Wohl unter dem Vorwand "ganzheitlich" oder so zu sein, wird auf einer Werbeplattform, die wir alle kennen, in Form einer Buchrezension Futter für unsere Feinde gestreut. Von "Ketten im Kopf" (statt echten Ketten) ist da die Rede, sowie davon, dass "Legalisierung die Probleme der Sexarbeit nicht löst".
Nun, es wäre mir und vielen anderen ein leichtes, ein Gegenpamphlet zu verfassen. Aber warum sollen wir uns gegenseitig immer darüber belehren, wie wir unsere je individuellen und spezifischen Zugänge und Erfahrungen zur Sexarbeit auszudrücken haben? Was bringt das? Für die Für und Wider verschiedener Diskurse über Sexarbeit und für den Austausch darüber gibt es geeignetere Kanäle.
Ich hab wenig Verständnis dafür, wenn eine Werbeplattform, die von uns SWs Geld nimmt, einen Werbebrief für ein Buch veröffentlicht, in dem Legalisierung als nicht zielführend beschrieben wird.
I man i tram.
So eine Plattform hat aus meiner Sicht das Recht verwirkt, von SW finanziert zu werden.
Wie hypocrit kann man eigentlich sein?
PS: Erinnert mich entfernt an jene "Gewerkschafterin", die von uns Mitgliedsbeiträge einheben will und dann für das schwedische Modell ist...
Sexarbeitsfeindliche Agitation auf Inseratenplattform
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Sexarbeitsfeindliche Agitation auf Inseratenplattform
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Re: Sexarbeitsfeindliche Agitation auf Inseratenplattform
Was ist eine Rezension?
Warum sollte in einer Buchbesprechung eine offensichtlich sehr einseitige Recherche des Autoren und dessen zu kurz gedachte Schlussfolgerung nicht dargestellt werden - es ist eine Zusammenfassung des Buchinhalts.
Wenn Legalisierung allein alles an täglicher Diskriminierung und ewiger Stigmatisierung beseitigen würde, dann hätten wir Sexdienstleistenden ja keinerlei Schwierigkeiten wegen unseres Berufes in der Gesellschaft … zumindest n Deutschland war und ist die Ausübung der Sexarbeit schon immer rechtlich legal. Die historisch moralisch geprägten Vorurteile, die sich in knebelnder und bevormundender Regulierungswut niederschlagen, sind der Nährboden, der uns unsere Berufstätigkeit problematisch macht.
Gut, über einer Rezension aus meiner Feder hätte wohl als Titel eher „Ein unfertiges, halbes Buch“ gestanden und als kritisches Resümee darunter „die Autorin hörte nach Erreichen der bezahlten Seitenzahl zu denken auf, schade“.
Warum sollte in einer Buchbesprechung eine offensichtlich sehr einseitige Recherche des Autoren und dessen zu kurz gedachte Schlussfolgerung nicht dargestellt werden - es ist eine Zusammenfassung des Buchinhalts.
Wenn Legalisierung allein alles an täglicher Diskriminierung und ewiger Stigmatisierung beseitigen würde, dann hätten wir Sexdienstleistenden ja keinerlei Schwierigkeiten wegen unseres Berufes in der Gesellschaft … zumindest n Deutschland war und ist die Ausübung der Sexarbeit schon immer rechtlich legal. Die historisch moralisch geprägten Vorurteile, die sich in knebelnder und bevormundender Regulierungswut niederschlagen, sind der Nährboden, der uns unsere Berufstätigkeit problematisch macht.
Gut, über einer Rezension aus meiner Feder hätte wohl als Titel eher „Ein unfertiges, halbes Buch“ gestanden und als kritisches Resümee darunter „die Autorin hörte nach Erreichen der bezahlten Seitenzahl zu denken auf, schade“.
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Re: Sexarbeitsfeindliche Agitation auf Inseratenplattform
Ihr beide habt beide Recht in Euren Beiträgen!
Mich würde nur interessieren, um welche Werbeplattform und um welches Buch es sich handelt?
Liebe Grüße von deernhh
Mich würde nur interessieren, um welche Werbeplattform und um welches Buch es sich handelt?
Liebe Grüße von deernhh