SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG
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Menschenhandelsopfer
Wenn die zitierte Nadia nicht (mehr) als Sexarbeiterin arbeiten wollte und nicht genau wußte wie die Arbeit (oder den Berufswechsel) am besten ausführt werden kann, sie diese aber aus Not dennoch tun mußte, kann man ihre Äußerungen nachvollziehen. Sexwork ist bekanntlich kein Beruf wie jeder andere.
Wenn du einen Briefentwurf fertigst und wir den gemeinsam verbessern oder ergänzen, ergibt sich bestimmt eine sinnvolle Presseaussendung oder Aussage an die Ministerin.
Wenn du einen Briefentwurf fertigst und wir den gemeinsam verbessern oder ergänzen, ergibt sich bestimmt eine sinnvolle Presseaussendung oder Aussage an die Ministerin.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 04.03.2010, 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo rainman,
zunächst einmal vielen Dank für dein Engagement
hier einen Kompromiß eingeht - "Endziel" ist bestimmt nicht *nur* die Freierbestrafung ...
Selbst wenn man davon ausgeht, dass Mitarbeiter der Helferindustrie aufgrund ihrer ausschließlichen Kontakte zu
Inanspruchnahmeklientel ein anderes Bild von unserem Beruf gewinnen werden als wir selbst, ein derartiges Zerrbild ist
ausschließlich auf bewußtes und absichtsvolles Lügen zurückzuführen.
Dahinter steht auch kein gut-Meinen oder falsch verstandene Nächstenliebe, sondern ausschließlich katholische Ideologie.
Gerade SOLWODI kann sich nicht mit Uninformiertheit herausreden, wer hier so engagiert ist muß einfach wissen, dass
die angestrebten Gesetzesänderungen zu unserem Schaden wären.
Aber was bedeuten für einen gut katholischen Christen schon die Menschenrechte von ein
paar Huren, wenn er selbst daran glaubt, für diese Aktion kürzer im Fegefeuer zu bleiben?
Der katholische Grundsatz aus dem Albigenser-Kreuzzug "Schlagt sie alle tot,
Gott wird die seinen schon erkennen" gilt in diesen Kreisen offensichtlich weiterhin.
WENN es solche Fälle wie den beschriebenen tatsächlich geben sollte (mir sind keine bekannt), dann ist das keinesfalls auf "Prostitution"
zurückzuführen, sondern allenfalls auf die Psychostruktur und Sozialkompetenz der Betroffenen. Und wenn jemand unbedingt meint,
mit Verboten die Welt verbessern zu müssen, dann müßte derjenige auf ein Verbot der Opferrolle und der Glorifizierung von Leiden hinarbeiten,
würde also die christlichen Kirchen im Kern ihres Gründungsmythos treffen müssen ...
Und hier noch als meine persönliche Meinung (mangels Absprache nicht "offiziell" für sexworker.at):
Ich fände es super von dir, rainman, wenn du dich in unserem Sinn für freie und selbstbestimmte Sexarbeit beim lobbying einbringen würdest.
Es spricht zwar leider nicht gerade für unsere Gesellschaft, dass von einem fundamentalistisch-religiösen Verein wie SOLWODI überhaupt eine
Gefahr für grundlegende Menschenrechte ausgehen kann, aber so wie die Sache nun einmal aussieht, können wir jede kompetente Unterstützung gebrauchen.
Liebe Grüße, Aoife
zunächst einmal vielen Dank für dein Engagement

Das ist mit Sicherheit so. Zumindest was das Lügen angeht. Was das "schwedische Vorbild" betrifft, so glaube ich eher, dass SOLWODIrainman hat geschrieben:Könnte es sein, dass die Repräsentant(inn)en von SOLWODI das Blaue vom Himmel herunterlügen, um ihrem Ziel einer Revision des in D geltenden ProstG nach schwedischem Vorbild Nachdruck zu verschaffen?
hier einen Kompromiß eingeht - "Endziel" ist bestimmt nicht *nur* die Freierbestrafung ...
Selbst wenn man davon ausgeht, dass Mitarbeiter der Helferindustrie aufgrund ihrer ausschließlichen Kontakte zu
Inanspruchnahmeklientel ein anderes Bild von unserem Beruf gewinnen werden als wir selbst, ein derartiges Zerrbild ist
ausschließlich auf bewußtes und absichtsvolles Lügen zurückzuführen.

Dahinter steht auch kein gut-Meinen oder falsch verstandene Nächstenliebe, sondern ausschließlich katholische Ideologie.
Gerade SOLWODI kann sich nicht mit Uninformiertheit herausreden, wer hier so engagiert ist muß einfach wissen, dass
die angestrebten Gesetzesänderungen zu unserem Schaden wären.
Aber was bedeuten für einen gut katholischen Christen schon die Menschenrechte von ein
paar Huren, wenn er selbst daran glaubt, für diese Aktion kürzer im Fegefeuer zu bleiben?

Der katholische Grundsatz aus dem Albigenser-Kreuzzug "Schlagt sie alle tot,
Gott wird die seinen schon erkennen" gilt in diesen Kreisen offensichtlich weiterhin.
WENN es solche Fälle wie den beschriebenen tatsächlich geben sollte (mir sind keine bekannt), dann ist das keinesfalls auf "Prostitution"
zurückzuführen, sondern allenfalls auf die Psychostruktur und Sozialkompetenz der Betroffenen. Und wenn jemand unbedingt meint,
mit Verboten die Welt verbessern zu müssen, dann müßte derjenige auf ein Verbot der Opferrolle und der Glorifizierung von Leiden hinarbeiten,
würde also die christlichen Kirchen im Kern ihres Gründungsmythos treffen müssen ...
Und hier noch als meine persönliche Meinung (mangels Absprache nicht "offiziell" für sexworker.at):
Ich fände es super von dir, rainman, wenn du dich in unserem Sinn für freie und selbstbestimmte Sexarbeit beim lobbying einbringen würdest.
Es spricht zwar leider nicht gerade für unsere Gesellschaft, dass von einem fundamentalistisch-religiösen Verein wie SOLWODI überhaupt eine
Gefahr für grundlegende Menschenrechte ausgehen kann, aber so wie die Sache nun einmal aussieht, können wir jede kompetente Unterstützung gebrauchen.
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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Ich gebe gerne zu, dass diese Aussage zunächst nur den Status eines informed guess' hatte ...Aoife hat geschrieben:Gerade SOLWODI kann sich nicht mit Uninformiertheit herausreden, wer hier so engagiert ist muß einfach wissen, dass
die angestrebten Gesetzesänderungen zu unserem Schaden wären.
Hatte - denn inzwischen habe ich den Beleg gefunden, dass SOLWODI bereits
im Januar 2009 von kompetenter Seite über die Schädlichkeit ihres Ansinnens informiert wurden:
http://www.solwodi.de/fileadmin/_medias ... terium.pdf
Daher kann als bewiesen angesehen werden, dass Frau Ackermann mit der deutschen SOLWODI-Aktion ausschließlich
ihrer eigenen ideologischen Überzeugung dient. Diejenigen, aus deren angeblicher Hilfsbedürftigkeit sie emotionales Kapital
schlagen will, sollen hinterrücks und vorsätzlich geschädigt werden.
Liebe Grüße, Aoife
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«Solwodi«-Chefin Lea Ackermann zur NZ:
Gewalt gegen Frauen wird immer brutaler
http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1184291&kat=4
Gewalt gegen Frauen wird immer brutaler
http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1184291&kat=4
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Ideologie - Macht - Medien
Prostituierte und Kunden - beide sind Sünder.
Weshalb die Katholische Kirche gegen Prostitution ist, kann im Katechismus nachgelesen werden:
"2355. Prostitution verletzt die Würde der Person, die sich prostituiert und sich dadurch zum bloßen Lustobjekt anderer herabwürdigt. Wer sie in Anspruch nimmt, sündigt schwer gegen sich selbst: er bricht mit der Keuschheit, zu der ihn seine Taufe verpflichtet hat, und befleckt seinen Leib, den Tempel des Heiligen Geistes [Vgl. 1 Kor 6,15-20.]. Prostitution ist eine Geißel der Gesellschaft. Sie betrifft für gewöhnlich Frauen, aber auch Männer, Kinder oder Jugendliche (in den beiden letzteren Fällen kommt zur Sünde noch ein Ärgernis hinzu). Es ist immer schwer sündhaft, sich der Prostitution hinzugeben; Notlagen, Erpressung und durch die Gesellschaft ausgeübter Druck können die Anrechenbarkeit der Verfehlung mindern."
Schwester Ackermann sagt natürlich nicht, sie ist gegen Prostitution, weil das halt so ihrer Ideologie entspricht, sondern sie will ja armen Frauen helfen.
Warum Ackermann im deutschen öffentlichen Fernsehen in fast jede Diskussion eingeladen wird, ist auch leicht zu erkären: die Katholische Kirche hat den nötigen Einfluss, um für ihre Interessen die Medien zu steuern.
Laut ZDF-Staatsvertrag sitzen zwei Vertreter der Katholischen Kirche im Fernsehrat, in den Bundesländern sitzen Kirchenvertreter in den Medienräten der jeweiligen Landesmedienanstalten. So kann Ackermannn in die Diskussionssendungen reingedrückt werden und dort ihre Thesen verbreiten.
Weshalb die Katholische Kirche gegen Prostitution ist, kann im Katechismus nachgelesen werden:
"2355. Prostitution verletzt die Würde der Person, die sich prostituiert und sich dadurch zum bloßen Lustobjekt anderer herabwürdigt. Wer sie in Anspruch nimmt, sündigt schwer gegen sich selbst: er bricht mit der Keuschheit, zu der ihn seine Taufe verpflichtet hat, und befleckt seinen Leib, den Tempel des Heiligen Geistes [Vgl. 1 Kor 6,15-20.]. Prostitution ist eine Geißel der Gesellschaft. Sie betrifft für gewöhnlich Frauen, aber auch Männer, Kinder oder Jugendliche (in den beiden letzteren Fällen kommt zur Sünde noch ein Ärgernis hinzu). Es ist immer schwer sündhaft, sich der Prostitution hinzugeben; Notlagen, Erpressung und durch die Gesellschaft ausgeübter Druck können die Anrechenbarkeit der Verfehlung mindern."
Schwester Ackermann sagt natürlich nicht, sie ist gegen Prostitution, weil das halt so ihrer Ideologie entspricht, sondern sie will ja armen Frauen helfen.
Warum Ackermann im deutschen öffentlichen Fernsehen in fast jede Diskussion eingeladen wird, ist auch leicht zu erkären: die Katholische Kirche hat den nötigen Einfluss, um für ihre Interessen die Medien zu steuern.
Laut ZDF-Staatsvertrag sitzen zwei Vertreter der Katholischen Kirche im Fernsehrat, in den Bundesländern sitzen Kirchenvertreter in den Medienräten der jeweiligen Landesmedienanstalten. So kann Ackermannn in die Diskussionssendungen reingedrückt werden und dort ihre Thesen verbreiten.
Zuletzt geändert von Hermann am 07.03.2010, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Frage an die Bundesjustizministerin
Hallo alle!
Von der Reise zurückgekehrt, möchte ich zunächst allen, die auf meinen Beitrag reagiert haben, herzlich danken. Sodann möchte ich im Folgenden die Anregung von Marc aufgreifen und einen Formulierungsvorschlag für einen Brief an die deutsche Bundesjustizministerin zur Diskussion stellen. Er lautet:
An das Bundesministerium der Justiz
- z.Hdn.v. Frau Ministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberg -
Mohrenstr. 37
10117 Berlin
Betr.: Prostitutionsgesetz
Sehr geehrte Frau Ministerin,
aus Veröffentlichungen im Internet haben wir erfahren, dass am 27. 11. 2009 eine Delegation des Vereins "SOLWODI" unter der Leitung von Sr. Dr. Lea Ackermann Sie aufgesucht hat, um gegen das bestehende deutsche Prostitutionsgesetz zu opponieren. Als aktive Sexarbeiterinnen und damit unmittelbar Betroffene verwahren wir uns dagegen, dass Außenstehende den Versuch unternehmen, uns unserer mühsam erkämpften Rechte wieder zu beschneiden. Das ProstG wurde zu unserem Schutz gemacht, indem es erstmals Rechtssicherheit in unser Tätigkeitsfeld gebracht hat. Getreu dem Leitsatz von Maria Montessori "Hilfe zur Selbsthilfe" ist es uns nunmehr möglich, unser Schicksal zum großen Teil selbst in die Hand zu nehmen.
Von einer Teilkriminalisierung unserer Arbeit nach skandinavischem Muster halten wir gar nichts. Ob teil- oder vollkriminalisiert: das Prostitutionsgewerbe wird dadurch lediglich in den Untergrund gedrängt mit allen negativen Folgen, die aus anderen geschichtlichen Prohibitionsmaßnahmen sattsam bekannt sind.
Von der Tätigkeit, mit der wir unseren Lebensunterhalt verdienen, abzugrenzen sind alle Formen der Zwangsprostitution und des Menschenhandels, die auch wir auf das Schärfste missbilligen. Die Gesetze zur effektiven Verfolgung von schwerer Nötigung, Vergewaltigung und Körperverletzung reichen aus und können durch das bestehende ProstG nicht ausgehebelt werden. Wir sind im Gegenteil der Meinung, dass ein funktionierendes ProstG der Verfolgung derartiger Straftaten eher förderlich ist.
In diesem Sinne vertrauen wir Ihnen, sehr geehrte Frau Ministerin, "unser" Gesetz Ihrem besonderen Schutz an und verbleiben für heute
mit freundlichen Grüßen
Ihre (Unterschriften)
Liebe Grüße!
rainman
Antwort der Justizministerin:
viewtopic.php?p=82083#82083
Von der Reise zurückgekehrt, möchte ich zunächst allen, die auf meinen Beitrag reagiert haben, herzlich danken. Sodann möchte ich im Folgenden die Anregung von Marc aufgreifen und einen Formulierungsvorschlag für einen Brief an die deutsche Bundesjustizministerin zur Diskussion stellen. Er lautet:
An das Bundesministerium der Justiz
- z.Hdn.v. Frau Ministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberg -
Mohrenstr. 37
10117 Berlin
Betr.: Prostitutionsgesetz
Sehr geehrte Frau Ministerin,
aus Veröffentlichungen im Internet haben wir erfahren, dass am 27. 11. 2009 eine Delegation des Vereins "SOLWODI" unter der Leitung von Sr. Dr. Lea Ackermann Sie aufgesucht hat, um gegen das bestehende deutsche Prostitutionsgesetz zu opponieren. Als aktive Sexarbeiterinnen und damit unmittelbar Betroffene verwahren wir uns dagegen, dass Außenstehende den Versuch unternehmen, uns unserer mühsam erkämpften Rechte wieder zu beschneiden. Das ProstG wurde zu unserem Schutz gemacht, indem es erstmals Rechtssicherheit in unser Tätigkeitsfeld gebracht hat. Getreu dem Leitsatz von Maria Montessori "Hilfe zur Selbsthilfe" ist es uns nunmehr möglich, unser Schicksal zum großen Teil selbst in die Hand zu nehmen.
Von einer Teilkriminalisierung unserer Arbeit nach skandinavischem Muster halten wir gar nichts. Ob teil- oder vollkriminalisiert: das Prostitutionsgewerbe wird dadurch lediglich in den Untergrund gedrängt mit allen negativen Folgen, die aus anderen geschichtlichen Prohibitionsmaßnahmen sattsam bekannt sind.
Von der Tätigkeit, mit der wir unseren Lebensunterhalt verdienen, abzugrenzen sind alle Formen der Zwangsprostitution und des Menschenhandels, die auch wir auf das Schärfste missbilligen. Die Gesetze zur effektiven Verfolgung von schwerer Nötigung, Vergewaltigung und Körperverletzung reichen aus und können durch das bestehende ProstG nicht ausgehebelt werden. Wir sind im Gegenteil der Meinung, dass ein funktionierendes ProstG der Verfolgung derartiger Straftaten eher förderlich ist.
In diesem Sinne vertrauen wir Ihnen, sehr geehrte Frau Ministerin, "unser" Gesetz Ihrem besonderen Schutz an und verbleiben für heute
mit freundlichen Grüßen
Ihre (Unterschriften)
Liebe Grüße!
rainman
Antwort der Justizministerin:
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Also ich als aktiv gläubiger Mensch ( Christin) sehe das Problem mit meiner Menschenwürde in bezug auf die Sexarbeit nicht...
Im Gegenteil. Ich halte beides für gut vereinbar. :-)
Das Problem sehe ich eher in einem ganz normalen ausgebeuteten Arbeits-/ Sklavenverhältnis in einem Niedriglohnjob, indem ich auch noch erpresst werde, die zu kurz geratene Stundenliste abzusegnen, obwohl ich mehr gearbeitet habe, mich aber nicht traue, die tatsächlich geleisteten Stunden einzufordern, weil ich mit dem Erhalt meinesArbeitsplatzes erpresst werde ( siehe Aldi- Skandal vor einigen Wochen).
LG Ophelia
Im Gegenteil. Ich halte beides für gut vereinbar. :-)
Das Problem sehe ich eher in einem ganz normalen ausgebeuteten Arbeits-/ Sklavenverhältnis in einem Niedriglohnjob, indem ich auch noch erpresst werde, die zu kurz geratene Stundenliste abzusegnen, obwohl ich mehr gearbeitet habe, mich aber nicht traue, die tatsächlich geleisteten Stunden einzufordern, weil ich mit dem Erhalt meinesArbeitsplatzes erpresst werde ( siehe Aldi- Skandal vor einigen Wochen).
LG Ophelia
In Dir muß brennen, was Du in anderen entzünden willst. (Bischof Augustinus)
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@rainman:
Vielen Dank für deine Mühe!
Den Brief kann ich so wie er ist mitunterschreiben. Wobei ich den Passus "alle Formen ... des Menschenhandels" schon etwas kritisch sehe.
Genau genommen würde ich mich lieber nur gegen tatsächlichen Menschenhandel aussprechen, "alle Formen" beinhaltet ja auch diejenigen Fälle,
die nur durch durch Gesetzesformulierungen geschaffen wurden, wie beispielsweise konsensuelles Anwerben über Grenzen hinweg.
Aber das in einem Brief, der "nur" dem Erhalt des ProstG's dienen soll, anzusprechen ginge wohl etwas zu weit?
Wie gesagt, ich unterstütze den Brief auch in seiner jetzigen Form.
Liebe Grüße, Aoife
Vielen Dank für deine Mühe!
Den Brief kann ich so wie er ist mitunterschreiben. Wobei ich den Passus "alle Formen ... des Menschenhandels" schon etwas kritisch sehe.
Genau genommen würde ich mich lieber nur gegen tatsächlichen Menschenhandel aussprechen, "alle Formen" beinhaltet ja auch diejenigen Fälle,
die nur durch durch Gesetzesformulierungen geschaffen wurden, wie beispielsweise konsensuelles Anwerben über Grenzen hinweg.
Aber das in einem Brief, der "nur" dem Erhalt des ProstG's dienen soll, anzusprechen ginge wohl etwas zu weit?
Wie gesagt, ich unterstütze den Brief auch in seiner jetzigen Form.
Liebe Grüße, Aoife
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Vielen Dank für den Entwurf, den ich auch unterzeichne.
__________________
Gotteserscheinung im Marmeladenglas:
http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/wales/8071865.stm
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Kann ich voll zustimmen.
Allerdings würde ich statt "abzugrenzen sind alle Formen der Zwangsprostitution und des Menschenhandels" formulieren "abzugrenzen sind alle Formen von Gewalt"... um den suggerierten Zusammenhang "Zwang" und "Prostitution" gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Stratat "Menschenhandel" wird missbraucht, deshalb würde ich sie auch nicht erwähnen.
@Rainman
Danke für Deine Formulierung, werde einen ähnlichen Brief auch an die Justitzministerin schicken.
Allerdings würde ich statt "abzugrenzen sind alle Formen der Zwangsprostitution und des Menschenhandels" formulieren "abzugrenzen sind alle Formen von Gewalt"... um den suggerierten Zusammenhang "Zwang" und "Prostitution" gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Stratat "Menschenhandel" wird missbraucht, deshalb würde ich sie auch nicht erwähnen.
@Rainman
Danke für Deine Formulierung, werde einen ähnlichen Brief auch an die Justitzministerin schicken.
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@ ehemaliger_User:
Super, ehemaliger_User! Mach das! Wir leben in einer Lobbokratie, da muss man im Vorhof des Parlaments buddeln und baggern, um politisch etwas zu erreichen.
@ Ophelia:
Danke für Dein Outing. Auch ich zähle zu den Menschen, die - trotz grundsätzlich kritischer Einstellung - Kirchensteuer zahlen (nicht rk). Und ich kann versichern: es gibt sie noch, die echten Christen, doch man muss genau hinsehen, um sie zu entdecken.
In der Stadt, in der ich lebe, hat vor einigen Jahren eine Aktion stattgefunden mit dem Ziel, die auf der Straße tätigen SW - zu einem nicht geringen Teil Drogenabhängige - aus dem Straßenbild der Innenstadt zu entfernen. Man fand weit außerhalb des Stadtkerns ein weitläufiges ehemaliges Industriegelände als Ersatz. Um den betroffenen Frauen den Standortwechsel schmackhaft zu machen, wurde ein wenig investiert: verkehrsmäßiger Ausbau und Anbindung, Aufstellung sogenannter "Verrichtungsboxen", aber auch Einrichtung eines Ruheraums nebst Teeküche. Und um die dort tätigen Frauen kümmert sich der "Sozialdienst katholischer Frauen e.V." (SkF).
Vor denen habe ich Respekt. Die sind im wahrsten Sinne des Wortes ganz nahe dran, tun im Grunde genommen genau das, was auch die sogenannten "Mitfrauen" bei den Selbsthilfeeinrichtungen leisten. Und das alles ganz ganz leise und selbstverständlich über 365 Tage im Jahr. Bevor ich diese Zeilen eingetippt habe, habe ich noch einmal zur Sicherheit angerufen und mich erkundigt, ob das alles noch so ist wie damals. Es ist. Ich finde: Diese Frauen haben einen Orden verdient!
@ Zwerg
Vielen Dank, Christian! Den Entwurf habe ich indes so formuliert, dass ihn eigentlich nur aktive (deutsche) SW an die Adressatin richten können. Einer der Hintergedanken war dabei, sich Steigerungsmöglichkeiten offen zu halten. Wie wäre es, den Weg zu gehen, den ehemaliger_User einzuschlagen gedenkt: ein wenig umzuformulieren und dann selbstständig an die Ministerin zu senden? Mehrere unabhängige Aktionen erhöhen die Aufmerksamkeit!
@ Aoife
Die von Dir und ehemaliger_User vorgeschlagene Textmodifikation einzufügen ist kein Problem. Der Satz würde dann genau so lauten, wie ehemaliger_User oben geschrieben hat. O.K.?
Wie jetzt technisch weiter vorgehen? Am liebsten würde ich den Brief auf traditionelle Weise ausdrucken, ihn Dir
zuschicken und Dich um Unterschrift und Weiterleitung bitten.
Warum Dich? Weil Du die einzige bist, von der ich Namen und Anschrift kenne. Darf ich so verfahren? Als Alternative könnte auch jemand anders ihn ganz einfach abschreiben und auf den Weg bringen.
Liebe Grüße
rainman
Super, ehemaliger_User! Mach das! Wir leben in einer Lobbokratie, da muss man im Vorhof des Parlaments buddeln und baggern, um politisch etwas zu erreichen.
@ Ophelia:
Danke für Dein Outing. Auch ich zähle zu den Menschen, die - trotz grundsätzlich kritischer Einstellung - Kirchensteuer zahlen (nicht rk). Und ich kann versichern: es gibt sie noch, die echten Christen, doch man muss genau hinsehen, um sie zu entdecken.
In der Stadt, in der ich lebe, hat vor einigen Jahren eine Aktion stattgefunden mit dem Ziel, die auf der Straße tätigen SW - zu einem nicht geringen Teil Drogenabhängige - aus dem Straßenbild der Innenstadt zu entfernen. Man fand weit außerhalb des Stadtkerns ein weitläufiges ehemaliges Industriegelände als Ersatz. Um den betroffenen Frauen den Standortwechsel schmackhaft zu machen, wurde ein wenig investiert: verkehrsmäßiger Ausbau und Anbindung, Aufstellung sogenannter "Verrichtungsboxen", aber auch Einrichtung eines Ruheraums nebst Teeküche. Und um die dort tätigen Frauen kümmert sich der "Sozialdienst katholischer Frauen e.V." (SkF).
Vor denen habe ich Respekt. Die sind im wahrsten Sinne des Wortes ganz nahe dran, tun im Grunde genommen genau das, was auch die sogenannten "Mitfrauen" bei den Selbsthilfeeinrichtungen leisten. Und das alles ganz ganz leise und selbstverständlich über 365 Tage im Jahr. Bevor ich diese Zeilen eingetippt habe, habe ich noch einmal zur Sicherheit angerufen und mich erkundigt, ob das alles noch so ist wie damals. Es ist. Ich finde: Diese Frauen haben einen Orden verdient!
@ Zwerg
Vielen Dank, Christian! Den Entwurf habe ich indes so formuliert, dass ihn eigentlich nur aktive (deutsche) SW an die Adressatin richten können. Einer der Hintergedanken war dabei, sich Steigerungsmöglichkeiten offen zu halten. Wie wäre es, den Weg zu gehen, den ehemaliger_User einzuschlagen gedenkt: ein wenig umzuformulieren und dann selbstständig an die Ministerin zu senden? Mehrere unabhängige Aktionen erhöhen die Aufmerksamkeit!
@ Aoife
Die von Dir und ehemaliger_User vorgeschlagene Textmodifikation einzufügen ist kein Problem. Der Satz würde dann genau so lauten, wie ehemaliger_User oben geschrieben hat. O.K.?
Wie jetzt technisch weiter vorgehen? Am liebsten würde ich den Brief auf traditionelle Weise ausdrucken, ihn Dir
zuschicken und Dich um Unterschrift und Weiterleitung bitten.
Warum Dich? Weil Du die einzige bist, von der ich Namen und Anschrift kenne. Darf ich so verfahren? Als Alternative könnte auch jemand anders ihn ganz einfach abschreiben und auf den Weg bringen.
Liebe Grüße
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Wer glaubt, dass Gott in den Alltag eingreift?
Der kanadische Soziologe Scott Schieman geht davon aus, dass Menschen schlicht deswegen religiösen Vorstellungen anhängen, weil sie permanent damit eingelullt werden und nicht weil sie arm oder ungebildet sind.
Florian Rötzer 12.03.2010
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32243/1.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Agnostiker
http://de.wikipedia.org/wiki/Atheismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Nihilismus
...
http://de.wikipedia.org/wiki/Nat%C3%BCrliche_Theologie
http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee
...
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Weltanschauung
Der kanadische Soziologe Scott Schieman geht davon aus, dass Menschen schlicht deswegen religiösen Vorstellungen anhängen, weil sie permanent damit eingelullt werden und nicht weil sie arm oder ungebildet sind.
Florian Rötzer 12.03.2010
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32243/1.html
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@rainman
ich engagiere mich (vertrete ist sicher zu viel gesagt) wärhend meiner Tätigkeit als Admin des Sexworker Forums und Vorstandsmitglied des Sexworker Vereines auch für deutsche SW`s... - Wir verstehen uns als Interessensgemeinschaft für SexarbeiterInnen im deutschsprachigen Raum. Wir sind eine anerkannte und eingetragene NGO
Also wenn ich in der Sache irgendwie Unterstützung geben kann/darf bin ich dabei - auch gerne mit einem eigenen Schreiben - oder mit einem Brief unserer Gemeinde.
Liebe Grüße
christian
ich engagiere mich (vertrete ist sicher zu viel gesagt) wärhend meiner Tätigkeit als Admin des Sexworker Forums und Vorstandsmitglied des Sexworker Vereines auch für deutsche SW`s... - Wir verstehen uns als Interessensgemeinschaft für SexarbeiterInnen im deutschsprachigen Raum. Wir sind eine anerkannte und eingetragene NGO
Also wenn ich in der Sache irgendwie Unterstützung geben kann/darf bin ich dabei - auch gerne mit einem eigenen Schreiben - oder mit einem Brief unserer Gemeinde.
Liebe Grüße
christian
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Hallo Christian,
Aoife hilft in der Schlussphase der von mir losgetretenen Aktion aktiv mit. Du kannst selbstverständlich mit einem eigenen Beitrag gerne dabei sein, jeder andere auch. Aber Du kannst Deine Kräfte auch noch etwas schonen. Wir schauen mal, was bei der Sache herauskommt.
Liebe Grüße und einen schönen Abend heute
rainman
Aoife hilft in der Schlussphase der von mir losgetretenen Aktion aktiv mit. Du kannst selbstverständlich mit einem eigenen Beitrag gerne dabei sein, jeder andere auch. Aber Du kannst Deine Kräfte auch noch etwas schonen. Wir schauen mal, was bei der Sache herauskommt.
Liebe Grüße und einen schönen Abend heute
rainman