Ich versuche es mal mit einem Gedicht

Cartoons, Witze, Filmchen, Geschichten, Anekdoten, usw... alles, was einem zumindest ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert (abgesehen von den geistreichen Beiträgen unserer Mitglieder) gehört genau HIER rein :-)
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kaktus
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Beitrag von kaktus »

Hanna H. hat geschrieben:in WIEN da gibts kein rotes Haus
du wirst vergeblich suchen
da mußt du in den Prater raus
da stehn sie hinter Buchen

da wir hier viele Wienkenner haben, bitte ich die dritte Strophe auf ihren Wahrheitsgehalt zu untersuchen.
Hanna H.
Im Prater gibt es keine Buchen
die mußt du anderswo dir suchen

da gibt`s nur den Kastanienbaum
wo uns´re Mädchen dahinter fluchen

Denn alle Deutschen suchen unter Buchen.

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Harald
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Beitrag von Harald »

Hallo Ihr lieben Dichterinnen!

Im Moment mach ich eine kleine schöpferische Pause. (Hab irrsinnig viel um die Ohren) aber es ist schön, daß ich auch von Euch wieder Gedichte lesen kann.
Ein Kompliment auch an Hanna, die "Zote" gefällt mir sehr und ich hab mich sehr amüsiert!

lg
bis Bald

Eurer Harald
"Was wollen wir mehr, als immer mehr als alle anderen?"

Hanna
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Nachbesserung

Beitrag von Hanna »

Lieber Kaktus,

danke für die Info. Früher hieß es immer Reisen bildet heute hat man dafür das Internet.
hier die verbesserte Version von Strophe 3

In Wien da gibt es gar kein Haus
jedoch schöne Kastanienbäume
und wenn du schwärmst im Prater aus
erfülln dort Mädchen Männerträume

liebe Grüße

Hanna H.

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Beitrag von RedAmber »

@Harald...schön das es noch jemanden gibt mit Leidenschaft für Poesie.
Wenn ich darf eines meiner Werke

Bild
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.

Liebe Grüße Nele

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kaktus
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Beitrag von kaktus »

Liebe Hanna,
wie soll ich´s sagen
aber ich muß es einfach wagen.

Dich zu korrigieren
denn ich kann´s nicht ignorieren.

In Wien gibt´s manches Haus
wo´s munter ist mit Sauß und Braus

Im Prater die Kastanienbäume
sind leider nur noch Hundeträume.

Hanna
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Aufgabe

Beitrag von Hanna »

gut, Kaktus, dann gebe ichs jetzt auf.

und ziehe draus die Lehre, daß man halt nur über das dichten soll, was man persönlich in Augenschein genommen hat.
Aber ich werde immer neugieriger auf Wien bei Nacht.
An allen anderen Orten bin ich nämlich gewesen. Nur die München-Strophe ist einfach frei erfunden

liebe Grüße
Hanna

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Harald
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Beitrag von Harald »

Nach langer Zeit wieder mal "Nachschub"

Hallo! Wie geht’s?

„Hallo! Wie geht’s? Und, guten Morgen!
Ist die Familie gesund?
Der Schneefall macht mir heute Sorgen!
Ich habe einen neuen Hund!

Haben Sie heute schon gelesen
Was in der Tageszeitung steht?
Der Vater ist der Schuft gewesen!
Wie schlecht es um die Menschheit steht!

Heut hab ich wieder viel zu schaffen,
meine Kollegin ist erkrankt!
Von den Kollegen, diesen Affen,
erhält dafür man keinen Dank!

Gut schau’n Sie aus! Was soll ich sagen?
Ich fühle mich heut nicht so toll!
Und meine Frau? Nur weil sie fragen,
verließ mich gestern Nacht im Groll.“

Ich wollte grade Antwort geben,
und reichen ihm zum Gruß die Hand.
Doch kam ich leider nicht zum Reden,
er nickte freudig und entschwand!

(H.B. 2007)
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Beitrag von Harald »

Mißverständnis?

Dein Summen hatte ich vernommen
Und stimmte fröhlich darin ein.
Bist ungeniert zu mir gekommen,
nahmst Platz auf meinem Bein.

Danach konnte ich dich erspüren,
ganz zart an meinem Arm.
Womit konnte ich Dich verführen?
Was macht Dein Herzlein warm?

Die Sonne glänzt in Deinen Augen
Und strahlt zu mir zurück!
Das konnte mir die Sinne rauben,
ich sah darin Dein Glück!

Doch Du, ich konnt‘ es nicht verstehen,
wolltest mein Butterbrot!
Nun schlug ich zu, nicht aus Versehen!
Da war die Fliege tot.


(H.B. 2007)
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Beitrag von Hanna »

Hallo Harald,

Schön, daß Du wieder dichtest. Hast wohl Urlaub? Oder was sind die Auslöser für Deine kreativen Schübe?
Ich habe neulich mal in alten Unterlagen gestöbert und da ist mir ein Blatt in die Hände gefallen, wo die einzigen vier Schüttelreime draufstehen, die ich in meinem Leben zusammengebracht habe. Sie fielen mir an einem Sommertag im Jahr 2003 ein, als ich einen Berg hochlief.
Hier sind sie:

Fühlt sich im Herbst der Bauer mau
dann hilft er nicht beim Mauerbau

Sagt die Frau zum Teppichhändler
gleich haut mein starker Sepp dich, Tändler!

Der Bergmann früh die Steine klopft
und abends seine Kleine stopft

Du kämpfst für deine heile Welt
und hoffst, daß sie ne Weile hält

Seitdem ist mir kein einziger Schüttelreim mehr eingefallen. Ist schon ein ulkiges Ding mit der Kreativität.

beste Grüße

Hanna

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Beitrag von Harald »

Liebe hanna!
Schön, daß auch Du zur "Feder gegriffen hast"!
Meine kreative Pause hatte einige Ursachen: Ich habe zur Zeit in unserer Bezirkspartei viel zu tun gehabt (Umgestaltung der Website, Organisation unseres Öffentlichkeitsarbeiter-Teams usw.), dann war ich gesundheitlich ein wenig angegriffen, ein Freund hatte (und hat) Scheidungsstress und, und, und.
Besonders aber- ich hatte keine Ideen.
Nach einer Diskussion mit Kunstschaffenden und meiner ersten Veröffentlichung eines Gedichtes in einer Zeitschrift ("heut ist der Tod zu mir gekommen" in der Tarantel) hat mich wohl die Muse wieder ein wenig abgebusselt und siehe da... es ging wieder.

Liebe Grüße
Harald
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Beitrag von Harald »

Der folgende Reim ist nicht von mir:

Sie war'n auf einer Liebesreise,
jedoch er war kein Leibesriese!
Er sagte leise: "Reib es Liese!"
uns sie rieb es leise.

lg
Harald
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Hanna
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Beitrag von Hanna »

Hallo Harald,

wwoohw!
das ist ja der doppelte Rittberger!!
Glückwunsch zu deiner Veröffentlichung!

liebe Grüße
Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)

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Beitrag von Harald »

Danke, liebe Hanna!

Liebe Grüße
Harald
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Beitrag von kaktus »

Ich habe auch ein Gedicht das in diese Zeit passt.
Es ist nicht von mir!


Punschgedicht


Im Winter find ich keine Ruh,

Bevor ich nicht was Gutes tu.

Es gibt viel Not auf dieser Welt,

Am besten hilft man da mit Geld.



Nicht mit dem Zahlschein auf der Bank,

Es gibt was Bess´res, Gott sei Dank.

Damit das Helfen mich auch freut,

Hab ich für einen Rundgang Zeit.



Jetzt, im Advent, an allen Ecken

Kann man den Punsch schon förmlich schmecken,

Der heiß und süß und parfümiert

Zum Wohl der Andren `trunken wird.



Im Namen Allahs geh ich´s an

Und spende für Afghanistan.

Dann einen für die armen Kinder

Und für die ganz, ganz armen Inder.



Ich denk an die Malteser Ritter,

Denn deren Leiden ist recht bitter.

Beim Stand vom Lion´s Club, am Graben

Kann ich mich für Rumänien laben.



Rotarier nicht zu vergessen,

Die haben beinah nichts zu essen.

Als nächstes hebe ich mein Glas

Rasch für die liebe Caritas.



Fürs Rotes Kreuz und für die Gruft

Mit Zimt und mit Holunder-Duft.

Ich merke deutlich: Gute Werke

Erfordern sehr viel Kraft und Stärke.



Ein Punsch noch rasch für die Partei,

Als Wechselwähler trink ich zwei.

Dort steht der Herr Bezirksvorsteher,

Bei einem Punsch kommt man sich näher.



Für´s Kinderdorf, für Kommunisten,

Für Asylanten, Terroristen.

Ich trinke gerne noch ein Viertel

Für einen neuen Sprengstoff-Gürtel.



Für Hungernde im fernen China,

Für Araber in Palästina.

Wer Gutes tut, hat immer Recht.

Ein Punsch noch - und dann wird mir schlecht.



Doch ehe ich nach Hause schunkel,

trink ich noch rasch für "Licht ins Dunkel".

Man kann doch wirklich jeden Deppen

Mit Punsch und Glühwein kräftig neppen.



Ich kann die Häferln nicht mehr zählen,

Jedoch, ich muss mich weiterquälen.

Am Stephansplatz werd ich ganz fromm

Und trinke auf den Stephansdom.



Spätabends ladet mich wer ein

Zu Punsch und Keks bei Kerzenschein.

"Doch bitte, komm mit leeren Händen!

Du kannst ja für die Armen spenden."



Am Sonntag dann, in meiner Pfarr

Wird sicher auch der Punsch nicht gar.

Das Geld für das, was uns so schmeckt

Wird in die Renovierung g´steckt.



So trink ich mich durch den Advent.

Ein Wahnsinn, was man dafür brennt!

Doch ist das letzte Geld auch weg,

Ich tu´s für einen guten Zweck.



Ich bin ein hoffnungsloser Säufer,

Und Schuld sind nur die Punsch-Verkäufer.

Den Punsch kann ich schon nicht mehr sehen

Und lass ihn zu Silvester stehen.



Ich habe nur mehr einen Wunsch:

Ich trinke alles, nur kan Punsch.

Den Nächsten gibt es, das ist klar,

Erst im Advent im nächsten Jahr!

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Beitrag von Harald »

Briefe ans Christkind

Liebes Christkind! Also dann:
Ich wünsch mir einen jungen Mann.
Will ihn mir fröhlich einverleiben
und mir damit die Zeit vertreiben!
Dann wird’s mir weihnachtlich zu Mute.
Liebe Grüße, Deine Ute!

Liebes Christkind! Altes Haus!
Wirf bitte meine Frau hinaus!
Ich kann sie lange schon nicht leiden,
doch läßt die Alte sich nicht scheiden!
Ich hoffe, Du gewährst die Bitte,
denn ich hab eine neue Schnitte!

Liebes Christkind! In aller Eile!
Wie wär’s mit eine kleinen Feile?
Dann könnt‘ ich dann in aller Hast
Verlassen diesen öden Knast!
Dann kannst Du später bei mir wohnen!
Ich teile mit dir 5 Millionen!

Christkind! Ich bin wirklich fromm
Mach, daß ich in den Himmel komm‘!
Doch leider fehlt mir oft der Glaube
Trotz meiner großen Bischofshaube!
Und geh‘ ich manchmal doch zum Wirten,
dann sicher nur „Zum guten Hirten“!

So viele Briefe sind zu mir gekommen,
von Dummen, Bösen oder Frommen,
Von Männern, Frauen oder Kindern!
Ich wisch mir damit meinen Hintern!
Denn MEIN Geburtstag der ist heute!
Also schenkt MIR was gute Leute!

(H.B. 2007)
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Beitrag von Harald »

Weihnachtseinkauf

„Franz! Komm her, das mußt Du sehen!
Ist dieses Kleid nicht wahrlich toll?
Meinst Du, Franz, es würd‘ mir stehen?
Oder macht es mich zu voll?“

„Franz! Die Schuhe! Sind die herrlich!
Dieses Rot ist wunderbar!
Schon das Stehen scheint beschwerlich,
Gehen wär‘ eine Gefahr!“

„Franz! Ist das Kristall zu teuer?
Also nein, ich find das nicht!
Franz! Du bist ein Ungeheuer!
Zahlen, das ist Deine Pflicht!“

„Franz! Gefällt Dir diese Brosche?
Also mich hat sie entzückt!
Doch vielleicht nehm‘ ich die große!
Lach nicht so! Bist Du verrückt?“

„Franz! Was willst du in dem Laden?
Franz, was brauchst Du ein Gewehr?“
Franz hat das Gewehr geladen.
Und jetzt lebt Franz nimmer mehr.
(H.B. 2007)
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Beitrag von Harald »

Wer bin ich schon?

Fremd bin ich, unter lauter Freunden.
Freund bin ich, unter allen Feinden.
Feind bin ich, unter den Gemeinen.
Gemein bin ich, unter vielen Feinen.

Was kann ich denn? Was bin ich wert?
Wer bin ich schon, daß Ihr mich ehrt?

Freund bin ich, unter Freunden!
Fremd bin ich, unter Feinden!
Feind bin ich, unter den Gemeinen!
Fein bin ich, unter allen Feinen!

Das bin ich schon! Das bin ich wert!
Drum sagt: was ist daran verkehrt?

(H.B. 2007)
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Beitrag von Harald »

Gebet

Lieber Gott, darf ich Dich fragen
ob Dir diese Welt gefällt?
Daß die Schwachen sich so plagen
und man sie ins Abseits stellt.

Herr im Himmel, kannst Du wollen
all die Kriege, Not und Pein?
Soll ich dafür Achtung zollen?
Fällt Dir eine Antwort ein?

Herrgott, wie soll ich es wissen,
daß Du das Erbarmen sei‘st?
Muß ich Deine Antwort missen,
weil Du einfach keine weißt?

Schöpfer! Wo ist Deine Güte?
Warum stellst Du Dich so taub?
Ist’s Dir gleich, wenn ich so wüte
und dann nicht mehr an Dich glaub?

„Mensch, schweig still! Ich bin das Leben!
Auch wenn es Dir nicht gefällt!
Ich hab Dir in die Hand gegeben
zu gestalten Deine Welt!“

(H.B. 2007)
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Mal eins ohne Reim

Beitrag von Hanna »

Das hatten wir hier noch nicht, die freien Rhythmen.
Erläuterung: Das Gedicht hat einen realen Hintergrund und stammt aus dem Sommer 2005. Es war das letzte Mal, daß ich als Mann mit einer Frau geflirtet habe......

Zwei Blicke gehen Kaffee trinken

Ein Blick -
Frau mit hellen Augen
Blick zurück -
Erkennt mich unbekannt
Blick-Kontakt: Ein paar Worte
Wie spielerisch das geht!
Man leiht sich einen Kugelschreiber
Oder gibt einen Drops
Oder Feuer für die Zigarette
- aber hier doch nicht!
Unruhig kreisen die Gedanken
Das selbständige Auge
Fixiert knapp vorbei.
Was ist an der kahlen Wand so schön?
Weiterer Wortwechsel beiläufig
Fast nichts gesagt - doch alles klar
Die Blicke gehen Kaffee trinken
Warum erzählt man sich
Denn gleich von den Kindern?
Und schon so vertraut
Über Privates, Vergangenes
Vier Augen wissen, nicht heute
Aber bald
Die Hände der Blicke treffen sich
Wie zufällig
Greifen gleichzeitig
Nach Tablett oder Türklinke,
Wer in den Mantel hilft muß
Fremden Rücken, fremde Arme berühren
Warum weicht keiner aus?
Werden doch die Augen sich sattsehen eines Tages
Die Körper sich sattfühlen eines Nachts
Dann die leeren Blicke
Ins Nichts der Gemeinsamkeiten
Wir wandern weiter
Bis in den Tag des nächsten Blicks
Mit neuem Gegenüber
Aus neuen hellen Augen

Oder diesmal aus Dunklen?
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)

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Angel_friend
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Beitrag von Angel_friend »

Das schönste Gedicht
kann nicht so schön sein
wie ein Lächeln.


(wahrscheinlich C.H., etwa 1990)


@Harald
ist das hier nur für eigene Gedichte, oder kann man auch was anderes reinschreiben.
Die Moral ist nur der äussere Anschein von Treu und Glauben, und der Verwirrung Beginn.