Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

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fraences
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beitrag von fraences »

LANDGERICHT
Haft für Herrscher des „Strichs“


Der damalige Straßenstrich an der Ravensburger Straße.Foto: Ralf Rottmann
Dortmund. Sein Wort war Gesetz auf dem früheren Straßenstrich an der Ravensburger Straße. Dafür muss der 42-Jährige mit dem Spitznamen „Sunay“ jetzt drei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Zur Durchsetzung seiner Interessen beauftragte er auch gern seine vier schlagkräftigen Statthalterinnen.

Mit harter Hand sorgte er dafür, dass auf dem früheren Straßenstrich alle nach seiner Pfeife tanzte. Und alle spurten, wenn „Sunay“, so der Spitzname des 42-jährigen Bulgaren, auf der Ravensburger Straße seine Anweisungen gab.


Dafür muss „Sunay“ jetzt unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und schwerer räuberischer Erpressung drei Jahre und sechs Monate hinter Gitter, so lautete gestern das Urteil der 39. Großen Strafkammer. Zuvor hatte der Mann an der Seite seines Verteidigers Matthias Meier ein umfassendes Geständnis abgelegt. Und das, so der Vorsitzende Richter Peter Windgätter, sei in diesem Fall als besonders strafmildernd zu werten.

Denn sowohl Opfer als auch Zeugen der zahlreichen massiven Einschüchterungsaktionen auf Prostituierte konnten gestern nicht vor Gericht gehört werden: Sie sind verschwunden, vielleicht in ihrer bulgarischen Heimat, vielleicht in irgendwelchen Clubs. Und da es „Sunay“ selbst war, der zur Aufklärung seiner Straftaten entscheidend beitrug, durfte er gestern erst einmal in seine Dortmunder Wohnung gehen und muss Weihnachten nicht im Knast verbringen. Der Haftbefehl wurde unter strengen Auflagen außer Vollzug gesetzt, in naher Zukunft tritt er dann seine Strafe aus der Freiheit an.

„Arbeitserlaubnis“ gab es erst von Sunay
Was „Sunay“ sagte, das war Gesetz auf dem im Mai 2011 geschlossenem Straßenstrich an der Ravensburger Straße. Und hier durfte nur „arbeiten“, wer sich an Sunays Regeln hielt. Zur Durchsetzung seiner Interessen hatte er eine ganze Armada von Statthalterinnen um sich gescharrt. Und die mussten den Neuen sagen, wo es lang ging. Vier der Damen wurden bereits wegen Erpressung und Körperverletzung zu Bewährungsstrafen verurteilt. Als letzte traf es Violetta, sie kassierte im August ein Jahr und drei Monate Freiheitsstrafe mit Bewährung.

Alle vier Frauen waren Täterinnen und Opfer zugleich. Im Auftrag von „Sunay“, so hatten sie in ihrem Prozess erzählt, trieben sie von ihren neuen Konkurrentinnen Standgeld ein, teilweise 50 Euro am Tag. So hatte eine der „Neuen“ aus Angst vor „Sunays“ energisch auftretendem Quartett insgesamt 7500 Euro berappt.

In Plovdiv klickten dann die die Handschellen
Auch die brutale Strafaktion der Statthalterinnen gegen eine junge Bulgarin, die sich nicht um das Standgeld scherte und sich einfach weiter trotzig an die Straße stellte, geschah im Auftrag des Chefs: Zu mehreren lauerte man dem Mädchen in der Verrichtungsbox auf und schlug sie grün und blau. Eine andere Frau verlor einmal einen Zahn, eine dritte wurde mit dem Regenschirm verprügelt.

Während die vier Frauen bereits ab Anfang 2011 größtenteils in der Nordstadt festgenommen und später verurteilt wurden, klickten für „Sunay“ die Handschellen erst im Mai 2012 in Plovdiv .

http://www.derwesten.de/staedte/dortmun ... 13683.html
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beitrag von fraences »

Zur Prostitution in Berlin gezwungen

In Berlin laufen weitere Prozesse gegen Nigerianer. Männer und Frauen schleusten illegal Landsfrauen nach Berlin und zwangen sie zur Prostitution. Die Opfer sollten ihre Einschleusegebühren von bis zu 55 000 Euro mit ihrer Arbeit abbezahlen.

Und wieder ging es um Zuhälterei und Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung – und wieder waren Täter und Opfer aus Afrika. Am Freitag wurde vor dem Berliner Landgericht ein Prozess gegen eine Frau aus Nigeria fortgesetzt. Ihr wird vorgeworfen, mehrere Landsfrauen nach Deutschland geschleust und hier zur Prostitution gezwungen haben. Zwei Zeugen dieses Prozesses hatten erst am Mittwoch Auftritte in Moabit – als Angeklagte. In diesem Verfahren wird gegen sechs Männer nigerianischer Herkunft verhandelt.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft haben sie seit 2008 sieben Landsleute nach Deutschland geschleust, außerdem werden ihnen 28 Schleuser-Versuche vorgeworfen. Ein Opfer sollte 55 000 Euro für die illegale Einschleppung abzahlen, in dem sie hierzulande als Prostituierte arbeitet. Als sie ein halbes Jahr nach ihrer Ankunft verhaftet wurde, hatte sie nicht einmal ein Zehntel davon beglichen. Beide Prozesse werden fortgesetzt. Im Sommer hatte es vor dem Landgericht einen Prozess gegen drei Afrikaner und einen Deutschen gegeben.

Sie sollen eine eingeschleuste Nigerianerin über vier Jahre hinweg zur Prostitution gezwungen und einen Großteil ihres Verdienstes kassiert zu haben: mehr als 66 000 Euro. Die Frau habe von ihrer Tätigkeit nur fünf Prozent behalten dürfen. Es wurden Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren und neun Monaten verhängt. Ist die Häufung dieser Fälle Zufall, oder sind sie ein Indiz, dass immer mehr afrikanische Prostituierte nach Berlin kommen? Bei der Hurenberatung Hydra winkt man ab.

Anders als etwa in Hamburg, wo traditionell viele Afrikaner leben, oder in der Schweiz, wo es sogar eine Organisation gibt, die sich speziell um Frauen aus Nigeria kümmert, gebe es in Berlin generell nur wenige afrikanische Prostituierte, sagt Sprecherin Simone Kellerhoff. Zumindest für die rund 800 registrierten Bordelle lasse sich das sagen. Dort würden Arbeitserlaubnis, Steuerbescheinigung und Aufenthaltsgenehmigung regelmäßig kontrolliert. Im Übrigen, so Kellerhoff, halte Hydra die Debatte um Zwangsprostitution für „populistisch und polemisch“. Tatsächlich kämen die meisten auf „selbstbestimmten Weg hierher und zu ihrem Beruf“.

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/m ... 90422.html
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Beitrag von fraences »

Polizei ermittelt wegen möglicher Prostitution von Behinderten

Hildesheim - Der möglichen Prostitution von Behinderten aus einer kirchlichen Einrichtung geht die Polizei in Hildesheim nach. Dazu seien am Wochenende Zeugen befragt worden, hieß es bei der Kripo. Die «Hildesheimer Allgemeine Zeitung» hatte berichtet, dass Behinderte sich immer wieder Freiern angeboten haben sollen, um ihr Taschengeld aufzubessern. Bewohner der Behinderteneinrichtung Diakonie Himmelsthür sollen demnach von schwarzen Zuhälterlimousinen abgeholt worden sein. Sollten die Vorwürfe stimmen, ginge es um den Straftatbestand des sexuellen Missbrauchs Widerstandsunfähiger.

http://www.zeit.de/news/2013-01/13/krim ... n-13175204
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Beitrag von ehemaliger_User »

Hildesheim (hei) - Die Diakonie Himmelsthür will den Vorwurf, behinderte Frauen aus ihrer Einrichtung prostituierten sich zur Aufbesserung ihres Taschengelds, schnell aufklären. Die evangelische Sozialeinrichtung reagiert damit auf einen Bericht dieser Zeitung. Am Sonnabendvormittag erstattete Diakonie-Chef Ulrich Stoebe in der Wache an der Schützenwiese Anzeige. Es geht um den Verdacht des sexuellen Missbrauchs Widerstandsunfähiger. Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelten bereits am Wochenende. „Wir prüfen, ob der Vorwurf zu Recht besteht“, sagte Kripo-Chef Gerd Schomburg am Sonntag.

Mit einem Aufruf hat sich die Diakonie Himmelsthür auch direkt an die Öffentlichkeit gewandt. „Wir bitten jeden und jede, der oder die Angaben darüber machen kann, ob und gegebenenfalls unter welchen Umständen es zu solchen Straftaten gekommen sein könnte, sich mit den Ermittlungsbehörden oder der Diakonie Himmelsthür in Verbindung zu setzen“, heißt es in einem Text, den die Einrichtung auf ihrer Homepage veröffentlichte. Ab heute will sie mit speziellen Informationsblättern in leichter Sprache auch die Behinderten um Hinweise bitten. "Wir gehen nicht davon aus, dass sich die Vorwürfe erhärten", sagte Sprecherin Ute Quednow am Sonntag, dennoch nehme man das Thema sehr ernst.

http://www.hildesheimer-allgemeine.de/n ... lizei.html

Artikel, der den Vorgang auslöste:
http://www.hildesheimer-allgemeine.de/n ... etten.html

Behinderte der Diakonie Himmelsthür prostituieren sich, um ihr karges Taschengeld aufzubessern. Dieser Vorgang sei unter vielen Betreuern der Wohngruppen bekannt, sagt der Vater einer Frau , die seit drei Jahrzehnten in der Sorsumer Einrichtung lebt, aber nicht betroffen sei. Mehrere Betreuer sowie ein ehemaliger Zivildienstleistender bestätigen diese Darstellung. Ulrich Stoebe, Direktor der Diakonie Himmelsthür, und Regionalgeschäftsführerin Judith Hoffmann wollen davon hingegen nichts gehört haben.
Die Geschichten klingen mitunter wie aus dem Rotlichtmilieu. Da ist die Rede von "schwarzen Zuhälter-Limousinen", die vor den Wohnanlagen in Sorsum vorfahren und bis zu vier Frauen auf einmal mitnehmen. Ein heute 21-Jähriger, der vor rund zwei Jahren als Zivildienstleisternder in der Behinderteneinrichtung gearbeitet hat, will das selbst beobachtet haben. "Aber es ist auch ein offenes Geheimnis dort."
Der 21-jährige berichtet zudem von einem rund 40 Jahre alten Mann, der regelmäßig nach Köln fahren soll, [warum ausgerechnet Köln? Knapp 400 km entfernt?] um dort als Stricher Geld zu verdienen. "Der Mann war in der Gruppe über mir untergebracht, er ist in Hildesheim sehr bekannt und raucht wie ein Schlot."
Veröffentlicht am 11.01.2013
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Bulgarischer Zuhälter in Herford verurteilt


Ein 37-jähriger Bulgare ist vom Herforder Schöffengericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte gestanden, Mitte vergangenen Jahres zwei aus Bulgarien stammende Frauen nach Deutschland gelockt und sie anschließend zur Prostitution genötigt zu haben. Kurz nach ihrer Ankunft zwang der Angeklagte die 18- und 20-jährigen Frauen, unter anderem in einem Löhner Bordell zu arbeiten. Als die Mutter einer der Beiden ihre Tochter als vermisst meldete, schaltete sich im Juni Interpol ein. Ermittlern gelang es daraufhin die Bulgarinnen aufzuspüren und den Angeklagten festzunehmen. Dieser wurde am Freitag vom Herforder Schöffengericht wegen schweren Menschenhandels und Zuhälterei zu 2 Jahren Haft verurteilt. Da der 37-Jährige die Tat gestanden hat und nicht vorbelastet ist, wurde das Urteil zur Bewährung ausgesetzt.

http://www.radioherford.de/nachrichten/ ... teilt.html
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Beitrag von fraences »

Frauen zur Prostitution gezwungen


Zwei Troisdorfer sollen zwei Frauen zur Prostitution gezwungen haben. Foto: dpa
Die Polizei hat zwei Troisdorfer wegen des Verdachts des Menschenhandels, der Zuhälterei und der Körperverletzung festgenommen. Die beiden Männer sollen zwei Frauen zur Prostitution gezwungen und diese mit dem Tode bedroht haben.

Eine 23-jährige Siegburgerin und eine 21-jährige Sankt Augustinerin sollen von zwei Männern zur Prostitution gezwungen worden sein. Wegen des Verdachts des Menschenhandels, der Zuhälterei und der Körperverletzungen in mehreren Fällen kamen die beiden Troisdorfer nun in Untersuchungshaft.

Im Sommer 2010 hatte die 23-Jährige den 37-jährige Mann kennengelernt. Mit der Aussicht auf eine Ehe mit ihm und unter erheblichem psychischen Druck schaffte die Siegburgerin in verschiedenen Bordellen für ihn an. Als die Frau die Tätigkeit aufgeben wollte, zwang der Mann sie mit körperlicher Gewalt weiterzumachen.

Die Polizei wurde auf die Tat aufmerksam, als sich ein weiteres Opfer bei der Polizei meldete. Die 21-jährige Frau hatte sich laut Polizeibericht von dem Neffen des Hauptverdächtigen zur Prostitution überreden lassen. Als der 23-Jährige und sein Onkel beide Frauen mit dem Tode bedrohten, wandten diese sich an die Polizei.

Noch am gleichen Tag wurden die bereits einschlägig polizeibekannten Männer durch einen Richter in Untersuchungshaft geschickt. Die Ermittlungen dauern an.

http://www.ksta.de/troisdorf/zuhaeltere ... 47696.html
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Beitrag von fraences »

Zwang zum Straßenstrich nicht bewiesen



Brambauer. Ein 22-Jähriger wurde zu einer Strafe von neun Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Es sei ihm nicht nachzuweisen, dass er einer junge Frau zur Prostitution auf dem Straßenstrich in Dortmund gezwungen habe - sehr wohl aber war ihm Menschenhandel vorzuwerfen.

Zuerst war es Liebe zwischen dem heute 22-jährigen Angeklagten und dem gleichaltrigen Opfer. Dann ging die junge Frau in Dortmund freiwillig auf den Strich, damit das Paar Geld ansparen konnte, um sich etwas zu leisten. Als sie das nicht mehr wollte, stieg jedoch der Druck auf sie mit ständiger Überwachung.


Das Jugendschöffengericht konnte dem zur Tatzeit knapp 20-jährigen Bulgaren, der in Brambauer gewohnt hat, in zwei Prozesstagen nicht mit einer für eine Verurteilung ausreichenden Sicherheit nachweisen, dass er die junge Frau zur Prostitution gezwungen hat.

Nach der Beschränkung der Anklage auf den Vorwurf des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung kam der nicht vorbestrafte Angeklagte, der wieder nach Bulgarien zurückreist, mit einer neunmonatigen Jugendstrafe davon, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Richter Jan Knappmann erläuterte in der Urteilsbegründung, dass die Überschrift „Menschenhandel“ über dem Paragrafen irreführend sei, weil man sich darunter den Import von Frauen zur sexuellen Ausbeutung vorstelle.

Atypischer Fall
Gemeint sei aber, dass Menschen für eine sexuelle Entscheidung frei sein müssten und nicht zu ungewollten Handlungen gezwungen werden dürften. Entscheidend für die Verurteilung sei gewesen, dass der junge Mann die Frau im Februar 2010 nach einer Unterleibsoperation gegen ihren Willen wieder auf den Strich geschickt und sie zur Prostitution bestimmt habe.

Für die Bestrafung reiche diese eine Handlung. Es sei auch kein schwerer Fall von Menschenhandel festgestellt worden. Die Ex-Freundin habe ihn nicht einmal übermäßig belastet. Der Fall sei atypisch und für das Gericht sei er keine leichte Aufgabe gewesen.

Freispruch beantragt
Der Verteidiger hatte sogar einen Freispruch gefordert. Mit 200 oder 300 Euro Tagesverdienst an der Ravensberger Straße habe die Frau doch jederzeit mit einem Taxi vom Straßenstrich fliehen oder sogar einen Flug buchen können. In seinem letzten Wort bestritt der Angeklagte erneut jeglichen Zwang.

Die Nebenklage-Anwältin sprach von einem schlimmen Frauenbild des Angeklagten und einem typischen Zuhälter-Verhalten. Er habe sogar das Geld der Frau, bis zu 2500 Euro, an einem Abend in Spielhallen verzockt.

Keine Auflagen
Die vom Gericht verhängte Jugendstrafe von neun Monaten hatte die Staatsanwältin zuvor beantragt. Weil der Bulgare wieder ausreisen wolle, seien Bewährungsauflagen nicht durchzusetzen, sagte Knappmann. Aber er wolle von dem Mann seine Anschriften in Bulgarien und im Falle einer Einreise in Deutschland in der Bewährungszeit von zwei Jahren wissen. Wenn er sich nicht daran halte, könne die Bewährung widerrufen werden. Dann müsse er die neun Monate absitzen.

http://www.derwesten.de/staedte/luenen/ ... 18552.html
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Prozess um Fungarden-Bordell in Emmerich
Freier verliebte sich in Prostituierte


Emmerich (RP). In der Fortsetzung des Prozesses um das Bordell "Fungarden" vor dem Landgericht Kleve wegen Menschenhandels kam am Dienstag eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zur Sprache – ein Freier verliebte sich in eine Prostituierte. Um sie heiraten zu dürfen, sollte er 10.000 Euro zahlen.

Razzia in Bordellen in Emmerich
Der Zeuge selbst kann nicht mehr sprechen, Frank B. starb 2011 im Alter von 44 Jahren. Von seiner großen Liebe hatte er sich zuvor bereits scheiden lassen. Es war Beata B., eine Frau, die im Emmericher Etablissement "Fungarden" als Prostituierte arbeitete. Vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Kleve, die den Mammutprozess gegen die beiden Betreiber des Bordells, Olga G. (40) und Esed D. (53), verhandelt, wurde am Dienstag die Zeugenaussage des Freiers verlesen – das Dokument einer ungewöhnlichen Liebe.

Demnach lernte B. als Stammgast des Lokals Beata kennen und lieben. Manchmal schlich er sich morgens zu einem Plausch in den "Fungarden". Manchmal kam er auch abends und zahlte seine 50 Euro Eintritt nur, um an der Theke mit Beata ein Glas Sekt zu trinken.


Eines Abends sei Esed D. an ihn herangetreten und habe gesagt: "Wenn du die Frau heiraten willst, musst du 10.000 Euro bezahlen." Zur Begründung erläuterte der Bosnier, dass ihm bereits zwei Frauen "weggeheiratet" worden seien, und bei diesen sei in gleicher Weise verfahren worden. Wenig später bestellte sich Beata B. ein Taxi, verließ den "Fungarden" und stand bei ihrem Liebhaber vor der Tür. Er ließ sie ein. Kurz danach habe sein Telefon geklingelt, und er sei von Esed D. zur Rede gestellt worden. Die beiden verabredeten sich zu einem Treffen in einem Restaurant am Geistmarkt.

Ablösesumme: 10.000 Euro

Als Frank B. dort mit seiner Freundin ankam, wartete der "Fungarden"-Betreiber bereits auf das Pärchen und beschimpfte seine Mitarbeiterin so unflätig, dass diese gleich in die benachbarte Polizeiwache rannte und dort Anzeige erstattete. Frank B. indes setzte sich mit Esed D. an einen Tisch. Dort ging ihn der Bosnier an: Was er denn mit "so einer Frau" wolle.

Der verliebte Mann beharrte auf seinen Gefühlen, woraufhin der Bordellwirt die Frau überraschenderweise freigab und sagte, die 10.000 Euro Ablösesumme seien ein Scherz gewesen. Ein mittlerweile pensionierter Polizist bestätigte, dass vor sechs Jahren wegen dieses Vorfalls tatsächlich ermittelt wurde. Zwei weitere Zeuginnen argumentierten am zwölften Verhandlungstag im Sinne der Angeklagten.

Eine Rumänin (39), die mittlerweile in den Niederlanden als Tierärztin arbeitet, gab an, in den Jahren 2007 bis 2011 im "Fungarden" als Putzhilfe gearbeitet zu haben. Nur in den Anfangsmonaten habe sie auch Massagen gegeben – "aber keine erotischen, sondern therapeutische". Man hörte es den Fragen des Vorsitzenden Richters Christian Henckel an, dass er die Glaubwürdigkeit zumindest strapaziert sah.

Die Zeugin blieb dabei, nie als Prostituierte gearbeitet zu haben, und konnte sich auch nicht erklären, warum sie in der Buchhaltung des Lokals als Prostituierte aufgeführt war. In den Akten finden sich sogar Aussagen, dass die Rumänin selbst auch daran beteiligt war, neue Frauen aus ihrer Heimat nach Emmerich zu holen. Eine entsprechende Frage des Staatsanwalts beantwortete sie lapidar: "Das war Zufall, dass die im gleichen Bus saßen."

"Gütige und verständnisvolle" Arbeitgeber?

Eine Aufsichtskraft (60) gewährte dann noch einige Einblicke in den Arbeitsalltag im "Fungarden": Sie sei dafür zuständig gewesen, dass die Frauen "vernünftig angezogen" zur Arbeit erschienen seien. Henckel: "Vernünftig angezogen heißt doch wohl: vernünftig ausgezogen?" Die Zeugen: "Naja, die sollten eben nicht im Schlafanzug an die Theke kommen."

Ihrer Aussage nach hat es sich bei dem Betreiberpaar um gütige und verständnisvolle Arbeitgeber gehandelt. Einige der Mädchen hätten nur Lügen erzählt. Eine der ehemaligen Mitarbeiterinnen, die den Betreiber schwer belastet hatte, habe Esed sogar "Papa" genannt und das Privileg genossen, nur einmal in der Woche zu arbeiten, wenn ihr Stammgast, ein niederländischer Schönheitsmediziner, vorgefahren sei. Der Bosnier habe vergeblich versucht, sie dazu zu bewegen, mehr zu arbeiten. "Da war er mit vollem Recht sauer – aber die wollte nicht", so die Zeugin. "Warum hat diese Frau so bösartig ausgesagt?"

Der Prozess wird Freitag fortgesetzt.

http://www.rp-online.de/niederrhein-nor ... -1.3144411
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Zwangsprostitution: Verfahren gegen Ex-United-Tribuns-Mitglied "Gonzo" eingestellt

Das Amtsgericht Heilbronn hat das Verfahren wegen versuchten Menschenhandels gegen das ehemalige United-Tribuns-Mitglied Jorge P., genannt "Gonzo", eingestellt. Die Frau, die er zur Prostitution gezwungen haben soll, kann sich an nichts mehr erinnern.

Hamburg - "Gonzo" ist glücklich. Jorge P., so sein bürgerlicher Name, war wegen versuchten Menschenhandels, Nötigung und unerlaubten Besitzes von Arzneimitteln angeklagt. Nun hat das Amtsgericht Heilbronn das Verfahren hinsichtlich des Hauptvorwurfs wegen versuchten Menschenhandels - sprich: Zwangsprostitution - eingestellt. "Die Zeugin konnte sich nicht mehr an die Vorfälle erinnern", sagte der Sprecher des Amtsgerichtes.


"Gonzo", 37, ein Schrank mit polierter Glatze, war viele Jahre Türsteher in Heidelberg - und United-Tribuns-Präsident der Esslinger "Bruderschaft". Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hatte ihm unter anderem vorgeworfen, versucht zu haben, eine Frau zur Prostitution zu zwingen, ihr mit Prügel gedroht und sie erfolglos dazu gedrängt zu haben, ein Formular auszufüllen, auf dem sie Auskunft unter anderem zu ihrem Alter, Größe, Gewicht und sexuellen Vorlieben geben sollte.
Diese Vorwürfe konnte die Frau vor Gericht nicht bestätigen. "Aufgrund gesundheitlicher Probleme kann sie sich derzeit nur an Vorgänge erinnern, die weniger als eine Woche zurückliegen", sagt "Gonzos" Verteidiger Nicolas Frühsorger aus München. In einem sogenannten Rechtsgespräch habe der Staatsanwalt daher angekündigt, im Fall der Hauptbelastungen nicht weiter zu ermitteln.

Urteil mit Wasser gefeiert

Sein Mandant "Gonzo" sei erleichtert. "Immerhin stand eine mehrjährige Haftstrafe im Raum", so Frühsorger. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des ehemaligen United-Tribuns-Mitglieds hatten Ermittler Dopingpräparate gefunden. Den Besitz räumte "Gonzo" vor Gericht ein, ebenso die Nötigung. Demnach hatte er dem damaligen Lebensgefährten der Frau gedroht, ihn mit einem Baseballschläger totzuschlagen. Dieser Mann sitzt derzeit wegen Verdacht des Raubs in Untersuchungshaft.

Das Schöffengericht verurteilte Jorge P. für die Nötigung unter Einbeziehung einer früheren Verurteilung zu weiteren 30 Tagessätzen à 16 Euro. "Ein durchaus mildes Urteil für meinen Mandanten", so Frühsorger. "Da alle Prozessbeteiligten erklärt haben, keine Rechtsmittel einzulegen, ist das Urteil bereits rechtskräftig", sagte der Sprecher des Gerichts.

Hat "Gonzo" den Ausgang des Verfahrens gebührend gefeiert? "Mein Mandant ist Sportler, trinkt kaum Alkohol", sagte sein Verteidiger. "Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen trank er eine Flasche Wasser."

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/u ... 84318.html
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Beitrag von ehemaliger_User »

Interessanterweise redet niemand von "Menschenhandel" im zusammenhang mit der Leiharbeitsfirma Trenkwarder.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon160.html

In dem Artikel heisst es: "... werden mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt..."
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beitrag von fraences »

RÜCKZAHLUNG AN PROSTITUIERTE
Protz-Lude Mladen V. (36) will sich freikaufen


Hoffnung auf ein mildes Urteil: Mladen V. (36) vom Billigbordell „Geizclub“, angeklagt wegen „ausbeuterischer Zuhälterei“, will der jungen Prostituierten Jenny (19, Name geändert) einen Teil des von ihr angeschafften Geldes zurückzahlen. Das kündigte sein Verteidiger am Donnerstag im Prozess an. Eine Summe nannte der Anwalt nicht.
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Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Jenny von Juni bis August 2012 rund 9600 Euro an ihren Zuhälter übergab.

Die junge Frau, brünett, hübsches Gesicht, gab an, dass sie mit acht Geschwistern in Kiel aufgewachsen sei. Sie habe die Förderschule besucht, keine Ausbildung.


Ihr erster Freund habe sie auf den Strich geschickt. Als ihr Freund sich nicht mehr um sie „kümmern“ konnte, habe Mladen V. sie übernommen: „Ich hatte die Wahl zwischen Arbeitsverhältnis und Beziehung“, erklärte sie dem Gericht. Bei einem „Arbeitsverhältnis“ dürfen die Prostituierten die Hälfte ihrer Einnahmen behalten, in der „Beziehung“ liefern sie alles ab. „Dafür kümmert der Mann sich in der Beziehung darum, dass ich eine eigene Wohnung bekomme“, erklärte Jenny. Sie selbst habe sich nicht zugetraut, eine Wohnung zu suchen, lebte in einem Zimmer im Billigpuff.

Mladen V. , der im Internet mit Proll-Posen glänzt, sitzt seit August 2012 in U-Haft. Urteil möglicherweise am 27. Februar.

http://www.mopo.de/polizei/rueckzahlung ... 10952.html

Vor 20 Jahren hat eine Kollegin ihren Lebenspartner(Zuhälter) vor Gericht angeklagt, ihr würde damals 100.00DM zu gesprochen:
Ich glaube, das war der erste Gerichtprozeß im Zivilverfahren in dieser Art.
Das Geld bekam sie aber nie, trotz Mahnwesen und Pfändung beim Verurteilten. Sie ging leer aus.
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

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Angeklagter im Fungarden-Prozess: „Niemals habe ich eine Frau gekauft!“

Das Emmericher Bordell Fungarden an der Tackenweide.Foto: Johannes Kruck
Kleve/Emmerich. Fortsetzung im Emmericher Fungarden-Prozess: Der Angeklagte sagte erstmals aus. Er nahm seine mitangeklagte Partnerin in Schutz und bezichtigte Zeugen der Lüge. Das Urteil soll nicht, wie geplant, im März fallen, sondern vermutlich Anfang Mai.

Die blond gefärbten Haare hängen ihr tief ins Gesicht. Unter Tränen hört die Angeklagte ihrem ehemaligen Lebensgefährten zu. Hört, dass er sie in Schutz nimmt, dass sich die Belastungszeugen alles nur ausgedacht hätten und mit ihren Falschaussagen das Gericht manipuliert hätten. Zum ersten Mal brach der Ex-Betreiber des Emmericher Bordells Fungarden am Freitag sein Schweigen. Er und die Mitangeklagte sollen wie berichtet junge Frauen, vornehmlich aus Osteuropa, zur Prostitution gezwungen haben, ihnen das Arbeitsentgelt vorenthalten und Steuern hinterzogen haben.



Letzteres gab der Angeklagte am Freitag zu. Rund 80 000 Euro Umsatz soll das Bordell monatlich gemacht haben. Beim Finanzamt angegeben habe er aber weniger. „Mal 50 000, mal 60 000 Euro“, gestand der mittlerweile 54-Jährige. Warum? „Damit ich existieren kann.“ Sein Anwalt präzisierte: Ob er die Zahlen deshalb frisiert habe, weil sein damaliger Geschäftspartner so viel Geld von ihm haben wollte, fragte er seinen Mandanten. „Ja, damit die Situation nicht eskaliert.“ Denn, so sagte er über seinen „stillen Teilhaber“: „Ganz Emmerich hat Angst vor ihm!“

Mit besagtem Mann soll 2007 alles angefangen haben. Er soll die Immobilie an der Tackenweide aufgetrieben haben, soll den Großteil der Investitionssumme von rund 150 000 Euro aufgebracht haben. Bis dato hatte der Angeklagte mit seiner Partnerin das Bordell Villa Auberge betrieben. Bis es Probleme mit dem Hausbesitzer gab.

Zuvor hätten beide niemals „in solchen Etablissements“ gearbeitet, so der Angeklagte. 1959 sei er in Bosnien geboren worden, erzählte er gestern. Er stamme aus armen Verhältnissen, habe in der jugoslawischen Armee gedient und sei 1983 nach Deutschland gekommen. Viele Jahre habe er in einem Bergwerk in Bochum gearbeitet, als sein Arbeitgeber pleite ging, habe er sich um die Familie gekümmert. Der 54-Jährige hat vier Kinder aus zwei gescheiterten Ehen.

Sein Leben war „die Hölle“
Dann kam das Angebot, die Villa Auberge zu übernehmen. „Ich habe keinen anderen Ausweg gesehen und es angenommen“, so der Angeklagte. Die Mitangeklagte, die er zwischenzeitlich kennengelernt hatte, habe er „mit in die Sache hineingezogen.“

Ab da war sein Leben „die Hölle“, wie er sagt. Er habe angefangen zu trinken und Kokain zu nehmen. Manchmal habe er sich tagelang eingesperrt, rund drei Monate vor der Verhaftung sei er an Depressionen erkrankt.

Ob er daran gedacht hätte, mit dem Ganzen aufzuhören, wollte Richter Christian Henckel von ihm wissen. „Mit dem Geschäft nicht, mit dem Geschäftspartner ja.“

Die Vorwürfe um den Menschenhandel bestritt der Emmericher am Freitag vehement. „Nie im Leben habe ich eine Frau gekauft! Niemals!“ Und die Zeugin, die unter Tränen von ihrem Martyrium in Emmerich erzählt hat? Von den Schlägen und dem einbehaltenen Pass? „Die ist mit allen Wassern gewaschen“, sagte der Angeklagte. „Alles Lüge.“

Am Dienstag wird der Prozess fortgesetzt. Der Angeklagte wird weitere Angaben machen, zudem soll sein Steuerberater nun doch von der Verschwiegenheitspflicht entbunden werden und ebenfalls aussagen. Das Urteil wird wohl nicht, wie geplant, im März fallen, sondern vermutlich Anfang Mai.

http://www.derwesten.de/staedte/emmeric ... 49051.html
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beitrag von fraences »

Emmerichs größter Steuerzahler aller Zeiten?



Der Prozess Menschenhandel im Fungarden neigt sich dem Ende zu.Foto: Thorsten Lindekamp
Emmerich/Kleve. Das behauptet der Angeklagte im Fungarden-Prozess. Der neigt sich dem Ende zu: Staatsanwaltschaft hat genug gehört

Es zeichnet sich ab, dass der Fungarden Prozess sich dem Ende zuneigt. Gestern stellten die Staatsanwälte den Antrag auf Teileinstellung. Konkret: Weitere acht Zeugen, die den Verdacht des Menschenhandels erhärten könnten, sollen nicht mehr gehört werden. „Einige bereits vernommene Zeugen haben den Beweis aus Sicht der Staatsanwaltschaft schon erbracht“, begründete einer der Staatsanwälte. In der gestrigen Verhandlung vor dem Klever Landgericht ging es um mögliche Steuerhinterziehung und darum, in welcher Höhe die Angeklagten Sozialversicherungsbeiträge hätten abführen müssen, falls die Hostessen tatsächlich Angestellte des Clubs waren und nicht – wie von der Verteidigung angegeben – als Selbstständige ihre Dienste angeboten haben.


Steuerberater befragt
Zunächst stand ein Steuerfachangestellter im Zeugenstand, der nicht nur für die angeklagten Inhaber der Clubs Villa Auberge und Fungarden tätig war, sondern auch einige dort tätige Prostituierte zu seinen Mandantinnen zählte. „Letztere waren in den Clubs selbstständig tätig“, sagte der 63 Jahre alte Zeuge. Beide Betriebe habe man ihm als „gewerbliche Zimmervermietung“ vorgestellt. Seines Wissens nach hätten die Mädchen Geld für die Zimmer und einen Teil ihrer Einnahmen aus der Prostitutionstätigkeit an den Inhaber, bzw. die Inhaberin abführen müssen. „Alle Mädchen wurden entsprechend angemeldet. Ich habe die Gewerbeanmeldungen in Kopie gesehen“, gab er an. Ob er diese Angaben auf Selbstständigkeit weitergehend überprüft habe, wollte der Vorsitzende Richter Christian Henckel wissen. „Das ist nicht meine Aufgabe“, entgegnete der Zeuge. Ob denn der Hauptangeklagte seine steuerliche Beratung verstanden habe, wollte Henckel wissen. „Ich weiß es nicht, ich glaube schon“, sagte der Steuerfachmann. Wie es denn um seinen Beratungsethos stehe, fragte der Richter. Eine Frage, die unbeantwortet blieb.

Ob jedes Mädchen, wie vom Gesetzgeber bei Selbstständigkeit gefordert, über ein eigenes Zimmer verfügte, vermochte der Zeuge nicht zu sagen. Schichtpläne will er nicht gesehen haben, die auf ein Angestelltenverhältnis hingedeutet hätten. „Wenn abends abgesprochen wird, ‘Wer ist denn morgen hier?’, könne man dies noch als Selbstständigkeit werten“, sagte er sinngemäß.

Auf die Einkünfte der Betriebe angesprochen, erklärte er, er habe nur die Gesamtumsätze gekannt. Wie hoch der abzuführende Anteil der Mädchen gewesen sei und wie viele Mädchen jeweils tätig gewesen seien, sei ihm nicht bekannt. „Wie trennen Sie denn dann die Positionen?“, fragte der Richter nach. „Wir trennen nicht“, lautete die Antwort. Für den Zeitraum von vier Monaten sind die Umsätze aus der Prostitution bekannt. Diese wurden vom Gericht zur Grundlage genommen, die möglicherweise unterschlagenen Sozialversicherungsbeiträge zu ermitteln. Hier kam ein Sachverständiger je nach Berechnungsmodell auf einen Schaden zwischen 1,96 und 2,6 Millionen Euro.

„Sicher, ich habe Fehler gemacht“, sagte der Hauptangeklagte in seiner Einlassung. Der Vorwurf des Menschenhandels sei aber „grober Unfug.“ Er selbst sei nach elfmonatiger Haft psychisch am Ende. Er sei davon ausgegangen, dass die Frauen rechtmäßig als Selbstständige tätig gewesen seien. Eines war ihm noch wichtig. „Ich bin sicher, dass in der Geschichte Emmerichs keiner mehr Steuern gezahlt hat als ich und mehr Frauen hat registrieren lassen.“ Der Prozess wird am 8. März fortgesetzt.

http://www.derwesten.de/staedte/emmeric ... 62922.html
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beitrag von fraences »

Thailänderin soll über 50 Frauen in die Schweiz gelockt haben

Eine 43-jährige Thailänderin steht seit Montag wegen des Vorwurfs von Menschenhandel vor Gericht. Sie soll mit ihrem Schweizer Mann 57 Frauen und Transvestiten aus Thailand zur Prostitution in die Schweiz gelockt haben.


Ins Rollen kam der Fall, als sich eine Prostituierte aus dem Berner Bordell am Lagerweg an die Kantonspolizei wandte.

Rund 1,8 Millionen Franken sollen der Frau zugeflossen sein, indem sie den angeworbenen Frauen je dreissigtausend Franken für die Reise in die Schweiz abknöpfte. Die Frauen hätten gewusst, dass sie die Schulden als Prostituierte abarbeiten müssten, argumentierte die Angeklagte am Montagmorgen vor Gericht.

Bei ihrer Vernehmung sagte die Beschuldigte zudem, sie habe die Frauen nicht gezwungen, auf die Bedingungen einzugehen. Sie räumte aber ein, Unrecht begangen zu haben. Seit letztem Mai ist sie in Hindelbank inhaftiert.

Ins Rollen kam der Fall, als sich eine Prostituierte aus dem Berner Bordell am Lagerweg an die Kantonspolizei wandte. Dessen Betreiber musste sich im vergangenen November vor Gericht verantworten. Das Urteil im Fall der Thailänderin soll am Freitag bekanntgegeben werden.

www.derbund.ch/bern/kanton/Thailaenderi ... y/26848388
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beitrag von fraences »

Menschenhändlerin lockte 50 Frauen in die Schweiz
Aktualisiert um 15:20
Es ist einer der grössten in der Schweiz aufgedeckten Fälle von Menschenhandel: Ein Berner Gericht hat eine 43-jährige Thailänderin zu einer Freiheitsstrafe von 6,5 Jahren verurteilt.

Eine 43-jährige Thailänderin lockte 50 Frauen oder Transvestiten aus ihrem Heimatland in die Schweiz und führte sie der Prostitution zu. Vom Regionalgericht Bern-Mittelland wurde sie nun zu einer Freiheitsstrafe von 6,5 Jahren verurteilt.

Für das Gericht handelt es sich um einen der grössten in der Schweiz aufgedeckten Fälle von Menschenhandel. Die Opfer seien von Beginn weg in «Schuldknechtschaft» geraten und danach als Prostituierte sexuell ausgebeutet worden, begründete die Gerichtspräsidentin am Freitag das Urteil.

Für die Reise in die Schweiz mussten die Angeworbenen 30'000 Franken aufbringen. Sie wussten, dass sie danach als Prostituierte eingesetzt würden. Wegen der hohen Schulden blieb vom Verdienst fast nichts übrig; weil sie illegal in einem fremden Land beschäftigt waren, konnten sich die Frauen kaum wehren.

In Bern aufgeflogen

Die Beschuldigte betrieb selber einen Salon in Müllheim (TG) und vermittelte in den Jahren 2008-2011 Frauen an Salons in Zürich, Winterthur, Rothrist, Basel, Luzern, Solothurn, Trimbach bei Olten, Biel und Bern.

Der schwungvolle Handel flog auf, als sich eine Prostituierte in Bern an die Kantonspolizei wandte. Der Betreiber des Bordells in Bern ist im November 2012 zu einer Freiheitsstrafe von 3,5 Jahren verurteilt worden.

Menschen wie Ware behandlet

Mit der «modernen Form der Sklaverei», wie die Richterin den Menschenhandel bezeichnete, verdiente die Angeklagte viel Geld. Der Umsatz belief sich im genannten Zeitraum auf rund 1,8 Millionen Franken. Das Gericht glaubte ihr, dass sie lediglich Teil einer von Thailand aus operierenden Organisation sei. Doch sie habe sich aktiv beteiligt und davon profitiert, war das Gericht der Meinung. Verurteilt wurde die Angeklagte auch wegen Geldwäscherei, Fälschung von Ausweisen und Verstössen gegen das Ausländergesetz.

Das Gericht warf der Beschuldigten vor, ihre Landsfrauen und -männer wie eine Ware behandelt zu haben. Es hielt ihr zugute, nicht physische Gewalt angewendet zu haben. Doch seien die Frauen und Transvestiten in den Salons streng überwacht und kontrolliert worden. In Thailand seien sie aus einer finanziellen Notlage heraus angeworben worden. Die Staatsanwältin hatte eine Freiheitsstrafe von neun Jahren gefordert.

Machtposition ausgenutzt

Ihre Familien in Thailand konnten die Opfer nur mit kleinen Beträgen unterstützen. «Das war bloss ein Zückerchen», sagte die Richterin. Das Geld gelangte nicht direkt an die betroffenen Familien, sondern wurde von einer Cousine der Beschuldigten verteilt.

Das Gericht gelangte zum Schluss, dass die Angeklagte ihre Machtposition konsequent ausnützte. Eine auch nur einigermassen freie Ausübung ihrer Tätigkeit sei den Angeworbenen nicht möglich gewesen.

Ehemann als Gehilfe

Die Angeklagte, die früher selbst der Prostitution nachging, ist seit 2006 mit einem Schweizer verheiratet. Diesen befand das Gericht der Gehilfenschaft für schuldig und verurteilte ihn zu einer teilbedingten Strafe von 30 Monaten. Er sei zwar über die Tätigkeit seiner Frau im Bild gewesen, aber im Salon vorwiegend für praktische Arbeiten eingesetzt worden. In zwei Fällen müssen die Beschuldigten ihren Opfern Genugtuung leisten, weil sie ihnen falsche Angaben über die Tätigkeit in der Schweiz machten.

Die Gerichtspräsidentin sagte, der Menschenhandel sei weltweit gesehen die drittgrösste Einnahmenquelle des organisierten Verbrechens nach dem Waffen- und Drogenhandel. Dabei werde fast immer mit falschen Versprechen vorgegangen. Mit der Triebfeder skrupellosen Gewinnstrebens würden die Opfer in der Folge abhängig gemacht und ausgebeutet.

www.bernerzeitung.ch/panorama/vermischt ... y/19641710
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beitrag von fraences »

PROZESS
Angeklagte im Fungarden-Prozess: Wohltäter statt Menschenhändler?



Beim mittlerweile 18. Verhandlungstag im Fungarden-Prozess setzten die Verteidiger auf Entlastungszeugen. Ein Reeser Psychiater im Ruhestand erzählte, wie sehr der Angeklagte unter den Arbeitsbedingungen gelitten habe. Im Bordell habe es eine „freundliche Atmosphäre“ gegeben.

Diese Lügerei lasse sie nicht auf sich sitzen! Sie habe noch weitere Zeuginnen „in der Reserve“, kündigte die Angeklagte im Fungarden-Prozess am Freitag an. Sie alle könnten bestätigen, dass die Hauptbelastungs-Zeugin gelogen habe. Zur Erinnerung: Die junge Frau hatte ausgesagt, in dem Emmericher Bordell geschlagen und zur Prostitution gezwungen worden zu sein. Sie soll von einem Zuhälter nach Deutschland gebracht worden sein, die Fahrtkosten habe sie abarbeiten müssen.


Den mittlerweile 18. Verhandlungstag nutzte die Verteidigung dazu, weitere Zeugen zu hören. Zeugen, die die ehemaligen Betreiber des Emmericher Bordells Fungarden in einem recht guten Licht dastehen lassen sollten: Im Club habe eine „freundliche Atmosphäre“ geherrscht, sagte etwa ein Reeser. Der Psychiater im Ruhestand habe den Angeklagten wegen Depressionen behandelt . Die Streitigkeiten mit seinem Geschäftspartner hätten ihm psychisch zugesetzt, so der Arzt. Eine mögliche Schuldunfähigkeit thematisierte er nicht. Das Bordell habe er besucht, „um zu sehen, wie es dort so aussieht.“ Der Kontakt zum Angeklagten sei durch dessen Schwester entstanden: „Mit ihr bin ich befreundet.“

„Alles rein freundschaftlich“
Auch ein 62-jähriger Werbefachmann aus Krefeld lässt nichts auf die Angeklagten kommen: „Es sind Ehrenleute“, sagte er. Kein gutes Haar ließ der Mann dagegen an den Prostituierten: Sie seien die „hinterhältigsten Lügnerinnen und skrupellosesten Schauspielerinnen.“ Eine habe ihn sogar übers Ohr gehauen. Auf ihr Anraten hin habe er eine Nacktbar im Sauerland eröffnet. Nach drei Monaten ist er kläglich gescheitert.

Kunde will er niemals gewesen sein. Genau wie ein 49-jähriger Xantener. „Alles rein freundschaftlich“, beteuerte er. Die Angeklagten, da sei er sicher, seien keine Menschenhändler, sondern Wohltäter: Immerhin hätten sie armen Frauen aus Osteuropa eine Chance gegeben, Geld zu verdienen.

Besonders mit einer Prostituierten habe er sich gut verstanden, so der Zeuge. Von den Anschuldigungen gegen das Emmericher Bordell-Betreiber-Pärchen sei sie überrascht gewesen. Sie, so gab es der Zeuge gestern weiter, vermute hinter den Anschuldigungen einen perfiden Plan: „Ich würde mich nicht wundern, wenn sie (die Hauptbelastung-Zeugin ) mit ihrem Freund den Laden übernehmen will“, soll die Ukrainerin gesagt haben. Wie berichtet, hatte die Hauptbelastungszeugin ausgerechnet eine Liaison mit dem Geschäftspartner des Angeklagten.

Und der ließ auch gestern keinen Zweifel daran, dass er mit den Angeklagten auf Kriegsfuß steht. „Ich will meine Kohle“, ranzte er regelmäßig in Richtung Anklagebank. Die Verteidigung hatte den Emmericher geladen, um zu klären, ob er seine belastenden Aussagen nur gemacht hat, weil er durch einen Deal mit der Staatsanwaltschaft seinen Kopf aus der Schlinge ziehen wollte. Doch er blieb dabei: Die 4000 Euro, die die Angeklagten in einem Notizheft vermerkt hatten, sei der „Kaufpreis“ für acht Frauen aus Ungarn gewesen, die die Zuhälterin „Big Mama“ nach Emmerich gebracht haben soll.

Der Prozess wird am 22. April fortgesetzt.

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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beitrag von fraences »

Emmerich
Fungarden: Prozess gegen ganze Branche


Emmerich (RP). Der Stille Teilhaber Ali E. gab offen zu, dass Geld für Frauen an Zuhälter gezahlt worden sei.

Rechtsanwalt Andreas Kost präsentierte dem Landgericht Kleve im "Fungarden"-Prozess am Freitag eine Liste mit fünf Betreibern von in der Nähe gelegenen Etablissements, verbunden mit der Aufforderung, diese doch bitte als Zeugen zu laden. Denn auf der Anklagebank sitzen der Bordellbetreiber Esed D. (53) und seine Lebensgefährtin Olga G. (40). Doch verhandelt wird auch über das Geschäftsmodell einer ganzen Branche.

Auch andere Clubs werben offensiv damit, dass die dort arbeitenden Frauen "selbstständig" seien. Wenn die Prostituierten im Fungarden aber scheinselbstständig waren, könnte das weitere Ermittlungsarbeit nach sich ziehen.



Razzia in Bordellen in Emmerich
Auch wurde gestern ein weiteres Mal Ali E. vernommen, der stille Teilhaber des "Fungarden", der dafür 10 000 Euro monatlich kassiert. Dass dieses Geld momentan nicht mehr fließt, sorgte bei ihm erkennbar für schlechte Laune.

Er bestätigte, dass bei einem Vermerk in dem geheimen Kassenbuch ("4000 Euro Ungarn") um eine Zahlung für acht Frauen an eine Zuhälterin ("Big Mama") gegangen sei: "Ja sicher stimmt das!" Bei kleineren Summen habe es sich um Darlehen an die Prostituierten gehandelt, bei größeren Summen um Geld, das für sie gezahlt worden sei. Ebenfalls zu Wort kam ein Lieferant (49): "Mädchen geschlagen? Ich kann mir das nicht vorstellen. Das einzige, was für möglich halte, ist, dass D. die Nerven durchgegangen sind und die Hand einmal ausgerutscht ist. Ich habe nie blaue Flecken gesehen, außer einmal, als ein Mädchen auf hochhackigen Schuhen an der Stange ausgerutscht ist." Olga G. habe sich sehr um die Frauen gekümmert.

Ein Arzt, dem sich D. wegen Kokainsucht und Depressionen anvertraute, schilderte, wie hart es für den Angeklagten gewesen sei, das Geschäft am Laufen zu halten. Der 73 Jahre alte Mediziner: "D. ist – so groß und stark er auch sein mag - ein empfindlicher und unsicherer Mensch, der den Ehrgeiz hat, etwas Positives zu schaffen."

Weiterer Beistand kam von einem Kommunikationsdesigner (62), der den "Fungarden" werblich betreut hatte: "Für mich sind beide [Angeklagte] Ehrenleute."

Zu den Vorwürfen wegen Menschenhandels sollen weitere Zeugen gehört werden. Die Angeklagte Olga G. fand zu den Anschuldigungen emotionale Worte: "Diese Lügerei lasse ich nicht auf mir sitzen!"

Der Prozess wird am 22. April fortgesetzt.

www.rp-online.de/niederrhein-nord/emmer ... -1.3278807
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beitrag von fraences »

HARTZ-IV-PAAR BETRIEB FREUDENHAUS

So kamen wir auf die Idee, ein Bordell zu eröffnen
Leider vergaßen sie, sich bei Hartz IV abzumelden

Ihr Leben hatten sich Monika und Reinhard K. irgendwie anders vorgestellt. Sie hatten Träume, keine verrückten, eher solche, die man aus Heimatfilmen kennt. Doch stattdessen sitzen die beiden 58-Jährigen aus Pirna (Sachsen) gestern verschämt und bedrückt auf dem Sofa in ihrer Dreizimmerwohnung.
Seit Donnerstag sind sie nämlich nicht nur Ex-Puffbesitzer, sondern auch noch vorbestraft, weil sie 13 432,80 Euro Hartz IV ergaunert haben.
Aber von Anfang an: Reinhard, studierter Maschinenbauer, und Monika, die Einbauküchen verkaufte, verloren vor Jahren schon ihre Jobs. „Ein Freund von uns hatte ein Bordell, er war todkrank und fragte, ob wir es nicht weiterführen wollten“, sagt Monika. „Wir hatten keine Wahl, also machten wir es.“
Das brachte dem Paar die erste Klage ein. Denn das Bordell galt offiziell nur als „Massage-Club“, beide kamen wegen verbotener Prostitution dran, mussten das Etablissement schließen.

Hartz-IV-Empfänger mit eigenem Bordell
Weil sie den Hals nicht voll genug bekommen konnten, standen Monika (57) und Reinhard K.
mehr...
Daraus gelernt haben die beiden nichts. „Wir wollten nicht aufgeben, mussten ja auch Geld verdienen, also haben wir 2008 in Heidenau ein neues Geschäft aufgemacht“, sagt Monika. Vier Frauen boten sich in dem Bordell der Eheleute an, dass eigentlich nur eine Vierzimmerwohnung war.
„Als eins unserer Mädels kurzfristig absagte, musste ich einspringen“, erzählt Monika. Rund 100 Mal schaffte sie in ihrem eigenen Puff an. „Zu Beginn haben wir ja mit dem Bordell nichts verdient, deshalb die Unterstützung vom Amt. Als es finanziell besser lief, haben wir versäumt, es bei den Behörden anzugeben. Das war ein Fehler, den ich sehr bereue“, sagt Reinhard.
Natürlich – wir sind ja nicht in einem Heimatfilm – flog die Sache auf. Razzia, Schließung des Bordells wegen illegaler Prostitution, Anklage.
Am Donnerstag das Urteil: zwei Jahre Haft auf Bewährung und je 100 Arbeitsstunden.
Und wie geht’s weiter? Monika K. zuckt mit den Schultern, sagt dann: „Wir wünschen uns einen Neuanfang. Egal wo. Egal wie.“

http://www.bild.de/news/inland/zuhaelte ... .bild.html
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Re: RE: Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beitrag von annainga »

Bild
fraences hat geschrieben:Sie hatten Träume, keine verrückten, eher solche, die man aus Heimatfilmen kennt.
Natürlich – wir sind ja nicht in einem Heimatfilm – flog die Sache auf.
kapiere ich nicht.
was hat das mit heimatfilmen zu tun?
fliegt das dann nicht auf?

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Beitrag von malin »

ich nehme an "heimatfilm" wird hier als synonym zu "ponyhof" gesetzt...beides im sinne von friede, freude, eierkuchen :001



hmmm, eierkuchen...ich glaube die mache ich mir zum frühstück :003
liebe grüsse malin

eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)