Katholische Kirche macht mit Pornos ein Vermögen
"Anwaltshure" oder "Schlampen-Internat": Obwohl der "Weltbild"-Verlag der Kirche gehört, verkauft er Porno-Bücher.
"Weltbild" ist der größte deutsche Buchhändler. Was aufgrund des Verkaufsangebots nicht zu erkennen ist und daher viele nicht wissen: Dieser Medienkonzern gehört zu 100 Prozent der katholischen Kirche.
Die Bischöfe schauen gerne weg, wenn es um das Portfolio des "Weltbild"-Verlages geht
Doch seit Oktober ist Feuer unter dem Dach, nachdem das Fachmagazin "buchreport" berichtete, die katholische Verlagsgruppe beteilige sich am Geschäft mit Erotik. Man wolle, hieß es daraufhin eilig von Seiten der Bischöfe, den "Vertreib möglicherweise pornografischer Inhalte" durch den katholischen "Weltbild"-Verlag unterbinden. Vermutlich habe ein Filtersystem versagt.
Doch zahlreiche engagierte Katholiken, die schon seit mehr als zehn Jahren ihre Oberhirten so unermüdlich wie erfolglos auf den Skandal „Weltbild" aufmerksam machen, sind ob solcher Scheinheiligkeit entsetzt.
Die katholische Kirche steckt in der „Weltbild"-Falle, weil sie hunderte Millionen Euro in das das Augsburger Verlagshaus gesteckt hat, das aber Geschäfte betreibt, von denen Papst Benedikt sagt, sie gehörten zu den Gütern der Kirche, die ihr eigentliches Gut verdunkelten.
Bischöfe wissen um „Weltbild“-Skandal
Im Frühjahr 2008 trafen sich in einer bayerischen Bischofsstadt einige entschlossene Katholiken und erstellten eine 70-seitige Dokumentation über das fragwürdige Angebot des katholischen „Weltbild"-Verlages. Diese Dokumentation wurde allen deutschen Diözesanbischöfen zugeschickt, deren Bistümer Miteigentümer des „Weltbild"-Verlages sind.
In der Informationsmappe wurde beispielhaft nachgewiesen, dass „Weltbild" mit der Verbreitung von Sexbüchern, Gewaltverherrlichung, Esoterik, Magie und Satanismus eine Menge Geld verdient. Die Aktivisten nannten ihre Initiative „Katholisches! Weltbild“ und forderten die Bischöfe als verantwortliche Eigentümer in einem beigefügten Schreiben zum sofortigen Handeln auf. Erschüttert hat das die hohe Geistlichkeit kaum.
Mehr als die Hälfte aller betroffenen Bischöfe ließ nicht einmal den Eingang bestätigen und beantwortete auch einen später nachgeschobenen Brief nicht. Die Antwort aus dem Erzbischöflichen Ordinariat in München war gar zynisch.
Beschwerdebriefe werden ignoriert
Dem „PUR“-Magazin – einer Zeitschrift, die sich selbst , selbst als „wertkonservativ“ und „katholisch mit Sympathie für Papst und Kirche“ bezeichnet – liegt der im Auftrag von Erzbischof Marx am 5. Juni 2008 an die Initiative „Katholisches! Weltbild“ geschriebene Antwortbrief vor, verfasst vom Erzbischöflichen Finanzdirektor, Dr. Sebastian Anneser.
Blue Panther Books Nach dem Skandal um den Missbrauch von Schülern in katholischen Schulen klingt dieser Buchtitel schon sehr zynisch
Darin heißt es: „Gestatten Sie mir aber dennoch eine kleine persönliche Anmerkung. Sie und die in der Anlage genannte Initiative ‚Katholisches! Weltbild’ haben verdienstvoller Weise mit viel Mühe alles Unkraut aufgestöbert. Als Priester, dem die Glaubwürdigkeit eines kirchlichen Unternehmens sehr wohl auch ein großes Anliegen ist, fällt es mir schwer, alle Energie ausschließlich darauf zu verwenden, noch das letzte Unkraut auszureißen, selbst wenn ich dabei wissentlich Gefahr laufe, den Weizen im Acker – zu vernichten. Und aus meiner und sicher auch Ihrer Kenntnis des Unternehmens wäre ich dankbar, wenn ich mit ebenso großem Engagement Bestätigung und Anerkennung erführe für den vielen Weizen, der beispiellos über ‚Weltbild’ unter das Volk gestreut wird.“
Mit solch überheblicher Ignoranz hatten selbst die kampferprobten Streiter für ein katholisches „Weltbild" nicht gerechnet. Sie hatten daher wohl auch nicht zu Unrecht den Eindruck, dass die bischöflichen Gesellschafter „nicht wirklich ernsthaft bereit sind, umgehend Abhilfe zu schaffen“.
Und irgendwie mögen sie den mehr als drei Jahre später eilig gesprochenen markanten Worten von Kardinal Marx nicht so recht glauben, wenn er jetzt in die Mikrofone der Journalisten ruft: „Wir wollen in unseren Verlagen weder Pornografie noch Gewaltverherrlichung. Wenn wir davon hören, gehen wir der Sache nach, und dann wird das unterbunden.“
Die gespielte Überraschung der Amtsträger
Die nach außen getragene Überraschung vieler kirchlicher Entscheidungsträger, dass in ihrem Großverlag Pornografisches vertrieben wird, ist gespielt. Schlecht gespielt. Seit Jahren gehen bei den Bischöfen Beschwerdebriefe von Gläubigen ein, die stereotyp bischöflicherseits so oder ähnlich beantwortet werden:
„Wir bestätigen den Eingang ihres Schreibens, das Herr Bischof ... zur Kenntnis genommen hat. Ich darf Ihnen versichern, dass Herr Bischof ... den darin geäußerten Fragen nachgehen wird.“
Seit 30 Jahren hantiert die katholische Kirche mit „Weltbild". Seit 30 Jahren ein Flirt mit Geld und Macht. Unter Missachtung ethischer und moraltheologischer Verpflichtungen hat sich die Kirche mit ihrem hauseigenen Konzern zu einem „Major Player“ im Mediengeschäft hochgepuscht. Dieser Weg nach oben hat Millionen an Kirchensteuergeldern verschlungen.
Konzern mit 20 Prozent Marktanteil
Heute hat das Unternehmen 6400 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. Im Onlinebuchhandel ist das Augsburger Verlagshaus die Nummer zwei nach Amazon.
Im stationären Buchhandel hat „Weltbild" rund 20 Prozent Marktanteil. Damit ist der Konzern der führende Buchverkäufer in Deutschland.
Wer so einen florierenden Großkonzern besitzt, der verdient auch einen Haufen Geld, denkt sich der einfache Katholik, und weil die Kirche wohl mit den Gewinnausschüttungen viel Gutes bewirkt, hat die ganze Sache auch ihre positive Seite. Doch genau darauf haben die Eigentümer offenbar regelmäßig verzichtet und die gesamten Gewinne reinvestiert, um das kapitalistische Ziel, milliardenschwerer Marktführer zu werden, schneller zu erreichen.
Vor knapp drei Jahren versuchten die Bischöfe, „Weltbild" zu verkaufen. Die damals hereingebrochene Finanzkrise habe aber einen Verkauf unmöglich gemacht, hieß es. So konnte „Weltbild"-Geschäftsführer Carel Halff, übrigens konfessionslos, im April 2009 verkünden: Der Verkaufsverzicht der Kirche habe das Haus gestärkt und er könne davon ausgehen, dass diese Entscheidung „stabil“ sei.
Was die Ausrichtung des Sortiments angehe, ließ Halff damals wissen, gebe es einen ständigen Dialog mit dem Aufsichtsrat. Direktiven, die sich auf die Katholizität des Programms auswirken, gibt es aber offenbar nicht. Entscheidend ist bei „Weltbild" nur der Geschmack der über 20 Millionen Kunden.
Die Kirche in der „Weltbild“-Falle
Unter 2,5 Millionen Zuschriften 2008, so Halff, hätten sich nur 30 kritische Anfragen zum Angebot befunden. Eine so verschwindend geringe Zahl, dass sie sich nicht mehr in Prozenten ausdrücken lässt. Die katholische Kirche steckt in der „Weltbild"-Falle.
Der Marktführer unter Deutschlands Buchverkäufern kann nur Marktführer bleiben und seine Milliardenumsätze fortsetzen, wenn er weiterhin sein Geld auch mit Medien verdient, die mit dem katholischen Glauben nicht vereinbar sind.
Ein Versandhandel in dieser Größenordnung kann nicht über Filtersysteme alle einschlägigen Bücher, CDs und DVDs aussortieren, ohne erhebliche Umsatzeinbußen hinzunehmen. Immerhin bietet „Weltbild" heute etwa 2500 erotische Titel in ihrem Online-Katalog an. Darunter sind auch Bücher des Verlages Blue Panther Books mit seiner Sex-Prosa der Reihen „Anwaltshure“, „Vögelbar“ und „Schlampen-Internat“.
Blue Panther Books gibt‘s zwar bei „Weltbild" zu kaufen, der Verlag war aber in diesem Jahr nicht einmal auf der Frankfurter Buchmesse vertreten, weil der Veranstalter für einen Verlag dieser Art „keinen passenden Standplatz anbieten konnte“.
Untragbar ist freilich nicht nur das pornografische Angebot des „Weltbild"-Verlages. Denn er bietet auch nahezu alle kirchenfeindlichen Schriften wie die Bücher des Gottleugners Richard Dawkins an. Und zum Aufspüren papst- und kirchengegnerischer Literatur gibt es bis heute nicht einmal einen brauchbaren Filter. Weiterhin sind Esoterik, Astrologie sowie gewaltverherrlichende und satanische Medien im Online-Angebot.
Die alte Frage: Geld oder Moral?
Der monatlich in einer weit höheren Auflage als die drei führenden deutschen Nachrichtenmagazine „Spiegel“, „Stern“ und „Focus“ zusammen gedruckte 200-seitige Werbekatalog von „Weltbild" kommt in etwa vier Millionen Haushalte. Dort werden zwar offen keine Pornos beworben, der Katalog zeigt ansonsten aber oft eine erschreckende Niveaulosigkeit und preist Bücher an, die jeder Seite des katholischen Katechismus Hohn sprechen.
Man fragt sich schon, was für ein Frauenbild in dem Verlag vermittelt wird bei Büchern wie von Anne Fest: "Sag Luder zu mir", 8,90 Euro, Blue Panther Books
„Weltbild" ist für die deutschen Bischöfe so etwas wie eine Bank. Sie haben dort über die Jahre knapp 182 Millionen Euro Kirchensteuergelder einbezahlt. Jetzt stehen sie vor der alten Frage: Geld oder Moral?
Die ohnehin schwierige Situation verschärften die geschäftstüchtigen Kirchenleute 1998 noch dramatisch dadurch, dass „Weltbild" sieben eigene Buchverlage mit fünf Buchverlagen der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck zur Verlagsgruppe Droemer Knaur mit Sitz in München fusionierte.
Bei dieser Aktion versenkte die Kirche nicht nur mal schnell 25 Millionen, sondern seither ist sie mit ihrem 50-prozentigen Anteil an Droemer Knaur nicht bloß mehr Verkäufer, sondern auch Produzent von pornografischen Büchern.
Die Bischöfe werden somit indirekt zu Verlegern von Pornoartikeln. Man fragt sich, warum Medienbischof Gebhard Fürst, der sich aus der brisanten Diskussion öffentlich weitgehend heraushält, als Hirte nichts dagegen unternimmt, wenn die katholische Kirche das Werk „Sündige Spiele“ mitproduziert?
Bücher wie „Sag Luder zu mir!“
Manchem bleibt nur noch die Polemik: Wozu braucht „Weltbild"-Aufsichtsrat und Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Langendörfer, „Meine feuerroten Stilettos?“. Muss Bischof Mussinghoff wissen „Warum Männer so schnell kommen und Frauen nur so tun als ob“. So könnte man fortfahren.
Foto: Blue Panther Books Die Bischöfe sollen gewusst haben, dass Bücher wie das von Helen Carter "Anwaltshure" über den "Weltbild"-Verlag verkauft werden
Die quälende Frage bleibt, warum die Bischöfe als Miteigentümer ihrer persönlichen Verantwortung nicht gerecht werden und Bücher produzieren lassen wie: „Nimm mich hier und nimm mich jetzt!“, „Sex für Könner“, „Handbuch für Sexgöttinnen“, „Schmutzige Geschichten“, „Der perfekte Verführer“, „Sag Luder zu mir!“.
Bei Droemer-Knaur, zu dem die deutschen Bischöfe neben Carel Halff einen eigenen katholischen Aufsichtsrat, den Kölner Bildungsdirektor Erwin Müller-Ruckwitt entsandt haben, betreibt man darüber hinaus auch einen der bekanntesten buddhistischen Verlage in Deutschland, den O.W. Barth-Verlag. Auch daran sind die Bischöfe zur Hälfte beteiligt.
Aber auch weitere Firmenbeteiligungen sind problematisch. So gehört dem „Weltbild"-Konzern zu einem Drittel das Internet-Portal buecher.de. Dort werden Bücher wie „Graf Porno“ und „Porno für Paare“ beworben.
In der Selbstdarstellung „Wer wir sind – Über ‚Weltbild’“ heißt es auf der Homepage des Augsburger Verlagshauses: „Wir erfinden uns jeden Tag neu. Der Geschmack unserer Kunden ändert sich beinahe täglich. Daher gibt es für uns keine unumstößlichen Regeln oder festgeschriebene Strategien. Wir erfinden uns permanent neu ... Fehler sind erlaubt – denn was zählt ist der Erfolg.“
Wasser predigen und Wein trinken
Man würde nicht unbedingt vermuten, dass dies katholische Unternehmensphilosophie ist. Daher bleibt bei vielen Gläubigen die Sorge, alles könnte so weiterlaufen wie bisher, sobald sich der kurze Sturm in den Medien wieder gelegt hat. „Business as usual“ eben. Die Glaubwürdigkeit der Kirche steht auf dem Spiel.
Bekannte Vorurteile gegen die Amtsträger finden durch den Skandal um „Weltbild" eine traurige Bestätigung: Wasser predigen und Wein trinken.
Auf die aktuelle Situation übersetzt: Keuschheit predigen und Pornos verkaufen. Wenn ein kirchliches Unternehmen es aufgegeben hat, nach christlichen Gesichtspunkten zu arbeiten, dann gerät es an vielen Fronten in Widerspruch.
Das zeigt ein Beispiel aus einer württembergischen Kleinstadt. Dort kämpft ein ortsansässiger katholischer Buchhändler seit Jahren um seine Existenz, seit „Weltbild" ein Ladengeschäft in seiner Straße eröffnet hat. Aus einem Fastenhirtenbrief seines Ortsbischofs, der zugleich Medienbischof ist, weiß er, dass er sich zur Heiligung des Herrentags nicht am verkaufsoffenen Sonntag beteiligen soll. Er hält sich daran. Andere nicht.
Der erste Laden, der aufmacht und der letzte der zumacht, ist das katholische „Weltbild"-Geschäft in seiner Straße. „Bigott“ nennt der Buchhändler die Bischöfe deshalb, zumal nicht bekannt ist, dass irgendeiner von ihnen „Weltbild" schon mal aufgefordert hätte, sonntags ihre Buchläden geschlossen zu lassen, oder auf die 24-Stunden-Bestellhotline zu verzichten.
Deshalb fordern Leser auf der Internet-Plattform kath.net nicht nur eine „Entweltlichung“ der Kirche, wie sie der Papst angemahnt hat, sondern gleich eine „ganze Tempelreinigung“. Die katholische Kirche in Deutschland ist jedenfalls in ziemliche Erklärungsnot geraten.
http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... aign=yahoo
Die alte Frage: Geld oder Moral?
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Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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"Pecunia non olet" - das hat Kaiser Vespasian geantwortet, als er die Latrinensteuer einführte. Die Päpste haben über die Jahrhunderte immer so gehandelt - warum sollten sie ausgerechnet im 21. Jahrhundert anders handeln?
Immerhin verlegt Droemer-Knauer "Splitterfasernackt"... somit hat Dr. Ackermann auch gleich entsprechendes Anschaungsmaterial. Glücklicherweise habe ich vergessen, dass Droemer-Knauer zu 50% auch zum "Weltbild"-Imperium gehört. Ich hätte das Buch sonst nicht gekauft...
An DBH (Hugendubel, Habel, Wolthat, 89 Buchabteilungen bei "Kaufhof" und andere) besteht ebenfalls eine 50-%-Beteiligung.
Die DBH hat vor 2 Jahren über 400 MitarbeiterInnen in übernommenen Buchhandlungen entlassen, sie wurden zum großen Teil durch neu eingestellte geringfügig Beschäftigte ersetzt.
Dass die Bildung von Betriebsräten im Weltbild-Konzern bislang grösstenteils unmöglich war brauch ich wohl nicht zu erwähnen. Warum auch? Wenn die Chefs von christlicher Nächstenliebe geprägt sind brauchts auch keine Arbeitnehmervertretung (das haben auch schon Gerichte so gesehen). http://www.buchreport.de/nachrichten/ha ... karten.htm
Grundpfeiler der Unternehmenskultur
Verantwortung gegenüber Kunden, Gesellschaftern, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit prägt das unternehmerische Denken und Handeln. Christliche Weltanschauung mit den Erfordernissen des Marktes überzeugend in Einklang zu bringen, heißt die tägliche Herausforderung. Die Orientierung an Werten ist Maßstab. Die Gesellschafter der Verlagsgruppe Weltbild sind 12 katholische deutsche Diözesen, der Verband der Diözesen Deutschlands und die Soldatenseelsorge Berlin.
Vielleicht dient "Weltbild" dazu, die Moralvorstellungen der katholischen Kirche hinter dem Rücken das Papstes klammheimlich aufzurollen?
Immerhin verlegt Droemer-Knauer "Splitterfasernackt"... somit hat Dr. Ackermann auch gleich entsprechendes Anschaungsmaterial. Glücklicherweise habe ich vergessen, dass Droemer-Knauer zu 50% auch zum "Weltbild"-Imperium gehört. Ich hätte das Buch sonst nicht gekauft...
An DBH (Hugendubel, Habel, Wolthat, 89 Buchabteilungen bei "Kaufhof" und andere) besteht ebenfalls eine 50-%-Beteiligung.
Die DBH hat vor 2 Jahren über 400 MitarbeiterInnen in übernommenen Buchhandlungen entlassen, sie wurden zum großen Teil durch neu eingestellte geringfügig Beschäftigte ersetzt.
Dass die Bildung von Betriebsräten im Weltbild-Konzern bislang grösstenteils unmöglich war brauch ich wohl nicht zu erwähnen. Warum auch? Wenn die Chefs von christlicher Nächstenliebe geprägt sind brauchts auch keine Arbeitnehmervertretung (das haben auch schon Gerichte so gesehen). http://www.buchreport.de/nachrichten/ha ... karten.htm
Grundpfeiler der Unternehmenskultur
Verantwortung gegenüber Kunden, Gesellschaftern, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit prägt das unternehmerische Denken und Handeln. Christliche Weltanschauung mit den Erfordernissen des Marktes überzeugend in Einklang zu bringen, heißt die tägliche Herausforderung. Die Orientierung an Werten ist Maßstab. Die Gesellschafter der Verlagsgruppe Weltbild sind 12 katholische deutsche Diözesen, der Verband der Diözesen Deutschlands und die Soldatenseelsorge Berlin.
Vielleicht dient "Weltbild" dazu, die Moralvorstellungen der katholischen Kirche hinter dem Rücken das Papstes klammheimlich aufzurollen?
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RE: Die alte Frage: Geld oder Moral?
„Reine Geldmacherei mit der Ware Frau“
Schwester Lea Ackermann kritisiert Sex-Titel bei „Weltbild“:
Das ist würdelos und geht in Richtung Prostitution.
Erotik- und Sextitel an der Grenze zur Pornografie, mit denen die Verlagsgruppe Weltbild Geld verdient, haben eine Debatte ausgelöst. Sehen Sie darin einen Ausdruck von Bigotterie und sexueller Verklemmtheit?
Nein, absolut nicht. Ich finde es ungeheuerlich, wenn ein Verlag wie Weltbild, der für religiöse Themen aufgeschlossen ist, die Frau als Ware präsentiert. Das ist reine Geldmacherei mit der Ware Frau. Das abzulehnen hat nichts mit Verklemmtheit zu tun.
Tragen Buch-Cover wie „Sündige Spiele“ dazu bei, die Respektlosigkeit und Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen zu erhöhen?
Davon bin ich überzeugt. Heute haben schon Kinder über das Internet Zugriff auf solche Bilder und Produkte. Mit ihnen zeigt man schon Kindern, was man mit Frauen anstellen kann. Dass solche Aufnahmen überhaupt gemacht werden, ist eine Missachtung der Frau. Auf diese Weise erzeugt man auch das völlig falsche Bild von Frauen, die eigentlich ganz gerne Modell für pornografische Bilder stehen und etwas angeblich ganz Normales tun. So sieht man über die Not der Frauen hinweg.
Verharmlost man das Problem, wenn man bei käuflichen Produkten wie „Schlampeninternat“ oder „Zur Hure erzogen“ von „Erotik“ spricht?
Das Wort „Erotik“ ist hier überhaupt nicht angemessen. Hier wird die Frau als Ware angeboten. Das ist würdelos und geht ganz klar in Richtung Prostitution. Mit solchen Büchern und Darstellungen soll die Hemmschwelle gesenkt werden. Das Kleinreden von Pornografie und Prostitution will nur die Einstellung der Menschen in Deutschland geneigt machen zur Prostitution. Es geht auch anders: In Schweden zum Beispiel ist Prostitution verboten. Achtzig Prozent der Schweden sind gegen Pornografie und Prostitution. Bei uns ist es genau umgekehrt.
Beteiligen sich Ihrer Erfahrung nach Frauen freiwillig an solchen Produktionen? Oder werden sie dazu gezwungen?
Da sind wir bei der alten Frage, wie freiwillig Frauen in die Prostitution gehen. Nach meiner Beobachtung muss bei einer Frau schon sehr viel schiefgelaufen sein, wenn sie das mit sich machen lässt. Mir hat einmal eine hübsche Zwanzigjährige, die aktiv in der Bordellszene ist, versichert, dass sie freiwillig als Prostituierte arbeite. Und dann erzählte sie mir, wie sie dazu kam: Der Freund der Freundin ihrer Mutter hatte sie regelmäßig vergewaltigt, als sie zwölf Jahre alt war. Weder die Mutter noch deren Freundin halfen ihr. Mit 15 rannte sie weg. Heute sagt sie: „Mein Körper ist sowieso nichts wert. Den können sie haben. Aber dann sollen sie zahlen!“. Sie hat eine vierjährige Tochter. Als ich sie fragte, ob sie denn wolle, dass ihre Tochter einmal in die Prostitution geht, wenn das angeblich ein Beruf wie jeder andere sein soll, antwortete sie sehr ernst: „Wer meine Tochter anrührt, dem drehe ich den Hals um“. Auf diesem Hintergrund lässt sich einiges verstehen, auch wenn Frauen erklären, dass sie freiwillig als Prostituierte arbeiten. Meines Erachtens steckt fast immer ein Zwang dahinter.
Kommen wir noch einmal auf den Buchmarkt zurück und die Frauen, die als Porno-Modelle an den umstrittenen Produkten beteiligt sind. Gehen Sie davon aus, dass es hier Schnittmengen zur Bordellszene gibt?
Ja, von den Frauen, die wir betreuen, weiß ich, dass einige auch für Pornos zur Verfügung standen. Mein Eindruck war, sie taten es nicht freiwillig.
http://www.die-tagespost.de/-Reine-Geld ... 456,129239
Schwester Lea Ackermann kritisiert Sex-Titel bei „Weltbild“:
Das ist würdelos und geht in Richtung Prostitution.
Erotik- und Sextitel an der Grenze zur Pornografie, mit denen die Verlagsgruppe Weltbild Geld verdient, haben eine Debatte ausgelöst. Sehen Sie darin einen Ausdruck von Bigotterie und sexueller Verklemmtheit?
Nein, absolut nicht. Ich finde es ungeheuerlich, wenn ein Verlag wie Weltbild, der für religiöse Themen aufgeschlossen ist, die Frau als Ware präsentiert. Das ist reine Geldmacherei mit der Ware Frau. Das abzulehnen hat nichts mit Verklemmtheit zu tun.
Tragen Buch-Cover wie „Sündige Spiele“ dazu bei, die Respektlosigkeit und Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen zu erhöhen?
Davon bin ich überzeugt. Heute haben schon Kinder über das Internet Zugriff auf solche Bilder und Produkte. Mit ihnen zeigt man schon Kindern, was man mit Frauen anstellen kann. Dass solche Aufnahmen überhaupt gemacht werden, ist eine Missachtung der Frau. Auf diese Weise erzeugt man auch das völlig falsche Bild von Frauen, die eigentlich ganz gerne Modell für pornografische Bilder stehen und etwas angeblich ganz Normales tun. So sieht man über die Not der Frauen hinweg.
Verharmlost man das Problem, wenn man bei käuflichen Produkten wie „Schlampeninternat“ oder „Zur Hure erzogen“ von „Erotik“ spricht?
Das Wort „Erotik“ ist hier überhaupt nicht angemessen. Hier wird die Frau als Ware angeboten. Das ist würdelos und geht ganz klar in Richtung Prostitution. Mit solchen Büchern und Darstellungen soll die Hemmschwelle gesenkt werden. Das Kleinreden von Pornografie und Prostitution will nur die Einstellung der Menschen in Deutschland geneigt machen zur Prostitution. Es geht auch anders: In Schweden zum Beispiel ist Prostitution verboten. Achtzig Prozent der Schweden sind gegen Pornografie und Prostitution. Bei uns ist es genau umgekehrt.
Beteiligen sich Ihrer Erfahrung nach Frauen freiwillig an solchen Produktionen? Oder werden sie dazu gezwungen?
Da sind wir bei der alten Frage, wie freiwillig Frauen in die Prostitution gehen. Nach meiner Beobachtung muss bei einer Frau schon sehr viel schiefgelaufen sein, wenn sie das mit sich machen lässt. Mir hat einmal eine hübsche Zwanzigjährige, die aktiv in der Bordellszene ist, versichert, dass sie freiwillig als Prostituierte arbeite. Und dann erzählte sie mir, wie sie dazu kam: Der Freund der Freundin ihrer Mutter hatte sie regelmäßig vergewaltigt, als sie zwölf Jahre alt war. Weder die Mutter noch deren Freundin halfen ihr. Mit 15 rannte sie weg. Heute sagt sie: „Mein Körper ist sowieso nichts wert. Den können sie haben. Aber dann sollen sie zahlen!“. Sie hat eine vierjährige Tochter. Als ich sie fragte, ob sie denn wolle, dass ihre Tochter einmal in die Prostitution geht, wenn das angeblich ein Beruf wie jeder andere sein soll, antwortete sie sehr ernst: „Wer meine Tochter anrührt, dem drehe ich den Hals um“. Auf diesem Hintergrund lässt sich einiges verstehen, auch wenn Frauen erklären, dass sie freiwillig als Prostituierte arbeiten. Meines Erachtens steckt fast immer ein Zwang dahinter.
Kommen wir noch einmal auf den Buchmarkt zurück und die Frauen, die als Porno-Modelle an den umstrittenen Produkten beteiligt sind. Gehen Sie davon aus, dass es hier Schnittmengen zur Bordellszene gibt?
Ja, von den Frauen, die wir betreuen, weiß ich, dass einige auch für Pornos zur Verfügung standen. Mein Eindruck war, sie taten es nicht freiwillig.
http://www.die-tagespost.de/-Reine-Geld ... 456,129239
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Die "Argumentationsweise" der Frau Dr. (Wikiplag??) Ackermann ist wieder einmal typisch: eine nichtüberprüfbare Räuberpistole, die zum Beleg für die Aussage dienen soll, die Frau Ackermann sich wünscht.
Also ich begrüsse es sehr, dass ein kirchlicher Verlag Pornos und Hurenliteratur druckt. Das haben wir uns doch immer gewünscht.
Also ich begrüsse es sehr, dass ein kirchlicher Verlag Pornos und Hurenliteratur druckt. Das haben wir uns doch immer gewünscht.
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Wäre mal interessant zu erfahren, ob die Kündigungswellen bei Weltbild-Fusionen Frauen, die Ihre Arbeit verloren haben, in die Prostitution "trieben".
Ausserdem hätte Frau Ackermann schon seit mindestens 20 Jahren "hausintern" gegen Pornografie in ihrem "Kirchenverlag" protestieren können...
Ich kam als 14jähriger bei einem Ferienjob erstmals mit harten Pornos in Berührung. Wer mich kennt weiss, dass ich dadurch gegenüber Frauen nicht respektlos oder gewaltbereit geworden bin...
Ausserdem hätte Frau Ackermann schon seit mindestens 20 Jahren "hausintern" gegen Pornografie in ihrem "Kirchenverlag" protestieren können...
Ich kam als 14jähriger bei einem Ferienjob erstmals mit harten Pornos in Berührung. Wer mich kennt weiss, dass ich dadurch gegenüber Frauen nicht respektlos oder gewaltbereit geworden bin...
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Zu viel Erotik?
Katholische Kirche will Weltbild-Verlag verkaufen
dpa, vom 22.11.2011 14:10 Uhr
Augsburg/Bonn - Nach der wochenlangen Diskussion um Erotik-Titel im Angebot des katholischen Weltbild-Verlages will sich die Kirche so schnell wie möglich von dem Unternehmen trennen. Die Gesellschafter hätten beschlossen, dass "Maßnahmen für eine Veräußerung der Verlagsgruppe Weltbild GmbH ohne jeden Verzug entschlossen aufgenommen werden", teilte Weltbild am Dienstag in Augsburg mit.
Der Verlag mit rund 6400 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt mehr als 1,6 Milliarden Euro gehört zwölf katholischen Diözesen, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin. Er zählt zu den größten Buchhändlern Deutschlands und ist unter anderem an Internet-Firmen und den Filialen der Buchkette Hugendubel beteiligt. "Kirchliche und soziale Implikationen einer Veräußerung verdienen eine besondere Beachtung", betonte Weltbild.
Glaubwürdigkeit habe gelitten
Der Entschluss zum Verkauf fiel am Montagabend bei einer Tagung des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz in Würzburg. "Es ist der Geschäftsführung nicht gelungen, die internetgestützte Verbreitung sowie Produktion von Medien, die den ideellen Zielen der Gesellschafter widersprechen, (...) hinreichend zu unterbinden", teilte die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands am Dienstag in Bonn mit. Darunter habe vor allen die Glaubwürdigkeit der Verlagsgruppe und ihrer Gesellschafter gelitten.
Die Geschäftsführung muss nun alle zwei Wochen über die "eingeleiteten und durchgeführten Maßnahmen zur Einhaltung der Unternehmensziele im Sinne der Satzung berichten". Darüber hinaus soll sie neben dem Aufsichtsratschef vierteljährlich einen mündlichen und schriftlichen Bericht zu Fortschritten beim Verkauf des Unternehmens abliefern. Außerdem wurden der bereits in der vergangenen Woche zurückgetretene Aufsichtsratschef Klaus Donaubauer und zwei weitere Mitglieder des Kontrollgremiums abberufen und ersetzt.
"Schlampen-Internat" und "Anwaltshure" im Angebot
Der Augsburger Medienkonzern war im Oktober in die Kritik geraten, weil er im Internetangebot auch Erotik- und Esoterik-Literatur mit Titeln wie "Schlampen-Internat" oder "Anwaltshure" hatte. Auch Papst Benedikt XVI. äußerte sich Anfang November indirekt zur Debatte. Er mahnte, dass es an der Zeit sei, die "Verbreitung von Material erotischen oder pornografischen Inhalts, gerade auch über das Internet, energisch einzuschränken".
Einen möglichen Verkauf des Weltbild-Verlages brachte schließlich der Kölner Kardinal Joachim Meisner ins Spiel. "Es geht nicht, dass wir in der Woche damit Geld verdienen, wogegen wir sonntags predigen", sagte er am Wochenende. Vor drei Jahren hatten die Bischöfe schon einmal einen Verkauf von Weltbild geplant. Dies scheiterte jedoch unter anderem an der Wirtschaftskrise.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 2ca40.html
Interessanterweise sehen die Bischöfe das Problem ihrer Glaubwürdigkeit im Verlagsprogramm, kein Wort des Bedauerns über die Ausbeutung ihrer Mitarbeiter (z.B. BuchhändlerInnen wurden durch Zeitarbeitskräfte ersetzt).
Was mit den über 6.000 Mitrabeitern geschieht ist den Bischöfen wohl auch egal. Der Verlag dürfte kaum als Ganzes veräusserbar sein. Scheinheiliger gehts wohl nimmer.
Katholische Kirche will Weltbild-Verlag verkaufen
dpa, vom 22.11.2011 14:10 Uhr
Augsburg/Bonn - Nach der wochenlangen Diskussion um Erotik-Titel im Angebot des katholischen Weltbild-Verlages will sich die Kirche so schnell wie möglich von dem Unternehmen trennen. Die Gesellschafter hätten beschlossen, dass "Maßnahmen für eine Veräußerung der Verlagsgruppe Weltbild GmbH ohne jeden Verzug entschlossen aufgenommen werden", teilte Weltbild am Dienstag in Augsburg mit.
Der Verlag mit rund 6400 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt mehr als 1,6 Milliarden Euro gehört zwölf katholischen Diözesen, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin. Er zählt zu den größten Buchhändlern Deutschlands und ist unter anderem an Internet-Firmen und den Filialen der Buchkette Hugendubel beteiligt. "Kirchliche und soziale Implikationen einer Veräußerung verdienen eine besondere Beachtung", betonte Weltbild.
Glaubwürdigkeit habe gelitten
Der Entschluss zum Verkauf fiel am Montagabend bei einer Tagung des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz in Würzburg. "Es ist der Geschäftsführung nicht gelungen, die internetgestützte Verbreitung sowie Produktion von Medien, die den ideellen Zielen der Gesellschafter widersprechen, (...) hinreichend zu unterbinden", teilte die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands am Dienstag in Bonn mit. Darunter habe vor allen die Glaubwürdigkeit der Verlagsgruppe und ihrer Gesellschafter gelitten.
Die Geschäftsführung muss nun alle zwei Wochen über die "eingeleiteten und durchgeführten Maßnahmen zur Einhaltung der Unternehmensziele im Sinne der Satzung berichten". Darüber hinaus soll sie neben dem Aufsichtsratschef vierteljährlich einen mündlichen und schriftlichen Bericht zu Fortschritten beim Verkauf des Unternehmens abliefern. Außerdem wurden der bereits in der vergangenen Woche zurückgetretene Aufsichtsratschef Klaus Donaubauer und zwei weitere Mitglieder des Kontrollgremiums abberufen und ersetzt.
"Schlampen-Internat" und "Anwaltshure" im Angebot
Der Augsburger Medienkonzern war im Oktober in die Kritik geraten, weil er im Internetangebot auch Erotik- und Esoterik-Literatur mit Titeln wie "Schlampen-Internat" oder "Anwaltshure" hatte. Auch Papst Benedikt XVI. äußerte sich Anfang November indirekt zur Debatte. Er mahnte, dass es an der Zeit sei, die "Verbreitung von Material erotischen oder pornografischen Inhalts, gerade auch über das Internet, energisch einzuschränken".
Einen möglichen Verkauf des Weltbild-Verlages brachte schließlich der Kölner Kardinal Joachim Meisner ins Spiel. "Es geht nicht, dass wir in der Woche damit Geld verdienen, wogegen wir sonntags predigen", sagte er am Wochenende. Vor drei Jahren hatten die Bischöfe schon einmal einen Verkauf von Weltbild geplant. Dies scheiterte jedoch unter anderem an der Wirtschaftskrise.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 2ca40.html
Interessanterweise sehen die Bischöfe das Problem ihrer Glaubwürdigkeit im Verlagsprogramm, kein Wort des Bedauerns über die Ausbeutung ihrer Mitarbeiter (z.B. BuchhändlerInnen wurden durch Zeitarbeitskräfte ersetzt).
Was mit den über 6.000 Mitrabeitern geschieht ist den Bischöfen wohl auch egal. Der Verlag dürfte kaum als Ganzes veräusserbar sein. Scheinheiliger gehts wohl nimmer.
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