Präsentation im Internet
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- PlatinStern
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Präsentation im Internet
Seit gestern denke ich ganz verstärkt darüber nach, wie wird man von anderen Menschen im Internet wahrgenommen?
Seit Zwerg mich gefragt hat ob ich hier mitarbeiten möchte in der Form, dass ich den Posten eines Moderators übernehme, überlege ich vermehrt, wie das, was gepostet wird, sich auf das Bild, das andere User sich von jemand machen, auswirkt.
Meine Fragen an euch
Auf Grund welcher Kriterien macht ihr euch ein Bild über die Mitglieder einer Comunity, die ihr nicht persönlich kennt?
Was ist der Grund für Antipathie oder Symphatie?
Warum eskaliert oft eine Diskussion und artet in persönliche Angriffe aus?
Warum fühlen sich viele angegriffen und beleidigt von der Meinung eines anderen?
Mich persönlich kann eigentlich niemand beleidigen, denn die Entscheidung darüber wer das kann, treffe immer noch ich!
Zum Beispiel -----> Wenn jemand der Meinung ist, ich bin ein Arschloch, bin ich dann eines?
Doch wohl nur, wenn ich mir den Schuh anziehe......
Meine Meinung ist, wenn man im Umgang miteinander Respekt, Toleranz und Akzeptanz praktiziert, sind Streitgespräche und Diskussionen zu verschiedenen Themen sehr nützlich!
Denn das ist eine der Möglichkeiten mir ein Bild von anderen zu machen!
Wie sieht das bei Euch aus?
Eine neugierige Tanja
Seit Zwerg mich gefragt hat ob ich hier mitarbeiten möchte in der Form, dass ich den Posten eines Moderators übernehme, überlege ich vermehrt, wie das, was gepostet wird, sich auf das Bild, das andere User sich von jemand machen, auswirkt.
Meine Fragen an euch
Auf Grund welcher Kriterien macht ihr euch ein Bild über die Mitglieder einer Comunity, die ihr nicht persönlich kennt?
Was ist der Grund für Antipathie oder Symphatie?
Warum eskaliert oft eine Diskussion und artet in persönliche Angriffe aus?
Warum fühlen sich viele angegriffen und beleidigt von der Meinung eines anderen?
Mich persönlich kann eigentlich niemand beleidigen, denn die Entscheidung darüber wer das kann, treffe immer noch ich!
Zum Beispiel -----> Wenn jemand der Meinung ist, ich bin ein Arschloch, bin ich dann eines?
Doch wohl nur, wenn ich mir den Schuh anziehe......
Meine Meinung ist, wenn man im Umgang miteinander Respekt, Toleranz und Akzeptanz praktiziert, sind Streitgespräche und Diskussionen zu verschiedenen Themen sehr nützlich!
Denn das ist eine der Möglichkeiten mir ein Bild von anderen zu machen!
Wie sieht das bei Euch aus?
Eine neugierige Tanja
Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)
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Re: Präsentation im Internet
Hallo, Tanja!Tanja_Regensburg hat geschrieben: Auf Grund welcher Kriterien macht ihr euch ein Bild über die Mitglieder einer Comunity, die ihr nicht persönlich kennt?
Auch ich mache mir darüber Gedanken. Da ich ziemlich oft Menschen zuerst im Internet und dann in reality kennenlerne, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass die Erwartung oft nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt.
Woran also erkennt man, ob ein User authentisch seine Meinung und Persönlichkeit rüberbringt, oder ob alles nur "show" ist? Habe darauf noch nicht wirklich eine Antwort gefunden, aber vielleicht kommen wir ja in diesem thread darauf?!
Ich ertappe mich manchmal dabei, dass mir jemand vorschnell sympathisch ist, nur weil er z.B. die gleiche Ansicht wie ich vertritt. Ich komme dann aber meist ziemlich schnell darauf, dass das im Grunde nicht wirklich wichtig ist, was jemand meint, sondern wie er seine Meinung vertritt, und wie er sich in einer Diskussion verhält.Was ist der Grund für Antipathie oder Symphatie?
Meine Sympathiefaktoren:
*Respekt
*Reflexion
*Toleranz
*Humor
*Gelassenheit
*Einsichtigkeit
*Verständnis
...
*Kurzsichtigkeit,Warum eskaliert oft eine Diskussion und artet in persönliche Angriffe aus?
*emotionale vorschnelle Reaktion,
*den Drang, sich verteidigen zu müssen, ohne die andere Meinung vorher wirken zu lassen und darüber nachzudenken,
*mangelndes Einfühlvermögen
*HarmoniesuchtWarum fühlen sich viele angegriffen und beleidigt von der Meinung eines anderen?
*Unsicherheit
*mangelndes Selbstbewusstsein
*Intoleranz
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Gute Fragen, Tanja. Werd einfach mal versuchsweise meine Gedanken skizzieren. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder völlig durchdacht.
Rechthaberisch sein kommt nicht gut an.
Sachlich argumentieren kommt gut an.
Kommt es nicht auch gut an, wenn man seine Argumente i Frageform präsentiert? Zeigt man damit nicht, dass man offen ist, das Thema zu diskutieren und neues zu lernen?
Humor ist auch gut, wenn man den beiläufig mit einfliessen lassen kann.
Antipathie und Sympathie ist schwierig… mit einigen Usern fühle ich mich auf Wellenlänge und habe Lust zu kommunizieren, mit anderen nicht.
Es spielt auch eine Rolle, ob der User tatsächlich etwas sagen möchte oder einfach nur schwätzt.
Dass Diskussionen eskalieren hat wohl zwei Seiten. A schreibt etwas, was eigentlich seiner persönlichen Situation entspringt, es aber so formuliert, als wäre es allgemeingültig.
B bezieht es auf sich selbst, fühlt sich angesprochen, sieht die Sache aber anders. Jetzt kommts drauf an, ob B einen kühlen Kopf behält oder emotionell und beleidigt reagiert. A kann jetzt immer noch erklären, was gemeint war oder die Situation eben eskalieren lassen.
Es hilft oft, die spontane Antwort zunächst mal in Word zu schreiben, sie noch nicht abzusenden, sondern nach einer oder einigen Stunden durchzulesen, nachdem man Zeit gehabt hat, ein wenig über die Antwort nachzudenken.
Man sollte auch darüber nachdenken, was man mit der Antwort erreichen will. Die Diskussion und das Thema weiterzubringen oder ganz einfach nur Scherben zerschlagen.
Das gute an Sexworker ist, dass so viele verschiedene Meinungen und Persönlichkeiten sichtbar werden. Ich kenne kein anderes Forum, wo man ein so nuanciertes Bild von der Sexarbeit bekommen kann. Das Ziel von Diskussionen hier ist ja meist nicht, Einigkeit zu erreichen. Sondern sich gegenseitig zu bereichern mit neuem Wissen und den Horizont zu erweitern durch neue Sichtweisen.
Allerdings meine ich auch, dass man daran denken sollte, dass man ja nicht nur für die handvoll Leute schreibt, die gerade an der Diskussion teilnehmen. Sondern dass da hunderte von Leuten mitlesen, die man nicht kennt, denen man aber durch das was man schreibt, ein Bild von sich selbst und von Sexarbeit vermittelt.
Wir machen hier Öffentlichkeitsarbeit.
LG JayR
Rechthaberisch sein kommt nicht gut an.
Sachlich argumentieren kommt gut an.
Kommt es nicht auch gut an, wenn man seine Argumente i Frageform präsentiert? Zeigt man damit nicht, dass man offen ist, das Thema zu diskutieren und neues zu lernen?
Humor ist auch gut, wenn man den beiläufig mit einfliessen lassen kann.
Antipathie und Sympathie ist schwierig… mit einigen Usern fühle ich mich auf Wellenlänge und habe Lust zu kommunizieren, mit anderen nicht.
Es spielt auch eine Rolle, ob der User tatsächlich etwas sagen möchte oder einfach nur schwätzt.
Dass Diskussionen eskalieren hat wohl zwei Seiten. A schreibt etwas, was eigentlich seiner persönlichen Situation entspringt, es aber so formuliert, als wäre es allgemeingültig.
B bezieht es auf sich selbst, fühlt sich angesprochen, sieht die Sache aber anders. Jetzt kommts drauf an, ob B einen kühlen Kopf behält oder emotionell und beleidigt reagiert. A kann jetzt immer noch erklären, was gemeint war oder die Situation eben eskalieren lassen.
Es hilft oft, die spontane Antwort zunächst mal in Word zu schreiben, sie noch nicht abzusenden, sondern nach einer oder einigen Stunden durchzulesen, nachdem man Zeit gehabt hat, ein wenig über die Antwort nachzudenken.
Man sollte auch darüber nachdenken, was man mit der Antwort erreichen will. Die Diskussion und das Thema weiterzubringen oder ganz einfach nur Scherben zerschlagen.
Das gute an Sexworker ist, dass so viele verschiedene Meinungen und Persönlichkeiten sichtbar werden. Ich kenne kein anderes Forum, wo man ein so nuanciertes Bild von der Sexarbeit bekommen kann. Das Ziel von Diskussionen hier ist ja meist nicht, Einigkeit zu erreichen. Sondern sich gegenseitig zu bereichern mit neuem Wissen und den Horizont zu erweitern durch neue Sichtweisen.
Allerdings meine ich auch, dass man daran denken sollte, dass man ja nicht nur für die handvoll Leute schreibt, die gerade an der Diskussion teilnehmen. Sondern dass da hunderte von Leuten mitlesen, die man nicht kennt, denen man aber durch das was man schreibt, ein Bild von sich selbst und von Sexarbeit vermittelt.
Wir machen hier Öffentlichkeitsarbeit.
LG JayR
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Hallo,
ich finde gerade bei Diskusionen ist es von Vorteil wenn man die Mitdiskutierenden nicht sieht. Der optische Eindruck und auch die Stimme kann jemanden positiv sowie auch negativ beeinflussen und so vom Thema ablenken.
Der Jenige der das Thema andiskutiert möchte ja eine Reflektion und eventuell auch eine Lösung erreichen.
Im Hinterkopf ist meist schon eine vorgefertigte Antwort da und Jeder der in etwa der selben Meinung ist ist sympatsch.
Alle Anderen interessant bis (unterbewusst) unsympatisch.
Man muß auf jeden Fall verhindern die eigene Meinung einen Anderen aufzudrängen.
Da kann es dann geschehen das der Andere sich angegriffen fühlt.
Auch wenn das gar nicht beabsichtigt ist kann es dann eskalieren.
z.B. A: sagt"Blau ist die schönste Farbe"
B: kann Blau überhaupt nicht leiden und findet diese Behauptung persönlich(obwohl das unsinnig ist)
wenn A: gesagt hätte "Blau ist FÜR MICH die schönste Farbe"
würde es für B: OK sein da es B: ja nicht direkt betrifft.
Ich persönlich finde jemanden der seine Meinung mit Emotion und Herz bringt und im Eifer vielleicht nicht die richtigen Worte verwendet (leider mache ich das oft) sympatisch.
Es ist für mich auch wichtig das jemand von seinen Standpunkt abweicht wenn er einsieht das es nicht zum erhofften Ziel führt.
Vielleicht sind es aber auch die Sturköpfe die etwas erreichen?
Ich finde es auch nicht wirklich wichtig wie sie ein "Individium" im Internet präsentiert sondern das Ziel das erreicht werden soll.
LG Kaktus
ich finde gerade bei Diskusionen ist es von Vorteil wenn man die Mitdiskutierenden nicht sieht. Der optische Eindruck und auch die Stimme kann jemanden positiv sowie auch negativ beeinflussen und so vom Thema ablenken.
Der Jenige der das Thema andiskutiert möchte ja eine Reflektion und eventuell auch eine Lösung erreichen.
Im Hinterkopf ist meist schon eine vorgefertigte Antwort da und Jeder der in etwa der selben Meinung ist ist sympatsch.
Alle Anderen interessant bis (unterbewusst) unsympatisch.
Man muß auf jeden Fall verhindern die eigene Meinung einen Anderen aufzudrängen.
Da kann es dann geschehen das der Andere sich angegriffen fühlt.
Auch wenn das gar nicht beabsichtigt ist kann es dann eskalieren.
z.B. A: sagt"Blau ist die schönste Farbe"
B: kann Blau überhaupt nicht leiden und findet diese Behauptung persönlich(obwohl das unsinnig ist)
wenn A: gesagt hätte "Blau ist FÜR MICH die schönste Farbe"
würde es für B: OK sein da es B: ja nicht direkt betrifft.
Ich persönlich finde jemanden der seine Meinung mit Emotion und Herz bringt und im Eifer vielleicht nicht die richtigen Worte verwendet (leider mache ich das oft) sympatisch.
Es ist für mich auch wichtig das jemand von seinen Standpunkt abweicht wenn er einsieht das es nicht zum erhofften Ziel führt.
Vielleicht sind es aber auch die Sturköpfe die etwas erreichen?
Ich finde es auch nicht wirklich wichtig wie sie ein "Individium" im Internet präsentiert sondern das Ziel das erreicht werden soll.
LG Kaktus
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- PlatinStern
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Danke für eure sehr interessanten Antworten!
@ Sonja
Woran also erkennt man, ob ein User authentisch seine Meinung und Persönlichkeit rüberbringt, oder ob alles nur "show" ist? Habe darauf noch nicht wirklich eine Antwort gefunden, aber vielleicht kommen wir ja in diesem thread darauf?!
Die Frage ist nicht einfach zu beantworten, ich kann da auch nur von mir ausgehen, wie ich es versuche....
Ich überlege mir immer, warum jemand etwas schreibt, welche Erfahrungen wohl dahinter stehen, denn gerade wenn die Antworten emotional und provokant sind, zeigt der Schreiber mehr von sich als ihm lieb ist.
Wenn einer etwas vehement verteidigt oder ablehnt, hat er in seinem Leben Prägungen erfahren, die das auslösen!
Es kommt oft nicht auf die Worte selbst an, sondern auf den Unterton und man erkennt dass manchmal Arroganz und Abwertung anderer ein Selbstschutz sind, genauso wie provokante Angriffe, gerteu dem Motto ...Angriff ist die beste Verteidigung.... komm mir ja nicht zu nahe!
Mich interessiert immer der Mensch der dahintersteckt und warum er so reagiert!
Andere lesen oft nur kurz die Zeilen und ordnen ein in arrogant, unsymphatisch, nett,obeflächlich, kompetent usw....
Für mich gelten eigene Regeln der Kommunikation wenn ich mich irgend wo im Net bewege, denn ich bin mir bewusst, dass alles was ich schreibe etwas von mir preisgibt und bei anderen Reaktionen auslöst!
Immer , auch wenn ich nur huhu schreibe, nimmt mich jemand wahr und bildet sich unbewusst eine Meinung über mich!
Die Frage ist also....
Wie bin ich?
Wie möchte ich wahrgenommen werden?
Welches Bild möchte ich, dass andere sich von mir machen?
Dementsprechend reagiere ich auf Provokationen, überlege mir meine Antworten auf Fragen, oder bei Themen, die mich interessieren!
Da ich ein sehr emotionaler Mensch bin, muss ich auch oft weg vom PC, bevor ich antworte, denn manches trifft mich , auch wenn es der andere gar nicht so gemeint hat und nur seine Meinung wiedergibt!
Was mir dabei hilft sind folgende (meine persönlichen) Regeln.
- sei immer höflich, auch wenn du anderer Meinung bist
-wenn du persönlich angegriffen wirst, warte erst mal den Sturm deiner Entrüstung ab
-lese was andere darüber denken
-antworte erst wenn du dir genau überlegt hast, was dir nicht gepasst hat und ob es wirklich verletzend war, oder ob es nur die Meinung eines anderen ist, die mit deiner nicht konform ist.
Aber heize die negative Stimmung nicht durch deine Äußerungen noch an, sondern fragen den anderen nach den Hintergründen seiner Meinung, ganz sachlich und interessiert
Denn ehrliches Interesse für mein Gegenüber und seine Art die Dinge zu sehen eröffnen mir, wenn ich es wertfrei zulasse , die Möglichkeit zu ganz anderen Einsichten zu kommen und meine vielleicht festgefahrene Meinung zu revidieren!
Außerdem bin ich mir auch bewußt das ich der Teil eines Ganzen bin und nicht nur mich in der Öffentlichkeit präsentiere!
Da bin ich ganz der Meinung von JayR
Zitat:
Allerdings meine ich auch, dass man daran denken sollte, dass man ja nicht nur für die handvoll Leute schreibt, die gerade an der Diskussion teilnehmen. Sondern dass da hunderte von Leuten mitlesen, die man nicht kennt, denen man aber durch das was man schreibt, ein Bild von sich selbst und von Sexarbeit vermittelt.
Wir machen hier Öffentlichkeitsarbeit.
Mich würde es interessieren, was euch bewegt, wenn ihr auf Beiträge antwortet?
Macht ihr euch auch die Mühe zu überlegen, was hinter den Zeilen für ein Mensch steht, und was ihn zu der Art der Beiträge veranlasst hat, oder interessiert es euch gar nicht?
Jeder der schreibt zeichnet doch ein Bild von sich für andere, das immer dann, wenn es emotional wird, nicht aufrecht erhalten werden kann, oder vielleicht doch, wenn es der Wahrheit entspricht?
Fragen über Fragen, für den einen Anlass zum Nachdenken, für den anderen Unsinn.........
Busserl die Zicke, die wie immer neugierig ist ;-)
@ Sonja
Woran also erkennt man, ob ein User authentisch seine Meinung und Persönlichkeit rüberbringt, oder ob alles nur "show" ist? Habe darauf noch nicht wirklich eine Antwort gefunden, aber vielleicht kommen wir ja in diesem thread darauf?!
Die Frage ist nicht einfach zu beantworten, ich kann da auch nur von mir ausgehen, wie ich es versuche....
Ich überlege mir immer, warum jemand etwas schreibt, welche Erfahrungen wohl dahinter stehen, denn gerade wenn die Antworten emotional und provokant sind, zeigt der Schreiber mehr von sich als ihm lieb ist.
Wenn einer etwas vehement verteidigt oder ablehnt, hat er in seinem Leben Prägungen erfahren, die das auslösen!
Es kommt oft nicht auf die Worte selbst an, sondern auf den Unterton und man erkennt dass manchmal Arroganz und Abwertung anderer ein Selbstschutz sind, genauso wie provokante Angriffe, gerteu dem Motto ...Angriff ist die beste Verteidigung.... komm mir ja nicht zu nahe!
Mich interessiert immer der Mensch der dahintersteckt und warum er so reagiert!
Andere lesen oft nur kurz die Zeilen und ordnen ein in arrogant, unsymphatisch, nett,obeflächlich, kompetent usw....
Für mich gelten eigene Regeln der Kommunikation wenn ich mich irgend wo im Net bewege, denn ich bin mir bewusst, dass alles was ich schreibe etwas von mir preisgibt und bei anderen Reaktionen auslöst!
Immer , auch wenn ich nur huhu schreibe, nimmt mich jemand wahr und bildet sich unbewusst eine Meinung über mich!
Die Frage ist also....
Wie bin ich?
Wie möchte ich wahrgenommen werden?
Welches Bild möchte ich, dass andere sich von mir machen?
Dementsprechend reagiere ich auf Provokationen, überlege mir meine Antworten auf Fragen, oder bei Themen, die mich interessieren!
Da ich ein sehr emotionaler Mensch bin, muss ich auch oft weg vom PC, bevor ich antworte, denn manches trifft mich , auch wenn es der andere gar nicht so gemeint hat und nur seine Meinung wiedergibt!
Was mir dabei hilft sind folgende (meine persönlichen) Regeln.
- sei immer höflich, auch wenn du anderer Meinung bist
-wenn du persönlich angegriffen wirst, warte erst mal den Sturm deiner Entrüstung ab
-lese was andere darüber denken
-antworte erst wenn du dir genau überlegt hast, was dir nicht gepasst hat und ob es wirklich verletzend war, oder ob es nur die Meinung eines anderen ist, die mit deiner nicht konform ist.
Aber heize die negative Stimmung nicht durch deine Äußerungen noch an, sondern fragen den anderen nach den Hintergründen seiner Meinung, ganz sachlich und interessiert
Denn ehrliches Interesse für mein Gegenüber und seine Art die Dinge zu sehen eröffnen mir, wenn ich es wertfrei zulasse , die Möglichkeit zu ganz anderen Einsichten zu kommen und meine vielleicht festgefahrene Meinung zu revidieren!
Außerdem bin ich mir auch bewußt das ich der Teil eines Ganzen bin und nicht nur mich in der Öffentlichkeit präsentiere!
Da bin ich ganz der Meinung von JayR
Zitat:
Allerdings meine ich auch, dass man daran denken sollte, dass man ja nicht nur für die handvoll Leute schreibt, die gerade an der Diskussion teilnehmen. Sondern dass da hunderte von Leuten mitlesen, die man nicht kennt, denen man aber durch das was man schreibt, ein Bild von sich selbst und von Sexarbeit vermittelt.
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Mich würde es interessieren, was euch bewegt, wenn ihr auf Beiträge antwortet?
Macht ihr euch auch die Mühe zu überlegen, was hinter den Zeilen für ein Mensch steht, und was ihn zu der Art der Beiträge veranlasst hat, oder interessiert es euch gar nicht?
Jeder der schreibt zeichnet doch ein Bild von sich für andere, das immer dann, wenn es emotional wird, nicht aufrecht erhalten werden kann, oder vielleicht doch, wenn es der Wahrheit entspricht?
Fragen über Fragen, für den einen Anlass zum Nachdenken, für den anderen Unsinn.........
Busserl die Zicke, die wie immer neugierig ist ;-)
Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)
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Neugierig bin ich auch. Deswegen bin ich ja hier.Tanja_Regensburg hat geschrieben:Mich würde es interessieren, was euch bewegt, wenn ihr auf Beiträge antwortet?
Macht ihr euch auch die Mühe zu überlegen, was hinter den Zeilen für ein Mensch steht, und was ihn zu der Art der Beiträge veranlasst hat, oder interessiert es euch gar nicht?
Jeder der schreibt zeichnet doch ein Bild von sich für andere, das immer dann, wenn es emotional wird, nicht aufrecht erhalten werden kann, oder vielleicht doch, wenn es der Wahrheit entspricht?
Fragen über Fragen, für den einen Anlass zum Nachdenken, für den anderen Unsinn.........
Busserl die Zicke, die wie immer neugierig ist ;-)
Es sind die Menschen und besonders die Frauen, die mich interessieren. Wie sie denken, was sie motiviert den Job zu machen. Das versuche ich aus den Beiträgen herauszulesen.
Nur im Net gelten andere Spielregeln als im wirklichen Leben.
Man kann eine Netpersonality haben, die es einem ermöglicht Seiten zu zeigen, die man sonst nicht zeigen würde. Man kann auch mit Rollen experimentieren, die man so sonst (noch) nicht leben kann.
Andererseits vermittelt man leicht einen zu ‚harten’ Eindruck weil Schriftsprache doch sehr eingeschränkt ist und wir ja nicht alle Schriftsteller sind. Der direkte Eindruck durch Körpersprache, Mimik und Gestik fehlt.
Dann gibt es auch Missverständnisse weil man sich scheinbar widerspricht, aber in Wirklichkeit nur verschiedene Aspekte seiner Persönlichkeit zeigt, was aber nicht klar aus den Worten hervorgeht.
Auch wenn ich versuche mir ein Bild vom anderen zu machen, bin ich mir bewusst, dass es wahrscheinlich ein gutes Stück von der Wirklichkeit entfernt ist.
In privater e-mail Korrespondenz zeigt es sich auch, dass man Dinge ansprechen kann, die man nie in einem öffentlichen Forum ansprechen würde.
Letztlich sind wir doch alle sehr vielschichtig und man sollte doch sehr vorsichtig sein voreilige Schlüsse über eine Person zu ziehen.
Naja einen Schluss traue ich mich schon zu ziehen: Tanja ist recht zickisch ;)
Busserl und Knus (dänisch für eine kurze freundschaftliche Umarmung)
JayR
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So - jetzt muss ich auch endlich mal hier schreiben - wollte schon öfter... Aber irgendwie fand ich nie die Zeit :(
Ich finde, dass man schon an Hand des Schreibens viel von einem Mensch erfahren kann - wie er ist, was er mag oder nicht. Auch wenn er es nicht so offenslichtlich hinterlässt - aber jeder hat einen Stil - eine Art "Handschrift" - die einen unverwechselbar macht.
Tja, was macht für mich einen Menschen sympatisch oder nicht - Kritik jedenfalls nicht. Ich versuche Kritik nicht gegen mich persönlich zu sehen, sondern versuche diese Kritik mit den Augen dessen zu sehen, der sie gegeben hat - und manchmal muss ich dann sogar zugeben, dass er/sie recht hat. Wenn ich allerdings der Meinung bin, dass er/sie Unrecht hat, dann "zieh ich mir den Schuh auch nicht an" - Wie Tina so schön schrieb. Ich denke, eine gewisse Portion Selbstbewusstsein gehört schon dazu, auch mal mit negativer Kritik umgehen zu können. Ich denke, wer eh schon eher schwach ist, den wird auch manches Wort mehr treffen und vielleicht zu persönlich nehmen.
Ich denke auch, dass man in einer Disskussion einfach auch mal heftiger reagieren kann - das ist live doch auch nicht anders. Da sitzt man in einer Runde zusammen und es wird heftig über was diskutiert - da wird einem auch mal ins Wort gefallen oder einer reagiert etwas pikiert.
Ich schätze, dass manches überbewertet wird - man sollte einiges etwas lockerer angehen. Eine Diskussion lebt von Einwänden!
Selbstverständlich gibt es - wie im real live ja auch - einige Regeln, die man beachten sollte. So sollte immer die Respekt und Achtung an vorderster Stelle stehen, ehe man Gedanken hinauslässt.
Herzlichst Lisa
Ich finde, dass man schon an Hand des Schreibens viel von einem Mensch erfahren kann - wie er ist, was er mag oder nicht. Auch wenn er es nicht so offenslichtlich hinterlässt - aber jeder hat einen Stil - eine Art "Handschrift" - die einen unverwechselbar macht.
Tja, was macht für mich einen Menschen sympatisch oder nicht - Kritik jedenfalls nicht. Ich versuche Kritik nicht gegen mich persönlich zu sehen, sondern versuche diese Kritik mit den Augen dessen zu sehen, der sie gegeben hat - und manchmal muss ich dann sogar zugeben, dass er/sie recht hat. Wenn ich allerdings der Meinung bin, dass er/sie Unrecht hat, dann "zieh ich mir den Schuh auch nicht an" - Wie Tina so schön schrieb. Ich denke, eine gewisse Portion Selbstbewusstsein gehört schon dazu, auch mal mit negativer Kritik umgehen zu können. Ich denke, wer eh schon eher schwach ist, den wird auch manches Wort mehr treffen und vielleicht zu persönlich nehmen.
Ich denke auch, dass man in einer Disskussion einfach auch mal heftiger reagieren kann - das ist live doch auch nicht anders. Da sitzt man in einer Runde zusammen und es wird heftig über was diskutiert - da wird einem auch mal ins Wort gefallen oder einer reagiert etwas pikiert.
Ich schätze, dass manches überbewertet wird - man sollte einiges etwas lockerer angehen. Eine Diskussion lebt von Einwänden!
Selbstverständlich gibt es - wie im real live ja auch - einige Regeln, die man beachten sollte. So sollte immer die Respekt und Achtung an vorderster Stelle stehen, ehe man Gedanken hinauslässt.
Herzlichst Lisa