Ich mach mein Geld mit Sex! 37° im ZDF und 3sat Oktober 2011

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
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Ich mach mein Geld mit Sex! 37° im ZDF und 3sat Oktober 2011

Beitrag von ehemaliger_User »

In der Dokureihe 37 Grad - Menschen hautnah
Die Sendereihe berichtet aus außergewöhnlicher Perspektive heraus über für unsere Gesellschaft typische Lebenssituationen: die Kamera begleitet eine Gruppe oder einzelne Menschen in meist besonders exponierter sozialer Situation.

ZDF: 11.10.2011 um 23.00 Uhr, 12.10.2011 um 04.10 Uhr
ZDF neo: 15.10.2011 um 23.45 Uhr
3sat: 20.10.2010 um 0.25 Uhr

Bis auf Ausnahmen sind 37grad-Sendungen 12 Monate in der ZDF Mediathek abrufbar, sonst eine Woche.

Ich mach mein Geld mit Sex!
Mit Abitur zum Erotik-Job!!


Drei intelligente und gebildete junge Frauen haben bewusst den Weg in das Sex-Geschäft gesucht. Heidi, Cleo und Kyra geben exklusive Einblicke in ihr Leben: hinter die Fassade vom schnellen Geld, vom Dasein in Stundenappartements, von ihrer ganz privaten Welt - und dem, was davon übriggeblieben ist.

Morgens um sechs kommt Heidi nach einer anstrengenden Schicht nach Hause. 40 Stunden pro Woche strippt sie in einer Table-Dance-Bar, tanzt oben ohne im knappen Tanga an der Stange oder im Käfig und lässt sich von den Männern Scheine zwischen die Beine und die Brüste stecken. Der Job ist anstrengend und Heidi ist oft angewidert von den Männern, wenn sie sich vor ihnen räkelt. Aber sie hat einen großen Traum: Sie möchte Schriftstellerin werden und studiert deshalb an der Hamburger Uni Philosophie und Geschichte. Klassische Studentenjobs genügen Heidi nicht, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Da verdient sie in der Table-Dance-Bar deutlich mehr. Damit nimmt Heidi allerdings auch ein Doppelleben in Kauf, das sie aushalten muss: nachts strippen, tagsüber studieren - und ein Freund, der Heidis Job im Rotlichtmilieu gerade noch duldet.

Cleo und Kyra gehen noch einen ganzen Schritt weiter. Nach Abitur beziehungsweise Studium haben sie sich für die Prostitution entschieden - mit harten Konsequenzen für das Privatleben: Cleo hat sämtlichen Kontakt zu ihrer Familie und zu ihren Freunden von früher verloren. Sie musste erkennen, dass ihr Freundschaften nur noch mit Kolleginnen im Rotlichtmilieu möglich sind. Cleo ist jetzt 29 - und hat für sich klar erkannt, dass sie dieses Leben nicht mehr endlos fortführen kann und will.

Die 31-jährige Kyra hat immerhin noch Kontakt zu ihrer Mutter, telefoniert gelegentlich mit ihr. Seit dem Abitur geht sie auf den Strich. Dafür kann Kyra sich ein angenehmes Leben leisten: eine große Wohnung, ein Auto und viele Klamotten. Sie weiß, dass es ihr kaum gelingen wird, einmal wieder aus diesem Leben auszusteigen. Im Moment möchte sie das auch nicht. Zu wichtig ist ihr das Geld, das sie dabei in kurzer Zeit verdient. Sie träumt von einer Eigentumswohnung. Kyra hofft, noch lange so leben zu können, vorausgesetzt, für ihre "Freier" bleibt sie auch weiterhin attraktiv.

Der Film porträtiert intelligente und gebildete junge Frauen, die bewusst den Weg in das Sex-Geschäft gesucht haben. Heidi, Cleo und Kyra werden sich den Fragen von "37 Grad"-Autorin Susanne Brand stellen und ihr exklusive Einblicke in ihr Leben gewähren: hinter die Fassade vom schnellen Geld, vom Dasein in Stundenappartements, von ihrer ganz privaten Welt - und dem, was davon übrig geblieben ist.

Film von Susanne Brand

http://37grad.zdf.de/ZDFde/inhalt/14/0, ... 83,00.html
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Ariane
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Beitrag von Ariane »

Die Vorankündung spricht mal wieder Bände. Mit mir hatte man sich auch in Kontakt gesetzt, aber ich lehnte ab. Ich hatte nicht den Eindruck, dass vorab sorgfältig recherchiert wurde, auch bestand offensichtlich kein Interesse, andere Perspektiven darzustellen, die keine Opfer- und Mitleidschiene bedienen. Von Sexworker Rechten hatte dort auch niemand etwas gehört und schien auch niemanden zu interessieren. Insofern kam meinerseits keine Zusammenarbeit zustande. Ich kann nur jeder Kollegin raten, nicht mit den Medien zu kooperieren, da im Regelfall nur die Skandalisierungs- und Opferschiene bedient wird (z.B. Kontaktabbruch mit Familie etc.) und man eben keinen Einfluss auf den Schnitt hat. Vereinbarungen werden dazu nicht eingehalten, man kann das Endprodukt eben nicht vor Sendetermin abnehmen; selbst Medien-Coaching hilft hier nicht weiter. Also Mädels, lasst euch nicht verhöhnen und instrumentalisieren, um die Quote der öffentlich-rechtlichen-Kaffee-und-Kuchen-Sender zu erfüllen und glaubt bitte nicht, dass euer öffentliches Outing euch in irgend einer Weise in der mediengeilen Gesellschaft weiterhilft. Es wird euch nicht gedankt. Auch nicht von den Kunden. Dies ist zumindest mein Resumée, aufgrund eigener Erfahrungen im Umgang mit TV & Radio vor einigen Jahren (alles öffentlich-rechtliche Produktionen), aber auch in Anbetracht sämtlicher Produktionen, die sich mit dem Thema Sexarbeit/Prostitution/Escort beschäftigen. In den Boulevard-Medien der privaten Sender ist es genauso schlimm: hier bieten die Sender über eine idealisierte Berichterstattung quasi Einstiegshilfe und eine Agentur-Chefin beklagte sich einmal bei mir, wie nach jedem Sendetermin reihenweise Bewerbungen bei ihr reinflattern, mit völlig unrealistischen Vorstellungen über das Gewerbe selbst. Dies wird ja leider auch umgekehrt von unseriösen Agenturen auf manchen Webseiten angefüttert. Viel, viel Geld, ausschliesslich seriöse Kunden, die manch Pretty-Woman-Fantasie beflügeln.
Mir fallen nur 2,3 Ausnahmen ein, die in den letzten Jahren auf Arte und ARD gelaufen sind und die man als seriös einstufen kann, da sie die ganze Bandbreite des Biz dokumentarisch beschrieben haben.

mfg
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PerChabas
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Beitrag von PerChabas »

Also ich hab vor Jahren mal ein Bericht gesehen, den ich eigentlich ganz positiv fand... Es waren mehrere Damen dort zu sehen udn zu hören die ihren Beruf erne gemacht haben auch ältere Damen die es sehr lange gemacht haben und nichts bereuen ausser das sie evtl in guten Zeiten das Geld auch gleich wieder ausgegeben haben anstatt ein bischen für später zu sparen...

Ich weiß aber nciht mehr auf welchem Sender ist bestimmt schon 3-4 Jahre her.

Am meisten haben mich die Damen fasziniert denen der Job nicht nur Spaß machte sondern die sich auch für die eigenen Rechte und die ihrer Kolleginnen eingesetzt haben...

Ganz deutlich zu sagen wir sind Menschen und üben einen Beruf aus wie jeder andere, und wir haben das recht ordentlich behandelt und bezahlt zu werden....

OK ich guck nicht so oft Boulevard magazine, vieleicht war der Bericht auch eine Ausnahme, aber ich fand den echt Klasse..

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Sonne
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Beitrag von Sonne »

Ich habe auch den Eindruck, daß es bei dieser Sendung wieder einmal nur darum gehen soll, bereits bestehende Klischees zu bedienen.

Am Mittwoch Abend, hatte ich bei mir im Laden eine Autorenlesung. Die Autorin ist eine Bekannte von mir und sie hat mich vor einigen Monaten schon gefragt, ob es möglich ist, bei mir ihr neues Buch vorzustellen.

Erst habe ich gelacht und sie gefragt, ob sie glaubt das wirklich jemand in den Puff geht, um sich eine Geschichte vorlesen zu lassen. Siehe da, nach 3 Tagen Webung , war der Abend ausgebucht ( die Teilnehmerzahl war auf Grund meiner Wohnung auf 12 beschränkt ). Ich war echt fassungslos.

Vorgestern war es dann soweit, die 12 angemeldeten Personen sind tatsächlich gekommen. Es war ein sehr interesannter Abend.
Wir haben ein richtig kleines Event darauß gemacht. Erst war ich als Domina angezogen und Ursula hat in meinem Studio vorgelesen. Dann Rauchpause, die Leute konnten mir Fragen stellen und ich habe sie so, wie es auf mich zutrifft beantwortet.
Danach sind wir dann in mein "normales" Zimmer gewechselt. Ich habe mich so zurecht gemacht, wie man sich eine Hure halt so vorstellt. Sie hat ihre zweite Geschichte gelesen.
Danach habe ich ganz normale Klamotten angezogen und mich wieder mit den Leuten unterhalten und ihre zum Teil lustigen Fragen beantwortet.

Von den 12 Gästen waren 9 Frauen und 3 Männer. Wenn es mir nur bei einigen der Leute glungen ist, ihnen ein bisschen zu zeigen, daß wir Huren ganz normale Menschen sind wie jeder andere auch, dann glaube ich ist es den Abend wert gewesen, wildfremden Menschen ein kleines Bisschen von meinem Leben zu erzählen.
Wir werden nocheinmal so einen Abend veranstalten, weil es mehr Anfragen als Plätze gab. Wenn es mir hier im ganz kleinen gelingt, einigen zu zeigen, das Prostituierte halt auch nur ganz normale Menschen sind, dann glaube ich, ist das sinnvoller, als über große Fehrnsehsender zu zeigen das wir alle nur "Opfer" sind.

Liebe Grüße Anita
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fraences
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Beitrag von fraences »

Hallo Anita,

find das ein ganz tolle Geschichte die Du gemachst hast.
Ich denke manchmal im kleinen Rahmen kann man mehr erreichen, als über Tausender von Zuschauern über das Fernsehen.
Zumal kann man direkt vor Ort die Klischeebilder irritieren und korregieren. Es ist auch meine Erfahrung, das durch die offenstehenden Fragen, die jeder hat, der nicht den inneren Einblick bekommen hat, sich so einer ganz anderer Einstellung sich daraus dann bildet.

Ganz liebe Grüße, Fraences
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Beitrag von Sonne »

Liebe Fraencis,

genau diesen Eindruck hatte ich auch. Man kann direkt auf die Fragen der Leute eingehen und man hat die Möglichkeit sofort manche Sachen klar zu stellen, die sonst eben mit einem Klischee behaftet werden.

Ich habe es nicht bereuht, daß ich mir dafür die Zeit genommen habe. Als die Gäste sich von mir verabschidet haben, war es durchaus warmherzig und so, daß die Leute sich für meine offene und ehrliche Meinung interessiert hatten und ich echt den Eindruck hatte, daß sie wirklich einfach mal die Möglichkeit hatten über ein Thema zu sprechen von dem sie ja einfach keine Ahnung haben.

Eine der anwesendenden Damen hat mich sogar danach gefragt, wie ich selbst damit fertig werde, daß wohl offensichtlich manche Probleme bei mir besprochen werden.

Wie gesagt, ich bin froh, daß ich mich für diese Aktion enschlossen habe.

Liebe Grüße Anita
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RE: Ich mach mein Geld mit Sex! 37° im ZDF und 3sat Oktober

Beitrag von Jupiter »

Hallo Anita,

ja super, finde die Aktion einfach super. In dieser Aktion bist du die Macherin und darauf kommt es an.

Die ganze Medienindustrie nimmt jemand doch nur als Werkzeug für die eigenen Interessen.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Robby
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Beitrag von Robby »

@sonne
da wäre ich auch gern dabeigewesen
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Re: RE: Ich mach mein Geld mit Sex! 37° im ZDF und 3sat Okto

Beitrag von ehemaliger_User »

          Bild
Jupiter hat geschrieben: Die ganze Medienindustrie nimmt jemand doch nur als Werkzeug für die eigenen Interessen.
Das kommt ganz auf das Format an! Es ist sicherlich ein Unterschied, ob es sich um Boulevardmagazine oder um kritische Dokumentationen geht.

Die Beiträge über Felicitas Schirow, damals Weigmann, und ihr Café "Pssst" waren 1999/2000 sehr hilfreich.
Natürlich dienen Protagonisten immer den eigenen Interessen eines Produzenten: der Beitrag soll von vielen gehört/gesehen werden.

Spekulationen im Vorfeld helfen nicht weiter, warten wir doch einfach den Beitrag ab.
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Ariane
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RE: Ich mach mein Geld mit Sex! 37° im ZDF und 3sat Oktober

Beitrag von Ariane »

Finde ich eine tolle Aktion Anita! Und offenbar funktioniert es nur so, nämlich im Kleinen. Aber ist es nicht wirklich traurig, einer klischee-besessenen und in Schubladen denkenden Öffentlichkeit klar machen zu wollen, dass wir Menschen sind? Das ist es, woran ich gelegentlich verzweifele. :019
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Beitrag von ehemaliger_User »

Es gibt immer wieder solche Versuche:

Im Mai 2010 in Dortmund:
http://bloodymarys.de/bm_RN.PDF

Im August 2011:
http://www.lokalkompass.de/dortmund-cit ... 80409.html
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Lucy
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Beitrag von Lucy »

es wäre doch mal ein gag wenn man einen bundesweiten tag der offenen tür einführen würde. alle wohnungen und bordelle würden lesungen, gesang oder andere unterhaltung anbieten.

lg lucy

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fraences
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Beitrag von fraences »

würden wir mehr Besucher haben als der Papst?

Liebe Grüße, Fraences
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Beitrag von ehemaliger_User »

@Lucy

Ein sehr interessanter Gedanke. So wie den "Tag des offenen Denkmals"...

Ist ganz einfach: Du musst das nur organisieren!
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friederike
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Beitrag von friederike »

Ein Kunde hat mir einmal erzählt, dass für die Olympiade 1972 die Spiesser in der Münchner Stadtregierung das Rotlichtviertel in Alt-Schwabing aufgelöst und einen Sperrbezirk eingerichtet haben.

Am Tag der Zwangsräumung hätten die Frauen eine Gemeinschaftsaktion "Freifick" veranstaltet mit dem Ergebnis, dass der Ansturm der Freier und ProtestiererInnen die Polizeiketten in Auflösung und Verwirrung gestürzt hätte.

Fazit: Aktionen sind möglich (hier leider nur lokal) und der Ansturm hat grosses Potential!

Noch besser wäre vielleicht eine Aktion mit dem Papst gemeinsam. Das hätte was, und der Papst könnte vielleicht sein Image als Sexfeind erfolgreich ins Positive drehen ....
Frau Dr. Solwodi würden wir natürlich nicht einladen, oder doch?

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Beitrag von Sonne »

Hallo zusammen,

in Nürnberg gab es vor einigen Jahren mal eine Aktion von Kassandra ( der örtlichen Beratunsstelle ), die hieß
Kunst im Bordell.

Zwei große Läden hatten ihre Räume zur Verfügung gestellt und es gab viele verschiedene Aufführungen, eine Opernsängerin, eine Lesung,ich habe damals zusammen mit einer Tänzerin eine Bondagevorführung gemacht usw.

Die ganze Sache war damals recht erfolgreich, es sind wirklich viele gekommen um sich das mal anzuschauen.

Wie Friederike schreibt, Aktionen sind schon möglich. Nur wer sollte und könnte soetwas organisieren, über die eigene Wohnungs oder sogar Stadtgrenze hinaus?

Liebe Grüße Anita
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Beitrag von Ariane »

Da fällt mir ein; ich hatte zum Thema Kunst und Puff im Sommer einen Augenzeugenbericht eines Berliner Bekannten in meinen Blog eingebaut. Das war eine ähnliche Veranstaltung im Laufhaus Hase in Berlin. Sehr amüsant zu lesen, vor allem, dass sich das Publikum weniger für die Kunst interessierte, umso mehr die Damen und ihre Arbeitsplätze bestaunte. Der Link zum Beitrag http://wp.me/pUwbP-179
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Beitrag von LadyTanja »

@Sonne

Da mir die Idee "Domina-Studio und Kunst/Lesung/Literatur" auch schon lange vorschwebt, würde mich interessieren, ob und wieviel Eintritt Du genommen hast oder ob das eine Gratisveranstaltung war...

mit interessiertem Gruß,
LadyTanja

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Snickerman
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Beitrag von Snickerman »

Caroline Kebekus macht ihre Comedy-Show "Broken Comedy" ja aus dem "Pascha" in Köln...

Gerade war in "Panorama" ein unsäglich voreingenommener Anti-Prostitutionsbeitrag,
dass man das Verbot schon trapsen hört.
Alles sei schlimmer geworden, mehr Sexworker, Verfall der Preise und der Sitten, mehr Kriminalität...
Ich bin ein sehr großer "Panorama"-Fan, aber dieser Beitrag war allerunterste Schublade!

Bitte schreibt alle dahin, ich blog denen gleich auch mal was!
(Vielleicht sollte ich einen eigenen Thread aufmachen, habe in der Eile nur diesen gefunden)
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!

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Svea
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Beitrag von Svea »

Bei uns im Smart werden regelmäßig Ausstellungen von Künstler gemacht, auch Lesungen, von daher, wo Menschen und Ideen sind gibt es auch einen Weg.
Wir lassen uns nur durch unsere Phantasie begrenzen, und was schlimmer ist durch unsere Erziehung. – egal ich will nicht Philosophieren, sondern sagen, macht es einfach – ich denke das wird schon klappen.