da dieses thema wirklich kaum mehr mit sexwork zu tun hat, aber doch sehr interessant ist, erlaube ich mir ein neues thema damit anzufangen.
ohne statistiken und deren auswertung, gäbe es keine pc´s, keine fahrpläne, keine auswertung von gesundheitsuntersuchungen (da entstand dieses thema).
eine einzige studie kann selten "wahrheit" widerspiegeln, deswegen ist es wichtig, eine vielzahl davon zu erstellen und evtl. in einer "Meta-Analyse" zusammenzuführen.
"Meta-Analyse funktioniert so gut, erklärt Lipsey, weil sie das "Hintergrundrauschen" herausfiltert, das daraus entsteht, dass man diese Forschungen in der wirklichen Welt und nicht im Labor macht. (.....)
Fehler bei der Auswahl der Stichproben sind auch sehr beliebt. Angenommen, Forscher sammeln zum Beispiel Daten über die Einstellung von Teenagern zur Kriminalität.
Wie es das Glück so will, kriegt man eine Gruppe von Jugendlichen, die besonders gut reagiert oder sich besonders störrisch anstellt. Und all diese Schrullen gehen in die Untersuchung ein. Einzelne Untersuchungen können dann manchmal mit all diesen Störungen kaum einen statistisch signifikanten Effekt feststellen. Wenn man aber viele Daten in der Meta-Analyse zusammenfasst, "kann man das Rauschen herausfiltern" meint Lipsey. "Plötzlich tauchen Dinge auf, die in den anderen Untersuchungen auch latent schon immer vorhanden, aber einfach verschüttet waren".
Zwei schöne Beispiele:
Die Größe der Stichprobe kann auch starke Täuschungen hervorrufen. So wären Sie zum Beispiel tief beeindruckt, wenn ich Ihnen erzählte, dass die Hälfte der Autos in meiner Straße BMW´s sind - bis ich Ihnen beichte, dass in meiner Strasse nur zwei Autos parken.
In Strength in Numbers zitiert Sherman Stein eine Männergruppe, die beweisen wollte, wie sehr die Frauen das männliche Geschlecht malträtieren. Zur Untermauerung ihrer These führte die Gruppe an, dass über die Hälfte aller in der Todeszelle sitzenden Frauen ihre Männer ermordet hatte, wogegen nur ein Drittel der Männer in der Todeszelle ihre Frauen umgebracht hatte. Was die Gruppe laut Stein zu erwähnen vergaß: damals saßen sieben Frauen in der Todeszelle. Und 2400 Männer.
Aus: "Das Universum in der Teetasse - Von der alltäglichen Magie der Mathematik" von K.C.Cole
ISBN 3-7466-8080-8
liebe grüße von annainga
statistiken - sinn oder unsinn?
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