Randkulturen von Prof. R. Girtler

[Hedera]

Liebe Leute,

ich hoff, das Buch wurde noch nicht genannt, um doppelte Einträge zu vermeiden, aber Roland Girtlers "Randkulturen" ist, ebenso wie der Strich, ein interessantes Buch. Mir gefällt vor allem der lockere Schreibstil und die zT historische Perspektive.
Es geht im Buch aber nicht ausschließlich um Sexarbeit, sondern auch um andere Gesellschaftsgruppe und Subkulturen, die seiner Ansicht nach am "Rand der Gesellschaft" leben.
Mit dieser Formulierung hab ich ein bissl ein Problem, da ich vermute, dass dies nicht verallgemeinert werden, da Sexarbeit wahrscheinlich viele Facetten hat.

Liebe Grüße
Jasmin

[Blanca]

Hallo Jasmin.

Wenn man bedenkt, daß wohl die meisten SW ein Doppelleben führen (müssen/wollen), dann ist der Begriff Randgruppe nicht ganz unpassend.
Die Arbeit selbst sehe ich aber nicht am Rand stehen.

Wie Du richtig schreibst, gibt es viele Facetten. Und bestimmt ist es nur über den bezahlten Sex möglich, eine Schublade mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner aller SW zu finden.
Und auch das geschieht an sich in den meisten Fällen nicht am Rande der Gesellschaft :-)

Blanca

[Hedera]

Hey Blanca,

das ist eigentlich schon interessant, dass das Thema Sexarbeit einerseits so ein Tabu-Thema ist und andererseits sind Zeitungen voll mit Inseraten und Straßen voll mit Clubs.
Ich hab die Erfahrung gemacht (komm aus einem kleinen Nest am Land irgendwo in der Pampa ;-) ), dass die Leute Sexarbeit irgendwie zwielichtig sehen - ich glaub, dass kommt rein von zu wenig Information darüber. Ich glaub fast, einige Leute bei uns im Dorf könnten sich nicht vorstellen, dass ein/e SW beim Billa einkaufen geht, wie fast jede/r andere/r hier...
So gesehen kann ich dem Girtler nicht ganz zustimmen (obwohl ich selber keine Erfahrungen mit der Tätigkeit hab - das sind rein meine Vermutungen.). Aber dass Doppelleben oft geführt werden (müssen), kann ich mir gut vorstellen.

LG Jasmin