Ich möchte mit euch über Freierforen diskutieren

Wer mit Menschen zu tun hat, hat oft genug auch mit Dummköpfen zu tun. Macht eurem Ärger Luft. Es bleibt unter euch. Ebenso sollen hier aber auch vorbildliche Klienten aufgeführt werden. Wie sieht der ideale Klient aus?
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Ariane
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noch eine Anmerkung

Beitrag von Ariane »

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Kaguya hat geschrieben:Mädels,
bitte sagt mir, wie ihr mit diesen Foren klarkommt, ich schaff es einfach nicht. Ich lese obsessiv mit, schreibe gelgentlich, aber nur in der Hoffnung, doch noch Menschen in meinem Feindbild zu entdecken. Ich ertrage einfach nicht, wenn jemand schreibt, wie der Saft meiner Muschi riecht, oder dass ich zuviele Haare habe und tausende von Männern können dann meine Fotos betrachten. Niemand hat über mich geschrieben, aber wenn es passiert, stürz ich mich von der Brücke.
Bei all dem kann ich noch nicht einmal den respektlosen Ton kritisieren, denn ich bin selbst Verbalfetischistin und ich denke, man kann niemanden kritisieren, der sich beim Schreiben eines abwertenden Berichts einen runterholt.
Bitte gebt mir Anregungen, wie man sich diesbezüglich locker macht, denn mir versaut das meinen geliebten Beruf.
K
Dein Posting ja schon ein Weilchen her, aber ich habe es jetzt erst gelesen, und es ist nicht weniger aktuell. In gewisser Weise sind die Frauen bzgl. Boards in der Zwickmühle, da Betreiber und Selbständige dies oft als zusätzliche Werbeplattform nutzen. Die meisten bleiben nach einer Weile den Boards fern, zumindest als aktive Schreiber.
Ja, so ging und geht es mir auch Kaguya, wenn ich häufiger in Foren reingeschaut habe, nicht nur in den Berichte-Bereich, auch viele Diskussionen. In einigen Foren hagelt es auch Fake-Berichte, seitens Anbieter und ihrer "Freunde" sowie manch abgelehnter Kunden. Bei einem echten Negativ-Bericht bringt eine Gegendarstellung auch nichts; entweder verhaspeln sich die kritisierten Damen in Diskussionen und sind in der Rechtfertigungs- und Erklärungsnot; ob sie nun eine Gegendarstellung unterlässt oder nicht, spielt auch keine Rolle, es bleibt immer ein Makel haften. Manche neigen dazu, Kunden im Anschluss zu positiven Auftragsberichten aufzufordern oder sich selbst unter männlichem Nick zu promoten. Dies gilt insbesondere für den hochpreisigen Escort-Bereich. Sich auf diesen Irrsinn einzulassen und froh und dankbar zu sein, wenn die SW-Performance über den grünen Klee gelobt wird, halte ich mittlerweile für ungesund. Männer, die einzig und allein auf Berichte vertrauen, alternativ sich selbst als Berichte-Autor durch lange, ausführliche, detailreiche Reportagen zu produzieren, positiv wie negativ, tragen indirekt dazu bei, dass Fake-Berichte zunehmen und damit die Orientierung "am Markt" verwischt wird, wozu Berichte ursprünglich gedacht waren. Die Stiftung-Warentest-Mentalität ist ein internationale Leidenschaft von Internet-Hobbyisten, in Negativ-Berichten kann man sich anonym abreagieren, natürlich immer zu Lasten der SW, in Positiv-Berichten wirbt man mit seinen "Trophäen-Frauen". Wer sich als SW und seine Arbeit, Ansprache, Umgang mit den Kunden gut einschätzen kann und an schlechten Tagen besser zu Hause bleibt, wird mehr gute Termine bzw. zufriedene Kunden haben und über einen längeren Zeitraum die positiven Berichte manch negativen überwiegen; wenn es einem wichtig ist, sollte man auf seine Fähigkeiten vertrauen und sich nicht ins Boxhorn jagen lassen, wenn mal ein Unzufriedener dabei ist, was ja zumeist an beiden Seiten liegt oder die Chemie nicht passt oder die Anspruchshaltung des Kunden zu gross war und das Bild durch die Realität einen Kratzer abbekommt. Dies ist nicht das Problem der SW und sollte sich nicht dadurch schlecht fühlen. Die nachträglichen Abrechnungen richten sich aber gerade darauf. Ich glaub eh, daß viele Sadisten im Netz unterwegs sind und sich feige abreagieren, wenn sie menschenverachtende Berichte abliefern. Anders kann man die überwiegende Zahl an Berichten nicht interpretieren, die über "Service nicht eingehalten" hinausgehen.

Ich treffe mittlerweise fast nur noch wenige Gäste, die ich kenne und die meine Meinung dazu kennen bzw. generell keine Berichte schreiben, auch nicht über andere. Durch meine Präsentation und gegenseitiges Beschnuppern im Vorfeld eines Dates, das ich optimiert habe, werden wenige, aber offensichtlich nur noch Herren auf mich aufmerksam, mit denen ein Date schlussendlich zur beidseitigen Zufriedenheit gelingt und die üblicherweise das Berichtewesen ebenfalls meiden, weil sie es zu ordinär finden.
Meine Meinung mittlerweile: stay off the boards! Auch das Mitlesen deprimiert meist nur. Insbesondere, wenn man dünnhäutiger ist. Und diese Sensibilität ist ja gerade eine Stärke, die wir nicht verlieren wollen. Die meisten P6-Foren stehen in einem deutlichen Missverhältnis zu der Idee, daß von Sex und Erotik, der Begegnung mit attraktiven SW, doch Lebensfreude ausgehen sollte.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

discourse secures male identity

Der Freierforen-Diskurs dient der Stabilisierung der männlichen Identität

so wie schon die Prostitution selbst



So wie Aoife schon schrieb, gelingt es daher nicht leicht in eine Metaebene aufzusteigen.

Dennoch besagt die Forschung von Harriet Langanke www.sexsicher.de , dass seit ihrer Kooperation mit Freier-Foren-Communities und deren Betreibern sich ein positiver Diskurs z.B. zu Gesundheitsfragen nachweisen läßt.

Auch die blosse Anwesenheit von Sexworkern, von Frauen hat grundsätzlich positive Effekte auf den virtuellen Männerbund.

Sicher nicht ausreichend und für Sexworker noch viel zu Wünschen. Aber der Sexworker steckt selbst auch in einer Diskursfalle sowohl ein sich selbst vermarktender Sexworker zu sein aber bei anderen Themen/Situationen auch sachlich auf einer Metaebene diskutieren zu wollen.

Das scheint unter einem Nick nicht zu funktionieren.

Werden fraktale Identitäten damit unausweichlich?





Ich sehe da eine Parallele: Es ist ja auch der Grund, warum Mitarbeiter von Beratungsstellen oder Funktionsträger aus Ämtern hier im Forum der Sexworker-Mehrheit nicht mitdiskutieren können/wollen. Hier funktionieren ganz andere Machtspiele als im bürgerlichen Arbeitsalltag. Hier hat eine Mehrheit anonymer SchreiberInnen gegenüber einer namentlich identifizierbaren Person/Organisation die Oberhand. Hier haben erstmals die Sexworker das sagen. Das ist ein Grund das Forum zwar zu beobachten (wenn die Zeit und Kenntnisse dazu vorhanden sind;-), aber es nicht selbst zu betreten.

Also bleiben wir vorerst ein einseitiges Sexworker Talk-Back Tool, eine Gegenöffentlichkeit, wo wir einzelne mutige Gäste, Kunden und User stellvertretend aufklären können.





.

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

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Marc of Frankfurt hat geschrieben:Ich sehe da eine Parallele: Es ist ja auch der Grund, warum Mitarbeiter von Beratungsstellen oder Funktionsträger aus Ämtern hier im Forum der Sexworker-Mehrheit nicht mitdiskutieren können/wollen. Hier funktionieren ganz andere Machtspiele als im bürgerlichen Arbeitsalltag. Hier hat eine Mehrheit anonymer SchreiberInnen gegenüber einer namentlich identifizierbaren Person/Organisation die Oberhand. Hier haben erstmals die Sexworker das sagen. Das ist ein Grund das Forum zwar zu beobachten (wenn die Zeit und Kenntnisse dazu vorhanden sind;-), aber es nicht selbst zu betreten.
Respekt!

Wobei - mitlesen und bisweilen auch mitlernen vielleicht schon... siehe, als Beispiel: Antrag der österreichischen GRÜNEN im öst. Parlament bzgl. Aufhebung Sittenwidrigkeit - Abschaffung der Zwangsuntersuchung bzw. Registrierung von SexarbeiterInnen. Es gab dazu zwar ein Gespräch (am internationalen Hurentag in Wien), aber der Antrag selbst resultierte aus der Kenntnisnahme des von uns erstellten Schattenberichtes. Mit anderen Worten: Eine direkte Reaktion auf unser Forum bzw. unsere Postings...

christian

Sascha Lübeck
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Beitrag von Sascha Lübeck »

Hallo,
aus aktuellem Anlass werde ich mich hier auch mal verewigen.
Möchte einfach Berichten was mir passiert ist.

Bin seit Januar Kunde bei meiner angebeteten SW,und war gleich so sehr von ihr begeistert,verliebt ( denkt was ihr wollt ),das ich einen sehr,sehr positiven Bericht über sie in einem Freierforum geschrieben habe,wohl für viele der User zu ungenau und zu euphorisch,worauf es zu Anfeindungen kann,und nach kurzem hin und her,ich als Fake,Dame des Gewerbes,Zuhälter abgestempelt wurde.
Worauf ich aufgegeben habe,und das Forum verließ,mit der Bitte an den Betreiber,meinen Beitrag doch zu löschen.
Dieser war weder an einer Richtigstellung noch an einer Löschung interessiert.
Habe mir darauf hin vorgenohmen nicht mehr in solchen Foren zu schreiben.
Als ich meiner SW davon erzählte,hat sie es recht locker genohmen,gesagt,das sie in solche Foren schon lange nicht mehr reinschaut,und man sich dort auch nicht verewigen sollte,da es immer welche gibt,die alles solange drehen bis es ihnen passt!
Wie recht sie hatte!

Jetzt war ich vor kurzem leider doch nochmal so doof in einem anderen Forum ein Bericht zu schreiben,weil ich die Bewertung ihrer Person nicht grechtfertigt fand,und halt anders darüber denke,und es folgte genau das gleiche Spiel,auf das ich aufgrund meines Egos leider wieder einging!
Und täglich grüßt das Murmeltier!
Fake,Dame des Gewerbes,Zuhälter,Schwuler,diesmal teilweise sperrung meines Accounts durch den Admi,und schließung des Theard!
(Ein Bärendienst,denn ich meiner SW damit getan habe,supi,supi )
Argumente meiner Gegner waren,der Beitrag im anderen Forum,und meine vielen Gästebucheinträge bei ihr!
Worauf ich versucht habe über mehrere Tage mit ihm,bzw. anderen Moderator direkten Kontakt, aufzunehmen,um die Sache richtig zustellen,was ich durchaus hätte können,leider ohne Erfolg!
Da ich mir nicht sicher war ob meine Mails überhaupt ankommen,oder vorher schon aufgrund meiner sperrung geblockt wurden,habe ich mich entschlossen es dort über einen neuen Nick nochmal zu versuchen.
Damit ich endlich von ihnen angehört werden würde,und die Sache bereinigen könnte!
Wollte halt umbedingt meinen Fehler wieder ausbügeln,den schließlich bekommt sie dafür die Quietung,obwohl sie damit garnichts zutun hat,und nicht ich,da mich ja niemand kennt!
Ich schrieb also Mail an die Verantwortlichen des Forums,und einen Beitrag mit der Bitte um Kontaktaufnahme ins Forum.
Darauf hin wurde mein neuer Account komplett gelöscht und der Beitrag auch,natürlich ohne mich anzuhören!

War mir jetzt wirklich eine große Lehre,ärger mich am meisten über mich selber,da ich überhaupt in so ein Forum geschrieben habe,den Fehler wiederholte,und ihr damit vielleicht geschadet habe!
Habe dort auch unter Sascha Lübeck geschrieben,worauf hin schon einer in ihrem Gästebuch fragte,ob sie auch in Lübeck besuchbar wäre,da ich für sie gehalten werde,und ja mit Sascha Lübeck schreibe.

Alle Argumente die ich im Forum vorgebracht habe,wollten sie garnicht hören,oder sie haben sie sich zurecht gebogen,denn sie hatten ja schon ihre eigene Wahrheit gefunden!

Sentenza
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Beitrag von Sentenza »

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Sascha Lübeck hat geschrieben:Bin seit Januar Kunde bei meiner angebeteten SW,und war gleich so sehr von ihr begeistert,verliebt ( denkt was ihr wollt ),das ich einen sehr,sehr positiven Bericht über sie in einem Freierforum geschrieben habe,wohl für viele der User zu ungenau und zu euphorisch,worauf es zu Anfeindungen kann,und nach kurzem hin und her,ich als Fake,Dame des Gewerbes,Zuhälter abgestempelt wurde.
Und was glaubst Du, warum das so war?
Sind die in den Freierforen einfach alle blöd?
Oder kann das einen Grund haben, dass besonders positive oder besonders negative Berichte von ganz neuen Usern verdächtig sind?

Sascha Lübeck
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Beitrag von Sascha Lübeck »

War noch nicht fertig mit meinen Bericht,musste vorhin aber leider unterbrechen!

Mein erster Account ist komischer weise noch nicht komplett gesperrt,und der geschloßene Beitrag mit meiner denunzierung als Dame des Gewerbes/Zuhälter noch für jeden zu lesen!
Was ja schön negativ für meine Sw ist,die damit überhaupt nichts zutun hat!
Eine Art stimmungsmache wie ich finde,zumal ich angeboten habe das ganze Richtigzustellen,dies aber nur mit dem Admi ginge,aus persönlichen Gründen,und darauf überhaupt nicht reagiert wird!


Wollte eigentlich nur meine positive Erfahrung mit ihr wiedergeben,niemanden bekehren,oder meine Meinung aufzwängen,was aber völlig in die Hose ging,mal wieder!

Aber eigentlich ärgert mich,ich mache einen Fehler,und schreibe dort,und sie bekommt dafür evtl. die Rechnung,einfach bescheiden!

Ja,da habe ich ihr einen riesigen Bärendienst mit erwiesen,schon blöd!

Um auf deine Fragen zu kommen Sentenza:

Hat sicherlich viele Gründe,lang zum einen sicherlich schon an mir,habe doch sehr euphorisch geschrieben,bin halt verliebt,und hatte dann noch die Frechheit,frech gegenan zu blubbern,was auch nicht förderlich ist!
Das nun alle blöd sind ist quwatsch,aber viele sind missgünstig,vielleicht aber auch nur sehr misstrauisch positven Bewertungen gegenüber,was auch nicht unbedingt das Problem ist.
Hätte mir nur gewünscht von Admi angehört zu werden,und die Chance zu bekommen,meine Argument vorzubringen,die es mir ermöglicht hätten,alles in einem richtigen Licht darzustellen!
Und denn Vorwurf gegen mich/sie zu entkräften,da er nicht richtig ist!

Was negative/positive Berichte von neuen angeht,ist es sicherlich so,das zu positive gleich verdächtig sind,komischer wiese aber negative gerne so angenohmen werden,und es da dann nicht so sehr auf Sachlichkeit ankommt!
Obwohl es doch durchaus auch so sein kann,das andere Damen/Zuhälter/oder deren Kunden versuchen,so die Konkurrenz schlecht zumachen!
Aber negativ wird wohl eher als war empfunden!

Übrigens!
Einer der User aus dem Forum hatte das Format sich während dieser ganzen Sache bei mir zu melden,obwohl er auch eher negativ über sie denkt,und hat sich meine Geschichte angehört.
Konnte ihn von der Wahrheit überzeugen,das ich nur Freier bin,verliebt zwar,aber halt nur Freier,der anscheinend kein glückliches Händchen beim schreiben solcher Berichte hat,und sie keine pimp versuche unternohmen hat!
Die gleiche Chance hätte ich mir vom Admi gewünscht,na ja!

Habe aber meine SW schon über die Ereignisse informiert,damit sie sich nicht über evtl. Andeutungen/Anfeindungen wundert,und weiss woher der Wind weht!
So kann sie,wenn sie aus dem Urlaub zurück ist wenigstens vorbereitet darauf reagieren!

Hoffe blöß das sie nicht all zu böse mit mir ist!

G,Sascha

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

Hallo Sascha,

ich glaube kaum, dass du dir deshalb so viele Gedanken machen mußt. Kein vernünftiger Mensch wird ungeprüft glauben was in solchen Foren steht, unvernünftige Gäste (und die Foren-Platzhirsche, die nur *ihre* Mädels promoten wollen) wird deine Bekannte eh nicht wollen, und die vernünftigen, die sich selbst ein Bild machen wollen, könnten Neukunden für sie sein ...

Liebe Grüße, Aoife
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Sascha Lübeck
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Beitrag von Sascha Lübeck »

Hallo Aoife,
jetzt muss ich doch einwenig lachen,weil das auch hätte von ihr sein können,und wahrscheinlich hast du recht.

Wie sagt sie so oft zu mir:"Sascha du machst dir immer viel zu viele Gedanken,alles gut!

Ja,ich weiss natürlich nicht ob,oder was für Auswirkungen das ganze hat!
Aber meine Ehre verbietet es mir einfach,nichts zu tun wenn ich denke das ich mist gebaut habe,und vorallem wenn dritte dadurch evtl. geschädigt werden!
Aber ich werde natürlich jetzt die Sache dort ruhen lassen,macht ja keinen Sinn es weiter zuverfolgen,da ich denke,alles mir mögliche unternohmen zu haben!

Bin denke ich ziehmlich realistisch,kontrolliert und reflektiert,was mein Leben und Handeln angeht,aber wenn es um sie geht ist meine eine Gehirnhälfte und meine Beschützerinstinkt manchmal etwas überaktiv,wie mir scheind,....was vielleicht am meinem Vornamen und Sternzeichen liegt,zwinker!

Danke,und einen lieben Gruß,
Sascha

Sascha Lübeck
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Beitrag von Sascha Lübeck »

Übrigens Aoife,
wie ist das hier bei euch,wenn Jemand ( user ) gegen Regeln verstößt,weil er wohl augenscheinlich was anderes ist,als angegeben?!
Würdet ihr in drauf ansprechen,bevor ihr anderweitig eingreift.
Würdet ihr gleich eingreifen,ihn aber die Chance geben alles aufzuklären,wenn er drum bittet?!
Oder nur eingreifen?!

Frage aus dem Grund,weil ich vielleicht auch nur zu hohe Erwartungen an die Admis/Moderatoren des anderen Forums gestellt habe,vielleicht ist ihr verhalten ja eher normal in so einer Situation,weshalb auch immer?!

Obwohl schon die Tatsache das ihr eine Rufnummer bereitstellt,unter der man euch erreichen kann,Bände spricht!

Gruß,Sascha

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

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Sascha Lübeck hat geschrieben:Würdet ihr in drauf ansprechen,bevor ihr anderweitig eingreift.
Würdet ihr gleich eingreifen,ihn aber die Chance geben alles aufzuklären,wenn er drum bittet?!
Oder nur eingreifen?!
Hallo Sascha,

das hängt natürlich ganz von den Umständen ab. Nur Eingreifen ohne der "Gegenseite" eine Chance zur Aufklärung zu bieten wäre aber nicht unser Stil, bisher nicht, und soll es auch nicht werden. Der "normale" Weg wäre sicherlich den Betreffenden um Aufklärung der fraglichen Punkte zu bitten. Wenn aber eine SexarbeiterIn durch das Verhalten des users gefährdet oder belästigt wird wäre mein Weg schon problematische Beiträge sofort zu editieren oder zu verschieben und im Extremfall den user direkt zu sperren (ev auch nur die PN-Funktion, falls das ausreichend erscheint), auf alle Fälle ihm aber die Chance zu geben, eventuelle Mißverständnisse aufzuklären. Das gleiche wäre der Fall bei der Verbreitung rechtswidriger Inhalte über die Plattform. Sperren sind aber hier sehr selten gewesen, zumeist verlieren "Irrläufer" ganz von alleine die Lust, wenn sie merken, dass wir konsequent einschreiten.

Soviel zu deiner Frage, allerdings bitte ich dich zu bachten, dass wir ja eine ganz andere Zielsetzung haben als Freierforen, weshalb du unsere Vorgehensweise nicht unbedingt als Standart für alle Foren ansehen kannst.

Liebe Grüße, Aoife
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Arum
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Beitrag von Arum »

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Sascha Lübeck hat geschrieben: aber wenn es um sie geht ist meine eine Gehirnhälfte und meine Beschützerinstinkt manchmal etwas überaktiv,

Das könnte man schon meinen... :002

Vielleicht wäre es nicht unvernünftig diesen Instinkt mal ein wenig herunterzuschrauben. Es dürfte sonst die Gefahr entstehen, die Frau fühlt sich letztendlich von Dir bedrängt. Und vielleicht ist das schon ein wenig der Fall. Man könnte meinen, es ist vielleicht nicht ganz umsonst, dass sie Dir so oft sagt, Du solltest Dir nicht soviele Gedanken machen...


LG,

Arum
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

Sascha Lübeck
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Beitrag von Sascha Lübeck »

Hallo Aoife,
Danke für die Antwort auf meine Frage!

Natürlich ist jede Situation individuell zu betrachten,und zu behandeln,sollte zumindest so sein,was sicherlich auch nicht immer einfach ist!
Sehe eure Herangehensweise auch nicht als Mass aller Dinge,in meinem Fall wäre es dort aber wünschenswert gewesen!
Wollte einfach nur mal gefragt haben!

Hallo Arum,
man könnte es nicht nur meinen,es ist so,ich weiss es ja auch das ich mich in einigen Situation noch viel mehr zurücknehmen muss,und bin sehr bestrebt meine Finger und mein Plappermaul stillzuhalten,was leider nicht immer gelingt!
Sie kann mich schon sehr gut einschätzen,vertraut mir sehr weit,und gesteht mir schon viele Privilegien zu (was ich schon sehr zu würdigen weiß,und auch nicht gefährden möchte,da sie mir wirklich wichtig ist und am Herzen liegt ),aber steckt auch deutlich die Grenzen ab,und benennt diese,was eigentlich sehr angenehm ist!
Da wir Männer leider Gottes dahingehend manchmal doch etwas schwerfällig sind,brauchen halt in der Regel klare Ansagen!

Wenn sie mir Zugeständnisse macht weil sie für sie Ok sind,in welcher Form auch immer,nehme ich sie natürlich dankent an,aber ich erwarte nichts von ihr was sie nicht bereit ist selber preiszugeben!

Das Ganze war mir eine große Lehre,auch wenn es vielleicht sogar für alle anderen Beteiligten in Wirklichkeit völlig unwichtig ist,und garkeinen Einfluss auf irgendetwas hat!

Werde nicht mehr über sie schreiben,außer bis zu einem begrenzten Mass hier,soweit wie nötig,und ich denke das es auch für sie auch Ok ist.
( In den Freierforen habe ich auch nur das geschrieben,was mein persönlicher Eindruck von ihr ist,und was sie selber bereit wäre jedem Neukunden zu erzählen! )

LG,Sascha

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Jupiter
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RE: Ich möchte mit euch über Freierforen diskutieren

Beitrag von Jupiter »

Der Berichteteil in den Internetforen ist ein wichtiger Aspekt für viele User. Ein Bericht über eine Dame sollte im Wesentlichen den anderen Usern dahin gehend ein "Bild" von der Dame verschaffen, inwieweit ihre Angaben korrekt sind (auch Bilder) und ob die im Vorfeld gemachten Zusagen realisiert wurden.
Jedes Forum hat da noch seine "Besonderheiten", welche im Wesentlichen durch die Vielschreiber geprägt wird.

Bei einem Bericht wird u. a. sehr genau hingeschaut, ob dieser User schon andere Berichte geschrieben hat oder ob es ein Erstbericht kurz nach der Anmeldung ist.

Sascha, wenn du in dem Forum bislang ein "unbeschriebenes" Blatt gewesen bist und dann einen sehr persönlichen Bericht (du sagst hier, dass du die Frau liebst) wird dies natürlich sofort hinterfragt. Wenn du dich dann noch entsprechend einlässt, bist du quasi "verbrannt", nicht glaubwürdig.
Wenn du dich dann noch provozieren lässt, bist du schnell gesperrt.

Sascha hier nur noch ein persönlicher Ratschlag / Einschätzung. Ich bin der Ansicht, dass der Begriff "Liebe" im P6 fehl ist und dies dem privaten Bereich vorbehalten sein soll. Pass bitte auf, dass du dich nicht emotionell verrennst.


Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

Sascha Lübeck
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Beitrag von Sascha Lübeck »

Hallo Jupiter!
Ich weiss mittlerweile das ich nicht schlau,zumindest für so ein Forum,geschrieben habe,und auch mein weiteres Agieren war es sicherlich nicht!
Der Fehler war ansich über sie dort zu schreiben!
( Habe aber auch dort in meinem Bericht nicht von verliebt sein/oder ich liebe sie geschrieben!Schon weil ich nicht wollte,das sie es mal durch zufall liest,weiss ja das es für sie nicht in Frage kommt! )

Geht auch garnicht so sehr darum wie es aufgenohmen wurde,sondern vielmehr darum,das mir vom Betreiber nicht die Chance gegeben wurde etwas aufzuklären,nämlich das ich nur Freier bin,und halt nicht eine Dame/oder Zuhälter die/der versucht zu pimpen,was ja letztendlich der Vorwurf ist!
Aber nicht stimmt!
Ob sie nun toll,oder nicht toll gefunden wird,kann ich eh nicht beeinflußen und muss doch sowieso jeder für sich selber entscheiden!
Auch ich bin ja nicht das Mass aller Dinge,.....obwohl,wieso eigentlich nicht?.....,schmunzel!

Eins sei noch gesagt auch zu meinem vorherigen Beitrag!
Sie hat mich schon gut im Griff ( was ich nicht negativ meine ),und weiss die Situation zu entspannen wenn nötig,auf eine ihr eigene angenehme Art.
Es täuscht auch der Eindruck,es waren nicht viele solcher Momente in den es dabei um unser Miteinander ging!

Nein,unser Mitteinander ist sehr entspannt,die Grenzen abgesteckt!Die paar Momente wo es mit mir wohl durchgegangen ist,wahren halt in diesen Foren,und das wahren auch die Male wo es gründlich nach hinten los gegangen ist!
Sonst bin ich ihr gegenüber schon sehr zurückhaltent und kontrolliert!
Will sie nicht mit etwas verprellen,von dem ich selber weiss,das es nur ein Traum sein darf und kann!

Von daher."Alles gut,was das angeht!",zwinker!

LG,Sascha

Sascha Lübeck
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Beitrag von Sascha Lübeck »

Aktuelle Meldung,in meinem Fall!

Ein Moderator des Forums hat sich gestern doch noch per Mail bei mir gemeldet,bin positiv überrascht gewesen!

Text:
"Hallo Sascha,
bitte nimm es einfach so hin wie es gelaufen ist.
Ein persönliches Gespräch wird definitiv nicht stattfinden,Weder telefonisch noch irgendwie anders.
Wenn etwas besprochen werden müsste,dann könnte dies auch per Mail geschehen.

In diesem Fall muss nichts mehr besprochen werden.
Wenn du das Problem hast,dich in eine Hure verliebt zu haben,dann solltest du Foren wie diese meiden.
Wir möchten dich aus unserem eigenen Interesse bitten,dich aus dem Forum fernzuhalten,da wir Beiträge,die durch die Gefühle bzw.Nähe zu einer Hure derart einseitig subjektiv eingefärbt sind,heir nicht gebrauchen können.

Gruß,...."

Mehr als ich zuletzt noch von ihnen erwartet habe!
Und in den meisten Punkten stimme ich ihnen mittlerweile zu!
Habe mich in einer letzten Antwort-Mail dafür bei ihnen bedankt,da ich jetzt zumindest von ihnen eine klare Ansage habe.Ihnen zugesichert das ich kein Interesse daran habe es noch weiter aktiv zuverfolgen,oder das Forum anderweitig zu nutzen.
Was so auch ist,ehrlich!!!
Habe aber auch nochmal hinterfragt,wieso dann mein Beitrag nicht gelöscht wird,wenn er so ungeeignet ist,zumal der Schatten der durch in geworfen wird nicht auf mich fällt,sondern auf die unbeteiligte Dame!

Werde als unangemeldeter User gelegentlich mal schauen,ob sich dahingehent noch was ändert,einfach der neugierse halber!
Ich erwarte aber keine weite Reaktion von ihnen,sollte es wiedererwarten doch noch passieren,werde ich es euch wissen lassen.

LG,Sascha

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Ariane
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RE: Ich möchte mit euch über Freierforen diskutieren

Beitrag von Ariane »

Ich muss das Thema noch einmal kurz hochholen. Ich beschäftige mich ja schon seit längerem mit virtueller "Vergemeinschaftung" und Forenkommunikation.
In diesem Zusammenhang habe ich ein interessantes Interview zwischen Falk Richter und Eva Illouz gefunden, daß die Dramaturgie von Internet-Dating m.E. generell kennzeichnet. Vertrauen, Misstrauen.........

langer Text, aber mit viel nachdenkenswertem Inhalt, wie ich finde, der über "Freier-Foren" weit hinausgeht, aber seine Strukturen lesbar macht.

"Falk Richter, Autor von UNTER EIS, TRUST und PROTECT ME spricht mit der israelischen Soziologin Eva Illouz über Identitäten und Beziehungen in Online Foren, Wut und Wutmanagement und Widerstand: " Die Technik, über seine Gefühle zu sprechen, ohne dabei diese Gefühle zu empfinden, wird in den Therapien trainiert. Man löst sich also von seinen Gefühlen, man bearbeitet sie. Und das Ideal einer reifen Psyche, das sich überall durchgesetzt hat, kennt eben keine Wut, sondern kennt nur den Menschen, der seine Wut zu jeder Zeit vollständig unter Kontrolle hat. Die Kontrolle über seine Gefühle zu verlieren, wird als unreifes, kindliches Verhalten angesehen und hat dazu geführt, dass Wut in unserer Gesellschaft als völlig unangemessen gilt."


MISSTRAUEN UND WUT
Ein Gespräch zwischen Falk Richter und Eva Illouz

Falk Richter: Ich würde mit Ihnen gerne über Vertrauen in modernen Beziehungen sprechen. Beziehungen, die über Internetportale vermittelt werden. Zunächst einmal werden die Leute ja aufgefordert, sich dort selbst sehr detailliert und formalisiert zu beschreiben, man muss sich selbst, seinen Körper, seine Persönlichkeit, aber auch seine Wünsche, sein Begehren in Einzelteile zerlegen und genau kategorisieren. Man muss sich also erst einmal von außen betrachten, bewerten, beschreiben mit Hilfe formalisierter Bewertungsbögen. Man wird angehalten, sich möglichst so vorteilhaft zu präsentieren, dass man auch schnell Interessenten findet. Dabei tritt man in Konkurrenz mit sehr vielen anderen Nutzern. Gleichzeitig werden einem aber auch unermesslich viele mögliche Partner angeboten. Um erfolgreich zu sein, muss man sich nun gut verkaufen auf einem recht aggressiven Markt und man muss überhaupt erst einmal in der Flut der Optionen eine Entscheidung treffen können, wen man eigentlich live treffen will. Leute, die sich in Internetdatingforen begeben, manipulieren oftmals ihre Profile. Sie nutzen dieselben Techniken, die auch in der Werbung genutzt werden, um ein Produkt anzupreisen. Haben denn diese Leute eigentlich Vertrauen in die Echtheit der anderen Profile, die ihnen da im virtuellen Raum begegnen?
Eva Illouz: Nein, überhaupt nicht. Die Grundannahme eines jeden Nutzers ist, dass man den Profilen nicht vertrauen kann. Die meisten Nutzer machen falsche Angaben zu ihrem Alter, ihrem Einkommen, und sie stellen manipulierte oder komplett falsche Fotos von sich ins Profil. Das heißt, man kann davon ausgehen, dass niemand sich beim Online Dating vertraut. Einige Sites versuchen bereits, auf dieses Misstrauen zu reagieren und fordern die Nutzer auf, keine Angaben zu ihrem Alter zu machen. Man gibt dann dort nur noch seinen Geburtstag, aber nicht mehr das Geburtsjahr an. Es gibt also dieses Grundmisstrauen und wenn sich die Leute dann live treffen, wird es komplizierter. Internetdating hat einen grundlegenden Wandel in der Art hervorgerufen, wie heute Dates ablaufen. Die Treffen ähneln einem Businessmeeting, bei dem jede Seite davon ausgeht, dass der andere lügt oder etwas verschweigt. Beide Seiten versuchen herauszubekommen, ob das Produkt, das der andere zu verkaufen versucht, nicht doch irgendwelche Fehler oder Schwächen hat, die er verschweigt. Beide sind hauptsächlich damit beschäftigt, den anderen der Lüge zu überführen. Die Treffen sind also von einem grundlegenden Misstrauen geprägt, und trotzdem will man etwas von dem anderen: eine romantische Beziehung. Und die erfordert wiederum Vertrauen. Man will sich fallen lassen können. Es gibt also ein ständiges Hin und Her zwischen diesen beiden gegensätzlichen Haltungen von Misstrauen und Vertrauen.

Hat das die Leute davon abgehalten, sich live zu treffen? Verbringen sie stattdessen ihre Zeit lieber mit Chatten und machen nicht mehr den Schritt vom virtuellen Raum in den realen, weil sie zu wenig Vertrauen haben, dass derjenige, den sie da treffen, irgendetwas mit dem zu tun hat, was er in seinem Profil angegeben hat?
Online Dating ist trotz dieses großen Misstrauens enorm populär, vor allem in den USA. Das Misstrauen hält die Leute also nicht davon ab, sich live zu treffen. Viele wollen einfach nicht allein sein und suchen eine Beziehung und glauben weiterhin, dass sie diese Beziehung über Datingseiten finden können.

Die Datingseiten haben ja auch ein enormes Angebot an Profilen, das einem immer suggeriert, dass man irgendwann schon jemanden finden wird.
Gerade die Portale, die enorm viele und sehr ausdifferenzierte Fragenkataloge entwerfen, werden mehr und mehr genutzt.

Die erhöhte Komplexität schafft dann also wieder Vertrauen. Muss man sich diese Dates als eine sehr paranoide Veranstaltung vorstellen, wenn keiner der Beteiligten dem anderen vertraut?
Es gibt diesen Film Mr. und Mrs. Smith. Die Struktur der in dem Film beschriebenen Beziehung entspricht ziemlich genau der Struktur moderner Internetdates. Mr. und Mrs. Smith arbeiten beide als Undercover-Agenten, wissen aber jeweils nichts von der geheimen Aktivität des Partners. Sie spielen sich also unentwegt etwas vor und versuchen gleichzeitig herauszufinden, wie der andere wirklich ist. Ihre Beziehung und das, was sie voneinander wissen und allmählich übereinander in Erfahrung bringen, verschiebt sich dauernd, sie müssen ihr Verhältnis zueinander immer wieder neu austarieren und stets prüfen, ob sie neue Informationen über den anderen bekommen, die ihnen mehr Gewissheit über das wahre Leben, das wahre Selbst des anderen geben könnten. Sie sind ein Liebespaar, sie sind Geschäftspartner, sie sind auch Agenten und sie müssen Informationen über die wahre Identität des anderen herausfinden. Dies scheint mir eine der fundamentalen Veränderungen in Beziehungen zu sein: Man versucht unentwegt herauszufinden, wie der andere wirklich ist. Ist er wirklich so, wie er sich gibt, stimmt es wirklich, was er sagt, fühlt er wirklich das, was er vorgibt zu fühlen? Und der fundamentale Unterschied zu früheren Jahrhunderten liegt darin, dass dieses Misstrauen nie endet. Das Misstrauensverhältnis bleibt bestehen. Im 17. Jahrhundert zum Beispiel gab es bestimmte Techniken, die Angaben und Aussagen eines potentiellen Partners zu überprüfen. Man holte Informationen über den anderen ein und überprüfte, ob seine Angaben zu seinem Beruf, seinem Einkommen, seiner Herkunft korrekt waren. Hatte er nicht gelogen, so beruhigte sich die Lage und man begab sich in eine Beziehung grundsätzlichen Vertrauens. Man fragte nicht mehr weiter. Heute ist das anders. Wir haben ein grundsätzliches Misstrauen in den anderen. Und wir haben ein grundsätzliches Misstrauen in unsere Möglichkeiten, den anderen wirklich zu überprüfen. Wenn also Angaben zu Einkommen und Hochschulabschluss überprüft sind, fragen wir weiter: Ist der andere wirklich so, wie er vorgibt zu sein? Meint er wirklich alles, was er sagt? Fühlt er wirklich so, wie er vorgibt zu fühlen? Mr. und Mrs. Smith können ihr gegenseitiges Misstrauen nicht mehr beruhigen, es bleibt bestehen. Sie sind ständig dabei, sich gegenseitig zu verhören, sie sind Agenten, die einander ausspionieren und versuchen, am Verhalten des anderen abzulesen, ob irgendetwas an ihm nicht stimmt. Diese Beziehungen sind ähnlich wie in der Wirtschaft, wo man davon ausgeht, dass der andere sich nicht an einen Vertrag hält oder den Vertrag jederzeit aufkündigt. Es kommt also nie Ruhe in die Beziehung, da man immer davon ausgeht, dass der andere ohne Vorankündigung die Beziehung aufkündigt, ein neues Projekt beginnt. Man hegt also unentwegt einen Verdacht gegen den anderen. Und man ist immer damit beschäftigt, den anderen zu überprüfen. Wir sind also wie Polizisten, die einander überwachen und verhören.

Eine sehr paranoide Beziehungsstruktur.
Ich habe eine Freundin, die immer dann, wenn ihr Mann auf eine Konferenz in eine andere Stadt eingeladen ist, im Internet prüft, ob diese Konferenz wirklich stattfindet, oder ob irgendwelche Exfreundinnen von ihm an dieser Konferenz teilnehmen. Sie bleibt also ständig in dieser Bewegung, die sich von Vertrauen zu Misstrauen hin und her bewegt. Sie muss jeden Tag ihr Misstrauen beruhigen, indem sie Fakten sammelt, die ihr die Sicherheit darüber geben, dass ihr Partner wirklich das tut, was er vorgibt zu tun. Im 17. Jahrhundert gab es nicht dieses Konzept, dass man unentwegt herausfinden will, wie der andere wirklich tief in seinem Inneren ist und denkt und fühlt. Wie bist du WIRKLICH? Da hat sich diese Erfahrung, die Menschen mit Internetprofilen gemacht haben – nämlich die, dass eine enorme Diskrepanz zwischen Selbstdarstellung und dem realen Erscheinungsbild liegt – in die realen Beziehungen übertragen. Bist du wirklich immer treu? Liebst du mich wirklich unbedingt? Bist du wirklich der Mann oder die Frau, der ich für immer vertrauen kann? Wir stellen diese Fragen, haben aber keine Mechanismen der Überprüfung.

Es gibt also diesen Wunsch nach exzessiver Romantik. Ich will, dass du mich immer liebst. Ich will, dass du genau so bist, wie du wirklich bist. Ich will genau wissen, wer du wirklich bist. Gleichzeitig können viele Menschen nicht genau sagen, wer sie eigentlich wirklich sind, und versuchen dies mit Hilfe vom Coaches und Psychotherapeuten herauszufinden. Die Coaches müssen ihnen in aufwändigen Prozessen dabei helfen herauszufinden, was sie denn da eigentlich von sich als Produkt verkaufen sollen, wer sie denn nun eigentlich wirklich sind. Und vielleicht lässt sich das gar nicht beantworten. Wer bin ich wirklich? Ich bin immer anders, und zwar in Abhängigkeit davon, mit wem ich gerade zusammen bin. Ich habe mit Richard Sennett an anderer Stelle über dieses nicht zu beruhigende Misstrauen gesprochen: Ich weiß, dass Consultants in einer ganz bestimmten Sprache und Verhaltensweise geschult werden, sie erlernen die Technik, mein Vertrauen zu wecken, mich zum Sprechen zu bringen, mir etwas zu verkaufen. Gerade dann, wenn es so scheint, dass ich ihnen vertrauen kann, da sie mir so perfekt diesen Eindruck vermitteln, werde ich enorm misstrauisch. Ich muss also Mechanismen entwickeln, dahinterzukommen, wie ich die Zeichen, die diese Menschen aussenden, absuchen kann nach Anhaltspunkten für Vertrauenswürdigkeit.
Im realen Leben können sie sich dabei auf ihre Intuition verlassen.

Wie ist das beim Internetdating? Wenn ich dem anderen nicht real begegne?
Da wird es kompliziert. Grundsätzlich gehen Menschen, wenn sie sich real begegnen, einfach von einer Anziehung aus, die besteht oder nicht. Sie verlassen sich auf ihre Intuition. Die Stimme eines anderen Menschen kann sehr wichtig sein. Wie er sich bewegt, seine Gesten, sein Blick, wie er mich anschaut, wie er lacht. Ich erlebe ihn und ich reagiere auf ihn und wir treten in Interaktion und entwickeln unsere gemeinsame Beziehung. Beim Internetdating habe ich zunächst einmal enorm viele Informationen zur Verfügung, die ich aber alle nicht sofort überprüfen kann. Und ich habe als einzigen Anhaltspunkt nur das Bild. An die Stelle von Intuition tritt dann also das Aussehen, die Schönheit als Kategorie, die mich durch die Partnersuche lenkt. Und hier kann ich mich eben immer täuschen, da das Bild eventuell bearbeitet wurde. Ich habe also kein Vertrauen in das, was ich sehe und als Bild begehre. Vielleicht existiert es nicht.

Man entwickelt dann vielleicht Mechanismen, wie man Bilder genau überprüft. Wurde bei diesen Bildern Photoshop angewendet? Sind es überhaupt aktuelle Bilder? Man sucht das Bild nach Anzeichen ab, die einem sagen können, ob man dem Profil vertrauen kann oder nicht.
Ganz genau. Alles konzentriert sich auf das Bild. Nicht mehr auf die unmittelbare Begegnung, sondern auf die Auswertung von Bildern. Das Bild muss mich ansprechen und gegen das Bild hege ich auch einen Verdacht.

Und gegen das Profil hege ich den gleichen Verdacht wie gegen die Werbung für ein Produkt oder gegen ein Fondsderivat, bei dem ich nicht weiß, woraus es eigentlich wirklich besteht. Das Profil ist ein Versprechen auf eine Beziehung, so wie das Fondsderivat ein Versprechen auf einen hohen Gewinn ist, und bei beiden weiß ich nicht, ob sie sich jemals einlösen werden oder ob beide einfach Fantasmen sind, gegen nichts in der Realität einzutauschen.
Vertrauen wird immer wieder täglich neu in Frage gestellt und immer wieder neu erarbeitet und ausgehandelt. Das Misstrauen kehrt immer wieder zurück in die Beziehung und muss dann beruhigt werden.

Das ist natürlich sehr anstrengend. Ich kann dir niemals vertrauen, selbst, wenn ich schon Jahre mit dir zusammen bin. Hinzu kommt eine andere Rastlosigkeit, die Sie in ihrem Buch Gefühle in Zeiten des Kapitalismus beschreiben. Beim Internetdating trete ich in einen Raum der unermesslich vielen potentiellen Partner. Wenn ich einen Partner auswähle und treffe, habe ich immer im Hinterkopf, dass eventuell einer der 20 000 anderen, die der Computer auf Grundlage meiner Profilsuche für mich als potentiellen Partner errechnet hat, viel besser zu mir passt als derjenige, der mir gerade gegenübersitzt. Es gibt so viele Möglichkeiten, es wird schwer, mich zu entscheiden. Wenn ich ein Date habe, denke ich unentwegt an die anderen Optionen, die noch offen sind, die vielleicht besser sind. Internetdating verspricht ja, dass es die Partnersuche enorm vereinfacht, aber ich denke, tatsächlich macht es die Partnerwahl enorm kompliziert und unsicher.
Hinzu kommt, dass man den Leuten immer unterstellt, sie wüssten genau, wonach sie suchen. Die Menschen wissen aber nicht genau, was sie wollen, das zeigen alle Studien. Und je mehr Auswahl sie haben, desto verwirrter sind sie in Bezug auf ihre Wünsche. Sie begreifen die anderen Nutzer als Ware, und preisen sich selbst ebenfalls als Ware an, aber sie wissen nicht genau, wie sie sich orientieren sollen, sie wissen nicht genau, welches der vielen Profile sie wirklich begehren.

Die Leute haben also nicht unbedingt das Vertrauen, dass das, was sie da in ihrer Suche angeben, auch das ist, was sie wirklich wollen, und somit hegen sie auch den Verdacht, dass die Profile, die der Computer für sie heraussucht, nicht wirklich ihr Begehren widerspiegeln. Und dann treffen sie auf diese Menschen, von denen sie nicht wissen, ob sie die überhaupt wollen und von denen sie a priori glauben, dass sie nicht ihrem Profil entsprechen. Die Treffen sind von großem Misstrauen begleitet, das die Beziehung, wenn sie tatsächlich zustande kommen sollte, immer begleiten wird. Wir haben bei den Proben zu Trust viel mit dieser Art Grundmisstrauen, das sich durch alle Beziehungen zieht, gearbeitet. Es gab die Improvisationsaufgabe für die Tänzer: „Ihr habt kein Vertrauen zueinander, aber ihr wollt Nähe zueinander aufbauen.“ Mich hat diese Frage in meiner Arbeit sehr beschäftigt, wie lässt sich in Misstrauensverhältnissen Nähe herstellen, ist das überhaupt möglich?
Ich habe noch eine andere Frage, die sich auf Ihr Buch Die Errettung der modernen Seele bezieht. Es geht um Wut. Es scheint für Westeuropäer unglaublich schwer geworden zu sein, ihre Wut zum Ausdruck zu bringen. Es scheint so, als würden Menschen, die Wut empfinden, diesem Gefühl nicht vertrauen, und es für einen Defekt halten. Sie vertrauen nicht darauf, dass ihre Wut angesichts einer politischen oder sozialen Situation berechtigt ist. Sie gehen eher davon aus, dass ihre Wut ein Gefühl aus der Kindheit ist und auf ungelöste Konflikte mit den Eltern zurückgeht. Wut wird als ein Gefühl angesehen, dass man nicht äußern soll, sie wird komplett diskreditiert und zurückgehalten.
Ja, das sehe ich genauso.

Können Sie mir erklären, wieso es so schwierig für Menschen in Westeuropa und Amerika ist, ihrer Wut Ausdruck zu verleihen?
Beziehungen sind immer über Machtverhältnisse definiert. Und Macht und Wut gehören historisch gesehen zusammen. Derjenige, der Macht hat, darf seine Wut zum Ausdruck bringen. Derjenige, der keine Macht hat, darf seine Wut nicht zeigen. Wir leben heute in demokratischen Gesellschaften und dort gilt es als illegitim, seine Macht zu demonstrieren bzw. offen auszuleben. Wut ist immer eine Manifestation von Macht. Und offenes Zurschaustellen von Macht und Wut bricht mit der stillschweigenden Vereinbarung, dass alle Menschen in unserer Gesellschaft gleich sind, gleiche Rechte haben, dass wir in einer demokratischen und nicht in einer hierarchischen Gesellschaft leben. Deshalb wurde Wut weitgehend aus unserer Gesellschaft verbannt. Dies ist ein sehr spezifisches Merkmal des zwanzigsten Jahrhunderts. Hier kam zum ersten Mal die Idee auf, dass ein guter Boss seine Gefühle komplett kontrolliert und seine Wut nicht zeigt. Wenn also ein Angestellter einen Fehler gemacht hat, dann war es vormals Standard, dass ein guter Boss seine Wut darüber zum Ausdruck brachte. Das ist heute anders. Wut gehört zu den Gefühlen, die man nicht in den Arbeitsalltag einbringt, da sie die Teamarbeit, das Denken in flachen Hierarchien beeinträchtigt. Im Gegenzug ist es so, dass derjenige, der Wut empfindet, damit anzeigt, dass er verletzbar ist, dass er durch eine Äußerung oder eine Handlung eines Kollegen oder seines Chefs getroffen und emotional beeinträchtigt wurde und dass er nicht in der Lage ist, Abstand von seinen eigenen Gefühlen zu nehmen und diese zu kontrollieren. Ein Angestellter zeigt also seine Wut gegenüber seinem Chef auch nicht offen, weil er damit seine Schwäche, seine Verletzbarkeit eingestehen würde. Er würde zugeben, dass der Chef die Macht hat, ihn wütend zu machen und würde sich damit als unterlegen zeigen und das wäre ihm unangenehm.

Die Fähigkeit, Distanz zu seinen eigenen Gefühlen zu entwickeln, sie zu analysieren, kontrolliert einzusetzen, wird heute als wichtiges Ziel formuliert.
Es geht um Autonomie und das Gefühl, selbstbestimmt zu handeln. Es gibt sehr viele Workshops, in denen man lernen kann, eine Grenze zu ziehen zwischen sich und seinen eigenen Gefühlen, die Gefühle von sich abzulösen, in den Griff zu bekommen und kontrolliert einzusetzen. Hier lernt man, sich von seiner Wut zu distanzieren, Wutgefühle nach psychoanalytischen Gesichtspunkten genau unter die Lupe zu nehmen und man lernt, sich seiner Wut zu entledigen. Man verleiht seiner Wut nicht mehr Ausdruck, man kontrolliert sie. Und das wird als Zeichen von Selbstbestimmtheit, von Macht und Autonomie gesehen: Niemand kann mir etwas anhaben, niemand erreicht mich so sehr, dass ich Wut empfinde, ich bin unverletzbar. Es gibt heute einen Gefühlszustand, der sehr propagiert wird: Ich nehme alles sehr gelassen hin, nichts kann mich aus der Bahn werfen, ich stehe über meinen Gefühlen, ich werde nicht wütend.

Kann man dies als ein Gefühl der Machtlosen bezeichnen? Die Machtlosen lernen unentwegt ihre Wut zu kontrollieren, um ihre Ohnmacht nicht zur Schau tragen zu müssen und bezeichnen das als Gelassenheit, als ein Stadium, in dem sie nichts mehr erreichen kann, das sie verletzen könnte.
Ganz genau.

Noch einmal zum Anfang: Wut auszudrücken ist also ein Privileg der Mächtigen. Insofern wirkt es logisch, dass Menschen ohne Macht darin trainiert werden, ihre Wut nicht zu äußern. Sie beschreiben in Ihrem Buch Die Errettung der modernen Seele, dass auch Menschen in Führungspositionen lernen, ihre Wut nicht zu äußern.
Wut wird als unlauteres Gefühl angesehen, denn Machtverhältnisse sollen heute nicht mehr offengelegt werden. Man zeigt seine Macht nicht, wenn man sie hat.

Da es die gesellschaftliche Verabredung gibt, dass alle Entscheidungen in unserer Gesellschaft nicht aufgrund von Machtverhältnissen, sondern aufgrund von demokratischen Mehrheitsbeschlüssen oder Sachzwängen getroffen werden.
Genau. Machtverhältnisse bleiben verdeckt. Auch in der Arbeitswelt versucht man, die Machtverhältnisse nicht offen auszuleben. Das Projekt, die Arbeit stehen im Vordergrund, nicht die Hierarchie. Man spricht vom Team, das zusammen die Aufgabe erledigt.

Die Tatsache, dass Machtstrukturen verdeckt gehalten und mit Sachzwängen umschrieben werden, macht es wiederum schwer, seine Wut gegen irgendetwas zu richten. Man kann keinen Täter mehr ausfindig machen. Man weiß nicht, gegen wen man eigentlich seine Wut richten soll. Gleichzeitig ist Wut ein Gefühl, das völlig diskreditiert wurde. Wut wird als grundsätzlich unangemessen, als ein persönliches Problem desjenigen, der sie empfindet, angesehen, Wut gilt als peinlich, unschicklich, und es zeigt an, dass derjenige, der Wut zeigt, noch auf einem sehr primitiven Level des Selbstmanagements steht.
Die Psychoanalyse hat dazu sehr viel beigetragen, dass man Gefühle kategorisiert in reife und unreife Gefühle. Wut wird als unreifes, niederes Gefühl angesehen. Gelassenheit wird als ein sehr reifes Gefühl auf der Werteskala eingestuft. Die Psychoanalyse fordert von uns, dass wir unserer Frustration ohne Wut Ausdruck verleihen können. Die Technik, über seine Gefühle zu sprechen, ohne dabei diese Gefühle zu empfinden, wird in den Therapien trainiert. Man löst sich also von seinen Gefühlen, man bearbeitet sie. Und das Ideal einer reifen Psyche, das sich überall durchgesetzt hat, kennt eben keine Wut, sondern kennt nur den Menschen, der seine Wut zu jeder Zeit vollständig unter Kontrolle hat. Die Kontrolle über seine Gefühle zu verlieren, wird als unreifes, kindliches Verhalten angesehen und hat dazu geführt, dass Wut in unserer Gesellschaft als völlig unangemessen gilt. Wer Wut zeigt, ist unreif, zeigt seine Schwäche, steht auf einer psychologisch gesehen primitiven Stufe."

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friederike
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Beitrag von friederike »

Eine Kollegin hat mir erzählt, dass ich jetzt auch in einem Freierforum "besprochen" worden bin. Anscheinend bin ich dort als "Erstsemester mit löblichen Leistungen im Mündlichen, aber im Hauptfach Analogie durchgefallen" beschrieben. So einen Quatsch schaue ich mir nicht an (die Kollegin sagt, ich wäre gemessen am Standard dieser Foren noch gut weggekommen).

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Beitrag von alana »

Ach, ich würde mir keine Gedanken darüber machen, was die in Freierforen schreiben. Sie sind nur eine Minderheit aller Kunden, die sich für wichtiger halten, als sie sind.

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Beitrag von Sascha Lübeck »

Hi,ihr lieben!

Ich denke mittlerweile auch,das diese Freierforen nicht wirklich wichtig sind für die Arbeit einer SW,bzw. kaum Einfluß auf das verhälten anderer Kunden hat,was den Besuch bei euch angeht!
Meistens sind es eh die selben die dort schreiben,oftmals noch über Damen bei denn sie selber noch nicht waren,und in einer Form....,halt nicht das oberste Niveau,...hat eher was von Stammtisch,selbstbeweihräucherung,usw.....!

Leider mußte ich es selber erleben,...kleiner Dussel ich,schmunzel!

Meine SW tut sich sowas auch nicht mehr an,...alana sieht es wohl ähnlich,...und du friederike solltest es auch nicht mehr tun,...bringt wirklich nichts!

Bereitet einem blöß unnötig Ärger!

LG,Sascha

mareike4you
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gekaufte Werbeberichte

Beitrag von mareike4you »

Hallo zusammen,

ich stehe dem Thema gespalten gegenüber. Wie überall gibt es die "guten" und die "bösen". Freierforen können hilfreich sein, oft allerdings sind die Ergebnisse verfärbt und mit Werbung durchsät.

Ich selbst habe ein Email Angebot bekommen. Es wollte ein User eines bekannten Freierforens zu mir kommen und meinen Service in Anspruch nehmen mit der Garantie einen positiven Bericht zu verfassen, sofern ich ihm Rabatt einräume. Bei mir hat es leider nicht funktioniert, will aber nicht wissen bei wie vielen Damen er damit angekommen ist. Man braucht sich nur anzuschauen über wen berichtet wird. Oft sind es immer dieselben Läden oder Damen. Die werden regelmässig wieder aus der Versenkung geholt, damit der Werbefaktor erhalten bleibt. Und ebenso oft sind es immer dieselben die darüber berichten. Neulinge werden gerne zerfetzt wenn sie über einen bisher nicht erwähnten Laden schreiben und dann noch positiv. Werbeberichte werden somit auch gekauft und verkauft, wie mir selbst in Insider berichtet hat.

Eines ist aber Fakt: wer gute Arbeit leistet und sich seiner sicher ist, braucht den Käse nicht und sollte sich davon auch gar nicht beirren lassen.

LG Mareike