@Melanie
Ich fände es großartig, wenn es auch in Berlin Aktionen geben könnte, bei denen Sexarbeitende, Kundschaft und Betreibende Flagge zeigen würden. Dafür würden wir (Lara und ich), sofern es halbwegs organisierbar ist und es eine deutschlandweite Aktion ist, erneut anreisen.
Und ich würde mir dringend wünschen, dass alle Pro Sexwork denkenden Menschen die Gelegenheit, fern von inhaltlichen Differenzen und internem Diskussionsbedarf wahrnehmen würden, um z.B. die einfachen Forderungen:
Sexarbeit? - Respekt!
Freiheit für sexuelle Orientierungen und Vorlieben!
oder ähnliche, die im Mittelpunkt plurale, freiheitsorientierte, mehrheitsfähige, eingängige Inhalte haben, zu unterstützen.
Und natürlich müsste es bei einer solchen Aktion möglich sein, dass divergierende Standpunkte zu Wort kommen. Ich habe damit kein Problem, nur mit Dogmen und dogmatischen Haltungen. Ich finde Meinungsvielfalt, insbesondere aber die Vielfalt akzeptierten sexuellen Begehrens ist es, die uns bei der Verwiklichung der Vison von Zivilisation weiterbringen wird. Und ich denke, diese Vorstellung ist für sehr viele Menschen, deren sexuelles Begehren stigmatisiert wurde und wird, anschlussfähig.
UND: Mehr Leichtigkeit würde ich mir in unserem Diskurs wünschen, denn: „Begangene Fehler können nicht besser entschuldigt werden, als mit dem Geständnis, dass man sie als solche erkenne.“ (Serafín Estébanez Calderón)
Dem Lea Akermansche Verdikt "Sexarbeit ist Drecksarbeit" - war da nicht etwas in nicht ferner Vergangenheit, das ähnlich geklungen hat, ist da nicht etwas, das ähnlich klingt heute: drecks... -, das derzeit vielleicht die markanteste Formel der Restaurierung sexueller Repression ist, sollten wir begegnen. Steckt nicht in dieser Äusserung die Aufforderung zu Gewalt gegen Andersdenkende und -lebende, die das signifikanteste Kennzeichen unserer mit absolutem Wahrheitsanspruch auftretenden sogenannten "christlichen Kultur" war und ist? Ist das nicht die Vorstufe zu Scheiterhaufen und Hinrichtung vor laufender Kamera?
Diesem Kreuzzug reloaded gegenüber:
Sexarbeit ist Vielfalt, ist eine Chance, ist gelebtes, alltägliches, empathisches, menschliches, ist Europa im besten Sinne der Aufklärung und Emanzipation.
Liebe Melanie:
Vielen Dank für Euer Engagement. Sofern wir helfen können, insbesondere durch eine Spende, sind wir dazu gerne bereit (bitte beachten: wir sind bis Mitte Oktober in unseren weiteren Heimaten entweder GR oder MD).
Her mit der Bankverbindung!
Her mit Kontaktadressen!
Her mit Vorbereitungsterminen!
Protestaktion gegen ProstituiertenSchutzGesetz in Frankfurt
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RE: Protestaktion gegen ProstituiertenSchutzGesetz in Frankf
Hallo Klaus!
Super, schön zu wissen das man auf euch zählen kann!
Ich muss gestehen, ich muss mich erst mal aus meinem Motivationstief befreien.
Aber wie heißt es so schön? Die Steine die man mir in den Weg legt, die werfe ich zurück!
Ich meld mich die Tage mal via Email bei dir.
Lieben Gruß und weiterhin einen schönen Urlaub!
Melanie
Super, schön zu wissen das man auf euch zählen kann!
Ich muss gestehen, ich muss mich erst mal aus meinem Motivationstief befreien.
Aber wie heißt es so schön? Die Steine die man mir in den Weg legt, die werfe ich zurück!
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Liebe Melanie,
schlimm, was Frau Henning von Dona Carmen sich gegenueber BeSD da geleistet hat, das ausgerechnet kurz bevor das neue ProstituiertenSchutzGesetz in Kraft tritt.
Ich bin entsetzt!
Dona Carmen schmeisst mal eben das monatelange Engagement von Dir mal eben so ueber den Haufen!
Liebe Melanie, ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es Dir jetzt geht!
Ich merke aber schon, Du blaest schon bald wieder viel Wind mit viel Kraft in die Segel.
Schoen, dass es so eine Engagierte wie Dich gibt!
Ich wuensche Dir immer eine "Handbreit Wasser unterm Kiel" , das dass SW-Schiff weiterfaehrt und ganz viel Kraft und Motivation!
Liebe Gruesse von Hamster
schlimm, was Frau Henning von Dona Carmen sich gegenueber BeSD da geleistet hat, das ausgerechnet kurz bevor das neue ProstituiertenSchutzGesetz in Kraft tritt.
Ich bin entsetzt!
Dona Carmen schmeisst mal eben das monatelange Engagement von Dir mal eben so ueber den Haufen!
Liebe Melanie, ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es Dir jetzt geht!
Ich merke aber schon, Du blaest schon bald wieder viel Wind mit viel Kraft in die Segel.
Schoen, dass es so eine Engagierte wie Dich gibt!
Ich wuensche Dir immer eine "Handbreit Wasser unterm Kiel" , das dass SW-Schiff weiterfaehrt und ganz viel Kraft und Motivation!
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RE: Protestaktion gegen ProstituiertenSchutzGesetz in Frankf
Nun, ich bin zwar sauer über die Aktion, ABER ich kann den Ärger von Dona Carmen SEHR GUT nachvollziehen. Denn es läuft einiges schief. Nichts desto trotz war es ein absolut beschissenes Timing und vollkommen daneben.
Mich ärgern aber noch ganz andere Dinge, die öffentlich und hinter verschlossenen Türen passieren während all die lieben kleinen Sexarbeiterlein weiter ihren Dornröschenschlaf halten.
Man fragt sich echt für wen man den ganzen Scheiß überhaupt, wenn teils sowenig Rückhalt und Unterstützung aus den einen Reihen kommt.
So nach dem Motto: Ach, die von xy machen schon. Was soll ich mich da kümmern?
Ich weiß es jetzt schon: Hinterher wird das Geschrei groß, und die Vorwürfe, warum wir nicht mehr dagegen getan haben, werden laut sein.
Aber dann werd ich jedem den Stinkefinger zeigen und sagen: Selbst Schuld!
Jeder einzelne da draußen der glaubt, das 6,7,8 Aktive in Deutschland es wuppen können, alleine so ein Gesetz aufzuhalten, irrt sich ganz gewaltig!
Mich ärgern aber noch ganz andere Dinge, die öffentlich und hinter verschlossenen Türen passieren während all die lieben kleinen Sexarbeiterlein weiter ihren Dornröschenschlaf halten.
Man fragt sich echt für wen man den ganzen Scheiß überhaupt, wenn teils sowenig Rückhalt und Unterstützung aus den einen Reihen kommt.
So nach dem Motto: Ach, die von xy machen schon. Was soll ich mich da kümmern?
Ich weiß es jetzt schon: Hinterher wird das Geschrei groß, und die Vorwürfe, warum wir nicht mehr dagegen getan haben, werden laut sein.
Aber dann werd ich jedem den Stinkefinger zeigen und sagen: Selbst Schuld!
Jeder einzelne da draußen der glaubt, das 6,7,8 Aktive in Deutschland es wuppen können, alleine so ein Gesetz aufzuhalten, irrt sich ganz gewaltig!
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RE: Protestaktion gegen ProstituiertenSchutzGesetz in Frankf
@Melanie, ich habe in den letzten ca. 2 Jahren gerne im Ausklang eines Dates mal gefragt, über was und wie die Dame informiert ist. Was ich da an erschreckender Unkenntnis festgestellt habe, bestätigt deine Aussage. Wenn ich dann bestimmte Eckpunkte genannt habe, so so, dass glaube ich nicht.
Gruß Jupiter
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Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.
(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)
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@Melanie
@all
mal ein Beitrag aus der Reihe: Wer im Glashaus sitzt...von wegen D.C. e.V.
Als ich mich Anfang der 2000der Jahre im Rahmen der Vorbereitungen für meine Dissertation zum damals noch jungen ProstG der SW-Bewegung, noch tief grün hinter den Ohren, näherte, nahm ich an einer Pressekonferenz Berliner SW teil. Im Anschluss wurde ich noch Zeuge einer Strategiediskussion in der bestimmte Differenzen zur politischen Arbeit deutlich wurden. Im Anschluss verbreitete ich mich darüber im Gästebuch eines Berliner Bordells in dem ich damals häufiger postete. Darauf hin wusch mir eine schon damals sehr bekannte und engagierte SW-Aktivistin (kleiner Tip: ihr Nachname beginnt mit K...) völlig zu Recht den Kopf; es sei der Sache nicht dienlich der Politik oder Behörden solchen Einblick in politische Interne der SW-Bewegung zu geben. Tja, so kann es gehen.
Noch was klugsch.....serisches: Die emanzipatorische Behindertenbewegung, oder wie sie sich damals nannte, Krüppelbewegung musste auch einen schmerzhaften, internen Selbstfindungsprozess durchlaufen nach dem Motto: Kämpfen wir Krüppel alleine oder beziehen wir nichtbehinderte Fürsprecher (so hies das damals) mit ein. Es zeigte sich dann: Je breiter das Bündnis, destso stärker das Gewicht. ABER wir nehmen heute noch, auch gegenüber uns wohlgesonnenen Nichtbehinderten für uns in Anspruch: Nichts über uns ohne uns, und das gilt auf diesen Sachverhalt übertragen vielleicht auch für Donna Carmen.
Aber es gehört sicher mehr Mut für SW dazu, sich öffentlich politisch zu äußern und für seine/ihre Rechte einzutreten, als für uns Menschen mit Behinderungen. Das ist sicher der große Unterschied zwischen der SW und der Behindertenbewegung.
Deshalb ziehe ich vor Dir @Melanie und Allen die es Dir gleich tun meinen Hut!
Und noch etwas: Wenn es ein aktuelles Flug- oder Faltblatt gibt, was kurz und prägnant die wichtigsten Auswirkungen des geplanten ProstSchuG erläutert, würde ich es z.B. auf dem Strassenstrich in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte zu verteilen versuchen - oder ist das zu naiv gedacht?
Wenn ich helfen kann, tue ich es gerne!
Kasharius grüßt solidarisch
@all
mal ein Beitrag aus der Reihe: Wer im Glashaus sitzt...von wegen D.C. e.V.
Als ich mich Anfang der 2000der Jahre im Rahmen der Vorbereitungen für meine Dissertation zum damals noch jungen ProstG der SW-Bewegung, noch tief grün hinter den Ohren, näherte, nahm ich an einer Pressekonferenz Berliner SW teil. Im Anschluss wurde ich noch Zeuge einer Strategiediskussion in der bestimmte Differenzen zur politischen Arbeit deutlich wurden. Im Anschluss verbreitete ich mich darüber im Gästebuch eines Berliner Bordells in dem ich damals häufiger postete. Darauf hin wusch mir eine schon damals sehr bekannte und engagierte SW-Aktivistin (kleiner Tip: ihr Nachname beginnt mit K...) völlig zu Recht den Kopf; es sei der Sache nicht dienlich der Politik oder Behörden solchen Einblick in politische Interne der SW-Bewegung zu geben. Tja, so kann es gehen.
Noch was klugsch.....serisches: Die emanzipatorische Behindertenbewegung, oder wie sie sich damals nannte, Krüppelbewegung musste auch einen schmerzhaften, internen Selbstfindungsprozess durchlaufen nach dem Motto: Kämpfen wir Krüppel alleine oder beziehen wir nichtbehinderte Fürsprecher (so hies das damals) mit ein. Es zeigte sich dann: Je breiter das Bündnis, destso stärker das Gewicht. ABER wir nehmen heute noch, auch gegenüber uns wohlgesonnenen Nichtbehinderten für uns in Anspruch: Nichts über uns ohne uns, und das gilt auf diesen Sachverhalt übertragen vielleicht auch für Donna Carmen.
Aber es gehört sicher mehr Mut für SW dazu, sich öffentlich politisch zu äußern und für seine/ihre Rechte einzutreten, als für uns Menschen mit Behinderungen. Das ist sicher der große Unterschied zwischen der SW und der Behindertenbewegung.
Deshalb ziehe ich vor Dir @Melanie und Allen die es Dir gleich tun meinen Hut!
Und noch etwas: Wenn es ein aktuelles Flug- oder Faltblatt gibt, was kurz und prägnant die wichtigsten Auswirkungen des geplanten ProstSchuG erläutert, würde ich es z.B. auf dem Strassenstrich in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte zu verteilen versuchen - oder ist das zu naiv gedacht?
Wenn ich helfen kann, tue ich es gerne!
Kasharius grüßt solidarisch
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RE: Protestaktion gegen ProstituiertenSchutzGesetz in Frankf
je kürzer desto übersetzter ins RO durch uns.
@ kasharius
"Oranienburger Str."
... sofern sich da politische mit Interessen des Begehrens (soweit die Interessen des Begehrens überhaupt unpolitisch sein können?) treffen, so trifft sich das in angenehmster Art.
@ kasharius
"Oranienburger Str."
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