nicht völlig falsch liege.... - aber es ist fast nicht möglich... so viele Zufälle gibt es eigentlich nicht....
Wie wir (einige UserInnen des Forums (auch Nina777 war dabei)) vor einigen Wochen bei dem "Abendspaziergang" der BürgerInnenInitiative dabei waren, war auch ein jüngerer Mann mit Fahrrad (!) anwesend. Er erzählte dort mehrfach, dass er von SexarbeiterInnen als Autofahrer gefährdet wurde. 2 (!) hätten sich vor Kurzem sogar "vor seinen Wagen geworfen" und somit einen schweren Unfall provoziert... er konnte den Aufprall nicht vermeiden.
Er erzählte mir auch, dass er eine Tempobeschränkung für sinnvoll halte - dort wo es Straßenstrich gibt. Nicht zuletzt, auf Grund seines Unfalles wäre er dieser Meinung.
Die Geschichte könnte man jetzt einfach ad acta legen... wenn mir nicht vor Kurzem ein Zeitungsartikel im Netz aufgefallen wäre. Dieser Artikel beschäftigt sich genau mit dem oben geschilderten Vorfall.
Das hört sich dann freilich etwas anders an:
Schwerer Unfall am Straßenstrich
Ein betrunkener Lenker mähte in der Felberstraße nächst der Kröllgasse die Ungarinnen Anita S., 18, und Tiema C., 23, nieder.
Sie hätten " die Fahrbahn überquert ", wie es im Polizeibericht heißt. Beide erlitten zahlreiche Knochenbrüche und mussten nach notärztlicher Erstversorgung von der Rettung ins Spital gebracht werden. Der Alkotest beim Lenker, Gerald M., 46, ergab 1,2 Promille Alkohol im Blut - den Führerschein ist er los, eine Strafanzeige folgt.
http://kurier.at/nachrichten/wien/2008712.php
Wenn es nicht tatsächlich vor Kurzem 2 Unfälle mit jeweils 2 SexarbeiterInnen genau auf dieser Straße gegeben hat und ich mit der Vermutung, dass der oben genannte Fahrradfahrer der Unfalllenker mit den 1,2 Promille Alkohol im Blut war, so kann ich nur den Kopf schütteln...
christian
Wie wir (einige UserInnen des Forums (auch Nina777 war dabei)) vor einigen Wochen bei dem "Abendspaziergang" der BürgerInnenInitiative dabei waren, war auch ein jüngerer Mann mit Fahrrad (!) anwesend. Er erzählte dort mehrfach, dass er von SexarbeiterInnen als Autofahrer gefährdet wurde. 2 (!) hätten sich vor Kurzem sogar "vor seinen Wagen geworfen" und somit einen schweren Unfall provoziert... er konnte den Aufprall nicht vermeiden.
Er erzählte mir auch, dass er eine Tempobeschränkung für sinnvoll halte - dort wo es Straßenstrich gibt. Nicht zuletzt, auf Grund seines Unfalles wäre er dieser Meinung.
Die Geschichte könnte man jetzt einfach ad acta legen... wenn mir nicht vor Kurzem ein Zeitungsartikel im Netz aufgefallen wäre. Dieser Artikel beschäftigt sich genau mit dem oben geschilderten Vorfall.
Das hört sich dann freilich etwas anders an:
Schwerer Unfall am Straßenstrich
Ein betrunkener Lenker mähte in der Felberstraße nächst der Kröllgasse die Ungarinnen Anita S., 18, und Tiema C., 23, nieder.
Sie hätten " die Fahrbahn überquert ", wie es im Polizeibericht heißt. Beide erlitten zahlreiche Knochenbrüche und mussten nach notärztlicher Erstversorgung von der Rettung ins Spital gebracht werden. Der Alkotest beim Lenker, Gerald M., 46, ergab 1,2 Promille Alkohol im Blut - den Führerschein ist er los, eine Strafanzeige folgt.
http://kurier.at/nachrichten/wien/2008712.php
Wenn es nicht tatsächlich vor Kurzem 2 Unfälle mit jeweils 2 SexarbeiterInnen genau auf dieser Straße gegeben hat und ich mit der Vermutung, dass der oben genannte Fahrradfahrer der Unfalllenker mit den 1,2 Promille Alkohol im Blut war, so kann ich nur den Kopf schütteln...
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Grüne fordern runden Tisch
mit Sexworker-Vertretern.
d.h. da kommen Selbst-Organisations-Aufgaben auf die lokalen Sexworker zu ...
http://rudolfsheim-fuenfhaus.gruene.at/ ... sen/64551/
mit Sexworker-Vertretern.
d.h. da kommen Selbst-Organisations-Aufgaben auf die lokalen Sexworker zu ...
http://rudolfsheim-fuenfhaus.gruene.at/ ... sen/64551/
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RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution
Rudolfsheim-Fünfhaus ist das härteste Pflaster im Wahlkampf
Arme & Ausländer, Prostituierte & Punks: In Rudolfsheim-Fünfhaus verdichten sich alle Probleme der Stadt – und die Möglichkeiten.
Von Edith Meinhart
Im Stiegenhaus stehen riesige Männerschuhe. Aus der Wohnung dringt kein Laut. Als die Tür leise aufgeht, blickt Birgit Hebein, grüne Spitzenkandidatin des Bezirks für die kommende Gemeinderatswahl am 10. Oktober, in das herb-schöne Gesicht einer blonden Frau Mitte 40, die ein wenig missmutig schaut, so, als hätte sie jemand anderen erwartet. Probleme mit Prostituierten? Kopfschütteln. Ein groß gewachsenes, ungeschminktes Mädchen taucht im Türrahmen auf, vielleicht ihre Tochter. Nein, nichts Besonderes: „Die sind einfach da.“ Birgit Hebein streckt den Frauen einen Folder entgegen: „Heißes Eisen: Prostitution.“
Klinkenputzen ist aufregender, als hinter einem Infotisch auf Passanten zu lauern. Man weiß nie, was als Nächstes passiert: Der smarte 30-Jährige im Dachgeschoß zuckt mit den Schultern und verschwindet gleich wieder in seinem loftartigen Ausbau. Einen Wohnblock weiter schnarrt eine ärmliche alte Frau, die seit 2003 die Staatsbürgerschaft besitzt, sie „chörre und sähe nichts von diesen Sachen“. Ihre Wohnung ist winzig. Ein paar Türen weiter öffnet ein Kerl mit quadratischem Oberkörper die Tür. Typ: unspaßiger Türsteher einer Großdisco am Rande der Stadt. Als er den Mund aufmacht, wirkt er wie ein akademisch gebildeter Soziologe: Er sei gegen den Straßenstrich, weil die Sicherheit der Frauen dort nicht gewährleistet sei: „Welche Lösungen haben die Grünen?“
Rudolfsheim-Fünfhaus ist mit 3,92 Quadratkilometer Fläche nicht das wichtigste Pflaster im Wiener Wahlkampf, aber eines der härtesten. „Hier verdichten sich sämtliche Probleme der Stadt, aber auch alle Möglichkeiten“, konstatiert Birgit Hebein. Die Fakten geben ihr Recht: In keinem anderen Bezirk leben so viele Arme wie hier. Das Durchschnittseinkommen ist mit 15.800 Euro pro Kopf das niedrigste aller Wiener Bezirke. Die Bewohner von Rudolfsheim-Fünfhaus sterben durchschnittlich mit 78,9 Jahren, früher als überall sonst in Wien. An kaum einem zweiten Ort stehen die Prostituierten so dicht gedrängt auf der Straße. Manchmal zählt die Polizei bis zu 400 Gunstgewerblerinnen an einem Tag. In keiner anderen Gegend der Stadt gibt es so viele Substandardwohnungen. Ein Zehntel aller Wettlokale Wiens drängt sich im 15. Bezirk. Und nirgends ist der Ausländeranteil höher: Jeder dritte Bewohner von Rudolfsheim-Fünfhaus besitzt keinen österreichischen Pass, fast jeder zweite ist entweder selbst zugewandert oder das Kind von Migranten.
Das erzeugt jede Menge Spannungen. Die SPÖ, die hier mit absoluter Mehrheit regiert, hält sie mit Mieterversammlungen, interreligiösen Plattformen, Grätzelfesten und schulischen Integrationsprojekten in Schach. Sie setzt aber zunehmend auch darauf, dass der Bezirk zum urbanen Hoffnungsgebiet avanciert. Künstler, Kulturschaffende, Kreative zogen in den vergangenen Jahren vermehrt zu, gefolgt von jungen Mittelstandsfamilien. Rund um die Riesenbaustelle Westbahnhof sollen künftig 265 geförderte Wohnungen entstehen, dazu ein Studentenheim für 200 Leute. Dutzende neue Kulturvereine und Initiativen beleben das Grätzel: In der Herklotzgasse arbeiten Sozialforscher und Historiker die jüdische Vergangenheit auf. Um die Ecke eröffnete mit dem „Salon 5/Brick 5“ eine Stätte für frisches, junges Theater. Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ) versprüht die Zuversicht des Aufbruchs: „Wir werden zu einer Alternative für hippe Innenstadtbezirke.“
Die Erfahrung hatte gezeigt, dass die FPÖ in Bezirken mit vergleichsweise geringen Ausländeranteilen punktete, etwa in Floridsdorf oder Simmering, sowie in den großen Gemeindebauten von Favoriten. Daraus zogen die Grünen in Rudolfsheim-Fünfhaus ihre Schlüsse, sagt Hebein: „Wir haben angefangen, auf Probleme zuzugehen, heiße Eisen anzupacken.“ Die Mühe machte sich bezahlt: Bei der vergangenen Gemeinderatswahl kamen sie auf Platz zwei. Die Freiheitlichen blieben mit 337 Stimmen Abstand knapp dahinter. Bei der Nationalratswahl drei Jahre später schafften die Grünen aus dem 15. Bezirk als einzige in Wien ein Wählerplus.
Nun wollen die Freiheitlichen Terrain zurückgewinnen. Der FPÖ-Klubobmann im Bezirk, Karl Schwing: „Die Stimmung ist für uns sehr gut.“ Laut einem eigens für den Bezirk erstellten Armutsreport wachsen 1368 Kinder in Familien auf, die von der Sozialhilfe leben. Von Armut betroffen sind zuerst Familien mit mehr als zwei Kindern, dann Alleinerzieherinnen, erst an dritter Stelle Migranten. „Trotzdem lehnt die FPÖ alles ab, was Schwachen zugutekommt“, sagt die Grüne Hebein.
FPÖ-Klubobmann Schwing arbeitet im Brotberuf als Kriminalbeamter, Spezialgebiet: Einbrüche. Bevor er über seinen Bezirk erzählt, lässt er sich einen Presseausweis zeigen: „Sie könnten ja irgendwer sein.“ Die meisten Leute seien zu gutgläubig, das mache es Kriminellen einfach. Schon ist er mitten im Thema: Von Trickdieben, die auf 30.000 Euro im Monat kämen, hüpft Schwing zur Bettelmafia, deren Hintermänner in Rumänien in Schlössern residierten, und weiter zu den Prostituierten im Bezirk, die bei Weitem nicht die geschundenen Opfer seien, von denen NGOs gerne erzählten: „Die meisten stehen aus purer Gewinnsucht auf der Straße.“
Stramm rechts. Drei P sind die Hauptzutaten für seine Schlechte-Laune-Kampagne: Prostituierte, Parkpickerl, „Pankahüttn“. Ende 2007 bekamen rund 30 Punks nach ein paar Hausbesetzungen von der Stadt ein Refugium im Bezirk. Seit bekannt wurde, dass die Stadt Wien für das baufällige Zinshaus in der Johnstraße 750.000 Euro bezahlt hatte, wird die FPÖ nicht müde, über die „extreme Verschwendung von Steuergeld“ herzuziehen: „Da hätte man gleich jedem Punker ein Hotel zahlen können.“
Personell setzt die FPÖ-Bezirkspartei auf stramme Rechte wie Dietbert Kowarik, Parteichef in Rudolfsheim-Fünfhaus. Er ist Mitglied der Olympia, jener Burschenschaft, die 2005 den britischen Holocaust-Leugner David Irving als Gastreferenten einlud. Kowariks linke Wange ist von einer Mensur sichtbar gezeichnet. Schwings Vize im FPÖ-Klub ist Martin Hobek, Historiker und Autor in den rechtsextremen Zeitschriften „Aula“ und „Eckartbote“.
Vor wenigen Wochen griff auch Schwing in die Tasten. Seit Jahren schon umgarnt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache die Serben in Wien, eine der größten Zuwanderergruppen der Stadt. Die Bezirksblauen kopierten das Muster und formulierten eine spröde „Resolution Recht auf Heimat“, in der sie im „Rahmen des Heimatschutzes alle Tendenzen zurückweisen (…), die eine Änderung der Staats- bzw. Landesgrenzen aufgrund von geänderten ethnischen Bevölkerungsmehrheiten zum Ziel haben. Das Unrecht am serbischen Volk durch die Abspaltung des Kosovo darf sich in Österreich nicht wiederholen.“
Ansonsten halten sich die Blauen mit ewiggestrigen Untertönen und offener Hetze auf Bezirksebene zurück. Lukrativer scheint es, den Zorn von Anrainern des Straßenstrichs zu bündeln, die von knallenden Autotüren um ihren Schlaf gebracht werden. Oder den Grant von Eltern, die angeblich jeden Morgen gebrauchte Gummis aus Hauseingängen wegräumen. „Wir verstehen uns als Bürgerservice“, sagt Schwing.
Ob das Kalkül der Freiheitlichen aufgeht, wird sich am 10. Oktober bei der Gemeinderatswahl zeigen. Vergangene Woche blieb die Erregungskurve beim Thema Prostitution jedenfalls erstaunlich flach. Von den Bewohnern der Felberstraße, des berüchtigten Straßenstrichs hinter dem Westbahnhof, die vergangene Woche den grünen Besuchern die Tür aufmachten, wollte sich kaum jemand richtig echauffieren. Eine junge Frau meinte gar: „Mich stören? Ich bin froh, wenn auf der Straße etwas los ist, wenn ich am Abend spät heimkomme. Dann muss ich mich nicht fürchten.“
http://www.profil.at/articles/1036/560/ ... -wahlkampf
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Auch bei uns mehren sich die Gespräche mit AnrainerInnen, die absolut nicht nachvollziehen können, was zur Zeit auf der Felberstraße abgeht. Die tatsächlichen Probleme der Gegend scheinen weit entfernt von dem zu sein, was die Bürgerinitiative fordert... Speziell die Übernahme von Verwaltungsübertretungen ins Strafrecht lässt die Köpfe der uns bekannten AnrainerInnen schütteln. Die sicher schärfste Formulierung fand eine ältere Dame, die wortwörtlich meinte "und Falschparker erschießen wir dann?"
Speziell die Auftritte der Polizei in den letzten Wochen haben für Unmut gesorgt - Zur Erklärung: An den meisten Tagen des vorigen Monats und in fast allen Nächten, waren wesentlich mehr PolizistInnen wie SexarbeiterInnen dort unterwegs - und zwar genau dort, wo der Straßenstrich erlaubt ist. Unterwegs heißt nicht freundlich beratend, sondern überaus penibel und wiederholt kontrollierend. Eine SexarbeiterIn hat uns erzählt, dass sie in einer Nacht innerhalb von 4 Stunden 4 mal vom gleichen Polizist kontrolliert wurde (wobei nichts zu beanstanden war).
christian knappik
Arme & Ausländer, Prostituierte & Punks: In Rudolfsheim-Fünfhaus verdichten sich alle Probleme der Stadt – und die Möglichkeiten.
Von Edith Meinhart
Im Stiegenhaus stehen riesige Männerschuhe. Aus der Wohnung dringt kein Laut. Als die Tür leise aufgeht, blickt Birgit Hebein, grüne Spitzenkandidatin des Bezirks für die kommende Gemeinderatswahl am 10. Oktober, in das herb-schöne Gesicht einer blonden Frau Mitte 40, die ein wenig missmutig schaut, so, als hätte sie jemand anderen erwartet. Probleme mit Prostituierten? Kopfschütteln. Ein groß gewachsenes, ungeschminktes Mädchen taucht im Türrahmen auf, vielleicht ihre Tochter. Nein, nichts Besonderes: „Die sind einfach da.“ Birgit Hebein streckt den Frauen einen Folder entgegen: „Heißes Eisen: Prostitution.“
Klinkenputzen ist aufregender, als hinter einem Infotisch auf Passanten zu lauern. Man weiß nie, was als Nächstes passiert: Der smarte 30-Jährige im Dachgeschoß zuckt mit den Schultern und verschwindet gleich wieder in seinem loftartigen Ausbau. Einen Wohnblock weiter schnarrt eine ärmliche alte Frau, die seit 2003 die Staatsbürgerschaft besitzt, sie „chörre und sähe nichts von diesen Sachen“. Ihre Wohnung ist winzig. Ein paar Türen weiter öffnet ein Kerl mit quadratischem Oberkörper die Tür. Typ: unspaßiger Türsteher einer Großdisco am Rande der Stadt. Als er den Mund aufmacht, wirkt er wie ein akademisch gebildeter Soziologe: Er sei gegen den Straßenstrich, weil die Sicherheit der Frauen dort nicht gewährleistet sei: „Welche Lösungen haben die Grünen?“
Rudolfsheim-Fünfhaus ist mit 3,92 Quadratkilometer Fläche nicht das wichtigste Pflaster im Wiener Wahlkampf, aber eines der härtesten. „Hier verdichten sich sämtliche Probleme der Stadt, aber auch alle Möglichkeiten“, konstatiert Birgit Hebein. Die Fakten geben ihr Recht: In keinem anderen Bezirk leben so viele Arme wie hier. Das Durchschnittseinkommen ist mit 15.800 Euro pro Kopf das niedrigste aller Wiener Bezirke. Die Bewohner von Rudolfsheim-Fünfhaus sterben durchschnittlich mit 78,9 Jahren, früher als überall sonst in Wien. An kaum einem zweiten Ort stehen die Prostituierten so dicht gedrängt auf der Straße. Manchmal zählt die Polizei bis zu 400 Gunstgewerblerinnen an einem Tag. In keiner anderen Gegend der Stadt gibt es so viele Substandardwohnungen. Ein Zehntel aller Wettlokale Wiens drängt sich im 15. Bezirk. Und nirgends ist der Ausländeranteil höher: Jeder dritte Bewohner von Rudolfsheim-Fünfhaus besitzt keinen österreichischen Pass, fast jeder zweite ist entweder selbst zugewandert oder das Kind von Migranten.
Das erzeugt jede Menge Spannungen. Die SPÖ, die hier mit absoluter Mehrheit regiert, hält sie mit Mieterversammlungen, interreligiösen Plattformen, Grätzelfesten und schulischen Integrationsprojekten in Schach. Sie setzt aber zunehmend auch darauf, dass der Bezirk zum urbanen Hoffnungsgebiet avanciert. Künstler, Kulturschaffende, Kreative zogen in den vergangenen Jahren vermehrt zu, gefolgt von jungen Mittelstandsfamilien. Rund um die Riesenbaustelle Westbahnhof sollen künftig 265 geförderte Wohnungen entstehen, dazu ein Studentenheim für 200 Leute. Dutzende neue Kulturvereine und Initiativen beleben das Grätzel: In der Herklotzgasse arbeiten Sozialforscher und Historiker die jüdische Vergangenheit auf. Um die Ecke eröffnete mit dem „Salon 5/Brick 5“ eine Stätte für frisches, junges Theater. Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ) versprüht die Zuversicht des Aufbruchs: „Wir werden zu einer Alternative für hippe Innenstadtbezirke.“
Die Erfahrung hatte gezeigt, dass die FPÖ in Bezirken mit vergleichsweise geringen Ausländeranteilen punktete, etwa in Floridsdorf oder Simmering, sowie in den großen Gemeindebauten von Favoriten. Daraus zogen die Grünen in Rudolfsheim-Fünfhaus ihre Schlüsse, sagt Hebein: „Wir haben angefangen, auf Probleme zuzugehen, heiße Eisen anzupacken.“ Die Mühe machte sich bezahlt: Bei der vergangenen Gemeinderatswahl kamen sie auf Platz zwei. Die Freiheitlichen blieben mit 337 Stimmen Abstand knapp dahinter. Bei der Nationalratswahl drei Jahre später schafften die Grünen aus dem 15. Bezirk als einzige in Wien ein Wählerplus.
Nun wollen die Freiheitlichen Terrain zurückgewinnen. Der FPÖ-Klubobmann im Bezirk, Karl Schwing: „Die Stimmung ist für uns sehr gut.“ Laut einem eigens für den Bezirk erstellten Armutsreport wachsen 1368 Kinder in Familien auf, die von der Sozialhilfe leben. Von Armut betroffen sind zuerst Familien mit mehr als zwei Kindern, dann Alleinerzieherinnen, erst an dritter Stelle Migranten. „Trotzdem lehnt die FPÖ alles ab, was Schwachen zugutekommt“, sagt die Grüne Hebein.
FPÖ-Klubobmann Schwing arbeitet im Brotberuf als Kriminalbeamter, Spezialgebiet: Einbrüche. Bevor er über seinen Bezirk erzählt, lässt er sich einen Presseausweis zeigen: „Sie könnten ja irgendwer sein.“ Die meisten Leute seien zu gutgläubig, das mache es Kriminellen einfach. Schon ist er mitten im Thema: Von Trickdieben, die auf 30.000 Euro im Monat kämen, hüpft Schwing zur Bettelmafia, deren Hintermänner in Rumänien in Schlössern residierten, und weiter zu den Prostituierten im Bezirk, die bei Weitem nicht die geschundenen Opfer seien, von denen NGOs gerne erzählten: „Die meisten stehen aus purer Gewinnsucht auf der Straße.“
Stramm rechts. Drei P sind die Hauptzutaten für seine Schlechte-Laune-Kampagne: Prostituierte, Parkpickerl, „Pankahüttn“. Ende 2007 bekamen rund 30 Punks nach ein paar Hausbesetzungen von der Stadt ein Refugium im Bezirk. Seit bekannt wurde, dass die Stadt Wien für das baufällige Zinshaus in der Johnstraße 750.000 Euro bezahlt hatte, wird die FPÖ nicht müde, über die „extreme Verschwendung von Steuergeld“ herzuziehen: „Da hätte man gleich jedem Punker ein Hotel zahlen können.“
Personell setzt die FPÖ-Bezirkspartei auf stramme Rechte wie Dietbert Kowarik, Parteichef in Rudolfsheim-Fünfhaus. Er ist Mitglied der Olympia, jener Burschenschaft, die 2005 den britischen Holocaust-Leugner David Irving als Gastreferenten einlud. Kowariks linke Wange ist von einer Mensur sichtbar gezeichnet. Schwings Vize im FPÖ-Klub ist Martin Hobek, Historiker und Autor in den rechtsextremen Zeitschriften „Aula“ und „Eckartbote“.
Vor wenigen Wochen griff auch Schwing in die Tasten. Seit Jahren schon umgarnt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache die Serben in Wien, eine der größten Zuwanderergruppen der Stadt. Die Bezirksblauen kopierten das Muster und formulierten eine spröde „Resolution Recht auf Heimat“, in der sie im „Rahmen des Heimatschutzes alle Tendenzen zurückweisen (…), die eine Änderung der Staats- bzw. Landesgrenzen aufgrund von geänderten ethnischen Bevölkerungsmehrheiten zum Ziel haben. Das Unrecht am serbischen Volk durch die Abspaltung des Kosovo darf sich in Österreich nicht wiederholen.“
Ansonsten halten sich die Blauen mit ewiggestrigen Untertönen und offener Hetze auf Bezirksebene zurück. Lukrativer scheint es, den Zorn von Anrainern des Straßenstrichs zu bündeln, die von knallenden Autotüren um ihren Schlaf gebracht werden. Oder den Grant von Eltern, die angeblich jeden Morgen gebrauchte Gummis aus Hauseingängen wegräumen. „Wir verstehen uns als Bürgerservice“, sagt Schwing.
Ob das Kalkül der Freiheitlichen aufgeht, wird sich am 10. Oktober bei der Gemeinderatswahl zeigen. Vergangene Woche blieb die Erregungskurve beim Thema Prostitution jedenfalls erstaunlich flach. Von den Bewohnern der Felberstraße, des berüchtigten Straßenstrichs hinter dem Westbahnhof, die vergangene Woche den grünen Besuchern die Tür aufmachten, wollte sich kaum jemand richtig echauffieren. Eine junge Frau meinte gar: „Mich stören? Ich bin froh, wenn auf der Straße etwas los ist, wenn ich am Abend spät heimkomme. Dann muss ich mich nicht fürchten.“
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Auch bei uns mehren sich die Gespräche mit AnrainerInnen, die absolut nicht nachvollziehen können, was zur Zeit auf der Felberstraße abgeht. Die tatsächlichen Probleme der Gegend scheinen weit entfernt von dem zu sein, was die Bürgerinitiative fordert... Speziell die Übernahme von Verwaltungsübertretungen ins Strafrecht lässt die Köpfe der uns bekannten AnrainerInnen schütteln. Die sicher schärfste Formulierung fand eine ältere Dame, die wortwörtlich meinte "und Falschparker erschießen wir dann?"
Speziell die Auftritte der Polizei in den letzten Wochen haben für Unmut gesorgt - Zur Erklärung: An den meisten Tagen des vorigen Monats und in fast allen Nächten, waren wesentlich mehr PolizistInnen wie SexarbeiterInnen dort unterwegs - und zwar genau dort, wo der Straßenstrich erlaubt ist. Unterwegs heißt nicht freundlich beratend, sondern überaus penibel und wiederholt kontrollierend. Eine SexarbeiterIn hat uns erzählt, dass sie in einer Nacht innerhalb von 4 Stunden 4 mal vom gleichen Polizist kontrolliert wurde (wobei nichts zu beanstanden war).
christian knappik
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Re: RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitu

Zuerst dachte ich ja, um auf diese Zahl zu kommen braucht's mindestens 5 Polizisten ...Zwerg hat geschrieben:Manchmal zählt die Polizei bis zu 400 Gunstgewerblerinnen an einem Tag.
Aber:
Offensichtlich wäre es rein theoretisch möglich, dass auch ein einzelner fleißiger Polizist zusammen mit einer einzigen geduldigen Sexarbeiterin diese astronomischen Zahlen erreicht. Gibt's die Disziplin "Mehrfachzählung von Sexarbeiterinnen" denn schon im Guinness Buch der Weltrekorde?Zwerg hat geschrieben:Eine SexarbeiterIn hat uns erzählt, dass sie in einer Nacht innerhalb von 4 Stunden 4 mal vom gleichen Polizist kontrolliert wurde (wobei nichts zu beanstanden war).
Liebe Grüße, Aoife
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Re: RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitu

auch nicht schön, diese aussage. ok, zumindest mal kein opfer, aber dafür gewinnsucht. wie wäre es mit "seinen lebensunterhalt verdienen"?Zwerg hat geschrieben:und weiter zu den Prostituierten im Bezirk, die bei Weitem nicht die geschundenen Opfer seien, von denen NGOs gerne erzählten: „Die meisten stehen aus purer Gewinnsucht auf der Straße.“
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RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution
@annainga
Die Bezirksfreiheitlichen haben sich auch noch zu folgendem "Vorschlag" hinreißen lassen. Auch hier ist ersichtlich, dass man kein Interesse hat, die Situation zu deeskalieren, sondern weiter auf Kriminalisierungs- und Diskriminierungspolitik setzen will:
---------------Zitat-------------
Nachhaltige Lösungen sind gefragt!
Von Dietbert Kowarik
Das im Mai vorgestellte Prostitutionsprogramm von Stadträtin Frauenberger sehen nicht nur die Freiheitlichen als gescheitert an – das Einzige, was davon wirklich und merklich gegriffen hat, ist der intensive Polizeieinsatz.
Dadurch ist eine spürbare Verbesserung für die Anrainer eingetreten. Doch als gelernter Wiener kann man sich denken, dass der in dieser Intensität durchgeführte Polizeieinsatz nicht lange durchgehalten werden kann und nach dem 10. Oktober wieder „heruntergefahren“ wird. Daher sind nachhaltige Lösungen gefragt. Vorschläge dazu haben wir schon seit Jahren eingebracht:
1) Freier in die Verantwortung nehmen!
Wo Nachfrage – da Angebot, das gilt auch und gerade für das „Geschäft“ der Prostitution. Daher ist es dringend an der Zeit, auch die Freier, die in Verbotszonen Prostituierte freien, in die Pflicht zu nehmen. Ein neuer Verwaltungsstraftatbestand im Prostitutionsgesetz gäbe die lupenreine Möglichkeit, Freier zu bestrafen. Eine entsprechende Anzeige der Behörde, die in den Briefkasten des Betroffenen flattert, könnte für so manchen Freier unangenehme Folgen haben…..
Im Gegensatz zu vielen Prostituierten vor allem aus Osteuropa, denen Strafbescheide nicht zugestellt werden können, da sie keine Meldeadresse in Österreich haben, oder für die die „Absitzung“ der Strafe keine wirkliche Sanktion darstellt, ist wohl für viele Freier ein Verwaltungsstrafverfahren nach dem Prostitutionsgesetz doch sehr unangenehm.
Die FPÖ fordert daher seit Jahren, die Einführung eines entsprechenden Verwaltungsstraftatbestandes im Wiener Prostitutionsgesetz.
Inzwischen haben auch rote Bezirkspolitiker diese Forderung übernommen. Leider ist von Seiten der Stadträtin Frauenberger nichts Konkretes gekommen. Um nicht wieder Monate und Jahre tatenlos die Trägheit der SPÖ – Verantwortlichen hinnehmen zu müssen, wurde nunmehr von der FPÖ ein entsprechender Initiativantrag erarbeitet, der die Ergänzung des Wiener Prostitutionsgesetzes vorsieht. Konkret soll ein neuer Absatz eingefügt werden:
§ 8a wird folgender Absatz (4a) eingefügt:
„(4a) Wer mit einer Person, die der Prostitution nachgeht und die dem § 4 Abs. 1 oder 2 oder den nach § 4 Abs. 3 oder 4 durch Verordnung oder Bescheid vorgeschriebenen Beschränkungen zuwiderhandelt, Kontakt aufnimmt, um sexuelle Handlungen gegen Entgelt zu vereinbaren, begeht eine Verwaltungsübertretung und ist mit einer Geldstrafe bis zu 700 Euro, bei Uneinbringlichkeit mit Ersatzfreiheitsstrafe bis zu einer Woche, zu bestrafen.“
Derartige Regelungen gibt es beispielsweise auch in großen bundesdeutschen Städten wie Düsseldorf, Leipzig, Mannheim oder Stuttgart. Es wäre dann auch für Anrainer relativ leicht, Anzeigen gegen Freier einzubringen – Nummerntafel notiert, ev. ein Foto gemacht und Anzeige zur Polizei.
Der Antrag wird bei der ersten Sitzung des neuen Landtages eingebracht und entsprechend der GO dem zuständigen Ausschuss zugewiesen. Dazu wird auch ein entsprechender Resolutionsantrag der freiheitlichen Bezirksräte in der Bezirksvertretungssitzung Mitte September eingebracht. Es braucht nur eine einfache Mehrheit im Wiener Landtag zum Beschluss dieser Gesetzesnovelle – an der FPÖ soll es nicht liegen…. Das wäre auch ein – nach meiner Meinung – wirksames Instrument, Straßenprostitution zu lenken.
2) Kein Straßenstrich im Wohngebiet!
Die derzeitige Verbotszonenlösung ist kaum praktikabel. Der Verbotszonen-Wirrwarr führt sogar dazu, dass nunmehr Prostituierten die Polizei klagen, weil diese angeblich in erlaubten Zonen eingeschritten wären.
Das im Zuge des 7 – Punkte Programms präsentierte „freiwillige“ Ausweichen der Damen auf ausgewählte Standorte, erwies sich erwartungsgemäß als vollkommener Fehlschlag. Die FPÖ fordert daher auch hier zum wiederholten Male gesetzliche Novellierungen, womit Straßenprostitution generell verboten sein soll, Ausnahmegebiete sollen per Verordnung nach Anhörung des jeweiligen Bezirkes
klar definiert werden können. Dann gäbe es keine Ausreden mehr, ob die „Dame der Nacht“ sich gerade noch in der Verbotszone befindet oder schon im erlaubten Gebiet. Die entsprechenden Straßenzüge, die für Prostitution geöffnet werden, müssten natürlich außerhalb des Wohngebietes sein und für jeden klar erkennbar und abrufbar sein (Internet, Aushang, Mitteilungen in Medien).
Natürlich sind alle Bezirke in Wien entsprechend zu berücksichtigen, es kann nicht sein das der 15. Bezirk für ganz Wien in den sauren Apfel beißt! Der Vergleich mit den anderen Bundesländern zeigt, dass Wien die schlechteste, für Anrainer unangenehmste Regelung hat. Bis es soweit ist, sollte die derzeitigen Zonen klar und eindeutig gekennzeichnet werden – das schafft Rechtsicherheit!
3) Klare Regeln für einschlägige Lokale
Prostitution findet in Wien derzeit noch zu einem großen Teil im gesetzesfreien Raum und damit in einer rechtlichen Grauzone statt. Künftig soll es auch in Wien ein Genehmigungsverfahren für Bordelle und bordellähnliche Einrichtungen geben. Wichtigster Punkt des Genehmigungsverfahrens soll eine Zuverlässigkeitsprüfung des Betreibers sein.
4) Laufhäuser – die Lösung?!
Das Modell der sogn. Laufhäuser könnte dazu beitragen, dass Prostitution von der Straße wegkommt und die Prostituierten unabhängig von Zuhältern arbeiten könnten. Dafür sind natürlich geeignete Standorte zu suchen – Hygienische Vorgaben, Parkplätze und „Anrainerfreundlichkeit“ sind in diesem Zusammenhang wichtig.
5) Beibehaltung der Polizeipräsenz
Um die vorgeschlagenen Regelungen am Beginn zur Umsetzung zu verhelfen, bedarf es natürlich auch der entsprechenden Kontrollen.
------------Zitatende-------------
Auf die Absurdität und Undurchführbarkeit der Vorschläge, will ich jetzt nicht wirklich eingehen - Jeder der halbwegs eine Ahnung davon hat, kann dies auf den ersten Blick erkennen.
---------------------------------------------
Auch einer der Schreibenden der "Bürgerplattform" lässt erkennen, wonach er tatsächlich strebt....
Im Profil (Wochenzeitschrift der gehobenen Klasse) ist ja zu lesen, dass viele BewohnerInnen der Felberstraße die Aktivitäten der "Initiative" nicht verstehen können - das Gegenteil ist der Fall.
Zitat Profil:

Zitat:"Wozu unabhängiger Journalismus speziell in Wahlkampfzeiten fähig ist, zeigen die für das felberstrichprotokoll relevanten Passagen im heutigen profil-Artikel." (zu finden unter http://felberstrich.wordpress.com/2010/ ... handnotiz/ )
Scheinbar würden einige AktivistInnen der "Initiative" gerne den unabhängigen Journalismus abschaffen..... und statt Dessen einen abhängigen - um nicht zu sagen "treuen" - installieren... Haben wir denn aus unserer Geschichte gar nichts gelernt? Einige scheinbar nicht!
Ich kann nur mehr den Kopf schütteln über derartige Auswüchse!
christian
Die Bezirksfreiheitlichen haben sich auch noch zu folgendem "Vorschlag" hinreißen lassen. Auch hier ist ersichtlich, dass man kein Interesse hat, die Situation zu deeskalieren, sondern weiter auf Kriminalisierungs- und Diskriminierungspolitik setzen will:
---------------Zitat-------------
Nachhaltige Lösungen sind gefragt!
Von Dietbert Kowarik
Das im Mai vorgestellte Prostitutionsprogramm von Stadträtin Frauenberger sehen nicht nur die Freiheitlichen als gescheitert an – das Einzige, was davon wirklich und merklich gegriffen hat, ist der intensive Polizeieinsatz.
Dadurch ist eine spürbare Verbesserung für die Anrainer eingetreten. Doch als gelernter Wiener kann man sich denken, dass der in dieser Intensität durchgeführte Polizeieinsatz nicht lange durchgehalten werden kann und nach dem 10. Oktober wieder „heruntergefahren“ wird. Daher sind nachhaltige Lösungen gefragt. Vorschläge dazu haben wir schon seit Jahren eingebracht:
1) Freier in die Verantwortung nehmen!
Wo Nachfrage – da Angebot, das gilt auch und gerade für das „Geschäft“ der Prostitution. Daher ist es dringend an der Zeit, auch die Freier, die in Verbotszonen Prostituierte freien, in die Pflicht zu nehmen. Ein neuer Verwaltungsstraftatbestand im Prostitutionsgesetz gäbe die lupenreine Möglichkeit, Freier zu bestrafen. Eine entsprechende Anzeige der Behörde, die in den Briefkasten des Betroffenen flattert, könnte für so manchen Freier unangenehme Folgen haben…..
Im Gegensatz zu vielen Prostituierten vor allem aus Osteuropa, denen Strafbescheide nicht zugestellt werden können, da sie keine Meldeadresse in Österreich haben, oder für die die „Absitzung“ der Strafe keine wirkliche Sanktion darstellt, ist wohl für viele Freier ein Verwaltungsstrafverfahren nach dem Prostitutionsgesetz doch sehr unangenehm.
Die FPÖ fordert daher seit Jahren, die Einführung eines entsprechenden Verwaltungsstraftatbestandes im Wiener Prostitutionsgesetz.
Inzwischen haben auch rote Bezirkspolitiker diese Forderung übernommen. Leider ist von Seiten der Stadträtin Frauenberger nichts Konkretes gekommen. Um nicht wieder Monate und Jahre tatenlos die Trägheit der SPÖ – Verantwortlichen hinnehmen zu müssen, wurde nunmehr von der FPÖ ein entsprechender Initiativantrag erarbeitet, der die Ergänzung des Wiener Prostitutionsgesetzes vorsieht. Konkret soll ein neuer Absatz eingefügt werden:
§ 8a wird folgender Absatz (4a) eingefügt:
„(4a) Wer mit einer Person, die der Prostitution nachgeht und die dem § 4 Abs. 1 oder 2 oder den nach § 4 Abs. 3 oder 4 durch Verordnung oder Bescheid vorgeschriebenen Beschränkungen zuwiderhandelt, Kontakt aufnimmt, um sexuelle Handlungen gegen Entgelt zu vereinbaren, begeht eine Verwaltungsübertretung und ist mit einer Geldstrafe bis zu 700 Euro, bei Uneinbringlichkeit mit Ersatzfreiheitsstrafe bis zu einer Woche, zu bestrafen.“
Derartige Regelungen gibt es beispielsweise auch in großen bundesdeutschen Städten wie Düsseldorf, Leipzig, Mannheim oder Stuttgart. Es wäre dann auch für Anrainer relativ leicht, Anzeigen gegen Freier einzubringen – Nummerntafel notiert, ev. ein Foto gemacht und Anzeige zur Polizei.
Der Antrag wird bei der ersten Sitzung des neuen Landtages eingebracht und entsprechend der GO dem zuständigen Ausschuss zugewiesen. Dazu wird auch ein entsprechender Resolutionsantrag der freiheitlichen Bezirksräte in der Bezirksvertretungssitzung Mitte September eingebracht. Es braucht nur eine einfache Mehrheit im Wiener Landtag zum Beschluss dieser Gesetzesnovelle – an der FPÖ soll es nicht liegen…. Das wäre auch ein – nach meiner Meinung – wirksames Instrument, Straßenprostitution zu lenken.
2) Kein Straßenstrich im Wohngebiet!
Die derzeitige Verbotszonenlösung ist kaum praktikabel. Der Verbotszonen-Wirrwarr führt sogar dazu, dass nunmehr Prostituierten die Polizei klagen, weil diese angeblich in erlaubten Zonen eingeschritten wären.
Das im Zuge des 7 – Punkte Programms präsentierte „freiwillige“ Ausweichen der Damen auf ausgewählte Standorte, erwies sich erwartungsgemäß als vollkommener Fehlschlag. Die FPÖ fordert daher auch hier zum wiederholten Male gesetzliche Novellierungen, womit Straßenprostitution generell verboten sein soll, Ausnahmegebiete sollen per Verordnung nach Anhörung des jeweiligen Bezirkes
klar definiert werden können. Dann gäbe es keine Ausreden mehr, ob die „Dame der Nacht“ sich gerade noch in der Verbotszone befindet oder schon im erlaubten Gebiet. Die entsprechenden Straßenzüge, die für Prostitution geöffnet werden, müssten natürlich außerhalb des Wohngebietes sein und für jeden klar erkennbar und abrufbar sein (Internet, Aushang, Mitteilungen in Medien).
Natürlich sind alle Bezirke in Wien entsprechend zu berücksichtigen, es kann nicht sein das der 15. Bezirk für ganz Wien in den sauren Apfel beißt! Der Vergleich mit den anderen Bundesländern zeigt, dass Wien die schlechteste, für Anrainer unangenehmste Regelung hat. Bis es soweit ist, sollte die derzeitigen Zonen klar und eindeutig gekennzeichnet werden – das schafft Rechtsicherheit!
3) Klare Regeln für einschlägige Lokale
Prostitution findet in Wien derzeit noch zu einem großen Teil im gesetzesfreien Raum und damit in einer rechtlichen Grauzone statt. Künftig soll es auch in Wien ein Genehmigungsverfahren für Bordelle und bordellähnliche Einrichtungen geben. Wichtigster Punkt des Genehmigungsverfahrens soll eine Zuverlässigkeitsprüfung des Betreibers sein.
4) Laufhäuser – die Lösung?!
Das Modell der sogn. Laufhäuser könnte dazu beitragen, dass Prostitution von der Straße wegkommt und die Prostituierten unabhängig von Zuhältern arbeiten könnten. Dafür sind natürlich geeignete Standorte zu suchen – Hygienische Vorgaben, Parkplätze und „Anrainerfreundlichkeit“ sind in diesem Zusammenhang wichtig.
5) Beibehaltung der Polizeipräsenz
Um die vorgeschlagenen Regelungen am Beginn zur Umsetzung zu verhelfen, bedarf es natürlich auch der entsprechenden Kontrollen.
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Auf die Absurdität und Undurchführbarkeit der Vorschläge, will ich jetzt nicht wirklich eingehen - Jeder der halbwegs eine Ahnung davon hat, kann dies auf den ersten Blick erkennen.
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Auch einer der Schreibenden der "Bürgerplattform" lässt erkennen, wonach er tatsächlich strebt....
Im Profil (Wochenzeitschrift der gehobenen Klasse) ist ja zu lesen, dass viele BewohnerInnen der Felberstraße die Aktivitäten der "Initiative" nicht verstehen können - das Gegenteil ist der Fall.
Zitat Profil:

Daraufhin schreibt der Chronist am Felberblog:Zwerg hat geschrieben:Vergangene Woche blieb die Erregungskurve beim Thema Prostitution jedenfalls erstaunlich flach. Von den Bewohnern der Felberstraße, des berüchtigten Straßenstrichs hinter dem Westbahnhof, die vergangene Woche den grünen Besuchern die Tür aufmachten, wollte sich kaum jemand richtig echauffieren. Eine junge Frau meinte gar: „Mich stören? Ich bin froh, wenn auf der Straße etwas los ist, wenn ich am Abend spät heimkomme. Dann muss ich mich nicht fürchten.“
http://www.profil.at/articles/1036/560/ ... -wahlkampf
Zitat:"Wozu unabhängiger Journalismus speziell in Wahlkampfzeiten fähig ist, zeigen die für das felberstrichprotokoll relevanten Passagen im heutigen profil-Artikel." (zu finden unter http://felberstrich.wordpress.com/2010/ ... handnotiz/ )
Scheinbar würden einige AktivistInnen der "Initiative" gerne den unabhängigen Journalismus abschaffen..... und statt Dessen einen abhängigen - um nicht zu sagen "treuen" - installieren... Haben wir denn aus unserer Geschichte gar nichts gelernt? Einige scheinbar nicht!
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RE: Bürgerinitiative Felberstraße - weg mit der Prostitution
@annainga
so weit ich weiß, oder auch im Netz zu finden ist, ging es bei der deutschen Diskussion um das Thema "Zwangsprostitution" und Freierbestrafung.... also nicht um die Bestrafung von Freiern in angeblichen Schutzzonen, die in Wien verworrener nicht sein können. Ich kann mich natürlich täuschen, aber es sieht so aus, wie wenn wir hier mit einem Irrtum der FPÖ konfrontiert sind. Ich gehe von einem Irrtum aus, da ich Niemand eine arglistige Täuschung unterstellen möchte.
Für mich erscheint auch ein Ansatz Folgender: Die Bürgerinitiative beruft sich auf einen obskuren Plan, der ihnen laut eigenen Aussagen "zugespielt" wurde, auf dem die Schutzzonen eingezeichnet wären (es sind dort um irgendwelche Gebäude Kreise gezogen (150 Meter) - Ich frage mich, in wie weit nicht die Verpflichtung der Behörde besteht, diese Zonen zu prüfen - und auch den SexarbeiterInnen (durch Bescheid) bekannt zu geben - und zwar bevor irgendwelche Strafen verhängt werden!
Als Beispiel der Kindergarten, auf den sich die "Bürgerinitiative Felberstraße" beruft: Dieser Kindergarten ist bei weitem nicht so alt, wie der Straßenstrich in der Gegend... Ich weiß schon, dass mein Ansatz etwas gewagt ist, aber einmal theoretisch: Ist es nicht geradezu fahrlässig einen Kindergarten genau dort zu genehmigen? Wenn denn überhaupt ein Kindergarten oder auch ein Kinderspielplatz (derzeit steht es so im Gesetz) zwischen 21 Uhr nachts und 4 Uhr früh als schützenswertes Gebäude anzusehen ist.
christian
so weit ich weiß, oder auch im Netz zu finden ist, ging es bei der deutschen Diskussion um das Thema "Zwangsprostitution" und Freierbestrafung.... also nicht um die Bestrafung von Freiern in angeblichen Schutzzonen, die in Wien verworrener nicht sein können. Ich kann mich natürlich täuschen, aber es sieht so aus, wie wenn wir hier mit einem Irrtum der FPÖ konfrontiert sind. Ich gehe von einem Irrtum aus, da ich Niemand eine arglistige Täuschung unterstellen möchte.
Für mich erscheint auch ein Ansatz Folgender: Die Bürgerinitiative beruft sich auf einen obskuren Plan, der ihnen laut eigenen Aussagen "zugespielt" wurde, auf dem die Schutzzonen eingezeichnet wären (es sind dort um irgendwelche Gebäude Kreise gezogen (150 Meter) - Ich frage mich, in wie weit nicht die Verpflichtung der Behörde besteht, diese Zonen zu prüfen - und auch den SexarbeiterInnen (durch Bescheid) bekannt zu geben - und zwar bevor irgendwelche Strafen verhängt werden!
Als Beispiel der Kindergarten, auf den sich die "Bürgerinitiative Felberstraße" beruft: Dieser Kindergarten ist bei weitem nicht so alt, wie der Straßenstrich in der Gegend... Ich weiß schon, dass mein Ansatz etwas gewagt ist, aber einmal theoretisch: Ist es nicht geradezu fahrlässig einen Kindergarten genau dort zu genehmigen? Wenn denn überhaupt ein Kindergarten oder auch ein Kinderspielplatz (derzeit steht es so im Gesetz) zwischen 21 Uhr nachts und 4 Uhr früh als schützenswertes Gebäude anzusehen ist.
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Diskussion der Grünen Wien im Hotel Mercure Felberstraße
Alle an einen Tisch!
Persönliche Eindrücke über die gestrige Diskussion zum Thema Prostitution mit AnrainerInnen, ExpertInnen, SexarbeiterInnen.
16.09.2010
Autor
Birgit Hebein
Vorweg möchte ich mich herzlich bei den Teilnehmerinnen der Diskussion bedanken. Am Podium:
- Frau Andrea Addison, Anrainerin, vom Pilotprojekt „Prostitution“ betroffen;
- Frau Eva Van Rahden – Geschäftsführerin von Sophie – Bildungsraum für Prostitutierte;
- Frau Gabriele Schön von der parteiunabhängigen Bürgerplattform Felberstraße;
- Birgit Hebein, die Grünen Rudolfsheim-Fünfhaus, 15. Bezirk;
- Frau Silvia, Chefin eines Stundenhotels;
- Moderation Doris Nowak-Schuh.

Die Teilnehmer am Podium, von links:
Andrea Addison, Eva van Rahden, Gabriele Schön, Birgit Hebein.
Nicht im Bild: Frau Silvia, Frau Nowak-Schuh.
Das Interesse der Betroffenen war groß, ca. 80 BewohnerInnen/SexarbeiterInnen/StreetworkerInnen faden sich zur öffentlichen Diskussion zum Thema Prostitution im Hotel Mercure ein. Über weite Teile wurde ernsthaft gegenseitig Informationen ausgetauscht und über konstruktive Lösungsmöglichkeiten diskutiert:
- die Abschaffung der Sittenwidrigkeit,
- Verlagerung zur Indoor-Prostitution,
- Erfahrungen aus anderen Städten bis hin zum
- Vorschlag einer Anrainerin, dass doch auch die Stadt, die im Besitz vieler Häuser ist, diese für selbstverwaltete Laufhäuser zur Verfügung stellen könnte.
Bei der Diskussion kam auch klar heraus, dass der Leidendruck sowohl der AnrainerInnen als auch der SexarbeiterInnen immens ist und dass allen Beteiligten bewusst ist dass es so nicht weitergehen kann.
Auch VertreterInnen der SexarbeiterInnen verstanden den Unmut über den Tagesstrich vor Kindergärten oder über Lärmstörung und Abfall wenn zu viele Prostituierte an einem Platz stehen. Gleichzeitig wehren sich die Frauen zu recht dagegen, dass jede Verschmutzung und Fäkalausscheidung ihnen zugeordnet wird und wenns von einem Ort zum anderen vertrieben werden und mit immensen Geldstrafen von bis zu 700 Euro belegt werden.
Zu unserer Freude konnte an diesem Abend der Grundstein für eine gemeinsame Gesprächsbasis gelegt werden.
Bei der lebhaften Plauderei nach der Diskussion gab es sogar Einladungen in Stundenhotels um vielleicht bestehende Vorurteile stückweise abzubauen. Ich selbst war beeindruckt von einem Besuch bei Frau Silvia im Vorfeld der Diskussion. Sie erzählte über Geschichten, Erfahrungen, Entwicklungen die sie seit 20 Jahren persönlich im 15. Bezirk und in der Szene sammeln und beobachten konnte. Sie ist eine, die selbst mit auf der Straße vermittelt, mit den Mädchen redet, wenn es zu laut wird. Das gibt es.
Und damit sind wir schon bei einem der Kernprobleme: Solange sich die (teilweise) berechtigte Wut der AnrainerInnen gegen Prostituierte und nicht gegen die verantwortliche PolitikerInnen richtet und solange nicht miteinander geredet wird, solange wird sich nichts ändern. Solange wir nicht gemeinsame Lösungsansätze einfordern, wird sich die Stadt Wien zurücklehnen und die Hände verschrenken. Dann dürfen wir uns über so sinnlose „Pilotprojekte“ wie sie gerade bei uns im 15. über die Köpfe der Betroffenen hinweg vorgelegt wurden nicht wundern.
Die Diskussion gestern war und ist ein wichtiger Schritt. Bis im November müssen von der Stadt Wien unsere 32 Fragen zum Thema Prostitution, Bürgerbeteiligungsverfahren, Gesetzesänderungen usw. beantwortet werden. Nach der Wahl sind (hoffentlich) konstruktive Parteiengespräche wieder möglicher.
Wir machen es der Politik zu leicht, denn wenn wir uns nicht über Lösungsvorschläge einigen passiert keine Verbesserung der Situation. Es wurden gestern weitere Diskussionen mit allen Beteiligten eingefordert. Das verstehen wir Grüne als Auftrag!
Original ohne Hervorhebungen:
http://rudolfsheim-fuenfhaus.gruene.at/ ... sen/65129/
Persönliche Eindrücke über die gestrige Diskussion zum Thema Prostitution mit AnrainerInnen, ExpertInnen, SexarbeiterInnen.
16.09.2010
Autor
Birgit Hebein
Vorweg möchte ich mich herzlich bei den Teilnehmerinnen der Diskussion bedanken. Am Podium:
- Frau Andrea Addison, Anrainerin, vom Pilotprojekt „Prostitution“ betroffen;
- Frau Eva Van Rahden – Geschäftsführerin von Sophie – Bildungsraum für Prostitutierte;
- Frau Gabriele Schön von der parteiunabhängigen Bürgerplattform Felberstraße;
- Birgit Hebein, die Grünen Rudolfsheim-Fünfhaus, 15. Bezirk;
- Frau Silvia, Chefin eines Stundenhotels;
- Moderation Doris Nowak-Schuh.

Die Teilnehmer am Podium, von links:
Andrea Addison, Eva van Rahden, Gabriele Schön, Birgit Hebein.
Nicht im Bild: Frau Silvia, Frau Nowak-Schuh.
Das Interesse der Betroffenen war groß, ca. 80 BewohnerInnen/SexarbeiterInnen/StreetworkerInnen faden sich zur öffentlichen Diskussion zum Thema Prostitution im Hotel Mercure ein. Über weite Teile wurde ernsthaft gegenseitig Informationen ausgetauscht und über konstruktive Lösungsmöglichkeiten diskutiert:
- die Abschaffung der Sittenwidrigkeit,
- Verlagerung zur Indoor-Prostitution,
- Erfahrungen aus anderen Städten bis hin zum
- Vorschlag einer Anrainerin, dass doch auch die Stadt, die im Besitz vieler Häuser ist, diese für selbstverwaltete Laufhäuser zur Verfügung stellen könnte.
Bei der Diskussion kam auch klar heraus, dass der Leidendruck sowohl der AnrainerInnen als auch der SexarbeiterInnen immens ist und dass allen Beteiligten bewusst ist dass es so nicht weitergehen kann.
Auch VertreterInnen der SexarbeiterInnen verstanden den Unmut über den Tagesstrich vor Kindergärten oder über Lärmstörung und Abfall wenn zu viele Prostituierte an einem Platz stehen. Gleichzeitig wehren sich die Frauen zu recht dagegen, dass jede Verschmutzung und Fäkalausscheidung ihnen zugeordnet wird und wenns von einem Ort zum anderen vertrieben werden und mit immensen Geldstrafen von bis zu 700 Euro belegt werden.
Zu unserer Freude konnte an diesem Abend der Grundstein für eine gemeinsame Gesprächsbasis gelegt werden.
Bei der lebhaften Plauderei nach der Diskussion gab es sogar Einladungen in Stundenhotels um vielleicht bestehende Vorurteile stückweise abzubauen. Ich selbst war beeindruckt von einem Besuch bei Frau Silvia im Vorfeld der Diskussion. Sie erzählte über Geschichten, Erfahrungen, Entwicklungen die sie seit 20 Jahren persönlich im 15. Bezirk und in der Szene sammeln und beobachten konnte. Sie ist eine, die selbst mit auf der Straße vermittelt, mit den Mädchen redet, wenn es zu laut wird. Das gibt es.
Und damit sind wir schon bei einem der Kernprobleme: Solange sich die (teilweise) berechtigte Wut der AnrainerInnen gegen Prostituierte und nicht gegen die verantwortliche PolitikerInnen richtet und solange nicht miteinander geredet wird, solange wird sich nichts ändern. Solange wir nicht gemeinsame Lösungsansätze einfordern, wird sich die Stadt Wien zurücklehnen und die Hände verschrenken. Dann dürfen wir uns über so sinnlose „Pilotprojekte“ wie sie gerade bei uns im 15. über die Köpfe der Betroffenen hinweg vorgelegt wurden nicht wundern.
Die Diskussion gestern war und ist ein wichtiger Schritt. Bis im November müssen von der Stadt Wien unsere 32 Fragen zum Thema Prostitution, Bürgerbeteiligungsverfahren, Gesetzesänderungen usw. beantwortet werden. Nach der Wahl sind (hoffentlich) konstruktive Parteiengespräche wieder möglicher.
Wir machen es der Politik zu leicht, denn wenn wir uns nicht über Lösungsvorschläge einigen passiert keine Verbesserung der Situation. Es wurden gestern weitere Diskussionen mit allen Beteiligten eingefordert. Das verstehen wir Grüne als Auftrag!
Original ohne Hervorhebungen:
http://rudolfsheim-fuenfhaus.gruene.at/ ... sen/65129/
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 06.10.2010, 00:29, insgesamt 1-mal geändert.