@Kasharius
Super, ja man muss schon in die Materie völlig eingetaucht sein um sinnvoll helfen zu können. Vordergründig haben wir einen Informationskrieg, aber im Hintergrund stehen die Reihen doch noch geschlossen auf liberale Demokratie. Aber wie lange noch?
Ich habe auch ein Problem damit, daß es eben nicht um Menschenwürde vs
Prostitution geht. Die Community hat sich selbst den Slogan gegeben, violence is not part of the job description. Also wir reden von etwas was außer Kontrolle geraten ist. Es läuft nicht nach Plan. Die Kunden in Berlin Kurfürstenstraße tanzen den Bürgern und Bürgerinnen auf der Nase herum. In München undenkbar. Das Bahnhofsviertel in München wurde geräuschlos innerhalb kürzester Zeit "aufgeräumt", ob ich das nun gut oder schlecht finde. Lupinenstraße in Mannheim ist ein anderes Kapitel, wo Dr Julia Wege zugegen ist. Das Viertel soll von der Stadt verwahrlost worden sein, was sie aber nie erwähnt. Es sind die männlichen Kunden die die Geduld und das liberale Verständnis der Gesellschaft auf die Spitze treiben. Die Frauen dort haben keine Gestaltungsmacht wenn sie dort auch ihr Auskommen finden wollen. Reden wir endlich von der Gestaltungsmacht, wer hier mit wem wedelt, der Hund mit dem Schwanz, oder der Schwanz mit dem Hund. Ich kenne keine verblödeten Sexarbeiterinnen. Ich kenne nur verblödete männliche Kunden. Meinen früheren Slogan, no bad Whores just
bad Laws, muss ich umschreiben in, no bad Whores just
bad Johns. Nicht daß ich die Gesetze plötzlich gut oder nicht mehr schlecht finde. Aber das vordergründige Problem sind die männlichen Kunden. Wären alle männlichen Kunden nur nett und empathisch, könnten wir über ganz andere Dinge reden, und uns würden sich ganz andere Perspektiven eröffnen. Viel Zeit wurde schon verplempert.
Zur Beziehung Prostitutionsstättenbetreiber:innen und männliche Kunden gäbe es auch noch so einiges zu sagen. Die Beziehung Internet Foren und männliche Kunden ist ja jedem und jeder offengelegt. Die Infrastruktur ist schon gewaltig übermächtig. Da ist Frau schon nur ein Rädchen. Gut, anderen Selbständigen geht es auch nicht gut. Da redet dann niemand von Menschenwürde und Selbstbestimmung. Aber hab' ich schon einmal einen Bodenleger erlebt, der bei der Arbeit körperliche und psychische Gewalt erlebt hat, oder derart in die Öffentlichkeit gezerrt wird? Das hat doch Konsequenzen. Sexarbeit in der Prostitution ist ja nie von lebenslanger Dauer. Also die Angst sich die Zukunft zu verbauen, abgesehen von der besonders ausgeprägten Scham der Ost- und Südost Europäerinnen, schlägt sich doch im niedrigen Organisationsgrad nieder.
Andererseits erfährt man von der Presse, und wohl auch von der Polizei, nie wo eine Betroffene von Zwangsprostitution gearbeitet hat, weder Ort noch Lokation. Was das mit Opferschutz zu tun haben soll hat sich mir bislang noch nicht erschlossen. Hingegen sind die Urteile von Gerichten sehr ausführlich was den Tathergang und die Tatumstände anbelangt, so daß doch Informationen existieren, die aber der Öffentlichkeit vorenthalten werden. Warum? Ich denke jetzt an den von Diaka geschilderten Fall, wo der Täter Kampfsportweltmeister sein soll. Kennt jemand das Urteil? Das Urteil zum Paradies Prozess wäre auch sehr interessant. Ich hatte es einmal vor der Nase, finde es aber nicht mehr.
Diesen Link habe ich auch noch gefunden als Ergänzung zu #46:
https://kripoz.de/2021/09/28/einfuehrun ... henwuerde/
Gendern ist schon auch Gaga. Jetzt muss ich immer "männliche" Kunden schreiben wenn ich Kundinnen ausschließen möchte, weil die Leserschaft ja nie wissen kann, ob das Gendern vergessen wurde oder gar abgelehnt wird.