die autoren M.Bruno und D.B.Weiss teilen ihr buch "Prostitution in den USA" in zwei teile auf. im ersten teil beschreiben sie sexarbeit in den städten und die probleme, die dabei auftauchen:
"In der Tat ist Las Vegas nicht anderes als ein riesiges Freiluft-Bordell - dessen Personal aus wortwörtlich Tausenden von vollbeschäftigten und stundenweise arbeitenden Prostituierten besteht, die ihre Waren in den vornehmen Casinos feilhalten, wo sie (in mehr oder weniger bekleidetem Zustand) als Showgirls oder Chorgirls auf und ab paradieren, sich als Kellnerinnen und Tischdamen betätigen oder auch nur mit einem Drink ganz einfach herumstehen und sich auf diese oder jene Art anbieten."
"Die Philadelphier werden offensichtlich häufiger lüstern als krank - es gibt dort dreimal soviel Prostituierte wie Ärzte. Außerdem findet man dort Scharen von sogenannten B-Girls, Mädchen, die gegen eine Gebühr von zehn Cents in Tanzhallen mit dem Partner tanzen."
"Auf einen Reporter, der sich anschickt, über die Prostitution in New York zu schreiben, trifft am besten der fabelhaft formulierte Satz des verstorbenen Bürgermeisters dieser Stadt, James L. Walker, zu. Er bezeichnete ihn als einen Hengst, den man gerade an seinem ersten Tag auf einer Koppel voller Stuten frei laufen läßt: " Nicht etwa, daß der Job zu schwer zu bewältigen wäre, o nein - es ist nur so, daß man nicht weiß, wo man anfangen soll."
im zweiten teil geht es um sexarbeiterinnen:
"Was brachte Sie dazu, sich dem ältesten Gewerbe der Welt zu verschreiben? "Ganz einfach", erinnerte sie sich kürzlich. "Bis dahin hatte ich mich verschenkt, warum sollte ich mich nicht dafür bezahlen lassen?"
"Ihr erstes Geld in ihrem späteren "Beruf" verdiente sie sich in einem Wohnwagen. Dies veranlaßte Bruno zu der Bemerkung, daß sie den Weg der Sünde eigentlich nicht gehender-, sondern fahrenderweise beschritten hatte."
"Ich glaube, daß ich es unter den gegebenen Umständen vorziehe, eine anständige Prostituierte gewesen zu sein als eine unanständige Nicht-Prostituierte."
"Und doch ist das Verhältnis von Lesbierinnen bei den Prostituierten mehr als doppelt so groß wie das Verhältnis von Lesbierinnen zur normalen weiblichen Bevölkerung."
"Ist es denn nicht in Wirklichkeit so, daß jedes "ins Bett gehen" eine Prostitution ist, aus irgendeinem bestimmten Grund, außer dem, daß man den Mann wirklich liebt! Und falls das stimmen sollte, ist dann nicht die Majorität aller Frauen - und die Majorität aller Männer, verheiratet oder unverheiratet - zu einem oder dem anderen Zeitpunkt der Prostitution schuldig zu sprechen?"
so in diesem stil ist dieses buch geschrieben, wobei ich ja immer sehr einseitig-subjektiv zitiere, was mir auffällt. auf keinen fall kann man dieses buch der sexualwissenschaft zuordnen, wie es auf dem klappentext steht, es ist reißerisch, im bildzeitung-stil geschrieben, aber irgendwie mit einem netten augenzwinkern und einer gewissen liebevoll-voyeuristischen art, dass ich es doch für lesenswert halte. man muss sich auch vor augen führen, wie alt dieses buch ist, gerade wenn man von "ort der sünde", "abartige veranlagung", "pfad der tugend verlassen" liest.
liebe grüße von annainga
Prostitution in den USA
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Das Buch wurde 1965 !! also vor 42 Jahren geschrieben- und das im prüden Amerika.
Im Vorwort wird geschrieben "Es versuchten Personen in höchsten offiziellen Ämtern und die Bosse der Cosa Nostra noch bis zum letzten Augenblick, den Druck dieses Buches zu verhindern.
Wenn man über die Besiedelung von Amerika liest ist es immer interessant welche Gewerbe sich zu erst in einen Ort angesiedelt haben.
ein Blacksmith (Hufschmied), ein General-Store (Supermarkt). ein Saloon und ein Bordell.
LG Kaktus
Im Vorwort wird geschrieben "Es versuchten Personen in höchsten offiziellen Ämtern und die Bosse der Cosa Nostra noch bis zum letzten Augenblick, den Druck dieses Buches zu verhindern.
Wenn man über die Besiedelung von Amerika liest ist es immer interessant welche Gewerbe sich zu erst in einen Ort angesiedelt haben.
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ich habe es letzte woche bekommen und bisher nur das kapitel des callboys gelesen.
als er erzählte wie er die frauen beglückt, dachte ich was für eine reine literaturphantasie dieses buch.
als er dann durchblicken lies -nach mehreren einwürfen er sei nicht gay- er habe auch männliche kunden, war mir dann einiges klar und ich war etwas versöhnt mit der realitätsnähe des buches...
als er erzählte wie er die frauen beglückt, dachte ich was für eine reine literaturphantasie dieses buch.
als er dann durchblicken lies -nach mehreren einwürfen er sei nicht gay- er habe auch männliche kunden, war mir dann einiges klar und ich war etwas versöhnt mit der realitätsnähe des buches...
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