Artikel in TAZ zur Anerkennung der Sexarbeit in Deutschland

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Elisabeth
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Artikel in TAZ zur Anerkennung der Sexarbeit in Deutschland

Beitrag von Elisabeth »

Der Folgende Artikel beschreibt die Anfangsschweirigkeiten, die nach Anerkennung der Prostitution als Arbeit in den Niederlanden auftraten und auch in Deutschland 2001 zu erwarten waren. Wenn wir es in Österreich auch so weit bringen, wird das gleiche auf uns zukommen, (siehe besonders letzter Absatz) nur wie kann das verhindert werden? Ich fände ja eine Gewerkschaft der Sexarbeiter, mit Vertretern aus allen Kategorien genial.

Quelle:
http://www.taz.de/pt/2001/04/28/a0063.nf/text
Zuletzt geändert von Elisabeth am 23.03.2006, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
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Lady Katarina
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Beitrag von Lady Katarina »



Grüß Euch zusammen!

Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich mich selber noch nicht ganz durchblicke, was nun in Deutschland Gesetz ist und was nicht.

Es wäre ja bei uns einmal lobenswert, ein einheitliches Gesetz zu machen! Ist doch jedes Bundesland bei uns anders gesetzlich geregelt.

Jedoch möchte ich einmal auf den von Dir Lisa genannten Text eingehen.

Grundsätzlich ist natürlich eine Gleichstellung von Prostituierten zu anderen Berufen mehr als erstrebenswert.
Jedoch kann ich mich mit dem Entwurf nicht ganz identifizieren.
Das mag sich jetzt wahrscheinlich blöd anhören. Steht das Gesetz doch in diesem Entwurf auf meiner Seite.

Aber ich denke, ein einseitiges Gesetz ist nicht besonders fair.
Habe ich einen Gleichstellung mit anderen Berufen, dann darf es auch keine Ausnahmen geben.

Was meine ich damit genau?
--> Zahlt der Gast nicht, kann er in Zukunft mit einer Klage rechnen. Das ist sehr wünschenswert.
--> Bringt die Sexworkerin ihre gebotene und verhandelte Leistung nicht, muß sie nicht mit einer Klage rechnen.

Wißt Ihr, ich fürchte, da wird es etliche Damen geben, die es sich zum Sport machen, ihre ausgemachte Leistung zu verweigern. es kann ja eh nichts passieren.

Wenn eine Gleichstellung - dann richtig!

Was mir noch Sorgen macht, ist das wie schon im Text genannte Direktionsrecht des Arbeitgebers.
Dieser kann die Geschichte natürlich ausnutzen.

Auf der andren Seite kann es aber nicht sein, daß es einseitig ist. Da muß man sich etwas besonderes überlegen.
Denn auch hier kann es nicht sein, daß der Chef nichts zu sagen hat.

Gleichstellung ja, aber da nicht? Gut wie meine ich das hier?

Gehen wir mal davon aus, ein Chef hat einen Betrieb mit 10 Frauen. Er zahlt Versicherung, Krankenversicherung, Pensionsversicherung und einen fixen Lohn.
Eine der Frauen aber lehnt jeden zweiten Gast ab. Nein, den macht sie nicht, der gefällt ihr nicht.
Eine Krankenschwester kann auch nicht sagen, den wasch ich nicht, der gefällt mir nicht.

Natürlich gibt es noch viel zu diskutieren und es wird immer ein paar spitzfindige Menschen geben, die etwas ausnützen.

Auch kann ja noch lange nicht von Gleichstellung die Rede sein, wenn die Frauen nicht dort arbeiten dürfen, wo sie möchten! (Sperrgebiet).
Auch können und dürfen sie ja keine Werbung schalten.

Also wie man sieht, ist noch viel zu tun, im ältesten Gewerbe der Welt!

Was haltet Ihr davon?

Was es mit dem Chaos auf sich hat - wie immer kennen sich ja nicht mal die Behörden aus.
Das ist ja nichts neues. Eine Hotline oder Infostelle würde da sicher Abhilfe schaffen!
Auch wäre es ja einmal interessant, zu schauen, was sich im Hinblick auf die Tatsache der Europäischen Union bei uns machen ließe!
Lieben Gruß
eine nachdenkliche Katarina