http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig ... ys106.html"Loverboys": Vom siebten Himmel in die Hölle
Sie sind oft selbst noch Teenager. Auf Schulhöfen, im Umfeld von Jugendtreffs oder in sozialen Netzwerken schmeicheln sich die "Loverboys" bei minderjährigen Mädchen ein. Sie reden von der großen Liebe, machen Geschenke, führen sie an Drogen und Alkohol heran. Die Mädchen, in einigen Fällen erst elf Jahre alt, werden von den jungen Männern und ihrer Masche abhängig gemacht. Dann kommt Sex in das abgekartete Spiel - und letztlich Zwangsprostitution: Die "Loverboys" verkaufen ihre Opfer an Freunde und Bekannte. In einigen Fällen enden die Mädchen auf dem Straßenstrich oder in Bordellen.
Täter auch in Schleswig-Holstein
Offizielle Statistiken, wieviele "Loverboys" ihr Unwesen in Schleswig-Holstein treiben, gibt es nicht. Die pensionierte Kriminalbeamtin Bärbel Kannemann, Gründerin des Vereins "No Loverboys": "Ich kann zum Beispiel sagen, dass ich einen Vortrag in Niebüll gehalten habe. Und dort habe ich erfahren, dass zwei 15 Jahre alte Mädchen von dort zur Prostitution in Flensburg gezwungen werden." Kannemann weiß außerdem von Mädchen aus Flensburg, Meldorf, Lübeck und dem Hamburger Umland. Auch Claudia Rabe von "contra", der Fachstelle der Nordkirche gegen Frauenhandel in Schleswig-Holstein, sind mehrere Fälle bekannt. "Wir haben mehrmals im Jahr Anfragen aus ganz verschiedenen Regionen Schleswig-Holsteins. An uns wenden sich häufig auch Frauen, die älter sind als 18 Jahre. Auch daher kennen wir diese Problematik sehr deutlich", sagt sie. Aufklärung, zum Beispiel in Schulen, sei dringend nötig.
Angst vor Eltern und der Polizei
In den meisten Fällen zeigen die Mädchen ihre Peiniger nicht an. Sie hätten Angst, sich ihren Eltern und der Polizei anzuvertrauen, sagt Kannemann. Die jungen Mädchen schämen sich und denken häufig, dass sie selbst Schuld an ihrer Lage sind. Außerdem setzen die "Loverboys" ihre Opfer massiv unter Druck: Die Mädchen werden eingeschüchtert, erpresst, misshandelt und bedroht. Sie glauben, zum Schutz ihrer Familie zu handeln, wenn sie schweigen. Die unerfahrenen Mädchen, oft aus gut situierten Familien, schützen ihren "Loverboy" aber auch, weil sie glauben, dass er sie wirklich liebt.
Eltern merken oft nichts vom Doppelleben ihrer Töchter
Viele Täter achten peinlichst darauf, dass die Mädchen weiter pünktlich zur Schule gehen und ihre Hausaufgaben machen. An den Wochenenden erzählen die Mädchen ihren Eltern, dass sie bei Freundinnen übernachten. Einige Eltern halten die Veränderungen bei ihren Töchtern ganz einfach für pubertäre Mätzchen. Der Verein "No Loverboys" gibt auf seiner Internetseite Hinweise, wie Eltern erkennen können, ob ihre Töchter möglicherweise Opfer eines "Loverboys" sind. Einige der Anzeichen:
- ständig müde und abgemagert
- blaue Flecken an Armen und Rücken
- duscht sehr oft und lange
- scheint keine eigene Identität zu haben
- stiehlt Geld (für Kleidung und Drogen)
- hat mehrere Handys oder Prepaid-Karten
Beratungstellen bieten Hilfe
- telefoniert häufig im Bad
Wer sich mit einem Verdacht nicht gleich an die Polizei wenden möchte, der kann sich anonym an verschiedene Beratungsstellen wenden. Zum Beispiel an das Team von "contra" in Kiel. Und auch der Verein "No Loverboys" von Bärbel Kannemann berät Opfer und Angehörige. Der Verein hat u. a. einen Aufklärungsfilm zum Thema mit Jimi Blue Ochsenknecht in der Hauptrolle produziert.
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Ich habe noch eine ältere Publikation von Bärbel Kannemann von 2011 gefunden, welche in laut ihrem Interview, 40 Jahre bei der Kriminalpolizei einem Betrugsdezernat arbeitete.
"Warum über Loverboys nicht geredet wird"
https://www.lawblog.de/index.../warum-b ... edet-wird/
Kinder und Jugendliche haben meist ein sehr feines Gespür für Recht und Unrecht. Kinder und Jugendliche, welche zu Hause keine oder zu wenig Anerkennung, Aufmerksamkeit, Geborgenheit, Verständnis und Respekt bei und von ihren Eltern oder Elternteil erfahren; suchen diese Grundbedürfnisse außerhalb ihrer Familie.
Textauszug
(Familien)...Man geht nicht zur Polizei, weil man einfach denkt, es ist nur mir passiert...
Auf minderjährige Kinder bezogen glaube ich eher, dass es oft Scham und Schuld der Eltern ist, welche den Schritt zur Anzeige nicht gehen, da möglicherweise bei intensiven Gesprächen mit einem Psychologen/Psychater herausgefunden würde, dass die sogenannte "gutbürgerliche Erziehung" (die Meisten glauben das) der sogenannten "gutsituierten Familien" (die Meisten wollen das) nicht oder unzureichend auf Respekt, Vertrauen und vor allen Dingen Ehrlichkeit bzw. auf Augenhöhe mit seinem Kind aufgebaut war.
...Eltern merken oft nichts vom Doppelleben ihrer Töchter...
ständig müde und abgemagert
stiehlt Geld
blaue Flecken an Armen und Rücken
Um nur drei von sieben angegebenen veränderten Anzeichen heranzuziehen: wer als Elternteil diese gravierenden "Auffälligkeiten" übersieht bzw. als
"pubertäre Mätzchen"
abtut,
der hat in meinen Augen als Mutter (Elternteil) eine "Filzbrille" auf der Nase oder ist stark mit anderen Dingen beschäftigt.
"Warum über Loverboys nicht geredet wird"
https://www.lawblog.de/index.../warum-b ... edet-wird/
Kinder und Jugendliche haben meist ein sehr feines Gespür für Recht und Unrecht. Kinder und Jugendliche, welche zu Hause keine oder zu wenig Anerkennung, Aufmerksamkeit, Geborgenheit, Verständnis und Respekt bei und von ihren Eltern oder Elternteil erfahren; suchen diese Grundbedürfnisse außerhalb ihrer Familie.
Textauszug
(Familien)...Man geht nicht zur Polizei, weil man einfach denkt, es ist nur mir passiert...
Auf minderjährige Kinder bezogen glaube ich eher, dass es oft Scham und Schuld der Eltern ist, welche den Schritt zur Anzeige nicht gehen, da möglicherweise bei intensiven Gesprächen mit einem Psychologen/Psychater herausgefunden würde, dass die sogenannte "gutbürgerliche Erziehung" (die Meisten glauben das) der sogenannten "gutsituierten Familien" (die Meisten wollen das) nicht oder unzureichend auf Respekt, Vertrauen und vor allen Dingen Ehrlichkeit bzw. auf Augenhöhe mit seinem Kind aufgebaut war.
...Eltern merken oft nichts vom Doppelleben ihrer Töchter...
ständig müde und abgemagert
stiehlt Geld
blaue Flecken an Armen und Rücken
Um nur drei von sieben angegebenen veränderten Anzeichen heranzuziehen: wer als Elternteil diese gravierenden "Auffälligkeiten" übersieht bzw. als
"pubertäre Mätzchen"
abtut,
der hat in meinen Augen als Mutter (Elternteil) eine "Filzbrille" auf der Nase oder ist stark mit anderen Dingen beschäftigt.
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Ich kann es leider auf der von die genannten Seite wwww.lawblog.de nicht öffnen dafür aber hier:bienemaya hat geschrieben:Ich habe noch eine ältere Publikation von Bärbel Kannemann von 2011 gefunden, welche in laut ihrem Interview, 40 Jahre bei der Kriminalpolizei einem Betrugsdezernat arbeitete.
"Warum über Loverboys nicht geredet wird"
https://www.lawblog.de/index.../warum-b ... edet-wird/
Kinder und Jugendliche haben meist ein sehr feines Gespür für Recht und Unrecht. Kinder und Jugendliche, welche zu Hause keine oder zu wenig Anerkennung, Aufmerksamkeit, Geborgenheit, Verständnis und Respekt bei und von ihren Eltern oder Elternteil erfahren; suchen diese Grundbedürfnisse außerhalb ihrer Familie.
Textauszug
(Familien)...Man geht nicht zur Polizei, weil man einfach denkt, es ist nur mir passiert...
Auf minderjährige Kinder bezogen glaube ich eher, dass es oft Scham und Schuld der Eltern ist, welche den Schritt zur Anzeige nicht gehen, da möglicherweise bei intensiven Gesprächen mit einem Psychologen/Psychater herausgefunden würde, dass die sogenannte "gutbürgerliche Erziehung" (die Meisten glauben das) der sogenannten "gutsituierten Familien" (die Meisten wollen das) nicht oder unzureichend auf Respekt, Vertrauen und vor allen Dingen Ehrlichkeit bzw. auf Augenhöhe mit seinem Kind aufgebaut war.
...Eltern merken oft nichts vom Doppelleben ihrer Töchter...
ständig müde und abgemagert
stiehlt Geld
blaue Flecken an Armen und Rücken
Um nur drei von sieben angegebenen veränderten Anzeichen heranzuziehen: wer als Elternteil diese gravierenden "Auffälligkeiten" übersieht bzw. als
"pubertäre Mätzchen"
abtut,
der hat in meinen Augen als Mutter (Elternteil) eine "Filzbrille" auf der Nase oder ist stark mit anderen Dingen beschäftigt.
http://www.t-online.de/eltern/jugendlic ... dchen.html
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Und ich dachte immer, das Schutzalter für Prostituierte wurde 2008 von 16 auf 18 angehoben um Frauen zu schützen.
Warum gibt es kaum Anzeigen/Ermittlungen gegen solche Zuhälter? Nur Informationen von Schutzvereinen und entsprechende Presse?
Die junge Frau, die in den Niederlanden die Welle "Loverboys" losgetreten hatte wurde ja als Lügnerin entlarvt.
Ich denke schon, dass es Einzelfälle gibt. Aber doch nicht so wie es dargestellt wird.
Es gibt natürlich auch ein paar "Idioten":
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/vor ... -1.2241439
28. November 2014, 09:23
Vorwurf der Zuhälterei
15-Jährige zu Prostitution überredet
- Sechs Münchner im Alter zwischen 19 und 31 Jahren haben eine 15-Jährige dazu überredet, für sie anschaffen zu gehen. Das Mädchen war zuvor aus einer Jugendschutzeinrichtung ausgerissen.
- Vor Gericht verteidigt das Mädchen die Angeklagten und gibt zu, mit allem einverstanden gewesen zu sein.
- Vier der sechs Angeklagten kommen mit Geld- oder Bewährungsstrafen davon.
Von Christian Rost
Vier junge Männer und zwei Frauen haben eine 15-Jährige zur Prostitution überredet und sie auch einem Freier zugeführt. Die Münchner im Alter von 19 bis 31 Jahren machten sich offenbar einen Spaß daraus, das Mädchen, das aus einer Jugendschutzeinrichtung in Glonn ausgerissen war, im Februar sowohl für ihren Lustgewinn als auch in finanzieller Hinsicht zu missbrauchen.
Obwohl das frühreife Mädchen freiwillig mitgemacht hatte, müssen sich ihre Bekannten seit Donnerstag vor dem Jugendschöffengericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hielt ihnen Menschenhandel und ausbeuterische Zuhälterei vor. Sie räumten die Vorwürfe ein und sicherten sich per Deal mit dem Gericht vergleichsweise moderate Strafen.
Kennenlernen bei McDonald's
Als Sarah W. (Name geändert) mal wieder aus der Jugendhilfeeinrichtung weggelaufen war, lernte sie in einem McDonald's-Lokal in München neue vermeintliche Freunde kennen: einen 19-jährigen Kirchenmaler, einen 23-jährigen Sicherheitsmann, eine 19-jährige Schülerin, eine 31-jährige Arbeitslose sowie zwei weitere Männer ohne Job im Alter von 21 und 23 Jahren. Die Beteiligten trafen sich in der Folgezeit öfter in der Wohnung der 31-Jährigen in Unterföhring und gingen auch miteinander aus.
Bei einem Spiel - Flaschendrehen - offenbarte die Ausreißerin, dass sie trotz ihres jungen Alters schon mit mehreren Männern Verkehr gehabt habe. Bei einem gemeinsamen Barbesuch mit ihren Bekannten zeigte sie dann offen ihre Hemmungslosigkeit, indem sie an diesem Abend gleich mit mehreren Barmitarbeitern Sex hatte. Ihre neuen Freunde kamen dabei auf die Idee, das Mädchen könnte sich professionell prostituieren.
"Sie haben mir Geld versprochen", sagte das Opfer in einer Videovernehmung vor Gericht. Dass sie dann vor den anderen Angeklagten testweise sexuellen Verkehr mit dem 21-Jährigen hatte, bestätigte das Mädchen ebenso wie die Tatsache, dass sie von ihren Bekannten als Prostituierte für 50 Euro an einen 39-Jährigen vermittelt wurde.
Sie war zuvor von den Angeklagten geschminkt und in aufreizender Pose fotografiert worden, um für ihre Dienste zu werben. Auch gaben ihr die Angeklagten Tipps für das künftige Leben als Prostituierte: Sie solle Kokain nehmen, um den Job leichter zu ertragen. Und die jungen Männer stritten sich darum, wer für Sarah W. als Zuhälter verantwortlich sei und die Gewinne kassieren dürfe.
15-Jährige nimmt Angeklagte vor Gericht in Schutz
Von den erwarteten Einnahmen wollten auch die weiblichen Angeklagten profitieren. Die 31-jährige Arbeitslose verlangte einen zehnprozentigen Anteil, der ihr von den anderen jedoch nicht zugestanden wurde. Sarah W. war mit allem einverstanden: "Ich schäme mich dafür, wurde aber nicht gezwungen", sagte sie in ihrer Vernehmung. Und nahm die Angeklagten sogar noch in Schutz: "Sie wussten selbst nicht, was sie tun."
Diesen Eindruck machten die vier Männer und zwei Frauen durchaus vor Gericht. Regelrecht munter spazierten sie in Prozesspausen aus dem Verhandlungssaal. Nur der 19-jährige Kirchenmaler wurde in Handschellen abgeführt. Er hatte unabhängig von diesem Fall einen 180 000 Euro teuren Mercedes gestohlen und war damit stolz herumgefahren. Ihn erwartet nun eine Jugendstrafe von etwa drei Jahren. Die 19-jährige Schülerin, die ebenfalls vorbestraft ist, muss mit einer Jugendstrafe von nicht weniger als einem Jahr und vier Monaten rechnen. Die übrigen Angeklagten kommen mit Bewährungsstrafen von maximal einem Jahr oder einer Geldstrafe davon.
Warum gibt es kaum Anzeigen/Ermittlungen gegen solche Zuhälter? Nur Informationen von Schutzvereinen und entsprechende Presse?
Die junge Frau, die in den Niederlanden die Welle "Loverboys" losgetreten hatte wurde ja als Lügnerin entlarvt.
Ich denke schon, dass es Einzelfälle gibt. Aber doch nicht so wie es dargestellt wird.
Es gibt natürlich auch ein paar "Idioten":
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/vor ... -1.2241439
28. November 2014, 09:23
Vorwurf der Zuhälterei
15-Jährige zu Prostitution überredet
- Sechs Münchner im Alter zwischen 19 und 31 Jahren haben eine 15-Jährige dazu überredet, für sie anschaffen zu gehen. Das Mädchen war zuvor aus einer Jugendschutzeinrichtung ausgerissen.
- Vor Gericht verteidigt das Mädchen die Angeklagten und gibt zu, mit allem einverstanden gewesen zu sein.
- Vier der sechs Angeklagten kommen mit Geld- oder Bewährungsstrafen davon.
Von Christian Rost
Vier junge Männer und zwei Frauen haben eine 15-Jährige zur Prostitution überredet und sie auch einem Freier zugeführt. Die Münchner im Alter von 19 bis 31 Jahren machten sich offenbar einen Spaß daraus, das Mädchen, das aus einer Jugendschutzeinrichtung in Glonn ausgerissen war, im Februar sowohl für ihren Lustgewinn als auch in finanzieller Hinsicht zu missbrauchen.
Obwohl das frühreife Mädchen freiwillig mitgemacht hatte, müssen sich ihre Bekannten seit Donnerstag vor dem Jugendschöffengericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hielt ihnen Menschenhandel und ausbeuterische Zuhälterei vor. Sie räumten die Vorwürfe ein und sicherten sich per Deal mit dem Gericht vergleichsweise moderate Strafen.
Kennenlernen bei McDonald's
Als Sarah W. (Name geändert) mal wieder aus der Jugendhilfeeinrichtung weggelaufen war, lernte sie in einem McDonald's-Lokal in München neue vermeintliche Freunde kennen: einen 19-jährigen Kirchenmaler, einen 23-jährigen Sicherheitsmann, eine 19-jährige Schülerin, eine 31-jährige Arbeitslose sowie zwei weitere Männer ohne Job im Alter von 21 und 23 Jahren. Die Beteiligten trafen sich in der Folgezeit öfter in der Wohnung der 31-Jährigen in Unterföhring und gingen auch miteinander aus.
Bei einem Spiel - Flaschendrehen - offenbarte die Ausreißerin, dass sie trotz ihres jungen Alters schon mit mehreren Männern Verkehr gehabt habe. Bei einem gemeinsamen Barbesuch mit ihren Bekannten zeigte sie dann offen ihre Hemmungslosigkeit, indem sie an diesem Abend gleich mit mehreren Barmitarbeitern Sex hatte. Ihre neuen Freunde kamen dabei auf die Idee, das Mädchen könnte sich professionell prostituieren.
"Sie haben mir Geld versprochen", sagte das Opfer in einer Videovernehmung vor Gericht. Dass sie dann vor den anderen Angeklagten testweise sexuellen Verkehr mit dem 21-Jährigen hatte, bestätigte das Mädchen ebenso wie die Tatsache, dass sie von ihren Bekannten als Prostituierte für 50 Euro an einen 39-Jährigen vermittelt wurde.
Sie war zuvor von den Angeklagten geschminkt und in aufreizender Pose fotografiert worden, um für ihre Dienste zu werben. Auch gaben ihr die Angeklagten Tipps für das künftige Leben als Prostituierte: Sie solle Kokain nehmen, um den Job leichter zu ertragen. Und die jungen Männer stritten sich darum, wer für Sarah W. als Zuhälter verantwortlich sei und die Gewinne kassieren dürfe.
15-Jährige nimmt Angeklagte vor Gericht in Schutz
Von den erwarteten Einnahmen wollten auch die weiblichen Angeklagten profitieren. Die 31-jährige Arbeitslose verlangte einen zehnprozentigen Anteil, der ihr von den anderen jedoch nicht zugestanden wurde. Sarah W. war mit allem einverstanden: "Ich schäme mich dafür, wurde aber nicht gezwungen", sagte sie in ihrer Vernehmung. Und nahm die Angeklagten sogar noch in Schutz: "Sie wussten selbst nicht, was sie tun."
Diesen Eindruck machten die vier Männer und zwei Frauen durchaus vor Gericht. Regelrecht munter spazierten sie in Prozesspausen aus dem Verhandlungssaal. Nur der 19-jährige Kirchenmaler wurde in Handschellen abgeführt. Er hatte unabhängig von diesem Fall einen 180 000 Euro teuren Mercedes gestohlen und war damit stolz herumgefahren. Ihn erwartet nun eine Jugendstrafe von etwa drei Jahren. Die 19-jährige Schülerin, die ebenfalls vorbestraft ist, muss mit einer Jugendstrafe von nicht weniger als einem Jahr und vier Monaten rechnen. Die übrigen Angeklagten kommen mit Bewährungsstrafen von maximal einem Jahr oder einer Geldstrafe davon.
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@ehemaliger_User
...Warum gibt es kaum Anzeigen/Ermittlungen gegen solche Zuhälter? Nur Informationen von Schutzvereinen und entsprechende Presse?...Ich denke schon, dass es Einzelfälle gibt. Aber doch nicht so wie es dargestellt wird....
Das hab ich mir auch gedacht. In dem von mir gefundenen Artikel von 2011 spricht sie über 3 offiziell gemeldete Verfahren innerhalb der letzten Jahre (2009-2011) und von einem enormen Dunkelfeld.
"Bei mir haben sich im vorigen Sommer in einer Woche acht Betroffene gemeldet. Derzeit melden sich fast täglich Opfer oder deren Eltern."
Das suggeriert, dass pro Jahr hunderte von Minderjährigen zur Prostitution gezwungen würden.
Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich glaube eher, dass das Münchhausen-Syndrom weiter verbreitet ist, als ich dachte.
http://02mydafsoup-01.soup.io/post/1470 ... redet-wird
...Warum gibt es kaum Anzeigen/Ermittlungen gegen solche Zuhälter? Nur Informationen von Schutzvereinen und entsprechende Presse?...Ich denke schon, dass es Einzelfälle gibt. Aber doch nicht so wie es dargestellt wird....
Das hab ich mir auch gedacht. In dem von mir gefundenen Artikel von 2011 spricht sie über 3 offiziell gemeldete Verfahren innerhalb der letzten Jahre (2009-2011) und von einem enormen Dunkelfeld.
"Bei mir haben sich im vorigen Sommer in einer Woche acht Betroffene gemeldet. Derzeit melden sich fast täglich Opfer oder deren Eltern."
Das suggeriert, dass pro Jahr hunderte von Minderjährigen zur Prostitution gezwungen würden.
Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich glaube eher, dass das Münchhausen-Syndrom weiter verbreitet ist, als ich dachte.
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RE: "Loverboys": Vom siebten Himmel in die Hölle
Hallo ehemaliger_User,
wahrscheinlich stand es hier auf sw.at und ich habe es übersehen. Hast Du einen Link zu dem Niederländischen Lügenfall?
wahrscheinlich stand es hier auf sw.at und ich habe es übersehen. Hast Du einen Link zu dem Niederländischen Lügenfall?