Modelarten
Bis in die 1980er Jahre wurde zwischen Mannequins, die hauptsächlich auf dem Laufsteg arbeiteten, und Fotomodellen unterschieden. Hauptgrund war, dass die Größe, die erforderlich war, um auf dem Laufsteg die nötige Präsenz zu erhalten, beim Fotografieren oft hinderlich war bzw. die Fotomodelle nicht selten zu klein waren.
Das Wort „Mannequin“ stammt vom Niederländischen manneken „Männchen“ ab und stand ursprünglich für „Gliederpuppe“, also ein anatomisches Modell für Maler oder Schneider. Im Französischen kann es auch „willenloser Mensch“ („Waschlappen“) bedeuten. Die englische Entsprechung dafür ist manikin und bedeutet „Schaufensterpuppe“. In slawischen Ländern wie Kroatien, Bosnien, Slowakei u. a. wird das Wort Maneken (Plural: Manekeni) anstatt Mannequin mit der Bedeutung Model gebraucht.
Georg Büchmann leitet den Begriff „Mannequin“ auf eine Erfindung des florentinischen Malers Fra Bartolomeo zurück, der alle Gegenstände nach der Natur zeichnete und sich deshalb eine Holzfigur (italienisch: manichino; französisch: mannequin) in Lebensgröße mit biegsamen Gliedern und Kleidern anfertigen ließ. Erst der britische Seidenhändler und Modeschöpfer Charles Frederick Worth verwendete 1820 (nach einer anderen Quelle erst 1858) statt Wachspuppen Personen, um seine neuesten Kreationen vorzuführen.
Die männliche Form, der Vorführmann, wird ebenfalls als „Model“, aber auch als Dressman bezeichnet. Der Begriff Dressman kommt nur scheinbar aus dem Englischen; es handelt sich um einen Scheinanglizismus.
Foto- und Medienmodelle
Mit der Zeit verwischte sich der Unterschied zwischen Mannequin und Model. Heutzutage werden allgemein Personen, die sich zum Zwecke der Werbung oder Unterhaltung fotografieren lassen, als Model bezeichnet. Bis in die 1980er war auch der Begriff Modell gängig. Nachdem dieser vermehrt als Euphemismus für Prostituierte benutzt wurde (z. B. Rosemarie Nitribitt), wurde die englische Schreibweise mit einem l gängiger. In der Fotografie betrifft dies sowohl die Werbefotografie, Modefotografie, Porträtfotografie als auch die Aktfotografie. Es werden hier häufig auch partielle Models eingesetzt, welche z. B. nur Hände und Füße zu Werbezwecken zur Verfügung stellen und als Person gar nicht in Erscheinung treten.
Nackt- und Erotikmodelle
Nude- bzw. Erotik-Models kamen mit der Popularität von Pin-ups und Männermagazinen wie dem Playboy in Mode. Ihre Aufgabe ist es, weniger etwas mit ihrem Körper direkt zu verkaufen, als indirekt, indem sie der Unterhaltung dienen und dadurch die Auflage der entsprechenden Presse- oder Medienerzeugnisse steigern. Hierzu gehören auch Video-, Fernseh- oder Spielshowmodelle in Sendungen wie z. B. 9Live, welche mit ihrer Anwesenheit die Zuschauerquote steigern sollen, damit entsprechende Werbeeinblendungen und -blöcke besser verkauft werden können. (Siehe hierzu auch den Artikel Sex sells.) Der Übergang zur Pornografie kann fließend sein, viele Pornodarstellerinnen wie Jenna Jameson haben als Nacktmodell angefangen.
Kunstmodell
Kunstmodelle fallen nicht unter die Rubrik Model, da sie meist zu künstlerischen Zwecken abgebildet werden. Als Kunstmodell können in der Regel Angehörige aller Altersgruppen beider Geschlechter unabhängig von Figur und Aussehen arbeiten, sofern sie in der Lage sind, z. B. zum Zwecke des Aktzeichnens eine längere Zeit regungslos zu verharren oder sich auf andere Weise der Kunst zur Verfügung zu stellen. Models können auch Kunstmodelle sein, aber nicht unbedingt umgekehrt, da das klassische Verkaufsmodel an die Gesetze des Marktes gebunden ist, weshalb Models Modeströmungen unterworfen sind. Anfang der 1990er Jahre war es zum Beispiel der Heroin-Chic. Models können im Gegensatz zum Kunstmodell aus der Mode kommen – ein Grund, weshalb viele Models mit spätestens 30 Jahren ihre Karriere beenden.
Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Der Beruf des Models gehört zu den wenigen, in welchen Frauen besser bezahlt werden als Männer. Männliche Models erreichen selten einen größeren Bekanntheitsgrad, Ausnahmen sind der Schwede Marcus Schenkenberg, der Niederländer Mark Vanderloo und der Österreicher Werner Schreyer. Als derzeit bestbezahltes männliches Fotomodell und Dressman der Welt gilt mit einem Einkommen von geschätzten 1 Mio. US-Dollar pro Jahr der US-Amerikaner Brad Kroenig.
Agenturen
Models werden zumeist über Modelagenturen vermittelt, die dafür einen Teil der Gage (meistens etwa 25 bis 30 %) als Agenturprovision (AP) erhalten. Dem Auftraggeber werden von der Agentur normalerweise 25 % AP berechnet.
Wichtige deutsche Modelagenturen sind: SEEDS (Berlin), Elite Model Management (Hamburg), East West Models (Frankfurt/Main), Louisa Models (Hamburg und München). Internationale Modelagenturen sind Elite Model Management, Ford Models und Metropolitan Worldwide. Alle wichtigen Agenturen in Deutschland sind im Velma, dem Verband lizenzierter Modelagenturen, organisiert.
Das Phänomen „Supermodel“
Als „Supermodels“ werden diejenigen Models bezeichnet, die über ihre Verkaufsfunktion hinaus eine eigene Prominenz entwickeln konnten. Eines der ersten bekannt gewordenen Supermodels war Lisa Fonssagrives mit einer erstaunlich langen Karriere von den 1930er bis 1950er Jahren, oft fotografiert von Horst P. Horst in Paris. Zu ihr gesellten sich in den 1940er und 1950er Jahren Models wie Dovima, Sonny Harnett, Dorian Leigh, Suzy Parker und Jean Patchett. In den 1960er Jahren etablierte sich der Londoner young junior look mit Jean Shrimpton, Twiggy und Penelope Tree als dessen bekannteste Vertreter.[1]
Berühmte Models der 1970er Jahre waren Jerry Hall, Uschi Obermaier, Patti Hansen, Barbara Bach und Iman Abdulmajid sowie Gia Marie Carangi.
Die 1990er waren das Jahrzehnt der Topmodels. Die Modelandschaft wurde von den Models Claudia Schiffer, Cindy Crawford, Linda Evangelista, Naomi Campbell, Helena Christensen, Christy Turlington und Kate Moss dominiert. Von den führenden Namen sind bislang nur noch Kate Moss und Naomi Campbell in Vollzeit als Models aktiv, seit 2006 ist Linda Evangelista nach einer langen Pause wieder eingestiegen, die anderen zogen sich zurück, gründeten Familien oder Unternehmen oder modeln nur noch gelegentlich.
Männliche Supermodels sind ein vergleichsweise junges Phänomen. Zu den führenden männlichen Models zählen Marcus Schenkenberg, Andrew Stetson, Massimiliano Neri, Michael Gandolfi, Mark Vanderloo, Alex Lundqvist, Michael Bergin und Will Chalker.[2]
Wer waren die ersten Topmodels Anfang der 1980er?
Pauline Porizkova, Kathy Ireland, Grace Jones, Christie Brinkley, Carol Alt, Iman, Stephanie Seymour.
Wer gehört zur Supermodel-Generation der 1990er?
Cindy Crawford, Christie Turlington, Claudia Schiffer, Naomi Campbell, Linda Evangelista, Helena Christensen, Tatjana Patitz, Kate Moss.
Weitere Topmodels der 1990er: Eva Herzigova, Nadja Auermann, Heidi Klum, Karen Mulder, Esther Cañadas, Carla Bruni, Amber Valletta, Karen Elson, Sophie Dahl, Stella Tennant, Shana Zadrick, Carolyn Murphy, Kristen McMenamy, Niki Taylor, Gail Eliot, Rebecca Romijn, Diane Heidkrüger (international bekannt als Diane Kruger), Yasmeen Ghauri, Milla Jovovich, Lauren Hutton, Isabella Rossellini, Tyra Banks, Natasha Henstridge, Adriana Karembeu, Emma Sjöberg, Salma Hayek, Laetitia Casta.
Die erfolgreichsten Models derzeit:
Gisele Bündchen, Tyra Banks, Kate Moss, Heidi Klum, Alessandra Ambrosio, Carolyn Murphy, Karolina Kurkova, Doutzen Kroes, (Linda Evangelista), (Christie Turlington), (Cindy Crawford), (Naomi Campbell), (Claudia Schiffer).
Kritik
Magersucht
Als Vorbeugungsmaßnahme gegen Magersucht und Bulimie ist erstmals bei der Madrider Modewoche Pasarela Cibeles im September 2006 durch Beschluss der Bezirksregierung von Madrid Models der Auftritt untersagt worden, deren Body-Mass-Index (BMI) unter 18 liegt. Diese Untergrenze für eine Teilnahme wurde auf Ratschlag von Ernährungswissenschaftlern festgelegt. Der Index wird berechnet, indem man das Körpergewicht in Kilogramm durch die quadrierte Körpergröße in Metern teilt. Bei einer Größe von 1,75 m muss ein Model also mindestens 55 Kilogramm wiegen. Hintergrund dieses Teilnahmeverbots sind eine Empfehlung des spanischen Parlaments aus dem Jahr 1999 sowie anhaltende Proteste von Verbraucherverbänden in Spanien.
Der italienische Modeverband hat dann im Dezember 2006 mit der italienischen Regierung eine Übereinkunft getroffen, nach der Laufstegmodels mindestens 16 Jahre alt sein und wie in der spanischen Regelung einen BMI von mindestens 18 haben müssen. Giorgio Armani hatte zuvor gefordert, dass „gegen die Anorexie alle zusammenarbeiten“; auch Prada und Versace hatten angekündigt, in ihren Modeschauen keine „Skelett-Models“ einzusetzen. Die neue Regelung galt bereits für die Modeschauen in Mailand im Februar 2007.[3]
Die Modemacher in Paris hatten eine strengere Regelung abgelehnt, aber Valentino Garavani hat inzwischen an dieser Entscheidung Kritik geübt. “I think enough is enough with thin models. Recently we have not been watching women on the catwalk but a parade of skeletons.” (deutsch: „Ich denke, genug ist genug mit dünnen Models. Letztens haben wir keine Frauen auf dem Laufsteg beobachtet, sondern eine Parade von Skeletten“) In Paris hatte Valentino im Januar 2006 bereits einige Models engagiert, die Kleider in der Konfektionsgröße 38 vorführten.[4] Wie wichtig diese Entscheidungen sind, zeigt sich an dem Beispiel des verstorbenen Fotomodells Ana Carolina Reston Macan. Die international erfolgreiche Brasilianerin starb im Alter von 21 Jahren an den Folgen ihrer Magersucht. Allerdings hält das Umdenken in der Modebranche noch an. So gab der Veranstalter der London Fashion Week, der Britische Moderat (BFC), nach der Veröffentlichung eines Berichts über die Gesundheit von Models ihre Entscheidung bekannt, die ein Verbot von Models unter 16 Jahren und die Verpflichtung zur Vorlage eines Gesundheitszeugnisses beinhaltet.[5]
Suchtmittelmissbrauch
Es besteht die Gefahr, dass vor allem sehr junge Mädchen, die dem Druck des Modellingbusiness ausgesetzt sind, mittels Drogenmissbrauch den Stress zu bekämpfen versuchen. Gia Marie Carangi erreichte im Jahr 1986 weltweite Bekanntheit durch ihren Aids-Tod als Folge ihres Drogenmissbrauchs. Es wurde ein Buch über ihr Leben geschrieben, das 1998 mit Angelina Jolie im TV-Film Gia – Preis der Schönheit in der Hauptrolle verfilmt wurde.
Das Model Kate Moss kam negativ in die Schlagzeilen, als sie 2005 beim Schnupfen von Kokain fotografiert wurde. Eine Reihe von Absagen von Kampagnen berühmter Modehäuser und ein Knick in ihrer Karriere waren die Folge, Moss konnte erst wieder an ihre Erfolge anknüpfen, als sie sich in eine Entzugsklinik einweisen ließ.
Sexismus
Die bloße Reduktion auf den Körper als Verkaufsargument wird von vielen Feministinnen wie Alice Schwarzer als menschenfeindlich kritisiert, da sie darin den Missbrauch des weiblichen Körpers als Objekt sehen (vgl. hierzu auch PorNO-Kampagne).
In immer mehr Firmen ist es deshalb verboten, etwa Pin-Up-Kalender mit Bildern von nackten Frauen aufzuhängen.
aus wikipedia
Modelling
-
- PlatinStern
- Beiträge: 908
- Registriert: 08.10.2007, 19:06
- Ich bin: Keine Angabe
find ich bemerkenswert!
Modebranche verpflichtet sich zu dickeren Models
http://nachrichten.alice.aol.de/modebra ... 4846030842
dpa Hier soll bald etwas mehr Gewicht drunter sein.Dünne Arme und Beine, die aus teuren Couture-Kleidern hervorschauen, Mädchenkörper mit spitzen Beckenknochen, die Bikinimode vorführen - so sehen häufig die Models auf den internationalen Laufstegen aus. Die Initiative "Leben hat Gewicht" will dies ändern und nimmt die Branche in die Pflicht.
Keine "Hungerhaken" auf den Laufsteg: Vertreter der Modebranche haben sich am Freitag in einer Vereinbarung mit Gesundheitsministerin Ulla Schmidt verpflichtet, keine krankhaft unterernährten Models mehr einzusetzen. Hintergrund sind erschreckende Zahlen zur Magersucht.
1,4 Millionen Jugendliche zwischen elf und 17 Jahren leiden unter Essstörungen, und jeder zehnte Fall von Magersucht endet tödlich, wie Schmidt erklärte.
"Der heutige Tag setzt ein Zeichen im Kampf gegen gesundheitsschädlichen Schlankheitswahn", meinte die Ministerin. In der "Nationalen Charta der deutschen Textil- und Modebranche" versprechen die Unterzeichner, für Models Kleidergröße 36, einen Body-Mass-Index von mindestens 18,5 und ein Mindestalter von 16 Jahren vorzuschreiben. Außerdem sagen sie zu, zur Aufklärung und Prävention vor Essstörungen beizutragen.
Schon jetzt werden in den allermeisten Fällen Models mit der Konfektionsgröße 36 bis 38 eingesetzt, wie Marc Voss vom GermanFashion Modeverband berichtete. "Alles darunter passt auch nicht mehr."
Denn die meisten Frauen in Deutschland tragen Konfektionsgröße 40 bis 42. Angesichts der Alterspyramide setzt die deutsche Branche nach Voss’ Darstellung ohnehin eher darauf, tragbare Mode zu präsentieren.
Mit der Selbstverpflichtung gegen den Einsatz extrem schlanker Models ist die deutsche Modebranche allerdings eher spät dran. Spanien hat bereits seit 1999 einen runden Tisch mit Vertretern der Textilbranche zu Essstörungen. In England, Frankreich, Italien und Österreich gibt es ebenfalls bereits Bestrebungen, extreme Schlankheit als Ideal vom Laufsteg zu verbannen.
In der Branche bestehe inzwischen ein Konsens, über das Thema Magersucht nicht mit Schulterzucken hinwegzugehen, sagte Frank Hartmann vom Modemessen-Veranstalter Igedo. Allerdings dürfe die Modebranche auch nicht in die Ecke gestellt werden, da sie nicht alleinige Ursache der Krankheitsfälle sei.
Dies betonte auch Ministerin Schmidt. Magersucht sei auch eine schwerwiegende psychische Erkrankung, die sehr stark auf Selbstzerstörung ziele. Deshalb sei es nicht mit der Charta der Modeindustrie getan. Ihre Initiative "Leben hat Gewicht" sei breiter angelegt und habe seit dem Start vergangenes Jahr bereits "vieles in Bewegung gesetzt", sagte Schmidt.
Unterzeichnet haben die Charta vorerst neben der Igedo Company und German Fashion auch das Deutsche Mode Institut und der Verband lizenzierter Modellagenturen. Die Werbewirtschaft solle möglichst mit ins Boot geholt werden, sagte Hartmann.
Initiative und Charta im Internet: www.leben-hat-gewicht.de
Zuletzt aktualisiert
http://nachrichten.alice.aol.de/modebra ... 4846030842
dpa Hier soll bald etwas mehr Gewicht drunter sein.Dünne Arme und Beine, die aus teuren Couture-Kleidern hervorschauen, Mädchenkörper mit spitzen Beckenknochen, die Bikinimode vorführen - so sehen häufig die Models auf den internationalen Laufstegen aus. Die Initiative "Leben hat Gewicht" will dies ändern und nimmt die Branche in die Pflicht.
Keine "Hungerhaken" auf den Laufsteg: Vertreter der Modebranche haben sich am Freitag in einer Vereinbarung mit Gesundheitsministerin Ulla Schmidt verpflichtet, keine krankhaft unterernährten Models mehr einzusetzen. Hintergrund sind erschreckende Zahlen zur Magersucht.
1,4 Millionen Jugendliche zwischen elf und 17 Jahren leiden unter Essstörungen, und jeder zehnte Fall von Magersucht endet tödlich, wie Schmidt erklärte.
"Der heutige Tag setzt ein Zeichen im Kampf gegen gesundheitsschädlichen Schlankheitswahn", meinte die Ministerin. In der "Nationalen Charta der deutschen Textil- und Modebranche" versprechen die Unterzeichner, für Models Kleidergröße 36, einen Body-Mass-Index von mindestens 18,5 und ein Mindestalter von 16 Jahren vorzuschreiben. Außerdem sagen sie zu, zur Aufklärung und Prävention vor Essstörungen beizutragen.
Schon jetzt werden in den allermeisten Fällen Models mit der Konfektionsgröße 36 bis 38 eingesetzt, wie Marc Voss vom GermanFashion Modeverband berichtete. "Alles darunter passt auch nicht mehr."
Denn die meisten Frauen in Deutschland tragen Konfektionsgröße 40 bis 42. Angesichts der Alterspyramide setzt die deutsche Branche nach Voss’ Darstellung ohnehin eher darauf, tragbare Mode zu präsentieren.
Mit der Selbstverpflichtung gegen den Einsatz extrem schlanker Models ist die deutsche Modebranche allerdings eher spät dran. Spanien hat bereits seit 1999 einen runden Tisch mit Vertretern der Textilbranche zu Essstörungen. In England, Frankreich, Italien und Österreich gibt es ebenfalls bereits Bestrebungen, extreme Schlankheit als Ideal vom Laufsteg zu verbannen.
In der Branche bestehe inzwischen ein Konsens, über das Thema Magersucht nicht mit Schulterzucken hinwegzugehen, sagte Frank Hartmann vom Modemessen-Veranstalter Igedo. Allerdings dürfe die Modebranche auch nicht in die Ecke gestellt werden, da sie nicht alleinige Ursache der Krankheitsfälle sei.
Dies betonte auch Ministerin Schmidt. Magersucht sei auch eine schwerwiegende psychische Erkrankung, die sehr stark auf Selbstzerstörung ziele. Deshalb sei es nicht mit der Charta der Modeindustrie getan. Ihre Initiative "Leben hat Gewicht" sei breiter angelegt und habe seit dem Start vergangenes Jahr bereits "vieles in Bewegung gesetzt", sagte Schmidt.
Unterzeichnet haben die Charta vorerst neben der Igedo Company und German Fashion auch das Deutsche Mode Institut und der Verband lizenzierter Modellagenturen. Die Werbewirtschaft solle möglichst mit ins Boot geholt werden, sagte Hartmann.
Initiative und Charta im Internet: www.leben-hat-gewicht.de
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