sperrangelweit geöffnete Hurentüren
Die Zukunft: anerkannt, noch viel öffentlicher und finanziell wesentlich attraktiver. Dem traditionsreichen Dienstleistungsgewerbe stehen laut der Autorin glänzende Zeiten bevor. In diesem ausgezeichneten, sachlich klug aufbereiteten und wissenschaftlich fundiertem Buch zur Ausstellung „Sexarbeit“ wird dem geneigten Sexophilen die Entwicklung der käuflichen Liebe in Bildern, detailreichen Schilderungen und kleinen Intervieweinschüben näher gebracht. Wohltuend wird auf die ganzen hohlen Phrasen des Genres verzichtet und zum Teil ein selbstkritischer, ja selbstironischer Stil gepflegt. Ein Blick hinter die Kulissen, die mehr an Alltagsroutine, Langeweile und Menschenkenntnis der Sexarbeiterinnen offenbart, als es der äußere Schein für den oberflächlichen Betrachter vorgibt.
Ich besuchte die eintrittsfreie Ausstellung als sie in der Berliner Grunewaldstraße gastierte und lernte die Ausstellungsmacherin kennen. Die Resonanz war mäßig und so stürzte sie fast auf mich zu und wollte mir alles erklären. Stellen Sie sich das vor: ich stehe vor einem meterhohen Foto, auf dem ein schwitzender Mann in eine geschminkte Frau eindringt und die Ausstellungsleiterin fühlt sich bemüßigt mir zu erklären was ich da sehe. Weit und breit kein anderer Besucher. Die Frau blieb nun während der gesamten Zeit dicht an meiner Seite und sagte bei jeder minimalen Gesprächspause zwischen uns: „also, wenn Sie Fragen haben … Sie können mich fragen.“ In der Folge kaufte ich ihr das Buch zur Ausstellung ab, da ich es vorzog die Exponate im Buch und nicht länger im Original mit schier endloser Faktenanalyse durch die mich verfolgende Spezialistin zu würdigen.
http://www.amazon.de/Sexarbeit-Prostitu ... 3861085429
Sexarbeit – Prostitution, Lebenswelten und Mythen
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