"Wer weiß, wie Testosteron-gesteuerte Hirne ticken..."
Ein Artikel im Bezirksblatt Krems schenkte dem scheinbar kausalen Verhältnis zwischen Fußball und Prostitution vollste Aufmerksamkeit und verdient sich dafür eine Zitrone
Über einen am 26.5.2008 erschienen Artikel im Bezirksblatt Krems staunte man/frau nicht schlecht. In dieser "Reportage" geht der Autor von der Annahme aus, dass es für Männer in den Wochen der EM nur eines gibt: "Heiße Spiele, scharfe Miezen", so auch der Titel der Reportage. Für diese machte sich der Autor auf, um den LeserInnen des Bezirksblattes ein Bild über die "Aufrüstungen" in Bordellen im Raum St. Pölten zur EM zu bieten.
Lechzende Kicker-Jünger?
Die Situation stellte er den LeserInnen in etwa so dar: "Lechzende Kicker-Jünger" - also männliche Fußballfans - wünschen sich mit ihren "Testosteron-gesteuerten" Hirnen "lüsterne Unterhaltung". Diese würden sie bei "Weibern", "Liebesdienerinnen", "Mädels", "Hasen" und "Lustobjekten" suchen und finden. Die Betitelungen stammen nicht etwa nur von den befragten BordellbetreiberInnen, auch der Autor strengte sich gewaltig an, kein einziges Mal von "Frauen" zu sprechen.
"Lustige" Metaphern
Um den möglichen Zusammenhang von Sportgroßereignissen und Menschenhandel und/oder Prostitution haben sich vor der EM schon einige angenommen. Die meisten begriffen aber, dass es in diesem Kontext nicht nur um "lustige" Metaphern für SexarbeiterInnen, deren Körper ("Bälle" für Brüste) und Tätigkeit ("horizontalen Volltreffer" und "Freistoß") gehen kann.
Letztlich ist es schlicht und einfach zynisch, angesichts der prekären Arbeitsbedingungen für Sexarbeiterinnen in einer derartig herabwürdigenden Weise von Frauen, die dieser Tätigkeit nachgehen, zu sprechen. (beaha, dieStandard.at, 10.06.2008)
http://diestandard.at/?url=/?id=1207285781713
Ich ziehe hiermit vor der Redaktion der "die Standard" meinen virtuellen Hut!
Christian
ZITRONE von "die Standard" wegen Diskriminierung v
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Ich schätze mal, der Autor hat mehr von seinen Fantasien als Mann preisgegeben als er eigentlich wollte. Oder er ist einfach sauer das seine Lieblingsmanschaft nicht mit antritt?"Wer weiß, wie Testosteron-gesteuerte Hirne ticken..."
Zum Glück gibt es aber noch in anderen Zeitungen Redakteure die eine "gesündere" Einstellung zum Thema haben.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <
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