Suche Hilfe - meine Tochter hat ein Problem

Hier können sich Angehörige von SexarbeiterInnen untereinander und auch mit uns austauschen
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Vadder
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Hallo zusammen,

Beitrag von Vadder »

ich möchte mich hier als Angehöriger ( Vater ) vorstellen. Ich bin auf der Suche nach einer Austausch Gelegenheit für Angehörige. Man findet viele Anlaufstellen für SW, aber selten Austausch für die, die im Umfeld ohne große Erfahrung leben und für die es eine andere Welt ist. Durch die neue Lebenssituation meiner Tochter habe ich zwar auch viel gelernt, möchte Sie aber besser verstehen um ihr auch helfen zu können, da Sie wohl auch Probleme mit einem Zuhälter hat.

Viele Grüße
DR

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

Hallo DR,

herzlich willkommen bei uns im Forum, und fühl dich wohl hier!

Das ist auch für uns eine neue Situation, und ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.
Wahrscheinlich wird es eine Weile dauern, bis sich andere mit ähnlichen Problemen hier einfinden,
also bitte ich um Geduld, nicht gleich enttäuscht sein, wenn nicht sofort tiefgründige Antworten kommen.
Ich halte das Thema aber für ausgesprochen wichtig und freue mich, dass wir hier einen Raum
zur Diskussion zur Verfügung stellen können. Und vielleicht ist ja der eine oder andere kompetente Gesprächspartner schon hier
und hat nur bisher keinen Anlaß gesehen, über solche Themen zu sprechen?

DR, magst du uns ein wenig mehr von der "Zuhältergeschichte" mitteilen, was weißt du, was vermutest du?
Bezieht sich deine Formulierung dass "sie wohl hat" eher auf Probleme oder auf einen Zuhälter?
Aber natürlich sollst du dazu nur schreiben was du selbst preisgeben magst, und was mit
eurer Sicherheit vereinbar ist.

Liebe Grüße, Aoife
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Vadder
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RE: Hallo zusammen,

Beitrag von Vadder »

Hallo Aoife,
tja nach einem lieben Hand geschriebenen Brief von mir, haben wir nun wieder nach 3 Monaten Kontakt und Sie sieht, dass Sie immer noch "einen" Halt bei mir finden kann. In einer Blitzaktion ist Sie mit einem kleinen Teil ihrer Sachen wieder zurück nach Hause gekommen. Wir mit unserer Unerfahrenheit haben dann versucht die restlichen Sachen von Ihr zu holen aber haben zum Glück keinen Zugang bzw. keinen in dieser besagten Wohnung angetroffen. Nachdem wir wieder Zuhause waren ist uns erstmal bewußt geworden, in welcher Gefahrensituation wir uns befunden haben. Jetzt kommen noch täglich SMS von Ihm mit lieben und weniger lieben zurück Gewinnungen. Ich hoffe, dass ich Sie überzeugen kann, das Sie hier in Sicherheit ist. Das Problem sehe ich zur Zeit, dass Sie mir nicht die ganze Wahrheit sagt und teilweise Lügt. Somit kann ich Ihr nicht wirklich Helfen.

Gruß
DR

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

Hallo DR,

ja, das verstehe ich, dass das für euch eine schwierige Situation ist.

Was denkst *du* denn, dass wir für euch tun können?
Vielleicht wäre es günstig, diese tiefergehenden Dinge nicht nur im Vorstellungsthread zu diskutieren - sollen wir ev. für
"Angehörigengespräche" einen entsprechenden thread im Unterforum "Psychologie der Sexarbeit" eröffnen?
Und dann denke ich wir sollten gleich jetzt am Anfang der Diskussion klären, ob wir *mit* oder *über* jemanden sprechen wollen.
Vorrausgesetzt deine Tochter ist dazu bereit, fände ich es gut, wenn sie sich hier auch anmelden würde. Natürlich bin ich
überzeugt, dass ihr auch sonst miteinander sprecht, trotzdem, sich hier auf sowohl neutralem als auch sexwork-freundlichem
Boden treffen zu können, kann durchaus auch hilfreich sein.

Hinsichtlich der von dir erwähnten SMSen wäre zu überlegen, ob ihr nicht die Polizei einschalten wollt. Wobei zwar schon das
unerwünschte Kontaktaufnehmen nach §238 Abs.2 StGB starfrechtlich relevant wäre, jedoch schwierig nachzuweisen ist,
weshalb die Behörden da verständlicherwiéise eher zurückhaltend reagieren. Wenn die von dir erwähnten "weniger lieben" jedoch
eindeutige Drohungen enthalten sollten, dann wäre auf alle Fälle anzuraten, sich an die Polizei zu wenden. Manche Zuhälter agieren ja
in dem Glauben, sie würden sich in einem rechtsfreien Raum bewegen, sind sich gar nicht bewußt, dass SexarbeiterInnen
selbstverständlich ganz normale Rechte haben. In solchen Fällen kann schon der bloße Anruf eines Beamten viel bewirken.

Liebe Grüße, Aoife
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Vadder
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RE: Hallo zusammen,

Beitrag von Vadder »

moin Aoife,

das wäre doch ein guter Anfang einen entsprechenden thread im Unterforum zu erstellen. Vielleicht finden dann auch weitere diesen Weg und Angehörige bekommen neuen Mut :001

Gestern habe ich erfahren, dass Sie nach Holland arbeiten gehen möchte. Ob das der richtige Weg ist? Ich denke eher eine Flucht vor ...

Gruß
DR

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Aoife
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Re: RE: Hallo zusammen,

Beitrag von Aoife »

          Bild
DR hat geschrieben:Vielleicht finden dann auch weitere diesen Weg und Angehörige bekommen neuen Mut :001
Das ist auch unsere Hoffnung :001

Deshalb haben wir doch nicht nur einen neuen thread, sondern gleich ein neues Unterforum eingerichtet, das aufgrund seines
Titels bald auch unter den entsprechenden Suchbegriffen bei Google auftauchen dürfte ...

Liebe Grüße, Aoife
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RE: Suche Hilfe - meine Tochter hat ein Problem

Beitrag von Vadder »

Hallo Aoiffe,
das ist ja eine super Nachricht.

Ich hoffe, das es viele Angehörige nutzen und es zu netten und erfolgreichen Gesprächen kommt. Vielen lieben Dank, dass ihr so schnell reagiert habt. Das gibt mir persönlich viel KRAFT, ich bin sehr Glücklich :005

Gruß
DR

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certik
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RE: Suche Hilfe - meine Tochter hat ein Problem

Beitrag von certik »

Hallo DR,

auch von mir erst mal ein Herzlich Willkommen.
Ich denke, dass hier einige Familienangehörige mitlesen und hoffe, dass sie sich in die Diskussion einbringen.

Falls Deine Tochter unser Forum noch nicht kennt, würde ich Dich bitten sie darauf hinzuweisen.
Neben rechtlichen und Sicherheitstipps findet sie hier viele Menschen, die ihre Lage wirklich verstehen können und einen geschützten Bereich im Forum, der nur Sexarbeitern zugänglich ist, wo es deutlich einfacher ist, sich offen auszutauschen.

Liebe Grüße certik
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Je nachdem wie man Prostitution - Paysex - Sexwork kennt oder zu kennen glaubt wird man extrem unterschiedlich polarisiert dem Problem mit den eigenen Kindern gegenüberstehen.

Evt. ist es hilfreich die Position von Müttern zu lesen, die selbst in der Prostitution arbeiten, wie z.B. von dieser indischen Mutter:
viewtopic.php?t=1296


Willkommen im Forum und schön dass es jetzt diesen Bereich für Familien gibt.

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Aoife
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RE: Suche Hilfe - meine Tochter hat ein Problem

Beitrag von Aoife »

Auch hier gab's schon mal das Thema, allerdings von einer Zwillingsschwester angerissen:
viewtopic.php?p=48135
Die Frage "Würdest du wollen, dass deine Tochter ..." kommt da nur theoretisch vor.

Das Thema ist sicher für viele wichtig, da jede SW im Durchschnitt mehr als einen Angehörigen hat.

Liebe Grüße, Aoife
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Vadder
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RE: Suche Hilfe - meine Tochter hat ein Problem

Beitrag von Vadder »

Hallo zusammen,

zur kurzen Klärung ich habe meinen Benutzername geändert von DR in Vadder, ich denke dieser Name passt besser zu mir :003

Zurück zu den wichtigen Dingen im Leben:
Jetzt ist meine Tochter eine Woche wieder in heimischer Gewohnheit und es scheint ihr ganz gut zu gehen. In dieser Zeit hat Sie ein paar Jobs mit einer anderen SW in gemacht, ist aber glaube ich immer noch nicht ganz sicher wohin Sie wirklich will und wie die Zukunft aussieht. Ich weiß nicht, ob es normal ist, das Frau von einem zum andern Club zieht?

Ich denke Sie ist auch noch ziemlich naiv, ohne jede Absicherung zu arbeiten, heißt ohne wirklich eine Krankenversicherung, rechtliche und steuerliche Absicherung zu haben. Das kümmert Sie gerade recht wenig, aber ich glaube Sie hat auch keine richtige Aufklärung in diesem Beruf und sieht nur das Geld.

Da kommt dann wieder meine Frage, wie ich als Angehöriger Sie unterstützen kann. Auf der einen Seite möchte ich Sie nicht nerven, das Sie wieder den Familienhalt verliert, aber auf der anderen Seite muß eine SW doch auch gewisse Absicherungen haben, oder ??

Grüße Vadder

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Arum
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Re: RE: Suche Hilfe - meine Tochter hat ein Problem

Beitrag von Arum »

          Bild
Vadder hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob es normal ist, das Frau von einem zum andern Club zieht?

Das kommt unbedingt öfters vor, auch bei mehr erfahrenen Frauen. Man braucht oft einfach einige Zeit, ehe man am richtigen Ort landet. Oder auch, immer wieder verlockt das nächste Abenteuer. So kenne ich eine, die in 18 Monaten dreimal den Club gewechselt hat.

Also, das braucht kein Grund zur Sorge zu sein.

LG,

Arum
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Theresa
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RE: Suche Hilfe - meine Tochter hat ein Problem

Beitrag von Theresa »

Hallo Vadder,

mach Dir da zuerst keine Sorgen, es kann länger dauern, bis man soweit ist, sich abzusichern (KK, Altervorsorge, usw.). Ich glaube einige SW´s brauchen gewisse Zeit bis sie zu der Arbeit stehen können (das hat aber nichts mit "mögen und Spass haben oder nicht" zu tun). Man sollte ja die Krankenkassen und andere Behörden nicht anlügen, sonst greift die Versicherung etc. eventuell nicht, und es bedarf schon einiges an Selbstsicherheit diesen Beruf irgendwo offiziell anzugeben. Ich selbst habe schon einige Zeit gebraucht und wer mich besser kennt, zweifelt nicht daran, dass ich jetzt gut abgesichert bin.

Und was den Wechsel von Clubs betrifft, sei doch froh, dass sie wählerisch ist, dass ihr vielleicht etwas wichtig ist, das sie bisher nicht gefunden hat. Ich habe früher auch in Clubs gearbeitet, für mich war es immer so, dass ich mit einem gutem Club nicht nur die neue Arbeitsstätte sondern auch eine Art von neuer "Familie", ein neues "zu Hause" finden wollte (ohne dass ich meine eigene Familie oder zu Hause hätte ersetzen wollen). Es musste alles passen, dass ich mich wohl fühlen und erfolgreich arbeiten konnte. Und wenn ich auf der Suche nach einem neuem Club war, habe ich auch in einer Nacht in mehreren Clubs gearbeitet. Rein gegangen, gefragt ob ich dort arbeiten kann, gekuckt wie die Stimmung ist – wie die Chefs, die anderen Frauen, die Gäste oder die Haustiere (einmal ein echter Löwe) drauf sind, hat mir was nicht gefallen - rein ins Auto und auf zum nächsten Club. Manchmal hat es lange gedauert, bis ich fündig wurde, dann hat es sich aber auch gelohnt.

Das sind nur meine Erfahrungen, es heißt noch lange nicht, dass es deiner Tochter (willst Du ihr nicht einen - vielleicht fiktiven - Namen geben?) genau so geht und sie so empfindet. Du kannst ihr nicht viel helfen, wenn sie es nicht selbst möchte, sei einfach nur da und höre zu, wenn sie erzählt, umarme sie, wenn sie sich an Dich drückt und versuche ihr zu vertrauen... So habe ich es mir von meinen Eltern gewünscht - so ist es glücklicherweise auch gekommen, es hat sich toll angefühlt und tut es immer noch.

Liebe Grüße Theresa

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das sehe ich auch so wie Theresa. Evt. kann man ja sogar so formulieren:


Wenn jemand die Prostitution als Lebensform wählt um von der Familie/Heim zu entkommen, ist sie/er zweifelsohne mehr gefährdet (hier spricht man von Prostitution als Überlebenssexualität),

als wenn jemand in stabileren sozialen-emotionalen Verhältnissen das Abenteuer wagt (hier wäre es Sexarbeit, vgl. StudentInnensexworker).

Bei mir gab es auch die Phase der Lehr- und Wanderjahre (vgl. die traditionelle Walz der Zimmerleute als "Migrationsphänomen"). Andererseits sind Sexworker typische Wanderarbeiter (die gibts also nicht nur in China; vgl. Terminwohnungen).


Erst wenn jemand seinen persönlichen Schmerz und existentiellen Probleme überwinden kann / überwunden hat (Einkommenserzielung, Beziehungspersonen gefunden), kann die professionelle Arbeit an der Existenzsicherung beginnen (Beruf Sexworker).

Ein "Zwang" seitens der Eltern zu notwendigen Amtsgängen kann euch nur weiter entfremden.

Aber Infos, wie die Legalisierung in der Prostitution schmerzlos funktionieren kann, dass es professionelle abgesicherte Sexworker gibt oder wo Infos zu finden sind, sind hilfreich und natürlich erlaubt.

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Vadder
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Beitrag von Vadder »

Hallo zusammen,
ich muß sagen, das ich immer mehr über dieses Thema lerne und hoffe somit meiner Tochter auch ein wenig helfen bzw. unterstützen zu können, wenn Sie es möchte. Ich bin so froh, dass ich diese Plattform gefunden habe und mit Leuten sprechen kann, die aus Erfahrung uns Angehörigen unterstützen können. Die "normalen" Beratungsstellen haben immer nur eine gewisse Theorie, aber hier spiegelt sich das Leben wieder. Ich glaube im Moment lernen wir beide sehr viel dazu und habe meiner Tochter natürlich auch dieses Forum empfohlen. Damit auch Sie ihren Weg besser gestalten kann.

Gruß
Vadder

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Hi Vadder!

Wir würden uns natürlich freuen, wenn auch Deine Tochter uns ihr Vertrauen schenkt. Für SexarbeiterInnen gibt es auch versteckte Foren, die nur für sie zugänglich sind - das heißt, dort können sich die aktiven SexarbeiterInnen unter sich austauschen. Manchmal "redet man sich leichter" bzw. will man oft nicht Alles öffentlich fragen oder sagen.

Wir halten Euch - also Dir und natürlich auch "ihr" die Daumen und werden versuchen, so gut wie möglich Unterstützung anzubieten.

Herzliche Grüße aus Wien (ich bin gerade von einem Treffen mit ähnlicher "Problemstellung" heimgekehrt - auch dort sieht es gut aus! Die akzeptierende, unterstützende Haltung auch von Elternseite ist ein guter Anfang!)


christian

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Jason
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Beitrag von Jason »

Hallo Vadder,

ich finde es super wenn man sich als Angehöriger erst mal Gedanken macht bevor man irgendwelche - zwar gutgemeinte - Ratschläge gibt die meist von Vorurteilen geprägt sind. Mir ging auch schon so manches durch den Kopf bei der Vorstellung das meine Tochter oder ein anderer Verwandter in dieser Branche arbeiten will.

Darf man mal nachfragen wie denn das Verhältniss Mutter - Tochter oder Du und Mutter ist. Du sprichst immer nur von dir und deiner Tochter. Doch die Themen und Emotionen sind in den unterschiedlichen Konstellationen ja logischerweise ebenfalls sehr verschieden.

Viele Grüße
Jason
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Vadder
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Beitrag von Vadder »

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Zwerg hat geschrieben:Herzliche Grüße aus Wien (ich bin gerade von einem Treffen mit ähnlicher "Problemstellung" heimgekehrt - auch dort sieht es gut aus! Die akzeptierende, unterstützende Haltung auch von Elternseite ist ein guter Anfang!)
Hallo Zwerg,

kannst Du mehr zu der ähnlichen Problemstellung sagen?

Gruß
Vadder

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RE: Suche Hilfe - meine Tochter hat ein Problem

Beitrag von Vadder »

Hallo Jason,

Tja Vorwürfe musste Sie leider auch von mir hören, da wusste ich aber noch nicht von Ihrer Absicht und Sie hat ein Doppelleben geführt, Azubi und SW´in. Da wurde der Druck dann so stark, dass Sie einen Strich gezogen hat und sich einem Zuhälter hingegeben hat. Die Falle hatte zugeschnappt und Sie hat Ihr soziales Umfeld für 3 Monate verloren. Jetzt hoffe ich natürlich das Sie aus dieser Nummer raus ist.
Die Frage zu der Mutter ist eine gute Frage. In der schlimmen Zeit, wo Sie verschwunden war und wir alle verrückt gemacht haben Polizei, Beratungsstellen, Freunde von Ihr usw. hat die Mutter das Handtuch geworfen und ist der Meinung, Sie möchte mit Ihr wegen den Job als SW´in nichts mehr zu tun haben. Sie lebt in einer neuen Ehe mit Kind mit der Aussage, sie muss Ihre andere Tochter nun schützen. Ich sehe das als Flucht und Sie tut mir Leid so handeln zu müssen. Unsere Tochter hat versucht nach Ihrer Rückkehr mit Ihr zu sprechen, um das Verhältnis zwischen Tochter und Mutter zu klären, aber leider wird Sie im Moment geblockt und es kommt keine Beziehung zu Stande. Da kommt natürlich wieder eine Stress Situation zustande.

Gruß
Vadder

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Beitrag von ehemaliger_User »

Hallo Vadder,

es ist schade, dass die Mutter Deiner Tochter den Kontakt abgebrochen hat. Du hast die richtige Einstellung, Dir tut es leid, dass Du ihr Vorwürfe gemacht hast. Du bist sicher schon öfter über Deinen Schatten gesprungen - ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft dabei!

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