Hurentaxi - Ein Feldforschungsbericht
RE: Hurentaxi - Ein Feldforschungsbericht
@Marc
Die Grenze zwischen Voieurismus und legitimer Neugier ist fliessend. Die Seiten welche auf googelbooks gelesen habe (etwa 50) enthalten nichts was die geschilderten Menschen in Bedrängnis bringen könnte.
Ich sehe gerade das Du Sexworker bist. Als "Gegenstand" der Feldforschung ist es legitim das Du das Buch nicht schäzen wirst.
Da ich, bis vor einigen Jahren, selbst Kunde von Agenturen war fand ich "die andere Seite" durchaus lesenswert und meine Entscheidung Agenturen zu meiden bestätigt.
Paul
Die Grenze zwischen Voieurismus und legitimer Neugier ist fliessend. Die Seiten welche auf googelbooks gelesen habe (etwa 50) enthalten nichts was die geschilderten Menschen in Bedrängnis bringen könnte.
Ich sehe gerade das Du Sexworker bist. Als "Gegenstand" der Feldforschung ist es legitim das Du das Buch nicht schäzen wirst.
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Paul
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Re: RE: Hurentaxi - Ein Feldforschungsbericht

@PaulSicher hat geschrieben:@Marc
Die Grenze zwischen Voieurismus und legitimer Neugier ist fliessend. Die Seiten welche auf googelbooks gelesen habe (etwa 50) enthalten nichts was die geschilderten Menschen in Bedrängnis bringen könnte.
Da ich, bis vor einigen Jahren, selbst Kunde von Agenturen war fand ich "die andere Seite" durchaus lesenswert und meine Entscheidung Agenturen zu meiden bestätigt.
Paul
Es reicht mir, wenn auch nur eine einzige der geschilderten Frauen äußert, dass sie sich hintergangen fühlt. Ich kann mich noch sehr gut an die Worte des Autors anlässlich der Lesung die wir besuchten erinnern:"Das tut mir leid, das lag nicht in meiner Absicht" - Hier sind zum Teil sehr vertrauliche Gespräche eingeflossen, die auf Grund eines gewissen Vertrauensverhältnisses geführt worden. Ich selbst schätze Martin Auer (den Autor) - habe bereits mehrmals mit ihm gesprochen (zum letzten Mal am Internationalen Hurentag bei unserem Stand in Wien) - trotzdem geht mir das Buch zu weit.
Neugier mag zwar legitim sein - nur ausnahmslos jeder Mensch hat auch ein Recht auf Intimsphäre. Hier ohne Zustimmung des Gesprächspartners Dialoge aufzuzeichnen (oder zumindest zu protokollieren) um sie später zu veröffentlichen ist meines Erachtens nicht OK.
Weiters: Das Buch ist eine Momentaufnahme von EINER Agentur - zur damaligen Zeit - mit den Augen eines einzelnen Mannes.
Hieraus aber zu schießen, das Agenturen schlecht wären halte ich für grundsätzlich falsch. Ich kenne die Branche mittlerweile ganz gut - und deshalb kann ich mit ruhigen Gewissen sagen: Auch ich habe schon Leid gesehen - und auch sehr viele SexarbeiterInnen getroffen, die sich wohl gefühlt haben. Und dies Alles unabhängig vom Arbeitsplatz der Sexarbeiterinnen!
Christian
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Jetzt werden die privaten Gespräche der SexarbeiterInnen welche sich mit dem "guten Fahrer" in der Agentur unterhalten haben auch noch als Bühnenstück vermarktet....
Wie war die Aussage des Autors bei der Vorlesung? Das Tut mir leid sagte er... - na sehr leid dürfte es ihm nicht tun, wenn er den Stoff weiter verarbeitet... Aber von irgend etwas muss man doch leben: Sei es als Fahrer (der damals sehr gutes Geld verdient hat) Sei es als Webmaster (der Webseiten welche dilletantischer nicht sein hätten können um 1 500 Euro an die SW`s verkauft hat) sei es als Buchautor, der im öffentlichen Rahmen (Vorlesung) zugibt, dass er viel zu weit gegangen ist - oder sei es eben als Bühnstückautor...
Eines weiß ich mit Sicherheit! Ich kenne mittlerweile einige der Frauen die auf verniedlichende Art und Weise in dem Buch ohne ihre Zustimmung - und natürlich auch ohne etwas dafür bekommen zu haben - herhalten durften. Keine Einzige ist mit der Veröffentlichung ihrer Worte einverstanden!
Und Einige behaupten sogar "so ist das nicht gewesen"
Ich persönlich kann mich über dieses "Stück" nicht wirklich freuen!
christian
Wie war die Aussage des Autors bei der Vorlesung? Das Tut mir leid sagte er... - na sehr leid dürfte es ihm nicht tun, wenn er den Stoff weiter verarbeitet... Aber von irgend etwas muss man doch leben: Sei es als Fahrer (der damals sehr gutes Geld verdient hat) Sei es als Webmaster (der Webseiten welche dilletantischer nicht sein hätten können um 1 500 Euro an die SW`s verkauft hat) sei es als Buchautor, der im öffentlichen Rahmen (Vorlesung) zugibt, dass er viel zu weit gegangen ist - oder sei es eben als Bühnstückautor...
Eines weiß ich mit Sicherheit! Ich kenne mittlerweile einige der Frauen die auf verniedlichende Art und Weise in dem Buch ohne ihre Zustimmung - und natürlich auch ohne etwas dafür bekommen zu haben - herhalten durften. Keine Einzige ist mit der Veröffentlichung ihrer Worte einverstanden!
Und Einige behaupten sogar "so ist das nicht gewesen"
Ich persönlich kann mich über dieses "Stück" nicht wirklich freuen!
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Wenn er's anonymisiert - sicher. Ich könnt über's normale Tagesgeschäft Bücher schreiben ...ehemaliger_User hat geschrieben:Würde mich auch interessieren, ob ein "Taxifahrer" einfach die Geschichtern seiner Fahrgäste so veröffentlichen kann.

Gratuliere übrigens 6t das er das Ganze gleich von Anfang an richtig eingeschätzt hat. Meines Erachtens ist die ganze Geschichte zum

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RE: Hurentaxi - Ein Feldforschungsbericht
aha, tom, danke.... du hast also den ganzen thread gelesen. na, manches braucht eben zeit um das korn der warheit reifen zu lassen....
... waren das noch zeiten... 2006, als der thread entstand...
@chris.. hast du mehr infos über das stück ? gerne auch per pn, werbung breauchst für den mist keine machen.
liebe grüße, tom

@chris.. hast du mehr infos über das stück ? gerne auch per pn, werbung breauchst für den mist keine machen.
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RE: Hurentaxi - Ein Feldforschungsbericht
ach nein.... der liebe herr auer. sollten wir an der premiere teilhaben ? für ein paar authentische "patzer" sorgen ? das wär ein spaß.....
gewisse parallelen mit PB dem wandlungsfähigen neo spezialisten für -kontrabässe- sind durchaus feststellbar.... obwohl,.. soll kein freundschaftsangebot sein, weit gefehlt wenig geschätzter herr PB, an seines meisters ausgefeilten, einstudierten stil kommt auer lange nicht heran......
irgendwie seltsam dass mich dieses arme würstchen auer so ganz und garnicht aufregt.... seine belustigend lächerliche webseite entlockte mir grade mal ein bemitleidendes grinsen.....
gewisse parallelen mit PB dem wandlungsfähigen neo spezialisten für -kontrabässe- sind durchaus feststellbar.... obwohl,.. soll kein freundschaftsangebot sein, weit gefehlt wenig geschätzter herr PB, an seines meisters ausgefeilten, einstudierten stil kommt auer lange nicht heran......
irgendwie seltsam dass mich dieses arme würstchen auer so ganz und garnicht aufregt.... seine belustigend lächerliche webseite entlockte mir grade mal ein bemitleidendes grinsen.....
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Ich weiß nicht, ob Du alle Texte der Webseite gelesen hast - Auszüge wie Dieser "Lilli, 18, kam aus Rumänien. Sie bot auch 'Ohne-Service" an, wurde schwanger, und musste abtreiben. Drei Tage später schickte ihr Zuhälter sie wieder zur Arbeit." lassen mich ahnen, dass es wieder darum geht "Quote" zu machen... - Natürich ist das legitim - aber halt nicht wirklich mein Ding...
Wenn ich so etwas höre, geht es mir zunächst darum, was kann ich tun, damit so etwas nicht vorkommt - und der Gedanke "wie verdiene ich Geld damit" ist mir fremd.
christian
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RE: Hurentaxi - Ein Feldforschungsbericht
wir sollten doch wirklich zur premiere erscheinen.... das schuberttheater hat keine ernst zu nehmende security





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Die Frage ist halt, ob man durch einen provozierten Skandal nicht dem Stück noch zu mehr Aufmerksamkeit verhilft, als es verdient. So wie der Plan aussieht, sind ja sogar für die Premiere noch zur Genüge Plätze frei....
Da der Hinweis auf das Stück von Herrn Auer direkt an mich herangetragen wurde (und der weiß eigentlich, dass ich auf Grund eines Vorfalles nach dem Prozess von Ewa nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen bin - auch dort bzw. unmittelbar danach hat er sich überaus indiskret verhalten) vermute ich fast, dass er unser Erscheinen wünscht bzw. erhofft....
Liebe Grüße
christian
Da der Hinweis auf das Stück von Herrn Auer direkt an mich herangetragen wurde (und der weiß eigentlich, dass ich auf Grund eines Vorfalles nach dem Prozess von Ewa nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen bin - auch dort bzw. unmittelbar danach hat er sich überaus indiskret verhalten) vermute ich fast, dass er unser Erscheinen wünscht bzw. erhofft....
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RE: Hurentaxi - Ein Feldforschungsbericht
ach gottchen.... hast ja recht.... so lass mich doch wenigstens von einer "erzieherischen maßnahme" träumen.....
sieht aus als glaube er du bist sein "hawara".... hat er doch sexworker als allerobersten aller links.....

sieht aus als glaube er du bist sein "hawara".... hat er doch sexworker als allerobersten aller links.....
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ich denke ich werde die 3 schwestern einladen mitzugehen - die erst vor 3 wochen (es war eine der 3 und wir haben uns nach jahren wiedergesehen) bei einem cafe meinte(n) sie würden ihm gerne in die augen sehen - stumm - in die augen sehen... sich von ihm abwenden und auf den boden spucken...
(die uhrzeit meines posts ist ein erstes anzeichen seniler bettflucht)
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liebe Grüsse
ETMC
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Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
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Wahrscheinlich braucht Hr. Auer Geld, und schlachtet daher zu diesem Thema alles aus. Tja nicht nur die Agentur hat gut verdient, wie auf seiner Website zu lesen ist, auch er hat in dieser Zeit als Fahrer gut gelebt. Ich finde die Seite nur zumZwerg hat geschrieben:Wirf einen Blick auf die Webseite hurenta....info - aber schreck Dich nicht......
Liebe Grüße
christian


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Das geht ja im Buch (und auch bei den Vorlesungen) unter... So weit ich mich erinnere sprach Herr Auer von einem Schnitt von 40 Jobs pro Tag/Agentur und 4 Fahrern - wobei er betonte, dass er einer der Hauptfahrer war... also wenn man sich das so durchrechnet: 40 Jobs pro Tag bei 4 Fahrern = 10 Jobs pro Fahrer... Bei 22 Arbeitstagen/Monat wären das 220 Jobs, die Herr Auer monatlich gemacht hat - bei 25 Euro pro Job sind das dann 5500 Euro monatlich. Dazu kommen noch die Webseiten, welche er für 1500 Euro pro Stück an die Frauen (natürlich ohne eine Rechnung auszustellen) verkauft hat...Blue hat geschrieben:Tja nicht nur die Agentur hat gut verdient, wie auf seiner Website zu lesen ist, auch er hat in dieser Zeit als Fahrer gut gelebt. Ich finde die Seite nur zum![]()
Sagte schon Jemand, dass wir der weiteren ausbeuterischen Verwertung des Stoffes (vertrauliche intime Gespräche, welche ohne Zustimmung der Betroffenen und ohne jegliche Abgeltung veröffentlicht werden) ablehnend gegenüber stehen?
Falls nicht: Sei es hiermit gesagt!
Ich finde es verabscheuungswürdig, wenn sich Jemand als Biedermann - Helfer für die armen Prostituierten, die kaum Deutsch (außer ficki ficki (Buchtext)) sprechen können - darstellt und in Wirklichkeit massiv an der Prostitution Anderer mitverdient hat!
Gehen wir davon aus, dass Herr Auer monatlich 7000 Euro (von SexarbeiterInnen für seine Hilfsdienste bezahlt!) verdient hat - gehen wir weiters davon aus, dass Herr Auer 5 Monate gearbeitet hat (steht auf seiner Webseite) - so sind das 35 000 Euro also annähernd eine halbe Million Schilling in 5 Monden!
Wenn es wahr wäre, dass Herr Auer helfen wollte - wenn es wahr wäre, dass seine Tätigkeit uneigennützig war - so muss es auch einem Herrn Auer bewusst sein, dass ein Einkommen aus Sexarbeit Anderer nicht wirklich mit seinem Vorhaben vereinbar ist. Ich zum Beispiel sehe es so - und deshalb wird Sexworker.at niemals gewinnorientiert geführt sein - im Gegensatz von Herrn Auers Aktivitäten!
Wenn ich mit meiner obigen Schluss recht haben sollte, so wird Herr Auer meinen Aufruf verstehen:
Sehr geehrter Herr Auer!
Ich fordere Sie hiermit auf, den Betrag den Sie durch Sexarbeit Anderer und auch für die Erstellung von Webseiten eingenommen haben an eine NGO Ihrer Wahl zu überweisen!
Organisationen wie LEFÖ oder SOPHIE wissen dies sicherlich zu schätzen und im Gegensatz zu Ihnen, vermarkten diese Organisationen nicht die Beratungsgspräche öffentlich in Büchern oder Pseudotheaterstücken und bieten auch tatsächlich professionelle Beratung und Hilfestellung!
Mit freundlichen Grüßen
christian knappik
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RE: Hurentaxi - Ein Feldforschungsbericht
Nur so am Rande erwähnt, man könnte ja auch beim Finanzamt fragen ob er eh nix in seiner Einkommensteuererklärung zum angeben vergessen hat ... 

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