die nordstory - Als die Killer auf den Kiez kamen: Dokumentation
Sonntag, 11. November 2012, 06:00 bis 07:00 Uhr [VPS 06:00]
Sie trugen Beinamen wie "Lackschuh-Dieter", "Neger-Waldi" und "Göttlicher Zuhälter", die Kiezgrößen im Hamburger Rotlichtmilieu der 80er-Jahre. Die Protagonisten hinter diesen Spitznamen waren aber weit weniger harmlos. Professionell organisierte Zuhälter-Vereinigungen kämpften auf St. Pauli Anfang der 80er-Jahre um Frauen, Macht und Anteile am Geschäft - zunächst noch mit Fäusten. Damals waren nach altem Milieu-Kodex Pistolen und Messer etwas für Schwächlinge und somit geächtet. Wer sich "gerade machen konnte", wie es im Milieu heute noch heißt, schlug sich mit anderen, bis einer von ihnen liegen blieb.
Ab Mitte der 80er-Jahre änderte sich das jedoch. Plötzlich wurden Kontrahenten ermordet, einfach in der Kneipe vom Hocker geschossen. Die Zuhälter rüsteten auf, und in der Szene ging ein bezahlter Auftragskiller um, der am Ende acht Menschenleben auf dem Gewissen hatte. Für den Film hat Autor Björn Platz mit ehemaligen Kiezgrößen, Prostituierten, Staatsanwälten, Ermittlern und Bekannten der Täter und Opfer gesprochen. Er zeigt die Machtstrukturen des organisierten Verbrechens, schildert, wie Prostituierte gegen Ablösesummen den Zuhälter wechselten, und gewährt intime Einblicke in die skurrilen Regeln und Riten des Milieus. Die Dokumentation berichtet vom Wandel eines Hamburger Stadtteils und rekonstruiert die Ereignisse auf St. Pauli von den 1970er-Jahren bis zum Blutbad des Auftragskillers Werner "Mucki" Pinzner im Hamburger Polizeipräsidium im Jahr 1986.
http://www.ndr.de/fernsehen/epg/epg1157 ... 66132.html
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Interessant! Ich habe einmal davon gehört. Die junge Anwältin, die "Mucki Pinzner" verteidigt hat, soll ihm verfallen gewesen sein - sie hat ihm die Pistole ins Gefängnis gebracht, mit der er den Staatsanwalt und dann sich selbst erschossen hat. Eine richtige "Story"!
Gibt es im Forum welche, die diese Zeiten noch kennen?
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Ja, Friederike, ich natürlich. Das war damals der ganz große Aufreißer in den Medien. Bei der von einigen Zeitungen verbreiteten Behauptung, die Anwältin habe die Waffe in den Knast geschmuggelt, hatte ich aber damals schon ein ungutes Gefühl. Sicher, wer sonst könnte es getan haben? Aber die Anwältin wird des reinen Selbsterhaltungstriebes wegen derartige Anschuldigungen verzweifelt geleugnet haben. Und wenn man letztlich nichts beweisen kann, dann sollte man auch von allen Verdächtigungen Abstand nehmen. Merkwürdigerweise hat man von etwaigen Nachuntersuchungen - für die Journaille doch ein gefundenes Fressen - nichts mehr gehört.
"Mucki" Pinzner hat übrigens nicht nur den Staatsanwalt und letztlich sich selbst erschossen. Dazwischen war noch seine Lebensgefährtin, die ebenfalls ihr Leben durch einen Kopfschuss aushauchen musste. Als Pinzner sie liebevoll hingerichtet hat, ist sie vor ihm niedergekniet. Die zumindest war ihm wirklich verfallen.
Liebe Grüße
rainman
"Mucki" Pinzner hat übrigens nicht nur den Staatsanwalt und letztlich sich selbst erschossen. Dazwischen war noch seine Lebensgefährtin, die ebenfalls ihr Leben durch einen Kopfschuss aushauchen musste. Als Pinzner sie liebevoll hingerichtet hat, ist sie vor ihm niedergekniet. Die zumindest war ihm wirklich verfallen.
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PS: Ich hab' gerade mal nachgelesen: Die Anwältin hat sechseinhalb Jahre bekommen. Und dass man im Nachhinein nicht mehr allzu viel von dem Fall gehört hat, könnte auch daran gelegen haben, dass der "Stern" sich die Exklusivrechte zur Veröffentlichung für 30000 DM reserviert hat. Und für den war der Fall nach einem umfangreichen (und sehr guten!) Bericht offenbar gegessen.
Und die Moral von der Geschicht': "Wer sich in Gefahr begibt, soll darin umkommen" (steht in der Bibel, wo genau, weiß ich nicht)
LG rainman
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