Karriere Ärztin-Nutte, ein gesellschaftlicher Abstieg?!

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Sonja
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Beitrag von Sonja »

Steirerbua hat geschrieben:Übrigens ist das von Dir zitierte Leben, wo Wärme, Wohlfühlen und
von mir aus auch Befriedigung einen hohen Stellenwert haben, in
manchen Fällen auch eine Frage des Überlebens. Wenn man
bedenkt, daß Du in solchen Fällen als Prostituierte die angemessene Therapie gleich durchführen kannst, wo Du als Ärztin auf das Schreiben eines Rezeptes beschränkt wärst, bin ich ja fast geneigt,
mich Deiner Auffassung von Deiner Bedeutung anzuschliessen.

Mehr kannst Du vom Steirer nicht verlangen ! :008
Tu ich auch nicht! :008

sixela
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Beitrag von sixela »

Steirerbua hat geschrieben:
walnuss hat geschrieben: ]

Naja, aber wenn ohnehin schon andauernd beklagt wird, daß die
Prostitution in der Gesellschaft nicht die gewünsche Anerkennung
hat, ist doch ein solches Verhalten verständlich. Entschuldige, aber
das wäre jetzt genau so, als würde ich über jeden Vorbestraften
enttäuscht sein, der seine Vorstrafe nicht wie eine Fahne vor sich
her trägt. Das ist doch widersinnig !?
Steirerbua[/b]
Also das als Antwort auf mein Bedauern, dass sich Ex-Prostituierte zu Heimchen entwickeln, halte ich für ein starkes Stück! :013 Genau aus diesem Grund, weil Leute wie du den Beruf der Sexworkerin mit "Vorbestraften" vergleichen, haben wir die Situation, dass wir bei der Anerkennung ihrer Leistungen nicht voran kommen. Offenbar siehst sogar du als Kunde(?) der Mädchen diesen Job als etwas, das mit einer Straftat vergleichbar ist? Auch wenn ich dich jetzt (bewusst) überinterpretiere, scheinst du es für normal zu halten, dass sich die Mädchen im späteren Leben dafür "schämen".

Ich sage ja nicht, dass sie ein Schild vor sich hertragen sollen, aber sie müssen sich dafür genau so wenig schämen wie für jeden anderen Job, mit dem sie niemanden Unrecht zufügen oder betrügen (nur die Abzockerinnen sollten sich schämen :002 ).

Und SELBSTVERSTÄNDLICH kann der Beruf der Sexworkerin über jenem eines Arztes/einer Ärztin stehen. Für die Ausübende und für den Kunden. Für mich tut er es jedenfalls. Schon deshalb, weil ich mich nach den meisten Besuchen bei einem Arzt über diesen nur ärgern muss, weil ich so manche unvergessliche Erinnerung mit Freudenmädchen nicht missen möchte! :001
Die Welt ist umso freier, je weniger Religion und je mehr Sex praktiziert wird

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Beitrag von sixela »

Sorry, ich steh mit der Zitierfunktion immer noch aud Kriegsfuß, obwohl ich sie langsam lerne...
Das Zitat ist natürlich von steirerbua.
Die Welt ist umso freier, je weniger Religion und je mehr Sex praktiziert wird

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Steirerbua
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Wo gibt's denn Probleme ?

Beitrag von Steirerbua »

sixela hat geschrieben:Also das als Antwort auf mein Bedauern, dass sich Ex-Prostituierte zu Heimchen entwickeln, halte ich für ein starkes Stück! :013
Echt? Soll mir das jetzt zu Denken geben, oder was?
sixela hat geschrieben:Auch wenn ich dich jetzt (bewusst) überinterpretiere, scheinst du es für normal zu halten, dass sich die Mädchen im späteren Leben dafür "schämen".
Ich sage ja nicht, dass sie ein Schild vor sich hertragen sollen, aber sie müssen sich dafür genau so wenig schämen wie für jeden anderen Job,.....
Vielleicht würdest Du Dich mit mir leichter tun, wenn Du mich gar
nicht interpretieren würdest. Ich versteh' mich schon allein ganz gut
auszudrücken.
Aber da Du mich offensichtlich nicht verstanden hast, erkläre ich
Dir gerne, worum es geht:
Wie eine ehemalige Prostituierte mit ihrer Vergangenheit umgeht,
ist einzig und allein ihre Sache, auch wenn Deine Intoleranz sich
damit nicht anzufreunden mag. Wenn sie voll dazu steht - gut.
Wenn - aus welchen Gründen auch immer - sie glaubt, sich dafür
schämen zu müssen - auch gut. Wenn sie sagt "Das war's, Schwamm
d'rüber" - ebenfalls gut.
Laß' doch jede damit umgehen, wie SIE will, das kann Dir doch
wurscht sein. Und ich sag' Dir nochmals: vielleicht gibt es ja die
eine oder andere, die nach zehn oder fünfzehn oder noch mehr
Jahren in der Prostitution wirklich nur mehr ein Heim und eine
Familie will - was ist daran schlecht oder gibt Dir einen Grund,
die Betroffenen als "Heimchen" lächerlich zu machen?
sixela hat geschrieben:Genau aus diesem Grund, weil Leute wie du den Beruf der Sexworkerin mit "Vorbestraften" vergleichen, haben wir die Situation, dass wir bei der Anerkennung ihrer Leistungen nicht voran kommen. Offenbar siehst sogar du als Kunde(?) der Mädchen diesen Job als etwas, das mit einer Straftat vergleichbar ist?
Da hast Du in zwei Sätzen Deine ganze armselige Geisteshaltung
offenbart.
Zum einen kennst Du mich überhaupt nicht, Du kannst also nicht
von "Leuten wie mir" sprechen. Außerdem liest Du genau so
oberflächlich, wie Deine Gedanken seicht sind. Ich habe weder die
Prostituierten mit Vorbestraften verglichen, noch käme mir in den
Sinn, den Beruf an sich mit einer Straftat zu vergleichen.
Was ich sagen wollte, und was Du wieder einmal nicht verstanden
hast, ist schlicht und einfach, daß die SITUATION vergleichbar
ist. Da wie dort hast Du eine Bevölkerungsgruppe, die nicht von
allen Menschen ohne weiteres akzeptiert wird, und da wie dort ist
es aus diesem Grund verständlich, wenn beide nicht mir ihrer Ver-
gangenheit in den Vordergrund drängen.
Kannst mir jetzt erklären, was an diesem Vergleich schlecht sein
soll? Da gibt's ein altes Sprichwort: "Wie der Schelm ist, so denkt
er." Ich hab' keine schlechte Meinung von Prostituierten, und wie
ist das bei Dir? :003

Und wenn ich das schon höre, daß immer die anderen die Schuld
haben, wenn
sixela hat geschrieben: ... wir die Situation haben, daß wir bei der
Anerkennung ihrer Leistungen nicht voran kommen.
Vielleicht sind es ja gerade Leute, die ähnlich denken wie Du, die
das größte Hindernis für eine weitergehende Anerkennung
darstellen?
Warum habt Ihr Euch denn in den Kopf gesetzt, aus Prostitution
einen "Beruf wie jeden anderen" zu machen? Seid ihr wirklich so
verbohrt, daß Euch die Unsinnigkeit dieses Bestrebens nicht
einleuchtet.
Hast Du noch nie das Wort "Berufsbild" gehört? Und gibt es
irgendwo auf der Welt irgendeinen anderen Beruf außer der
Prostitution, wo die Berufsausübende ihre intimsten Körper-
öffnungen gegen Entgelt zum Gebrauch bereitstellt?
Daß man das als eine emotionslose "Dienstleistung" zu sehen in
der Lage ist, das bin ich bereit, jeder einzelnen Prostituierten nach
Rücksprache zu glauben.
Aber wenn Du mir weismachen willst, eine breiten Masse davon
überzeugen zu wollen, daß Prostitution die normalste Sache der
Welt ist, dann frage ich Dich, wie Du das argumentieren willst?

Was Du nicht argumentieren kannst, kannst Du auch nicht
verkaufen!

Man könnte aber auch damit werben, daß Prostituierte eben
NICHT ein Beruf ist wie jeder andere, daß zur Ausübung eines
besonderen Berufes auch besondere Menschen erforderlich
sind, und daß eben auch nicht jede zur Prostituierten geeignet
ist. Das entspricht den Tatsachen, und läßt sich gegenüber
jedermann (und jeder Frau) argumentieren.

Allerdings um den Preis, daß man dann auch offen über die
unerquicklichen Begleiterscheinungen der Szene zu sprechen
gezwungen wäre. Dem möchte man offenbar gerne ausweichen.
sixela hat geschrieben:Und SELBSTVERSTÄNDLICH kann der Beruf der Sexworkerin über jenem eines Arztes/einer Ärztin stehen. Für die Ausübende und für den Kunden. Für mich tut er es jedenfalls.
Ja, schön für Dich, aber ich sage Dir das gleiche, was ich schon
Sonja geantwortet habe: neben der situationsbedingten Bedeutung
gibt es auch eine grundsätzliche Bedeutung. Und da lasse ich nicht
mit mir handeln.

Vielleicht unterscheidet uns das ja: daß ich den Prostituierten
Anerkennung und Respekt entgegenbringe, ohne deshalb gleich
jedem maßlosen und unsinnigen Scheinargument mit wehenden
Fahnen hinterherzulaufen.

Und zu guter Letzt hätte ich mich wirklich gefreut, wenn Du in
Deiner Antwort nicht jedes Argument peinlichst vermieden
hättest. Aber vielleicht hast Du ja nur keine ..... :002

lg
Steirerbua



Ah ja, fast vergessen:
:008 für mein Schutzengerl

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ms9
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Don't feed the troll

Beitrag von ms9 »

@sixela:

Lieber sixela,

mein wirlich gut gemeinter Tip (ja fast schon innbrünstige Bitte an Dich :eusa_pray):
  • Bild
    (mehr dazu erfährst Du wenn Du auf obiges Smiley klickst)
Vielleicht bringst Du die übermenschliche Stärke auf, den dort genannten Rat zum Umgang mit Trollen zu beherzigen, auch wenn's persönlich ziemlich schwer fällt (und diese Foren-Software leider keinen Twit-Filter besitzt :017).

LG
ms9


P.S. Um Dich emotional abzukühlen schmunzel lieber mal über dieses Posting im EF. :003

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Steirerbua
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Re: Don't feed the troll

Beitrag von Steirerbua »

ms9 hat geschrieben:@sixela:

Lieber sixela,
mein wirlich gut gemeinter Tip (ja fast schon innbrünstige Bitte an Dich :eusa_pray):


P.S. Um Dich emotional abzukühlen schmunzel lieber mal über dieses Posting im EF. :003

Lieber ms9 !

Da mußt Du ja in einem sagenhaften Argumentationsnotstand sein,
wenn Du aus mir einen Troll machen willst. Oder ist das nur die
Standardmethode, damit ja alles Denken unterbleibt?
Na, mir kanns wurscht sein, glaub', was Du willst.

Nebstbei, "innbrünstig" hat mit dem Fluß nichts zu tun, nur zu
Deiner Information!

Und damit dem lieben sixela das Schmunzeln über die pointierte
Antwort des "Welser" leichter fällt, solltest Du vielleicht auch
andere postings von ihm verlinken, zum Beispiel:

+das, wo er sich damit brüstet, daß seine Freunde jemandem beide
Beine gebrochen und dessen Auto angezündet haben.

+das, wo er sich damit brüstet, zusammen mit einem Freund einer
Prostituierten die Zähne ausgeschlagen zu haben.

+das, wo er von Prostituierten nur als "Huren-Trampeln" und
"Weiber" spricht, die nicht spuren wollen.

+das, wo er einer Linzer "Freischaffenden" nahelegt, auf ihre Preise
zu achten, weil es sonst leicht sein kann, daß sie Besuch bekommt,
und wär ja schad, wenn ihr was passieren würde.

Das wird den guten sixela sicher interessieren, wen Du zu Deinen
Freunden zählst :003

Aber Du brauchst keine Sorge zu haben, ich werd' Euch zukünftig
nicht mehr mit Denken belästigen.
Dann wird wieder Ruhe bei den Sexworkern einkehren, und ihr
könnt wieder dazu übergehen, Euch gegenseitig auf die Schulter zu
klopfen und Honig um's Maul zu schmieren.

Fragt's Ihr Euch im Ernst, warum so wenige Huren bei Euch
mitschreiben?

Alles klar ! :023

Letzte Grüße!
Steirerbua

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Editor

Beitrag von ms9 »

@sixela:
sixela hat geschrieben:Sorry, ich steh mit der Zitierfunktion immer noch aud Kriegsfuß, obwohl ich sie langsam lerne...

Der Editor ist halt nicht WYSIWYG. :002

Liegt aber möglicherweise auch daran, dass das gequotete Posting schon syntaktisch nicht fehlerfrei war. Vermutlich fehlt nur irgendwo ein "[". Wennst sehr sportlich bist, kannst Du es ja am Wochende suchen und nachträglich editieren. :003

LG
ms9

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Sonja
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Re: Don't feed the troll

Beitrag von Sonja »

Steirerbua hat geschrieben: Lieber ms9!
Da mußt Du ja in einem sagenhaften Argumentationsnotstand sein,
wenn Du aus mir einen Troll machen willst. Oder ist das nur die
Standardmethode, damit ja alles Denken unterbleibt?
Auch ich empfinde diese Einlage von dir, ms9, keineswegs zum Schmunzeln. Auch wenn du mit Steirerbua nicht konform gehst, ist es absolut nicht angemessen, ihn als "troll" zu bezeichnen und sich über ihn lustig zu machen, noch dazu wo seine Argumentation absolut schlüssig und keineswegs lächerlich ist.
Aber Du brauchst keine Sorge zu haben, ich werd' Euch zukünftig
nicht mehr mit Denken belästigen.
Dann wird wieder Ruhe bei den Sexworkern einkehren, und ihr
könnt wieder dazu übergehen, Euch gegenseitig auf die Schulter zu
klopfen und Honig um's Maul zu schmieren.
Ich frag mich auch schön langsam, warum aus diesem Forum die "Denker" systematisch rausgeekelt werden (wer erinnert sich noch an "Sokrates" ?).
Sehr schade um dich, Steirerbua, ich fand deine Beiträge immer sehr wertvoll, sie haben mich doch immer wieder zum Nachdenken angeregt...

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Beitrag von ex-oberelfe »

Also ich finde es überhaupt nicht verwerflich und auch keinen Abstieg, warum auch?
Jeder soll das machen, was ihm Spaß macht, oder?
Deswegen finde ich Sonjas Einstellung auch super, da sie weiß, was sie tut...das nicht jedes Date immer reibungslos abläuft und das nicht jeder Kunde ein Märchenprinz ist, das wissen wir ja alle, aber dennoch auch ich hatte meistens sehr viel Spaß dabei und überlege manchmal ernsthaft, ob ich nicht wieder richtig miteinsteigen soll...bei mir ist es halt nur zeitlich ein Problem, da ich ja organisatorisch für meine Elfen schon viel zu tun habe, auch wenn mir meine Telefonelfen ja jetzt sehr viel unter die Arme greifen.
Mir fallen halt immer neue Projekte ein und die möchte ich dann natürlich auch durchsezten, da bleibt nicht viel Zeit für die Liebe, egal ob für Geld oder auf der privaten Ebene :-(
Dennoch, jeder soll das tun, was er will und dazu stehen...
deswegen kann ich nur eines sagen: Mach weiter so Sonja, nur sei Dir immer Deiner Grenzen bewusst und wenn Du merkst, Du hast genug, dann vergönn Dir auch ne Pause und sei zu Dir selber ehrlich...
Denn es ist zwar auch ein sehr gutes Geld, aber bei einem Burnout fängst Du dann an Dich zu quälen und das ist es ja auch wieder nicht wert!
Und das kann ich nur jeder Sexworkerin mit auf den Weg geben!
Alles Liebe von der Oberelfe :-)
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

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Re: Don't feed the troll

Beitrag von ms9 »

@Sonja:

Deine Intervention überrascht mich nicht! :002

Sonja hat geschrieben:Auch ich empfinde diese Einlage von dir, ms9, keineswegs zum Schmunzeln. Auch wenn du mit Steirerbua nicht konform gehst, ist es absolut nicht angemessen, ihn als "troll" zu bezeichnen und sich über ihn lustig zu machen ....
Mein Posting war auch nicht zum Schmunzeln gedacht (mit Ausnahme des Postscripts). Falls Du Dir die Mühe gemacht hast meinem Link zu folgen, wirst Du ja gelesen haben, dass "troll" ein terminus technicus im Internet für eine bestimmte Art zu posten ist (auch nachzulesen in Wikipedia). Dort sind auch objektive Kriterien angeführt, wann ein posting ein "troll"-posting ist und das kann ja jeder anhand der hier vorhandenen 11 Postings (sowie der über 1.700 Postings im lila Forum) dieses Users für sich leicht überprüfen.

Möglicherweise kommst Du aber, da Du den User m.W. persönlich kennst, zu einer anderen Bewertung. Das kann ich aber nicht nachvollziehen, weil ich ja nur seine Postings kenne. Ist vielleicht auch nur eine Frage der "Chemie".


Sonja hat geschrieben:Ich frag mich auch schön langsam, warum aus diesem Forum die "Denker" systematisch rausgeekelt werden (wer erinnert sich noch an "Sokrates" ?).
Ich frag mich, warum jemand, dessen Duktus in seinen Postings nicht gerade zimperlich ist, sich beim ersten Gegenwind in eine Mimose verwandelt. Wer austeilt, muss auch Kritik einstecken können.

LG
ms9


P.S. Beide "Sokrates" waren vor meiner Zeit in diesem Forum, daher fühle ich mich dafür nicht verantwortlich. (Aber es war zumindest rhetorisch einen Versuch wert.) :003

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Mangelnde gesellschaftliche Anerkennung

Beitrag von ms9 »

sixela hat geschrieben:Und SELBSTVERSTÄNDLICH kann der Beruf der Sexworkerin über jenem eines Arztes/einer Ärztin stehen.
Der Grund dafür, dass SW gesellschaftlich geringer geschätzt werden, könnte - neben den hier schon genannten Vorurteilen - auch an der "Ausbildung" und dem relativ einfachen Zugang zu diesem Job liegen. Zum Vergleich:
  • ein Arzt benötigt nach der Matura ein mindestens fünfjähriges Studium sowie ein (m.W.) dreijähriges Praktium. Und dann wacht noch die Ärztekammer darüber, dass es nicht zu viele niedergelassene Ärzte gibt
  • als SW kann hingegen jederfrau arbeiten.
Anders dagegen in Japan bei einem "ähnlichen" Beruf: den Geishas. Die Mädchen werden dort auch über fünf Jahre auf den Job rechts hart vorbereitet und erfreuen sich dann auch einer entsprechenden Reputation. Ähnlich war es in der Antike bei Tempelprostituierten, die als Priesterinnen ein gewisses Ansehen besassen.

Der einfache und relativ liberale Zugang zu diesem Job ist zwar für uns Kunden sicher ein Vorteil (Menge des Angebots, Preisdumping), aber nicht unbedingt für die Betroffenen.

Die Frage ist allerdings, ob die geringe gesellschaftliche Anerkennung heute wirklich noch jemanden kratzt oder ob das nicht für die besseren Verdienstmöglichkeiten einfach in Kauf genommen wird?


sixela
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Re: Wo gibt's denn Probleme ?

Beitrag von sixela »

sixela hat geschrieben:
Steirerbua hat geschrieben: Warum habt Ihr Euch denn in den Kopf gesetzt, aus Prostitution
einen "Beruf wie jeden anderen" zu machen? Seid ihr wirklich so
verbohrt, daß Euch die Unsinnigkeit dieses Bestrebens nicht
einleuchtet.
Hast Du noch nie das Wort "Berufsbild" gehört? Und gibt es
irgendwo auf der Welt irgendeinen anderen Beruf außer der
Prostitution, wo die Berufsausübende ihre intimsten Körper-
öffnungen gegen Entgelt zum Gebrauch bereitstellt?
Daß man das als eine emotionslose "Dienstleistung" zu sehen in
der Lage ist, das bin ich bereit, jeder einzelnen Prostituierten nach
Rücksprache zu glauben.
Aber wenn Du mir weismachen willst, eine breiten Masse davon
überzeugen zu wollen, daß Prostitution die normalste Sache der
Welt ist, dann frage ich Dich, wie Du das argumentieren willst?
Das hier ist die einzige Passage, auf die es sich wenigstens lohnt zu antworten.

Offenbar kannst du oder willst du nicht intellektuell verarbeiten, @steirerbua, dass man gleichzeitig dafür eintreten kann, dass Prostitution ein Beruf wie jeder andere ist und ihn im selben Atemzug für etwas besonderes hält (was du ja schon daran siehst, dass ich z.B. den Arztberuf keineswegs für höherrangig halte, was du ja sehr wohl tust…). Aber ich erkläre es gerne noch mal…

Sexworking als Beruf wie jeden anderen zu betrachten ist der Versuch, die darin arbeitenden Menschen endlich von den negativen Klischees, die ihn umgeben, zu befreien (der Begriff „Sexworker“ ist ja auch so ein Versuch. Am Beispiel der Migrantinnen lässt sich ja zeigen, dass die Punzierung als etwas „Besonderes“ immer negativ gemeint ist, und zwar sogar dann, wenn diese Mädchen gegen Vorwürfe, die man ja meist gar nicht offen ausspricht, verteidigt werden:

„Nicht alle Rumän/inn/en sind Diebe oder Nutten!“
„Nicht alle schwarzafrikanischen Asylwerber/innen sind Drogendealer oder Huren!“
„Wenn man die einschlägigen Anzeigen so durchliest, könnte man glauben, alle Polinnen sind Prostituierte. Das stimmt nicht, sie sind ehrenwerte Frauen. Die, die als P. zu euch nach Österreich kommen, sind geldgierig oder werden gezwungen“ (so ähnlich schrieb einer kürzlich im Erotikforum und schickte dazu gleich einen Link zu einer polnischen Misswahl…).

Das heißt, in der Regel werden Sexworker mit Bereichen verglichen, die gesetzeswidrig sind oder zumindest als „unehrenhaft“ gelten. Selbst freundlich gesinnte Zeitgenossen begründen die Existenz dieses Berufes häufig nur damit, dass halt der starke männliche Sexualtrieb irgendwie befriedigt werden muss, wenn es auf die „normale“ Art nicht geht, oder eben mit den existenziellen Finanznöten der Sexworkerinnen.

Wenn wir es hingegen schaffen würden, den Touch des „Sittenwidrigen“ wegzubekommen, und das geht eben am besten über die Definition eines „ganz normalen Berufes“ bzw einer Serviceleistung, könnten alle Beteiligten profitieren. Besonders die Sexworkerinnen selbst, die sich nicht mehr vor ihrer Familie verstecken oder ihre Vergangenheit leugnen müssen (noch mal, ich BEDAURE nur, dass sie das tun müssen, ich verlange nicht, dass sie sich bekennen). Wenn wir es allerdings für völlig normal halten, dass sich Ex-Prostituierte wie ehemalige Strafgefangene vorkommen, dann werden wir nie aus diesem „vicious circle“ herauskommen. (Mittlerweile habe ich allerdings ohnehin keine Illusionen mehr – die Gesellschaft lässt sich in diesen offenbar tief verwurzelten Haltungen nicht ändern, es geht ja auch von den Gesetzen her in Richtung mehr Verbote als in Richtung mehr Liberalität des Sexgewerbes. Wirklich was ändern könnte man nur, wenn man am gesetzgeberischen Knopf sitzt).

Wie man sich positiv mit diesem Gewerbe auseinandersetzen kann – dazu empfehle ich übrigens das Buch von Tamara Domentat: „Laß dich verwöhnen – Prostitution in Deutschland“, Aufbau Taschenbuch Verlag, 2004.

Gleichzeitig ist der Beruf natürlich etwas Besonderes – im positiven Sinn: weil diese Dienstleistung tatsächlich eine einzigartige Nähe zum Kunden verlangt und all die Attribute vermittelt werden, die weiter oben von Sonja beschrieben wurden (deswegen war ich auch sehr befremdet, dass du, @Sonja, Steirerbuas Argumente als „schlüssig“ bezeichnet hast, aber das wird schon seine vielleicht nicht so sehr inhaltlichen Gründe haben). So wie bei anderen hochwertigen Dienstleistungen, die man als Arzt, Jurist, aber auch Handwerker oder Techniker oder was auch immer vollbringt, wäre es ideal, wenn auch Sexworkerinnen ihren Job mit Freude ausüben könnten. Selbstverständlich können wir das von ihnen nicht verlangen und es ist klar, dass es die meisten nur wegen des Verdienstes machen. Ich glaube aber, dass man dadurch, dass man das Image hebt, die „Sittenwidrigkeit“ aufhebt (wie es ja vor Jahren z.B. von einem Gericht in Berlin getan wurde), auch mehr Frauen dazu bekommen würde, zu dem Beruf zu stehen und ihn in einem ersten Schritt gelassener und dann auch mit mehr Vergnügen auszuüben.

So, zu den übrigen Anschüttungen von Steirerbua sage ich besser nichts. Die Methode, den anderen der Oberflächlichkeit oder der Argumentelosigkeit zu zeihen, ist altbekannt und richtet sich von selbst (ich halte Steirerbua aber auch nicht für einen Troll, @ms9, leider!).

Zum Thema, warum hier so wenige Sexworkerinnen schreiben, habe ich schon weit gescheitere Kommentare gelesen als den von Steirerbua. Aus meiner Sicht sind es andere Gründe als jene, dass hier halt auch ein paar Leute schreiben, die es wagen, nicht mit Steirerbua übereinzustimmen. Relevant wäre dazu aber auch nur die Meinung der Moderatorin Lisa, und wenn die mich oder ms9 auffordern sollte, uns zurückzuziehen, damit mehr Sexworkerinnen hier lesen, würden wir das sicher sofort tun (gell ms9?)
Zuletzt geändert von sixela am 22.01.2006, 17:09, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Wo gibt's denn Probleme ?

Beitrag von Sonja »

Steirerbua hat geschrieben:Warum habt Ihr Euch denn in den Kopf gesetzt, aus Prostitution
einen "Beruf wie jeden anderen" zu machen? Seid ihr wirklich so
verbohrt, daß Euch die Unsinnigkeit dieses Bestrebens nicht
einleuchtet.
Hast Du noch nie das Wort "Berufsbild" gehört? Und gibt es
irgendwo auf der Welt irgendeinen anderen Beruf außer der
Prostitution, wo die Berufsausübende ihre intimsten Körper-
öffnungen gegen Entgelt zum Gebrauch bereitstellt?
Da ich das Gefühl habe, dass ich die einzige bin, die Steirerbua richtig verstanden hat, möchte ich mich nochmal dazu äußern:
Ich hab mir darüber nun längere Zeit Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass der Beruf Prostituierte, wenn man ihn gerne, freiwillig, ernsthaft und aufrichtig ausübt, eben wirklich nicht ein Beruf wie jeder andere ist.
Um seine "Körperöffnungen" -wie es der Steirerbua etwas ungalant ausdrückt- ohne schlechtem Beigeschmack und ohne Gefühl der Erniedrigung- "bereitzustellen", bedarf es einer speziellen besonderen Einstellung zu seinem Körper und zu den Männern, die ganz sicher nur wenige Frauen besitzen!!
Fast alle Frauen könnten z.B. Putzfrau, Küchengehilfin, Sekretärin, oder wenn es der Intellekt zulässt, Akademikerin werden, aber Hure zu sein, hierfür bedarf es etwas, was man nicht lernen kann. ( Und bitte, ich mein jetzt nicht, sich hinzulegen, die Beine zu spreizen und den Akt über sich ergehen zu lassen, sondern all die anderen Anforderungen, und Erwartungen den Kunden aber auch sich selbst gegenüber.
Mir ist bewusst, dass nicht sehr viele Huren oder auch Männer diese meine Auffassung über meinen Beruf teilen oder nachvollziehen können, aber da ich den Steirerbua kenne, weiß ich, dass er es in diesem Sinn gemeint hat: "kein Beruf wie jeder andere"
Wenn Steirerbua schreibt,
Aber wenn Du mir weismachen willst, eine breiten Masse davon
überzeugen zu wollen, daß Prostitution die normalste Sache der
Welt ist, dann frage ich Dich, wie Du das argumentieren willst
dann stimme ich sixela zu, wenn er antwortet:
... dass man gleichzeitig dafür eintreten kann, dass Prostitution ein Beruf wie jeder andere ist und ihn im selben Atemzug für etwas besonderes hält ...Sexworking als Beruf wie jeden anderen zu betrachten ist der Versuch, die darin arbeitenden Menschen endlich von den negativen Klischees, die ihn umgeben, zu befreien.
...ein Versuch ist es wert, ob dies die Einstellung der Menschen ändert, bezweifle ich immer mehr.
Wenn wir es hingegen schaffen würden, den Touch des „Sittenwidrigen“ wegzubekommen, und das geht eben am besten über die Definition eines „ganz normalen Berufes“ bzw einer Serviceleistung, könnten alle Beteiligten profitieren. Besonders die Sexworkerinnen selbst, die sich nicht mehr vor ihrer Familie verstecken oder ihre Vergangenheit leugnen müssen.
Das wäre sehr wünschenswert, aber wie schon gesagt, glaube ich nicht, dass die Veränderung der Berufsbezeichnung oder Legalisierung allein ( hat sich denn das Ansehen der Prostituierten in D gebessert, seit der Beruf dort per definitionem nicht mehr sittenwidrig ist???) ewas bewirkt.
Klar, ich bin 100% für eine Legalisierung des Berufes, aber das, worauf es ankommt, nämlich von der Gesellschaft echt anerkannt zu werden, wird dadurch auch nicht erreicht. Dafür bedarf es einer allgemeinen Geisteswandlung, die unabsehbar ist...

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Re: Mangelnde gesellschaftliche Anerkennung

Beitrag von Sonja »

ms9 hat geschrieben: Die Frage ist allerdings, ob die geringe gesellschaftliche Anerkennung heute wirklich noch jemanden kratzt oder ob das nicht für die besseren Verdienstmöglichkeiten einfach in Kauf genommen wird?
Es kratzt, und wie! Versuch dich doch mal in die Lage einer Prostituierten zu versetzen.Würdest du es so einfach wegstecken?
Es bleibt uns ja nichts anderes übrig, das heißt, wir haben keine andere Wahl, als es in Kauf zu nehmen! Es ist ungerecht, hier den besseren Verdienst als Begründung, Rechtfertigung oder Trost zu nennen.

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Beitrag von Sonja »

oberelfe hat geschrieben:... auch ich hatte meistens sehr viel Spaß dabei und überlege manchmal ernsthaft, ob ich nicht wieder richtig miteinsteigen soll...bei mir ist es halt nur zeitlich ein Problem, da ich ja organisatorisch für meine Elfen schon viel zu tun habe, auch wenn mir meine Telefonelfen ja jetzt sehr viel unter die Arme greifen.
Mir fallen halt immer neue Projekte ein und die möchte ich dann natürlich auch durchsezten, da bleibt nicht viel Zeit für die Liebe, egal ob für Geld oder auf der privaten Ebene :-( ...Mach weiter so Sonja, nur sei Dir immer Deiner Grenzen bewusst und wenn Du merkst, Du hast genug, dann vergönn Dir auch ne Pause und sei zu Dir selber ehrlich
Danke, ich weiß, ich nehm`s mir zu Herzen, solltest du aber auch... :002... dir ein wenig mehr Zeit -vor allem für die Liebe :057 - gönnen!

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Lovara
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Beitrag von Lovara »

liebe leute,
in letzter zeit ist es wirklich lustig, hier, nur mehr mitzulesen.
die diskussionskultur scheint immer mehr abhanden zu kommen.

egal zu welchem thema, es artet meistens in ein streitgespräch aus.

das nicht jeder die selbe meinung haben kann ist eh kloar.
ist aber auch zeichen dafür, daß wir alle menschen mit verschiedenen meinungen, empfindungen und unterschiedlichster ansichten sind und das ist gut so.

steirerbua is eben anders als ms9 und sixela.
sonja sieht es teilweise so wie steirerbua, aber auch im einzelnen so wie ms9 oder sixela.

is des wirklich so schlimm?
ich finde nicht. es ist erfreulich dies zu sehen, daß macht dieses forum aus. jeder kann sagen was er sich denkt und wird nicht gesperrt oder ausgeschlossen, solange er sich an die gesprächskultur hält.
diese ist hier sehr hoch. gott lob. ein grossteil von uns kennt ja auch die andere seite, oder?

und bitte ned glei nach Lisa rufen, wir sind ja keine kleinen kinder.
@steirerbua hat sich vielleicht hinreißen lassen, wobei ich es ned wirklich als schlimm empfinde, seine meinung so wehement zu vertretten. i bin ned viel anders.
sind wir uns ehrlich, san wir ned alle so?

jetzt den einen oder anderen auszuschließen wäre nicht zielführend.
was würde es bringen? gar nichts.
dieses forum hat sich, in eigentlich kurzer zeit, zu einer extrem guten diskussionsplattform entwickelt.
ned nur wegen der gesprächskultur.
sondern auch wegen der freien meinungsäusserung.

is aber alles nur meine persönliche meinung! :002
in diesem sinne wünsche ich euch viel freude an weiteren diskussionen und mir viel freude am mitlesen.
lg LOVARA
es gibt nur wenige, die es ehrlich meinen

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ms9
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Re: Wo gibt's denn Probleme ?

Beitrag von ms9 »

@sixela:
sixela hat geschrieben: .... ich halte Steirerbua aber auch nicht für einen Troll, @ms9, leider! ...
Kein Grund traurig zu sein! :056
Wir sind ja inhaltlich meist unterschiedlicher Meinung, aber solange das in einer für beide Seiten akzeptablen Form ausgetragen wird, sehe ich darin eine Bereicherung für das Forum (u.a. damit Lovara was zum Lesen hat :002).

Im konkreten Fall mag's ja auch an mir liegen, weil ich halt andere Kriterien anlege.
(... und diese Foren-Software leider keinen Twit-Filter hat, mit dem ich unerwünschte Postings ausblenden könnte. Das war auch bisher der erste Fall wo ich mir so ein Ding gewünscht hätte.)

sixela hat geschrieben: ... Relevant wäre dazu aber auch nur die Meinung der Moderatorin Lisa, und wenn die mich oder ms9 auffordern sollte, uns zurückziehen sollen, damit mehr Sexworkerinnen hier lesen, würden wir das sicher sofort tun (gell ms9?).
Aber sicher PN von Lisa genügt. (Obwohl ich zugeben muss, dass ich einige Poster vermissen würde. :089)

LG
ms9

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Re: Mangelnde gesellschaftliche Anerkennung

Beitrag von ms9 »

@Sonja:
Sonja hat geschrieben:
ms9 hat geschrieben: Die Frage ist allerdings, ob die geringe gesellschaftliche Anerkennung heute wirklich noch jemanden kratzt ...
Es kratzt, und wie! Versuch dich doch mal in die Lage einer Prostituierten zu versetzen.Würdest du es so einfach wegstecken?
Vor einigen Jahren habe ich längere Zeit mit einer Sexworkerin zusammengelebt. Da das mit meinem - sehr konservativen - Umfeld überhaupt nicht vereinbar war, haben wir uns dann eine Story ausgedacht, um uns bei meiner Familien und bei gesellschaftlichen Events nicht zu verplaudern. War aber ziemlich mühsam. Es war nur so eine Hoffnung, dass sich da in den letzten Jahren hinsichtlich Akzeptanz etwas gebessert hat. Scheint mir aber nicht so.
Sonja hat geschrieben:Es bleibt uns ja nichts anderes übrig, das heißt, wir haben keine andere Wahl, als es in Kauf zu nehmen!
Ich finde
  • den Ansatz der Oberelfe in Richtung berufliche Interessensvertretung, Öffentlichkeitsarbeit, Lobbying, etc. oder
  • die Versuche von Lisa mit einer gemeinsamen Internetplattform, Ausbildungsmöglichkeiten, etc. oder
  • die Bemühungen von Katerina in ihrem Spezialgebiet durch Postings in einem grossen Forum und durch ein eigenes Forum sehr sachlich zu informieren (also BDSM raus aus der "Schmuddelecke")
schon sehr gut. Allerdings habe ich - als Aussenstehender - den Eindruck, dass das nur eine sehr kleine Anzahl von SWs interessiert und der großen Mehrheit gehts - Ansehen hin oder her - nur darum in kurzer Zeit möglichst viel zu verdienen um dann wieder ins bürgerliche Leben zurückzukehren. Mir ist schon klar, dass so etwas schon sehr viel (unbezahlte) Zeit und Courage erfordern würde.

Und noch etwas (bitte nimm das jetzt nicht zu persönlich): Das gesellschaftliche Bewußtsein wird langfristig auch durch die Entwicklung der Sprache geprägt. Deshalb finde ich es sehr klug, dass z.B. dieses Forum "Sexworker"-Forum und nicht "Huren"-Forum genannt wurde (sorry, aber in meinem Umfeld ist Hure ein sehr abwertende Bezeichnung). Als ich vor kurzem in einem anderen Forum mit einem inzwischen auch hier bekannten Poster einen Streit wegen seiner abfälligen Wortwahl hatte, haben die Betroffenen entweder geschwiegen oder ihn noch ermuntert. (Würdest Du beispielsweise eines der obigen Postings von diesem User Deinem Kind zum lesen geben, damit es versteht welchen Job seine Mutter macht? Vielleicht ist es ja Dir egal wie Du bezeichnet wirst, aber die nächste Generation, die im Web surft, wird auch durch solche Postings in seiner Einstellung geprägt.) Ohne persönliches Engagement der Betroffenen in der Öffentlichkeit - dazu gehören auch Foren im Internet - wird sich m.E. halt auch langfristig nicht viel ändern.

LG
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Zuletzt geändert von ms9 am 22.01.2006, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Sonja »

Lovara hat geschrieben:liebe leute,
in letzter zeit ist es wirklich lustig, hier, nur mehr mitzulesen.
die diskussionskultur scheint immer mehr abhanden zu kommen.

egal zu welchem thema, es artet meistens in ein streitgespräch aus
Empfinde ich nicht so. Mir ist lieber, jeder redet so, wie ihm zumute ist ( von Beleidigungen und Kränkungen natürlich abgesehen), als man schmeichelt hin und schmeichelt her. :045 :043 :045
Wenn in der Hitze des Gefechts einem mal was nicht so Nettes rausrutscht- wir sind nur Menschen und jeder macht Fehler- sollte man das dem anderen dann auch sagen, oder wenn man es persönlich für richtig hält, dann meinetwegen ihn auch ignorieren.
In einer Diskussion sollten meiner Meinung nach sehr wohl auch die jeweiligen Emotionen ins Gespräch einfließen können, das macht das Ganze ja erst glaubhaft, lebendiger und menschlich.

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Re: Wo gibt's denn Probleme ?

Beitrag von sixela »

Doppelposting
Zuletzt geändert von sixela am 22.01.2006, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.
Die Welt ist umso freier, je weniger Religion und je mehr Sex praktiziert wird