EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen uns!

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EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen uns!

Beitrag von fraences »

Prostitutionsverbot: Alice Schwarzers – noch – geheimer Brief an Merkel.

Es gab ein paar Stimmen, die meinten, ich hätte mit meinem letzten Artikel http://wp.me/p2om3b-2WP die Lage übertrieben. Habe ich nicht, meine Lieben, ich weiß nur mehr als Ihr. Ich kenne zum Beispiel den Inhalt des Briefes, den die Lobbyistinnen der Freudlosigkeit unseren Politikern im Bundestag schickten. Ein aufrechter Politiker, Partei egal, spielte ihn mir zu. Dieser Brief unterliegt einer Sperrfrist bis zum 30. Oktober. Vorher darf er nicht veröffentlicht werden. Aber wisst Ihr was? Ich scheiße ganz gepflegt auf diese Sperrfrist. Der Brief zeigt deutlich, was die Feministinnen wollen: Ein Verbot der Prostitution ohne wenn und aber. Und, na klar, eine Bestrafung der Männer, die zu Huren gehen.

Der Zeitpunkt des Briefes ist bewusst gewählt. Im November erscheint Schwarzers neues Buch. Es dreht sich, na klar II, um Prostitution. Sie will Bücher verkaufen, deshalb dieser Hype. Die Schicksale der Huren, ganz egal, ob unter Zwang oder selbstbestimmt, geht ihr – ebenfalls ganz gepflegt – am Arsch vorbei. Ich hoffe, unsere Politiker durchschauen Schwarzers perfides Spiel. Aber so wie ich die kenne, sehe ich schwarz.
Ihr denkt vielleicht, wer ist schon Alice Schwarzer? Damit unterschätzt Ihr ihre Macht. Als ich letzte Woche beim Sat1-Talk „1 gegen 1“ war, hörte ich, wie ein CSU-Politiker mit einem pensionierten Kriminalbeamten tuschelte. Er sagte: „Mach dir keine Sorgen, wir bekommen das neue Anti-Prostitutionsgesetz durch. Das ist quasi bereits beschlossene Sache.“
Tja, schon traurig, dass „unsere“ Politiker von beschlossenen Sachen sprechen, ohne dass sie tatsächlich beschlossen sind. Und deshalb rufe ich alle Huren dazu auf, mir zu schreiben, mit welchen Politikern sie bereits im Bett waren. Schreibt mir an: flesch69@gmail.com. Selbstverständlich behandle ich Eure Mails anonym und es ist auch erst einmal nur für meinen Giftschrank. Mal schauen, was ich draus mache.

So, und nun gute Unterhaltung bei Alice Schwarzers Märchenstunde …

APPELL GEGEN PROSTITUTION – Sperrfrist: 30. Oktober 2013

Adressat: die Bundeskanzlerin und der Bundestag

Prostitution ist “das älteste Gewerbe der Welt”? Prostitution ist “ein Beruf wie jeder andere”?
Prostitution wird es immer geben, denn ihre Abschaffung ist utopisch? Falsch. Auch die Abschaffung der Sklaverei galt vor gar nicht so langer Zeit noch als Utopie. Und auch wenn die Sklaverei aus unserer Welt keineswegs ganz verschwunden ist, so wäre es heutzutage für einen aufgeklärten, demokratischen Staat doch undenkbar, die Sklaverei zu tolerieren oder gar zu propagieren.
Doch genau das tut Deutschland mit der Prostitution: Es toleriert, ja fördert diese moderne Sklaverei (international “white slavery” genannt).
Die Reform des Prostitutionsgesetzes 2002, die angeblich den geschätzt 700.000 Frauen (Mittelwert) in der Prostitution nutzen sollte, trägt die Handschrift der Frauenhändler und ihrer LobbyistInnen. Seither ist Deutschland zu Europas Drehscheibe für Frauenhandel und zum Paradies der Sextouristen aus den Nachbarländern geworden. Ein deutscher Sonderweg. Selbst die Niederlande rudern zurück. Die skandinavischen Länder haben schon vor Jahren die Ächtung und Bestrafung der Freier eingeführt. Und Frankreich und Irland sind im Begriff, es ihnen nachzutun.
Weltweit sind Frauenhandel und Prostitution, beides untrennbar miteinander verbunden, heute neben dem Waffen- und Drogenhandel das Geschäft mit den höchsten Profitraten (über 1.000 Prozent). Profit nicht für die Frauen. Selbst die Minderheit deutschstämmiger Prostituierter, oft schon als Kinder Opfer sexueller Gewalt, landet zu über 90 Prozent in der Altersarmut. Ganz zu schweigen von den Ausländerinnen aus der Armuts- und Zwangsprostitution.

Das System Prostitution ist Ausbeutung und zugleich Fortschreibung der traditionell gewachsenen Ungleichheit zwischen Männern und Frauen (und Ländern/Kontinenten). Das System Prostitution degradiert Frauen zum käuflichen Geschlecht und überschattet die Gleichheit der Geschlechter. Das System Prostitution brutalisiert das Begehren und verletzt die Menschenwürde von Männern und Frauen – auch die der sogenannt “freiwilligen” Prostituierten. Darum fordern wir:



Eine Gesetzesänderung, die der Deregulierung von Frauenhandel und Prostitution schnellstmöglich Einhalt gebietet und die Frauen sowie die Minderheit männlicher Prostituierter schützt.



Prävention für Mädchen und Frauen in der Prostitution, in Deutschland wie in deren Herkunftsländern, sowie Hilfe zum Ausstieg. Und Schutz vor Abschiebung von Zeuginnen sowie Aufenthaltsrecht.



Aufklärung über die Folgen von Frauenkauf bereits in den Schulen etc.



Ächtung und, wenn nötig, auch Bestrafung der Freier; also der Frauenkäufer, ohne die dieser Menschenmarkt nicht existieren würde.



Maßnahmen, die kurzfristig zur Eindämmung und langfristig zur Abschaffung des Systems Prostitution führen.

Ein menschenwürdiges Leben ist denkbar.

Die ErstunterzeichnerInnen:


http://oliver-flesch.com/2013/10/16/pro ... -zu-lesen/
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Beitrag von lust4fun »

Und deshalb rufe ich alle Huren dazu auf, mir zu schreiben, mit welchen Politikern sie bereits im Bett waren. Schreibt mir an: XXX. Selbstverständlich behandle ich Eure Mails anonym und es ist auch erst einmal nur für meinen Giftschrank. Mal schauen, was ich draus mache.
...räusper...

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Beitrag von Snickerman »

Ich warne schon seit Jahren vor einer unheiligen Allianz von Ultra-Feministinnen unter Führung von A. Schwarzer
und rechtskonservativen Kräften in der CDU/CSU und der katholischen Kirche, lange wurde ich nicht ernst genommen.
Die meint, wenn sie (A.S.) ihre Lügen nur immer lauter herausschreit, wagt es irgendwann keiner mehr, ihr zu widersprechen.
In Talkshows schafft sie das jetzt schon regelmäßig, da sie von den ModeratorInnen nicht wirklich gebremst wird...
Armes Deutschland... und eine wundersame Sexworker-Vermehrung (von 400k auf 700k- Belege?)
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!

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Beitrag von ehemaliger User »

Auch auf die Gefahr hin, einen drüber gebraten zu bekommen:

War dem betreffenden Politiker klar, dass die Sperrfrist missachtet werden würde? Wenn nicht, dürfte der damit begangene Vertrauensbruch das Verhältnis zu diesem Politiker nachhaltig stören. Insbesondere wenn Vertraulichkeit auch noch ausdrücklich zugesichert und nunmehr gebrochen wurde.

Ansonsten halte ich die öffentliche Ankündigung einer Nötigung/Erpressung von Personen, auch von Politikern, für nicht vertrauensbildend. Warum bedient Herr Flesch genau jene Cliches, welche Prostituierten immer generell (und unzutreffenderweise) unterstellt werden?

Ich kann nur den Kopf schütteln über solche Torheit, sorry ...

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fraences
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Beitrag von fraences »

@"ehemaliger User"

Bedenke das schon viel zu lange hinter verschlossene Türen ÜBER unsere Branche gesprochen wird! Und das unser Lebensbereich nicht wirklich begriffen wird.

Es ist an der Zeit, und da sind wir schon viel zu spät dran, es einfordern, das wir als Experten der Branche unsere Rechte einfordern.
Das mitreden ist in der Situation in den wir jetzt haben, mir zu schwach, da die Forderungen der Prostitutionsgegner schon viel zu weit Raum bekommen haben.

Bedenke es geht Alice Schwarzer und andere Orgas (genau so wie dem Staat)nicht um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von SexworkerInnen , sondern um die Verunmöglichung bzw. den Verbot der Ausübung von Prostitution allgemein.

Das Verbote nur die Situation verschlimmert, in dem man SexarbeiterInnen in die Illegalität treibt, habe wir aus der Praxis genug Beispiele. Da braucht man nur in den Nachbarländer zu schauen. Wien,Frankreich, Schweden, England.

Eine Regulierung die in der Praxis Sinn macht und Verbesserung der Arbeitsbedingungen schafft. Befürworte ich.

Auflagen, die nicht erfüllt werden um Schließungen von Betrieben im Sinne haben, kann nicht das Ziel sein.

Wenn man von Verbot der Prostitution spricht, kommt dem gleich, das man mir eine Beruf verbieten möchte, der mir Freude macht und meine Existenz sichert.

Greift man meine Existenz an, zielt man auf die Abschaffung meines Selbstverständlichen Lebens.
Misstände in anderen Branchen führen auch nicht zu deren Abschaffung.

Liebe Grüße, Fraences
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Beitrag von ehemaliger User »

Liebe Fraences, das ist mir alles klar. Nur hier geht es um etwas anderes. Politik und Demagogie.

1) Herr Flesch hat möglicherweise einen Vertrauenbruch begangen. Folgen: 1. Der betreffende Politiker wird sich zukünftig mehr als zurückhalten, 2. Gegner werden sagen: typisch, alles moralischer Sumpf. 3. Außenstehende werden es genauso wahrnehmen.

2) Herr Flesch hat nach eigener (öffentlicher!!!!!) Aussage einen Giftschrank zu Erpressungszewcken. Folgen dieser öffentlichen Aussage: 1. niemand, aber auch wirklich NIEMAND (auch keine Prostituierten) kann ihm mehr Vertrauen entgegen bringen, denn - wie er selbst sagt - mal schauen, was er daraus macht. Den Wert der in diesem Zusammenhang zugesicherten Vertraulichkeit hat er ja mit dem (möglichen) Vertrauensbruch gegenüber dem (von ihm als ehrlich bezeichneten!) Politiker demonstriert.

Ich halte es deswegen für eine enorme Torheit, weil mit diesen öffentlichen Äußerungen jede Menge Türen zugeschlagen werden. Ihr/Wir habt/haben ja so viele offene Türen, da ists egal, nicht? (Ironie). Und solche öffentliche Äußerungen würde ich als Gegner mit Freude zur Kenntnis nehmen. Und dazu verwenden, dass möglichst alle Türen zugeschlagen werden.

Bitte jetzt nicht davon sprechen, dass das alles scheinheilig sei, weil es gäbe überall "Giftschränke" und die würden auch genutzt. Ja, Herrgott, sag mir auch nur einen Politiker, welcher auch nur die Existenz eines "Giftsschrankes" zugegeben hätte *au weia*. Ausgerechnet damit jetzt womöglich eine "neue Ehrlichkeit" anzufangen, wäre geradezu grotesk

Was den Brief angeht, Profis hätten selbigen intern kommuniziert und dazu genutzt etwas womöglich noch vor der Sperrfrist zu unternehmen, das dem Brief möglichst viel Wind aus den Segeln nimmt. Ich spreche jetzt nicht von der sattsam bekannten "Zahlenschlacht", sondern von Politik!

Finally, was signalisiert das generell gegenüber sympathisierenden Außenstehenden? Muss beispielsweise ich mir jetzt Sorgen machen, dass mit den recht weit verbreitenen Kenntnissen über meine Realperson Schindluder getrieben wird? Beispielsweise, dass ich in irgendeinem Medium als "Hurenfreund" mit vollen Realdaten geoutet werden, natürlich nur mit der "guten Absicht" zu zeigen, dass auch "Grossbürgerliche" frei von Vorbehalten sein können? In wessen "Giftschränken" liegen meine Daten und Aktivitäten überall?

Verstehst Du jetzt was ich meine? Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr komme ich zu dem Schluss, dass diese Publikation des Herr Flesch geradezu verheerende Wirkung haben dürfte. Nun ja, das ist die Gefahr des Mediums Internet und des Dranges auch jeden (ggf. weinselige) Gedanken der ganzen Welt mitzuteilen

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Beitrag von fraences »

Ich stimme dir in einem Punkt zu was das Outing von Bucher anbelangt.

Ich selbst bin in eine Zeit in der Branche aufgewachsen, wo das Gesetz herrschte, absolute Diskretion.

Sowohl sehr viele SexworkerInnen und natürlich Kunden können nicht öffentlich zu ihre Tätigkeit bzw. den Inanspruchnahme von Pay6 stehen.

Die Stigmatisierung ist immer noch heute stark vorhanden.
Und genau damit arbeiten die Prostitutionsgegner.

Man sieht, wie schwer es ist Unterschriften Pro-Prostiution öffentlich zu bekommen.z. B. Frankfurter Erklärung.

Andere Petitionen für die Abschaffung Prostitution haben es leichter.

Für Bucher ist es nochmal schwieriger sich zu outen.
Haben wir auch bei der Frage in den Theaterstück Pornoladen gesehen, wenn gefragt wurde: "Wer war in seinem Leben schon mal bei eine Prostituierte?"
Nur bei eine Vorstellung hatten wir von ca. 200 Theaterbesucher 9 Hände, sonst 1 bis 3.

Rein rechnisch nicht real oder.

Doch die Doppelmoral spielt schon eine Rolle.

Ich hatte mal einen Gast, der Vermieter viele Wohnungen war, der zu mir sagte: Wenn ich wüsste, das in meine Häuser eine Prostituierte anschafft, die schmeiße ich sofort raus.

Auf diesem Spruch hin, habe ich ihn rausgeschmissen.

Der moralische Blick auf die Prostitution verhindert ein offenes Umgehen mit unsere Tätigkeit.

Genauso, wie viele SexworkerInnen nicht wollen, das ihre Daten über ihre Prostitutionstätigkeit öffentlich werden, was die gewerbrechtliche Einordnungbzw. die Registrierung von Prostiuierte bei der Polizei mit sich bringen würde, kann ich die Bucher verstehen, das sie auch nicht wollen, das Hinz und Kunz weiß, das sie Bucher sind.

Ihr Bucher legt ja auch großen Wert darauf, das Agenturen keine Kundendatei führt.

Was bei Razzien dann von der Polizei gefunden und es zu offiziellen Einladungen zu Gerichtsprozessen führt.

Oder man bewusst, bei Freierbestrafung (Düsseldorf-Charlottenstr oder in Hamburg, Dortmund) die Daten der Personalfeststellung verwendet um als Abschreckung ein Brief nach Hause zu senden.

Was ist das Ziel von solche Maßnahmen??????

Liebe Grüße, Fraences
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Beitrag von ehemaliger User »

Nur am Rande, rein vorsorglich und für Leser, welche mich nicht kennen, meine Realdaten sind Vielen aus der "Branche" nicht etwa bekannt, weil ich wie wild herumvögele/-buche *lach*.

Ja, Fraences, diese Scheinheiligkeit ist leider weit verbreitet und stört auch mich ganz gewaltig. Auch in anderen Bereichen. Wie der Vermieter, Roma oder Sinti, der mir sagte, dass er an Ausländer generell nicht vermietet *au*.

Und ich vermute, dass diese Scheinheiligkeit insbesondere auch bei Politikern als P6-Kunden zu finden sein wird.

Aber mein Punkt ist im Kern, dass insofern interessantes Wissen am besten behutsam, vorsichtig und "freundlich", insbesondere aber nur verdeckt, genutzt werden kann/sollte. Und allein schon die öffentliche Mitteilung, dass solches Wissen besteht, dieses Wissen nahezu wertlos macht. Das Spiel, das m.E. gespielt werden muss, heisst nicht "der Ehrliche gewinnt" oder "hach was sind wir herrlich spontan und emotional", sondern ist wie Schach. Berechnend und rein zielorientiert. Und manchmal natürlich auch Gemeinheiten. Wenn berechenbar ist, dass sie mehr nutzen als schaden.

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Beitrag von fraences »

Leider ist es aber so, das der Diskurs im Sinne beste demokratische Traditionen geführt wird, sondern heimlich hinter verschlossenen Türen.
Transparenz ist meine Meinung nach der einzige Weg für den öffentlichen Diskurs.
Klarheit ist mit Wahrheit verwandter als das klammheimliche wühlen in der eigenen Güllegrube.

Liebe Grüße, Fraences
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Beitrag von Snickerman »

Bin übrigens auch der Meinung, dass der Blogersteller, Herr Flesch, da (und in seiner Wortwahl bzgl. des Feminismus allgemein) übers Ziel hinausschießt.
In den USA z.B. führen solche Kundenkarteien bei der dort herrschenden Doppelmoral zu tränenreichen Rücktritten
und keineswegs zu einer Neubewertung/Entkriminalisierung von Sexwork- was dringend notwendig wäre!
Warum kann man die Schwarzer nicht mal wegen erwiesener Falschaussagen und Beleidigungen en masse anklagen?
Ich höre das Gras schon wachsen,
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Beitrag von ehemaliger User »

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fraences hat geschrieben:Leider ist es aber so, das der Diskurs im Sinne beste demokratische Traditionen geführt wird, sondern heimlich hinter verschlossenen Türen.
Transparenz ist meine Meinung nach der einzige Weg für den öffentlichen Diskurs.
Klarheit ist mit Wahrheit verwandter als das klammheimliche wühlen in der eigenen Güllegrube.

Liebe Grüße, Fraences
Liebe Fraences, ich teile mit Dir ganz klar die Sehnsucht danach, dass es (immer) so sein sollte. Die Realität ist aber, jedenfalls in meiner Wahrnehmung, dass Klarheit und Wahrheit ebenso strategisch (und auch selektiv) einzusetzen sind, wie andere strategische Mittel.

Reine "Wahrheitsapostel" sind jedenfalls in der Vergangenheit leider mittel- und langfristig eher wenig erfolgreich gewesen. Allzuoft allerdings sogar auf die Schnauze gefallen.

Gefallen muss einem das keineswegs. Aber ganz praktisch umgehen muss man/frau damit können. Wozu m.E. gehört genau zu überlegen, welche Wahrheiten zu welchen Gelegenheiten zu äußern sind.

Solange man sich dennoch selbst stets treu bleibt, wird daraus auch weder Scheinheiligkeit noch Zynismus.

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Beitrag von fraences »

Ich erkenne ein "falsche Fünfziger" aufs Wort.
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Beitrag von ehemaliger User »

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fraences hat geschrieben:Ich erkenne ein "falsche Fünfziger" aufs Wort.
Die Frage ist, ob es die anderen auch tun. Und wenn nicht, ob sie Dir oder ihm glauben. Blöd, aber ist so.

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Beitrag von fraences »

Der Vergleich mit Anderen hat noch nie Jemandem weiter gebracht.

Es bleibt Niemanden erspart sich eine eigene Meinung zu haben und eine eigene Persönlichkeit.
(Im besten Fall)
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RE: EMMA fordert Prostitutionsverbot-Aktuelle Hetze gegen un

Beitrag von Fragender »

Von mir wieder, wie oft, was persönliches:

Wenn ich das alles lese, bekomme ich richtig Angst. Angst, dass es tatsächlich zu einem Sexkaufverbot in Deutschland kommt und dass es mir dann genauso schlecht geht, wie bevor ich mich entschieden habe, die Dienste einer Sexarbeiterin in Anspruch zu nehmen, oder sogar noch schlechter. Selbst wenn ich mich entscheiden sollte, das Risiko einer Strafe einzugehen, bestünde dann immer noch das Problem, dass meine derzeitige gelegentliche Partnerin auf Zeit den Job wegen Kundenmangels aufgeben müsste und ich sie auch dann nicht mehr treffen könnte. Ach, eigentlich geht es mir wegen der Angst sogar jetzt schon schlecht.

Tut mir leid, dass ich hier so oft über meine persönliche Gefühlslage zu solchen Nachrichten schreibe, aber wegen der in obigen Beiträgen bereits genannten Hemmung, sich als Anbieter oder als Bucher in diesem Gewerbe zu outen, weiß ich nicht, wo ich solche Gedanken sonst loswerden soll.

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Beitrag von Fragender »

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"ehemaliger User" hat geschrieben:Warum bedient Herr Flesch genau jene Cliches, welche Prostituierten immer generell (und unzutreffenderweise) unterstellt werden?
Ich stimme Deinen Bedenken bzgl. der Veröffentlichung des Briefs zwar zu, aber wahrscheinlich ist dem Herrn Flesch wegen des Briefinhalts und wegen der daraus zu befürchtenden Konsequenzen einfach der Kragen geplatzt - was ich sehr gut verstehen kann ...

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Beitrag von ehemaliger User »

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Fragender hat geschrieben:   
Ich stimme Deinen Bedenken bzgl. der Veröffentlichung des Briefs zwar zu, aber wahrscheinlich ist dem Herrn Flesch wegen des Briefinhalts und wegen der daraus zu befürchtenden Konsequenzen einfach der Kragen geplatzt - was ich sehr gut verstehen kann ...
Das vermute ich ja auch. Wenn der Ärger so richtig hochsteigt, dann bekommt man/frau auch allerlei "Rachephantasien".

Es ist aber leider ein Problem in vielen Bereichen, auch und gerade in persönlichen Beziehungen, dass mit kochendem Blut nicht einfach erstmal die Klappe gehalten, sondern sofort und spontan etwas geäußert wird, das naturgemäß nicht mehr "zurückgeholt" werden kann. Dann ist der Schaden da und oft genug irreparabel.

Leider wird oft das Internet zum "Dampf ablassen" genutzt. Eine Öffentlichkeitsarbeit funktioniert aber anders, nämlich planvoll und "kalt". Und ohne hochroten Kopf. Finde ich jedenfalls. Es hat m.E. auch nichts mit "Unehrlichkeit" zu tun, die eigenen Gefühle zu kontrollieren und auch ggf. mal verborgen zu halten.

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Beitrag von fraences »

@Fragender

Kann deine Gefühle voll nach vollziehen.
Mir geht es genauso, wenn ich mir vorstelle, wenn wir alle wieder im Verborgenen arbeiten müssten.

Mir tut der Gedanke über den Rollback in der Seele weh.

Es ist jetzt schon so, das ich immer mehr von Kunden höre: "Ich gehe nur noch zu deutschen SexworkerInnen." Wenn ich nachfrage, warum: "Ich will nicht zu eine Zwangsprostituierte."

Hieran erkennt man, das die mediale Beeinflussung ihre Wirkung zeigt.

Meine Einschätzung ist, das es nicht direkt ein Verbot der Prostitution geben wird. Aber man wird mit der Konzessionierung so viele unmögliche Auflagen machen, das es ökonomisch uninteressant wird und verunmöglicht wird.

Und es wird zu Kasernierung kommen. Die Vielfalt in der Sexarbeit, die sowohl von Sexworker und Bucher geschätzt wird, wird enorm eingedämmt werden.

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Beitrag von Snickerman »

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fraences hat geschrieben:@Fragender

Es ist jetzt schon so, das ich immer mehr von Kunden höre: "Ich gehe nur noch zu deutschen SexworkerInnen." Wenn ich nachfrage, warum: "Ich will nicht zu eine Zwangsprostituierte."
Was übrigens bedeuten würde, dass es die Bucher entgegen der wirren Phantasien der Schwarzer also durchaus
interessiert, unter welchen Umständen ihre SexworkerInnen arbeiten (müssen).
Sind das also wohl doch nicht so herzlose, machtbesessene Monster, als die A.S. sie immer darstellen will?

Wenn man sie aber kriminalisiert, wird die Polizei kaum auf deren Mitarbeit oder Hinweise auf eventuelle Zwangsprostitution zählen können.
Ich höre das Gras schon wachsen,
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Beitrag von fraences »

Und wir Sexworker müssen Mechanismen entwickeln und verdeckt arbeiten (Underground)um unsere Kunden und uns selbst zu schützen.

Wir müssen Codes für unsere Werbeplattformen entwickeln(es gibt bereits Anwendungsmöglichkeiten?) um Verfolgung zu erschweren und vorzubeugen.

Wie die Christen zu Zeiten ihre Verfolgerung den Fisch als Symbolnamen um sich gegenseitig zu erkennen und auch ihre Treffpunkte zu markieren. Auf jeden Topf gibt es ein Deckel.An unseren kreativen Intelligenz und Fantasie sollte das nicht scheiten. :004

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