Frage an die PreisDUMPER, auch @Sandra und CO

Wieviel Werbung ist nötig? Welche Strategien wirken und welche erzielen einen gegenteiligen Effekt? Positiv- und Negativ-Beispiele, Tips und Tricks und eine offene Diskussion mit denen, um die es geht: den Kunden - hier ist der Platz dafür.
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Morpheus
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Re: Qualitätsdilemma Professionelle Prostitution

Beitrag von Morpheus »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Das ist ein anderer, subjektiver Qualitätsbegriff :-)


Kann es so was, wie einen objektiven Qualitätsbegriff im Paysex überhaupt geben? Ich glaube eher nicht. So einen State of the Art Sex?
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Wer Diamanten nicht mag, wird sie als wertlosen Kohlenstoff ansehen und verheizen (geht das?).


Ja, das geht, wäre aber schade darum! :003
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Ich meine bei Qualität einen intersubjektiven Durchschnitt eines Werturteils so wie bei Sterne-/Meisterköchen. Da soll es ja auch viele geben die sagen: ne Currywurst schmeckt besser/hat für mich bessere Qualität, da werd ich wenigstens satt.


Für mich ist ein wichtiges zugegebenermaßen ebenfalls sehr subjektives Qulitätskriterium "Value for money" und in dieses System passt auch ne Currywurst. :002
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Hat sich die eine evt. zu preiswert verkauft, weil sie ihren Wert nicht kannte/noch neu/jung/unerfahren/unaufgeklärt/ausländisch war?


Womit sich für mich die Frage stellt: Wer bestimmt den Preis dieser Dienstleistung? Der Wert mag auch bei sehr unterschiedlichen Preisen immer der gleiche sein, weil es einfach keinen Absolutpreis gibt und immer im Kontext der Rahmenbedingungen betrachtet werden muss.
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Prostitution ist die Schnittmenge aus zwei Bereichen:
1. Sexualität: Befriedigung, Hingabe und
2. Ökonomie: Business, Marketing, Verkaufen, Geldverdienen, Profitmachen, Existenzsichern.


Deine Betrachtungsweise ist vollkommen richtig, aber nun mal ehrlich: Welchen Kunden interessiert ernsthaft die ökonomische Situation eines Anbieters unabhängig von der Branche? Ich glaub nicht, das ein Freier den Begriff "Deckungsbeitrag" in Bezug auf Paysex richtig interpretiert. :005
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Nur das zweite dürfen wir den Kunden nicht zeigen, weil sie uns sonst als abgefuckte Professionelle meiden :-(


So negativ würde ich das nicht sehen. "Abgefuckte Professionelle " meide ich dann, wenn Preis mit der Leistung in keinem Einklag stehen. Wer gute Arbeit macht, sollte auch gutes Geld damit verdienen!
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Beitrag von annainga »

für mich wäre ein kriterium für objektiv gute qualität z.B. safer sex, eine gewisse sexuelle bildung (bei erektionsproblemen gibt´s so viele kleine tricks, die sollte jede/r sexarbeiterIn kennen. hey, wäre diese werbung erlaubt? ich bringe ihren sch.... zum stehen mit geld-zurück-garantie!). in einem anderen themenbereich gibt´s die idee des gütesiegels.

und der begriff "deckungsbeitrag" interessiert wirklich nicht, wie oft bekomme ich zu hören "ich hätte auch gern XX € stundenlohn" ..... diskussion sinnlos und unerotisch.

leider hat der marc recht @morpheus,

die überwiegenden kunden wollen keine "professionelle". wie oft werde ich gefragt, ob ich das "nur so nebenbei" mache oder "richtig". nüchtern wie ich bin, kläre ich die männer am telefon sofort auf, und sage, dass keine einzige, die in dieser rubrik steht "das nur so nebenbei" mache, denn die kosten für die inserate sind so hoch, das muss ja erstmal wieder reinkommen. ich erkläre den kunden am telefon, dass es eine geschäftsmasche ist von frauen, die genauso wenig "hobbyhure" sind wie ich. ich halte nichts davon, so zu tun als wäre unser job schlecht, sobald man es hauptberuflich macht. und ich verstecke es auch nicht, um ein bild zu erzeugen, das nicht stimmt.

um nochmal zu den "billigangeboten" zu kommen. sicher ist´s nicht toll, an einem termin nur XX € zu verdienen (billigstes angebot in einem bordell, geteilt durch 2, weil ja die hälfte an betreiber/zuhälter geht).

wir hatten dort kunden, die sehr wenig geld hatten, für die XX € ungleich mehr geld war als vielleicht heute für einen kunden, der mir zu XXX € auch noch XX € trinkgeld gibt.

einen ganz süßen stammgast hatten wir dort. er leistete sich einmal im monat einen besuch bei uns, er hatte nicht nur XX € dabei, sondern auch für jede andere dame, die an dem tag noch arbeitete eine rose als entschuldigung, dass er sie nicht wählte. ist das nicht goldig?

so kleine aufmerksamkeiten sind auch sehr viel wert!

liebe grüße aus dem siegerland von annainga

ps was haltet ihr davon, wenn ich mir die diamanten um den hals lege?

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mandala87
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Beitrag von mandala87 »

Hallo :006

der Thread ist ja nun schon ein wenig älter und ich habe auch bislang nur die erste Seite gelesen, finde ihn aber interessant und möchte dennoch etwas dazu schreiben.

Zumal ich soeben auf einen Satz von Ellena gestossen bin, der für mich der wahrscheinlich beste ist, den ich bislang in diesem Forum gelesen haben (und da gab es schon für mich viele gute Aussagen :wink )
Ellena hat geschrieben:Aber ich bemerke immer wieder, das es keinerlei Aufklärung für Neustarterinnen gibt. Sie wissen über Möglichkeiten, Preise und Leistungen überhaupt nicht Bescheid, müssen praktisch das tun was der Arbeitgeber von ihnen verlangt, vielleicht könnte man da bei der Beratungsstelle des sozialen Amtes eingreifen?
Dies wäre doch ein erster Schritt die Situation allgemein zu verbessern.
Ich mach mir diesbezüglich viele Gedanken....
L.G.
Ellena
Ich denke, was Ellena hier anspricht, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick unmassgeblich scheint, ist in Wahrheit etwas sehr wesentliches...

FRÜHER haben das die erfahreneren Kolleginnen mit einer absoluten Selbstverständnis getan; selbstredend wurden neue Mädels (Frauen) angelernt, und Neuanfängerinnen gerad' sowieso! Ohne dem ging gar nichts... und das war auch gut so und wichtig, hat es eine ganze Berufsschicht (die Huren) gefestigt, dass gescheit gearbeitet und dies weitergegeben wird.

Dieses Anlernen bezog sich auf ALLES innerhalb des Etablissements... Preise waren selbstverständlich ÜBERALL einheitlich (jd.falls innerhalb eines Etablissements, d.h. Wohnungspreise waren einheitlich, Laufhausfrauen haben weniger verlangt, aber dafür haben sie auch nicht "richtig" gearbeitet, sondern z.B. Falle schieben statt GV war angesagt).Auch Haus- und Hotelbesuche hatten alle den gleichen Preis, vollkommen egal in welcher Wohnung man sie bestellte.

HEUTE fehlt das leider alles, und das ist imho auch das, was das Geschäft kaputt macht...

Früher wurde nicht nur Praxis im Umgang mit den Kunden und den Kolleginnen (und zugegebenermassen auch den Luden) erlernt, sondern den Huren, die neueingestiegen sind ins Gewerbe lehrte man die HURENEHRE!

Seitdem es das nicht mehr gibt, geht doch alles den Bach runter... zumal sich unheimlich viele Frauen mit fortschreiten der 90er im Gewerbe bewegen, die ihren persönlichen Selbstverwirklichungs-Trip in diesem Dienstleistungsbereich ausleben wollen, und das zeigt sich auch nachhaltig als wahres Gift für alle Huren!!!

Wenn (meiner Meinung nach) nicht eh schon alles zu spät und gegessen wäre in diesem SW-Ressort, wäre es sicherlich sinnvoll, so etwas wie eine einführende Beratung bei einer guten Beratungsstelle für Neuanfängerinnen vorauszusetzen...
Ria hat geschrieben:Wie war das früher ohne Forum und Internet? Wie erfuhr der Gast wo er gut aufgehoben ist oder wo er nur abgezockt wird?
Das ist wirklich eine gute Frage oder auch ein interessantes Thema...

Das hört sich schräg an, aber irgendwie denke ich ziemlich sicher (auch wenn ich nie Gast war *g*) behaupten zu können, dass es das was heute gang und gebe scheint, früher irgendwie gar nicht gab... da kannte man es nicht, Gäste "abzuzocken"...

Die Wohnungshuren, haben den Service gemacht, den sie dem Gast zugesagt haben und haben die Zeit eingehalten und hatten ihre Festpreise, die nicht diskutabel waren.Die Preise waren überall gleich.Klar gab es immer schon Frauen, die den Service mit mehr oder weniger Lust gemacht haben, das ist klar.

Die Laufhaushuren waren eher dafür berüchtigt, die Gäste abzuziehen, was aber ein "offenes Geheimnis" war, denn es war bekannt, dass sie nicht "richtig" arbeiten, enormen Zeitdruck haben und obendrein kobern, dafür waren ihre Preise niedriger, und auch hier konnte mann entspannen.

Dieses ganze Gelaber um "abzocken" ist erst damit entstanden, dass ein arg schräges Angebot unter den Frauen in den 90ern auf den Markt kam, und einige auf einmal anfingen, Blow-Jobs ohne Kondom zu machen, mit den Freiern rumzuknutschen, aus der Reihe scherten und Dumping-Preise einführten, etc. - das ging und geht ja soweit, dass wenn man in manche Freierforen schaut, Gäste sich derweil schon "abgezockt" fühlen, wenn die Hostess keine Ambitionen hat, sich von ihnen die Zunge in den Hals stecken oder sich fingern zu lassen und auf ihre Gesundheit beim Sex bedacht ist...


Ganz ehrlich... meiner Meinung nach, waren wir FRÜHER (selbst mit Zuhältern, die man ja nicht haben musste, ich hatte auch niemals einen) und trotz scheinbar diskriminierender Gesetze für uns SW, einem gemeinsamen, geschlossenen Berufsstand SEHR VIEL NÄHER als wir es heute sind und jemals (wieder) sein werden.


... mein Wort zum Samstag :003
Liebe Grüsse,
mandala87

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Beitrag von mandala87 »

Ergänzung: fällt mir noch ein, möchte es noch rasch beifügen ;)

Ich glaube übrigens, dass die Gäste im Allgemeinen früher zufriedener waren (und auch weniger irritiert vom Markt und den vielen neuen Medien) als sie es heute sind, und die Huren (die weiblichen wie die männlichen sowie Trans) ebenfalls!
Liebe Grüsse,
mandala87

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Beitrag von ex-oberelfe »

Sorry Mandala
Aber was ist "Falle schieben"?
Ich hab den Ausdruck schon mal gehört, und mach mir da so meine Gedanken dazu, aber ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich das selbe meine...wahrscheinlich bin ich dafür noch nicht lang genug in der Branche???
Lg OE
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

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Beitrag von rene-hb »

da zur zeit in diversen postings massiv subjektive meinungen als gloreiche vergangenheit dargestellt werden, möchte ich auch meine meinung kurz darstellen.

von einer "hurenehre" die "nachkobern" oder "falle schieben" als selbstverständliche arbeitsweisen in einigen bereichen der sexarbeit verklärt, möchte ich mich total distanzieren.
weiterhin möchte ich es als totalen fortschritt betrachten, dass nicht mehr die mehrheit der SW für zuhälter arbeiten muss.
eine zeit zu glorifizieren zu der es mehr als heute üblich war, dass zuhälter den ton angaben, ist für mich nicht akzeptabel.
die freie entscheidung ob man als SW arbeiten möchte, welche leistungen man wann anbieten möchte und wem anbieten möchte, wo man arbeiten möchte und in welchem outfit und auch nicht zu unterschätzen die freie wahl des geschäftsmodells und den dazugehörigen preisen, sind errungenschafften auf die ich um keinen preis der welt verzichten möchte.
nur mit diesen freiheiten fühle ich mich in der sexarbeit wohl.

für sehr bedenklich halte ich es ausserdem ein anlernen von neueinsteigerinnen in einem von zuhältern dominiertem system zum zweck der regulierung im sinne dieser zuhälter, mit einer einstiegsberatung von freien & selbstständigen SW oder beratungsstellen gleichzusetzen.

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Beitrag von mandala87 »

Hallo oberelfe :006
oberelfe hat geschrieben:Aber was ist "Falle schieben"?
ich hatte mir gestern schon überlegt, ob ich Falle (schieben) nicht mal ins Sexworker-Wiki eintrage *lach*

(darf man doch, selbst was einfügen, oder?)

Habe jd.falls für's Wiki mal eine kurze Erklärung formuliert, später mal schauen, wie (ob) man frau dort was eintragen kann...



Falle (schieben) nennt man eine vorgetäuschte Sexualpraktik im Prostitutionsgewerbe, die von weiblichen Huren angewandt wird.

Dabei wird dem Kunden von der Prostituierten die Illusion eines Geschlechtsverkehrs vermittelt und der GV somit nur vorgetäuscht.Tatsächlich formt die Hure bei der Falle aber aus einigen Fingern ihrer Hand eine künstliche Vulva, in die der Penis zwischen ihren Beinen eingeführt wird.

Auf Falle wurde vor allem bis Anfang/Mitte der 90er Jahre gearbeitet, weit weniger von Frauen in der Wohnungsprostitution als vor allem von Frauen, die in Bars und Laufhäusern tätig waren.In Laufhäusern war Falle schieben für die Huren sogar Pflicht.

Laufhaushuren, die nicht auf Falle gearbeitet, sondern den tatsächlichen GV mit einem Freier ausgeführt haben, wurden mindestens von sämtlichen anderen Berufskolleginnen geächtet bis teilweise ausgeschlossen und aus dem Laufhaus vertrieben.

In der Wohnungsprostitution war Falle schieben weniger bekannt.
Liebe Grüsse,
mandala87

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Beitrag von mandala87 »

Hallo rene-hb :006

Du führst hier interessante Aspekte auf...
rene-hb hat geschrieben:da zur zeit in diversen postings massiv subjektive meinungen als gloreiche vergangenheit dargestellt werden, möchte ich auch meine meinung kurz darstellen.
Ich vermute mal beinahe, dass Du diese Aussage (auch) vor allem auf meine Beiträge beziehst, die ja zwangsläufig nicht nur von einem "hier und heute" gefärbt, sondern von Erfahrungen über einen längeren Zeitraum geprägt sind.

Da ich die Zeit Ende der 80er Jahre bis hin ins 21. Jhr. nun mal hautnah (sozusagen als Zeitzeugin :003 ) erlebt und miterlebt habe, kann ich mich selbst nicht "auseinanderklamüsern" und zwischen den Zeiten zerteilen (die sich ja doch gewaltig unterscheiden) und mein Leben und meine Berufs- und Milieu-Erfahrung nur als ein Ganzes sehen und wiedergeben, und dadurch fliesst natürlich in Konsequenz auch immer mal wieder etwas aus der Vergangenheit in meine Beiträge ein...

Wenn wir in diesem Gewerbe nicht vollkommen im Sodom und Gomorra, in Diktatur ausländischer (vor allem osteuropäischer) "Manager", in Preisdumping, "ohne"-Service, und all dem, was nicht nur das Geschäft und die Huren kaputt macht untergehen möchten, gibt es meiner Meinung nach nur einen Weg, der ausserdem gesellschaftlich und gesellschaftspolitisch auf mehr Anerkennung stossen kann, und das ist ein Stück weit "Zurück in in die Zukunft"...
rene-hb hat geschrieben:von einer "hurenehre" die "nachkobern" oder "falle schieben" als selbstverständliche arbeitsweisen in einigen bereichen der sexarbeit verklärt, möchte ich mich total distanzieren.
Da gebe ich Dir vollkommen recht und bin Deiner Meinung!

Vielleicht habe ich mich auch mißverständlich ausgedrückt...

Selbstverständlich dienten Nachkobern und Falle schieben nicht unbedingt der Hurenehre (zumal diese Praktiken in der Wohnungsprostitution nicht gerne gesehen wurden, sondern im Laufhaus gang und gebe waren); auch vor 10 Jahren distanzierten sich viele Frauen, die in der Wohnung gearbeitet haben, klar davon.

Der Begriff Hurenehre zielte vor allem darauf ab, klar zwischen Beruf und Privatleben der SW zu differenzieren.

Ich finde einfach, das geht uns vollkommen verloren und verkommt derweil immer mehr.Wir waren diesbezüglich früher wesentlich moderner und fortschrittlicher als wir es heute sind, und gehen doch nicht nach vorne, sondern entwickeln uns zurück.Gleichzeitig streben wir es aber an, von der Gesellschaft anerkannt zu werden... wie soll das gehen?

Das ist doch ein Paradoxum und ich kann da ehrlich gesagt auch jeden soliden Menschen verstehen, zumal wenn er sich überhaupt nicht mit dem Gewerbe auseinandergesetzt und auch keine Ambitionen dazu hat, wenn er ein negatives Bild von uns SW hat, da wo wir jetzt stehen.
rene-hb hat geschrieben:weiterhin möchte ich es als totalen fortschritt betrachten, dass nicht mehr die mehrheit der SW für zuhälter arbeiten muss.
Ich finde, das geht an der Realität vorbei, rene...

Ich bin sogar der Überzeugung, das HEUTE sehr viel mehr SW Zuhälter haben, als es früher der Fall war!

Es ist doch keineswegs so, dass Huren (weibl. wie männl.) früher gezwungen waren, einen Zuhälter zu haben!!!

Hinter fast allen Läden standen zwar Männer (die übrigens dafür gesorgt haben, dass NICHT "ohne"-Servie angeboten und NICHT unter Preis gearbeitet wurde, nur um das mal richtig zu stellen!), aber geführt wurden die Läden fast alle von Frauen (meist den Frauen dieser Männer, nicht selten miteinander verheiratet oder den sog. Brandpartien, Hauptfrauen).

Ich weiss nicht, wie es vor Mitte der 80er Jahre war, aber ab dato haben die wenigsten Frauen mit einem Zuhälter gearbeitet oder einem Beschützer (ich spreche von Wohnungsprostitution, auf der Strasse sah es vermutlich anders aus), es wurden eher noch vollkommen solide Männer von manchen Frauen zu (möchte-gern) "Zuhältern" gemacht, was aber heute auch nicht anders ist.

Das Bild, dass jede Frau nur mit Zuhälter arbeiten konnte und gearbeitet hat, ist schlichtweg falsch.

Die Zuhälter (und zwar die eher nicht so netten), kamen erst mit den Osteuropäerinnen nach Deutschland (kann mir vorstellen, nach Österreich auch).Kaum eine Osteuropäerin kam und kommt "alleine" nach D.Und schau' mal, wie viele Osteuropäerinenn derweil hier arbeiten, ergo stehen auch viel mehr Männer dahinter...
rene-hb hat geschrieben:eine zeit zu glorifizieren zu der es mehr als heute üblich war, dass zuhälter den ton angaben, ist für mich nicht akzeptabel.
Liegt sicherlich in der Natur, dass man dazu neigt, die Vergangenheit zu glorifizieren, aber ich denke ich verglorizifiere sie in diesem Gewerbe keineswegs, sondern führe nur Vergleiche an.Und dahinter kann sich das Gewerbe heute leider grossenteils einfach verstecken :(

Wie gesagt, dass Zuhälter "den Ton angaben", kann ich definitiv so nicht bestätigen, und wenn sie es getan haben (die heut kaum mehr existenten Altluden), dann war es für das Gewerbe (und für die einzelne Hure) nicht verkehrt im Vergleich zum Sodom und Gomorra in 2007!.

Heute ist es doch viel mehr so, dass die Zuhälter den Ton angeben und zwar die ausländischen Zuhälter, denn durch diese haben wir doch Dumpingpreise, "ohne"-Service und diesen ganzen Mist, der alles kaputt macht, was bis noch vor nicht allzu langer Zeit noch gut war...

Das soll kein Plädoyer an die Zuhälter von früher sein (ich hatte niemals einen, und die allermeisten meiner Kolleginnen auch nicht), einfach nur mal eine Richtigstellung.
rene-hb hat geschrieben:für sehr bedenklich halte ich es ausserdem ein anlernen von neueinsteigerinnen in einem von zuhältern dominiertem system zum zweck der regulierung im sinne dieser zuhälter, mit einer einstiegsberatung von freien & selbstständigen SW oder beratungsstellen gleichzusetzen.
Das sehe ich überhaupt nicht so, im Gegenteil, denn das Anlernen von Neueinsteigerinnen würde eben besonders auch diese selbst! vor Zuhältern und Zuhälterei, vor dumping, ohne Kondom arbeiten, ihre Seele verkaufen für 30 Euro etc., schützen!
Liebe Grüsse,
mandala87

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Was sagt man in Östereich zu "Falle schieben"?

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Beitrag von Zwerg »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Was sagt man in Östereich zu "Falle schieben"?
Ich kenne den Ausdruck und dessen Bedeutung - (obwohl ich nicht sehr viele Kontakte zur Sexarbeiterszene hatte). Liegt wahrscheinlich daran, dass ich ein wenig älter bin :-(

Ich denke, dass der Ausdruck irgendwann in Vergessenheit geraten ist und wie ja oben beschrieben wurde, wird diese Praxis Heute eher selten angewandt, bzw. das Wissen darüber nicht mehr weiter gegeben.

Christian

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Beitrag von Maja1963 »

Hallo liebe Gemeinde
mit Interesse hab ich jetzt mal hier eure Berichte gelesen und mußte dann aber feststellen, das es sich ja um Ö handelt. Ich bin aus der BRD und muß euch sagen, das auch bei uns allen der Preisdumping stattfindet. Nicht nur in Österreich. Ich habe da so meine eigene Meinung und werde mit diesem Bericht bestimmt irgendwie an den Pranger gestellt werden und den einen oder anderen Betreiber im Genick sitzen haben. Aber dieses Forum ist ja dafür da das man hier mal seine Meinung zu Blatt bringen kann. Ich bin selber Betreiberin, aber bei mir arbeiten nur Mädels in den WHG auf 60 / 40. Denn: Vielen Betreibern ist es doch egal wie die Frauen die die WHG auf Wochenmiete anmieten ihre Preise machen, sie holen wöchentlich die Miete ab und gut ist. Der Betreiber hat doch auf jeden Fall sein Geld im Vorraus. Die Frau muß selber Werbung schalten, was ja nicht billig ist in diesem Gewerbe und für alles andere auch noch aufkommen muß. Dann geht die sogenannte Dame natürlich auf Masse um erst mal die Unkosten wieder hereinzu bekommen. Dann wird schon mal ne Hochzeitsnacht für 50 Euro angeboten. Wenn die Dame neu ist in einer Region, dann rennt natürlich erst mal jeder Freier zu der Dame und somit hat sie ihre Unkosten wieder drinn, wenn Sie dann noch gut ist, hat sie mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Wenn alle Betreiber mal in der Lage wären, sich an einem tisch zu setzen, dann würde das auch ein Ende haben. Ich fange in meinen WHG auch mit 30 Euro an, aber: keine Hochzeitsnacht. Für 30 Euro zieh ich mich noch nicht mal aus. Und wenn der Freier mehr haben will, soll er mehr zahlen. Er kann ja auch nicht zum Schlachter gehen, und 10 Euro auf den Tisch legen und sagen, ich möchte aber anstatt der 2 Koteletts noch 4 dazu haben, aber mehr zahlen will ich nicht dafür.
Qualität hat seinen Preis. Es muß alles stimmen damit ich mit meinem Preis mithalten kann. Service, Ambiente, Sauberkeit. Wenn alles passt, ist der dementsprechende Gast auch gerne bereit zu zahlen,weil er es zu schätzen weiß. Wir hören auch sehr oft am Telefon.: Ihr seid ja teuer! Bitte dann solll er woanders hingehen. Aber derjenige ist dann am ersten am schreien, wenn er über den Tisch gezogen wurde, wo er nur fürs klingeln schon 30 Euro zahlen mußte. Oder wenn die Dame nach 10 min schon voll Interesse auf die Uhr schaut.
Tut mir wirklich leid wenn es hier keiner gerne hört aber es ist ( für mich ) TATSACHE, dass es in wenigen Jahren keine Mittelschicht mehr geben wird.
Es gibt doch schon gar keine Mittelschicht mehr, es gibt doch nur noch diejenigen die oben oder unten sind. Bei der DM konteste Du noch sagen: Mittelschicht, aber der Euro hat doch alles kaputt gemacht. Das einzigste was regulär umgestellt wurde beim Euro sind die Löhne, da hat man sich die Mühe gemacht genau auszurechnen was man in Euro bekommt. Bei allen anderen sachen hat man doch nur das € Zeichen gegen das DM Zeichen ausgetauscht. Aber das wollen die Politiker natürlich nicht wahr haben, und wir alle schweigen.
Profi zu sein bedeutet für mich, auch Kunden, die einem nicht so liegen, ein bestmögliches Service zu bieten, mit sympathischen lieben Männern kommt ja fast jede klar, oder?
DA hast du wohl recht mit. Wenn ich meinen Job liebe, muß ich mich als SW jedem Gast neu anpassen, auch wenn ich danach duschen muß, aber nur so ist gewährleistet das er wieder kommt und mir meinen Unterhalt bezahlt. Ich persönlich sehe diesen Job als Dienstleistung. Wenn ich einen Handwerker zu mir nach Hause hole, dann erwarte ich schlicht und einfach einen guten Service für mein Geld. Macht er fusch, werd ich ihn nie wieder holen. Die Damen die aus den Ostblockstaaten zu uns kommen (müssen), für die ist es in ihren Ländern doch viel Wert mit 100 Euro nach hause zu kommen. Außerdem sind es doch die Reisefrauen, denen es egal ist, was ihre festen Kollegen verdienen und wie einige von ihnen die Freier abzocken. die sind nach 2 Wochen verschwunden und nach einem viertel Jahr kommen die mit anderen Namen wieder um das gleiche Spiel zu machen. Da die Damen natürlich neu sind, und der Gast mal wieder "Frischfleisch" haben möchte rennt natürlich alles hin. Wir "normalen" haben dann weniger Einkommen und können auch nicht mit den Preisen runtergehen, denn einmal unten, immer unten. Und dann verkauf ich mich unter Wert. Meine Einstellung: Grenzen zu, Betreiber an einen Tisch und endlich mal Tachelss reden. Damit dieser Preiskampf endlich ma ein Ende hat. Als nächsten Schritt, dann ALLE Prostituierte zusammen fügen und auf die Straße gehen vor unseren Politikern, vieleicht erkennt man ja den einen oder anderen als Stammgast. Um denen endlich mal die Augen zu öffnen, nicht nur um unsere Standpunkte verfestigen zu lassen, sondern auch noch den Euro den Krieg zu erklären. In diesem Sinne euch einen schönen Sonntag aus dem schönen BRAUNSCHWEIG. Maja

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Beitrag von mandala87 »

Hallo Maja,

ich habe meinen Text mal auf ein Minimum gekürzt, eigentlich war ich schon wieder dabei, einen halben Roman zu verfassen *lächel* aber ich muss doch mal fragen, was genau Du beanstandest? Wenn ich es richtig verstehe, beklagst Du unterpreisiges auf Masse arbeiten...

Mal ehrlich, unter uns zwei Betschwestern... machen die Mädels, die bei DIR arbeiten, denn etwas anderes, als das, was Du hier gerade anprangerst???

Ich lese, dass es in Deinen Wohnungen mit dem Service ab 30,- beginnt...

Von 30,- hat eine Mitarbeiterin bei Dir 18,- (!) minus Steuer- und Sozialabgaben!!

Wofür gehen die SW da überhaupt auf's Zimmer? Für was prostituieren sie sich?

* und selbst bei einem etwas höherpreisigen Service, nehmen wir an 50,- (100%) macht es kaum einen Unterschied, denn was bleibt von 30,- (60%) minus Steuer- und Sozialabgaben übrig?? (andere Kosten lasse ich mal ganz ausser acht an dieser Stelle).

Ich denke, eine SW, die für diese Beträge (!) anschaffen geht, muss in immens grosser finanzieller Not sein... :happy9




* bei dem Kommentar "Grenzen zu", bin ich ehrlich gesagt zusammengezuckt... (das hat mich spontan an "Mauer wieder aufbauen und Schießbefehl geben" erinnert)
Liebe Grüsse,
mandala87

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Maja1963
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Preisdumping

Beitrag von Maja1963 »

Hallo Mandala,
da hast du vermutlich Recht. Wenn es dann so wäre. Ich gehe selber mit auf Zimmer und weiß was es bedeutet, seinen Hintern für andere herzugeben ( ist jetzt aber nicht wortwörtlich so gemeint) Wenn wir einen Service für 30 anbieten, geben meine Mädels nur 5 € davon ab. Dieser Service ist auch NUR: Handmassage, Quickie, Französisch mit Schutz. Kein Ausziehen, kein Küssen, Kein angrabeln. Es wäre ja fies von mir, von diesen 30 euro auch noch 40 % behalten zu wollen. Lies bitte die anderen Berichte von mir, dann weißt du was ich an Kosten trage. Wir machen abends abrechnung, oder je nach Arbeitszeit des Mädchens, und ich rechne immer zu Gunsten der Mädels ab. Immer. Also wenn ein Mädel mit 134 Euro zahlen müßte, bekomme ich abe nur 130. Am Ende ist es aber so, das die Mädels dann ihre vollen 30 Euro behalten können. Es ist auch schon vorgekommen, das ich zu den Mädels gesagt habe, wenn sie Geburtstag hatten, ihr braucht heute keine Abgaben zu leisten, außer 5 Euro für Wäschegeld, seht es als Geburtstagsgeschenk. Oder wenn mal trockene Zeiten sind, was ja überall passiert, das ich dann einen tag keine Abgaben genommen habe, weil ich weiß was die Mädels zahlen müssen um selber zu überleben. Doch mal im Ernst, sehr viele Mädels leben auch besser als die Betreiberin, oder?
Mit den Grenzen wieder zu machen, das war nicht so gemeint wie ich es geschrieben habe. Im Grunde genommen, können die armen Mädels ja nichts dazu, das sie verdonnert werden hier ihre Dienste anzubieten. Jedenfalls ein teil davon nicht. Aber ich muß mal schauen, ob ich im Netz noch den Artikel oder die WErbung finde, und dann kann man doch auch verstehen was ich meine und was unsere Preise kaput macht. In BS gibt es eine Dame, die aus Rußland kommt, bietet eine Std für sage und schreibe 75 Euro an, inkl allem. Bei 2 Männern ist der Std Service pro Mann auch bei 70 Euro, und bei Bedarf auch VK ohne Schutz. Vielen Dank. Und die Männer gehen dahin, wie bitte kann man sich denn vor sowas schützen? Ich weiß doch auch nicht wo der Freier vorher war, wenn er zu mir kommt. War er bei ihr und hat ohne Gummi gepoppt. Darüber sollte man mal nachdenken, doch wenn man es macht, vergeht einem die Lust am Sex. Also Augen zu und durch. Und stillhalten und zusehen, wie die Gäste weniger werden, und dann das aufgeben wobei man lange gekämpft hat? Wenn wir uns das alles gefallen lassen, können wir doch auch gleich zu machen. Beispiel: Bei C & A hängt ein super Pulli für 120 Euro, bei Aldi gibt es den gleichen für 45 €. Wo wird man ihn kaufen? Um den Preisdruck stabil halten zu können muß man organisieren, highlights anbieten, immer etwas haben was andere nicht haben, damit man seine Gäste nicht verliert. Es kommen immer mehr neue dazu, die mit den Preisen runter gehen, und die nicht fragen: Wie überlebst du eigentlich? Wir mußten uns so oft schon anpöbeln lassen wegen unserer Preise, gut dann sollen die woanders hingehen, aber auf Dauer, um alles halten zu können, kannst du auch nicht auf dem Standpunkt bleiben. Und irgendwann bist du gezwungen darüber nachzudenken: geh ich mit den Preisen runter? NOCH haben wir unsere Gäste, die mit allem zufrieden sind und die immer wieder kommen, NOCH. Aber es gibt immer einen besseren!
Nicht böse sein, mit den Grenzen, aber ich rede offen, warum können sich unsere Kolleginnen aus den Ostblockländern nicht an unsere Preise anpassen? Das würde mich mal interessieren. Weil denen es scheiß egal ist? Weil dort unser Geld mehr wert ist, als hier? Weil sie dazu gezwungen werden? Weil sie sich unter Wert verkaufen müssen? Es gibt nicht unter diesen Kolleginnen schwarze Schafe, sondern auch in den eigenen Reihen unter Deutschen Kolleginnen, aber warum machen die sowas? Um einfach auch ne Chance zu haben geld zu verdienen? Weil auch sie in der Zwischenzeit ums nackte Überleben kämpfen müssen? Denn Vater Staat will ja seine Taschen auch voll bekommen. Euch noch einen schönen Abend und liebe Grüße. Maja

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Beitrag von kaktus »

@Maja,
ich glaube der Preis hat auch mit Qualität zu tun.
Gerade bei SW finde ich das die Qualität vor Quantität stehen soll.
Es kann doch einer SW nicht egal sein ob sie für den gleichen Preis einen oder fünf Kunden hat?

Du schreibst "warum können sich unsere Kolleginnen aus den Ostblockländern nicht an unsere Preise anpassen?"
und gibst auch gleich die Antwort! " Weil dort unser Geld mehr wert ist, als hier" 1Euro ist 4!

Warum kann man das Angebot nicht trennen?
OK ich gehe zu Aldi um billig zu kaufen aber ich bekomme dort bestimmt keine Delikatessen.
Wenn ich das möchte gehe ich in einen Feinkostladen.

Satt kann ich da oder dort werden aber ob es auch so schmeckt?

LG Kaktus

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Re: Preisdumping

Beitrag von mandala87 »

Hallo Maja, ich habe jetzt mehrere Anläufe gemacht, auf Deinen Beitrag zu antworten... das fällt mir aber nicht leicht, denn ich möchte nicht unsensibel sein und besonders nicht, dass Du womöglich den Eindruck gewinnst, dass ich Dir etwas möchte...

Aber ehrlich gesagt, ich bin geschockt... über die genannten Konditionen von 30 (!) Euro für einen Service mit GV oder Frz. in der Wohnungsprostitution in Deutschland...

Eigentlich fehlen mir die Worte... und das ist selten... :happy9

Maja1963 hat geschrieben:Es gibt nicht unter diesen Kolleginnen schwarze Schafe, sondern auch in den eigenen Reihen unter Deutschen Kolleginnen, aber warum machen die sowas? Um einfach auch ne Chance zu haben geld zu verdienen? Weil auch sie in der Zwischenzeit ums nackte Überleben kämpfen müssen?
Und das soll eine Basis dafür sein, die Prostitution anzuerkennen, geschweige denn als Beruf anzuerkennen... ?

Mein spontaner Gedanke ist hier ehrlich in meinem tiefsten Inneren, Ausstiegshilfe aufzusuchen oder anzubieten...


Ich muss Deinen Beitrag erst noch mal auf mich wirken lassen... bitte sei mir nicht böse für meine ehrlichen Zeilen, aber ich bin wirklich sehr berührt im Moment...
Liebe Grüsse,
mandala87

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Maja1963
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Beitrag von Maja1963 »


Guten morgen, Mandala und Kaktus.
Ein jeder hat ein Recht auf seine Meinung, und ich bin froh das ich mal eine andere Meinung höre. Geschockt? Warum? Weil ich versuche mit den Preisen mitzuhalten um monatliche Aufwendungen von 5600 Euro zahlen zu können? Meint ihr das es mir Spaß macht einen Service für 30 € anzubieten? DAS es UNS Spaß macht? Bestimmt nicht. Und wir können von Glück sagen, das es nur wenige 30iger gibt die zu uns kommen. Ich hatte ja gesagt, das wir Gäste haben, die uns und unseren Service zu schätzen wissen. Sie schätzen unser Preisleistungs Verhältnis, wenn es nicht so wäre, würde ich ja meine Wohnungen nicht mehr haben. Wenn es nach mir ginge würde ich die Std unter 300 Euro gar nicht anfangen. Aber ich möchte nicht gesteinigt werden, denn das ist hier oben in BS und Umgebung reinweg schier unmöglich. Das könnt ihr mir glauben.
zum Thema Aldi: Wußtet ihr das viele Markenfimen einen Vertrag mit Aldi geschlossen haben und sich bereit erklärt haben, 1 mal die Woche für Aldi abzupacken? Der Silberkaffee bei Aldi, ist Tschibo oder Eduscho, weiß ich jetzt nicht so genau. Bei uns hier oben gibt es das Hannoverboard, ein Board nur für Freier. Ein bekannter von mir hat mir dort mal ein paar auszüge gedrückt. Was diese Freier von sich geben untereinander läßt hin und wieder auch an deren Geisteszustand zweifeln. Eine Wohnung hier in BS hatte einen Service für 250 Euro angeboten, 45 min mit 2 Frauen. Er erzählte davon im Netz und wurde prompt diskreminiert von seinesgleichen, ob er denn die Preise kaput machen wolle. Er sei ja wohl nicht mehr ganz bei trost, soviel zu zahlen. und wenn andere das mitbekommen würden von den Mädels, dann würden alle ihre Preise anziehen. Hier oben ist das Verhältnis Lohn / Leben ein großer Unterschied. Wenig Lohn aber alles andere teuer. Wenn eine Kollegin für uns einen perfekten Service für 100€/STD anbietet, und das auch noch bei Ladies unter Testberichte läuft, dann haben wir doch gar keine Chance mehr, weil wir die STD 130€ nehmen. Wir verkaufen uns unter Wert bestimmt nicht. Aber wir müssen uns hier oben an die anderen Preise anpassen, sonst haben wir keine chance. Ab Januar nächsten Jahres bieten wir den Service für 30 nicht mehr an, (da sowieso nicht so viele danach fragen) das haben wir uns Ende letzter Woche überlegt und wir werden den STD
Preis auch erhöhen müssen. Ich habe gehört in Basel zahlt man für eine STD 320 Euro. Wißt ihr was davon?
Warum soll ich Aussteigen? Weil ich mithalten muß? Hannover ist unsere größere nähere Stadt. Ca 30 bis 40 min von uns entfernt. Es hat sich schon rumgesprochen das dort die Preise noch niedriger sind als in BS. Den Rückgang der Freier hat man bemerkt. Lest doch man die Testberichte bei Braunschweigladies. www.Braunschweigladies.de und dann geht auf Testberichte in der Suchleiste auf der linken Seite, dann klickt mal Niedersachsen an. Lest mal was für preise da stehen unter den einen oder anderen Testberichten. Und dann achtet mal auf die Nationalität der Damen. WIR haben gar keine Chance mehr unsere Preise der Quantität und Qualität anzupassen. Schaut euch meine HP an wie die WHG ausgestattet ist, was für Liebe zum Detail darin steckt. Ich inseriere nach neuen Frauen, auch Reisefrauen, doch hier gönnt man mir meinen Erfolg nicht und es werden von Bestimmten Personen in BS die Damen regelrecht gewarnt vor uns/mir. Und dagegen kann ich mich auch nicht wehren. Dann mußt du erst mal Mädels finden, die nicht auf Abzocke arbeiten, die Zuverlässig sind und auf die man sich verlassen kann. Nicht jeder hat eine gesunde Einstellung so wie ihr. Vor dir können sie ja super lieb sein, und was machen sie im Zimmer mit dem Gast? Ich bin da nicht drinn und kann es beobachten. Hinterher liest man einen Testbericht und es gibt Einträge ins Gästebuch meiner HP, dann ist das Kind aber schon in den Brunnen gefallen und die Ladie ist mir nichts dir nichts von einer Minute auf die andere Verschwunden. Oder sie wird mal von einer anderen Wohnung als KUCKUCKSEi bei mir reingesetzt, um die Gäste schlecht zu behandeln, oder abzuziehen. Wie willst du kontrollieren, das sie NICHT bei einem anderen Betreiber arbeitet? Da mußt du als Betreiber schon Vertrauen fassen, was dann sehr enttäuschend sein kann, weil man dir deinen Erfolg nicht gönnt. Hab ich alles schon gehabt. Und Wochen später erfährt man durch Zufall von einem Gast die traurige Wahrheit. Du hast als Betreiber/in immer die Arschkarte gezogen wenn du in kürzester Zeit etwas erreicht hast, und du mußt dafür bluten wenn du es halten willst. Abzüglich aller abgaben bleibt mir ein Wahnsinniger Std Lohn von sage und schreibe zwischen 2,65 und 3,15 Euro. Dafür das ich täglich am kämpfen bin, gegen den Preisdumping, für meine Mädels. Welcher Chef arbeitet für diesen STD LOHN? Liebe Grüße. Maja

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annainga
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Re: Nicht realisierbar

Beitrag von annainga »

Maja1963 hat geschrieben:Weil ich versuche mit den Preisen mitzuhalten um monatliche Aufwendungen von 5600 Euro zahlen zu können? Abzüglich aller abgaben bleibt mir ein Wahnsinniger Std Lohn von sage und schreibe zwischen 2,65 und 3,15 Euro. Welcher Chef arbeitet für diesen STD LOHN? Liebe Grüße. Maja
das arbeiten einer ehemaligen oder noch mitarbeitenden sexarbeiterin sollte ein aufstieg in der karriereleiter sein. du scheinst einige dinge falsch zu machen. hast du umsatz/kosten/gewinn in einem "guten verhältnis"?

du schreibst, du "schenkst" bzw. erlässt den frauen öfter geld. bei deinem 30er-angebot z.b. blicke ich bei der abrechnung nicht durch. nehmen wir an, ich arbeitete bei dir, hätte 2 gäste, die mich mit 120,- € die stunde bezahlen und ich muss einen festgelegten prozentsatz bezahlen. eine kollegin hat 6 30,- € gäste und muss dann nichts zahlen? oder nur beim ersten mal? mich würde ein abrechnungssystem, das du je nach dem unterschiedlich handhabst, abschrecken.

deine aussagen, dass du den frauen oft etwas erlässt oder teure geschenke machst, dann sagst, du lebtest schlechter als deine frauen, finde ich widersprüchlich.

ich glaube nicht, dass kunden in der sexdienstleistung zurückgegangen sind, ich glaube das verlagert sich.

seit meinen beginn vor 5 jahren habe ich erlebt, dass sich sehr viele kolleginnen selbstständig gemacht haben. fast jede vernunftbegabte frau fragt sich irgendwann, warum sie die hälfte abgeben soll. vielen kunden ist es sehr wichtig, dass ich nicht für eine agentur arbeite oder einen betreiber, ich werde oft dannach gefragt, ob ich privat anbiete. (wobei ich auch das verneine, ich sage, dass ich als beruf sexarbeiterin bin, aber selbstständig).

gerade in der sexarbeit ist es einfach, sich selbstständig zu machen. diese chance nutzen viele, weil auch viele kunden lieber selbstständig arbeitende frauen buchen. ich denke, das ist mit ein punkt, den betreiber oft verkennen. das "problem" (nur aus betreibersicht) komplett auf migrantinnen zu schieben, halte ich für falsch.

dass die preise bei euch in braunschweig schlecht liegen, wusste ich bisher nicht, aber inzwischen weiß ich von einigen regionen, in denen der preis etwas niedriger liegt. ich habe selbst hier eine kollegin, die im appartment arbeitet und für 30,-€ anbietet. dadurch zieht sie ein ganz bestimmtes klientel an kunden heran. männer, denen unsere dienstleistung wenig wert ist. die auch von diesem betrag noch rabatte erwarten.

wielange arbeitest du schon als betreiberin @maja?
verzeih, wenn du es schon gesagt hast, momentan sind hier jeden tag so viele neue beiträge, da überliest man schon mal was .....

liebe grüße von annainga

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Beitrag von Maja1963 »

Hallo annainga,
Ich bin seit letztes Jahr Mai als Betreiberin tätig. Weißt du ich gebe selber zu das ich einen großen Fehler gemacht habe oder mache. In dem ich mehr an die Frauen denke, als an mich. Denn umgekehrt wird es bei den Mädels nicht sein. Jeder muiß ja an sich selber denken, doch ich versuche die Mädels nicht auszubeuten. Mit den 30iger, sagte ich ja schon, das wenige Gäste danach verlangen. Sie steigen bei 50 ein. Und deswegen laß ich den 30iger ja auch nächstes Jahr Januar wegfallen. Ich habe 8 Mädels aufgeteilt in 2 Whg. Wir haben jeden Tag im Durchschnitt unsere 10 bis 13 Gäste. Das spricht schon mal für uns. Aber dadurch das der Euro nicht mehr viel wert ist, werden natürlich nur vorwiegend kleine Preise gebucht. Als Betreiberin muß ich täglich für beide Whg 280 an Wirtschaftsgeld einnehmen um alle Unkosten decken zu können. Kommt ein Tag mal raus mit 150, mach ich 130 minus, was ich den nächsten tag wieder drinn haben muß, also sind es am folgetag 310. du verstehen?
Weißt du wenn ich es ändern könnte, würd ich es tun. Aber dann sitz ich wahrscheinlich alleine auf 2 Whg. Ich persönlich möchte oder würde gerne mal woanders arbeiten, in einem anderen Land, aber dann stellt sich mir wiede die Frage, läuft der laden so wie ich es gerne hätte? Denn das Gegeteil hab ich schon gehabt, als ich mir 2 Wochen Urlaub gönnte. Ich hab auch angefangen zu arbeiten, weil ich die Kariereleiter hoch wollte, doch momentan steh ich seit geraumer Zeit auf einer sprosse und es geht nicht weiter. Wie gesagt ich möchte eine WHG auf Wochenmiete vermieten, damit ich in der großen Whg auf Schicht arbeiten kann, aber man blockt alle Damen von mir ab. Da hab ich Beweise für, und es ist so schwer dagegen anzugehen. Ich bin ein Mensch der möchte in Ruhe und Frieden mit den Mädels Geld verdienen, aber es geht nicht, wenn man in Dinge hineingezogen wird, wofür man aber überhaupt nichts kann. Aber das wäre hier schon wiede ein anderes thema. Liebe Grüße von Maja

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Beitrag von annainga »

ein gesunder egoismus ist nicht nur die grundlage für eine stabile persönlichkeit, in deinem fall scheint sogar das geschäft dadurch ruiniert zu werden.

jetzt sag ich mal was böses: die betreiberInnen, die ich kenne, sind größtenteils unzufrieden, jammern, schimpfen über die frauen. meine ebenfalls selbstständigen kolleginnen sind wesentlich zufriedener.

und wer blockt damen von dir ab?

liebe grüße, annainga

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Beitrag von Maja1963 »

Das ist doch nicht böse was du sagst. Und ich schimpfe auch nicht über meine Mädels. Warum sollte ich das tun? Ich schimpfe über andere Kolleginnen, die sich unter Wert verkaufen, und somit die Geldgeier auf ihrer Seite haben, auch wenn die Freier Geld haben, gehen sie doch dahin wo sie mehr für wenig Geld bekommen. Es kommen viele Geschäftskunden zu uns, mit teuren Uhren oder dicken Autos, und diese Typen handeln noch, sie versuchen es jedenfalls, weil wir für diese Leute müll sind. Wir lassen aber nicht mit uns handeln, und somit gehen sie wieder. Wir müssen uns an die Preise anpassen, die hier oben in der Region herrschen, damit wir überleben können. Eine stabile Persönlichkeit bin ich durchaus, und wenn ich mein Geschäft selber ruinieren würde oder wollte, dann würde ich viele Dinge anders anpacken, das kannste glauben. Die Anzeigen in der hiesigen Zeitung haben sich in 6 Monaten verdreifacht, Litauen, Ukraine, Finnland, Norwegen, Holland, alle neuen EU Länder haben freie Bahn. Ganze Organisationen stehen dahinter. Und wir stehen da und beten das die Geschäfte weiter gut laufen und wir unsere Preise konstant stabil halten können. WER hat den Angefangen mit dem Tabulosen Service? Die Deutschen Mädchen? Nein, bestimmt nicht. In ihrem eigenen Land sind sie wirklich nur noch Sexsklavin für Freier, die wenig ausgeben möchten und viel erwarten. Früher wurden Hexen verbrannt, sicher, aber früher gab es keine ZK oder F bei der Dame. Da wurde Geld gemacht und die Freier zahlten, ohne zu Handeln, denn wer gehandelt hat, flog raus und hatte den Zuhälter im Genick. Heute? Was ist heute? Die Zeiten haben sich geändert. Jetzt macht ein Mädels alles fürs Geld, läßt sich fingern, laßt sich die Zunge bis zu den Mandeln stecken nur damit es überhaupt Geld verdienen kann, denn wenn du nichts bringst, hast du keinen Gast. Dann muß du schon Edelhure sein, und wirklch top aussehen, damit du deine Forderungen so stellen kannst wie es sich gehört und vor allem was du dir wert bist, aber
dann hätte man von Anfang an alles ändern müssen. Vieleicht liest man etwas Agression hier im text, es ist nicht bös gemeint, aber das ist mein Standpunkt und den teilen mit Sicherheit sehr viele meiner Kolleginnen auch. Mit dieser Meinung steh ich nicht alleine da. Ich habe nichts gegen Ausländische Kolleginnen, aber Verdammt nochmal sie sollen auch zu gleichen Konditionen arbeiten wie wir, damit wirklcih alle wieder ne Möglichkeit haben. Alle Preise gleich ziehen, dann ist der Kampf vorbei des preisdumpings, Mit lieben Grüßen Maja