Lea Contraceptivum

Welche Verhütungsmittel gibt es, wie sieht es mit der Wirksamkeit und den Vor- und Nachteilen aus?
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KonTom
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Lea Contraceptivum

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Beitrag von KonTom »

Was ist das Lea Contraceptivum?


Lea: "Tasse" mit Ventil


Es ist eine Weiterentwicklung der Portiokappe und kombiniert ebenfalls das Barriereprinzip mit chemischer Verhütung. Das lea®contraceptivum ist kinderhandgroß, besteht aus medizinischem Silikon und ähnelt optisch einer Gummitasse mit Schlaufe und Abflussventil. Der Durchmesser beträgt 55 Millimeter.



Wie sicher die Silikonkappe?

Der Pearl-Index liegt laut Hersteller bei 2,2 - sofern die Kappe mit spermizidem Gel kombiniert wird. Das heißt: Statistisch gesehen werden 2,2 von 100 Frauen, die ein Jahr mit dieser Methode verhüten, ungewollt schwanger. Ohne Spermizid soll der Pearl-Index bei 2,9 liegen. Diese Zahlen basieren jedoch auf einer umstrittenen Zulassungsstudie des Herstellers. Womöglich liegt der Pearl-Index höher.



Wie funktioniert die Silikonkappe?

Das Einsetzen und Entfernen der Silikonkappe sollten Sie einige Male "trocken" üben. Sie müssen erst den richtigen Dreh und die bequemste Stellung (Stehen, Hocken, oder Liegen) finden. Und so gehts:



Bestreichen Sie Innen- und Außenseite des Verhütungsmittels mit einem spermiziden Gel. Es tötet Samenfäden ab.


Drücken Sie den Silikonkörper zusammen und führen Sie ihn tief in die Scheide ein - Kappenöffnung zuoberst, Schlaufe zuletzt.


Schieben Sie die Silikonkappe über den Muttermund, so dass sie sich festsaugt. Die Kappe hindert Spermien am Eindringen in die Gebärmutter.


Kontrollieren Sie mit einem Finger, ob die Schlaufe in der Nische über dem Schambein sitzt und der Muttermund umschlossen ist.


Setzen Sie das Lea Contraceptivum mindestens 15 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr ein. Bei wiederholtem Verkehr ist kein neues Spermizid erforderlich.


Sie sollten die Silikonkappe frühestens acht Stunden nach dem letzten Verkehr aus der Scheide nehmen. Bis zu 48 Stunden kann die Kappe maximal in der Scheide bleiben - es sei denn, die Menstruation setzt ein.


Ziehen Sie die Kappe an der Schlaufe aus der Scheide.


Drehen Sie die Silikonkappe etwas hin und her, bevor Sie anziehen, damit sich der Unterdruck abbaut. Notfalls schieben Sie einen Finger zwischen Kappenrand und Muttermund, um die Silikonkappe zu lösen.


Reinigen Sie die Kappe mit lauwarmem Wasser und wenig Seife. Sollte die Kappe unangenehm riechen, legen Sie sie für eine Stunde in ein Essig-Wassergemisch (1:3). Anschließend lassen Sie die Kappe an der Luft trocknen.



Welche Vorteile hat die Silkonkappe?



Sie eignet sich für Frauen, die nur gelegentlich Geschlechtsverkehr haben und keine ständige Verhütung brauchen.


Das Verhütungsmittel beeinflusst den Hormonhaushalt nicht.


Mit etwas Übung ist die Silikonkappe leicht einzusetzen und zu entfernen.


Im Gegensatz zur Portiokappe können Sekrete über das Ventil ablaufen.


Die Silikonkappe ist eine Alternative für Latex-Allergikerinnen.



Welche Nachteile gibt es?

Nebenwirkungen gibt es nach Herstellerangaben selten. Zu den möglichen Komplikationen gehören:



Unterleibskrämpfe,


Blutungsstörungen,


Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Frau oder Mann),


Harnröhreninfektionen,


Scheidenentzündungen,


Blutung beim Entfernen der Silikonkappe,


abnormale Papillomaviren-Tests.


Selten treten Hautreizungen oder allergische Reaktionen bei der Frau oder beim Partner (z.B. Brennen am Penis) auf. Verwenden Sie in diesen Fällen ein anderes Spermizid. Neue Studien weisen darauf hin, dass das Lea Contraceptivum die Scheidenflora nach acht Wochen Gebrauch verändern kann. Welche Nachteile daraus erwachsen könnten, ist bisher unbekannt. Bei anhaltenden Beschwerden empfiehlt es sich, auf eine andere Verhütungsmethode umzusteigen.



Für wen ist die Silikonkappe nicht geeignet?

Das Verhütungsmittel nicht anwenden sollten Frauen, die:



sich im Wochenbett befinden.


an Fehlbildungen der Scheide leiden.


Fisteln im Blasen- und Darmbereich oder Scheidenentzündungen haben.


Die Silikonkappe gibt es für rund 50 Euro in Apotheken. Sie hält maximal ein Jahr, so die Herstellerfirma.

Achtung! Das Lea Contraceptivum schützt weder vor AIDS noch vor anderen
sexuell übertragbaren Erkrankungen!

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