Hallo,
mir ist folgendes wiederfahren:
Am Montag hatte ich ein Date, mit einem jungen Mann, der mich dann am Donnerstag anrief und mir erzählte, er habe nun starkes Fieber, geschwollene Lymphknoten und eine riesen Angst sich bei mir mit HIV angsteckt zu haben.
Im Gesppräch kristallisierte sich dann raus, das er wohl das erste Mal bei einer Sexarbeiterin war und nun ein schlechtes Gewissen gegenüber seine Frau und dem kleinen Kind hätte.
Ich war natürlich mehr als überrascht, mit so einer Aussage konfrontiert zu werden.
Wir hatten kein AO und ich weiß sicher, das ich gesund bin. Seiner Meinung nach könnte er sich ja infiziert haben, weil er einen Riss am Finger hatte und meine Scheide gestreichelt hat.
Ich habe natürlich versucht, den guten Mann etwas zu beruhigen, das er vllt. erstmal zum Arzt gehen sollte, um sich auf Grippeviren untersuchen zu lassen und das man Symptome auch oft erst entwickelt, wenn das schlechte Gewissen überhand nimmt und man im Internet sich über mögliche HIV Symptome informiert.
Natürlich bin ich auch ziemlich erschrocken darüber und mache mir schon meine Gedanken darum.
Wie würdet ihr in so einer Situation reagieren, wenn man quasi indirekt vorgeworfen bekommt, jemanden angesteckt zu haben, was aber nicht der Fall ist ?
Würdet Ihr Euch mit dem Kunden auseinandersetzen oder einfach ignorieren, abhaken?
Lg Lulu
Wie mit der HIV Angst vom Kunden umgehen?
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RE: Wie mit der HIV Angst vom Kunden umgehen?
@Lulu09
Das erinnert mich an Folgendes: Vor Jahren bat mich eine hier vertretene Escortagentur um Vermittlung - ein junger Mann hat Beschwerde geführt, dass er von einer von der Agentur vermittelten SW angesteckt worden wäre - und er hat einen HIV-Test von der Dame verlangt.
Grundsätzlich kann kein Gast von irgend Jemand einen Test verlangen - hinzu kommt, dass der Test selbst wenig Aussagekraft hat, auf Grund der langen Inkubationszeit bei HIV. Man kann also HIV-Träger sein - und der allgemein übliche Test zeigt absolut nichts, da sich noch keine Antikörper entwickelt haben.
Der junge Mann ließ nicht locker - schilderte die gleichen Symptome wie Dein Kunde und um seine Forderung zu unterstreichen, ließ er auch seine Lebensgefährtin anrufen (er hat zu Hause ein umfassendes Geständnis abgelegt)
Ich habe mit beiden Seiten (SW und Kunden) Kontakt aufgenommen - und mich dazwischen geschoben. Dies geschieht recht oft, bei Streitereien, da wir dadurch ein wenig die "Emotionen" raus nehmen können.
Die SW signalisierte, dass sie durchaus bereit sei einen Test zu machen - aber keines Falls möchte, dass der Kunde auf ihrem Befund ihre Sozialversicherungsnummer bzw. den Realnamen sieht. Sie selbst wollte den Kunden beruhigen - deshalb kam der Vorschlag von ihr. Ich habe den Kunden kontaktiert - und ihn gefragt, ob er mit einem anonymen Test einverstanden wäre (gleichzeitig mit dem Hinweis versehen, dass er keinerlei Anspruch auf irgendeine Handlung der SW hätte), wenn wir garantieren, dass der Test von der betreffenden SW und aktuell ist.
Der Kunde war einverstanden und so kam ein Treffen mit der EscortChefin, der SW, dem Kunden, dessen Lebensgefährtin (!) und mir zu Stande.
Vorher hatte ich noch die SW gebeten, mir den genauen Ablauf des Dates zu schildern - ich hatte kein Interesse bzgl. der Ausführung der sexuellen Dienstleistung, aber ich spürte bereits, dass dieses Gespräch auf Grund der Anwesenheit der Freundin des Kunden auch Vorwürfe in Richtung SW beinhalten wird.
Der Test wurde im Wiener Aidshaus anonym durchgeführt und sobald das Ergebnis da war, kam es zu dem besagten Treffen. Wie von mir befürchtet, war der Test nicht geeignet die Emotionen wirklich am Boden zu halten. Die Freundin kritisierte die SW, dass sie ihren Lebensgefährten gegen seinen Willen.... - Wie ich das hörte, bat ich um eine kurze Unterbrechung und ersuchte die Freundin des Kunden um Auskunft, wie sich das Date ihrer Meinung nach abgespielt hat.
Der Informationsstand der Frau war: Ihr Freund war von 2 Bekannten zu einer Party eingeladen. Bei dieser Feier war ohne Wissen ihres Partners auch eine SW (bezahlt) zu Gast. Die SW begann die Männer zu verführen und so wurde auch der "Freund" schwach - gegen seinen eigentlichen Willen, wurde er oral beglückt.....
Als ich dann (auf Grund meiner Informationen zu dem Abend) fragte, warum gerade der Kunde (der nichts bezahlt hatte - nichts wusste - praktisch vergewaltigt wurde) 20 Euro Trinkgeld gegeben hatte, schlug die Stimmung um - die Freundin entschuldigte sich bei der SW und ab dem Zeitpunkt hatte der "Kunde" nicht mehr viel zu lachen... Ich bin überzeugt, dass er auch daheim noch entsprechende Vorhalte bekommen hat - Am Tisch wurde auch angekündigt, dass er jetzt einen Test machen müsse - und bis zum 2. Test (zur Absicherung) absolute Genusssperre erleben würde....
Warum ich dies hier erzähle: Es zeigt auf, zu welchen Raubersgeschichten Kunden fähig sind, wenn sie das schlechte Gewissen packt. Wenn er Dich nervt schicke ihn zu uns - gib ihm wirklich den Tipp... Wir haben die Nerven :-)
Liebe Grüße
christian
Das erinnert mich an Folgendes: Vor Jahren bat mich eine hier vertretene Escortagentur um Vermittlung - ein junger Mann hat Beschwerde geführt, dass er von einer von der Agentur vermittelten SW angesteckt worden wäre - und er hat einen HIV-Test von der Dame verlangt.
Grundsätzlich kann kein Gast von irgend Jemand einen Test verlangen - hinzu kommt, dass der Test selbst wenig Aussagekraft hat, auf Grund der langen Inkubationszeit bei HIV. Man kann also HIV-Träger sein - und der allgemein übliche Test zeigt absolut nichts, da sich noch keine Antikörper entwickelt haben.
Der junge Mann ließ nicht locker - schilderte die gleichen Symptome wie Dein Kunde und um seine Forderung zu unterstreichen, ließ er auch seine Lebensgefährtin anrufen (er hat zu Hause ein umfassendes Geständnis abgelegt)
Ich habe mit beiden Seiten (SW und Kunden) Kontakt aufgenommen - und mich dazwischen geschoben. Dies geschieht recht oft, bei Streitereien, da wir dadurch ein wenig die "Emotionen" raus nehmen können.
Die SW signalisierte, dass sie durchaus bereit sei einen Test zu machen - aber keines Falls möchte, dass der Kunde auf ihrem Befund ihre Sozialversicherungsnummer bzw. den Realnamen sieht. Sie selbst wollte den Kunden beruhigen - deshalb kam der Vorschlag von ihr. Ich habe den Kunden kontaktiert - und ihn gefragt, ob er mit einem anonymen Test einverstanden wäre (gleichzeitig mit dem Hinweis versehen, dass er keinerlei Anspruch auf irgendeine Handlung der SW hätte), wenn wir garantieren, dass der Test von der betreffenden SW und aktuell ist.
Der Kunde war einverstanden und so kam ein Treffen mit der EscortChefin, der SW, dem Kunden, dessen Lebensgefährtin (!) und mir zu Stande.
Vorher hatte ich noch die SW gebeten, mir den genauen Ablauf des Dates zu schildern - ich hatte kein Interesse bzgl. der Ausführung der sexuellen Dienstleistung, aber ich spürte bereits, dass dieses Gespräch auf Grund der Anwesenheit der Freundin des Kunden auch Vorwürfe in Richtung SW beinhalten wird.
Der Test wurde im Wiener Aidshaus anonym durchgeführt und sobald das Ergebnis da war, kam es zu dem besagten Treffen. Wie von mir befürchtet, war der Test nicht geeignet die Emotionen wirklich am Boden zu halten. Die Freundin kritisierte die SW, dass sie ihren Lebensgefährten gegen seinen Willen.... - Wie ich das hörte, bat ich um eine kurze Unterbrechung und ersuchte die Freundin des Kunden um Auskunft, wie sich das Date ihrer Meinung nach abgespielt hat.
Der Informationsstand der Frau war: Ihr Freund war von 2 Bekannten zu einer Party eingeladen. Bei dieser Feier war ohne Wissen ihres Partners auch eine SW (bezahlt) zu Gast. Die SW begann die Männer zu verführen und so wurde auch der "Freund" schwach - gegen seinen eigentlichen Willen, wurde er oral beglückt.....
Als ich dann (auf Grund meiner Informationen zu dem Abend) fragte, warum gerade der Kunde (der nichts bezahlt hatte - nichts wusste - praktisch vergewaltigt wurde) 20 Euro Trinkgeld gegeben hatte, schlug die Stimmung um - die Freundin entschuldigte sich bei der SW und ab dem Zeitpunkt hatte der "Kunde" nicht mehr viel zu lachen... Ich bin überzeugt, dass er auch daheim noch entsprechende Vorhalte bekommen hat - Am Tisch wurde auch angekündigt, dass er jetzt einen Test machen müsse - und bis zum 2. Test (zur Absicherung) absolute Genusssperre erleben würde....
Warum ich dies hier erzähle: Es zeigt auf, zu welchen Raubersgeschichten Kunden fähig sind, wenn sie das schlechte Gewissen packt. Wenn er Dich nervt schicke ihn zu uns - gib ihm wirklich den Tipp... Wir haben die Nerven :-)
Liebe Grüße
christian
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RE: Wie mit der HIV Angst vom Kunden umgehen?
diese "angst" ist eines der ergebnisse der gauweilereien aus den jahren von 1983 - 1987. http://www.zeit.de/1987/41/keine-kur-na ... s-rezepten
http://www.stevenmilverton.com/2009/05/ ... ngststaat/
schwule, fixer und huren hat man als die "drei risikogruppen - randgruppen" auserkoren, die für die verbreitung von hiv verantwortlich sind. dieses bild hat sich bis heute hartnäckig in vielen köpfen festgehalten.
"Ich war im puff . . . ich glaub ich hab jetzt aids" . . . ist auch heute noch die nr 1. angst in vielen "aufklärungsforen" zum thema hiv.
als beispiel stelle ich mal dieses forum hier rein http://www.med1.de/Forum/HIV/
wie man damit umgeht . . .
sag ihm er soll zu einem hiv arzt gehen, bzw zu einer aidshilfe seines vertrauen gehen, sich nach nem hiv arzt erkundigen um da einen test zu machen. mit gut zureden und logik kommt man bei den meisten solcher protagonisten nicht bei. nicht wenige bleiben da in einer regelrechten psychose hängen . . . ist traurig aber wahr
http://www.stevenmilverton.com/2009/05/ ... ngststaat/
schwule, fixer und huren hat man als die "drei risikogruppen - randgruppen" auserkoren, die für die verbreitung von hiv verantwortlich sind. dieses bild hat sich bis heute hartnäckig in vielen köpfen festgehalten.
"Ich war im puff . . . ich glaub ich hab jetzt aids" . . . ist auch heute noch die nr 1. angst in vielen "aufklärungsforen" zum thema hiv.
als beispiel stelle ich mal dieses forum hier rein http://www.med1.de/Forum/HIV/
wie man damit umgeht . . .
sag ihm er soll zu einem hiv arzt gehen, bzw zu einer aidshilfe seines vertrauen gehen, sich nach nem hiv arzt erkundigen um da einen test zu machen. mit gut zureden und logik kommt man bei den meisten solcher protagonisten nicht bei. nicht wenige bleiben da in einer regelrechten psychose hängen . . . ist traurig aber wahr
Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen.
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German Angst - das ist die Waffe, mit der Menschen ihre Vorstellungen durchdrücken wollen. Dass dabei viele psychisch auf der Strecke bleiben wird als Kollateralschaden hingenommen. Das wird dann als "Schöne neue Welz" verkauft.
Lulu, Du hast richtig gehandelt in dem Du ihn beruhigt hast und zum Arzt schickst. Zerbrich Dir nicht den Kopf über Kunden, die mit irgendetwas nicht klar kommen.
Lulu, Du hast richtig gehandelt in dem Du ihn beruhigt hast und zum Arzt schickst. Zerbrich Dir nicht den Kopf über Kunden, die mit irgendetwas nicht klar kommen.
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