Hm, wobei der Punkt, der mich da immer so aufbringt, weniger die Lüge oder deren Aufdeckung betrifft.
Die CDU-Initiative ist hinreichend ehrlich: Wir wollen Paysex politisch-gesellschaftlich beenden.
Die andere Seite hat das Problem. Die Ausgangsfrage (der CDU) ist: Taugt das Nordische Modell als Hebel, Paysex zu beenden?
Und die Fachgremien müssen antworten: Das NM würde nur oberflächlich zielführend sein und dafür aber massive Probleme verursachen.
Dieses unterschwellige „leider“! Obwohl es gar nicht so gemeint ist - siehe Zielkonflikt.
Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot
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lust4fun
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Boris Büche
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot
Mal am Rande: Sperrgebiete betrachtet im Rahmen des derzeit gültigen Rechts, zwei Aufsätze:
"Obgleich die Normen in den letzten Jahren wenig Anwendung erfahren haben,
gehören die Tatbestände abgeschafft. Sie stellen widersprüchliches Sonderrecht
zum Nachteil von Prostituierten dar, das verfassungsrechtlich nicht zu rechtfertigen ist."
[Fazit von 2)]
1) https://verfassungsblog.de/praxis-und-p ... ordnungen/
2) https://verfassungsblog.de/ist-das-rech ... n-das-weg/
"Obgleich die Normen in den letzten Jahren wenig Anwendung erfahren haben,
gehören die Tatbestände abgeschafft. Sie stellen widersprüchliches Sonderrecht
zum Nachteil von Prostituierten dar, das verfassungsrechtlich nicht zu rechtfertigen ist."
[Fazit von 2)]
1) https://verfassungsblog.de/praxis-und-p ... ordnungen/
2) https://verfassungsblog.de/ist-das-rech ... n-das-weg/
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Kasharius
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot
@ Boris

Kasharius grüßt
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Boris Büche
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot
Neuer Fachaufsatz in der KriPoZ (Kriminalpolitische Zeitschrift):
Leerstellen in der Debatte um ein Sexkaufverbot in Deutschland
von Theresa Harrer, FU Hagen [Autorin aus oben 2) ]
"In den juristischen wie politischen Debatten bleiben ethische und rechtsphilosophische Fragen
unterbeleuchtet. Eine umfassende gesellschaftspolitische Debatte über grundlegende Werte und
Verständnisse von Sexualität, Autonomie und Konsens ist notwendig."
Leerstellen in der Debatte um ein Sexkaufverbot in Deutschland
von Theresa Harrer, FU Hagen [Autorin aus oben 2) ]
"In den juristischen wie politischen Debatten bleiben ethische und rechtsphilosophische Fragen
unterbeleuchtet. Eine umfassende gesellschaftspolitische Debatte über grundlegende Werte und
Verständnisse von Sexualität, Autonomie und Konsens ist notwendig."
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Kasharius
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot
@Boris
Danke schön! Wie fällt denn deine Bewertung im Rahmen deiner "Feindbeobachtung" aus....
Kasharius grüßt
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Boris Büche
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot
@Kasharius: Fachaufsatz = seriös = kein Objekt für "Feindbeobachtung".
Falls Huschke mit ihrer Doktorabeit mal rumkommt, kannste fragen!
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deernhh
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot
Jetzt auch noch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) ...
Klöckner rechnet mit Prostitution in Deutschland ab
Bundestagspräsidentin klagt über Prostitution
Klöckner nennt Deutschland den "Puff Europas"
Von dpa 05.11.2025 - 14:10 Uhr
Lesedauer: 2 Min.
Julia Klöckner: Die Politikerin erfährt viel Hass im Netz.
Julia Klöckner: Die Politikerin setzt auf strengere Regeln. (Archivbild) (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur)
Unionspolitikerin Julia Klöckner rechnet mit den gesetzlichen Regeln zur Prostitution in Deutschland ab. Ihr schwebt ein anderes Modell vor.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat sich für schärfere Regeln gegen Prostitution in Deutschland ausgesprochen. "Ich bin fest der Überzeugung: Wir müssen die Prostitution und den Sex-Kauf hierzulande endlich auch verbieten", sagte Klöckner in einer Laudatio bei der Verleihung des Heldinnen-Awards in Berlin.
"Wenn wir sonst über Frauenrechte sprechen, aber sagen, dass Prostitution ein Beruf wie jeder andere sei, dann ist das nicht nur lächerlich, sondern Verächtlichmachen von Frauen. Es gibt auch keine Schülerpraktika in diesem Beruf", sagte die CDU-Politikerin.
Klöckner befürwortete eine Handhabung wie in Schweden oder Norwegen. Das sogenannte nordische Modell sieht die Bestrafung von Freiern und die Schließung von Bordellen vor. Nach dem zuerst in Schweden eingeführten Modell ist der Kauf sexueller Dienstleistungen illegal, der Verkauf von Sex bleibt dagegen straffrei. Prostituierte erhalten Hilfe, um sich eine neue Existenz aufzubauen.
Sex-Kauf: Mehr Prostituierte in Deutschland angemeldet
Union: Wadephul sorgt erneut für Aufregung
Die bisherige Gesetzgebung in Deutschland schütze Prostituierte bislang nicht ausreichend, sagte Klöckner. "Ganz im Gegenteil, weder das Prostitutionsgesetz noch das Prostituiertenschutzgesetz stärken die Rechte der Frauen in der Prostitution nachhaltig".
Auszeichnung für Streetworkerinnen
Es bleibe bei gewaltigen Übergriffen, der Übermacht von Männern und bei der Unfreiwilligkeit. Deutschland sei der "Puff Europas". 2017 trat hierzulande das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft. Für Prostituierte besteht laut Gesetz eine Anmeldepflicht, für Prostitutionsgewerbe wie etwa Bordelle eine Erlaubnispflicht.
Der von der Alice-Schwarzer-Stiftung initiierte Heldinnen-Award ehrt außergewöhnlich mutige Frauen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. In diesem Jahr werden die beiden Streetworkerinnen Sabine Constabel und Cathrin Schauer-Kelpin für ihr Engagement gegen Prostitution ausgezeichnet.
Constabel hilft seit mehr als drei Jahrzehnten Frauen bei dem Ausstieg aus der Prostitution. Schauer-Kelpin setzt sich mit ihrem Verein Karo gegen Zwangsprostitution, Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung von Kindern ein.
https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... nd-ab.html
Klöckner rechnet mit Prostitution in Deutschland ab
Bundestagspräsidentin klagt über Prostitution
Klöckner nennt Deutschland den "Puff Europas"
Von dpa 05.11.2025 - 14:10 Uhr
Lesedauer: 2 Min.
Julia Klöckner: Die Politikerin erfährt viel Hass im Netz.
Julia Klöckner: Die Politikerin setzt auf strengere Regeln. (Archivbild) (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur)
Unionspolitikerin Julia Klöckner rechnet mit den gesetzlichen Regeln zur Prostitution in Deutschland ab. Ihr schwebt ein anderes Modell vor.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat sich für schärfere Regeln gegen Prostitution in Deutschland ausgesprochen. "Ich bin fest der Überzeugung: Wir müssen die Prostitution und den Sex-Kauf hierzulande endlich auch verbieten", sagte Klöckner in einer Laudatio bei der Verleihung des Heldinnen-Awards in Berlin.
"Wenn wir sonst über Frauenrechte sprechen, aber sagen, dass Prostitution ein Beruf wie jeder andere sei, dann ist das nicht nur lächerlich, sondern Verächtlichmachen von Frauen. Es gibt auch keine Schülerpraktika in diesem Beruf", sagte die CDU-Politikerin.
Klöckner befürwortete eine Handhabung wie in Schweden oder Norwegen. Das sogenannte nordische Modell sieht die Bestrafung von Freiern und die Schließung von Bordellen vor. Nach dem zuerst in Schweden eingeführten Modell ist der Kauf sexueller Dienstleistungen illegal, der Verkauf von Sex bleibt dagegen straffrei. Prostituierte erhalten Hilfe, um sich eine neue Existenz aufzubauen.
Sex-Kauf: Mehr Prostituierte in Deutschland angemeldet
Union: Wadephul sorgt erneut für Aufregung
Die bisherige Gesetzgebung in Deutschland schütze Prostituierte bislang nicht ausreichend, sagte Klöckner. "Ganz im Gegenteil, weder das Prostitutionsgesetz noch das Prostituiertenschutzgesetz stärken die Rechte der Frauen in der Prostitution nachhaltig".
Auszeichnung für Streetworkerinnen
Es bleibe bei gewaltigen Übergriffen, der Übermacht von Männern und bei der Unfreiwilligkeit. Deutschland sei der "Puff Europas". 2017 trat hierzulande das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft. Für Prostituierte besteht laut Gesetz eine Anmeldepflicht, für Prostitutionsgewerbe wie etwa Bordelle eine Erlaubnispflicht.
Der von der Alice-Schwarzer-Stiftung initiierte Heldinnen-Award ehrt außergewöhnlich mutige Frauen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. In diesem Jahr werden die beiden Streetworkerinnen Sabine Constabel und Cathrin Schauer-Kelpin für ihr Engagement gegen Prostitution ausgezeichnet.
Constabel hilft seit mehr als drei Jahrzehnten Frauen bei dem Ausstieg aus der Prostitution. Schauer-Kelpin setzt sich mit ihrem Verein Karo gegen Zwangsprostitution, Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung von Kindern ein.
https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... nd-ab.html
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot
Nach Vorstoß von Klöckner
Auch Bundesgesundheitsministerin Warken fordert Sexkauf-Verbot
Nach Bundestagspräsidentin Klöckner hat sich auch Bundesgesundheitsministerin Warken für ein Sexkaufverbot in Deutschland ausgesprochen.
06.11.2025
Nina Warken (CDU), Bundesministerin für Gesundheit
Nina Warken plädiert dafür, sich am sogenannten Nordischen Modell zu orientieren. (Michael Kappeler / dpa / Michael Kappeler)
Deutschland dürfe nicht länger das Bordell Europas sein, sagte Warken der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf. Ähnliche Worte hatte zuvor auch ihre CDU-Parteikollegin Klöckner gewählt. Warken forderte ein Verbot, das sich am sogenannten Nordischen Modell orientiert. Dieses stellt den Kauf sexueller Dienstleistungen sowie deren organisierte Vermittlung unter Strafe – entkriminalisiert aber die Prostituierten selbst und bietet ihnen umfassende Unterstützung beim Ausstieg und Neuanfang. Schweden, Norwegen, Island, Kanada, Nordirland, Frankreich, Irland und Israel setzen diesen Ansatz bereits um.
https://www.deutschlandfunk.de/auch-bun ... t-100.html
Auch Bundesgesundheitsministerin Warken fordert Sexkauf-Verbot
Nach Bundestagspräsidentin Klöckner hat sich auch Bundesgesundheitsministerin Warken für ein Sexkaufverbot in Deutschland ausgesprochen.
06.11.2025
Nina Warken (CDU), Bundesministerin für Gesundheit
Nina Warken plädiert dafür, sich am sogenannten Nordischen Modell zu orientieren. (Michael Kappeler / dpa / Michael Kappeler)
Deutschland dürfe nicht länger das Bordell Europas sein, sagte Warken der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf. Ähnliche Worte hatte zuvor auch ihre CDU-Parteikollegin Klöckner gewählt. Warken forderte ein Verbot, das sich am sogenannten Nordischen Modell orientiert. Dieses stellt den Kauf sexueller Dienstleistungen sowie deren organisierte Vermittlung unter Strafe – entkriminalisiert aber die Prostituierten selbst und bietet ihnen umfassende Unterstützung beim Ausstieg und Neuanfang. Schweden, Norwegen, Island, Kanada, Nordirland, Frankreich, Irland und Israel setzen diesen Ansatz bereits um.
https://www.deutschlandfunk.de/auch-bun ... t-100.html