Länderberichte FRANKREICH:

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CK
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RE: Länderberichte FRANKREICH:

Beitrag von CK »

@Fragender: „Ich sehe zwar eine Parallele zwischen Schleierverbot und Sexkaufverbot, sehe aber trotzdem keinen Grund, sich mit Schleierträgerinnen zu solidarisieren.“

Es sollte ein Prinzip sein (und für liberale Politiker wie mich ist es das auch!), sich immer und jederzeit konsequent für die Freiheit des Einzelnen einzusetzen, wenn sie- von wem auch immer aus welchen noch so „gutgemeinten“ Gründen auch immer- bedroht wird. Es geht in diesen Fällen hier schlichtweg um die Grundsatzfrage ob der Staat uns vorschreiben darf, was wir anziehen und/oder mit wem wir Sex haben dürfen und sei es für Geld. Beide Male muss die Antwort klar NEIN lauten, denn die Aufgabe des Staates ist es unser aller Rechte zu schützen, nicht dieselben fortwährend zu beschneiden.

Wenn Du dem Gesetzgeber erlaubst, Schleier zu verbieten (weil es Dir egal ist, wenn Anderen das verboten wird, weil Du ja selber nicht betroffen bist), gibst Du das Prinzip bereits auf. Ab dem Moment kannst Du nicht mehr erklären wieso er nicht morgen ein anderes Kleidungsstück verbieten darf, wenn die parlamentarische Mehrheit es so will (dann vielleicht ein Kleidungsstück, was Du selber tragen möchtest). Entweder er darf Kleidungsvorschriften erlassen oder nicht. Entweder Du hast ein Grundrecht auf freie Kleidungsauswahl, ein Grundrecht auf Religionsfreiheit und ein Grundrecht auf sexuelle Selbstbestimmung oder Du hast diese eben nicht.

Es wird viel zu selten heute verstanden, obwohl es eigentlich offensichtlich sein sollte: wer die Rechte seines Gegenübers nicht verteidigt, wird seine eigenen Rechte schneller verlieren als er „Ah“ sagen kann. Daher gehören Grundrechte eisern verteidigt, egal um wen es geht. Ich verteidige beispielsweise seit Jahren sogar die Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit von Neonazis (was sogar so weit geht, dass ich die Strafbarkeit der HC-Leugnung offen in Frage stelle), denn sogar für solche Widerlinge müssen die gleichen Rechte zählen wie für Dich und mich. Erst ab dem Moment wo Du Grundrechte konsequent verteidigst, sogar bei so Extrembeispielen, sogar bei Menschen, die Dir Deine morgen selber wegnehmen würden, verteidigst Du sie überhaupt!

Manche Kollegen (sogar sog. „Liberale“) sind natürlich genervt von meiner radikalen Prinzipienreiterei, aber damit offenbaren sie nur, wie prinzipienlos sie selber sind.

„Erstens halte ich nämlich den Anspruch, einem Gegenüber in die Augen sehen zu können, wenn man mit ihm oder ihr spricht, für durchaus gerechtfertigt.“

Das sehe ich durchaus auch so. Das rechtfertigt aber kein Gesetz gegen Schleier. Wenn mir jemand sein Gesicht nicht zeigt und mich das ärgert, muss ich ja nicht mit ihm reden. Was Anderes sind Fotos für den Personalausweis, Führerschein udgl. Da muss man selbstverständlich drauf zu erkennen sein. Übrigens sieht man bei einem Nijab ja gerade die Augen (nur bei der rein afghanischen Burka sind sogar die Augen verdeckt).

„Zweitens war nicht umsonst ein islamischer Frauenverband unter den Erstunterzeichnern des Emma-Appells, daher sehe ich keinen Grund, gegenüber einer Gruppe tolerant zu sein, die selbst intolerant ist.“

Der gleiche Denkfehler wie weiter oben. Natürlich sind viele (NICHT alle) religiösen Menschen (ob Moslems, Christen, Juden oder Andere) gegen Sexarbeit. Aber indem wir es denen gleich tun und Anderslebenden Vorschriften machen wollen, tragen wir nur alle dazu bei, dass die individuelle Freiheit Stück für Stück jeden Tag ein wenig stirbt.
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fraences
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RE: Länderberichte FRANKREICH:

Beitrag von fraences »

Frankreichs Prostituierte: Senat ist unsere letzte Hoffnung
von Andrei Fedjaschin

STIMME RUSSLANDS Unglaublich, aber wahr: Der Entwurf für ein neues französisches Gesetz über die Bekämpfung der Prostitution hat die Prostituierten der fünften Republik, die Polizisten und sogar das Innenministerium zusammengeschlossen. Es fällt einem zwar schwer, daran zu glauben, aber sie alle bilden nahezu eine einheitliche Front gegen die Variante des Gesetzes, die Ende November von der Nationalversammlung gebilligt worden ist.
Sollte das Gesetz bestätigt worden sein, so wird man die Freier wegen „Verleitung zur Prostitution“ bestrafen. Der Ahndungstarif beziffert sich auf 1.500 Euro für den ersten Verstoß und auf 4.000 Euro für einen Rückfall.
Niemand kann ganz genau sagen, wie viel Prostituierte es in Frankreich gibt. Nach unterschiedlichen Angaben schwankt ihre Zahl zwischen 20.000 und 40.000. Jeder von ihnen wird man natürlich nicht einen Polizisten zuteilen können. Dabei handelt es sich bei 80 bis 90 Prozent der „Freudenmädchen“ um Liebesdienerinnen aus den Ländern Ost- und Südeuropas oder aus Afrika.
Die Schweden, wo das Gesetz bereits 1998 in Kraft getreten ist, geben zu, dass die Tatsache, dass nun weniger Prostituierte auf den Straßen zu sehen sind, keinesfalls dem Gesetz zu verdanken ist. In den letzten zehn Jahren wurden in Schweden nach offiziellen Angaben 648 (!) Personen, das heißt etwa 64 Personen im Jahr, festgenommen und bestraft. Die meisten Prostituierten sind ins Internet geflüchtet und bieten ihre Dienste über das weltweite Netz an.
Es kommt nicht darauf an, sich um die Sicherheit der Prostituierten zu sorgen, sondern die Prostitution zu verbieten, ihr die wirtschaftlichen Wurzeln zu entziehen und die Gesetze zu ändern, dessen ist sich Pierette Pappe, Sprecherin von Womens’ Lobby, einer der größten europäischen Gesellschafsorganisationen der Frauen, sicher:
„Wir denken nicht, dass die Menschen die Prostitution so dringend brauchen, sondern dass der Markt die Prostitution benötigt. Prostitution brauchen die Zuhälter und diejenigen, die den Menschenhandel betreiben. Die meisten Prostituierten würden liebend gern diesen Beruf aufgeben, wenn sie das nur tun könnten.“
Einstweilen ist es noch sehr weit bis zu den Verboten. Es ist immer mehr vom Komfort der Verkäufer und der Käufer die Rede. Die Eidgenossen (in der Schweiz ist die Prostitution legal) haben „Sex-drive-ins“, speziell für Autos eingerichtete mit Sperrholz abgedeckte Kabinen eingeführt, auf die Sozialmitarbeiter aufpassen. In Britannien ist man daran gegangen, eine Datenbank über „besonders rabiate“ Kunden zu sammeln, um das Leben der Prostituierten sicherer zu machen.
Der Bürgermeister des belgischen Gent, Daniel Termont, ist der Ansicht, dass man einstweilen ohne Prostituierte nicht auskommen kann. In Gent, meint Termont, seien sie ganz bestimmt erforderlich:
„Früher hatten sie viele Beanstandungen bewirkt und eine Unbequemlichkeit für die Bürger geschaffen. Daher haben wir eine Kleiderordnung für die Mädels eingeführt. Ich möchte eindeutig feststellen, dass wir nicht gegen die Prostitution sind. Die Prostitution hat ihren sozialen Wert. In solchen Großstädten wie Gent ist sie notwendig.“
Wie seltsam das auch klingen mag, aber am „fortschrittlichsten“ in der Europäischen Union in Bezug auf die Freiheit der Prostitution sind die Deutschen. 2002 haben die Deutschen die Prostitution legalisiert. Seit jener Zeit hat sich die Zahl der Prostituierten in diesem Lande von 100.000 auf mehr als 400.000 erhöht. Fast alle sind sie Ausländerinnen aus Ost- und Südeuropa.
Die Deutschen bereiten sich übrigens schon darauf vor, den Einschränkungen für die Prostitution in Frankreich zu begegnen. Im deutschen Saarbrücken, einer Grenzstadt, buchstäblich in Schrittweite von Straßburg, wo alle wichtigsten parlamentarischen und juristischen Institutionen der Europäischen Union ihren Sitz haben, steht ein „Megabordell“ kurz vor der Eröffnung. Das größte „Haus der Liebe“ in der EU wird Anfang des neuen Jahres seine Türen öffnen, und Saarbrücken selbst verheißt man bereits die zweifelhafte Reputation einer „Hauptstadt der europäischen Prostitution“. Dort sollen ständig 90 „Freudenmädchen“ im Einsatz sein, wobei erforderlichenfalls “Freischaffende“ hinzugezogen werden können. Für die Errichtung des „Palastes der freien Liebe“ hat man 4,5 Millionen Euro ausgegeben.
Das französische Gesetz hat so viele Widersprüche ausgelöst, dass sogar die Regierung darauf hofft, dass es im Senat sanft entschlafen wird.

http://german.ruvr.ru/2013_12_09/Frankr ... nung-2236/
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RE: Länderberichte FRANKREICH:

Beitrag von fraences »

Frankreichs Prostituierte: Senat ist unsere letzte Hoffnung
von Andrei Fedjaschin

STIMME RUSSLANDS Unglaublich, aber wahr: Der Entwurf für ein neues französisches Gesetz über die Bekämpfung der Prostitution hat die Prostituierten der fünften Republik, die Polizisten und sogar das Innenministerium zusammengeschlossen. Es fällt einem zwar schwer, daran zu glauben, aber sie alle bilden nahezu eine einheitliche Front gegen die Variante des Gesetzes, die Ende November von der Nationalversammlung gebilligt worden ist.
Sollte das Gesetz bestätigt worden sein, so wird man die Freier wegen „Verleitung zur Prostitution“ bestrafen. Der Ahndungstarif beziffert sich auf 1.500 Euro für den ersten Verstoß und auf 4.000 Euro für einen Rückfall.
Niemand kann ganz genau sagen, wie viel Prostituierte es in Frankreich gibt. Nach unterschiedlichen Angaben schwankt ihre Zahl zwischen 20.000 und 40.000. Jeder von ihnen wird man natürlich nicht einen Polizisten zuteilen können. Dabei handelt es sich bei 80 bis 90 Prozent der „Freudenmädchen“ um Liebesdienerinnen aus den Ländern Ost- und Südeuropas oder aus Afrika.
Die Schweden, wo das Gesetz bereits 1998 in Kraft getreten ist, geben zu, dass die Tatsache, dass nun weniger Prostituierte auf den Straßen zu sehen sind, keinesfalls dem Gesetz zu verdanken ist. In den letzten zehn Jahren wurden in Schweden nach offiziellen Angaben 648 (!) Personen, das heißt etwa 64 Personen im Jahr, festgenommen und bestraft. Die meisten Prostituierten sind ins Internet geflüchtet und bieten ihre Dienste über das weltweite Netz an.
Es kommt nicht darauf an, sich um die Sicherheit der Prostituierten zu sorgen, sondern die Prostitution zu verbieten, ihr die wirtschaftlichen Wurzeln zu entziehen und die Gesetze zu ändern, dessen ist sich Pierette Pappe, Sprecherin von Womens’ Lobby, einer der größten europäischen Gesellschafsorganisationen der Frauen, sicher:
„Wir denken nicht, dass die Menschen die Prostitution so dringend brauchen, sondern dass der Markt die Prostitution benötigt. Prostitution brauchen die Zuhälter und diejenigen, die den Menschenhandel betreiben. Die meisten Prostituierten würden liebend gern diesen Beruf aufgeben, wenn sie das nur tun könnten.“
Einstweilen ist es noch sehr weit bis zu den Verboten. Es ist immer mehr vom Komfort der Verkäufer und der Käufer die Rede. Die Eidgenossen (in der Schweiz ist die Prostitution legal) haben „Sex-drive-ins“, speziell für Autos eingerichtete mit Sperrholz abgedeckte Kabinen eingeführt, auf die Sozialmitarbeiter aufpassen. In Britannien ist man daran gegangen, eine Datenbank über „besonders rabiate“ Kunden zu sammeln, um das Leben der Prostituierten sicherer zu machen.
Der Bürgermeister des belgischen Gent, Daniel Termont, ist der Ansicht, dass man einstweilen ohne Prostituierte nicht auskommen kann. In Gent, meint Termont, seien sie ganz bestimmt erforderlich:
„Früher hatten sie viele Beanstandungen bewirkt und eine Unbequemlichkeit für die Bürger geschaffen. Daher haben wir eine Kleiderordnung für die Mädels eingeführt. Ich möchte eindeutig feststellen, dass wir nicht gegen die Prostitution sind. Die Prostitution hat ihren sozialen Wert. In solchen Großstädten wie Gent ist sie notwendig.“
Wie seltsam das auch klingen mag, aber am „fortschrittlichsten“ in der Europäischen Union in Bezug auf die Freiheit der Prostitution sind die Deutschen. 2002 haben die Deutschen die Prostitution legalisiert. Seit jener Zeit hat sich die Zahl der Prostituierten in diesem Lande von 100.000 auf mehr als 400.000 erhöht. Fast alle sind sie Ausländerinnen aus Ost- und Südeuropa.
Die Deutschen bereiten sich übrigens schon darauf vor, den Einschränkungen für die Prostitution in Frankreich zu begegnen. Im deutschen Saarbrücken, einer Grenzstadt, buchstäblich in Schrittweite von Straßburg, wo alle wichtigsten parlamentarischen und juristischen Institutionen der Europäischen Union ihren Sitz haben, steht ein „Megabordell“ kurz vor der Eröffnung. Das größte „Haus der Liebe“ in der EU wird Anfang des neuen Jahres seine Türen öffnen, und Saarbrücken selbst verheißt man bereits die zweifelhafte Reputation einer „Hauptstadt der europäischen Prostitution“. Dort sollen ständig 90 „Freudenmädchen“ im Einsatz sein, wobei erforderlichenfalls “Freischaffende“ hinzugezogen werden können. Für die Errichtung des „Palastes der freien Liebe“ hat man 4,5 Millionen Euro ausgegeben.
Das französische Gesetz hat so viele Widersprüche ausgelöst, dass sogar die Regierung darauf hofft, dass es im Senat sanft entschlafen wird.

http://german.ruvr.ru/2013_12_09/Frankr ... nung-2236/
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Beitrag von Doris67 »

Na da spekuliert die "Stimme Russlands" aber gewaltig... (und verbreitet zum x-ten mal unsinnige Zahlen).

Wie sieht's denn in Russland für Sexworker aus? Darüber habe ich von Putins Propagandamaschinerie noch nichts gelesen.
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Beitrag von Doris67 »

malin: Schreib Anne-Catherine Simon doch mal an, sie wird hier bestimmt mit Interesse mitlesen.
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Arum
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Beitrag von Arum »

Laut rumänischen Medien

(auf Englisch: http://www.antena3.ro/en/world/the-murd ... 37517.html

auf Rumänisch: http://www.mondonews.ro/romanca-moarta- ... din-paris/ )

ist in einem Waldstück nahe Paris der enthauptete Körper einer 20-jährigen Rumänin, Mutter von zwei Kindern, aufgefunden worden. Sie soll in einem Restaurant gearbeitet haben, aber, wo es sich hier wohl ums Bois de Boulogne handelt, ist nicht unwahrscheinlich, dass sie ihre Eltern, daheim in Galati, in diesem Glauben gelassen hat, während sie tatsächlich als SW tätig war, oder vielleicht auch beides.

Auf Französisch habe ich zu diesem Fall nichts Genaueres auftreiben können. Das heisst, es ist schon die Rede von einem Mord an eine Prostituierte im Bois de Boulogne, wofür die Polizei sogar schon einen mutmässlichen Täter zu verhaften wusste

http://www.leparisien.fr/paris-75/prost ... 370203.php ,

aber anscheinend ist diese Frau nicht enthauptet worden, wenn auch brutal mit mehreren Messerstichen zugerichtet.

Wie dem auch sei, auf http://www.metronews.fr/paris/le-femme- ... ATyCiHZeI/

wird letzterer Fall von einem Leserkommentar sehr zutreffend mit den politischen Entwicklungen in Frankreich verknüpft:

"C'est fort triste et la loi de pénalisation des clients de la prostitution ne fera qu'aggraver ce genre de faits divers. L'enfer est pavé de bonnes intentions."


Bleibt aber die Frage: Handelt es sich hier um zwei Fälle, oder um einen und denselben Fall? In den rumänischen Medien ist wenigstens nirgendwo die Rede davon, dass es schon einen Verdächtigen geben soll.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Beitrag von Doris67 »

Seit letzter Woche finden in Paris große Straßenstrichrazzien und Ausweisungen migranter Sexarbeiter/-innen statt, bisher hat der STRASS seit dem 10. Dezember drei Razzien gezählt. Zur ersten siehe hier unsere Pressemitteilung: http://site.strass-syndicat.org/2013/12 ... expulsees/ , mehr demnächst.

Aber das alles geschieht natürlich wieder einmal nur zum besten der Sexarbeiter/innen... nicht etwa um das Jahressoll an Ausweisungen zur erfüllen damit die rasssistische Rechte stillhält, neineinein...
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fraences
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RE: Länderberichte FRANKREICH:

Beitrag von fraences »

Gegen den Strich

Frankreich streitet um das Prostitutionsverbot



http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag ... ionsverbot
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Beitrag von Doris67 »

Zynischen Geiern wie Beretin wünsche ich eine fette Pleite. Huren brauchen keine Bosse.
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abolitionistische Frauen-Ministerin Najat Vallaud-Belkacem

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Rede der Französischen Frauen-Ministerin Najat Vallaud-Belkacem
vor der Abstimmung im Parlament am 29.11.2013


"Wenn sich die Herrschaft des Geldes mit der männlichen Herrschaft verbindet, wird die Macht unerträglich."


"System [Prostitution], das jährlich 40 Milliarden Dollar [29 Milliarden EUR] umsetzt"
[vgl. Schätzungen für Deutschland 2007: 17 Milliarden EUR, für U.S.A. 2009: 13 Milliarden Dollar.]

"Ich will keine Gesellschaft, in der Frauen, wie es in einigen Ländern geschieht, Ermäßigung für Senioren gewähren oder für ­Sozialhilfempfänger oder für Radfahrer. All das will ich nicht."

"Das Wort „Hure“ steht für eine Rea­lität. Es ­erinnert uns daran, dass am ­Anfang der Gewalt gegen Frauen oft die Beschimpfung steht, die hassgeladene ­Beschimpfung."

"Nach der Abschaffung der Sklaverei begannen Victor Schoelcher und Victor Hugo mit dem Kampf für die Abschaffung der Prostitution. ... Das Polizeipräsidium verhinderte damals den Erfolg ihrer Bemühungen"
http://de.wikipedia.org/wiki/Victor_Sch%C5%93lcher

"1976 versuchten Simone Veil und Françoise Giroud vergeblich, das Thema wieder aufzugreifen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7oise_Giroud

"2. Juni 1975 hatten ­einige hundert Prostituierte in Lyon die Kirche Saint Nizier besetzt. Diese Frauen forderten schon damals die Abschaffung des Straftatbestands der Anwerbung"

"verlangen 10-50% der Freier ungeschützten Verkehr (AIDS-Nationalrat)"

"Kanadische Studie: Prostituierte ein 60-120mal höheres Risiko haben, geschlagen und ermordet zu werden"
"US-Studie: Sterblichkeitsrate bei Straßenprostituierten doppelt (2mal) so hoch wie bei Frauen in vergleichbarem Alter."

[ Die Studien sind bestimmt hier gelistet *LOL*:
http://maggiemcneill.wordpress.com/2013 ... told-lies/
http://maggiemcneill.wordpress.com/2013 ... revisited/ ]

"Wenn das Gesetz, das Sie heute beraten, verabschiedet wird, können Menschen unter den Bedingungen der Prostitution viel besser geschützt werden als in der Vergangenheit, sie können Forderungen stellen und Gewalttätigkeiten anzeigen."

"echte Ausstiegsmöglichkeiten (Artikel 3)"
"den ausstiegswil­ligen Prostituierten ein Aufenthaltsrecht zuzugestehen"
"Gewährung einer finanziellen Unterstützung und den Erlass der Steuerschulden"
"Summe von 20 Millionen Euro im Jahr [Verzehnfachung], die im Staatshaushalt freigestellt werden müssen, um eine solch spezielle Betreuung, sowie einen besseren Zugang zu den Rechten und den Programmen der Risikominderung zu unterstützen."

"Transformation unserer Gesellschaft in Richtung auf mehr Gleichstellung der Geschlechter zu beschleunigen"


Übersetzung ins Deutsche von EMMA
www.emma.de/artikel/die-rede-der-frauen ... rin-313019





Die Ministerin bezieht sich auf diese Pressemeldung vom 12. Dezember:
Die Polizei in der Stadt Valmojado bei Madrid, Spanien sprengte einen Zuhältering und faßte 3 nigerianische Männern, die mutmaßich 2 unter 3 Jahre alte, unterernährte Kleinkinder über 4 Monate gefangen hielten, um Frauen zur Prostitution in Frankreich zu zwingen
www.focus.de/panorama/welt/kinder-gefol ... 41529.html

Der Gesetzentwurf mit Übersetzung (link am Ende des Postings)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=136428#136428

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RE: Länderberichte FRANKREICH:

Beitrag von fraences »

Was man verbietet, das verschwindet nicht: Über das neue Prostitutionsgesetz in Frankreich

Frankreich will die Kundinnen und Kunden von Sexarbeiter*innen bestrafen: Ein geplantes Gesetz sieht für sie eine Strafe von 1 500 Euro vor; beim zweiten mal sind es mehr als doppelt so viel. Die französische Nationalversammlung hat bereits mit großer Mehrheit für den Gesetzesentwurf gestimmt. Die französischen Grünen lehnen das Gesetz jedoch ab, weil unter anderem die französische Sexarbeits-Gewerkschaft STRASS dagegen ist. Denn für sie ist es ein „Anti-Huren-Gesetz“, das ihre Arbeit kriminalisiert und riskanter macht. Das sagte uns Cornelia Schneider von STRASS im Interview.

https://rdl.de/beitrag/was-man-verbiete ... frankreich

Ein super tolle Radiointerview. Danke!
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Beitrag von Arum »

Hollande in schweren Nöten

Eigentlich wollte François Hollande im neuen Jahr mit politischen Reformen punkten. Doch nun kennen Frankreichs Medien nur ein Thema: seine angebliche Liebesaffäre. von Tanja Kuchenbecker
11. Januar 2014 13:23 Uhr


http://www.zeit.de/cds-berlin/2014-01/f ... ere-closer

Seit Monaten ist seine Beliebtheit im Keller, die Wirtschaft läuft nicht rund, und die Arbeitslosigkeit steigt. Das sollte jetzt eigentlich alles anders werden. Frankreichs Präsident François Hollande hatte sich vorgenommen, nächste Woche in seiner Neujahrespressekonferenz das Blatt zu wenden. Weniger Steuern und Abgaben, dafür mehr Einsparungen bei den öffentlichen Ausgaben – damit will er sein Land aus dem Tief holen, in das es wirtschaftlich und politisch immer weiter abgeglitten ist. Lange, zu lange, hatte er dem scheinbar tatenlos zugesehen. Doch für sein politisches Programm interessiert sich im Moment kaum jemand. Diesen Platz hat eine Staatsaffäre um eine angebliche Liebschaft von Hollande mit der Schauspielerin Julie Gayet eingenommen.

Das umstrittene französische Boulevardmagazin Closer, das 2012 Oben-ohne-Fotos von Catherine, Herzogin von Cambridge, zeigte, hat in seiner Freitagausgabe den Skandal ins Rollen gebracht. "Die Seite 1 von Closer wird die Pressekonferenz stören", schrieb die konservative Tageszeitung Le Figaro auf ihrer Website.

Hollande reagierte sofort, nicht als Präsident, sondern als Privatmann. Er prüfe wegen Nichtachtung seines Privatlebens juristische Schritte gegen Closer, ließ er verlauten. Er beklage zutiefst die Verletzung der Achtung vor dem Privatleben, hieß es in seiner Stellungnahme.
Wo bleibt das Dementi?

Ein Dementi hört sich anders an. Auch die Mitglieder seiner Regierungsmannschaft, die zu den Gerüchten befragt wurden, verwiesen auf das Privatleben von Hollande. "Er hat vollkommen recht", sagte Premierminister Jean-Marc Ayrault auf die Frage nach möglichen juristischen Schritten.

*

Anm.:
Letzteres galt allerdings nicht, als es um Prostituierte und ihre Kunden ging. Da war die Verletzung der Privatsphäre geradezu Programm.

Auffällig übrigens wie der Herr Saubermann sich als Geliebte genau eine Vertreterin jener Berufsgruppe zugelegt hat, die in noch nicht mal so ehernen Zeiten ja fast automatisch mit 'Huren' gleichgesetzt wurde... Da hat der gute alte Sigmund Freud ihm einen schönen und wohlverdienten Streich gespielt...
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Beitrag von Doris67 »

Arum : Ja und? Giscard d'Estaing hatte reihenweise Geliebte, Mitterrand auch (und sogar eine inoffzielle Zweitehe mit Kind), Chirac ebenfalls, Sarkozy desgleichen (und hat sich sogar als erster Präsident im Amt scheiden lassen und wiederverheiratet), warum sollte das bei Hollande, der übrigens nie verheiratet war und daher keine Ehe brechen kann, anders sein? Traditionell ist das Intimleben ihres Präsidenten den französischen Wählern völlig egal (bzw. wertet den Betreffenden bei Bekanntwerden oft sogar eher auf in der öffentlichen Meinung), Frankreich ist nicht das puritanische Amiland. Das ganze ist ein lächerliches Manöver der Yellow Press. Und mit Sexarbeit hat das alles nicht das geringste zu tun.

Im übrigen redet die ausländische, insbesondere deutsche, Presse Hollande seit Anfang seines Mandats systematisch schlecht, wahrscheinlich von Merkel ferngesteuert, der ihr Rechtsaußenkomplize Sarkozy fehlt. In Frankreich liest sich das alles ziemlich anders, und die französische Presse ist durchaus nicht nur regierungshörig. Deutsche Medien sollten sich mal mehr um den Mist kümmern, den die deutsche Regierung baut, da gibt's genug zu tun.
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RE: Länderberichte FRANKREICH:

Beitrag von CK »

@Arum: Frankreich ist das Land mit den m.E. dümmsten Politikern Europas. Das zeigt sich bei der Sexarbeit ebenso wie bei vielen anderen Themen.

Wirtschaftspolitisch ist Frankreich sowieso eine absolute Katastrofe, nicht erst seit dem aktuellen Präsidenten. Aberwitzig ist, dass fast alle Politiker dort vom bösen Liberalismus dauernd faseln, dabei ist Frankreich vom Liberalismus leider weit entfernt.

Fréderic Bastiat wird sich im Grabe umdrehen, wenn er hört was heute als "liberal" bezeichnet wird. Die paar wenigen wirklich liberalen Politiker (Alternative Libérale et al.) kriegen nicht mal 1% der Wählerstimmen.

Wäre ich Franzose, würde ich wie Dépardieu auswandern statt mich ausrauben zu lassen von der Fiskalkleptokratie.
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RE: Länderberichte FRANKREICH:

Beitrag von Doris67 »

CK : Vor Leuten mit deinen Ansichten bin ich vor 30 Jahren von Deutschland nach Frankreich ausgewandert... Und hab es noch keinen Tag bereut, schon gar nicht wenn ich mir den Kohl-und-Merkelschen rollback in all dieser Zeit anschaue. Deutschland ist heute das in fast allem rückständigste europäische Land. (Und das Paradies rassistischer Rechtspopulisten namens Niederlande ist auch nicht viel fortschrittlicher.)

Arum : Druckfrische Umfrage heute: 84 Prozent ist Hollandes Intimleben völlig egal. QED.
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Re: RE: Länderberichte FRANKREICH:

Beitrag von Arum »

          Bild
Doris67 hat geschrieben:
Arum : Druckfrische Umfrage heute: 84 Prozent ist Hollandes Intimleben völlig egal. QED.
Du hast, so scheint es, nicht so richtig mitbekommen, worum es mir ging. Mir ging's um den Gegensatz zwischen der sozialdemokratischen Haltung in Sachen verletzter Privatsphäre im einen (eigene Affäre) und anderem (Privatsphäre von SW und deren Kunden) Fall. Umso schlimmer, wenn das in Frankreich niemandem aufzufallen scheint.
Zuletzt geändert von Arum am 12.01.2014, 16:00, insgesamt 2-mal geändert.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

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Re: RE: Länderberichte FRANKREICH:

Beitrag von Arum »

          Bild
Doris67 hat geschrieben: (Und das Paradies rassistischer Rechtspopulisten namens Niederlande ist auch nicht viel fortschrittlicher.)
Wenn es um Prostitution geht, kommt hierzulande die Gefahr eher von traditionell christlicher (übrigens eher von den beiden kleineren Parteien als von der Schwesterpartei der Union) und sozialdemokratischer Seite, als von Seiten der Rechtspopulisten. Die sind in dem Sinne wahrhaftig populistisch, dass sie genau darauf achten, wo sie punkten können. Und wo die eher eine typische Männerpartei sind, haben die relativ wenig Interesse daran, allzu öffentlich gegen Prostitution loszuwettern. Die fanden es, als sie die vorige Regierung unterstützten, wesentlich interessanter die Kulturszene vollends in Verruf zu bringen, zu stigmatisieren sozusagen, und teilweise sogar zu zerstören.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Re: RE: Länderberichte FRANKREICH:

Beitrag von CK »

Doris67 hat geschrieben:CK : Vor Leuten mit deinen Ansichten bin ich vor 30 Jahren von Deutschland nach Frankreich ausgewandert... Und hab es noch keinen Tag bereut, schon gar nicht wenn ich mir den Kohl-und-Merkelschen rollback in all dieser Zeit anschaue.
Also sicher nicht vor Leuten mit meinen Ansichten. Weil derer gibt es auch in Deutschland leider viel zu wenige.

Das will ich dann auch mal explizit klarstellen, dass ich- jedenfalls zumeist- keineswegs ein Freund der deutschen Politik bin. Kohl erkenne ich an, dass er viel für die Wiedervereinigung Deutschlands gemacht hat, aber ansonsten... Eine Merkel würde ich sowieso nie wählen.
Doris67 hat geschrieben:Deutschland ist heute das in fast allem rückständigste europäische Land.
Deutschland ist vor allem auf dem Weg zur DDR 2.0. Ich würde genauso wenig Deutscher wie Franzose sein wollen.

Wobei punkto Sexarbeit sind sie immerhin liberaler als das heutige Frankreich. Da fahren wir Luxemburger ja schon gerne rüber, zugegeben. :003
Doris67 hat geschrieben:Und das Paradies rassistischer Rechtspopulisten namens Niederlande ist auch nicht viel fortschrittlicher.
Die Niederlande ist- neben der Schweiz- wohl das Land in Europa, wo ich als Liberaler noch am ehesten hin auswandern würde. Der Vorwurf "rechtspopulistisch" ist Unsinn, es wählen nicht mehr Leute die PVV als Franzosen den Front national (wobei ich beides klar ablehne).

Wenn ich das richtig verstehe, bist Du (links-)libertär. Da haben wir beide viel mehr gemeinsam als Du denkst.

Wir sollten lieber gegen die Etatisten jeglicher Couleur zusammenhalten als uns gegenseitig zu bekämpfen. Das ist jedenfalls meine Ansicht. Wäre echt schade wenn Du das anders siehst, könnte ich aber dann leider ned ändern.

Zum Abschluß noch dieses Video:


Oder auch dieses von den Europawahlen 2009:
Men are pussy-whipped. And they know it. That´s what the strip clubs are about; not woman as victim, not woman as slave, but woman as goddess. (Camille Paglia)

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Beitrag von Fragender »

Ich sehe durchaus eine Parallele zwischen Hollandes Affäre und Sexarbeit, jedenfalls bezogen auf meine persönlichen Motive zur Inanspruchnahme der Sexarbeit; ich weiß nicht, bei wievielen Kunden die Motive ähnlich oder gleich sind.

Denn wer glaubt schon, dass sich die viel jüngere Schauspielerin hauptsächlich deswegen für Herrn Hollande interessiert, weil er so humorvoll ist, auch für eine junge Frau attraktiv aussieht und sie sich mit ihm so toll über Politik unterhalten kann? Nein, in der Beziehung spielen Macht und Geld des Herrn Hollande eine entscheidende Rolle. Er nutzt also seinen Status, um diese attraktive junge Frau zu beeindrucken und ich bin mir sicher, dass ihm das auch bewusst ist. Was nicht heißen soll, dass er sich nicht bemüht, sie auch anders zu beeindrucken.

Genau dasselbe mache ich aber auch, wenn ich die Dienste meiner gelegentlichen Partnerin auf Zeit in Anspruch nehme. Ich versuche auch, sie mit dem Geld gewissermaßen zu beeindrucken, bemühe mich aber auch auf andere Art darum.

Was ich mache, will Herr Hollande aber nun zum Verbrechen erklären lassen, obwohl er dasselbe wie ich macht, nur in viel größerem Stil, den ich mir nicht leisten kann, weil ich dafür nicht ausreichend Macht und Geld habe. Angesichts dieser für mich vorhandenen Parallele zwischen Sexarbeit und seiner Affäre finde ich durchaus, dass ich mich mit Recht über letztere aufregen darf, auch wenn mich sein Privatleben sonst nichts anzugehen hätte.

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Beitrag von Jupiter »

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Fragender hat geschrieben:Ich sehe durchaus eine Parallele zwischen Hollandes Affäre und Sexarbeit, jedenfalls bezogen auf meine persönlichen Motive zur Inanspruchnahme der Sexarbeit; ich weiß nicht, bei wievielen Kunden die Motive ähnlich oder gleich sind.
Nein, ich sehe überhaupt keine Parallele.

Ich weiß sehr wohl zwischen der Inanspruchnahme von SW-Diensten und einer privaten Affäre zu unterscheiden, ja und ganz besonders sauber zu trennen. Auch wenn ich als "Stammbucher" öfters eine bestimmte Dame buche.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)