Wie setzt ihr eure Tabus eigentlich durch?

[Doris67]

P.S.: Nicht "sie" verachten Huren, sondern manche, eher wenige, verachten uns. Es liegt an uns, diese erst gar nicht an uns heranzulassen.

[bienemaya]

Hallo Nutella66
Belehrmodus an:
@Nutella66..."Ihre Fot.. zuckte vor Geilh. Als sie mich zur Tür brachte, fragte sie mich ob ich wiederkommen werde". Das waren einige Sätze aus der Mail von...

Ich hätte ihm eine einzige Mail zurückgeschrieben - wenn überhaupt - dass es es mich freuen würde für ihn, dass er mit ihr so viel Spass haben würde und ihm alles Gute für die Zukunft gewünscht!


...Ein anderer schenkte mir ständig billige Werbegeschenke wie Kugelschreiber und abgelaufene Kekse usw. die er selbst geschenkt bekommen hat. Mit Werbelogo drauf. Er verpackte das in Geschenkpapier und schenkte mir die Sache gönnerhaft. Ich sollte mich daran erfreuen, ich schmiß ihn raus...

Rausgeschmissen hätte ich ihn nicht (warscheinlich aber "Dienst nach Vorschrift" gemacht), aber ich hätte ihm sofort gesagt, dass ich die "abgelaufenen" Kekse nicht entgegennehmen würde, dass ich mich scheuen würde, diese selbst meinem Hund zu geben, da ich befüchten würde, dass dieser eine Magenverstimmung bekommen könne und sein Fressen mir dann vor die Füße... usw. und was die anderen kostenlosen Werbegeschenke beträfe so solle er diese doch gern wieder mit nach Hause nehmen und dass du in nächster Zeit nicht beabsichtigst einen "Ramschladen" zu eröffnen. Wenn er DIR eine Freude machen wöllte, dann sollte er dir hochwertigere Sachen schenken, denn das seiest du so (generell und auch von anderen Kunden/Gönnern) gewöhnt. Z.Bsp.extra Geldgeschenke wären immer gern gesehen und damit könne man ja dann auch nicht so viel falsch machen...lach.

...Ein weiterer sagte nach unserem Treffen, daß er mich mal an meinem freien Wochenende treffen möchte. Dann würde er aber nicht dafür bezahlen, denn das sei ja dann ein privates Treffen. Er sagte das nicht als Frage, sondern als Feststellung...

Wenn du ihm sagen würdest, dass du von deinen Kunden so gut verwöhnt wirst, dass du das nicht nötig hättest mit IHM ohne Geld usw. - dann versetzt du seinem Ego visuell einen Tritt in die Eier, der sich gewaschen hat, glaub mir. Denn ER will es mit DIR, ER will DICH.(natürlich ohne zu bezahlen) Aber er WILL DICH! Vergiss das nie. Wichtig allein ist, was DU willst. Lass es nicht an dich ran. Ändere dein Verhalten deinen Kunden gegenüber oder besser gesagt dir gegenüber.Ggf. ändere dein Geschäftskonzept oder dein Angebot, damit andere bzw. bessere Kundschaft generiert werden kann. Setzte eher Grenzen, behaupte dich frühzeitig, so dass es nicht dazu kommen muss, dass du dann einem Kunden gegenüber ausflippst oder gar handgreiflich wirst.

Die Rechtslage ist ganz einfach. Du bist nicht gezwungen "alles" über dich ergehen zu lassen. Du hättest (auch nach 3minuten) aufstehen können und ihm ganz ruhig erklären können, dass du sein Verhalten nicht länger hinnimmst und das Date JETZT beendet ist. Er könne sich ja gern beschweren bzw. Anzeige erstatten. Er solle seinen richtigen Vor- und Zunamen nicht vergessen, damit du dann eine wahrheitsgemäße Gegendarstellung bzw. Gegenanzeige wegen versuchter Vergewaltigung, Körperverletzung, sexueller Nötigung etc. einreichen würdest. Ein solcher Kunde (Mensch), welcher versucht hat dich zu erpressen oder ähnliches; scheut meist die Öffentlichkeit. Ausserdem würde "Aussage gegen Aussage" stehen und das weiss auch der "Typ" (Mensch). Vermutlich wird er ziemlich schnell "das Weite suchen" und du solltest in deinem eigenen Interesse dir dann denken: Das Ganze war zwar ärgerlich, aber ich habe jetzt innerhalb von (3minuten) soundsoviel verdient und kann mich angenehmeren Dingen zuwenden. Was für ein Idiot. Ende. Punkt! Wenn du allein arbeitest ist Vorsicht geboten, denn ein Mensch, welcher versucht dich zu erpressen bzw. zu vergewaltigen, der ist auch zu anderen (Straf) -taten fähig. Bleibe immer deeskalierend, sachlich und vor allen Dingen ruhig!

Belehrmodus aus.

@doris67
P.S.: ..Nicht "sie" verachten Huren, sondern manche, eher wenige, verachten uns. Es liegt an uns, diese erst gar nicht an uns heranzulassen...

Das ist wahr. Die meisten von uns begegnen solch einem Exemplar von (Cave-)Mann hin und wieder. Da man (frau) oft nicht die Gelegenheit hat seine Kundschaft im Vorfeld lange und gut kennenzulernen, kann man sich in solchen Situationen durchaus wiederfinden. Das entscheidende ist nur, wie man damit umgeht.

Eine Verkäuferin, Kellnerin oder der öffentliche Dienst hat auch nicht nur mit angenehmer Kundschaft zu tun. Ein Mensch der z.Bsp. im Hospiz arbeitet, darf sich sein Klientel auch nicht so "zu Herzen" nehmen, sonst "geht er seelisch den Bach runter". Ich würde auch niemals behaupten Sexwork sei leicht oder leicht verdientes Geld. Denn das ist es wahrlich nicht! Sexwork ist eine ziemlich anspruchsvolle Tätigkeit, welche mannigfaltige Begabungen/Fähigkeiten von Seiten des Leistungserbringers voraussetzt bzw. zu besitzen von Vorteil wäre!

LG.bienemaya

[Nuttella66]

Doris67 - ich arbeite in einer Gegend wo eine Frau die es sich aussuchen kann wo sie arbeitet gar nicht erst hinfährt. Es gibt Gegenden, z. B. in Deutschland, da sind die Gäste vorwiegend nett und zahlen gut. In einer anderen Ecke von Deutschland sind die Gäste eher frech und zahlen schlecht oder wollen handeln wie die Kesselflicker. Ich kenne Frauen die deutschlandweit reisen und alle sagen das Gleiche; hier in meiner Ecke ist das Arbeiten mehr als eine Zumutung. Wenn man jeden Tag mit solchen Menschen konfrontiert wird ....... rastet irgendwann auch der gutmütigste Mensch aus!

Bienemaya - ja, du hast Recht mit dem was du schreibst. Ich sollte eher Grenzen setzen. Eher aufstehen und sagen, daß es das jetzt war. Vielleicht warte ich zu lange. Aber ich bin mir sicher, daß ich das jetzt ändern werde. So daß es zu einer Eskalation gar nicht erst kommt. Bei ganz wenigen Gästen brachte es sogar den Erfolg, daß sie sich entschulidigt haben und es seitdem rund läuft. Nur einige versuchen es immer und immer wieder.
Eigentlich fließen bei mir nicht so schnell die Tränen, aber manchmal kann man das alles kaum noch ertragen.

Vielleicht bin ich auch "zu" nett zu meinen Gästen. Woher das kommt weiß ich auch nicht so genau.
( Die Mehrzahl ist aber dennoch höflich und es macht Spass mit ihnen zusammen zu sein.)

[Doris67]

Nuttella66: Hast du keine Möglichkeit, wenigstens ab und zu mal in anderen Gegenden zu arbeiten? Allein schon zum Entstressen.

Was "zu nett" sein angeht: Ja, das könnte sein. So etwas spüren aggressive Leute, legen es als Schwäche aus und mißbrauchen es. Man sollte schon unmißverständlich klarmachen können, daß man sich nichts gefallen läßt und in jedem Fall Herrin der Lage bleibt. (das gilt übrigens auch außerhalb der Sexarbeit)

[bienemaya]

Liebe Nutella66

Ich kann dich trotz meines Statements gut verstehen, da die eine oder andere Freundin/Kollegin ähnliches berichtet hat und ich auch schon das "Vergnügen" mit dererlei Kundschaft hatte. Ich glaube mich auch zu erinnern, dass es @ Nymphe war, welche ein Laufhausexperiment gemacht hat und von "äzender"? Kundschaft sprach, welche sie sich nicht auf Dauer "antun" müsse/könne. (natürlich möchte ich damit nicht ausdrücken, dass alle Laufhauskundschaft äzend wäre)

Regionale Unterschiede in Bezug auf die Anzahl u. ggf. die Auswahl der Gäste gibt es durchaus.

Meist ist es auch die Vielzahl der Probleme, die man selbst und zu lange mit sich herumschleppt, welche sich dann potenzieren und sich natürlich negativ auf alle Bereiche auswirken.

@Nutella66
...aber manchmal kann man das alles kaum noch ertragen...

Das hört sich nicht gut an!!! Das würde sich auch in allen anderen Berufen oder Situationen nicht gut anhören!!!

Weiter ins Detail wollen (sollten) wir (du) hier öffentlich nicht gehen. Es gibt ja den für NichtSW unzugänglichen Bereich oder Nachrichten über pn, wo man sich ungezwungen austauschen kann. Ich gebe gern ein paar Ratschläge und ich denke, dass das andere hier auch gern tun würden. Trau dich ganz einfach! Es gibt für alles eine Lösung - zumindestens Lösungsansätze und Hilfestellungen. Meine Kritik solltest du wirklich nur konstruktiv verstehen, denn alles andere wäre nicht richtig. Irgendwer hat mal gesagt: "Das Leben ist dazu da um auch Fehler zu machen und um daraus zu lernen." Dem kann ich nur beipflichten.

Es grüßt dich ganz herzlich bienemaya.

[Nuttella66]

Danke an euch! Und auch für eure Statements. Ich sehe sie nicht als Belehrung! Ich möchte das jetzt auch gar nicht mehr fortführen. Dennoch war es mir wichtig gerade hier im öffentlichen Bereich auch mal darauf hinzuweisen, dass die Dinge oftmals nicht so einfach sind und dass hinter jeder SW vor allen Dingen ein Mensch steckt.
Ich bin schon eine starke Persönlichkeit. Selbstständig mit eigenem Laden. Ich weiß was ich will und was ich nicht will. Ich arbeite vielleicht ein bischen viel, mache meinen Job aber eigentlich gern.

Es gibt mehrere Möglichkeiten sich die Dinge selbst kaputt zu machen. Es gibt Männer die davon scheinbar gern Gebrauch machen.

[nicole6]

Ich habe keine "Tabus" .
Ich habe ein Angebot.
In dem Angebot sind gewisse Vorgänge enthalten, andere nicht.
Das ist wie beim Bäcker.
Wer zum Bäcker geht, kann nicht erwarten Fahrradöl zu bekommen.
Wenn ein Kunde in meinem Angebot nicht das findet was er
haben will, dann gibt es Tausende andere, wo er es erwerben kann!

Wer erniedrigende Worte benutzt, wird einmal gewarnt.
Das zweite Mal: aufnimmerwiedersehen!

Zeitregeln und Verhaltensregeln werden am Anfang geklärt,
und wer dagegen verstößt: aufnimmerwiedersehen!

Was ich dem Kunden auch AM ANFNANG ins Gewissen gede, ist,
dass er für die Zeit bezahlt, nicht für den Inhalt!

Und wenn er gegen meine Regeln verstößt, kann er die Restzeit
vor der Tür verbringen! und danach: aufnimmerwiedersehen!

Somit hatte ich bisher keine nennenswerte Probleme mit Kunden.

Nicole

[Doris67]

So wie Nicole könnte ich das auch formulieren.

[nicole6]

Gerade bei Neukunden sehe ich es als wichtig an, denen sehr klar
zu machen, dass sie für DIE ZEIT zahlen, und nicht für irgend
welche Handlungen! Den Satz: "ich habe dafür bezahlt, also....."
kann es somit nicht geben.
Hier irren sich die meisten Kunden. Sie glauben, für den Sex zu
zahlen, was aber nicht der Fall ist. Ich mache mit dem Kunden aus,
mit welchen Handlungen der bezahlte Zeitraum zu füllen ist,
aber ein "Recht auf Sex" besteht nicht!

Das ist wie wenn man zum Psychologen geht, da zahlt man auch
für die Zeit. Man drückt dem Seelenklempner 150 Euro in die
Hand, und kann dann auch 1 Stunde lang schweigen.
Wenn die Zeit vorbei ist, ist sie vorbei.

Ein anderes Beispiel dazu: wer in ein öffentliches Schwimmbad
geht, zahlt auch für die Zeit. Wer dort eine Stunde bucht, kann
danach nicht kommen und sagen er sei gar nicht geschwommen,
und wolle deswegen Geld zurück, oder sonstige "Ausgleiche".

Nicole

[nicole6]

Gerade bei Neukunden sehe ich es als wichtig an, denen sehr klar
zu machen, dass sie für DIE ZEIT zahlen, und nicht für irgend
welche Handlungen! Den Satz: "ich habe dafür bezahlt, also....."
kann es somit nicht geben.
Hier irren sich die meisten Kunden. Sie glauben, für den Sex zu
zahlen, was aber nicht der Fall ist. Ich mache mit dem Kunden aus,
mit welchen Handlungen der bezahlte Zeitraum zu füllen ist,
aber ein "Recht auf Sex" besteht nicht!

Das ist wie wenn man zum Psychologen geht, da zahlt man auch
für die Zeit. Man drückt dem Seelenklempner 150 Euro in die
Hand, und kann dann auch 1 Stunde lang schweigen.
Wenn die Zeit vorbei ist, ist sie vorbei.

Ein anderes Beispiel dazu: wer in ein öffentliches Schwimmbad
geht, zahlt auch für die Zeit. Wer dort eine Stunde bucht, kann
danach nicht kommen und sagen er sei gar nicht geschwommen,
und wolle deswegen Geld zurück, oder sonstige "Ausgleiche".

Nicole

[malin]

der Satz "ich habe keine Tabus, ich habe ein Angebot" ist ziemlich genial - damit ist, in acht Worten, eigentlich alles ausgedrückt.

[LadyTanja]

Für mich ist es am schwierigsten, den eigenen Anspruch an einen guten Service herunterzufahren, wenn der Gast übergriffig ist.

Denn alleine die Tatsache, ihn darauf hinzuweisen, das etwas nicht okay ist, führt ja schon zu einem "Geschmäckle".

Und damit ist die Stimmung dahin.

Für den Gast schade - aber selbst eingebrockt -

Aber eben auch für mich schade...denn ich arbeite lieber in einer harmonischen Stimmung.

Gruß,
Tanja

[Jupiter]

          

Gerade bei Neukunden sehe ich es als wichtig an, denen sehr klar
zu machen, dass sie für DIE ZEIT zahlen, und nicht für irgend
welche Handlungen! Den Satz: "ich habe dafür bezahlt, also....."
kann es somit nicht geben.
Hier irren sich die meisten Kunden. Sie glauben, für den Sex zu
zahlen, was aber nicht der Fall ist. Ich mache mit dem Kunden aus,
mit welchen Handlungen der bezahlte Zeitraum zu füllen ist,
aber ein "Recht auf Sex" besteht nicht!

Ich denke, dass diese Gedanken beeinflusst werden durch die mediale Darstellung, welche im Wesentlichen durch "Ahnungslosen" und Gegnern erfolgt.
Ich habe noch nie eine SW erlebt, welche nicht bestimmt hat, was geht und was nicht geht.

Gruß Jupiter

[nicole6]

es wird wenige Kolleginnen geben, die nicht gerne in einer
harmonischen Umgebung arbeiten wollen.
Hier gilt es aber SEHR KLAR die Verantwortung heraus zu stellen:
wenn Kunden VORHER klar auf das Angebot und dessen Grenzen
hingewiesen werden, dann liegt es an ihnen es einzuhalten!

Dazu gibt es genügen Beispiele im sozialen Leben:
wer auf einen Opernball eingeladen wird, und man fordert
bestimmte Kleidung und bestimmtes Verhalten, so ist es
vorhersehbar, das jemand der im Arbeiteroverall ankommt, nicht
eingelassen wird, und wer sich sinnlos besäuft, wird hinaus
komplimentiert. Für einen Faschingsball gelten andere Regeln
als für ein Staatsbegräbnis oder ein Managertreffen im Hotelrestaurant.
Im Paysex gibt es analog dazu Regeln des sozialen Konsens.
Und die bestimmt die Sexarbeiterin, nicht der eingeladene Kunde!

Bei Vergehen dagegen bekommen sie von mir ja keinen Strafzettel
wie beim Staat. Aber die Folgen MÜSSEN sie für ihr Handeln
tragen, zumindest müssen sie wissen, dass sie es werden, wenn
sie Handlungen erwarten, oder versuchen sie durch fauke Tricks
einzuleiten, die nicht im Angebot stehen!

Generell, und das gilt im Patriarchat für alle Kulturen unter dem System,
neigen Männer dazu, verantwortungslos zu handeln, und dieser
schlechten asozialen Gewohnheit gilt es vorausschauend entgegen zu steuern!

Meine Aussage: "ich habe keine Tabus, ich habe ein Angebot"
meine ich wörtlich, denn ich variiere das Angebot in Linie mit der
Psyche der Kunden. Das Angebot für einen kann für den nächsten
schon nicht mehr gelten, weil ich dessen Psyche anders einschätze.
So schütze ich mich vorausschauend vor ziemlich
sicher eintretenden Problemen.


Nicole

[nicole6]

Jupiter:
"...Ich habe noch nie eine SW erlebt, welche nicht bestimmt hat,
was geht und was nicht geht. ..."
Ich habe auch noch keinen Ladenbesitzer oder Personen im
Servicebereich erlebt, denen nicht klar war, dass sie ihr Angebot
bestimmen, und nicht der Kunde!
Stell dir vor, jemand geht in eine Reparaturwerkstatt für Autos
und sagt: "also, ich nehme mal einen Cheesebrurger und drei
Packungen Tampons!".
Aber wenn manche Männer Service bei Sexarbeiterinnen suchen,
glauben sie, dass der Kunde bstimme, was angeboten wird.

Nicole

[Doris67]

Die im öffentlichen Diskurs systematische Stigmatisierung von Sexabeiterinnen als Opfer produziert geradezu ausbeutende Haltungen von seiten mancher Kunden. Unsere Gegner/-innen machen uns erst zu dem, was wir nach ihrem Diskurs sind.

[nicole6]

"....Unsere Gegner/-innen machen uns erst zu dem,
was wir nach ihrem Diskurs sind...."
ich würde dies so präzisieren:
"....Unsere Gegner/-innen machen uns erst in ihrer Wahrnehmung
zu dem, was wir nach ihrem Diskurs sind...." ,
denn ich mache mir diese Ansicht nicht zu eigen
und bin auch ach dem Diskurs nicht das, für
was sie mich halten!

[Doris67]

nicole66: Es geht um viel mehr als Wahrnehmung, nämlich um handfeste Konsequenzen für uns in Form von Stigmatisierung und Diskriminerung durch Dritte. Der Opferdiskurs ermöglicht erst die Rettungsindustrie und die staatliche Repression die sich darauf bezieht.

[nicole6]

ich kann keine gesellschaftlichen Anzeichen erkennen, dass die
Zeit gekommen ist, in welcher der Diskriminierung der Sexarbeit
ein Ende bereitet wird. So etwas kann nicht "von oben" dekretiert
werden, wenn auch die Politik Erleichterungen für diesen Weg
vorbereiten kann, und müsste.

Im Vergleich zum 15. Jh. stehen heute Sexarbeiterinnen
schlechter da, im Vergleich zum 19. Jh. besser.

Das anmaßende Verhalten mancher Kunden ist eigentlich ein
Spiegelbild einer grundlegend schizophrenen Gesellschaft.
Hier im Forum wurde oft dieses schizophrene Verhalten der
Männer vorgestellt und diskutiert: Sie wollen Sexarbeiterinnen
vor den Handlungen "retten", die sie nicht nur selbst tun,
sondern auch noch Geld dafür zahlen!
Sie bezeichnen genau jede Aktivitäten als "schmutzig" , für die
sie freiwillig Honorare abdrücken!

Das schizophrene Verhalten der Männer zeigt sich nicht nur in
christlich orientierten Ländern, sondern auch bei den Moslems.
Dubai gilt dort als das Hurenhaus der Moslems, und Marokko
ist das Ziel vieler sexgeiler Saudi-Araber, welche dort gegen
einen Geldbetrag die sogenannten "Ein-Tages-Ehen" schließen,
wie bei den Moslems das Paysex-Business genannt wird!


Ich kann nicht in die Hirne anderer eingreifen, und wenn es
möglich wäre, würde ich es nicht tun. Sollen bestimmte Leute
die Stigmatisierung ruhig fortsetzen. Ich hoffe nur darauf, dass
sie früher oder später so enden wie die Steuerkriminelle Schwarzer!

[nicole6]

Gelöscht, weil doppelt