Ich versuche es mal mit einem Gedicht
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Merkst du nicht
Ich warte so sehnsüchtig,
auf Deine Nachricht jeden Tag,
und Du meldest Dich so selten,
merkst Du nicht, daß ich Dich mag?
Ich will Dir schreiben, jede Stunde,
doch mich mit Müh dagegen wehre,
an Dich denkend warte ich weiter,
merkst Du nicht, daß ich Dich verehre?
Ich will Dich sehen, ich will Dich hören,
doch es gibt manch Hindernisse,
hast Du Ahnung wie ich mich fühle?
merkst Du nicht, daß ich Dich vermisse?
Ich will Dich tasten, Dich berühren,
doch in Deiner Nähe, bin ich so still,
schau doch mir in die Augen,
merkst Du nicht, dass ich Dich will?
Ich will Dir längst, etwas gestehen,
was ich immer wieder verschiebe,
mein Herz schlägt nur noch für Dich,
merkst Du nicht, daß ich Dich liebe?
Ist zwar nicht von mir, aber wunderschön ;-)
Ich warte so sehnsüchtig,
auf Deine Nachricht jeden Tag,
und Du meldest Dich so selten,
merkst Du nicht, daß ich Dich mag?
Ich will Dir schreiben, jede Stunde,
doch mich mit Müh dagegen wehre,
an Dich denkend warte ich weiter,
merkst Du nicht, daß ich Dich verehre?
Ich will Dich sehen, ich will Dich hören,
doch es gibt manch Hindernisse,
hast Du Ahnung wie ich mich fühle?
merkst Du nicht, daß ich Dich vermisse?
Ich will Dich tasten, Dich berühren,
doch in Deiner Nähe, bin ich so still,
schau doch mir in die Augen,
merkst Du nicht, dass ich Dich will?
Ich will Dir längst, etwas gestehen,
was ich immer wieder verschiebe,
mein Herz schlägt nur noch für Dich,
merkst Du nicht, daß ich Dich liebe?
Ist zwar nicht von mir, aber wunderschön ;-)
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
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Ballade vom Gipser
Die Ballade vom Gipser
3.1.2008 – für annainga, die Muse, die mich – ganz unentgeltlich - inspirierte.
Sie nannten ihn den Gipser
er gipste gar nicht schlecht
so jemand müßt ihr kennen
wenn ihr euch mal was brecht
der Gipser kam zum Mädchen:
„Ich liebe dich so sehr
bei dir nur will ich gipsen
ansonsten nimmer mehr“
das sprach die Maid zum Gipser:
„Du bist ja ganz pervers
du kriegst jetzt einen Stipser
dann reimt sich dieser Vers“
da sprach der Gipser freundlich:
„Ach sei doch nicht so streng
hier hast du zwanzig Taler
oder ist dir das zu weng?
laß mich ein wenig gipsen
dies zarte Füßchen hier
du kommst auch nicht ins Schwitzen
versprech' ich heilig dir!“
da sprach die Hur' zum Gipser:
„Für zwanzig niemals nicht
vom Tarif verstehst du wenig
hau ab du toller Wicht!“
der Gipser schlich von dannen
in ihm kochte die Wut
Geifer, Haß und Rache
o Hur, das geht nicht gut
der Gipser schlich herummen
und paßt die Schlampe ab
ein Schlag - sie tat verstummen
die Schminke blättert ab
und warst du denn nicht willig
jetzt kommst du mir nicht aus
ich werd dich ganz eingipsen
das ist mein Augenschmaus
und tief im finstren Walde
da steht ein kleines Haus
nachdem er lang gewerkelt
da schaut der Gipser raus
er wittert in den Lüften
ob diese sind jetzt rein
dann stemmt er in den Wagen
den Maidengipseschrein
dem Mädchen wird ganz anders
denn rühren kann sich 's nicht
und schreien ist nicht möglich
mit Knebel im Gesicht
der Gipser fährt zum Ufer
und stemmt die Frau hinaus
am See da steht kein Rufer
ein Lebenslicht löscht aus
er sieht die Frau versinken
in den Fluten schnell
kein Käuzchen tat hier rufen
und auch kein Hundsgebell
so fing ein grausam Morden
an in der ganzen Stadt
und niemand kunnt sich denken
wer 's auf dem Kerbholz hat
doch fiel den Kommisären
bei allen Leichen auf
sie waren eingegipset
da kamen sie ihm drauf
und nach kurzem Suchen
ward der Täter dann entlarvt
ein entlassener Chirurgus
ansonsten unbedarft
zehn Tage war Verhandlung
an Nürnbergs Landgericht
dann löste sich die Spannung
der Landgerichtsrat spricht:
„Gar schröckliche Verbrechen
hörten wir allhier
uns war wie zum Erbrechen
dein Gott sei gnädig dir
dein Gipskopf der muß rollen
so steht es im Gesetz
am ersten achten werden
die Messer dir gewetzt!“
so sprach der Landgerichtsrat
der Täter beugt sein Haupt
und sprach zu dem Gerichte:
„Es ist doch wohl erlaubt
ich will gar nicht anfechten
den streng-gerechten Spruch
doch fehlt mir eine Frage
nah an dem Leichentuch!“
„Den Wunsch den allerletzten
denn sage uns nun jetzt
die Tinte ist getrocknet
der Spruch ist aufgesetzt“
„Oh ja den hab ich freilich
das steht mir wohl auch zu
ich möcht noch einmal gipsen
dann laß ich euch in Ruh“
so sagts der Täter listig
der Gerichtsratspräsident
der sprach darauf bedächtig
so wie ihn jeder kennt:
„Der eine will was saufen
der andere will ne Sau
und du sollst nochmals gipsen
ab in den Drahtverhau!“
man reichte ihm die Binden
und rührt den Gips ihm an
dann ließ man ihn alleine
den wunderlichen Mann
da hat er schnell und emsig
den Hals sich eingegipst
und sich einige Stündchen
des Schlafes noch stibitzt
in Neunzehnhundertvierzehn
am ersten des August
da stand im Lochgefängnis
ein hölzernes Gerust
da hoch stieg früh der Gipser
es war um halbe Fünf
der Henker war besoffen
der Gipser ohne Strümpf
die Falltür ward geöffnet
es strampelt hin und her
der Gipser an dem Seile
und schimpfete gar sehr
zwei Stunden hing er oben
und hat gar laut geschimpft
der Richter ward gerufen
und hat die Nas gerümpft:
„Was hast du da verzapfet
besoffnes Henkerschwein
dass man den Kerl abschneidet
dann locht ihn wieder ein!
dann werden wir beraten
was nun zu machen ist
ich weiß nicht was jetzt Sache
und welches ist die Frist.“
so saß der Gipser friedlich
im kalten Kerkerloch
und ward gar bald vergessen
und lebte immer noch
denn was Tags drauf passieret
ist allgemein bekannt
man ist schnell aufmarschieret
hat Frankreich überrannt
die Schlachten waren blutig
Lazarette füllten sich
die Deutschen waren mutig
doch übermächtiglich
war 'n Deutschlands Feinde alle
das ging nicht lange gut
man saß bald in der Falle
es sank gar schnell der Mut
da erinnert König Ludwig
sich an den wackren Mann
der unter andrem eines
nämlich gut gipsen kann
er begnadigt den Verrückten
und hat es nicht bereut
der Gipser war ihm dankbar
hat Arbeit nicht gescheut
von Tannenberg beginnend
bis später in Arras
da hat er eifrig gipsend
immer seinen Spaß
vom Lille bis an die Memel
von Brüssel bis nach Prag
seine Spur verliert sich
erst hoch im Skagerrak
da war er dann verschwunden
und keiner wußte wo
niemand hat ihn gefunden
und manche waren froh
der Weltkrieg ging zu Ende
sie zogen alle heim
doch die Moral von so was
hat ihren eignen Reim
die Wirklichkeit ist anders
als Moralisten wolln
da entkommt schon mal ein Mörder
der hängen hätte solln
mehr kann ich euch nicht bieten
geht in die Welt hinaus
nur Zukurzgekommne halten
die Wirklichkeit nicht aus.
[ die harmlose Variante der story findet ihr im threat Sicherheit CC: cover-circle Antwort vom 2.1.2008 / 21:46
3.1.2008 – für annainga, die Muse, die mich – ganz unentgeltlich - inspirierte.
Sie nannten ihn den Gipser
er gipste gar nicht schlecht
so jemand müßt ihr kennen
wenn ihr euch mal was brecht
der Gipser kam zum Mädchen:
„Ich liebe dich so sehr
bei dir nur will ich gipsen
ansonsten nimmer mehr“
das sprach die Maid zum Gipser:
„Du bist ja ganz pervers
du kriegst jetzt einen Stipser
dann reimt sich dieser Vers“
da sprach der Gipser freundlich:
„Ach sei doch nicht so streng
hier hast du zwanzig Taler
oder ist dir das zu weng?
laß mich ein wenig gipsen
dies zarte Füßchen hier
du kommst auch nicht ins Schwitzen
versprech' ich heilig dir!“
da sprach die Hur' zum Gipser:
„Für zwanzig niemals nicht
vom Tarif verstehst du wenig
hau ab du toller Wicht!“
der Gipser schlich von dannen
in ihm kochte die Wut
Geifer, Haß und Rache
o Hur, das geht nicht gut
der Gipser schlich herummen
und paßt die Schlampe ab
ein Schlag - sie tat verstummen
die Schminke blättert ab
und warst du denn nicht willig
jetzt kommst du mir nicht aus
ich werd dich ganz eingipsen
das ist mein Augenschmaus
und tief im finstren Walde
da steht ein kleines Haus
nachdem er lang gewerkelt
da schaut der Gipser raus
er wittert in den Lüften
ob diese sind jetzt rein
dann stemmt er in den Wagen
den Maidengipseschrein
dem Mädchen wird ganz anders
denn rühren kann sich 's nicht
und schreien ist nicht möglich
mit Knebel im Gesicht
der Gipser fährt zum Ufer
und stemmt die Frau hinaus
am See da steht kein Rufer
ein Lebenslicht löscht aus
er sieht die Frau versinken
in den Fluten schnell
kein Käuzchen tat hier rufen
und auch kein Hundsgebell
so fing ein grausam Morden
an in der ganzen Stadt
und niemand kunnt sich denken
wer 's auf dem Kerbholz hat
doch fiel den Kommisären
bei allen Leichen auf
sie waren eingegipset
da kamen sie ihm drauf
und nach kurzem Suchen
ward der Täter dann entlarvt
ein entlassener Chirurgus
ansonsten unbedarft
zehn Tage war Verhandlung
an Nürnbergs Landgericht
dann löste sich die Spannung
der Landgerichtsrat spricht:
„Gar schröckliche Verbrechen
hörten wir allhier
uns war wie zum Erbrechen
dein Gott sei gnädig dir
dein Gipskopf der muß rollen
so steht es im Gesetz
am ersten achten werden
die Messer dir gewetzt!“
so sprach der Landgerichtsrat
der Täter beugt sein Haupt
und sprach zu dem Gerichte:
„Es ist doch wohl erlaubt
ich will gar nicht anfechten
den streng-gerechten Spruch
doch fehlt mir eine Frage
nah an dem Leichentuch!“
„Den Wunsch den allerletzten
denn sage uns nun jetzt
die Tinte ist getrocknet
der Spruch ist aufgesetzt“
„Oh ja den hab ich freilich
das steht mir wohl auch zu
ich möcht noch einmal gipsen
dann laß ich euch in Ruh“
so sagts der Täter listig
der Gerichtsratspräsident
der sprach darauf bedächtig
so wie ihn jeder kennt:
„Der eine will was saufen
der andere will ne Sau
und du sollst nochmals gipsen
ab in den Drahtverhau!“
man reichte ihm die Binden
und rührt den Gips ihm an
dann ließ man ihn alleine
den wunderlichen Mann
da hat er schnell und emsig
den Hals sich eingegipst
und sich einige Stündchen
des Schlafes noch stibitzt
in Neunzehnhundertvierzehn
am ersten des August
da stand im Lochgefängnis
ein hölzernes Gerust
da hoch stieg früh der Gipser
es war um halbe Fünf
der Henker war besoffen
der Gipser ohne Strümpf
die Falltür ward geöffnet
es strampelt hin und her
der Gipser an dem Seile
und schimpfete gar sehr
zwei Stunden hing er oben
und hat gar laut geschimpft
der Richter ward gerufen
und hat die Nas gerümpft:
„Was hast du da verzapfet
besoffnes Henkerschwein
dass man den Kerl abschneidet
dann locht ihn wieder ein!
dann werden wir beraten
was nun zu machen ist
ich weiß nicht was jetzt Sache
und welches ist die Frist.“
so saß der Gipser friedlich
im kalten Kerkerloch
und ward gar bald vergessen
und lebte immer noch
denn was Tags drauf passieret
ist allgemein bekannt
man ist schnell aufmarschieret
hat Frankreich überrannt
die Schlachten waren blutig
Lazarette füllten sich
die Deutschen waren mutig
doch übermächtiglich
war 'n Deutschlands Feinde alle
das ging nicht lange gut
man saß bald in der Falle
es sank gar schnell der Mut
da erinnert König Ludwig
sich an den wackren Mann
der unter andrem eines
nämlich gut gipsen kann
er begnadigt den Verrückten
und hat es nicht bereut
der Gipser war ihm dankbar
hat Arbeit nicht gescheut
von Tannenberg beginnend
bis später in Arras
da hat er eifrig gipsend
immer seinen Spaß
vom Lille bis an die Memel
von Brüssel bis nach Prag
seine Spur verliert sich
erst hoch im Skagerrak
da war er dann verschwunden
und keiner wußte wo
niemand hat ihn gefunden
und manche waren froh
der Weltkrieg ging zu Ende
sie zogen alle heim
doch die Moral von so was
hat ihren eignen Reim
die Wirklichkeit ist anders
als Moralisten wolln
da entkommt schon mal ein Mörder
der hängen hätte solln
mehr kann ich euch nicht bieten
geht in die Welt hinaus
nur Zukurzgekommne halten
die Wirklichkeit nicht aus.
[ die harmlose Variante der story findet ihr im threat Sicherheit CC: cover-circle Antwort vom 2.1.2008 / 21:46
Zuletzt geändert von Hanna am 08.01.2008, 01:14, insgesamt 3-mal geändert.
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
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- PlatinStern
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- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
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- PlatinStern
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- Ich bin: Keine Angabe
Schülerin Dürrenmatts
@annainga
Friedrich Dürrenmatt über die Entstehung seiner Theaterstücke:
"1. Ich gehe nicht von einer These sondern von einer Geschichte aus
2. Geht man von einer Geschichte aus,muß sie zu Ende gedacht werden.
3. eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat."
die schlimmstmögliche Wendung war für Dürrenmatt immer die in die (Tragik)kommödie.
beides ist hier vorhanden.
die Wendung zum Massenmord
und die fehlende Sühne durch eine List des Täters
da fällt mir auf: ich hätte die Gschichte eigentlich nach Nürnberg verlegen sollen.
1. wegen der gleichnamigen Prozesse
2. wg Eppelein von Gailingen: "Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn..."
na ja vielleicht in der 2. Auflage
freu mich daß es dir jetzt doch irgendwie gefällt...
lg
Hanna
PS: Dürrenmatts Theoreme leben ja weiter in der Managementtheorie: als sog. "worst case Szenarios"
das ist ja auch der Zweck von eurem threat
Friedrich Dürrenmatt über die Entstehung seiner Theaterstücke:
"1. Ich gehe nicht von einer These sondern von einer Geschichte aus
2. Geht man von einer Geschichte aus,muß sie zu Ende gedacht werden.
3. eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat."
die schlimmstmögliche Wendung war für Dürrenmatt immer die in die (Tragik)kommödie.
beides ist hier vorhanden.
die Wendung zum Massenmord
und die fehlende Sühne durch eine List des Täters
da fällt mir auf: ich hätte die Gschichte eigentlich nach Nürnberg verlegen sollen.
1. wegen der gleichnamigen Prozesse
2. wg Eppelein von Gailingen: "Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn..."
na ja vielleicht in der 2. Auflage
freu mich daß es dir jetzt doch irgendwie gefällt...
lg
Hanna
PS: Dürrenmatts Theoreme leben ja weiter in der Managementtheorie: als sog. "worst case Szenarios"
das ist ja auch der Zweck von eurem threat
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
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- PlatinStern
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- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
auch ein schauriges theaterstück.annainga hat geschrieben:aber an eines aus der schulzeit kann ich mich erinnern: Der Besuch der alten Dame" (von Friedrich Dürenmatt). "Die Welt macht mich zu einer Hure, also mache ich die Welt zu einem Bordell."
ich habe eine bitte: ich will was lustig-heiteres! mit happy-end!
und jetzt lass ich euch wieder gedichte schreiben in eurem thread!
liebe grüße, annainga
-
- PlatinStern
- Beiträge: 908
- Registriert: 08.10.2007, 19:06
- Ich bin: Keine Angabe
über mich
Kompensation
Bekenntnisse einer transsexuellen Sexarbeiterin.
Gut dass das Schwarze meine Seele
nur in der Phantasie sich zeigt
da ich nicht silberne Löffel stehle
sind die Meisten mir geneigt
doch ich brauche auch Ventile
wo ich Frust rauslassen kann
manches führt mich hier zum Ziele
ich fang mal zu erzählen an:
denn ich schände keine Kinder
aber manchmal hör ich Brahms
seine finstren Sinfonien
erklingen bei mir meistens ahmds
auch wurde ich noch nicht zum Mörder
beim Schreiben töt ich ab und an
und alle meine Freunde schaudern
wie man so was dichten kann
mein Beruf ist Liebesdienste
hier bin ich aller Schweine Knecht
ich tus nicht nur zwecks dem Verdienste
aber manchmal wird mir schlecht
dann suche ich einsame Wälder
köpfe Blumen, schlurf im Laub
streiche durch die weiten Felder
weil ich nicht an Gott mehr glaub
alles dies ist rein strafrechtlich
wie man sagt nicht relevant
und so lebe ich auskömmlich
und weitgehend unbekannt.
in diesem Sinne,
schönen Restsonntag
Hanna
Bekenntnisse einer transsexuellen Sexarbeiterin.
Gut dass das Schwarze meine Seele
nur in der Phantasie sich zeigt
da ich nicht silberne Löffel stehle
sind die Meisten mir geneigt
doch ich brauche auch Ventile
wo ich Frust rauslassen kann
manches führt mich hier zum Ziele
ich fang mal zu erzählen an:
denn ich schände keine Kinder
aber manchmal hör ich Brahms
seine finstren Sinfonien
erklingen bei mir meistens ahmds
auch wurde ich noch nicht zum Mörder
beim Schreiben töt ich ab und an
und alle meine Freunde schaudern
wie man so was dichten kann
mein Beruf ist Liebesdienste
hier bin ich aller Schweine Knecht
ich tus nicht nur zwecks dem Verdienste
aber manchmal wird mir schlecht
dann suche ich einsame Wälder
köpfe Blumen, schlurf im Laub
streiche durch die weiten Felder
weil ich nicht an Gott mehr glaub
alles dies ist rein strafrechtlich
wie man sagt nicht relevant
und so lebe ich auskömmlich
und weitgehend unbekannt.
in diesem Sinne,
schönen Restsonntag
Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
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- Ich bin: Keine Angabe
Die Fahrt nach Rottenmann
Auf der Fahrt nach Rottenmann
sitz ich in der Eisenbahn.
Berge zieh‘n an mir vorüber.
Am Fensterplatz, mir gegenüber
lehnt ein Mädchen, blondes Haar,
welches eingeschlafen war.
Der Zug zieht einsam seine Bahn,
auf der Fahrt nach Rottenmann.
In der Ferne strahlt ein Städchen.
Ich betrachte, scheu, das Mädchen.
Ihre rosig, zarten Wangen
schüren leise mein Verlangen.
Uns’re Reise dauert lang
mit dem Zug nach Rottenmann.
Während draußen Stürme toben
hat sich ihr Röckchen hochgeschoben.
Und es bietet sich mir dar
ein weißes Höschen! Wunderbar!
Weit noch ist’s bis Rottenmann.
Schnaufend zieht die Eisenbahn
durch Tunnel und auch über Brücken.
Ich kann auf Ihren Busen blicken,
der von ihrem Kleid versteckt,
sich lockend mir entgegen reckt!
Leider hält der Zug jetzt an:
„Haltestelle Rottenmann“!
Vom Fensterplatz, mir gegenüber,
blickt das Mädchen auf mich nieder
und mir wird bedauernd klar,
daß ICH eingeschlafen war!
(H.B. 2008)
Auf der Fahrt nach Rottenmann
sitz ich in der Eisenbahn.
Berge zieh‘n an mir vorüber.
Am Fensterplatz, mir gegenüber
lehnt ein Mädchen, blondes Haar,
welches eingeschlafen war.
Der Zug zieht einsam seine Bahn,
auf der Fahrt nach Rottenmann.
In der Ferne strahlt ein Städchen.
Ich betrachte, scheu, das Mädchen.
Ihre rosig, zarten Wangen
schüren leise mein Verlangen.
Uns’re Reise dauert lang
mit dem Zug nach Rottenmann.
Während draußen Stürme toben
hat sich ihr Röckchen hochgeschoben.
Und es bietet sich mir dar
ein weißes Höschen! Wunderbar!
Weit noch ist’s bis Rottenmann.
Schnaufend zieht die Eisenbahn
durch Tunnel und auch über Brücken.
Ich kann auf Ihren Busen blicken,
der von ihrem Kleid versteckt,
sich lockend mir entgegen reckt!
Leider hält der Zug jetzt an:
„Haltestelle Rottenmann“!
Vom Fensterplatz, mir gegenüber,
blickt das Mädchen auf mich nieder
und mir wird bedauernd klar,
daß ICH eingeschlafen war!
(H.B. 2008)
"Was wollen wir mehr, als immer mehr als alle anderen?"
-
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Sieben Hexen
Um einen Kessel, schön und jung
sitzen sieben Hexen `rum.
Sprechen in der Hexenküche
Ihre sieben Hexensprüche.
Eine, sie hat schwarzes Haar,
schürt das Feuer wunderbar.
Ihr Zauberspruch aus alter Zeit,
hilft gegen jedes Liebesleid.
Jene mit den roten Locken,
leckt an einem alten Socken.
Ihr wundersamer Zauberbann
weckt der Männer Liebeswahn.
Die dritte, mit der langen Nase,
kaut an einer Maulwurfblase.
Was sie sagt, das hilft sogleich!
Da werden Männerherzen weich.
Und die Hexe in der Mitte
riecht an einer Eseltitte.
Was sie dann zum Besten gab
stärkt des Mannes Freudenstab.
Die kleinste Hexe, also dann,
wirft in den Kessel einen Zahn.
Ihre Worte, würdevoll,
machen nicht nur Männer toll.
Auch jene, welche kahl geschoren,
hat den Kessel nun beschworen.
Leise spricht sie ganz bewußt.
Das macht allen Männern Lust.
Die siebente, noch jung an Jahren,
läßt nun jede Vorsicht fahren.
Ihr Zauber heißt: „Ich liebe Dich!“
Und damit gewannst Du mich!
(H.B. 2008)
Um einen Kessel, schön und jung
sitzen sieben Hexen `rum.
Sprechen in der Hexenküche
Ihre sieben Hexensprüche.
Eine, sie hat schwarzes Haar,
schürt das Feuer wunderbar.
Ihr Zauberspruch aus alter Zeit,
hilft gegen jedes Liebesleid.
Jene mit den roten Locken,
leckt an einem alten Socken.
Ihr wundersamer Zauberbann
weckt der Männer Liebeswahn.
Die dritte, mit der langen Nase,
kaut an einer Maulwurfblase.
Was sie sagt, das hilft sogleich!
Da werden Männerherzen weich.
Und die Hexe in der Mitte
riecht an einer Eseltitte.
Was sie dann zum Besten gab
stärkt des Mannes Freudenstab.
Die kleinste Hexe, also dann,
wirft in den Kessel einen Zahn.
Ihre Worte, würdevoll,
machen nicht nur Männer toll.
Auch jene, welche kahl geschoren,
hat den Kessel nun beschworen.
Leise spricht sie ganz bewußt.
Das macht allen Männern Lust.
Die siebente, noch jung an Jahren,
läßt nun jede Vorsicht fahren.
Ihr Zauber heißt: „Ich liebe Dich!“
Und damit gewannst Du mich!
(H.B. 2008)
"Was wollen wir mehr, als immer mehr als alle anderen?"
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- Ich bin: Keine Angabe
Ein echter Wiener ist der Tod
Der Tod, der muß ein Wiener sein,
sonst wäre er nicht so gemein!
Er kommt zu Dir und raunzt Dich an,
ob er Dich mit sich nehmen kann!
Ein Wiener ist der Tod, gewiß,
weil er stets unzufrieden ist!
Willst Du nicht gehen, ist’s nicht recht,
und gehst Du gern‘, find’t er das schlecht!
Ein echter Wiener ist der Tod!
Er neidet Dir das letzte Brot.
Und auch sein gold’nes Wienerherz,
ist letztlich nur ein tödlich‘ Scherz!
Der Tod ist schließlich doch ein Wiener!
Benimmt sich ja wie ein Schlawiener.
Bestichst Du ihn mit schwerem Wein,
dann läßt er Dich am Leben sein!
(H.B. 2008, nach einer Idee von Hanna H)
Der Tod, der muß ein Wiener sein,
sonst wäre er nicht so gemein!
Er kommt zu Dir und raunzt Dich an,
ob er Dich mit sich nehmen kann!
Ein Wiener ist der Tod, gewiß,
weil er stets unzufrieden ist!
Willst Du nicht gehen, ist’s nicht recht,
und gehst Du gern‘, find’t er das schlecht!
Ein echter Wiener ist der Tod!
Er neidet Dir das letzte Brot.
Und auch sein gold’nes Wienerherz,
ist letztlich nur ein tödlich‘ Scherz!
Der Tod ist schließlich doch ein Wiener!
Benimmt sich ja wie ein Schlawiener.
Bestichst Du ihn mit schwerem Wein,
dann läßt er Dich am Leben sein!
(H.B. 2008, nach einer Idee von Hanna H)
"Was wollen wir mehr, als immer mehr als alle anderen?"
-
- PlatinStern
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Hallo Harald,
schön wenn man mal Muse ist!
ist auch ein hübsches Gedicht, die Mischung aus Ironie und Morbidität die ich so mag. Muß mal wieder nach Wien kommen...
Duuuuuu, Harald
wenn ich dich schon inspiriert habe,krieg ichs dann auch gewidmet?
busserl
Hanna
schön wenn man mal Muse ist!
ist auch ein hübsches Gedicht, die Mischung aus Ironie und Morbidität die ich so mag. Muß mal wieder nach Wien kommen...
Duuuuuu, Harald
wenn ich dich schon inspiriert habe,krieg ichs dann auch gewidmet?

busserl
Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
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heute
Das Heute
ist nur
der Kuss
den die Vergangenheit
der Zukunft gibt.
(In einem Kuss liegt die ganze Welt,
auch wenn er manchmal nur ein Hauch ist.)
( C.H., ca. 1990 ?)
ist nur
der Kuss
den die Vergangenheit
der Zukunft gibt.
(In einem Kuss liegt die ganze Welt,
auch wenn er manchmal nur ein Hauch ist.)
( C.H., ca. 1990 ?)
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Sehnsucht
elfchen, beim wiederlesen dieses textchen musst ich an dich und deine art zu lieben denken.
Endlose Sehnsucht:
Ich wünschte
ich könnte dich
einen moment lang
vergessen,
doch jeder Augenblick
erinnert mich an dich.
( C.H., ca. 1990)
gewidmet M-L - ich hoff es geht dir gut, ich hoff besser als mit mir.

Endlose Sehnsucht:
Ich wünschte
ich könnte dich
einen moment lang
vergessen,
doch jeder Augenblick
erinnert mich an dich.
( C.H., ca. 1990)
gewidmet M-L - ich hoff es geht dir gut, ich hoff besser als mit mir.
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ÜBER DIE LIEBE
Wir brauchten wenig,
wenn wir die Liebe hätten
Nicht die Liebe,
die wir mit Ringen und
roten Rosen
auszudrücken meinen.
Nein,
Liebe, die sich
überträgt,
ohne Worte,
wie ein Lächeln im Wind.
(aus dem TB: "Trotz alledem" -
Verschenktexte von Kristiane Allert-Wybranietz,
lucy körner verlag)
wenn wir die Liebe hätten
Nicht die Liebe,
die wir mit Ringen und
roten Rosen
auszudrücken meinen.
Nein,
Liebe, die sich
überträgt,
ohne Worte,
wie ein Lächeln im Wind.
(aus dem TB: "Trotz alledem" -
Verschenktexte von Kristiane Allert-Wybranietz,
lucy körner verlag)
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Schnupfen
In meinem Kopf macht sich heut
ein großer Schnupfenpfropfen breit
und ich schnaufe, schnupf‘ und schniefe,
weil ich aus der Nase triefe.
Bin gleich zur Apothek‘ gelaufen
um mir Medizin zu kaufen.
Doch die Maid, die dort gestanden
hat kein Wort von mir verstanden.
Dachte wohl ich wär beklopft,
doch es dröhnt‘ in meinem Kopf!
„Meine Augen sind verquollen!
Denk doch nach! Was könnt ich wollen!“
„Gib mir endlich die Arznei,
sonst ist es mit Dir vorbei!“
Die holde Frau im weißen Kittel
gab mir nun ein Warzenmittel.
Dann, zuhause angekommen,
hab das Mittel ich genommen,
das die Verkäuferin mir gab,
obwohl ich keine Warze hab.
In meinem Kopf, der Schnupfenpfropfen,
läßt schmerzhaft meine Schläfen klopfen.
Heiß und geschwoll’n sind meine Beine,
aber Warze hab ich keine!
(H.B. 2008)
In meinem Kopf macht sich heut
ein großer Schnupfenpfropfen breit
und ich schnaufe, schnupf‘ und schniefe,
weil ich aus der Nase triefe.
Bin gleich zur Apothek‘ gelaufen
um mir Medizin zu kaufen.
Doch die Maid, die dort gestanden
hat kein Wort von mir verstanden.
Dachte wohl ich wär beklopft,
doch es dröhnt‘ in meinem Kopf!
„Meine Augen sind verquollen!
Denk doch nach! Was könnt ich wollen!“
„Gib mir endlich die Arznei,
sonst ist es mit Dir vorbei!“
Die holde Frau im weißen Kittel
gab mir nun ein Warzenmittel.
Dann, zuhause angekommen,
hab das Mittel ich genommen,
das die Verkäuferin mir gab,
obwohl ich keine Warze hab.
In meinem Kopf, der Schnupfenpfropfen,
läßt schmerzhaft meine Schläfen klopfen.
Heiß und geschwoll’n sind meine Beine,
aber Warze hab ich keine!
(H.B. 2008)
"Was wollen wir mehr, als immer mehr als alle anderen?"
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ALLEIN NACH SCHÖNER ZEIT
Vorüber gezogen
sind die Stunden
mit dir.
Sie waren
warm und weich.
Jetzt tickt die Uhr
härter als je zuvor,
denn in jedem Schlag
liegt
die Sehnsucht nach
Wiederkehr.
(wieder aus dem TB "Trotz alledem" von Kristiane Allert-Wybranietz)
sind die Stunden
mit dir.
Sie waren
warm und weich.
Jetzt tickt die Uhr
härter als je zuvor,
denn in jedem Schlag
liegt
die Sehnsucht nach
Wiederkehr.
(wieder aus dem TB "Trotz alledem" von Kristiane Allert-Wybranietz)
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Ob Ihr es wollt
oder auch nicht
es kommt vom Kaktus
ein Gedicht
über das rote Licht.
Bei roter Ampel wie ihr wißt
zu stehen bleiben ist.
Doch der roten Lampe Schein
kann doch auch wo anders sein.
Bei manchen Haus, er ladet ein
vielleicht bei einen Gläschen Wein
mit einer Maid intim zu sein.
---was nur geht
wenn "Er" steht---
Jetzt ist mir die Verbindung klar
die zur roten Ampel war.
oder auch nicht
es kommt vom Kaktus
ein Gedicht
über das rote Licht.
Bei roter Ampel wie ihr wißt
zu stehen bleiben ist.
Doch der roten Lampe Schein
kann doch auch wo anders sein.
Bei manchen Haus, er ladet ein
vielleicht bei einen Gläschen Wein
mit einer Maid intim zu sein.
---was nur geht
wenn "Er" steht---
Jetzt ist mir die Verbindung klar
die zur roten Ampel war.
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- PlatinStern
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modern times
4.1.2008
Jeder kann jetzt alles finden
Wissen ist kein Privileg
wenn sie dich ans Netz anbinden
gehst allein du deinen Weg
wenn du eingibst www
fährt der Kasten in die Höh
und die ganzen Suchmaschinen
sind deines Forschens fleißge Bienen
google, google, google, google
um die ganze Weltenkugel
Pflanzen, Tiere, Komponisten
Dichter, Maler, Könige
Psychologen, Fetischisten
Technik, und Geographie
und sogar Mathematik
findest du mit einem Klick
so viel Wissen war nie da
danke Wikipedia
wiki, wiki, wiki, wik
versuch doch mal im Web dein Glück
hast du eine Web-Adresse
geht das ganze easily
von jedem wirst du da gefunden
dein Geschäft läuft heavily
und im Einkauf kannst du sparen
Urlaub machen auf Kanaren
alles billig, schnell und leicht
ebay jedes Dorf erreicht
webwebweb, webweb, web web
ohne bist der letzte Depp
und dann die virtuellen Räume
die erfüllen Männerträume
die Foren für die Lesbenfrauen
wo sie nach Partnerinnen schauen
und für die Schwulen und die Transen
und die die sich an Transen wanzen
und der Kaninchenzuchtverein
fällt auch auf manchen Faker rein.
chat und chill und chat und chill
jeder in den Chatroom will
natürlich kann im Kämmerlein
ich jetzt praktisch alles finden
und mich Tag und Nacht allein
vor dem grauen Kasten binden
doch mein Freund bedenke dies
wo bleibt die Zwischenmenschlichkeit!
sei doch mal nicht ganz so fies
und gönn mir etwas Zärtlichkeit
und diese altmodischen Sachen
die mir so viel Freude machen:
klingelingelingeling
am Telefon die Nachbarin
blätter blätter such such such
der Brockhaus ist ein dickes Buch
blabla blabla blabla bla
dazu sind Stammkneipen da
denn die virtuelle Welt
hat halt auch so ihre Grenzen
weil das Ganze steht und fällt
mit Geruch, Geschmacksessenzen
mit Wärme, Licht und auch mit Farbe
mit Lächeln, Liebe, Sommerlaube
und diese ganze sinnlich Welt
leider untern Tisch dann fällt
wird sie irgendwann zum "error"?
erliegen wir dem Cyberterror?
so dass ich nur noch mit Computer
morgens aufsteh, seh was tut er
und erst nachts mich schleich ins Bett
allein mit dem Konsolenbrett
und die Moral von der Geschichte
leb und spar dir die Gediche?
Nein, schalt den Computer aus
und Liebling, küß mal deine Maus!
...bloß welche?
4.1.2008
Jeder kann jetzt alles finden
Wissen ist kein Privileg
wenn sie dich ans Netz anbinden
gehst allein du deinen Weg
wenn du eingibst www
fährt der Kasten in die Höh
und die ganzen Suchmaschinen
sind deines Forschens fleißge Bienen
google, google, google, google
um die ganze Weltenkugel
Pflanzen, Tiere, Komponisten
Dichter, Maler, Könige
Psychologen, Fetischisten
Technik, und Geographie
und sogar Mathematik
findest du mit einem Klick
so viel Wissen war nie da
danke Wikipedia
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versuch doch mal im Web dein Glück
hast du eine Web-Adresse
geht das ganze easily
von jedem wirst du da gefunden
dein Geschäft läuft heavily
und im Einkauf kannst du sparen
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die erfüllen Männerträume
die Foren für die Lesbenfrauen
wo sie nach Partnerinnen schauen
und für die Schwulen und die Transen
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und der Kaninchenzuchtverein
fällt auch auf manchen Faker rein.
chat und chill und chat und chill
jeder in den Chatroom will
natürlich kann im Kämmerlein
ich jetzt praktisch alles finden
und mich Tag und Nacht allein
vor dem grauen Kasten binden
doch mein Freund bedenke dies
wo bleibt die Zwischenmenschlichkeit!
sei doch mal nicht ganz so fies
und gönn mir etwas Zärtlichkeit
und diese altmodischen Sachen
die mir so viel Freude machen:
klingelingelingeling
am Telefon die Nachbarin
blätter blätter such such such
der Brockhaus ist ein dickes Buch
blabla blabla blabla bla
dazu sind Stammkneipen da
denn die virtuelle Welt
hat halt auch so ihre Grenzen
weil das Ganze steht und fällt
mit Geruch, Geschmacksessenzen
mit Wärme, Licht und auch mit Farbe
mit Lächeln, Liebe, Sommerlaube
und diese ganze sinnlich Welt
leider untern Tisch dann fällt
wird sie irgendwann zum "error"?
erliegen wir dem Cyberterror?
so dass ich nur noch mit Computer
morgens aufsteh, seh was tut er
und erst nachts mich schleich ins Bett
allein mit dem Konsolenbrett
und die Moral von der Geschichte
leb und spar dir die Gediche?
Nein, schalt den Computer aus
und Liebling, küß mal deine Maus!
...bloß welche?
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)