VW-Affäre: Korruption mittels Prostitution

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VW-Affäre: Korruption mittels Prostitution

Beitrag von Zwerg »

10. Januar 2007

Hartz muss nicht über Prostituierte reden

Der ehemalige VW-Arbeitsdirektor Peter Hartz hat im Vorfeld seines Prozesses in der Schmiergeldaffäre bei Volkswagen einen Handel mit der Staatsanwaltschaft vereinbart. So werde der Ex-Manager zwar ein umfassendes Geständnis ablegen, Prostituierte als Zeugen solle es jedoch nicht geben. "Wir lassen keine Prostituierten aufmarschieren", sagte die Braunschweiger Oberstaatsanwältin Hildegard Wolff der "Zeit".
"Im Gegenzug führt Hartz sein Geständnis über die Sonderbonuszahlungen genau aus", erläuterte Wolff. Am 17. Januar muss sich Hartz wegen des Verdachts auf Untreue und Begünstigung des ehemaligen VW-Betriebsratschefs Klaus Volkert vor dem Landgericht Braunschweig verantworten.

Bis zu zwei Millionen Sonderbonus

Die Sonderzahlungen, die Hartz als Personalvorstand an Volkert genehmigt haben soll, belaufen sich laut Staatsanwaltschaft auf bis zu zwei Millionen Euro. Zudem seien aus VW-Kassen mehrere Tausend Euro für Prostituierte ausgegeben worden. Behauptet wird, dass Mitglieder des Betriebsrats dadurch für bestimmte Vorstandsentscheidungen gewonnen werden sollten. Hartz war im Zuge der Affäre zurückgetreten
Im Prozess sei keine der Frauen als Zeuge geladen. Die Erwähnung von Prostituierten habe Hartz während der Vernehmungen der Ermittler aus der Fassung gebracht, begründete Staatsanwältin Wolff in der "Zeit" die Entscheidung. Bei diesem Thema habe er sich oft "hilflos" gezeigt. "Ein paar Tausend Euro tausche ich gegen zwei Millionen", sagte Wolff weiter.

Drohung mit "richtigem" Prozess


Hartz-Anwalt Egon Müller wollte sich zu dem angeblichen Deal mit der Staatsanwaltschaft nicht äußern. Der Verteidiger Ex-Betriebsratschef Volkert, Johann Schwenn, glaubt hingegen, dass die Ermittler es Hartz "leicht gemacht" hätten.
Für den Fall, dass Hartz sich während des Prozesses nicht an die Abmachung halten sollte, kündigte die Staatsanwaltschaft eine veränderte Taktik an. Bislang sind zwei Verhandlungstage vorgesehen, Zeugen und Sachverständige sind nicht bestellt. Würde Hartz jedoch plötzlich Erinnerungslücken zeigen, "wird es wohl auf eine richtige Hauptverhandlung hinauslaufen, mit richtig vielen Zeugen", betonte Wolff. (N24.de, nz)

http://www.n24.de/wirtschaft_boerse/unt ... erId=93251
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Hartz-Prozess: Prostituierte sagen nicht aus

Beitrag von Zwerg »

Hamburg -

Das wäre für Peter Hartz der pure Albtraum gewesen: Wenn Joselia R. aus dem Edelbordell "Elefante Branco" in Lissabon am kommenden Mittwoch als Zeugin bei seinem Untreue-Prozess aufgetreten wäre. Wenn man sie dieses Mal nicht nach Paris eingeflogen hätte, damit sie ihm dort zu Diensten sei, sondern nach Braunschweig, um dort über "ihren Peter" auszusagen.

Doch der frühere VW-Personalvorstand hat erwirkt, dass in der Verhandlung keine Prostituierten als Zeuginnen auftreten werden. Der Braunschweiger Staatsanwalt Joachim Geyer bestätigte dem Abendblatt, dass für das Verfahren weder Zeugen noch Sachverständige geladen werden sollen. Diese Abmachung sei zustandegekommen, weil Hartz zugesagt habe, sein Geständnis über die Sonderbonuszahlungen an den früheren Chef des VW-Betriebsrates, Klaus Volkert, detailliert auszuführen. "Das wäre sonst schwer zu ermitteln gewesen", sagte Geyer, und im Gegenzug habe man dann den Komplex des Falles, bei dem es um die von Hartz genutzten Liebesdienste ging, vernachlässigt. "Hierbei wäre es nur um einen Schaden von einigen 1000 Euro gegangen." Bei den von Hartz gewährten Vergünstigungen für Volkert handele es sich dagegen um 2,5 Millionen Euro.

Hartz muss sich in dem Prozess vor dem Landgericht Braunschweig wegen des Verdachts auf Untreue und Begünstigung eines Mitglieds des Betriebsrates verantworten. Wegen des Geständnisses von Hartz hat das Gericht zunächst nur zwei Verhandlungstage angesetzt. Die Ankläger sind sich sicher, dass Hartz sich in seinem Prozess an die getroffene Abmachung halten wird, weil er so große Angst vor dem Thema Bordellbesuche habe. Schon während seiner Vernehmung im Oktober hatte sich der Namensgeber der Hartz-IV-Reformen nicht zu den Prostituierten äußern wollen. Sollte Hartz sich allerdings im Verlaufe des Prozesses nicht an die Vereinbarung mit den Staatsanwälten halten, "wird es wohl auf eine richtige Hauptverhandlung hinauslaufen, mit richtig vielen Zeugen", sagte die Braunschweiger Oberstaatsanwältin Hildegard Wolff.

http://www.abendblatt.de/daten/2007/01/11/666983.html
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