EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen uns!
-
- unverzichtbar
- Beiträge: 180
- Registriert: 12.07.2011, 10:18
- Wohnort: Am Rand des Ruhrgebiets
- Ich bin: Außenstehende(r)
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
29.10.2013
Prostitutionsverbot: Pro und Kontra
Eine Kampagne der Frauenzeitschrift "EMMA" möchte in Deutschland ein Prostitutionsverbot erreichen. Eine gute Idee? Hier kommen eine Befürworterin und eine Gegnerin zu Wort.
Prostitutionsverbot: Die Kampagne
"Prostitution ist ein fundamentaler Verstoß gegen die Würde des Menschen, des weiblichen wie des männlichen." Mit diesem Satz fordert Frauenrechtlerin Alice Schwarzer in der aktuellen "EMMA" ein Prostitutionsverbot in Deutschland. Mit der Forderung ist sie nicht allein: Die Kampagne startet mit prominenter Unterstützung (Senta Berger, Maria Furtwängler, Hannes Jaenicke und vielen mehr).
Brauchen wir also ein Prostitutionsverbot nach schwedischem Vorbild, um die Würde der Frauen zu schützen?
JA, sagt Autorin und Aktivistin Kajsa Ekis Ekman
Die schwedische Autorin Kajsa Ekis Ekman (32) engagiert sich seit Jahren im Kampf gegen Prostitution und hat 2010 das Buch "Sein und Ware" über Prostitution, Leihmutterschaft und Menschenhandel geschrieben
BRIGITTE: Warum sind Sie pro Prostitutionsverbot?
Kajsa Ekis Ekman: Weil Prostitution kein einvernehmlicher Sex ist. Es handelt sich um Sex zwischen einer Person, die Lust darauf hat, und einer Person, die keine Lust hat. Die Bezahlung zeigt dabei, dass eine der beiden Personen am liebsten ganz woanders wäre. Im globalen Kontext gesehen ist Prostitution darüber hinaus eine der Hauptursachen für Menschenhandel. Prostituierte haben eine höhere Sterblichkeitsrate und sehen sich einem größeren Vergewaltigungsrisiko ausgesetzt.
BRIGITTE: Deshalb hat Schweden 1999 ein Gesetz erlassen, das nicht die Prostituierten, sondern deren Freier bestraft. Warum ist dieses Gesetz ihrer Meinung nach sinnvoll?
Kajsa Ekis Ekman: Schweden ist weltweit das erste Land, das begriffen hat, dass nicht die Prostituierten bei der Gesetzgebung im Fokus stehen müssen, sondern die Freier. Sie sind die Wurzel des Übels und das Ziel muss sein, dass weniger Männer die Dienste von Prostituierten in Anspruch nehmen. Seit der Einführung des Gesetzes ging die Zahl von ehemals 4.000 Prostituierten auf 1.000 zurück. Die Zahl der Freier ist ebenfalls auf dem Wege sich zu halbieren. In Schweden ist Prostitution mittlerweile verpönt, nur Loser bezahlen für Sex.
BRIGITTE: Freier dürfen nun mit harten Strafen rechnen, angeblich mit mehrjährigen Gefängnisstrafen.
Kajsa Ekis Ekman: Das ist ein Gerücht! Freier zahlen in der Regel ein Bußgeld über mehrere hundert Euro. Wenn überhaupt, werden nur in Vergewaltigungsfällen Gefängnisstrafen verhängt. Ich finde, die Bestrafung könnte strenger werden. Bislang hält es kaum einen solventen Kunden ab.
BRIGITTE: Und die Prostituierten haben nichts zu befürchten?
Kajsa Ekis Ekman: Nein, es ist weiterhin legal, in Schweden anschaffen zu gehen – an welchem Ort auch immer. Einzig der Akt des Kaufens von Sex ist illegal.
BRIGITTE: In Deutschland ist die Gesetzgebung liberal, Prostitution ist legal. Was ist aus Ihrer Sicht so falsch daran?
Kajsa Ekis Ekman: Deutschland unterstützt die Prostitution und den Menschenhandel, das ist in meinen Augen alles andere als liberal. Der deutsche Staat bereichert sich somit daran, dass Frauen – die in den meisten Fällen noch nicht mal deutsche Staatsbürger sind – ihren Körper verkaufen. Ich glaube an die freie Liebe, an Frauen und Männer, die Sex haben, weil sie es lieben und nicht genug davon bekommen können. Woran ich nicht glaube, sind Frauen, die so arm sind, dass sie mit zehn Männern am Tag Sex haben müssen, um ihre Rechnungen zahlen zu können.
BRIGITTE: Nun gibt es aber auch Frauen, die sich aus freiem Willen prostituieren. Wie stehen sie diesen Frauen gegenüber?
Kajsa Ekis Ekman: Bei dem schwedischen Prostitutionsgesetz geht es nicht zuletzt darum, die Gesellschaft zu verändern. Solange es Prostitution gibt, kann es keine Gleichberechtigung geben. Sicherlich gibt es Frauen, die sich ohne Zuhälter freiwillig prostituieren. Aber Studien haben dennoch ergeben, dass die betroffenen Frauen sich trotzdem ein anderes Leben wünschen. Laut der weltweiten Melissa-Farley-Studie von 2003 würden 89 Prozent der Prostituierten das Gewerbe sofort verlassen – wenn sie könnten.
NEIN, sagt Juanita Henning, Gründerin des Prostituierten-Selbsthilfeorganisation "Doña Carmen e. V."
Juanita Henning ist seit 1991 in Frankfurt am Main als Sozialarbeiterin tätig. Mit ihrer Organisation "Doña Carmen e. V" bietet sie Hilfe und Beratung für Prostituierte und setzt sich für mehr gesellschaftliche Akzeptanz des Berufsstandes ein.
BRIGITTE: Sie stehen einem Prostitutionsverbot kritisch gegenüber. Wieso?
Juanita Henning: Warum soll ein positives Sexualverhalten diskriminiert und verboten werden? Wenn zwei Erwachsene einvernehmlich Sex gegen Bezahlung haben, ist das keineswegs frauenfeindlich.
BRIGITTE: In vielen Ländern, wie etwa Schweden, ist ein solches Verbot schon länger in Kraft.
Juanita Henning: Und was hat es gebracht? Es hat die Frauen von der Straße ins Internet getrieben, vor allem Migrantinnen. Wenn sich das Geschäft in den Untergrund verlagert, ist den Frauen auch nicht geholfen.
BRIGITTE: Speziell die deutsche Gesetzesänderung von 2002 wird von den Befürwortern des Prostitutionsverbotes kritisiert - damit sei Prostitution vor dem Gesetz ein "Beruf wie jeder andere" geworden.
Juanita Henning: Das Gesetz hat für die Frauen einige Vorteile: Sie können in eine Krankenkasse, sie können ihre Altersvorsorge regeln. Durch den Einkommensnachweis können sie endlich Selbstverständlichkeiten tun wie ein Konto eröffnen oder eine Wohnungmieten. Vor allem ist dadurch die Schamgrenze gegenüber Behörden weg, sie können offen etwa über Steuerfragen sprechen.
BRIGITTE: Trotzdem sind Menschenhandel und Zwangsprostitution ja weiterhin vorhanden.
Juanita Henning: Eine Frau zum Sex zu zwingen ist doch eine Straftat, die auch heute schon verfolgt werden muss - egal, ob das im Rahmen von Prostitution geschieht, oder nicht.
BRIGITTE: Wie kann man denn Frauen Ihrer Meinung nach besser davor schützen?
Juanita Henning: Indem man ihnen die gleichen bürgerlichen Rechte gibt, die allen anderen Berufen zustehen. Noch immer gibt es für Prostituierte viele gesetzliche Sonderparagraphen, die ihre Situation schwächen, statt sie zu schützen. Kein anderer Job ist in Deutschland so stark reguliert wie die Prostitution.
BRIGITTE: Also: Wenn es nach Ihnen ginge, mehr Liberalisierung statt Sondergesetze?
Juanita Henning: Genau. Aber die Gesellschaft muss auch ihre Haltung zur Prostitution überdenken, es muss ein anderes Verhältnis zur Sexualität in Gang kommen.
BRIGITTE: Inwiefern?
Juanita Henning: In der Prostitution wird zwischen Liebe und Sex getrennt, und viele können nicht glauben, dass das grundsätzlich geht. Dabei wird übersehen, dass diese Dienstleistung auch ein Gewinn für die Gesellschaft ist. Manche Prostituierte bieten etwa einen Sonderservice für behinderte Menschen an, die sonst ihr ganzes Leben ohne Sex verbringen müssten. Niemand muss diese Trennung von Liebe und Sex selbst praktizieren - aber man muss sie bei anderen Leuten wenigstens respektieren.
Prostitutionsverbot - was denken Sie?
Was hilft gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution? Die Freier bestrafen? Oder das "älteste Gewerbe der Welt" weiter liberalisieren? Hier können Sie mit anderen Usern in der BRIGITTE Community diskutieren.
http://www.brigitte.de/frauen/gesellsch ... t-1181222/
Prostitutionsverbot: Pro und Kontra
Eine Kampagne der Frauenzeitschrift "EMMA" möchte in Deutschland ein Prostitutionsverbot erreichen. Eine gute Idee? Hier kommen eine Befürworterin und eine Gegnerin zu Wort.
Prostitutionsverbot: Die Kampagne
"Prostitution ist ein fundamentaler Verstoß gegen die Würde des Menschen, des weiblichen wie des männlichen." Mit diesem Satz fordert Frauenrechtlerin Alice Schwarzer in der aktuellen "EMMA" ein Prostitutionsverbot in Deutschland. Mit der Forderung ist sie nicht allein: Die Kampagne startet mit prominenter Unterstützung (Senta Berger, Maria Furtwängler, Hannes Jaenicke und vielen mehr).
Brauchen wir also ein Prostitutionsverbot nach schwedischem Vorbild, um die Würde der Frauen zu schützen?
JA, sagt Autorin und Aktivistin Kajsa Ekis Ekman
Die schwedische Autorin Kajsa Ekis Ekman (32) engagiert sich seit Jahren im Kampf gegen Prostitution und hat 2010 das Buch "Sein und Ware" über Prostitution, Leihmutterschaft und Menschenhandel geschrieben
BRIGITTE: Warum sind Sie pro Prostitutionsverbot?
Kajsa Ekis Ekman: Weil Prostitution kein einvernehmlicher Sex ist. Es handelt sich um Sex zwischen einer Person, die Lust darauf hat, und einer Person, die keine Lust hat. Die Bezahlung zeigt dabei, dass eine der beiden Personen am liebsten ganz woanders wäre. Im globalen Kontext gesehen ist Prostitution darüber hinaus eine der Hauptursachen für Menschenhandel. Prostituierte haben eine höhere Sterblichkeitsrate und sehen sich einem größeren Vergewaltigungsrisiko ausgesetzt.
BRIGITTE: Deshalb hat Schweden 1999 ein Gesetz erlassen, das nicht die Prostituierten, sondern deren Freier bestraft. Warum ist dieses Gesetz ihrer Meinung nach sinnvoll?
Kajsa Ekis Ekman: Schweden ist weltweit das erste Land, das begriffen hat, dass nicht die Prostituierten bei der Gesetzgebung im Fokus stehen müssen, sondern die Freier. Sie sind die Wurzel des Übels und das Ziel muss sein, dass weniger Männer die Dienste von Prostituierten in Anspruch nehmen. Seit der Einführung des Gesetzes ging die Zahl von ehemals 4.000 Prostituierten auf 1.000 zurück. Die Zahl der Freier ist ebenfalls auf dem Wege sich zu halbieren. In Schweden ist Prostitution mittlerweile verpönt, nur Loser bezahlen für Sex.
BRIGITTE: Freier dürfen nun mit harten Strafen rechnen, angeblich mit mehrjährigen Gefängnisstrafen.
Kajsa Ekis Ekman: Das ist ein Gerücht! Freier zahlen in der Regel ein Bußgeld über mehrere hundert Euro. Wenn überhaupt, werden nur in Vergewaltigungsfällen Gefängnisstrafen verhängt. Ich finde, die Bestrafung könnte strenger werden. Bislang hält es kaum einen solventen Kunden ab.
BRIGITTE: Und die Prostituierten haben nichts zu befürchten?
Kajsa Ekis Ekman: Nein, es ist weiterhin legal, in Schweden anschaffen zu gehen – an welchem Ort auch immer. Einzig der Akt des Kaufens von Sex ist illegal.
BRIGITTE: In Deutschland ist die Gesetzgebung liberal, Prostitution ist legal. Was ist aus Ihrer Sicht so falsch daran?
Kajsa Ekis Ekman: Deutschland unterstützt die Prostitution und den Menschenhandel, das ist in meinen Augen alles andere als liberal. Der deutsche Staat bereichert sich somit daran, dass Frauen – die in den meisten Fällen noch nicht mal deutsche Staatsbürger sind – ihren Körper verkaufen. Ich glaube an die freie Liebe, an Frauen und Männer, die Sex haben, weil sie es lieben und nicht genug davon bekommen können. Woran ich nicht glaube, sind Frauen, die so arm sind, dass sie mit zehn Männern am Tag Sex haben müssen, um ihre Rechnungen zahlen zu können.
BRIGITTE: Nun gibt es aber auch Frauen, die sich aus freiem Willen prostituieren. Wie stehen sie diesen Frauen gegenüber?
Kajsa Ekis Ekman: Bei dem schwedischen Prostitutionsgesetz geht es nicht zuletzt darum, die Gesellschaft zu verändern. Solange es Prostitution gibt, kann es keine Gleichberechtigung geben. Sicherlich gibt es Frauen, die sich ohne Zuhälter freiwillig prostituieren. Aber Studien haben dennoch ergeben, dass die betroffenen Frauen sich trotzdem ein anderes Leben wünschen. Laut der weltweiten Melissa-Farley-Studie von 2003 würden 89 Prozent der Prostituierten das Gewerbe sofort verlassen – wenn sie könnten.
NEIN, sagt Juanita Henning, Gründerin des Prostituierten-Selbsthilfeorganisation "Doña Carmen e. V."
Juanita Henning ist seit 1991 in Frankfurt am Main als Sozialarbeiterin tätig. Mit ihrer Organisation "Doña Carmen e. V" bietet sie Hilfe und Beratung für Prostituierte und setzt sich für mehr gesellschaftliche Akzeptanz des Berufsstandes ein.
BRIGITTE: Sie stehen einem Prostitutionsverbot kritisch gegenüber. Wieso?
Juanita Henning: Warum soll ein positives Sexualverhalten diskriminiert und verboten werden? Wenn zwei Erwachsene einvernehmlich Sex gegen Bezahlung haben, ist das keineswegs frauenfeindlich.
BRIGITTE: In vielen Ländern, wie etwa Schweden, ist ein solches Verbot schon länger in Kraft.
Juanita Henning: Und was hat es gebracht? Es hat die Frauen von der Straße ins Internet getrieben, vor allem Migrantinnen. Wenn sich das Geschäft in den Untergrund verlagert, ist den Frauen auch nicht geholfen.
BRIGITTE: Speziell die deutsche Gesetzesänderung von 2002 wird von den Befürwortern des Prostitutionsverbotes kritisiert - damit sei Prostitution vor dem Gesetz ein "Beruf wie jeder andere" geworden.
Juanita Henning: Das Gesetz hat für die Frauen einige Vorteile: Sie können in eine Krankenkasse, sie können ihre Altersvorsorge regeln. Durch den Einkommensnachweis können sie endlich Selbstverständlichkeiten tun wie ein Konto eröffnen oder eine Wohnungmieten. Vor allem ist dadurch die Schamgrenze gegenüber Behörden weg, sie können offen etwa über Steuerfragen sprechen.
BRIGITTE: Trotzdem sind Menschenhandel und Zwangsprostitution ja weiterhin vorhanden.
Juanita Henning: Eine Frau zum Sex zu zwingen ist doch eine Straftat, die auch heute schon verfolgt werden muss - egal, ob das im Rahmen von Prostitution geschieht, oder nicht.
BRIGITTE: Wie kann man denn Frauen Ihrer Meinung nach besser davor schützen?
Juanita Henning: Indem man ihnen die gleichen bürgerlichen Rechte gibt, die allen anderen Berufen zustehen. Noch immer gibt es für Prostituierte viele gesetzliche Sonderparagraphen, die ihre Situation schwächen, statt sie zu schützen. Kein anderer Job ist in Deutschland so stark reguliert wie die Prostitution.
BRIGITTE: Also: Wenn es nach Ihnen ginge, mehr Liberalisierung statt Sondergesetze?
Juanita Henning: Genau. Aber die Gesellschaft muss auch ihre Haltung zur Prostitution überdenken, es muss ein anderes Verhältnis zur Sexualität in Gang kommen.
BRIGITTE: Inwiefern?
Juanita Henning: In der Prostitution wird zwischen Liebe und Sex getrennt, und viele können nicht glauben, dass das grundsätzlich geht. Dabei wird übersehen, dass diese Dienstleistung auch ein Gewinn für die Gesellschaft ist. Manche Prostituierte bieten etwa einen Sonderservice für behinderte Menschen an, die sonst ihr ganzes Leben ohne Sex verbringen müssten. Niemand muss diese Trennung von Liebe und Sex selbst praktizieren - aber man muss sie bei anderen Leuten wenigstens respektieren.
Prostitutionsverbot - was denken Sie?
Was hilft gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution? Die Freier bestrafen? Oder das "älteste Gewerbe der Welt" weiter liberalisieren? Hier können Sie mit anderen Usern in der BRIGITTE Community diskutieren.
http://www.brigitte.de/frauen/gesellsch ... t-1181222/
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe
Liebe Deutschen,
ich möchte Euch in dem Sinne mutmachen, dass ich es für erstaunlich halte, wie in Euren Medien (so wie jetzt in Brigitte, aber auch anderswo) bislang auf die EMMA-Initiative reagiert worden ist. Mit welcher relativen Offenheit es den EMMA-Gegnern ermöglicht wird, sich zum Thema zu äussern. Absolut bewundernswert!
Bei uns in den Niederlanden sieht man derartiges kaum noch. Hier sind auch die seriöseren Medien im Prinzip dem allgemeinen Menschenhandelglauben fast vollends verfallen. Nur gelegentlich dürfen sich auch kritische Stimmen zu Wort melden. Also, in Deutschland ist wirklich nocht nicht alles verloren: Bei Euch gibt es eine weit grössere Möglichkeit zur Mobilmachung als bei uns, in jenem Land, das hie und da immer noch als Hort der Liberalität gilt.
Nur Mut!
ich möchte Euch in dem Sinne mutmachen, dass ich es für erstaunlich halte, wie in Euren Medien (so wie jetzt in Brigitte, aber auch anderswo) bislang auf die EMMA-Initiative reagiert worden ist. Mit welcher relativen Offenheit es den EMMA-Gegnern ermöglicht wird, sich zum Thema zu äussern. Absolut bewundernswert!
Bei uns in den Niederlanden sieht man derartiges kaum noch. Hier sind auch die seriöseren Medien im Prinzip dem allgemeinen Menschenhandelglauben fast vollends verfallen. Nur gelegentlich dürfen sich auch kritische Stimmen zu Wort melden. Also, in Deutschland ist wirklich nocht nicht alles verloren: Bei Euch gibt es eine weit grössere Möglichkeit zur Mobilmachung als bei uns, in jenem Land, das hie und da immer noch als Hort der Liberalität gilt.
Nur Mut!
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
-
- unverzichtbar
- Beiträge: 180
- Registriert: 12.07.2011, 10:18
- Wohnort: Am Rand des Ruhrgebiets
- Ich bin: Außenstehende(r)

Dafür hat fraences bereits einen eigenen Thread eröffnet ...nina777 hat geschrieben:29.10.2013
Prostitutionsverbot: Pro und Kontra
Eine Kampagne der Frauenzeitschrift "EMMA" möchte in Deutschland ein Prostitutionsverbot erreichen. Eine gute Idee? Hier kommen eine Befürworterin und eine Gegnerin zu Wort.
Prostitutionsverbot: Die Kampagne
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
30.10.2013
Alice Schwarzer und ihr "Appell gegen Prostitution"
Kann Sexarbeit freiwillig sein?
"Sexarbeit", die Arbeit als Hure, ist nie freiwillig, meint Alice Schwarzer. Sie will Prostitution einfach verbieten, die Freier könnten dann sogar bestraft werden. Hurenvereinigungen wehren sich dagegen, die Frauen zu kriminalisieren helfe ihnen nicht. Auffällig ist bei der Debatte aber vor allem, dass sie genau jetzt geführt wird.
Der "Appell gegen Prostitution" von Alice Schwarzer, der von zahlreichen Prominenten unterstützt wird, ist auf entschiedene Ablehnung von Betroffenenverbänden gestoßen. "Eine Kriminalisierung der Prostitution führt nicht zu weniger Sexarbeit, sondern zu mehr Kriminalität", sagt Undine de Rivière, die Sprecherin des "Berufsverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen". Wenn Prostitution kriminalisiert werde, würde das den Zuhältern in die Hände spielen, auf die die Frauen dann angewiesen wären.
Den Berufsverband gibt es erst seit einem Jahr. "Er ist eine Antwort auf die reaktionäre Welle, die seit geraumer Zeit bei diesem Thema über Deutschland schwappt", sagt Undine de Rivière.
Sie arbeitet in Hamburg als Prostituierte. Die Behauptung von Alice Schwarzer, dass keine Frau freiwillig Prostituierte sei, empört sie. Sie selber habe sich selbstbewusst dafür entschieden, weil sie das wollte, sagte sie. Das gelte für alle Frauen in ihrem Beruf, die sie kenne.
Ihre Kollegin ist noch erboster. "Alice Schwarzer spricht uns das geistige Vermögen ab, dass wir selbst entscheiden, was wir tun", sagt Johanna Weber, die zwei Tage in der Woche in Berlin und zwei Tage in Hamburg als Prostituierte arbeitet. "In meinem alten Marketingjob habe ich mich mehr als Sklavin gefühlt als heute als Sexarbeiterin."
Der "Appell gegen Prostitution" kommt zeitlich vor Alice Schwarzers Buch über Prostitution, das nächste Woche erscheint
Chantal Louis, Redakteurin von "Emma", sagt, dass es auch freiwillige Prostituierte gebe. Sie sieht allerdings die Freiwilligkeit als problematisch an, weil er in der Konsequenz zur Selbstzerstörung führe. Bei dem "Appell gegen Prostitution" gehe es einerseits darum, eine grundsätzliche Debatte über Prostitution zu führen, und andererseits, die Gesetze dahingehend zu ändern, dass die Nachfrage ausgetrocknet werde. Das bedeute eine Bestrafung der Freier nach schwedischem Vorbild. Diesen drohten Geldstrafen, in schweren Fällen Haft.
Entscheidend sei, dass nicht die Frauen kriminalisiert würden. Das bedeute, dass Frauen ohne Aufenthaltsrecht ein Bleiberecht bekommen. Das Argument der Prostituiertenvereinigungen, wonach eine Kriminalisierung die Lage der Frauen verschlechtere, sei falsch, weil viele Frauen auch jetzt in kriminellen Strukturen arbeiteten.
Hydra: Eingriff in die persönliche Freiheit von Frauen und Männern
Eine Sprecherin der Hurenvereinigung Hydra sagt dagegen, dass hier Dinge vermengt würden. Alles, was nicht freiwillig sei, sei auch jetzt verboten. Ein generelles Verbot der Prostitution sei insofern ausschließlich ein Verbot der freiwilligen Prostitution. Das sei ein Eingriff in die persönliche Freiheit der Frauen wie der Männer.
Einen großen Unterschied zwischen den Autorinnen des Appells und den Prostituiertenvereinigungen gibt es in der Frage, wie viele Frauen freiwillig arbeiten. Es sei die Mehrheit, sagen Hydra und Berufsverband, es sei eine Minderheit, sagt dagegen "Emma"-Redakteurin Chantal Louis.
Wissenschaftlerin warnt vor einfachen Antworten
"Wenn man genauer hinschaut, ist alles viel differenzierter, es gibt viele Motive", sagt die Berliner Sozialwissenschaftlerin Elfriede Steffan, die sich seit 20 Jahren mit dem Thema befasst und im letzten Jahr eine Studie zum Straßenstrich in Köln veröffentlichte, für die sie zusammen mit einer bulgarischen Kollegin 60 Prostituierte interviewt hat. Die Motive, für eine Phase des Lebens als Prostituierte zu arbeiten, seien sehr unterschiedlich. "Selbst wenn eine wirtschaftliche Notsituation das Motiv ist, ist das eine eigene Entscheidung."Steffan warnt vor einfachen Antworten, die die Handlungsfähigkeit von Menschen missachten.
Ein schwieriger Spagat für die "Appell"-Verfasserinnen sind die Forderungen nach Gesetzesänderungen. Einerseits fordern sie eine Erlaubnispflicht für Bordelle, um kriminelle Betreiber zu verhindern, andererseits setzen diese und andere konkrete Forderungen ein falsches Signal, weil sie Prostitution grundsätzlich abschaffen wollen. Sie wollen einerseits pragmatische Verbesserungen und andererseits eine grundsätzliche Veränderung.
Das Gesetz von 2002 sollte Sexarbeit sicher gestalten
Möglichkeiten zur Professionalisierung der "Sexarbeit", Transparenz und soziale Sicherung möglichst vieler der rund 400 000 Personen, die in diesem Bereich arbeiten, das ist ein anderer Weg, wie er im Gesetz von 2002 beschritten wurde. Eine Arbeitsgruppe der Evangelischen Fachhochschule Freiburg, die vor einigen Jahren schon im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren und Frauen eine Studie zu den Auswirkungen dieses unter Rot-Grün verabschiedeten Gesetzes machte, widmet sich nun den Erfolgsaussichten einer weiteren wichtigen Strategie: "Unterstützung des Ausstieges aus der Prostitution" heißt das Modellprojekt, das in Berlin, Freiburg und Nürnberg läuft und das die Sozialwissenschaftlerin Cornelia Helfferich und ihre Mitarbeiter noch bis 2015 wissenschaftlich begleiten wollen. Ein Angebot statt eines Verbots.
In Frankreich, wo nach schwedischem Vorbild Geldstrafen für Freier geplant sind, wehren sich jetzt die Männer. Prominente um den französischen Erfolgsautor Frédéric Beigbeder machen mit einer Petition mobil. Die Unterzeichner erklären, einige von ihnen seien "zu Huren gegangen, gehen oder werden zu ihnen gehen". "Das heißt nicht, dass wir Frustrierte, Perverse oder Psychopathen sind, wie es die Anhänger einer als feministischer Kampf verkleideten Unterdrückung behaupten." Sie würden niemals mit einer Frau gegen deren Willen Sex haben. Die Petition fordert unter anderem: "Fass’ meine Hure nicht an".
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 07762.html
Alice Schwarzer und ihr "Appell gegen Prostitution"
Kann Sexarbeit freiwillig sein?
"Sexarbeit", die Arbeit als Hure, ist nie freiwillig, meint Alice Schwarzer. Sie will Prostitution einfach verbieten, die Freier könnten dann sogar bestraft werden. Hurenvereinigungen wehren sich dagegen, die Frauen zu kriminalisieren helfe ihnen nicht. Auffällig ist bei der Debatte aber vor allem, dass sie genau jetzt geführt wird.
Der "Appell gegen Prostitution" von Alice Schwarzer, der von zahlreichen Prominenten unterstützt wird, ist auf entschiedene Ablehnung von Betroffenenverbänden gestoßen. "Eine Kriminalisierung der Prostitution führt nicht zu weniger Sexarbeit, sondern zu mehr Kriminalität", sagt Undine de Rivière, die Sprecherin des "Berufsverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen". Wenn Prostitution kriminalisiert werde, würde das den Zuhältern in die Hände spielen, auf die die Frauen dann angewiesen wären.
Den Berufsverband gibt es erst seit einem Jahr. "Er ist eine Antwort auf die reaktionäre Welle, die seit geraumer Zeit bei diesem Thema über Deutschland schwappt", sagt Undine de Rivière.
Sie arbeitet in Hamburg als Prostituierte. Die Behauptung von Alice Schwarzer, dass keine Frau freiwillig Prostituierte sei, empört sie. Sie selber habe sich selbstbewusst dafür entschieden, weil sie das wollte, sagte sie. Das gelte für alle Frauen in ihrem Beruf, die sie kenne.
Ihre Kollegin ist noch erboster. "Alice Schwarzer spricht uns das geistige Vermögen ab, dass wir selbst entscheiden, was wir tun", sagt Johanna Weber, die zwei Tage in der Woche in Berlin und zwei Tage in Hamburg als Prostituierte arbeitet. "In meinem alten Marketingjob habe ich mich mehr als Sklavin gefühlt als heute als Sexarbeiterin."
Der "Appell gegen Prostitution" kommt zeitlich vor Alice Schwarzers Buch über Prostitution, das nächste Woche erscheint
Chantal Louis, Redakteurin von "Emma", sagt, dass es auch freiwillige Prostituierte gebe. Sie sieht allerdings die Freiwilligkeit als problematisch an, weil er in der Konsequenz zur Selbstzerstörung führe. Bei dem "Appell gegen Prostitution" gehe es einerseits darum, eine grundsätzliche Debatte über Prostitution zu führen, und andererseits, die Gesetze dahingehend zu ändern, dass die Nachfrage ausgetrocknet werde. Das bedeute eine Bestrafung der Freier nach schwedischem Vorbild. Diesen drohten Geldstrafen, in schweren Fällen Haft.
Entscheidend sei, dass nicht die Frauen kriminalisiert würden. Das bedeute, dass Frauen ohne Aufenthaltsrecht ein Bleiberecht bekommen. Das Argument der Prostituiertenvereinigungen, wonach eine Kriminalisierung die Lage der Frauen verschlechtere, sei falsch, weil viele Frauen auch jetzt in kriminellen Strukturen arbeiteten.
Hydra: Eingriff in die persönliche Freiheit von Frauen und Männern
Eine Sprecherin der Hurenvereinigung Hydra sagt dagegen, dass hier Dinge vermengt würden. Alles, was nicht freiwillig sei, sei auch jetzt verboten. Ein generelles Verbot der Prostitution sei insofern ausschließlich ein Verbot der freiwilligen Prostitution. Das sei ein Eingriff in die persönliche Freiheit der Frauen wie der Männer.
Einen großen Unterschied zwischen den Autorinnen des Appells und den Prostituiertenvereinigungen gibt es in der Frage, wie viele Frauen freiwillig arbeiten. Es sei die Mehrheit, sagen Hydra und Berufsverband, es sei eine Minderheit, sagt dagegen "Emma"-Redakteurin Chantal Louis.
Wissenschaftlerin warnt vor einfachen Antworten
"Wenn man genauer hinschaut, ist alles viel differenzierter, es gibt viele Motive", sagt die Berliner Sozialwissenschaftlerin Elfriede Steffan, die sich seit 20 Jahren mit dem Thema befasst und im letzten Jahr eine Studie zum Straßenstrich in Köln veröffentlichte, für die sie zusammen mit einer bulgarischen Kollegin 60 Prostituierte interviewt hat. Die Motive, für eine Phase des Lebens als Prostituierte zu arbeiten, seien sehr unterschiedlich. "Selbst wenn eine wirtschaftliche Notsituation das Motiv ist, ist das eine eigene Entscheidung."Steffan warnt vor einfachen Antworten, die die Handlungsfähigkeit von Menschen missachten.
Ein schwieriger Spagat für die "Appell"-Verfasserinnen sind die Forderungen nach Gesetzesänderungen. Einerseits fordern sie eine Erlaubnispflicht für Bordelle, um kriminelle Betreiber zu verhindern, andererseits setzen diese und andere konkrete Forderungen ein falsches Signal, weil sie Prostitution grundsätzlich abschaffen wollen. Sie wollen einerseits pragmatische Verbesserungen und andererseits eine grundsätzliche Veränderung.
Das Gesetz von 2002 sollte Sexarbeit sicher gestalten
Möglichkeiten zur Professionalisierung der "Sexarbeit", Transparenz und soziale Sicherung möglichst vieler der rund 400 000 Personen, die in diesem Bereich arbeiten, das ist ein anderer Weg, wie er im Gesetz von 2002 beschritten wurde. Eine Arbeitsgruppe der Evangelischen Fachhochschule Freiburg, die vor einigen Jahren schon im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren und Frauen eine Studie zu den Auswirkungen dieses unter Rot-Grün verabschiedeten Gesetzes machte, widmet sich nun den Erfolgsaussichten einer weiteren wichtigen Strategie: "Unterstützung des Ausstieges aus der Prostitution" heißt das Modellprojekt, das in Berlin, Freiburg und Nürnberg läuft und das die Sozialwissenschaftlerin Cornelia Helfferich und ihre Mitarbeiter noch bis 2015 wissenschaftlich begleiten wollen. Ein Angebot statt eines Verbots.
In Frankreich, wo nach schwedischem Vorbild Geldstrafen für Freier geplant sind, wehren sich jetzt die Männer. Prominente um den französischen Erfolgsautor Frédéric Beigbeder machen mit einer Petition mobil. Die Unterzeichner erklären, einige von ihnen seien "zu Huren gegangen, gehen oder werden zu ihnen gehen". "Das heißt nicht, dass wir Frustrierte, Perverse oder Psychopathen sind, wie es die Anhänger einer als feministischer Kampf verkleideten Unterdrückung behaupten." Sie würden niemals mit einer Frau gegen deren Willen Sex haben. Die Petition fordert unter anderem: "Fass’ meine Hure nicht an".
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 07762.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
Der Appell gegen Prostitution
Prostitution ist "das älteste Gewerbe der Welt"? Prostitution ist "ein Beruf wie jeder andere"? Prostitution wird es immer geben, denn
ihre Abschaffung ist utopisch? Falsch. Auch die Abschaffung der Sklaverei galt vor gar nicht so langer Zeit noch als Utopie. Und auch wenn die Sklaverei aus unserer Welt keineswegs ganz verschwunden ist, so wäre es heutzutage für einen aufgeklärten, demokratischen Staat doch undenkbar, die Sklaverei zu tolerieren oder gar zu propagieren.
Doch genau das tut Deutschland mit der Prostitution: Es toleriert, ja fördert diese moderne Sklaverei (international "white slavery"genannt). Die Reform des Prostitutionsgesetzes 2002, die angeblich den geschätzt 700.000 Frauen (Mittelwert) in der Prostitution nutzen sollte, trägt die Handschrift der Frauenhändler und ihrer LobbyistInnen. Seither ist Deutschland zu Europas Drehscheibe für Frauenhandel und zum Paradies der Sextouristen aus den Nachbarländern geworden. Ein deutscher Sonderweg. Selbst die Niederlande rudern zurück. Die skandinavischen Länder haben schon vor Jahren die Ächtung und Bestrafung der Freier eingeführt. Und Frankreich und Irland sind im Begriff, es ihnen nachzutun.
Weltweit sind Frauenhandel und Prostitution, beides untrennbar miteinander verbunden, heute neben dem Waffen- und Drogenhandel das Geschäft mit den höchsten Profitraten (über 1.000 Prozent). Profit nicht für die Frauen. Selbst die Minderheit deutschstämmiger Prostituierter, oft schon als Kinder Opfer sexueller Gewalt, landet zu über 90 Prozent in der Altersarmut. Ganz zu schweigen von den Ausländerinnen aus der Armuts- und Zwangsprostitution.
Das System Prostitution ist Ausbeutung und zugleich Fortschreibung der traditionell gewachsenen Ungleichheit zwischen Männern und Frauen (und Ländern/Kontinenten). Das System Prostitution degradiert Frauen zum käuflichen Geschlecht und überschattet die Gleichheit der Geschlechter. Das System Prostitution brutalisiert das Begehren und verletzt die Menschen-würde von Männern und Frauen -auch die der sogenannt "freiwilligen"Prostituierten.
Darum fordern wir von Politik und Gesellschaft:
Eine Gesetzesänderung, die der Deregulierung von Frauenhandel und Prostitution schnellstmöglich Einhalt gebietet und die Frauen sowie die Minderheit männlicher Prostituierter schützt.
Prävention in Deutschland und in den Herkunftsländern, sowie Hilfen zum Ausstieg für Frauen in der Prostitution. Und Schutz vor Abschiebung von Zeuginnen sowie deren Aufenthaltsrecht
.
Aufklärung über die Folgen von Frauenkauf bereits in den Schulen etc.
Ächtung und, wenn nötig, auch Bestrafung der Freier; also der Frauenkäufer, ohne die dieser Menschenmarkt nicht existieren würde.
Maßnahmen, die kurzfristig zur Eindämmung und langfristig zur Abschaffung des Systems Prostitution führen.
Ein menschenwürdiges Leben ist denkbar.
http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2013/ ... stitution/
Die ErstunterzeichnerInnen
Die sieben Bundessprecherinnen der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen
Dr. Lea Ackermann, Solwodi (Prostituiertenprojekt)
Seyran Ates, Rechtsanwältin, Berlin
Franziska Becker, Cartoonistin, Köln
Senta Berger, Schauspielerin, München
Leni Breymaier, SPD, Gewerkschafssekretärin, Stuttgart
Charlotte Britz, SPD, Oberbürgermeisterin Saarbrücken
CDU-Frauenunion, Vorsitzende Prof. Dr. Maria Böhmer
CSU-Frauenunion, die vier Vorsitzenden, München
Sabine Constabel, Sozialarbeiterin, Stuttgart
Prof. Dr. Ulrike Detmers, Unternehmerin, Gütersloh
Karen Duve, Schriftstellerin, Berlin
Ursula Engelen-Kefer, SPD, Gewerkschafterin, Berlin
Jenny Erpenbeck, Schriftstellerin, Berlin
Femen Deutschland, Zana Ramadani/Irina Khanova/N. Araiwa
Lisa Fitz, Kabarettistin, München
Dr. Maria Flachsbarth, CDU-MdB, Präsidentin Kath. Frauenbund
Jürgen Flimm, Intendant, Berlin
Bettina Flitner, Fotografin, Köln
Cornelia Froboess, Schauspielerin, München
Prof. Dr. Wassilios Fthenakis, Pädagoge, Bozen
Maria Furtwängler, Schauspielerin und Ärztin, München
Gabo, Fotografin, Hamburg
Prof. Dr. Petra Gehring, Philosophin, Darmstadt
Dr. Heiner Geißler, CDU, Bundesminister a.D., Rodalben
Ute Granold, CDU, Ex-Bundestagsabgeordnete, Berlin
Sandra Grether, Musikerin, Berlin
Mechthild Großmann, Schauspielerin, Hamburg
Fritzi Haberlandt, Schauspielerin, Berlin
Inge Hauschildt-Schön, Anti-Bordell-Initiative, Marburg
Dr. Anita Heiliger, Kofra (Frauenprojekt), München
Klaus Hoffmann, Sänger und Schauspieler, Berlin
Bodo Hombach, SPD-Bundesminister a. D., Essen
T. Isik/G. Boos-Niazy, Vors. Aktionsbündnis muslimischer Frauen
Hannes Jaenicke, Schauspieler, Berlin
Prof. Dr. Margot Käßmann, Theologin/EKD, Berlin
Dr. Necla Kelek, Soziologin, Berlin
Charlotte Knobloch, Präs. Israelitische Kultusgemeinde München
Angelika Klingel, Vorsitzende Landesfrauenrat Baden-Württemb.
Silvana Koch-Mehrin, FDP, EU-Abgeordnete, Brüssel
Ann-Kathrin Kramer, Schauspielerin, Wuppertal
Sonya Kraus, TV-Moderatorin, Frankfurt
Katja Lange-Müller, Schriftstellerin, Berlin
Ellen Lohr, Rennfahrerin, Monaco
Chantal Louis, EMMA-Redakteurin, Köln
Prof. Dr. Ursula Männle, CSU, MdL, München
Monika Maron, Schriftstellerin, Berlin
Gisela Marx, Journalistin, Köln
Ulrike Mascher, Präsidentin Sozialverband VdK Deutschland
Dr. Carola Meier-Seethaler, Philosophin, Bern
Reinhard Mey, Liedermacher, Berlin
Moritz Netenjakob, Comedian, Köln
Adele Neuhauser, Schauspielerin, Wien
Hedwig Neven DuMont, Vorsitzende „wir helfen“, Köln
Wolfgang Niedecken, Musiker, Köln
Dieter Nuhr, Kabarettist, Düsseldorf
Julia Onken, Psychologin, St. Gallen
Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit, SPD, Justizsenatorin a.D.
Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Hannover
Birgit Purschke, Leiterin Deutscher Frauenring
Dr. Luise Pusch, Linguistin, Hannover
Prof. Dr. Ulrich Radtke, Geograph, Duisburg
Georg Ringsgwandl, Kabarettist, München
Frank Schätzing, Schriftsteller, Köln
Cathrin Schauer, KARO e.V. (Prostituiertenprojekt)
Alice Schwarzer, Appell-Initiatorin, Köln
Prof. Dr. Günter xxxxxxx, Medizinprofessor Uni Heidelberg
Jutta Speidel, Schauspielerin, München
Marlene Streeruwitz, Schriftstellerin, Wien
Antje Strubel, Schriftstellerin, Potsdam
Prof. Dr. Rita Süssmuth, CDU, Bundestagspräsidentin a.D.
Jasmin Tabatabai, Schauspielerin, Berlin
Elisabeth Trissenaar, Schauspielerin, Berlin
Rosemarie Trockel, Künstlerin, Köln
Margarethe von Trotta, Regisseurin, München
Katharina Wackernagel, Schauspielerin, Berlin
Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler, Prof. em., Universität Bielefeld
Prof. Dr. Peter Weibel, Vorstand ZKM Karlsruhe
Maria von Welser, Journalistin, Hamburg
Sarah Wiener, TV-Köchin, Hamburg
Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist, Köln
http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2013/ ... stitution/
Liste weitere UnterzeichnerInnen
http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2013/ ... nen-1-100/
Prostitution ist "das älteste Gewerbe der Welt"? Prostitution ist "ein Beruf wie jeder andere"? Prostitution wird es immer geben, denn
ihre Abschaffung ist utopisch? Falsch. Auch die Abschaffung der Sklaverei galt vor gar nicht so langer Zeit noch als Utopie. Und auch wenn die Sklaverei aus unserer Welt keineswegs ganz verschwunden ist, so wäre es heutzutage für einen aufgeklärten, demokratischen Staat doch undenkbar, die Sklaverei zu tolerieren oder gar zu propagieren.
Doch genau das tut Deutschland mit der Prostitution: Es toleriert, ja fördert diese moderne Sklaverei (international "white slavery"genannt). Die Reform des Prostitutionsgesetzes 2002, die angeblich den geschätzt 700.000 Frauen (Mittelwert) in der Prostitution nutzen sollte, trägt die Handschrift der Frauenhändler und ihrer LobbyistInnen. Seither ist Deutschland zu Europas Drehscheibe für Frauenhandel und zum Paradies der Sextouristen aus den Nachbarländern geworden. Ein deutscher Sonderweg. Selbst die Niederlande rudern zurück. Die skandinavischen Länder haben schon vor Jahren die Ächtung und Bestrafung der Freier eingeführt. Und Frankreich und Irland sind im Begriff, es ihnen nachzutun.
Weltweit sind Frauenhandel und Prostitution, beides untrennbar miteinander verbunden, heute neben dem Waffen- und Drogenhandel das Geschäft mit den höchsten Profitraten (über 1.000 Prozent). Profit nicht für die Frauen. Selbst die Minderheit deutschstämmiger Prostituierter, oft schon als Kinder Opfer sexueller Gewalt, landet zu über 90 Prozent in der Altersarmut. Ganz zu schweigen von den Ausländerinnen aus der Armuts- und Zwangsprostitution.
Das System Prostitution ist Ausbeutung und zugleich Fortschreibung der traditionell gewachsenen Ungleichheit zwischen Männern und Frauen (und Ländern/Kontinenten). Das System Prostitution degradiert Frauen zum käuflichen Geschlecht und überschattet die Gleichheit der Geschlechter. Das System Prostitution brutalisiert das Begehren und verletzt die Menschen-würde von Männern und Frauen -auch die der sogenannt "freiwilligen"Prostituierten.
Darum fordern wir von Politik und Gesellschaft:
Eine Gesetzesänderung, die der Deregulierung von Frauenhandel und Prostitution schnellstmöglich Einhalt gebietet und die Frauen sowie die Minderheit männlicher Prostituierter schützt.
Prävention in Deutschland und in den Herkunftsländern, sowie Hilfen zum Ausstieg für Frauen in der Prostitution. Und Schutz vor Abschiebung von Zeuginnen sowie deren Aufenthaltsrecht
.
Aufklärung über die Folgen von Frauenkauf bereits in den Schulen etc.
Ächtung und, wenn nötig, auch Bestrafung der Freier; also der Frauenkäufer, ohne die dieser Menschenmarkt nicht existieren würde.
Maßnahmen, die kurzfristig zur Eindämmung und langfristig zur Abschaffung des Systems Prostitution führen.
Ein menschenwürdiges Leben ist denkbar.
http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2013/ ... stitution/
Die ErstunterzeichnerInnen
Die sieben Bundessprecherinnen der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen
Dr. Lea Ackermann, Solwodi (Prostituiertenprojekt)
Seyran Ates, Rechtsanwältin, Berlin
Franziska Becker, Cartoonistin, Köln
Senta Berger, Schauspielerin, München
Leni Breymaier, SPD, Gewerkschafssekretärin, Stuttgart
Charlotte Britz, SPD, Oberbürgermeisterin Saarbrücken
CDU-Frauenunion, Vorsitzende Prof. Dr. Maria Böhmer
CSU-Frauenunion, die vier Vorsitzenden, München
Sabine Constabel, Sozialarbeiterin, Stuttgart
Prof. Dr. Ulrike Detmers, Unternehmerin, Gütersloh
Karen Duve, Schriftstellerin, Berlin
Ursula Engelen-Kefer, SPD, Gewerkschafterin, Berlin
Jenny Erpenbeck, Schriftstellerin, Berlin
Femen Deutschland, Zana Ramadani/Irina Khanova/N. Araiwa
Lisa Fitz, Kabarettistin, München
Dr. Maria Flachsbarth, CDU-MdB, Präsidentin Kath. Frauenbund
Jürgen Flimm, Intendant, Berlin
Bettina Flitner, Fotografin, Köln
Cornelia Froboess, Schauspielerin, München
Prof. Dr. Wassilios Fthenakis, Pädagoge, Bozen
Maria Furtwängler, Schauspielerin und Ärztin, München
Gabo, Fotografin, Hamburg
Prof. Dr. Petra Gehring, Philosophin, Darmstadt
Dr. Heiner Geißler, CDU, Bundesminister a.D., Rodalben
Ute Granold, CDU, Ex-Bundestagsabgeordnete, Berlin
Sandra Grether, Musikerin, Berlin
Mechthild Großmann, Schauspielerin, Hamburg
Fritzi Haberlandt, Schauspielerin, Berlin
Inge Hauschildt-Schön, Anti-Bordell-Initiative, Marburg
Dr. Anita Heiliger, Kofra (Frauenprojekt), München
Klaus Hoffmann, Sänger und Schauspieler, Berlin
Bodo Hombach, SPD-Bundesminister a. D., Essen
T. Isik/G. Boos-Niazy, Vors. Aktionsbündnis muslimischer Frauen
Hannes Jaenicke, Schauspieler, Berlin
Prof. Dr. Margot Käßmann, Theologin/EKD, Berlin
Dr. Necla Kelek, Soziologin, Berlin
Charlotte Knobloch, Präs. Israelitische Kultusgemeinde München
Angelika Klingel, Vorsitzende Landesfrauenrat Baden-Württemb.
Silvana Koch-Mehrin, FDP, EU-Abgeordnete, Brüssel
Ann-Kathrin Kramer, Schauspielerin, Wuppertal
Sonya Kraus, TV-Moderatorin, Frankfurt
Katja Lange-Müller, Schriftstellerin, Berlin
Ellen Lohr, Rennfahrerin, Monaco
Chantal Louis, EMMA-Redakteurin, Köln
Prof. Dr. Ursula Männle, CSU, MdL, München
Monika Maron, Schriftstellerin, Berlin
Gisela Marx, Journalistin, Köln
Ulrike Mascher, Präsidentin Sozialverband VdK Deutschland
Dr. Carola Meier-Seethaler, Philosophin, Bern
Reinhard Mey, Liedermacher, Berlin
Moritz Netenjakob, Comedian, Köln
Adele Neuhauser, Schauspielerin, Wien
Hedwig Neven DuMont, Vorsitzende „wir helfen“, Köln
Wolfgang Niedecken, Musiker, Köln
Dieter Nuhr, Kabarettist, Düsseldorf
Julia Onken, Psychologin, St. Gallen
Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit, SPD, Justizsenatorin a.D.
Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Hannover
Birgit Purschke, Leiterin Deutscher Frauenring
Dr. Luise Pusch, Linguistin, Hannover
Prof. Dr. Ulrich Radtke, Geograph, Duisburg
Georg Ringsgwandl, Kabarettist, München
Frank Schätzing, Schriftsteller, Köln
Cathrin Schauer, KARO e.V. (Prostituiertenprojekt)
Alice Schwarzer, Appell-Initiatorin, Köln
Prof. Dr. Günter xxxxxxx, Medizinprofessor Uni Heidelberg
Jutta Speidel, Schauspielerin, München
Marlene Streeruwitz, Schriftstellerin, Wien
Antje Strubel, Schriftstellerin, Potsdam
Prof. Dr. Rita Süssmuth, CDU, Bundestagspräsidentin a.D.
Jasmin Tabatabai, Schauspielerin, Berlin
Elisabeth Trissenaar, Schauspielerin, Berlin
Rosemarie Trockel, Künstlerin, Köln
Margarethe von Trotta, Regisseurin, München
Katharina Wackernagel, Schauspielerin, Berlin
Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler, Prof. em., Universität Bielefeld
Prof. Dr. Peter Weibel, Vorstand ZKM Karlsruhe
Maria von Welser, Journalistin, Hamburg
Sarah Wiener, TV-Köchin, Hamburg
Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist, Köln
http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2013/ ... stitution/
Liste weitere UnterzeichnerInnen
http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2013/ ... nen-1-100/
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Hier ein fundierter Text
EMMA und das erfundene Frauenhandelsparadies
Veröffentlicht von Jusos Bamberg
auf 31. Oktober 2013 · Hinterlasse einen Kommentar
von Falko Tesch
http://jusosbamberg.wordpress.com/2013/ ... sparadies/
Nach dem Spiegel (Ausgabe vom 27.5.2013) macht die Zeitschrift EMMA in ihrer Novemberausgabe Prostitution zur Titelgeschichte. In Verbindung dazu steht ein Appell gegen Prostitution, den man online unterzeichnen kann, ein Aufkleber „Frauenkauf geht gar nicht“ und die Bewerbung eines Buches „Prostitution ein Deutscher Skandal – Wie konnten wir zum Paradies der Frauenhändler werden?“.
Den Appell haben bisher 90 Prominente unterzeichnet, was Angesicht des Inhalts erstreckend ist. Laut Selbstauskunft ist EMMA eine Organisation die für Prostituierte und gegen Prostitution kämpft. Deshalb braucht man für seinen Appell anscheinend keine Fakten. So wird von 700.000 Prostituierten in Deutschland ausgegangen. Woher diese Zahl? Die Polizei in Deutschland geht von 200.000 aus, was eine Hochrechnung jeweils einzelner Großstädte darstellt. So sollen es in Nürnberg etwa 1200 Anbieter_innen sein. Das Prostitutionsgesetz von 2002 trägt angeblich die Handschrift von „Frauenhändler und ihrer LobbyistInnen“. Welche meint sie damit? Nach diesem Gesetz können sexuelle Dienstleister_innen Geld einklagen und eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen, die ein eingeschränktes Weisungsrecht der/des Arbeitgeber_in beinhaltet. Dies bedeutet, dass Arbeitszeit, Ort und Preise vorgegeben werden können. Jedoch ist die/der Beschäftigte nicht verpflichtet, tatsächlich sexuelle Handlungen vorzunehmen oder an sich vornehmen zu lassen (BGH 2 StR 186/03). Demnach ist Prostitution für EU-Bürger_innen keine sittenwidrige Tätigkeit mehr. Straffrei ist sie in Deutschland seit 1927, als die Straftatbestände § 373 (Aufforderung zur Unzucht) und § 374 (Gemeinschaftliche Ausübung von Unzucht) abgeschafft wurden, nicht mehr. Kein Beleg auch, wo etwa die Niederlande in ihrer Gesetzgebung zurück rudert. Frauenhandel wird im Appell mit Prostitution gleichgesetzt. Männliche Prostitution wird ausgeblendet und eine strafbare Handlung (StGB §232) wird mit einer legalen vermengt, um diese abstoßender erscheinen zu lassen. Angeblich ist Prostitution nach Drogen- und Waffenhandel das Geschäft mit den höchsten Profit weltweit. Wenn dem so ist, warum sinken dann in Deutschland die Preise für sexuelle Dienstleistungen in vielen Orten? Vielleicht weil in Deutschland, im Gegensatz zum Drogenhandel, dieses Geschäft legal ist? Dann wird ausgeführt das Prostituierte als Kinder oft Opfer sexueller Gewalt wurden. Woher weiß man das? Aus meiner Sicht ist noch nicht mal der Anteil in der Allgemeinbevölkerung bekannt. Außerdem sollen 90 % der Prostituierten von Altersarmut betroffen sein. Woher dieses Wissen, basiert es auf dem Umstand, dass sich einige Menschen in Altersarmut für den Nebenerwerb Prostitution entschieden haben? Wie soll diesen Menschen geholfen werden, wenn man diese Tätigkeit verbietet? Wenn nach dem Evaluationsbericht des Prostitutionsgesetzes von 2007 (BMFSfJ) die Hälfte der Sexarbeiter_innen nicht in die Rentenkasse einzahlt, obwohl sie entweder als Angestellte oder als „arbeitnehmerähnliche Selbständige“ nach §2 I Nr. 9 SGB VI rentenversicherungspflichtig sind, müsste man sich über ein anderes System, etwa der Künstlersozialversicherung, Gedanken machen. Dies schließt aber ein, sich wirklich um die Menschen zu sorgen. Das Problem von Prostitution aufgrund von Armut und Menschenhandel beschränkt der Appell zudem auf ausländische Prostituierte.
Aus dieser Bestandsaufnahme fordert der Appell die Deregulierung von Prostitution zum Schutz der Beschäftigen einzustellen ohne auszuführen, ob man dies etwa über die Gewerbeordnung machen möchte, in welcher man Arbeitsstandards für Prostitutionsstätten oder eine polizeiliche Überprüfung der Betreiber_innen regeln kann. Des Weiteren wird Prävention in Deutschland und den Herkunftsländern gefordert. Wie soll dies geschehen? In Deutschland soll Aufklärung über den „Frauenkauf“ an den Schulen vermittelt werden. Gemeint ist hierbei wohl nicht der strafbare Menschenhandel, sondern Prostitution allgemein. Dass es sich um den Kauf einer Dienstleistung und nicht einer Person handelt, wird hartnäckig geleugnet. Im Ausland läuft es vermutlich auf die Eindämmung von Zuwanderer_innen hinaus, weil diese Opfer von Menschenhandel werden könnten. Somit hat man gleich zwei konservative Politikfelder erledigt. Dann sollen Hilfen zum Ausstieg für Prostituierte angeboten werden und Zeugen (gemeint wohl Opfer von Menschenhandel) ein Aufenthaltsrecht in Deutschland bekommen. Diese Gruppe umfasste 2011 gerade mal 51 Personen und ein entsprechender SPD-Antrag wurde in der letzte Legislaturperiode im Bundestag abgelehnt.
Die beiden letzten Forderungen zielen auf eine Kriminalisierung von Sexarbeit ab. So soll Prostitution geächtet werden und „wenn nötig“ Kunden bzw. „Frauenkäufer“ bestraft werden, um die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen aufzulösen. Falls dies nicht reicht, sollen weitere Maßnahmen (welche?) eingeführt werden „die kurzfristig zur Eindämmung und langfristig zur Abschaffung des Systems Prostitution führen“. Hat es nach Einführung dieser Gesetzgebung in Schweden 1999 zur Abschaffung der Prostitution geführt? Bisher wurde dort noch kein_e Kunde_in mit mehr als einem Platzverweis bestraft. Ist dadurch nicht eine Situation entstanden, in der Sexarbeiter_innen erpressbar wurden? So können Angehörige sich etwa wegen Zuhälterei strafbar machen, wenn sie in irgendeiner Weise vom (illegalen) Verdienst von Sexarbeiter_innen profitieren. Auch werden sie als unfähig angesehen, Kinder aufzuziehen. Eve Marie wurde das Sorgerecht ihrer Kinder entzogen. Als sich sich über ein Besuchsverbot hinwegsetze, wurde sie von ihrem Ex-Ehemann brutal ermordet. Die früheren Anzeigen gegen ihn wegen häuslicher Gewalt oder Übergriffen wurden ignoriert. Der Hang zu Gewalt scheint also im Verhältnis zur Sexarbeit kein Hindernis zu sein.
Das Modell verhält sich wie ein Vegetarier, dem es nicht reicht, dass er oder sie selbst auf den Konsum von Fleisch oder die Arbeit in der Fleischbranche verzichtet, sondern gleich noch allen anderen den Konsum unter Strafe stellt. Jene Anbieter_innen in der Fleischbranche werden hingegen nicht belangt. Die Preise für das illegale Gut wird so zwar in die Höhe getrieben, man hat aber keine Möglichkeit Werbung zu machen, unterliegt keinen Qualitätskontrollen und hat keine Handhabung mehr, wenn man von zwielichtigen Personen um die Erzeugnisse bestohlen wird oder der Betrieb von Konkurrent_innen sabotiert wird. Es besteht also die Notwendigkeit einen Mittelsmann zu bezahlen, der einerseits den Verkauf organisiert und andererseits den bisher rechtlichen Schutz ersetzt. Seine Untersuchung von Steven Levitt und Sudihr Venkatesch von 2007 über Straßenprostitution in Chicago kommt zu dem Schluss, das jene Sexarbeiter_innen mit Zuhälter zwar im Mittel 25 % ihrer Einnahmen abgeben müssen, trotzdem jedoch mehr verdienen als jene ohne Zuhälter. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine (meist weibliche) Chicagoer Straßenprostituierte eine kostenlose sexuelle Dienstleistung an einen (meist männlichen) Polizisten vergibt, ist 40 mal höher, als dass sie von jenem verhaftet wird.
Eine Legalisierung macht diese Transaktionen überflüssig, so ist im „Paradiese für Frauenhandel Deutschland“ nach den Bundeslagebildern 2001/2012 des BKA die Zahl der Verurteilten wegen Zuhälterei hingegen von 162 (52 Frauen) im Jahr 2000 auf 30 (5 Frauen) im Jahr 2011 gefallen, die wegen Menschenhandel von 148 (34 Frauen) auf 117 (24 Frauen). Gleichzeitig sank der Anteil der organisierten Kriminalität in Zusammenhang mit dem Nachtleben (Ausbeutung von Prostituierten, Zuhälterei, Menschenhandel, illegales Glücksspiel) von 10,1 % (86 Gruppen) im Jahr 2000 auf 3,6 % (21 Gruppen) im Jahr 2011. Dass der Sextourismus in Deutschland zugenommen hat, liegt vielleicht weniger am deutschen Prostitutionsgesetz von 2002 statt am französischen von 2003. Nachdem dort bereits Bordelle und Straßenprostitution untersagt sind, wird dort auch „passives Anwerben“, was etwa schon das Anlächeln in der Öffentlichkeit einschließt, mit Geldstrafe und bis zwei Monaten Gefängnis geahndet. Ein Wunder, dass sich da der Markt verlagert?
Das Onlinejournal „menschenhandelheute.net“ berichtete diesen Sommer über drei Frauen aus Bulgarien, die inhaftiert wurden, weil sie wiederholt gegen eine Sperrgebietsverordnung zur Prostitution der Stadt Augsburg verstoßen haben, welche nach Volker Ullrich, damals Ordnungsreferent der Stadt und heute Bundestagsabgeordneter, zum Schutz der Frauen eingerichtet wurde. In wie fern ist es sinnvoll, Menschen bis zu 6 Monate ins Gefängnis zu werfen, um sie vor sexueller Ausbeutung zu schützen? „Zuerst wird ihre Tätigkeit zu ihrem Schutz verboten und wenn sie dem Verbot zuwiderhandeln, dann werden sie – eben auch zu ihrem Schutz – verhaftet“. Diese Regelungen sind legal, aber konzentrieren die Prostitution in bestimmten Gebieten, was Revierkämpfe nach sich zieht. Es wird also erst die Situation geschaffen, die der Sperrbezirk beheben sollte. Sind die betroffenen Sexarbeiter_innen gar von außerhalb der EU, so können sie der Prostitution in Deutschland nur über eine Heirat legal nachgehen und werden ansonsten nach §55 Abs. 2 Nr. 3 AufenthG wegen „Gewerbsunzucht“ abgeschoben.
Bedauerlich ist vor allem die Unterschrift der Gewerkschaftler_Innen Leni Breymaier, Bodo Hombach und Ursula Engelen-Kefer unter dem Appell, wo sich gerade der Bereich besondere Dienstleistungen bei Verdi sehr für die Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit einsetzt. Dieser Appell ist nicht feministisch, sondern umgekehrt ein Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht aller Sexarbeiter_innen, von Menschen, die es sich aussuchen können ob und wenn ja welcher Tätigkeit sie nachgehen wollen.
EMMA und das erfundene Frauenhandelsparadies
Veröffentlicht von Jusos Bamberg
auf 31. Oktober 2013 · Hinterlasse einen Kommentar
von Falko Tesch
http://jusosbamberg.wordpress.com/2013/ ... sparadies/
Nach dem Spiegel (Ausgabe vom 27.5.2013) macht die Zeitschrift EMMA in ihrer Novemberausgabe Prostitution zur Titelgeschichte. In Verbindung dazu steht ein Appell gegen Prostitution, den man online unterzeichnen kann, ein Aufkleber „Frauenkauf geht gar nicht“ und die Bewerbung eines Buches „Prostitution ein Deutscher Skandal – Wie konnten wir zum Paradies der Frauenhändler werden?“.
Den Appell haben bisher 90 Prominente unterzeichnet, was Angesicht des Inhalts erstreckend ist. Laut Selbstauskunft ist EMMA eine Organisation die für Prostituierte und gegen Prostitution kämpft. Deshalb braucht man für seinen Appell anscheinend keine Fakten. So wird von 700.000 Prostituierten in Deutschland ausgegangen. Woher diese Zahl? Die Polizei in Deutschland geht von 200.000 aus, was eine Hochrechnung jeweils einzelner Großstädte darstellt. So sollen es in Nürnberg etwa 1200 Anbieter_innen sein. Das Prostitutionsgesetz von 2002 trägt angeblich die Handschrift von „Frauenhändler und ihrer LobbyistInnen“. Welche meint sie damit? Nach diesem Gesetz können sexuelle Dienstleister_innen Geld einklagen und eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen, die ein eingeschränktes Weisungsrecht der/des Arbeitgeber_in beinhaltet. Dies bedeutet, dass Arbeitszeit, Ort und Preise vorgegeben werden können. Jedoch ist die/der Beschäftigte nicht verpflichtet, tatsächlich sexuelle Handlungen vorzunehmen oder an sich vornehmen zu lassen (BGH 2 StR 186/03). Demnach ist Prostitution für EU-Bürger_innen keine sittenwidrige Tätigkeit mehr. Straffrei ist sie in Deutschland seit 1927, als die Straftatbestände § 373 (Aufforderung zur Unzucht) und § 374 (Gemeinschaftliche Ausübung von Unzucht) abgeschafft wurden, nicht mehr. Kein Beleg auch, wo etwa die Niederlande in ihrer Gesetzgebung zurück rudert. Frauenhandel wird im Appell mit Prostitution gleichgesetzt. Männliche Prostitution wird ausgeblendet und eine strafbare Handlung (StGB §232) wird mit einer legalen vermengt, um diese abstoßender erscheinen zu lassen. Angeblich ist Prostitution nach Drogen- und Waffenhandel das Geschäft mit den höchsten Profit weltweit. Wenn dem so ist, warum sinken dann in Deutschland die Preise für sexuelle Dienstleistungen in vielen Orten? Vielleicht weil in Deutschland, im Gegensatz zum Drogenhandel, dieses Geschäft legal ist? Dann wird ausgeführt das Prostituierte als Kinder oft Opfer sexueller Gewalt wurden. Woher weiß man das? Aus meiner Sicht ist noch nicht mal der Anteil in der Allgemeinbevölkerung bekannt. Außerdem sollen 90 % der Prostituierten von Altersarmut betroffen sein. Woher dieses Wissen, basiert es auf dem Umstand, dass sich einige Menschen in Altersarmut für den Nebenerwerb Prostitution entschieden haben? Wie soll diesen Menschen geholfen werden, wenn man diese Tätigkeit verbietet? Wenn nach dem Evaluationsbericht des Prostitutionsgesetzes von 2007 (BMFSfJ) die Hälfte der Sexarbeiter_innen nicht in die Rentenkasse einzahlt, obwohl sie entweder als Angestellte oder als „arbeitnehmerähnliche Selbständige“ nach §2 I Nr. 9 SGB VI rentenversicherungspflichtig sind, müsste man sich über ein anderes System, etwa der Künstlersozialversicherung, Gedanken machen. Dies schließt aber ein, sich wirklich um die Menschen zu sorgen. Das Problem von Prostitution aufgrund von Armut und Menschenhandel beschränkt der Appell zudem auf ausländische Prostituierte.
Aus dieser Bestandsaufnahme fordert der Appell die Deregulierung von Prostitution zum Schutz der Beschäftigen einzustellen ohne auszuführen, ob man dies etwa über die Gewerbeordnung machen möchte, in welcher man Arbeitsstandards für Prostitutionsstätten oder eine polizeiliche Überprüfung der Betreiber_innen regeln kann. Des Weiteren wird Prävention in Deutschland und den Herkunftsländern gefordert. Wie soll dies geschehen? In Deutschland soll Aufklärung über den „Frauenkauf“ an den Schulen vermittelt werden. Gemeint ist hierbei wohl nicht der strafbare Menschenhandel, sondern Prostitution allgemein. Dass es sich um den Kauf einer Dienstleistung und nicht einer Person handelt, wird hartnäckig geleugnet. Im Ausland läuft es vermutlich auf die Eindämmung von Zuwanderer_innen hinaus, weil diese Opfer von Menschenhandel werden könnten. Somit hat man gleich zwei konservative Politikfelder erledigt. Dann sollen Hilfen zum Ausstieg für Prostituierte angeboten werden und Zeugen (gemeint wohl Opfer von Menschenhandel) ein Aufenthaltsrecht in Deutschland bekommen. Diese Gruppe umfasste 2011 gerade mal 51 Personen und ein entsprechender SPD-Antrag wurde in der letzte Legislaturperiode im Bundestag abgelehnt.
Die beiden letzten Forderungen zielen auf eine Kriminalisierung von Sexarbeit ab. So soll Prostitution geächtet werden und „wenn nötig“ Kunden bzw. „Frauenkäufer“ bestraft werden, um die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen aufzulösen. Falls dies nicht reicht, sollen weitere Maßnahmen (welche?) eingeführt werden „die kurzfristig zur Eindämmung und langfristig zur Abschaffung des Systems Prostitution führen“. Hat es nach Einführung dieser Gesetzgebung in Schweden 1999 zur Abschaffung der Prostitution geführt? Bisher wurde dort noch kein_e Kunde_in mit mehr als einem Platzverweis bestraft. Ist dadurch nicht eine Situation entstanden, in der Sexarbeiter_innen erpressbar wurden? So können Angehörige sich etwa wegen Zuhälterei strafbar machen, wenn sie in irgendeiner Weise vom (illegalen) Verdienst von Sexarbeiter_innen profitieren. Auch werden sie als unfähig angesehen, Kinder aufzuziehen. Eve Marie wurde das Sorgerecht ihrer Kinder entzogen. Als sich sich über ein Besuchsverbot hinwegsetze, wurde sie von ihrem Ex-Ehemann brutal ermordet. Die früheren Anzeigen gegen ihn wegen häuslicher Gewalt oder Übergriffen wurden ignoriert. Der Hang zu Gewalt scheint also im Verhältnis zur Sexarbeit kein Hindernis zu sein.
Das Modell verhält sich wie ein Vegetarier, dem es nicht reicht, dass er oder sie selbst auf den Konsum von Fleisch oder die Arbeit in der Fleischbranche verzichtet, sondern gleich noch allen anderen den Konsum unter Strafe stellt. Jene Anbieter_innen in der Fleischbranche werden hingegen nicht belangt. Die Preise für das illegale Gut wird so zwar in die Höhe getrieben, man hat aber keine Möglichkeit Werbung zu machen, unterliegt keinen Qualitätskontrollen und hat keine Handhabung mehr, wenn man von zwielichtigen Personen um die Erzeugnisse bestohlen wird oder der Betrieb von Konkurrent_innen sabotiert wird. Es besteht also die Notwendigkeit einen Mittelsmann zu bezahlen, der einerseits den Verkauf organisiert und andererseits den bisher rechtlichen Schutz ersetzt. Seine Untersuchung von Steven Levitt und Sudihr Venkatesch von 2007 über Straßenprostitution in Chicago kommt zu dem Schluss, das jene Sexarbeiter_innen mit Zuhälter zwar im Mittel 25 % ihrer Einnahmen abgeben müssen, trotzdem jedoch mehr verdienen als jene ohne Zuhälter. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine (meist weibliche) Chicagoer Straßenprostituierte eine kostenlose sexuelle Dienstleistung an einen (meist männlichen) Polizisten vergibt, ist 40 mal höher, als dass sie von jenem verhaftet wird.
Eine Legalisierung macht diese Transaktionen überflüssig, so ist im „Paradiese für Frauenhandel Deutschland“ nach den Bundeslagebildern 2001/2012 des BKA die Zahl der Verurteilten wegen Zuhälterei hingegen von 162 (52 Frauen) im Jahr 2000 auf 30 (5 Frauen) im Jahr 2011 gefallen, die wegen Menschenhandel von 148 (34 Frauen) auf 117 (24 Frauen). Gleichzeitig sank der Anteil der organisierten Kriminalität in Zusammenhang mit dem Nachtleben (Ausbeutung von Prostituierten, Zuhälterei, Menschenhandel, illegales Glücksspiel) von 10,1 % (86 Gruppen) im Jahr 2000 auf 3,6 % (21 Gruppen) im Jahr 2011. Dass der Sextourismus in Deutschland zugenommen hat, liegt vielleicht weniger am deutschen Prostitutionsgesetz von 2002 statt am französischen von 2003. Nachdem dort bereits Bordelle und Straßenprostitution untersagt sind, wird dort auch „passives Anwerben“, was etwa schon das Anlächeln in der Öffentlichkeit einschließt, mit Geldstrafe und bis zwei Monaten Gefängnis geahndet. Ein Wunder, dass sich da der Markt verlagert?
Das Onlinejournal „menschenhandelheute.net“ berichtete diesen Sommer über drei Frauen aus Bulgarien, die inhaftiert wurden, weil sie wiederholt gegen eine Sperrgebietsverordnung zur Prostitution der Stadt Augsburg verstoßen haben, welche nach Volker Ullrich, damals Ordnungsreferent der Stadt und heute Bundestagsabgeordneter, zum Schutz der Frauen eingerichtet wurde. In wie fern ist es sinnvoll, Menschen bis zu 6 Monate ins Gefängnis zu werfen, um sie vor sexueller Ausbeutung zu schützen? „Zuerst wird ihre Tätigkeit zu ihrem Schutz verboten und wenn sie dem Verbot zuwiderhandeln, dann werden sie – eben auch zu ihrem Schutz – verhaftet“. Diese Regelungen sind legal, aber konzentrieren die Prostitution in bestimmten Gebieten, was Revierkämpfe nach sich zieht. Es wird also erst die Situation geschaffen, die der Sperrbezirk beheben sollte. Sind die betroffenen Sexarbeiter_innen gar von außerhalb der EU, so können sie der Prostitution in Deutschland nur über eine Heirat legal nachgehen und werden ansonsten nach §55 Abs. 2 Nr. 3 AufenthG wegen „Gewerbsunzucht“ abgeschoben.
Bedauerlich ist vor allem die Unterschrift der Gewerkschaftler_Innen Leni Breymaier, Bodo Hombach und Ursula Engelen-Kefer unter dem Appell, wo sich gerade der Bereich besondere Dienstleistungen bei Verdi sehr für die Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit einsetzt. Dieser Appell ist nicht feministisch, sondern umgekehrt ein Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht aller Sexarbeiter_innen, von Menschen, die es sich aussuchen können ob und wenn ja welcher Tätigkeit sie nachgehen wollen.
-
- Gelehrte(r)
- Beiträge: 376
- Registriert: 22.11.2012, 22:27
- Ich bin: Außenstehende(r)
RE: EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen un
Wie kann ich als Einzelner (P6-Kunde) die Unterzeichner des Appells gegen Prostitution ansprechen?
Ich habe mir folgenden Text überlegt.
Er ist zu lang und vielleicht zu "lasch". Aber wie kann es sonst gehen, dass man überhaupt wahrgenommen wird? Mehr "Autorität" habe ich als Einzelner nicht. Organisationen können das vielleicht anders.
Ich werde jetzt einige Adressen anschreiben, die verfügbar sind.
Rückmeldungen von euch fände ich interessant. Und vielleicht dient es euch als Anregung...
*************
Sehr geehrte....
Ich wende mich an Sie, weil Sie den "Appell Gegen Prostitution" unterschrieben haben. Ich würde mich freuen, wenn meine Zeilen Ihre kurze Aufmerksamkeit gewinnen könnten.
Die Unterschriftsaktion hat mich und viele andere elektrisiert. Wir befürchten, dass wir durch den Duktus der Kampagne und der laufenden politischen Diskussion an grundlegenden Freiheits- und Menschenrechten berührt werden.
Wir - das sind Menschen, die als Anbieter und Kunden mit der bezahlten Dienstleistung "Prostitution" leben; die dies zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts tun und/oder dies als Form eines geglückten, lust- und liebevollen Lebens integriert haben und so erleben.
Wir - das sind Menschen, die nicht nur während dieser Dienstleistungszeit untereinander in Kontakt stehen, sondern durch dieses gemeinsame Thema auch in politischer und sozialer Arbeit, in Organisationen und Foren vernetzt sind und in solidarischem Austausch untereinander stehen.
Die sozial-philosophischen und moral-ethischen Standpunkte werden sich in einer liberalen Gesellschaft stark unterscheiden. Es wäre vermessen, in einer E-Mail die Auseinandersetzung darüber einzufordern oder gar eine Einigung zu erwarten.
Aber der "Appell gegen Prostitution" geht mit seiner Intention weit über einen demokratischen "Streit" über die notwendigen politischen Regelungen auf der Basis von Grundrechten hinaus. Alice Schwarzer formuliert das Ziel der "Eindämmung", letztlich aber die Verhinderung jeder Form von Prostitution. Ihre Methoden sind auf gesetzlicher Ebene Einschränkungen und Entrechtungen für Anbieter, Bestrafungen für Kunden. Auf der gesellschaftlich-sozialen Ebene sucht sie die "Ächtung" der Prostitutionsnachfrage.
Schweden wird dafür häufig als europäisches Leitbild angeführt. Doch konkurrieren hier nicht nur verschiedene Ausprägungen von Geschlechter- und Gerechtigkeitsfragen, sondern auch historisch gewachsene Verständnisse von Staat und Individuum - ganz abgesehen von der konkreten und kritischen Evaluation des eingeschlagenen Weges. Es gibt gute Gründe, den schwedischen Weg nicht einzuschlagen.
Viele Unterzeichner des Appells dürften ihre Motivation hauptsächlich in dem Anliegen sehen, denjenigen einen Schutz zu bieten, die - systembedingt - in Gefahr stehen, in der Prostitution unter die Räder zu geraten.
Ein Anliegen, das viele SexarbeiterInnen, KundInnen und Organisationen in der Prostitution verbindet. Ein Anliegen, das auch politisch trotz sehr unterschiedlicher Lebensentwürfe gemeinsam verfolgt werden kann und muss.
SexarbeiterInnen brauchen dazu die Verlässlichkeit der Grundrechte auf individuelle Lebensentwürfe und Arbeitsformen. Sie brauchen gesetzlichen Schutz durch geeignete Gesetze hinsichtlich Gewerberecht, Steuerrecht, Aufenthaltsrecht, Bestimmungen zu Sperrgebieten, Konzessionierung von Betrieben, zum Arbeitsschutz und anderem mehr.
Die Diskussion beginnt nicht von Null an. Was die Situation so unbefriedigend macht, ist die Erfahrung, dass der Schatz an Reflexionen und Lösungsansätzen derer, die hier aktiv oder betroffen sind, sehr schwer den Weg in die Öffentlichkeit, in die Politik und in die Medien findet. "Alle reden über uns, aber niemand redet mit uns." Es ist die Erfahrung, dass SexarbeiterInnen und KundInnen jeweils auf ihre Art noch (oder wieder) stigmatisiert und "unsichtbar" sind.
Eine gesellschaftliche Debatte braucht das Zutrauen, dass wesentliche Gesichtspunkte der "anderen Seite" zur Kenntnis genommen werden.
Ich erlaube mir, eine persönliche Auswahl von Quellen anzubieten – nicht als "Belehrung", sondern als freundlich gemeinte Einladung zum "Eintauchen" in ein ungemein spannendes Feld von ethischen, sozialen und politischen Fragestellungen.
- Der "Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen" als Sprachrohr professioneller SexarbeiterInnen (aktuell mit dem Appell FÜR Prostitution):
www.sexwork-deutschland.de
- Die Bundeszentrale für politische Bildung mit einer Sammlung wissenschaftlicher Beiträge zur Prostitution (besonders "schwedisches Modell", "Menschenhandel" und "Motive der männlichen Nachfrage nach käuflichem Sex"):
www.bpb.de/apuz/155359/prostitution
- Das Online-Magazin "menschenhandel heute":
menschenhandelheute.net/?s=Prostitution
- Der Verein für politische und soziale Rechte von Prostituierten "Dona Carmen e.V.":
www.donacarmen.de
Natürlich ist damit die Hoffnung verbunden, dass die notwendige Debatte ihre angemessene Differenzierung erfährt und die direkt Betroffenen ihre Rechte und ihre Würde behalten. Der "Appell gegen Prostitution" gewährleistet dies nicht. Aber vielleicht entsteht etwas Neues daraus?
Mit freundlichem Gruß
Ich habe mir folgenden Text überlegt.
Er ist zu lang und vielleicht zu "lasch". Aber wie kann es sonst gehen, dass man überhaupt wahrgenommen wird? Mehr "Autorität" habe ich als Einzelner nicht. Organisationen können das vielleicht anders.
Ich werde jetzt einige Adressen anschreiben, die verfügbar sind.
Rückmeldungen von euch fände ich interessant. Und vielleicht dient es euch als Anregung...
*************
Sehr geehrte....
Ich wende mich an Sie, weil Sie den "Appell Gegen Prostitution" unterschrieben haben. Ich würde mich freuen, wenn meine Zeilen Ihre kurze Aufmerksamkeit gewinnen könnten.
Die Unterschriftsaktion hat mich und viele andere elektrisiert. Wir befürchten, dass wir durch den Duktus der Kampagne und der laufenden politischen Diskussion an grundlegenden Freiheits- und Menschenrechten berührt werden.
Wir - das sind Menschen, die als Anbieter und Kunden mit der bezahlten Dienstleistung "Prostitution" leben; die dies zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts tun und/oder dies als Form eines geglückten, lust- und liebevollen Lebens integriert haben und so erleben.
Wir - das sind Menschen, die nicht nur während dieser Dienstleistungszeit untereinander in Kontakt stehen, sondern durch dieses gemeinsame Thema auch in politischer und sozialer Arbeit, in Organisationen und Foren vernetzt sind und in solidarischem Austausch untereinander stehen.
Die sozial-philosophischen und moral-ethischen Standpunkte werden sich in einer liberalen Gesellschaft stark unterscheiden. Es wäre vermessen, in einer E-Mail die Auseinandersetzung darüber einzufordern oder gar eine Einigung zu erwarten.
Aber der "Appell gegen Prostitution" geht mit seiner Intention weit über einen demokratischen "Streit" über die notwendigen politischen Regelungen auf der Basis von Grundrechten hinaus. Alice Schwarzer formuliert das Ziel der "Eindämmung", letztlich aber die Verhinderung jeder Form von Prostitution. Ihre Methoden sind auf gesetzlicher Ebene Einschränkungen und Entrechtungen für Anbieter, Bestrafungen für Kunden. Auf der gesellschaftlich-sozialen Ebene sucht sie die "Ächtung" der Prostitutionsnachfrage.
Schweden wird dafür häufig als europäisches Leitbild angeführt. Doch konkurrieren hier nicht nur verschiedene Ausprägungen von Geschlechter- und Gerechtigkeitsfragen, sondern auch historisch gewachsene Verständnisse von Staat und Individuum - ganz abgesehen von der konkreten und kritischen Evaluation des eingeschlagenen Weges. Es gibt gute Gründe, den schwedischen Weg nicht einzuschlagen.
Viele Unterzeichner des Appells dürften ihre Motivation hauptsächlich in dem Anliegen sehen, denjenigen einen Schutz zu bieten, die - systembedingt - in Gefahr stehen, in der Prostitution unter die Räder zu geraten.
Ein Anliegen, das viele SexarbeiterInnen, KundInnen und Organisationen in der Prostitution verbindet. Ein Anliegen, das auch politisch trotz sehr unterschiedlicher Lebensentwürfe gemeinsam verfolgt werden kann und muss.
SexarbeiterInnen brauchen dazu die Verlässlichkeit der Grundrechte auf individuelle Lebensentwürfe und Arbeitsformen. Sie brauchen gesetzlichen Schutz durch geeignete Gesetze hinsichtlich Gewerberecht, Steuerrecht, Aufenthaltsrecht, Bestimmungen zu Sperrgebieten, Konzessionierung von Betrieben, zum Arbeitsschutz und anderem mehr.
Die Diskussion beginnt nicht von Null an. Was die Situation so unbefriedigend macht, ist die Erfahrung, dass der Schatz an Reflexionen und Lösungsansätzen derer, die hier aktiv oder betroffen sind, sehr schwer den Weg in die Öffentlichkeit, in die Politik und in die Medien findet. "Alle reden über uns, aber niemand redet mit uns." Es ist die Erfahrung, dass SexarbeiterInnen und KundInnen jeweils auf ihre Art noch (oder wieder) stigmatisiert und "unsichtbar" sind.
Eine gesellschaftliche Debatte braucht das Zutrauen, dass wesentliche Gesichtspunkte der "anderen Seite" zur Kenntnis genommen werden.
Ich erlaube mir, eine persönliche Auswahl von Quellen anzubieten – nicht als "Belehrung", sondern als freundlich gemeinte Einladung zum "Eintauchen" in ein ungemein spannendes Feld von ethischen, sozialen und politischen Fragestellungen.
- Der "Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen" als Sprachrohr professioneller SexarbeiterInnen (aktuell mit dem Appell FÜR Prostitution):
www.sexwork-deutschland.de
- Die Bundeszentrale für politische Bildung mit einer Sammlung wissenschaftlicher Beiträge zur Prostitution (besonders "schwedisches Modell", "Menschenhandel" und "Motive der männlichen Nachfrage nach käuflichem Sex"):
www.bpb.de/apuz/155359/prostitution
- Das Online-Magazin "menschenhandel heute":
menschenhandelheute.net/?s=Prostitution
- Der Verein für politische und soziale Rechte von Prostituierten "Dona Carmen e.V.":
www.donacarmen.de
Natürlich ist damit die Hoffnung verbunden, dass die notwendige Debatte ihre angemessene Differenzierung erfährt und die direkt Betroffenen ihre Rechte und ihre Würde behalten. Der "Appell gegen Prostitution" gewährleistet dies nicht. Aber vielleicht entsteht etwas Neues daraus?
Mit freundlichem Gruß
-
- Nicht mehr aktiv
- Beiträge: 1121
- Registriert: 05.11.2010, 16:16
- Wohnort: Bremen / Sougia - Kreta
- Ich bin: Keine Angabe
RE: EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen un
Am 8./9. findet die Tagung der "DSTIG" zu Möglichkeiten der Zusammenarbeit von STI Beratung/Forschung und Sexarbeit statt. Frau Prof. Rita Süssmuth, vormals Bundestagspräsidentin, CDU, ist Schirmherrin der Veranstaltung. Sie hat auch den Appell gegen Prostitution unterschrieben. In ihrem Grußwort zur Tagung schreibt sie:
"In den letzten Jahrzehnten der HIV-Präventionspolitik haben wir erfahren, dass Zwangsuntersuchungen und Diskriminierung zu verhindern sind und wir ein gesellschaftliches Umfeld schaffen müssen, in dem Krankheit, unterschiedliche Lebensformen und Sexualität offen und ohne Stigmatisierung gelebt werden können. Ausgrenzung und ordnungspolitische Maßnahmen führen in eine Sackgasse, wie die Erfahrungen anderer Länder zeigen. Deshalb ist eine offene Diskussion mit allen Freiern und SexarbeiterInnen aktuell besonders wichtig."
Kann mir jemand erklären, wie diese Aussagen mit den Forderung
Ächtung der Freier (Frauenkäufer) und
Abschaffung (des Systems) der Prostitution
aus dem Appell gegen Prostitution zusammen zu bringen sind?
"In den letzten Jahrzehnten der HIV-Präventionspolitik haben wir erfahren, dass Zwangsuntersuchungen und Diskriminierung zu verhindern sind und wir ein gesellschaftliches Umfeld schaffen müssen, in dem Krankheit, unterschiedliche Lebensformen und Sexualität offen und ohne Stigmatisierung gelebt werden können. Ausgrenzung und ordnungspolitische Maßnahmen führen in eine Sackgasse, wie die Erfahrungen anderer Länder zeigen. Deshalb ist eine offene Diskussion mit allen Freiern und SexarbeiterInnen aktuell besonders wichtig."
Kann mir jemand erklären, wie diese Aussagen mit den Forderung
Ächtung der Freier (Frauenkäufer) und
Abschaffung (des Systems) der Prostitution
aus dem Appell gegen Prostitution zusammen zu bringen sind?
-
- PlatinStern
- Beiträge: 1401
- Registriert: 22.02.2007, 20:17
- Wohnort: Regensburg
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
Ich habe mit Harriert Langanke von "DSTIG" Kontakt und sie danach gefragt.
Sie war ehrlich entsetzt und hat zugesagt, dass sie bei Frau Süssmuth anfragt, wie es zu dieser unterschrift kam und versucht eine Rücknahme....
Ob das dann allerdings genauso populistisch berichtet wird, wage ich zu bezweirfeln.
LG Tanja
Sie war ehrlich entsetzt und hat zugesagt, dass sie bei Frau Süssmuth anfragt, wie es zu dieser unterschrift kam und versucht eine Rücknahme....
Ob das dann allerdings genauso populistisch berichtet wird, wage ich zu bezweirfeln.
LG Tanja
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
Diese Veranstaltung wirft kein gutes Licht auf das Thema Pro-Prostitution.
Hier wird die Doppelmoral von Frau Dr. Prof. Süssmuth sichtbar.Einerseits redet sie scheinbar liberal und aufgeschlossen über das Thema, andererseits schließt sie sich per Unterschrift unter Alice Schwarzer Initiative dem Prostitutionsgegner an.
Ich kann mir das nur erklären, das Frau Süssmuths Politik, wieso oft in der Politik von billigem Populismus getragen ist.
Ich persönlich halte es für sinnvoll, diesen augenscheinlichen Widerspruch mit eine Presseerklärung aufzuarbeiten und entweder dieser Veranstaltung fernzubleiben, oder dort vor Ort auf diesen Widerspruch zu reagieren und zwar vom Podium aus.
Es wäre angebracht, das wir nicht zu lassen vorgeführt zu werden. Es wäre fatal, wenn wir zu ließen, in einem Marionetten-Theater an den Händen der Prostitutionsgegner in derem Sinne zu funktionieren.
Wir brauchen eine klare Linie um unseren eigenen Standpunkt unmißverständlich an zu sagen.
Ich will nicht als Quoten- und Vorzeig-"Nutte" mißbraucht werden. Am Ende leisten wir den Argumentationshilfe und sie sagen: "Wir haben den Kontakt mit der Basis, somit nach besten Wissen und Gewissen deren Endlösung betrieben."
Liebe Grüße, Fraences
Hier wird die Doppelmoral von Frau Dr. Prof. Süssmuth sichtbar.Einerseits redet sie scheinbar liberal und aufgeschlossen über das Thema, andererseits schließt sie sich per Unterschrift unter Alice Schwarzer Initiative dem Prostitutionsgegner an.
Ich kann mir das nur erklären, das Frau Süssmuths Politik, wieso oft in der Politik von billigem Populismus getragen ist.
Ich persönlich halte es für sinnvoll, diesen augenscheinlichen Widerspruch mit eine Presseerklärung aufzuarbeiten und entweder dieser Veranstaltung fernzubleiben, oder dort vor Ort auf diesen Widerspruch zu reagieren und zwar vom Podium aus.
Es wäre angebracht, das wir nicht zu lassen vorgeführt zu werden. Es wäre fatal, wenn wir zu ließen, in einem Marionetten-Theater an den Händen der Prostitutionsgegner in derem Sinne zu funktionieren.
Wir brauchen eine klare Linie um unseren eigenen Standpunkt unmißverständlich an zu sagen.
Ich will nicht als Quoten- und Vorzeig-"Nutte" mißbraucht werden. Am Ende leisten wir den Argumentationshilfe und sie sagen: "Wir haben den Kontakt mit der Basis, somit nach besten Wissen und Gewissen deren Endlösung betrieben."
Liebe Grüße, Fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Unsere Aufklärungs-Arbeit organisiert bekommen
@lust4fun - Brief an Unterzeichner_innen
finde ich fast zu höflich formuliert und bin skeptisch ob es so die von uns ersehnte Wirkung erzielen kann, sei es als persönliche Email oder als öffentliches Posting. Was mir fehlt ist dass Prostitutionskunden formulieren,
Dennoch möchte ich nicht abschließen, ohne Danke zu sagen, dass Du das so sachlich höflich formuliert und aufgescheiben hast.
@Klaus Fricke - Süssmuth auf kommender Fachtagung
Gute Idee. Gut recherchiert. Ich stelle mir gerade vor, wie toll das wäre, hätten wir ein Sexwork-Fernsehteam, das sie z.B. bei der Tagung zum Interview bewegen könnte, so wie wir das von investigativen, politischen TV-Magazinen kennen.
Dann könnten wir sicher einiges klar stellen und auch die prostitutionsfeindliche Kraft der EMMA-Kampagne entzaubern helfen. Wir könnten youtube-videos produzieren, die uns sicher wichtige Argumente und Aufmerksamkeit bringen würden...
Heute reicht ja schon eine Handy-Kamera oder auch ein Mikrophon.
Gib deinen Tipp bitte auch an Dawn weiter, weil ich befürchte sie ist fast die einzige Sexarbeiterin die vmtl. da sein wird... www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=136016#136016
@all
Es gab in den letzten Tagen so viele Presseveröffentlichungen zu diesem Appell, dass es schade ist, dass wir hier die Übersicht verloren haben. Gibt es unter den vielen sonst nur passiv mitlesenden User_innen hier im Forum nicht jemanden, der Zeit hat diese Artikel zu sammeln und hierhin zu kopiern, um sie für uns und unsere Bewegung zu sichern? Bei FB sind sie fast alle vorbeigekommen, da bräuchte man nur nochmal langsuchen. Danke.
www.facebook.com/groups/sexworkerdeutschland
www.facebook.com/groups/sexworker.at
...
Wenn wir FB-postings auch immer gleichzeitig hier posten, dann bleiben sie der Sexworkerselbstorganisation erhalten und leichter recherchierbar, was bei der FB-Wall bekanntlich relativ schnell verschwindet...
Sexworker Forum Schnellsuche
mit Goolge in den öffentlichen Forum-Bereichen:
www.google.de/search?q=suchworte+site:w ... wtopic.php
1.) Suchwort überschreiben und dann
2.) Ctrl_F - suche im Browserfenster um zum exakten Wort zu springen
Macht Euch ein Bookmark von diesem Such-Link!
(Der Link ist so lang, damit er nicht die toten statischen Seiten findet.)
finde ich fast zu höflich formuliert und bin skeptisch ob es so die von uns ersehnte Wirkung erzielen kann, sei es als persönliche Email oder als öffentliches Posting. Was mir fehlt ist dass Prostitutionskunden formulieren,
- was an zusätzlicher Lebensqualität ihnen die Prostitution bringt und daher wert ist. Das muß doch formulierbar sein, dass es auch ältere Feministinnen und Christen begreifen können, die doch auch Sehnsüchte und ein Sexualleben haben oder auch Freundinnen haben, die auf Erotik-Urlaub nach Kenia fliegen...
- wie man sich als Kunde vergewissert, dass die Buchungen und Besuche fairer Paysexkonsum sind. Dass sie z.B. davon berichten wie sie die Sexworker erleben, wie kompetent und aufgeschlossen die sind... dass es ihnen allem Anschein nach wirtschaftlich und familiär gut ergeht, da wo sie solche Einblicke oder Gespräche geführt haben... davon berichten wie sie auswählen und Kontakt anbahnen... oder wie sie Sexarbeiter_innen konkret helfen konnten z.B. bei Problemen in Deutschland...
Dennoch möchte ich nicht abschließen, ohne Danke zu sagen, dass Du das so sachlich höflich formuliert und aufgescheiben hast.
@Klaus Fricke - Süssmuth auf kommender Fachtagung
Gute Idee. Gut recherchiert. Ich stelle mir gerade vor, wie toll das wäre, hätten wir ein Sexwork-Fernsehteam, das sie z.B. bei der Tagung zum Interview bewegen könnte, so wie wir das von investigativen, politischen TV-Magazinen kennen.
Dann könnten wir sicher einiges klar stellen und auch die prostitutionsfeindliche Kraft der EMMA-Kampagne entzaubern helfen. Wir könnten youtube-videos produzieren, die uns sicher wichtige Argumente und Aufmerksamkeit bringen würden...
Heute reicht ja schon eine Handy-Kamera oder auch ein Mikrophon.
Gib deinen Tipp bitte auch an Dawn weiter, weil ich befürchte sie ist fast die einzige Sexarbeiterin die vmtl. da sein wird... www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=136016#136016
@all
Es gab in den letzten Tagen so viele Presseveröffentlichungen zu diesem Appell, dass es schade ist, dass wir hier die Übersicht verloren haben. Gibt es unter den vielen sonst nur passiv mitlesenden User_innen hier im Forum nicht jemanden, der Zeit hat diese Artikel zu sammeln und hierhin zu kopiern, um sie für uns und unsere Bewegung zu sichern? Bei FB sind sie fast alle vorbeigekommen, da bräuchte man nur nochmal langsuchen. Danke.
www.facebook.com/groups/sexworkerdeutschland
www.facebook.com/groups/sexworker.at
...
Wenn wir FB-postings auch immer gleichzeitig hier posten, dann bleiben sie der Sexworkerselbstorganisation erhalten und leichter recherchierbar, was bei der FB-Wall bekanntlich relativ schnell verschwindet...
Sexworker Forum Schnellsuche
mit Goolge in den öffentlichen Forum-Bereichen:
www.google.de/search?q=suchworte+site:w ... wtopic.php
1.) Suchwort überschreiben und dann
2.) Ctrl_F - suche im Browserfenster um zum exakten Wort zu springen
Macht Euch ein Bookmark von diesem Such-Link!
(Der Link ist so lang, damit er nicht die toten statischen Seiten findet.)
-
- PlatinStern
- Beiträge: 1401
- Registriert: 22.02.2007, 20:17
- Wohnort: Regensburg
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen un
Ich hoffe, das Hariett es schafft, das Frau Süssmuth Unterschrift unter EMMA Apell zurückgenommen wird.
Ich hatte vor, nach Köln an die Veranstaltung teil zu nehmen, aber so kann ich und will ich nicht, dort sitzen und ständig im Kopf zu haben, das die Schirmherrschaft der Veranstaltung von DSTIG ein Prostitutionsgegner ist.
Genau um dieses Doppelmoral geht uns!
Unerträglich.
Liebe Grüße, Fraences
Ich hatte vor, nach Köln an die Veranstaltung teil zu nehmen, aber so kann ich und will ich nicht, dort sitzen und ständig im Kopf zu haben, das die Schirmherrschaft der Veranstaltung von DSTIG ein Prostitutionsgegner ist.
Genau um dieses Doppelmoral geht uns!
Unerträglich.
Liebe Grüße, Fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- Nicht mehr aktiv
- Beiträge: 1121
- Registriert: 05.11.2010, 16:16
- Wohnort: Bremen / Sougia - Kreta
- Ich bin: Keine Angabe
RE: EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen un
Ich bin am 8./9. in Köln und werde alle mit lauter Stimme unterstützen, die zum Widerspruch in den Aussagen von Frau Süssmuth Stellung nehmen möchten. Eigentlich erwarte ich bei der Eröffnung der Veranstaltung eine Erklärung zu dem Vorgang seitens der Tagungsleitung. Es ist für ProSexWork Aktive besonders aber für SW eigentlich unerträglich, da hat frances recht, an der Veranstaltung teilzunehmen, solange deren Schirmherrin sich in abstossender Weise für die Verfolgung, Diskriminierung und Stigmatisierung von SW einsetzt.
Trotzdem werde ich in Köln sein. Bin ja auch nicht als SW betroffen. "Nur" als Ehemann einer SW und als derzeitiger Inhaber einer kleinen Location. Fühlt sich glaube ich nicht so erniedrigend und charakterlos an, wie sich das für SW anfühlt, was Frau Süssmuth da macht. Ich bin in Köln um einige von uns zu sehen, um Kontakte aufzubauen und für die Projektidee von Ne-RO-In zu werben.
Herzliche Grüße
Klaus (Fricke)
Trotzdem werde ich in Köln sein. Bin ja auch nicht als SW betroffen. "Nur" als Ehemann einer SW und als derzeitiger Inhaber einer kleinen Location. Fühlt sich glaube ich nicht so erniedrigend und charakterlos an, wie sich das für SW anfühlt, was Frau Süssmuth da macht. Ich bin in Köln um einige von uns zu sehen, um Kontakte aufzubauen und für die Projektidee von Ne-RO-In zu werben.
Herzliche Grüße
Klaus (Fricke)
-
- Gelehrte(r)
- Beiträge: 376
- Registriert: 22.11.2012, 22:27
- Ich bin: Außenstehende(r)
RE: EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen un
Lieber Marc,
herzlichen Dank für deine Anmerkungen!
Um ehrlich zu sein, ich bin frustriert. Nicht wegen deinen Anmerkungen, ganz ausdrücklich! Es ist komplizierter.
Ich schreibe in meinem Text vollmundig von einem "Wir", erste Person Plural. Aber mit welchem Recht? Anmaßung? Verstecken hinter einer Gruppe? Überbewertung virtueller Kontakte?
Ich habe meinen Text auch in einem anderen Escort-Forum gepostet. Eine Handvoll "Danke"-Markierungen. Keine Wort-Äußerung anderer Kunden. Wie soll ich es deuten? Ein Schulterklopfen: "Find' ich prima, dass du dich engagierst"? Aber auch: "Mach ruhig, aber es ist nicht 'unser' Text"?
Wir Kunden stehen einsam da.
Heute in der taz der Kommentar von Heide Oestreich:
"Dabei böte gerade die größere Öffentlichkeit die Chance, die Rechte der Huren zu verbessern. Auf die Hilfe der Freier kann man dabei nicht zählen. Die 343 Franzosen etwa schwadronieren scheinheilig davon, dass sie niemals gegen den Willen einer Frau mit ihr Sex haben könnten, und geben sich als Connaisseure der Lust als Delikatesse. Genauso wenig wie die AbolitionistInnen wollen die Freier die Welt sehen, wie sie ist. Sie nutzen ein Wohlstandsgefälle aus, genau wie es Sextouristen tun. Das braucht man sich nicht schönzureden.
[...] Viele Frauen würden auch lieber heute als morgen aussteigen. Das wollen die Freier nicht wahrhaben. Aber auch an dieser Tatsache führt kein Weg vorbei."
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... 2909c3f35f
(Die taz - politische Heimat seit Jahrzehnten. Sie druckt heute den Emma-Appell.)
Egal, was Freier sagen, ihr Erkenntnisinteresse ist offensichtlich. "Schönreden".
Treten wir als Gruppe auf, wird es noch schlimmer.
Längst habe ich verstanden, dass wir Kunden noch viel mehr auf die Fürsprache der SW angewiesen sind als andersherum: "Viele Jungs sind eigentlich ganz okay, sie sind keine 'Looser' und keine 'Monster'."
Und ich schwadroniere von "Freiheits- und Menschenrechten". Schreibe, was SW brauchen... Ich höre schon das Hohngelächter.
Ich schreibe trotzdem meinen Text. Es ist "mein" Text, mein Nachdenken, mein Fordern, mein Stil.
Du fragst nach einer Beschreibung der "Lebensqualität". Ich habe dafür meine Formel: "Ein lust- und liebevolles Leben." Insidern wird es aufgefallen sein: Es ist für mich auch ein kleiner Kontrapunkt zur gängigen und sinnvollen Formel "Paysex ist die kulturell errungene Fähigkeit zur Trennung von Sex und Liebe." Ja, aber für mich ist es mehr, und es ist auch komplizierter. Wie und wo soll man das beschreiben? Wer will es hören?
Man bleibt als Freier einsam.
Ich kann mich nicht outen. Kann nicht einmal den Pro-Appell mit Vornamen, Beruf und Wohnort unterschreiben.
Ich habe den Brief noch nicht verschickt. Ich weiß nicht, ob nur das Verstummen bleibt.
Morgen treffe ich meine "Freundin" im Paysex. Ich weiß nur, dass ich mich unbändig darauf freue. Und ich weiß, dass sie sich auch freut.
*********
Deine zweite Anmerkung zum SW-Forum: Für mich ist es die erste Quelle. Aber ich fühle mich hier als Gast in einer Sexworker-Comunity. Ich hätte mich nicht frei gefühlt, dieses Forum öffentlich als Standardquelle zu propagieren. Ich wünsche mir von euch Aktiven eine Klärung darüber, ob das Forum "privat" und "intern" verstanden wird, oder ob es "öffentlichen" Charakter hat.
Lieben Gruß
l4f
herzlichen Dank für deine Anmerkungen!
Um ehrlich zu sein, ich bin frustriert. Nicht wegen deinen Anmerkungen, ganz ausdrücklich! Es ist komplizierter.
Ich schreibe in meinem Text vollmundig von einem "Wir", erste Person Plural. Aber mit welchem Recht? Anmaßung? Verstecken hinter einer Gruppe? Überbewertung virtueller Kontakte?
Ich habe meinen Text auch in einem anderen Escort-Forum gepostet. Eine Handvoll "Danke"-Markierungen. Keine Wort-Äußerung anderer Kunden. Wie soll ich es deuten? Ein Schulterklopfen: "Find' ich prima, dass du dich engagierst"? Aber auch: "Mach ruhig, aber es ist nicht 'unser' Text"?
Wir Kunden stehen einsam da.
Heute in der taz der Kommentar von Heide Oestreich:
"Dabei böte gerade die größere Öffentlichkeit die Chance, die Rechte der Huren zu verbessern. Auf die Hilfe der Freier kann man dabei nicht zählen. Die 343 Franzosen etwa schwadronieren scheinheilig davon, dass sie niemals gegen den Willen einer Frau mit ihr Sex haben könnten, und geben sich als Connaisseure der Lust als Delikatesse. Genauso wenig wie die AbolitionistInnen wollen die Freier die Welt sehen, wie sie ist. Sie nutzen ein Wohlstandsgefälle aus, genau wie es Sextouristen tun. Das braucht man sich nicht schönzureden.
[...] Viele Frauen würden auch lieber heute als morgen aussteigen. Das wollen die Freier nicht wahrhaben. Aber auch an dieser Tatsache führt kein Weg vorbei."
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... 2909c3f35f
(Die taz - politische Heimat seit Jahrzehnten. Sie druckt heute den Emma-Appell.)
Egal, was Freier sagen, ihr Erkenntnisinteresse ist offensichtlich. "Schönreden".
Treten wir als Gruppe auf, wird es noch schlimmer.
Längst habe ich verstanden, dass wir Kunden noch viel mehr auf die Fürsprache der SW angewiesen sind als andersherum: "Viele Jungs sind eigentlich ganz okay, sie sind keine 'Looser' und keine 'Monster'."
Und ich schwadroniere von "Freiheits- und Menschenrechten". Schreibe, was SW brauchen... Ich höre schon das Hohngelächter.
Ich schreibe trotzdem meinen Text. Es ist "mein" Text, mein Nachdenken, mein Fordern, mein Stil.
Du fragst nach einer Beschreibung der "Lebensqualität". Ich habe dafür meine Formel: "Ein lust- und liebevolles Leben." Insidern wird es aufgefallen sein: Es ist für mich auch ein kleiner Kontrapunkt zur gängigen und sinnvollen Formel "Paysex ist die kulturell errungene Fähigkeit zur Trennung von Sex und Liebe." Ja, aber für mich ist es mehr, und es ist auch komplizierter. Wie und wo soll man das beschreiben? Wer will es hören?
Man bleibt als Freier einsam.
Ich kann mich nicht outen. Kann nicht einmal den Pro-Appell mit Vornamen, Beruf und Wohnort unterschreiben.
Ich habe den Brief noch nicht verschickt. Ich weiß nicht, ob nur das Verstummen bleibt.
Morgen treffe ich meine "Freundin" im Paysex. Ich weiß nur, dass ich mich unbändig darauf freue. Und ich weiß, dass sie sich auch freut.
*********
Deine zweite Anmerkung zum SW-Forum: Für mich ist es die erste Quelle. Aber ich fühle mich hier als Gast in einer Sexworker-Comunity. Ich hätte mich nicht frei gefühlt, dieses Forum öffentlich als Standardquelle zu propagieren. Ich wünsche mir von euch Aktiven eine Klärung darüber, ob das Forum "privat" und "intern" verstanden wird, oder ob es "öffentlichen" Charakter hat.
Lieben Gruß
l4f
-
- Gelehrte(r)
- Beiträge: 376
- Registriert: 22.11.2012, 22:27
- Ich bin: Außenstehende(r)
RE: EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen un
Hier meine Sammlung der letzten Tage, chronologisch geordnet.
Man kann dieses Post aber nicht längerfristig aktualisieren, oder?
Vielleicht hilft es trotzdem, oder es hat jemand eine Idee, wie man die Sammlung anders archivieren kann...
********
Kritische Medien-Reaktionen auf "Appell gegen Prostitution"
Journelle (Blog)
28.10.13
"Der Appell für mehr Vernunft"
www.journelle.de/3800/der-appell-fuer-mehr-vernunft/
Grüne Jugend München
28.10.13
Pressemitteilung
"Die Rechte von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern stärken – Gegen die Kriminalisierung von freiwilliger Prostitution!"
www.gjm.de/?p=1287
Sexwork-Deutschland
29.10.13
"Appell FÜR Prostitution"
www.sexwork-deutschland.de/Prostituiert ... ution.html
Spiegel-Online
29.10.13
Interview mit Johanna Weber
"Lobbyistin für Prostitution: 'Die meisten Frauen machen diesen Job selbstbestimmt'"
www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/pr ... 30660.html
Heise-Online Blogs
29.10.13
Bettina Hammer
"Prostitution abschaffen – jetzt! – und nie mit den Betroffenen reden"
www.heise.de/tp/blogs/5/155238
der Freitag
29.10.13
Juliane Löffler
"Deutungshoheit gepachtet"
www.freitag.de/autoren/juloeffl/deutung ... -gepachtet
Frankfurter Rundschau
29.10.13
Bascha Mika
"Prostitution abschaffen?"
www.fr-online.de/meinung/kolumne-prosti ... 24254.html
Gruene.de
29.10.13
Interview mit Gesina Agena
"Prostitution: 'Wir wollen die Situation der Frauen verbessern'"
www.gruene.de/themen/moderne-gesellscha ... ssern.html
Genderama (Blog)
29.10.13
Arne Hoffmann
"Berufsverband deutscher Sexarbeiter wirft Alice Schwarzer Diskriminierung vor"
http://genderama.blogspot.de/2013/10/be ... eiter.html
Gaywest
29.10.13
"Prostitution ist Menschenrecht"
http://gaywest.wordpress.com/2013/10/29 ... chenrecht/
Spiegel-Online
30.10.13
Stefan Simons, Paris
"Manifest französischer Prominenter: 'Hände weg von meiner Hure!'"
www.spiegel.de/panorama/prostitution-fr ... 30898.html
Dona Carmen
30.10.13
www.donacarmen.de/?p=427#more-427
Der Tagesspiegel
30.10.13
Adelheid Müller-Lissner und Andreas Oswald
"Alice Schwarzer und ihr „Appell'. Kann Sexarbeit freiwillig sein?"
www.tagesspiegel.de/weltspiegel/alice-s ... 07762.html
Zeit/Tagesspiegel
31.10.13
Werner van Bebber
"Unterm Strich zu liberal"
www.zeit.de/politik/deutschland/2013-10 ... z-kampagne
Jusos Bamberg-Stadt (Blog)
31.10.13
Falko Tesch
"Emma und das Erfundene Frauenhandelsparadies"
http://jusosbamberg.wordpress.com/2013/ ... sparadies/
Berliner Kurier
31.10.13
Alix Fassmann
"Diese Berliner Domina schlägt zurück"
www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/nach- ... tem,0.html
taz
2.11.13
Heide Oestreich
"Bildnisse einer Hure"
www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?re ... 2909c3f35f
taz
2.11.13
Interview mit Maria Flachsbarth (CDU)
"Ein Sexkaufverbot ist sicher nicht machbar"
www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?re ... 60259ca5cc
Frankfurter Rundschau
1.11.13
Katja Tichomirowa
"Prostitution als Glaubensfrage"
http://www.fr-online.de/meinung/prostit ... 80118.html
Man kann dieses Post aber nicht längerfristig aktualisieren, oder?
Vielleicht hilft es trotzdem, oder es hat jemand eine Idee, wie man die Sammlung anders archivieren kann...
********
Kritische Medien-Reaktionen auf "Appell gegen Prostitution"
Journelle (Blog)
28.10.13
"Der Appell für mehr Vernunft"
www.journelle.de/3800/der-appell-fuer-mehr-vernunft/
Grüne Jugend München
28.10.13
Pressemitteilung
"Die Rechte von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern stärken – Gegen die Kriminalisierung von freiwilliger Prostitution!"
www.gjm.de/?p=1287
Sexwork-Deutschland
29.10.13
"Appell FÜR Prostitution"
www.sexwork-deutschland.de/Prostituiert ... ution.html
Spiegel-Online
29.10.13
Interview mit Johanna Weber
"Lobbyistin für Prostitution: 'Die meisten Frauen machen diesen Job selbstbestimmt'"
www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/pr ... 30660.html
Heise-Online Blogs
29.10.13
Bettina Hammer
"Prostitution abschaffen – jetzt! – und nie mit den Betroffenen reden"
www.heise.de/tp/blogs/5/155238
der Freitag
29.10.13
Juliane Löffler
"Deutungshoheit gepachtet"
www.freitag.de/autoren/juloeffl/deutung ... -gepachtet
Frankfurter Rundschau
29.10.13
Bascha Mika
"Prostitution abschaffen?"
www.fr-online.de/meinung/kolumne-prosti ... 24254.html
Gruene.de
29.10.13
Interview mit Gesina Agena
"Prostitution: 'Wir wollen die Situation der Frauen verbessern'"
www.gruene.de/themen/moderne-gesellscha ... ssern.html
Genderama (Blog)
29.10.13
Arne Hoffmann
"Berufsverband deutscher Sexarbeiter wirft Alice Schwarzer Diskriminierung vor"
http://genderama.blogspot.de/2013/10/be ... eiter.html
Gaywest
29.10.13
"Prostitution ist Menschenrecht"
http://gaywest.wordpress.com/2013/10/29 ... chenrecht/
Spiegel-Online
30.10.13
Stefan Simons, Paris
"Manifest französischer Prominenter: 'Hände weg von meiner Hure!'"
www.spiegel.de/panorama/prostitution-fr ... 30898.html
Dona Carmen
30.10.13
www.donacarmen.de/?p=427#more-427
Der Tagesspiegel
30.10.13
Adelheid Müller-Lissner und Andreas Oswald
"Alice Schwarzer und ihr „Appell'. Kann Sexarbeit freiwillig sein?"
www.tagesspiegel.de/weltspiegel/alice-s ... 07762.html
Zeit/Tagesspiegel
31.10.13
Werner van Bebber
"Unterm Strich zu liberal"
www.zeit.de/politik/deutschland/2013-10 ... z-kampagne
Jusos Bamberg-Stadt (Blog)
31.10.13
Falko Tesch
"Emma und das Erfundene Frauenhandelsparadies"
http://jusosbamberg.wordpress.com/2013/ ... sparadies/
Berliner Kurier
31.10.13
Alix Fassmann
"Diese Berliner Domina schlägt zurück"
www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/nach- ... tem,0.html
taz
2.11.13
Heide Oestreich
"Bildnisse einer Hure"
www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?re ... 2909c3f35f
taz
2.11.13
Interview mit Maria Flachsbarth (CDU)
"Ein Sexkaufverbot ist sicher nicht machbar"
www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?re ... 60259ca5cc
Frankfurter Rundschau
1.11.13
Katja Tichomirowa
"Prostitution als Glaubensfrage"
http://www.fr-online.de/meinung/prostit ... 80118.html
Zuletzt geändert von lust4fun am 02.11.2013, 22:17, insgesamt 1-mal geändert.
-
- PlatinStern
- Beiträge: 1401
- Registriert: 22.02.2007, 20:17
- Wohnort: Regensburg
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
Habe soeben mit Harriet Langanke telefoniert....
sie ist genauso entsetzt und fassungslos wie wir. Sie möchte dazu gerne selbst Stellung nehmen, dies geht leider erst wieder am Montag, wenn sie im Büro ist.
Bis dahin sollten wir bitte abwarten...
Vielleicht gibt es eine Lösung, die allen gerecht wird .....
Werde ihre schriftliche Antwort auch hier einstellen
LG Tanja
sie ist genauso entsetzt und fassungslos wie wir. Sie möchte dazu gerne selbst Stellung nehmen, dies geht leider erst wieder am Montag, wenn sie im Büro ist.
Bis dahin sollten wir bitte abwarten...
Vielleicht gibt es eine Lösung, die allen gerecht wird .....
Werde ihre schriftliche Antwort auch hier einstellen
LG Tanja
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen un
Prostitution als Glaubensfrage
Von KATJA TICHOMIROWA
Verstößt Prostitution gegen die Menschenwürde? Alice Schwarzer glaubt das durchaus und fordert deshalb die Abschaffung der Prostitution. Es wäre allerdings wünschenswert, wir könnten die Prostitution tolerieren. Ein Kommentar.
Niemand muss glauben, Prostitution sei ein normaler Beruf. Es ist auch niemand gezwungen, einer Prostituierten Glauben zu schenken, die behauptet, sie gehe dieser Tätigkeit freiwillig und mit großem Vergnügen nach.
Es wäre allerdings wünschenswert, wir könnten nicht nur das Bekenntnis tolerieren, sondern auch die Prostitution.
Ob Sex gegen Geld unter allen Umständen gegen die Menschenwürde verstößt, ist eine Glaubensfrage, und genau die hat Alice Schwarzer gern.
Wir sollen glauben, dass das geltende Prostitutionsgesetz von Frauenhändlern geschrieben wurde, nicht von Parlamentariern. Wir sollen glauben, dass Prostitution und sexuelle Selbstbestimmung unvereinbar sind und dass die Tolerierung und Legalisierung von käuflichem Sex des Teufels ist.
Forderung lenkt von der Lösung ab
Wenn wir alle diese Glaubenssätze unterschrieben, forderten wir die Abschaffung der Prostitution. Dummerweise führt diese Forderung nicht nur am Problem vorbei, sie lenkt auch von seiner Lösung ab.
Das Prostitutionsgesetz muss nachgebessert und nicht umgekehrt werden, und wer es diesmal besser machen will, muss zwischen Prostitution, Menschenhandel und Sklaverei unterscheiden.
Der Gesetzgeber ist in dieser Frage zwar sträflich langsam, aber doch immerhin weiter als Alice Schwarzer.
www.fr-online.de/meinung/prostitution-p ... 80118.html
Von KATJA TICHOMIROWA
Verstößt Prostitution gegen die Menschenwürde? Alice Schwarzer glaubt das durchaus und fordert deshalb die Abschaffung der Prostitution. Es wäre allerdings wünschenswert, wir könnten die Prostitution tolerieren. Ein Kommentar.
Niemand muss glauben, Prostitution sei ein normaler Beruf. Es ist auch niemand gezwungen, einer Prostituierten Glauben zu schenken, die behauptet, sie gehe dieser Tätigkeit freiwillig und mit großem Vergnügen nach.
Es wäre allerdings wünschenswert, wir könnten nicht nur das Bekenntnis tolerieren, sondern auch die Prostitution.
Ob Sex gegen Geld unter allen Umständen gegen die Menschenwürde verstößt, ist eine Glaubensfrage, und genau die hat Alice Schwarzer gern.
Wir sollen glauben, dass das geltende Prostitutionsgesetz von Frauenhändlern geschrieben wurde, nicht von Parlamentariern. Wir sollen glauben, dass Prostitution und sexuelle Selbstbestimmung unvereinbar sind und dass die Tolerierung und Legalisierung von käuflichem Sex des Teufels ist.
Forderung lenkt von der Lösung ab
Wenn wir alle diese Glaubenssätze unterschrieben, forderten wir die Abschaffung der Prostitution. Dummerweise führt diese Forderung nicht nur am Problem vorbei, sie lenkt auch von seiner Lösung ab.
Das Prostitutionsgesetz muss nachgebessert und nicht umgekehrt werden, und wer es diesmal besser machen will, muss zwischen Prostitution, Menschenhandel und Sklaverei unterscheiden.
Der Gesetzgeber ist in dieser Frage zwar sträflich langsam, aber doch immerhin weiter als Alice Schwarzer.
www.fr-online.de/meinung/prostitution-p ... 80118.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- Fachmoderator(in)
- Beiträge: 1165
- Registriert: 23.08.2010, 15:38
- Wohnort: Palma (Islas Baleares) / Santa Ponsa - Calviá / Berlin
- Ich bin: BetreiberIn
RE: EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen un
Ich persönlich finde die Anzahl der Unterzeichner schon bedrohlich. Auch wer dort unterzeichnet hat, könnte man als bedrohlich bezeichnen, wenn man mediale Kraft... oder anderes bezeichnet "Medienaussagemacht"... und etwaigen de Einfluss betrachtet.
HIER LESEN
Gruss Micha
HIER LESEN
Gruss Micha
Fachmoderator im Spezialgebiet:
Telefonmehrwertdienste Bereich Erotik (Telefonsex/Hotline/Anbieter/Agenturen)
weitere Themengebiete: Grundlagen im Bereich der Online-Erotik
Kontakt: (Freecall DE) 08000 1 40 44 42
Telefonmehrwertdienste Bereich Erotik (Telefonsex/Hotline/Anbieter/Agenturen)
weitere Themengebiete: Grundlagen im Bereich der Online-Erotik
Kontakt: (Freecall DE) 08000 1 40 44 42