Länderberichte DÄNEMARK:
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Veranstaltung der Prostitutionsgegner
International Conference on Prostitution & Trafficking
Copenhagen May 7-8 2011
www.grossefreiheit.dk/9295/Home
Nur Prostitutionsgegner:
www.grossefreiheit.dk/9304/Programme
www.lauraagustin.com/denmark%E2%80%99s- ... stry-event
Kampagne Danish men opposed to sex-buying:
www.tagstillingmand.dk
Copenhagen May 7-8 2011
www.grossefreiheit.dk/9295/Home
Nur Prostitutionsgegner:
www.grossefreiheit.dk/9304/Programme
www.lauraagustin.com/denmark%E2%80%99s- ... stry-event
Kampagne Danish men opposed to sex-buying:
www.tagstillingmand.dk
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Fotos
Sexworker-Demo gegen Janice Raymond, Julie Bindel und andere FundamentalistInnen auf obiger Tagung in Kopenhagen
Fotos von Torben Svane
http://dmaj.tsvane.dk/#home
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http://dmaj.tsvane.dk/#home
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Bericht Prostitution in Dänemark
Kritischer Kommentar der Sexworker-Gewerkschaft SIO zum Forschungsbericht Prostitution des SFI
Bericht vom Soziologische Forschungsinstitut SFI beim Sozialministerium:
Prostitution in Denmark
Jens Kofod e.a.
8.6.2011
www.sfi.dk/Default.aspx?ID=4844&Action= ... &PID=10056
Auszüge:
number of prostitutes working at clinics is 1,633,
number of foreign street prostitutes is 595
number of female escort prostitutes is 903.
10% made their debut as sex workers at the age of 18,
50% made their debut no later than in their late 20s. Additionally, 10% and less begin after the age of 50.
sexual curiosity also plays a role when entering into prostitution.
For prostitutes whose primary occupation is prostitution, the report states that their income is approximately DKK 24,000 per month
[3.200 Eur/Monat Hauptberufler]
for the group who do not have prostitution as their primary source of income, earnings are approximately DKK 11,000 per month
[1.500 Eur/Monat Nebenberufler].
less than 5% of the street prostitutes interviewed own their own homes.
Zimmermieten in Bordellbetrieben kosten 80-160 Euro/Tag
52% aller Bordell-Sexworker arbeiten in Ganztagsschichten
30-40% aller Sexworker arbeiten in Bordellen oder Agenturen.
18% of the prostitutes on average experienced violence by clients one or more times in 2010, while
20% have been violated in some other way.
50% of the prostitutes state that they experience psychological symptoms. The symptoms generally highlighted include depression and severe problems with concentration.
44% of the respondents are considering leaving prostitution in the coming year. In the qualitative part of the survey, the respondents indicate that they believe they can leave prostitution overnight if they wish.
[65%] would like to stop, but find it difficult; or believe that it will be difficult. This is often linked with a feeling of being financially dependent on prostitution. However, of the group that wishes to leave prostitution.
6% only believe strongly or very strongly that there are services that can help them face the problems connected with leaving prostitution.
30% believe that no exit services exist at all.
Kritischer Kommentar der Sexworker Gewerkschaft SIO
(15 Seiten, Dänisch):
www.s-i-o.dk/tekst/kommentar-til-SFI-ra ... rbejde.pdf
http://sexarbejdernes.wordpress.com/201 ... exarbejde/
Auszüge:
Es war gut dass Susanne Möller von SIO in der Forschungsgruppe teilnehmen konnte. Dennoch gibt es drei Einwände.
- Die Angaben zu psychischen Störungen beruhen auf definitorischen Mißverständnissen, Methodenfehlern und Mythen.
- Es wird bei Straßenprostitution nicht sorgfältig zwischen Prostitutions- und Drogenthematik unterschieden.
- Befragungen von ausgewählten Exprostituierten wie Odile Poulsen, eine Prostitutionsgegnerin, ist sehr fragwürdig, zumal sie auf Facebook behauptet von SFI unter Druck gesetzt worden zu sein. Vielfach wird Prostitutionsgegnerschaft damit begründet wie schlecht es Austeigerinnen nach der Sexarbeit ergeht (Sozialhilfefälle...). Dabei gibt es so gut wie keine Forschung über Ex-Sexworker. Es ist unethisch, wenn Ausstiegsprojekte wie Svanegrupperne von Reden in Kopenhagen Berichte von von ihnen betreuten Aussteigerinnen für politische Arbeit gegen Prostitution einsetzen.
Sexarbeit darf nicht als soziales Problem dargestellt werden.
Es gibt nicht mehr Probleme als in anderen Gesellschaftbereichen.
Das größte Problem für Sexworker ist das Stigma. Dieses wird wesentlich von Behörden z.B. durch Razzien und Steuerfahndung erst erzeugt.
Das Konzept der EXIT-Programme ist fragwürdig. Es gibt auch keine solchen für Zahnmediziner und Postboten [die sind ja auch besser sozial- und arbeitsrechtlich eingebunden und abgesichert. Anm.]. Sexworker werden hier paternalistisch wie Kinder behandelt.
Das Kompetencecenter Prostitution (KC) wurde mit einer Agenda gegen Prostitution gegründet und funktioniert nicht, sollte daher geschlossen und neu gegründet werden und zwar mit einer Kernbelegschaft von Mitarbeiterinnen aus Sexarbeitern. Ziel sollte nicht sein Beratung zum Prostitutionsausstieg sein, die manchen Sexworkern eh wie ein Bekehrungsversuch der Zeugen Jehowas vorkommt, sondern akzeptierende Beratung und Begleitung von Sexworkern muß im Vordergund stehen.
Die Verdienstschätzungen sind unbrauchbar und wurden zu überzogenen Steuerschützungen, Nachforderungen und Verzugszinsenberechnung mißbraucht.
Der Zuhältereiparagraph im Strafgesetz sollte gestrichen werden.
Nur 1% arbeiten auf der Straße.
Nur wenige Prozent der Sexworker sind hilfebedürftig.
Anders sieht es bei Migrant_innen aus. Die Kriminalisierung als illegale Einwanderer hat ihnen nicht geholfen. Das zeigt, dass es der Politik gar nicht um die sozialen Probleme der Sexworker geht.
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Bericht vom Soziologische Forschungsinstitut SFI beim Sozialministerium:
Prostitution in Denmark
Jens Kofod e.a.
8.6.2011
www.sfi.dk/Default.aspx?ID=4844&Action= ... &PID=10056
Auszüge:
number of prostitutes working at clinics is 1,633,
number of foreign street prostitutes is 595
number of female escort prostitutes is 903.
10% made their debut as sex workers at the age of 18,
50% made their debut no later than in their late 20s. Additionally, 10% and less begin after the age of 50.
sexual curiosity also plays a role when entering into prostitution.
For prostitutes whose primary occupation is prostitution, the report states that their income is approximately DKK 24,000 per month
[3.200 Eur/Monat Hauptberufler]
for the group who do not have prostitution as their primary source of income, earnings are approximately DKK 11,000 per month
[1.500 Eur/Monat Nebenberufler].
less than 5% of the street prostitutes interviewed own their own homes.
Zimmermieten in Bordellbetrieben kosten 80-160 Euro/Tag
52% aller Bordell-Sexworker arbeiten in Ganztagsschichten
30-40% aller Sexworker arbeiten in Bordellen oder Agenturen.
18% of the prostitutes on average experienced violence by clients one or more times in 2010, while
20% have been violated in some other way.
50% of the prostitutes state that they experience psychological symptoms. The symptoms generally highlighted include depression and severe problems with concentration.
44% of the respondents are considering leaving prostitution in the coming year. In the qualitative part of the survey, the respondents indicate that they believe they can leave prostitution overnight if they wish.
[65%] would like to stop, but find it difficult; or believe that it will be difficult. This is often linked with a feeling of being financially dependent on prostitution. However, of the group that wishes to leave prostitution.
6% only believe strongly or very strongly that there are services that can help them face the problems connected with leaving prostitution.
30% believe that no exit services exist at all.
Kritischer Kommentar der Sexworker Gewerkschaft SIO
(15 Seiten, Dänisch):
www.s-i-o.dk/tekst/kommentar-til-SFI-ra ... rbejde.pdf
http://sexarbejdernes.wordpress.com/201 ... exarbejde/
Auszüge:
Es war gut dass Susanne Möller von SIO in der Forschungsgruppe teilnehmen konnte. Dennoch gibt es drei Einwände.
- Die Angaben zu psychischen Störungen beruhen auf definitorischen Mißverständnissen, Methodenfehlern und Mythen.
- Es wird bei Straßenprostitution nicht sorgfältig zwischen Prostitutions- und Drogenthematik unterschieden.
- Befragungen von ausgewählten Exprostituierten wie Odile Poulsen, eine Prostitutionsgegnerin, ist sehr fragwürdig, zumal sie auf Facebook behauptet von SFI unter Druck gesetzt worden zu sein. Vielfach wird Prostitutionsgegnerschaft damit begründet wie schlecht es Austeigerinnen nach der Sexarbeit ergeht (Sozialhilfefälle...). Dabei gibt es so gut wie keine Forschung über Ex-Sexworker. Es ist unethisch, wenn Ausstiegsprojekte wie Svanegrupperne von Reden in Kopenhagen Berichte von von ihnen betreuten Aussteigerinnen für politische Arbeit gegen Prostitution einsetzen.
Sexarbeit darf nicht als soziales Problem dargestellt werden.
Es gibt nicht mehr Probleme als in anderen Gesellschaftbereichen.
Das größte Problem für Sexworker ist das Stigma. Dieses wird wesentlich von Behörden z.B. durch Razzien und Steuerfahndung erst erzeugt.
Das Konzept der EXIT-Programme ist fragwürdig. Es gibt auch keine solchen für Zahnmediziner und Postboten [die sind ja auch besser sozial- und arbeitsrechtlich eingebunden und abgesichert. Anm.]. Sexworker werden hier paternalistisch wie Kinder behandelt.
Das Kompetencecenter Prostitution (KC) wurde mit einer Agenda gegen Prostitution gegründet und funktioniert nicht, sollte daher geschlossen und neu gegründet werden und zwar mit einer Kernbelegschaft von Mitarbeiterinnen aus Sexarbeitern. Ziel sollte nicht sein Beratung zum Prostitutionsausstieg sein, die manchen Sexworkern eh wie ein Bekehrungsversuch der Zeugen Jehowas vorkommt, sondern akzeptierende Beratung und Begleitung von Sexworkern muß im Vordergund stehen.
Die Verdienstschätzungen sind unbrauchbar und wurden zu überzogenen Steuerschützungen, Nachforderungen und Verzugszinsenberechnung mißbraucht.
Der Zuhältereiparagraph im Strafgesetz sollte gestrichen werden.
Nur 1% arbeiten auf der Straße.
Nur wenige Prozent der Sexworker sind hilfebedürftig.
Anders sieht es bei Migrant_innen aus. Die Kriminalisierung als illegale Einwanderer hat ihnen nicht geholfen. Das zeigt, dass es der Politik gar nicht um die sozialen Probleme der Sexworker geht.
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RE: Länderberichte DÄNEMARK:
Das dänische Parlament hat die Einführung des "Schwedischen Modells" abgelehnt
Zanne Zarah Bisse
MESSAGE TO SEX WORKERS RIGHTS ACTIVISTS AROUND THE WORLD -The danish government says NO TO THE SWEDISH MODEL !!!!!!
The danish government has dropped the idea to implement the swedish model in Denmark!!!!!!!!!!!!!!!
A huge victory !!!! I hope - we still need to see what other plans they have excactly!
http://politiken.dk/politik/ECE1819574/ ... ressourcer
Liebe Grüße, Aoife

Zanne Zarah Bisse
MESSAGE TO SEX WORKERS RIGHTS ACTIVISTS AROUND THE WORLD -The danish government says NO TO THE SWEDISH MODEL !!!!!!
The danish government has dropped the idea to implement the swedish model in Denmark!!!!!!!!!!!!!!!
A huge victory !!!! I hope - we still need to see what other plans they have excactly!
http://politiken.dk/politik/ECE1819574/ ... ressourcer
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
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- Silberstern
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RE: Länderberichte DÄNEMARK:
Habe gerade im Forum einer irischen Zeitung folgendes gelesen:
"Also , for the record , the Swedish model has failed miserably despite its claims to the international community , as evidenced by the opening paragraph of the Swedish UNAIDS submission, which every year admits that they don't have any estimate of the levels of indoor prostitution . Norway and Iceland introduced such legislation in Jan 2009 - icelandic police have admitted that the underground market is thriving and Norway already is starting to review its law after 4 seperate reports by the Pro Centre in Oslo , detailing further violence to the most vulnerable i.e street workers with no evidence of a reduction in prostitution as a whole. In 2012, despite fierce media pressure and cross-party support for such legislation ,the Danish government commissioned a judiciary panel to examine the 'success' of the model in the above countries , and in November 2012 , issued a 900 page report rejecting the legislation as any drop in demand has been negated by the proportionately more violence on the more vulnerable of sex workers."
http://www.independent.ie/opinion/analy ... -931624660
Kennt jemand den 900-seitigen Bericht, auf den sich der Teilnehmer bezieht?
"Also , for the record , the Swedish model has failed miserably despite its claims to the international community , as evidenced by the opening paragraph of the Swedish UNAIDS submission, which every year admits that they don't have any estimate of the levels of indoor prostitution . Norway and Iceland introduced such legislation in Jan 2009 - icelandic police have admitted that the underground market is thriving and Norway already is starting to review its law after 4 seperate reports by the Pro Centre in Oslo , detailing further violence to the most vulnerable i.e street workers with no evidence of a reduction in prostitution as a whole. In 2012, despite fierce media pressure and cross-party support for such legislation ,the Danish government commissioned a judiciary panel to examine the 'success' of the model in the above countries , and in November 2012 , issued a 900 page report rejecting the legislation as any drop in demand has been negated by the proportionately more violence on the more vulnerable of sex workers."
http://www.independent.ie/opinion/analy ... -931624660
Kennt jemand den 900-seitigen Bericht, auf den sich der Teilnehmer bezieht?
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- Admina
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RE: Länderberichte DÄNEMARK:
Kritik an TV-Sendung in Dänemark
Einmal ficken? Macht 13 Euro
Dänemarks Rundfunk provoziert mit einer Verbrauchersendung über Sexkauf. Die Kirche ärgert sich, die Verantwortlichen bleiben sachlich.
In Dänemark gäbe es viermal mehr Bordelle als McDonald’s-Restaurants, sagt eine für die Sendung „Zwei Blowjobs bitte!“ verantwortliche Redakteurin. Bild: dpa
Kaufsex im Verbrauchercheck. Diesen neuesten Sektor der Markt- und Konsumentenberichterstattung hat nun das öffentlich-rechtliche dänische Fernsehen erschlossen. DR2 schickte Reporter auf eine Dänemarkreise, um die Frage zu beantworten: Wie viel Sex bekommt man eigentlich für 1.000 Kronen – umgerechnet 130 Euro?
Das Resultat: Dafür bekommt man in der exklusiveren Escortwelt, wo der Stundensatz erst bei rund 2.000 Kronen beginnt, gar nichts, aber immerhin eine halbe Stunde bei „Miss Maise“ in einem Bordell in einem Villenvorort der Hauptstadt Kopenhagen.
Als absolutes Schnäppchenrevier, das mit „zehnmal Ficken für einen Tausender“ präsentiert wurde, wird der Straßenstrich im Kopenhagener Stadtteil Vesterbro genannt: So billig komme man dort in den frühen Morgenstunden weg, wenn man versuche, bei den nach einer langen Nacht müden Frauen deren sowieso niedrige Preise noch zu drücken.
Erwartungsgemäß schlugen schon vor Ausstrahlung der ersten Folge des dreiteiligen Programms mit dem Titel „To blowjobs, tak!“ („Zwei Blowjobs bitte!“) die Wellen der Kritik hoch. „Geht’s noch?“, meinte Mikael Arendt Laursen, Generalsekretär der christlichen Medienorganisation Kirche und Medien, die für „anständige Medien, welche Ethik und Menschenwürde ernst nehmen“, kämpft, und fragt: „Was kommt denn bitte als Nächstes? Vielleicht wo man im Freistaat Christiana die billigsten Drogen bekommt oder wie man sich am einfachsten eine Knarre besorgt?“ Und er war nicht der einzige, der DR vorwarf, mit solch einer Sendung Reklame für Prostitution zu machen.
Viermal mehr Bordelle als McDonald’s-Restaurants
„Als einziges skandinavisches Land haben wir in Dänemark einen Markt, auf dem der Kauf sexueller Dienste ebenso legal ist wie der Kauf eines Fernsehers“, weist die zuständige DR-Redakteurin Sofia Fromberg solche Kritik zurück. Die Branche mache jährlich einen Umsatz von mehreren Hundert Millionen Euro, und jeder sechste Däne kaufe sich irgendwann im Leben diese Dienste. Es gebe im Land viermal mehr Bordelle als McDonald’s-Restaurants.
Falls mit „To blowjobs, tak!“ eine Provokation beabsichtigt gewesen war, so sei die jedenfalls gelungen, kommentiert die linke Tageszeitung Information: „Die vollkommen logische Konsequenz der dänischen Gesetzgebung ist nun mal: Wenn man Sex wie eine Ware kaufen kann, ist es auch legitim, darüber ein Verbraucherprogramm zu machen.“
Problematisch sei aber die Umsetzung dieser Idee. Das Programm überspanne die Verbraucherrhetorik, wenn es Sexkauf mit einem Pizzalieferservice auf eine Stufe stelle: Schließlich handle es sich auf beiden Seiten dieses Sexdienstleistungsmarkts ja um Menschen.
DR2 hatte schon im vergangenen Jahr eine kontroverse Debatte ausgelöst, als man in einer Sendereihe jeweils zwei Männer wie die Juroren eines Casting-Wettbewerbs den Körper einer vor ihnen stehenden nackten Frau begutachten ließ. Ein Programm, zu dem DR-Redakteurin Fromberg nun Parallelen zieht: Auch damals habe es die schärfste Kritik vor der Ausstrahlung der ersten Folge gegeben und diese sei dann schnell leiser geworden.
Sexkauf-Verbrauchercheck
Natürlich könne man die Augen davor verschließen, dass es Prostitution gebe, ebenso wie man so tun könne, als ob Männer nicht über weibliche Körper reden oder Frauen sich nicht dafür interessieren, was Männer über weibliche Körper denken.
Man hoffe, dass ganz viele ZuschauerInnen sich nun Gedanken machten, „ob es eigentlich okay ist, Sex zu kaufen“, sagt Fromberg: „Selbst nehmen wir nicht Stellung, wir stellen nur Fragen.“ Bei einer Online-Leserumfrage der Boulevardzeitung Ekstrabladet meinten 58 Prozent der Teilnehmenden, es sei höchste Zeit für so einen Sexkauf-Verbrauchercheck gewesen. Nur 19 Prozent antworteten, der Sender hätte das lieber bleiben lassen sollen.
http://www.taz.de/Kritik-an-TV-Sendung- ... k/!139153/
Einmal ficken? Macht 13 Euro
Dänemarks Rundfunk provoziert mit einer Verbrauchersendung über Sexkauf. Die Kirche ärgert sich, die Verantwortlichen bleiben sachlich.
In Dänemark gäbe es viermal mehr Bordelle als McDonald’s-Restaurants, sagt eine für die Sendung „Zwei Blowjobs bitte!“ verantwortliche Redakteurin. Bild: dpa
Kaufsex im Verbrauchercheck. Diesen neuesten Sektor der Markt- und Konsumentenberichterstattung hat nun das öffentlich-rechtliche dänische Fernsehen erschlossen. DR2 schickte Reporter auf eine Dänemarkreise, um die Frage zu beantworten: Wie viel Sex bekommt man eigentlich für 1.000 Kronen – umgerechnet 130 Euro?
Das Resultat: Dafür bekommt man in der exklusiveren Escortwelt, wo der Stundensatz erst bei rund 2.000 Kronen beginnt, gar nichts, aber immerhin eine halbe Stunde bei „Miss Maise“ in einem Bordell in einem Villenvorort der Hauptstadt Kopenhagen.
Als absolutes Schnäppchenrevier, das mit „zehnmal Ficken für einen Tausender“ präsentiert wurde, wird der Straßenstrich im Kopenhagener Stadtteil Vesterbro genannt: So billig komme man dort in den frühen Morgenstunden weg, wenn man versuche, bei den nach einer langen Nacht müden Frauen deren sowieso niedrige Preise noch zu drücken.
Erwartungsgemäß schlugen schon vor Ausstrahlung der ersten Folge des dreiteiligen Programms mit dem Titel „To blowjobs, tak!“ („Zwei Blowjobs bitte!“) die Wellen der Kritik hoch. „Geht’s noch?“, meinte Mikael Arendt Laursen, Generalsekretär der christlichen Medienorganisation Kirche und Medien, die für „anständige Medien, welche Ethik und Menschenwürde ernst nehmen“, kämpft, und fragt: „Was kommt denn bitte als Nächstes? Vielleicht wo man im Freistaat Christiana die billigsten Drogen bekommt oder wie man sich am einfachsten eine Knarre besorgt?“ Und er war nicht der einzige, der DR vorwarf, mit solch einer Sendung Reklame für Prostitution zu machen.
Viermal mehr Bordelle als McDonald’s-Restaurants
„Als einziges skandinavisches Land haben wir in Dänemark einen Markt, auf dem der Kauf sexueller Dienste ebenso legal ist wie der Kauf eines Fernsehers“, weist die zuständige DR-Redakteurin Sofia Fromberg solche Kritik zurück. Die Branche mache jährlich einen Umsatz von mehreren Hundert Millionen Euro, und jeder sechste Däne kaufe sich irgendwann im Leben diese Dienste. Es gebe im Land viermal mehr Bordelle als McDonald’s-Restaurants.
Falls mit „To blowjobs, tak!“ eine Provokation beabsichtigt gewesen war, so sei die jedenfalls gelungen, kommentiert die linke Tageszeitung Information: „Die vollkommen logische Konsequenz der dänischen Gesetzgebung ist nun mal: Wenn man Sex wie eine Ware kaufen kann, ist es auch legitim, darüber ein Verbraucherprogramm zu machen.“
Problematisch sei aber die Umsetzung dieser Idee. Das Programm überspanne die Verbraucherrhetorik, wenn es Sexkauf mit einem Pizzalieferservice auf eine Stufe stelle: Schließlich handle es sich auf beiden Seiten dieses Sexdienstleistungsmarkts ja um Menschen.
DR2 hatte schon im vergangenen Jahr eine kontroverse Debatte ausgelöst, als man in einer Sendereihe jeweils zwei Männer wie die Juroren eines Casting-Wettbewerbs den Körper einer vor ihnen stehenden nackten Frau begutachten ließ. Ein Programm, zu dem DR-Redakteurin Fromberg nun Parallelen zieht: Auch damals habe es die schärfste Kritik vor der Ausstrahlung der ersten Folge gegeben und diese sei dann schnell leiser geworden.
Sexkauf-Verbrauchercheck
Natürlich könne man die Augen davor verschließen, dass es Prostitution gebe, ebenso wie man so tun könne, als ob Männer nicht über weibliche Körper reden oder Frauen sich nicht dafür interessieren, was Männer über weibliche Körper denken.
Man hoffe, dass ganz viele ZuschauerInnen sich nun Gedanken machten, „ob es eigentlich okay ist, Sex zu kaufen“, sagt Fromberg: „Selbst nehmen wir nicht Stellung, wir stellen nur Fragen.“ Bei einer Online-Leserumfrage der Boulevardzeitung Ekstrabladet meinten 58 Prozent der Teilnehmenden, es sei höchste Zeit für so einen Sexkauf-Verbrauchercheck gewesen. Nur 19 Prozent antworteten, der Sender hätte das lieber bleiben lassen sollen.
http://www.taz.de/Kritik-an-TV-Sendung- ... k/!139153/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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Fakten und Infos über Prostitution
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RE: Länderberichte DÄNEMARK:
Eine merkwürdige Geschichte!
Ein TV-Sender in Dänemark macht einen Verbrauchercheck: Wie viel Sex bekommt man für umgerechnet 130 Euro?
Dänemark - das (einzige?) skandinavische Land, in dem sexuelle Dienste legal gekauft werden können.
Die Aktion ist vielleicht als Provokation angelegt und bietet eine Steilvorlage für Kritik.
Bemerkenswert: Von den Kirchen hätte man sich eine Kritik des seelenlosen Marktes erwarten können. Tatsächlich aber argumentiert so eine linke Tageszeitung. Die christliche Medienorganisation dagegen kritisiert die Aktion als Werbung für Prostitution und stellt dabei Sexarbeit in einen Zusammenhang mit Drogen und Waffen...
Ein TV-Sender in Dänemark macht einen Verbrauchercheck: Wie viel Sex bekommt man für umgerechnet 130 Euro?
Dänemark - das (einzige?) skandinavische Land, in dem sexuelle Dienste legal gekauft werden können.
Die Aktion ist vielleicht als Provokation angelegt und bietet eine Steilvorlage für Kritik.
Bemerkenswert: Von den Kirchen hätte man sich eine Kritik des seelenlosen Marktes erwarten können. Tatsächlich aber argumentiert so eine linke Tageszeitung. Die christliche Medienorganisation dagegen kritisiert die Aktion als Werbung für Prostitution und stellt dabei Sexarbeit in einen Zusammenhang mit Drogen und Waffen...
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- Silberstern
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Re: Länderberichte DÄNEMARK:
Die dänische Regierung arbeitet an einer Novelle der Prostutionsgesetzgebung. Und jetzt kommt's:
Die scheint eher in die liberale Richtung zu gehen.
Solche Nachrichten hatten wir hier ja quasi seit Jahren nicht -- überall ging es meistens nur um neue Gemeinheiten gegen uns. (Ich kann es eh schon länger nicht mehr erwarten, dass dieses grausige prüde Jahrzehnt der 2010er-Jahre bald vorbei ist...
)
Der Prozess ist noch ganz am Anfang, mit Arbeitsgruppe und Expertenanhörungen und so, aber die zuständige Sozialministerin scheint pro Entkriminalisierung zu sein und verweist auf die desaströsen Erfahrungen in Schweden.
Sex Workers Unite! Danish Gov't Pledges to Improve Prostitutes' Conditions
https://sputniknews.com/europe/20190111 ... es-rights/
Die scheint eher in die liberale Richtung zu gehen.
Solche Nachrichten hatten wir hier ja quasi seit Jahren nicht -- überall ging es meistens nur um neue Gemeinheiten gegen uns. (Ich kann es eh schon länger nicht mehr erwarten, dass dieses grausige prüde Jahrzehnt der 2010er-Jahre bald vorbei ist...

Der Prozess ist noch ganz am Anfang, mit Arbeitsgruppe und Expertenanhörungen und so, aber die zuständige Sozialministerin scheint pro Entkriminalisierung zu sein und verweist auf die desaströsen Erfahrungen in Schweden.

Sex Workers Unite! Danish Gov't Pledges to Improve Prostitutes' Conditions
https://sputniknews.com/europe/20190111 ... es-rights/
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Re: Länderberichte DÄNEMARK:
Ich habe gerade folgenden Text der dänischen Gesundheitsbehörde gefunden. Es hat mich zum Schmunzeln gebracht:
6. What about sex. Should I take special precautions?
Having sex is a basic human need that can be good for your mental health in difficult times.
You can enjoy sex during the COVID-19 epidemic as long as you remember to look after yourself and others. Novel coronavirus infects via droplets and secretions from the respiratory tract, which are transmitted by close contact, such as kisses. There are no indications that novel coronavirus is transmitted via semen or blood, but the virus has been detected in faeces.
You can protect yourself and others by following these tips:
Have sex with your regular partner, or with as few partners as possible
Only have sex if both parties are healthy
Maintain proper hygiene and remember to wash your hands (and any sex toys) with soap and water, before and after sex and masturbation
Avoid kissing and hugging someone outside your immediate circle
Adhere to our general guidelines
https://www.sst.dk/da/Viden/Smitsomme-s ... nd-answers
6. What about sex. Should I take special precautions?
Having sex is a basic human need that can be good for your mental health in difficult times.
You can enjoy sex during the COVID-19 epidemic as long as you remember to look after yourself and others. Novel coronavirus infects via droplets and secretions from the respiratory tract, which are transmitted by close contact, such as kisses. There are no indications that novel coronavirus is transmitted via semen or blood, but the virus has been detected in faeces.
You can protect yourself and others by following these tips:
Have sex with your regular partner, or with as few partners as possible
Only have sex if both parties are healthy
Maintain proper hygiene and remember to wash your hands (and any sex toys) with soap and water, before and after sex and masturbation
Avoid kissing and hugging someone outside your immediate circle
Adhere to our general guidelines
https://www.sst.dk/da/Viden/Smitsomme-s ... nd-answers
„Ein Atom ist leichter zu zertrümmern als ein Vorurteil“ (Albert Einstein)