sixela hat geschrieben:Also das als Antwort auf mein Bedauern, dass sich Ex-Prostituierte zu Heimchen entwickeln, halte ich für ein starkes Stück!
Echt? Soll mir das jetzt zu Denken geben, oder was?
sixela hat geschrieben:Auch wenn ich dich jetzt (bewusst) überinterpretiere, scheinst du es für normal zu halten, dass sich die Mädchen im späteren Leben dafür "schämen".
Ich sage ja nicht, dass sie ein Schild vor sich hertragen sollen, aber sie müssen sich dafür genau so wenig schämen wie für jeden anderen Job,.....
Vielleicht würdest Du Dich mit mir leichter tun, wenn Du mich gar
nicht interpretieren würdest. Ich versteh' mich schon allein ganz gut
auszudrücken.
Aber da Du mich offensichtlich nicht verstanden hast, erkläre ich
Dir gerne, worum es geht:
Wie eine ehemalige Prostituierte mit ihrer Vergangenheit umgeht,
ist einzig und allein ihre Sache, auch wenn Deine Intoleranz sich
damit nicht anzufreunden mag. Wenn sie voll dazu steht - gut.
Wenn - aus welchen Gründen auch immer - sie glaubt, sich dafür
schämen zu müssen - auch gut. Wenn sie sagt "Das war's, Schwamm
d'rüber" - ebenfalls gut.
Laß' doch jede damit umgehen, wie SIE will, das kann Dir doch
wurscht sein. Und ich sag' Dir nochmals: vielleicht gibt es ja die
eine oder andere, die nach zehn oder fünfzehn oder noch mehr
Jahren in der Prostitution wirklich nur mehr ein Heim und eine
Familie will - was ist daran schlecht oder gibt Dir einen Grund,
die Betroffenen als "Heimchen" lächerlich zu machen?
sixela hat geschrieben:Genau aus diesem Grund, weil Leute wie du den Beruf der Sexworkerin mit "Vorbestraften" vergleichen, haben wir die Situation, dass wir bei der Anerkennung ihrer Leistungen nicht voran kommen. Offenbar siehst sogar du als Kunde(?) der Mädchen diesen Job als etwas, das mit einer Straftat vergleichbar ist?
Da hast Du in zwei Sätzen Deine ganze armselige Geisteshaltung
offenbart.
Zum einen kennst Du mich überhaupt nicht, Du kannst also nicht
von "Leuten wie mir" sprechen. Außerdem liest Du genau so
oberflächlich, wie Deine Gedanken seicht sind. Ich habe weder die
Prostituierten mit Vorbestraften verglichen, noch käme mir in den
Sinn, den Beruf an sich mit einer Straftat zu vergleichen.
Was ich sagen wollte, und was Du wieder einmal nicht verstanden
hast, ist schlicht und einfach, daß die SITUATION vergleichbar
ist. Da wie dort hast Du eine Bevölkerungsgruppe, die nicht von
allen Menschen ohne weiteres akzeptiert wird, und da wie dort ist
es aus diesem Grund verständlich, wenn beide nicht mir ihrer Ver-
gangenheit in den Vordergrund drängen.
Kannst mir jetzt erklären, was an diesem Vergleich schlecht sein
soll? Da gibt's ein altes Sprichwort: "Wie der Schelm ist, so denkt
er." Ich hab' keine schlechte Meinung von Prostituierten, und wie
ist das bei Dir?
Und wenn ich das schon höre, daß immer die anderen die Schuld
haben, wenn
sixela hat geschrieben: ... wir die Situation haben, daß wir bei der
Anerkennung ihrer Leistungen nicht voran kommen.
Vielleicht sind es ja gerade Leute, die ähnlich denken wie Du, die
das größte Hindernis für eine weitergehende Anerkennung
darstellen?
Warum habt Ihr Euch denn in den Kopf gesetzt, aus Prostitution
einen "Beruf wie jeden anderen" zu machen? Seid ihr wirklich so
verbohrt, daß Euch die Unsinnigkeit dieses Bestrebens nicht
einleuchtet.
Hast Du noch nie das Wort "Berufsbild" gehört? Und gibt es
irgendwo auf der Welt irgendeinen anderen Beruf außer der
Prostitution, wo die Berufsausübende ihre intimsten Körper-
öffnungen gegen Entgelt zum Gebrauch bereitstellt?
Daß man das als eine emotionslose "Dienstleistung" zu sehen in
der Lage ist, das bin ich bereit, jeder einzelnen Prostituierten nach
Rücksprache zu glauben.
Aber wenn Du mir weismachen willst, eine breiten Masse davon
überzeugen zu wollen, daß Prostitution die normalste Sache der
Welt ist, dann frage ich Dich, wie Du das argumentieren willst?
Was Du nicht argumentieren kannst, kannst Du auch nicht
verkaufen!
Man könnte aber auch damit werben, daß Prostituierte eben
NICHT ein Beruf ist wie jeder andere, daß zur Ausübung eines
besonderen Berufes auch besondere Menschen erforderlich
sind, und daß eben auch nicht jede zur Prostituierten geeignet
ist. Das entspricht den Tatsachen, und läßt sich gegenüber
jedermann (und jeder Frau) argumentieren.
Allerdings um den Preis, daß man dann auch offen über die
unerquicklichen Begleiterscheinungen der Szene zu sprechen
gezwungen wäre. Dem möchte man offenbar gerne ausweichen.
sixela hat geschrieben:Und SELBSTVERSTÄNDLICH kann der Beruf der Sexworkerin über jenem eines Arztes/einer Ärztin stehen. Für die Ausübende und für den Kunden. Für mich tut er es jedenfalls.
Ja, schön für Dich, aber ich sage Dir das gleiche, was ich schon
Sonja geantwortet habe: neben der situationsbedingten Bedeutung
gibt es auch eine grundsätzliche Bedeutung. Und da lasse ich nicht
mit mir handeln.
Vielleicht unterscheidet uns das ja: daß ich den Prostituierten
Anerkennung und Respekt entgegenbringe, ohne deshalb gleich
jedem maßlosen und unsinnigen Scheinargument mit wehenden
Fahnen hinterherzulaufen.
Und zu guter Letzt hätte ich mich wirklich gefreut, wenn Du in
Deiner Antwort nicht jedes Argument peinlichst vermieden
hättest. Aber vielleicht hast Du ja nur keine .....
lg
Steirerbua
Ah ja, fast vergessen:

für mein Schutzengerl