Länderberichte NIEDERLANDE:
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Keine Sonderausweise für Sexworker!!!
Die härter werdenden wirtschaftlichen Zeiten führen wieder zu Zwangsmaßnahmen gegen Randgruppen...
Seid wachsam... Wehret den Anfängen...
Vgl. auch Kennkarte bei den Nazis und Ausweis für Kontrollprostituierte in Wien:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=87990#87990
Es scheint einen instinktiven Markierungsdrang zu geben:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=55625#55625
Statt Markierung und Verwaltung von menschlichen Körpern der Sexworker sollten bundesweite Notruf-Hotlines, Anlaufstellen, permanent-penetrante Aufklärungskampagnen und Self-Regulatory-Boards (SRB) eingerichtet werden.
Seid wachsam... Wehret den Anfängen...
Vgl. auch Kennkarte bei den Nazis und Ausweis für Kontrollprostituierte in Wien:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=87990#87990
Es scheint einen instinktiven Markierungsdrang zu geben:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=55625#55625
Statt Markierung und Verwaltung von menschlichen Körpern der Sexworker sollten bundesweite Notruf-Hotlines, Anlaufstellen, permanent-penetrante Aufklärungskampagnen und Self-Regulatory-Boards (SRB) eingerichtet werden.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe
Re: Keine Sonderausweise für Sexworker!!!

Alles gut gemeint, keine Frage, nur möchte ich darauf hinweisen, dass dies alles notwendigerweise zu einer weiteren Bürokratisierung und Möglichkeit der technologischen Erfassung führt.Marc of Frankfurt hat geschrieben: Statt Markierung und Verwaltung von menschlichen Körpern der Sexworker sollten bundesweite Notruf-Hotlines, Anlaufstellen, permanent-penetrante Aufklärungskampagnen und Self-Regulatory-Boards (SRB) eingerichtet werden.
Viel wichtiger scheint mir etwas anderes. Dieses Forum, wie gut gemeint, leidet unter seinem Charakter des modern passiven Aktivismus, gerade weil es ein technologisches Medium ist. Wer hier Mitglied ist, hat sich meistens irgendwie für diesen Themenkreis interessiert und ist dabei auf das Forum gestossen. Wichtige Voraussetzung dabei ist, dass man die deutsche Sprache einigermassen gut beherrscht. Leider aber sind, besonders auch in Deutschland, mehr als bei uns in den Niederlanden, immer mehr nicht-deutsche (nicht-niederländische) Frauen in der Prostitution tätig. Ich treffe als Kunde in Deutschland nur selten auf deutsche SW. Ich werde hier nicht die Nationalitäten auflisten, mit denen ich Bekanntschaft gemacht habe, aber das waren schon welche (von Japan bis Liberia, so zu sagen). Natürlich werden die auch von Euch vertreten, nur kommen sie selber hier kaum zu Wort. Damit droht aber ständig die Gefahr der Bevormundung, aus welch gut gemeinten Absichten auch immer. Weiterhin droht auch die Gefahr einer fehlenden als solche empfundenen Solidarisierung, wo es doch mehrheitlich die Ausländerinnen sind, worum doch immer wieder politischen Wirbel gemacht wird. Und solange dieser Unterschied fortexistiert, gibt es eine geringe Chance, dass (in diesem Fall) mutterspachlich deutsche SW (und in NL niederländische) sich auch tatsächlich fürs Thema interessieren.
Daher meine ich, dass es unumgänglich ist, bevor man Anlaufstellen einrichtet, auf die Ausländerinnen zu zu gehen, sie einzuladen ihre Geschichten zu erzählen, gegebenfalls mit Hilfe eines Dolmetschers, sie um ihre Meinung zu befragen usw.
Natürlich ist auch mir klar, dass die Ausländerinnenproblematik nur ein Vorwand ist für eine prostitutonsfeindliche Politik, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Ausländerinnen wenigstens in Deutschland schon fast die Mehrheit aller SW bilden, ohne dass sie in unserem Forum einigermassen verhältnismässig vertreten sind, womit auch die im Beruf immer anwesende Gefahr der Klassengegensätze (zwischen High Class Escort und Stricherin zum Beispiel) fort existiert.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
-
- Senior Admin
- Beiträge: 7067
- Registriert: 20.09.2008, 21:37
- Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Länderberichte NIEDERLANDE:
Grundsätzlich stimme ich dir zu, Arum,

Allerdings:
Abgesehen davon, dass in Wien ein höchst intensives street working stattfindet und wir im restlichen Österreich, in der Schweiz und in Deutschland eng mit den in diesem Bereich aktiven Beratungsstellen zusammenarbeiten, würde uns das funding für eine flächendeckende Arbeit im Sinne deines Vorschlags die politische Freiheit kosten. Daher halte ich es für absolut angemessen, die von dir richtig diagnostizierten Nachteile eines Forums in Kauf zu nehmen, damit wir mit den Vorteilen eines finanziell unabhängigen Forums arbeiten können.
Wer die derzeitige britische Diskussion verfolgt kann leicht sehen, zu welchen unangenehmen Abgrenzungsmanövern der Versuch führt, eine sex worker union oder eben auch eine Selbstregulation als etablierte Struktur aufzubauen. Dein Vorschlag, Arum, hierfür zuerst einmal eine Basis aufzubauen, die eine Vertretungsberechtigung außer Frage stellt, ignoriert die Grundsatzdiskussion, ob das denn überhaupt unser Ziel sein soll.
Die Frage nach Selbstregulation anstelle von (drohender) staatlicher Regulation ist IMHO eine Watzlawick'sche Scheinalternative, blendet die viel wichtigere Frage aus, ob Regulation denn überhaupt menschenrechtsverträglich ist. Ich persönlich lehne Selbstregulation in diesem Sinne ab, weil ich es nicht als meinen Aufagbe sehen kann, Menschenrechtsverletzungen zu begehen, mit der schwachen Ausrede, dass das ansonsten der Staat tun würde. Weder die Überwachung "freiwilliger" Zwangsuntersuchungen, noch die Festsetzung von Mindestpreisen oder -standarts, noch das Aussprechen von eventuellen Strafen bis hin zum Berufsverbot bei Nichteinhalten der Vorgaben kann ich mit dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung vereinbar sehen.
Daher stellt sich für mich auch nicht die Frage, ob das Forum eine ausreichend breite Basis zur Übernahme solcher Funktionen aufweist - immerhin handelt es sich dabei um ein unveräußerliches Grundrecht, dass auch bei 100%iger Zustimmung der Basis nicht "demokratisch" ausgehebelt werden kann.
Liebe Grüße, Aoife

Was ist das Gegenteil von gut? - Gut gemeint!Arum hat geschrieben:Alles gut gemeint, ...
Allerdings:
scheint mir nicht wirklich zutreffend zu sein. Das Forum ist nun einmal ein Forum, spezifische Eigenschaften eines solchen als "Leiden" abzuqualifizieren ist weit vom wünschenswerten lösungsorientierten Ansatz entfernt.Arum hat geschrieben:Viel wichtiger scheint mir etwas anderes. Dieses Forum, wie gut gemeint, leidet unter seinem Charakter des modern passiven Aktivismus, gerade weil es ein technologisches Medium ist.
Abgesehen davon, dass in Wien ein höchst intensives street working stattfindet und wir im restlichen Österreich, in der Schweiz und in Deutschland eng mit den in diesem Bereich aktiven Beratungsstellen zusammenarbeiten, würde uns das funding für eine flächendeckende Arbeit im Sinne deines Vorschlags die politische Freiheit kosten. Daher halte ich es für absolut angemessen, die von dir richtig diagnostizierten Nachteile eines Forums in Kauf zu nehmen, damit wir mit den Vorteilen eines finanziell unabhängigen Forums arbeiten können.
Wer die derzeitige britische Diskussion verfolgt kann leicht sehen, zu welchen unangenehmen Abgrenzungsmanövern der Versuch führt, eine sex worker union oder eben auch eine Selbstregulation als etablierte Struktur aufzubauen. Dein Vorschlag, Arum, hierfür zuerst einmal eine Basis aufzubauen, die eine Vertretungsberechtigung außer Frage stellt, ignoriert die Grundsatzdiskussion, ob das denn überhaupt unser Ziel sein soll.
Die Frage nach Selbstregulation anstelle von (drohender) staatlicher Regulation ist IMHO eine Watzlawick'sche Scheinalternative, blendet die viel wichtigere Frage aus, ob Regulation denn überhaupt menschenrechtsverträglich ist. Ich persönlich lehne Selbstregulation in diesem Sinne ab, weil ich es nicht als meinen Aufagbe sehen kann, Menschenrechtsverletzungen zu begehen, mit der schwachen Ausrede, dass das ansonsten der Staat tun würde. Weder die Überwachung "freiwilliger" Zwangsuntersuchungen, noch die Festsetzung von Mindestpreisen oder -standarts, noch das Aussprechen von eventuellen Strafen bis hin zum Berufsverbot bei Nichteinhalten der Vorgaben kann ich mit dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung vereinbar sehen.
Daher stellt sich für mich auch nicht die Frage, ob das Forum eine ausreichend breite Basis zur Übernahme solcher Funktionen aufweist - immerhin handelt es sich dabei um ein unveräußerliches Grundrecht, dass auch bei 100%iger Zustimmung der Basis nicht "demokratisch" ausgehebelt werden kann.
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe
Re: RE: Länderberichte NIEDERLANDE:

Dies ist ein typisches Strohmann-Argument. Nirgendwo habe ich eine 'sex worker union oder eben auch eine Selbstregulation als etablierte Struktur aufzubauen' befürwortet. Ich habe lediglich darauf hinweisen wollen, dass vielleicht Euere Interessen nicht notwendigerweise die gleichen sind, wie die von Frauen aus Bulgarien oder Jamaika oder sonstwo. Und solange die hier nicht zu Wort kommen, sind die hier nicht direkt vertreten. Und mit denen bin ich solidarisch, denn oft höre ich ihre Geschichten. Und die gibt es so nicht in diesem Forum, bestenfalls nur als Zeitungsartikel, aber kaum aus erster Hand.Aoife hat geschrieben: Dein Vorschlag, Arum, hierfür zuerst einmal eine Basis aufzubauen
Und auch Deine Verweis auf die Aktivitäten von Christian und seinen Leuten in Wien ist ein Strohmann. Ich habe nur vom Forum geredet, und sonst gar nichts.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe
Re: RE: Länderberichte NIEDERLANDE:

Alles ganz interessant, aber was hat denn das mit meinen Bemerkungen zu tun, frage ich mich hier mal...Aoife hat geschrieben: Weder die Überwachung "freiwilliger" Zwangsuntersuchungen, noch die Festsetzung von Mindestpreisen oder -standarts, noch das Aussprechen von eventuellen Strafen bis hin zum Berufsverbot bei Nichteinhalten der Vorgaben kann ich mit dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung vereinbar sehen.
Und bitte erspare mir wichtigtuerische Sprüche wie 'Watzlawick'sche Scheinalternative'.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
-
- Senior Admin
- Beiträge: 7067
- Registriert: 20.09.2008, 21:37
- Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
- Ich bin: Keine Angabe
Re: RE: Länderberichte NIEDERLANDE:

Nun, du hast Marc's dahingehenden Hinweis kritisiert und die Einbindung von einer breiteren Basis von ausländischen SWs (richtigerweise) zur Voraussetzung gemacht, damit wir in ihrem Namen sprechen können. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass wir solche Strukturen, bei denen wir im Namen anderer sprechen müssen, eventuell gar nicht anstreben.Arum hat geschrieben:Nirgendwo habe ich eine 'sex worker union oder eben auch eine Selbstregulation als etablierte Struktur aufzubauen' befürwortet.
Allerdings war dieser Hinweis keinesfalls als neutral zu werten. Wenn die von dir erwähnten Frauen sich einbringen wollen, so sind sie willkommen im Forum. Da wir jedoch gar nicht beanspruchen, alle zu vertreten (ob die das wollen oder nicht), verstehe ich nicht wirklich, wieso du die Tatsache, dass in einem Forum nur die mitmachen, die das von sich aus wollen, als "leidet unter seinem Charakter des modern passiven Aktivismus" bezeichnest. Oder mit anderen Worten: Wo ist das Problem, wenn es dir nicht um den Aufbau von gesellschaftlich anerkannten Vertretungsstrukturen geht?Arum hat geschrieben:Ich habe lediglich darauf hinweisen wollen, dass vielleicht Euere Interessen nicht notwendigerweise die gleichen sind, wie die von Frauen aus Bulgarien oder Jamaika oder sonstwo.
Im übrigen empfinde ich deine Wortwahl als etwas unhöflich. Nicht Alles, was du nicht kennst, sind deshalb gleich wichtigtuerische Sprüche.
Trotzdem, nochmals zum Verständnis: Deine Bemerkung wir müssten uns mehr um die Einbindung von ausländischen SWs bemühen, damit wir sie nicht bevormunden, unterstellt (wie du auch explizit formulierst), dass wir sie vertreten. Die Vorannahme, dass es hier um die Vertretung von SW geht (und damit statistisch gesehen vorwiegend ausländischer), schränkt die zur Verfügung stehenden Alternativen fälschlicherweise dahingehend ein, dass wir das entweder berechtigt oder unberechtigt tun. Daraus leitest du deine Forderung ab, da wir deiner Meinung nach anders nicht berechtigt vertreten können. Dass es uns aber gar nicht um die Übernahme der Standesvertretung geht, sondern vielmehr um den Respekt vor den Menschenrechten Aller (und darunter auch unserer als SW), kannst du auch daran erkennen, dass auch du als Kunde hier willkommen bist. Die Frage, ob wir denn jetzt berechtigt vertreten, bzw. welche Bedingungen wir erfüllen müssten, um in deinen Augen diese Berechtigung zu haben, entspricht somit exakt Watzlawick's Beispiel für eine solche Scheinalternative: "Haben Sie endlich aufgehört, alte Damen zu ermorden, ja oder nein?"
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
-
- PlatinStern
- Beiträge: 1330
- Registriert: 14.03.2008, 12:01
- Wohnort: Berlin
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
RE: Länderberichte NIEDERLANDE:
Lieber Arum,
dieses Forum ist keine Standesvertretung, sondern hier werden Informationen zusammengetragen, die für Sexworker jedweder Couleur hilfreich sind. Inwieweit davon Gebrauch gemacht wird, entzieht sich meiner Verantwortung und Kenntnis, man muss aber den Weg schon selbst finden, sprich Interesse an SW-spezifischen Themen haben. Outreach ist eine andere Sache, wo man direkten Zugang hat.
Es gibt im deutschen diesen Satz "man kann die Kuh nicht zum melken tragen", was in diesem Falle bedeutet, dass dieses Forum nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann, wenn SW nicht den Weg hierhin finden, ob der deutschen Sprache mächtig oder nicht, man kann sich die Beiträge in verschiedenen Sprachen anzeigen lassen, wenn man die Übersetzungsfunktion bemüht.
Ich bin zwar kein High-Class-Escort, aber bin mir über meine priviligierte Position durchaus bewusst, was Herkunft, Hautfarbe, Sprachvermögen, Bildung und Unabhängigkeit betrifft; und aus diesen Privilegien erwächst eine gewisse Verantwortung, sich in die SW-Community einzubringen. So sehe ich das. Leider wird dies von vielen Seiten, einschl. Kunden und Kolleginnen garnicht so sehr geschätzt, wenn man die Realitäten beleuchtet und die Schattenseiten dieses Business anspricht.
Die Frage des Klassismus unter den Sexworkern selbst, aber auch von aussen, gesellschaftlich betrachtet, auch von Kunden, spielt eine wichtige Rolle und ist in der internationalen SW-Rights Bewegung virulent, wie ich aus vielen Diskussionen weiss und sicherlich ein eigener Themenstrang wert, wenn es um Fragen der Repräsentation und des "Wir" geht. Das Forum selbst lebt von den Mit- und Ohne-Gliedern, die sich hier einbringen, engagieren; man kann aber in einer verdrehten Sichtweise nicht dem Forum die Verantwortung zuschieben, wenn man selbst den Weg nicht hierher findet.
Was du tun kannst, ist natürlich die Information, dass es dieses Forum gibt, dir bekannte SW weiterzugeben bzw. Adressen zu Beratungsangeboten zu nennen, wenn Frauen dir signalisieren oder mitteilen, dass sie sich in einer prekären oder Notsituation befinden.
Aber ich finde es unfair, wenn du umgekehrt dem Forum einen Schuh draus machst, das wir nicht repräsentativ seien. Dieser Anspruch wird überhaupt nicht formuliert. Hier versammeln sich individuelle Meinungen von Engagierten und/oder mit den Interessen und Zielen dieses Boards Zugeneigten, die sich freiwillig einbringen und im Gegensatz zu niedrigschwelligeren und staatlich finanzierten Beratungsstellen sich hier ehrenamtlich nach besten Wissen und Gewissen einbringen.
lieben gruss
ariane
dieses Forum ist keine Standesvertretung, sondern hier werden Informationen zusammengetragen, die für Sexworker jedweder Couleur hilfreich sind. Inwieweit davon Gebrauch gemacht wird, entzieht sich meiner Verantwortung und Kenntnis, man muss aber den Weg schon selbst finden, sprich Interesse an SW-spezifischen Themen haben. Outreach ist eine andere Sache, wo man direkten Zugang hat.
Es gibt im deutschen diesen Satz "man kann die Kuh nicht zum melken tragen", was in diesem Falle bedeutet, dass dieses Forum nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann, wenn SW nicht den Weg hierhin finden, ob der deutschen Sprache mächtig oder nicht, man kann sich die Beiträge in verschiedenen Sprachen anzeigen lassen, wenn man die Übersetzungsfunktion bemüht.
Ich bin zwar kein High-Class-Escort, aber bin mir über meine priviligierte Position durchaus bewusst, was Herkunft, Hautfarbe, Sprachvermögen, Bildung und Unabhängigkeit betrifft; und aus diesen Privilegien erwächst eine gewisse Verantwortung, sich in die SW-Community einzubringen. So sehe ich das. Leider wird dies von vielen Seiten, einschl. Kunden und Kolleginnen garnicht so sehr geschätzt, wenn man die Realitäten beleuchtet und die Schattenseiten dieses Business anspricht.
Die Frage des Klassismus unter den Sexworkern selbst, aber auch von aussen, gesellschaftlich betrachtet, auch von Kunden, spielt eine wichtige Rolle und ist in der internationalen SW-Rights Bewegung virulent, wie ich aus vielen Diskussionen weiss und sicherlich ein eigener Themenstrang wert, wenn es um Fragen der Repräsentation und des "Wir" geht. Das Forum selbst lebt von den Mit- und Ohne-Gliedern, die sich hier einbringen, engagieren; man kann aber in einer verdrehten Sichtweise nicht dem Forum die Verantwortung zuschieben, wenn man selbst den Weg nicht hierher findet.
Was du tun kannst, ist natürlich die Information, dass es dieses Forum gibt, dir bekannte SW weiterzugeben bzw. Adressen zu Beratungsangeboten zu nennen, wenn Frauen dir signalisieren oder mitteilen, dass sie sich in einer prekären oder Notsituation befinden.
Aber ich finde es unfair, wenn du umgekehrt dem Forum einen Schuh draus machst, das wir nicht repräsentativ seien. Dieser Anspruch wird überhaupt nicht formuliert. Hier versammeln sich individuelle Meinungen von Engagierten und/oder mit den Interessen und Zielen dieses Boards Zugeneigten, die sich freiwillig einbringen und im Gegensatz zu niedrigschwelligeren und staatlich finanzierten Beratungsstellen sich hier ehrenamtlich nach besten Wissen und Gewissen einbringen.
lieben gruss
ariane
love people, use things - not the other way round
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Keine Wiener Verhältnisse in NL
Kennkarte für Sexworker wird es nicht geben
Security and Justice Minister Ivo Opstelten has scrapped plans to introduce a 'hustler ID' for prostitutes.
The ID was to be introduced to combat illegal practices, such as underage prostitution, people trafficking and forced prostitution.
The idea received servere criticism from both the prostitution sector and parliament.
Prostitutes feared the ID would force many of them underground or that their data could be misused.
Prostitutes would have been required to apply to the local council for a 'hustler ID' every three years.
MPs rejected the proposals because they say registering prostitutes would only drive them into the illegal circuit.
Prostitution has been legal in the Netherlands since 2000.
(nc/hs)
© Radio Netherlands Worldwide
http://www.rnw.nl/africa/bulletin/dutch ... hustler-id
Security and Justice Minister Ivo Opstelten has scrapped plans to introduce a 'hustler ID' for prostitutes.
The ID was to be introduced to combat illegal practices, such as underage prostitution, people trafficking and forced prostitution.
The idea received servere criticism from both the prostitution sector and parliament.
Prostitutes feared the ID would force many of them underground or that their data could be misused.
Prostitutes would have been required to apply to the local council for a 'hustler ID' every three years.
MPs rejected the proposals because they say registering prostitutes would only drive them into the illegal circuit.
Prostitution has been legal in the Netherlands since 2000.
(nc/hs)
© Radio Netherlands Worldwide
http://www.rnw.nl/africa/bulletin/dutch ... hustler-id
-
- Admina
- Beiträge: 7434
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Länderberichte NIEDERLANDE:
Hunderttausende feiern Gay-Pride in Amsterdam
Auch Verteidigungsministerium bei Grachten-Parade
In Amsterdam haben hunderttausende Menschen die 16. Homosexuellen-Parade des Landes …
Im niederländischen Amsterdam haben am Samstag hunderttausende Menschen die 16. Homosexuellen-Parade des Landes gefeiert und für ihre Rechte demonstriert. Rund 80 bunt geschmückte Boote fuhren die Grachten der Hauptstadt entlang. Erstmals war auch das niederländische Verteidigungsministerium mit einem Boot vertreten, auf dem homosexuelle Soldaten in Uniformen zu Technomusik tanzten.
Die Gay Pride wird in Amsterdam eine Woche lang unter dem Motto "All Together Now!" ("Alle gemeinsam - Jetzt!") gefeiert. Sie endet am Sonntag. "Es wird einem warm ums Herz, wenn man sieht, wie jedes Jahr auch immer mehr Heterosexuelle in rosa Kostümen an der Parade teilnehmen", sagte die 46-jährige Mieke van Driel, die mit ihrer Lebensgefährtin gekommen war. "Vielleicht bedeutet das, dass Homosexualität immer mehr akzeptiert wird." Die Niederlande waren 2001 das erste Land weltweit, das die gleichgeschlechtliche Ehe einführte.
Auch in der schwedischen Hauptstadt Stockholm gingen zehntausende Menschen bei einem Homosexuellen-Umzug auf die Straßen. Die Polizei sprach von 35.000 bis 50.000 Teilnehmern, unter denen auch uniformierte Soldaten und Polizisten sowie mehrere Minister der Regierung waren. Auch dort endet das einwöchige Gay-Pride-Festival unter dem Motto "Offenheit" am Sonntag.
http://de.nachrichten.yahoo.com/hundert ... 50448.html
Auch Verteidigungsministerium bei Grachten-Parade
In Amsterdam haben hunderttausende Menschen die 16. Homosexuellen-Parade des Landes …
Im niederländischen Amsterdam haben am Samstag hunderttausende Menschen die 16. Homosexuellen-Parade des Landes gefeiert und für ihre Rechte demonstriert. Rund 80 bunt geschmückte Boote fuhren die Grachten der Hauptstadt entlang. Erstmals war auch das niederländische Verteidigungsministerium mit einem Boot vertreten, auf dem homosexuelle Soldaten in Uniformen zu Technomusik tanzten.
Die Gay Pride wird in Amsterdam eine Woche lang unter dem Motto "All Together Now!" ("Alle gemeinsam - Jetzt!") gefeiert. Sie endet am Sonntag. "Es wird einem warm ums Herz, wenn man sieht, wie jedes Jahr auch immer mehr Heterosexuelle in rosa Kostümen an der Parade teilnehmen", sagte die 46-jährige Mieke van Driel, die mit ihrer Lebensgefährtin gekommen war. "Vielleicht bedeutet das, dass Homosexualität immer mehr akzeptiert wird." Die Niederlande waren 2001 das erste Land weltweit, das die gleichgeschlechtliche Ehe einführte.
Auch in der schwedischen Hauptstadt Stockholm gingen zehntausende Menschen bei einem Homosexuellen-Umzug auf die Straßen. Die Polizei sprach von 35.000 bis 50.000 Teilnehmern, unter denen auch uniformierte Soldaten und Polizisten sowie mehrere Minister der Regierung waren. Auch dort endet das einwöchige Gay-Pride-Festival unter dem Motto "Offenheit" am Sonntag.
http://de.nachrichten.yahoo.com/hundert ... 50448.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- engagiert
- Beiträge: 118
- Registriert: 25.07.2011, 02:02
- Wohnort: patersdorf
- Ich bin: Keine Angabe
Kein FO in Amsterdam
war dieses Wochenende in der Stadt, die im Wappen XXX hat. War 1996 schon 2 Mal da, hatte dort ungefähr 10 Nummern, meistens recht ordentlich, aber immer FM.
So waren meine Hoffnungen recht gering, diese Tage einen einzulochen, da ich auf FO nicht mehr verzichten kann. Gestern abend gelang es mir, mich von meinen Kumpels loszueisen, und ich versuchte mein Glück im Redlight District.
Amsterdam hat die ganze optische Palette zu bieten, von jung und superhübsch, bis alt, fett und hässlich. Es fiel mir auf dass viele Fenster nicht belegt waren, in denen stand oft ein Schildchen "te huur" (zu vermieten), manche mit Zusatz "nur für Damen mit gültigem EG-Ausweis". Aber es waren trotzdem noch genug optisch hochwertige Damen anzutreffen, und ich versuchte bei 4 deren mein Glück.
Resultat : eine wehrte meine Bitte nach FO wenigstens noch höflich und bestimmt ab, bei den 3 anderen wurde ich mit Schimpf und Schande verjagt, als die Wörter "blowjob without condom" fielen. Diese Damen wurden richtig wütend, 2 stiessen mir mit einem "Get out ! Quickly! " und "Fuck you" direkt die Tür wieder zu, eine dritte rief mir noch eine ganze Schimpftirade hinterher ("You sick asshole, you piece of shit ..."). Sehr zur Belustigung der umstehenden Leute.
Mann, mann, mann, welch ein Scheiss in der Stadt der Sünde. Ich hab's dann aufgeben und bin frustriert zurück ins Hotel.
Was sind die Erfahrungen anderer MSTler bezüglich FO dort / in ganz NL ? In Utrecht und Roermond gab's das bei meinen Besuchen dort vor Jahren nämlich auch nicht. Warum ist das in NL beinahe ein Verbrechen, nur danach zu fragen ?
Smoker, der aber auch in anderen Ländern diesbezüglich Probleme hatte
Geschrieben von: Luxman
Ich habe das gleiche mal im Bezirk von Antwerpen probiert und habe auch keine gefunden die FO macht.
Es scheint in Holland und Umgegend das FO nicht so zugeben wie hier bei uns.
Luxman
In Belgien sieht's mit FO auch nicht besser aus, das stimmt. War noch nie Antwerpen, dafür aber oft genug in Gembloux, Brüssel und Lüttich, ebenfalls überall Fehlanzeige b) es gibt gelegentlich insbesondere Ostblockmädels, die die Kohle brauchen, wo du mit Glück etc. auch FO verargumentieren kannst. Aber nur mit mehr Kohle!. Da es aber die 'Betreiber' oft verboten haben, geht das Mädel ein grosses Risiko. Deshalb poste ich es nie, und halte ansonsten den Ball flach. Aber wie gesagt, höchstens bei 10% ist es möglich.
war dieses Wochenende in der Stadt, die im Wappen XXX hat. War 1996 schon 2 Mal da, hatte dort ungefähr 10 Nummern, meistens recht ordentlich, aber immer FM.
So waren meine Hoffnungen recht gering, diese Tage einen einzulochen, da ich auf FO nicht mehr verzichten kann. Gestern abend gelang es mir, mich von meinen Kumpels loszueisen, und ich versuchte mein Glück im Redlight District.
Amsterdam hat die ganze optische Palette zu bieten, von jung und superhübsch, bis alt, fett und hässlich. Es fiel mir auf dass viele Fenster nicht belegt waren, in denen stand oft ein Schildchen "te huur" (zu vermieten), manche mit Zusatz "nur für Damen mit gültigem EG-Ausweis". Aber es waren trotzdem noch genug optisch hochwertige Damen anzutreffen, und ich versuchte bei 4 deren mein Glück.
Resultat : eine wehrte meine Bitte nach FO wenigstens noch höflich und bestimmt ab, bei den 3 anderen wurde ich mit Schimpf und Schande verjagt, als die Wörter "blowjob without condom" fielen. Diese Damen wurden richtig wütend, 2 stiessen mir mit einem "Get out ! Quickly! " und "Fuck you" direkt die Tür wieder zu, eine dritte rief mir noch eine ganze Schimpftirade hinterher ("You sick asshole, you piece of shit ..."). Sehr zur Belustigung der umstehenden Leute.
Mann, mann, mann, welch ein Scheiss in der Stadt der Sünde. Ich hab's dann aufgeben und bin frustriert zurück ins Hotel.
Was sind die Erfahrungen anderer MSTler bezüglich FO dort / in ganz NL ? In Utrecht und Roermond gab's das bei meinen Besuchen dort vor Jahren nämlich auch nicht. Warum ist das in NL beinahe ein Verbrechen, nur danach zu fragen ?
Smoker, der aber auch in anderen Ländern diesbezüglich Probleme hatte
Geschrieben von: Luxman
Ich habe das gleiche mal im Bezirk von Antwerpen probiert und habe auch keine gefunden die FO macht.
Es scheint in Holland und Umgegend das FO nicht so zugeben wie hier bei uns.
Luxman
In Belgien sieht's mit FO auch nicht besser aus, das stimmt. War noch nie Antwerpen, dafür aber oft genug in Gembloux, Brüssel und Lüttich, ebenfalls überall Fehlanzeige b) es gibt gelegentlich insbesondere Ostblockmädels, die die Kohle brauchen, wo du mit Glück etc. auch FO verargumentieren kannst. Aber nur mit mehr Kohle!. Da es aber die 'Betreiber' oft verboten haben, geht das Mädel ein grosses Risiko. Deshalb poste ich es nie, und halte ansonsten den Ball flach. Aber wie gesagt, höchstens bei 10% ist es möglich.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe
Freiwillige Roma SW Migrantinnen
Hier unten reagiert in einem Radiobeitrag (auf niederländisch) die Kriminologin Prof. Dr. Dina Siegel der Uni Utrecht ( http://www.sg.uu.nl/contact/sprekers/s- ... na-siegel/ ) auf eine Grossrazzia, die übers letzte Wochenende stattfand im Eindhovener Rotlichtbezirk Baekelandplein. Dabei wurden 300 (!!) Polizisten eingesetzt zur Unterfragung von 44 SW auf Grund des Menschenhandelverdachts. Laut Eindhovener Bürgemeister Rob van Gijzel gäbe es Hinweise, dass gut die Hälfte dieser Frauen unfreiwillig arbeiten würden. Letztlich sind sechs Herren festgenommen worden: nur einer aber wegen Menschenhandelverdachts. Die weiteren Fünf wegen Drogenbesitz und unerklärbarem Bargeldbesitz im grossen Stil.
Frau Siegel berichtet von ihrer Forschungsarbeit nach dem Masse der Freiwilligkeit unter Osteuropäischen SW. Sie hat ausfïuhrlich mit jungen Frauen vorort gesprochen und kommt zu dem Schluss, dass Osteuropäerinnen in grosser Mehrheit freiwillig arbeiten, entweder in den Niederlanden oder auch in Deutschland. Ja, es sei sogar so gut wie eine Modeerscheinung hier in der Prostitution arbeiten zu gehn, unter Mitwissenschaft der Familie. Besonders unter Roma-Familien sei letzteres der Fall. Dabei betont sie auch, dass jene Frauen ein kulturell bedingtes Pflichtsgefühl der Familie gegenüber empfinden, finanzielle Sorgen mitzutragen. Was hier als Zwang perzipiert werden könnte, gilt dort nicht als solchen.
Vehement widerspricht auch sie die Ansichten des Amsterdamer Stadtrats Lodewijk Ascher, der ja bekanntlich versucht das Wallengebiet so gut wie prostitutionsfrei zu machen. Sie fordert ihn (und auch Justizminister Opstelten) auf, endlich mal Beweise vorzulegen, dass es sich tatsächlich um organisierte Kriminalität handele, statt sich nur auf Mutmassungen und Schätzungen zu berufen.
Der Beitrag ist um so wichtiger, wo er doch ausgestrahlt wurde von der sozialdemokratischen Rundfunkanstalt VARA. Lodewijk Ascher ist Mitglied der PvdA, der sozialdemokratischen Partei, und hat bislang immer mit VARA-Unterstützung rechnen können (so z.B. letzte Woche noch beim Prime time Fernsehmagazin De wereld draait door).
Also, wer einigermassen Niederländisch versteht, sollte unbedingt mal reinhören. Es ist ein durchaus wichtiger Beitrag, worin der Frau Siegel auch jeder Freiraum geboten wird, sich auszusprechen. Das Gespräch fängt an bei Minute 19.
http://omroep.vara.nl/media/89297
Frau Siegel berichtet von ihrer Forschungsarbeit nach dem Masse der Freiwilligkeit unter Osteuropäischen SW. Sie hat ausfïuhrlich mit jungen Frauen vorort gesprochen und kommt zu dem Schluss, dass Osteuropäerinnen in grosser Mehrheit freiwillig arbeiten, entweder in den Niederlanden oder auch in Deutschland. Ja, es sei sogar so gut wie eine Modeerscheinung hier in der Prostitution arbeiten zu gehn, unter Mitwissenschaft der Familie. Besonders unter Roma-Familien sei letzteres der Fall. Dabei betont sie auch, dass jene Frauen ein kulturell bedingtes Pflichtsgefühl der Familie gegenüber empfinden, finanzielle Sorgen mitzutragen. Was hier als Zwang perzipiert werden könnte, gilt dort nicht als solchen.
Vehement widerspricht auch sie die Ansichten des Amsterdamer Stadtrats Lodewijk Ascher, der ja bekanntlich versucht das Wallengebiet so gut wie prostitutionsfrei zu machen. Sie fordert ihn (und auch Justizminister Opstelten) auf, endlich mal Beweise vorzulegen, dass es sich tatsächlich um organisierte Kriminalität handele, statt sich nur auf Mutmassungen und Schätzungen zu berufen.
Der Beitrag ist um so wichtiger, wo er doch ausgestrahlt wurde von der sozialdemokratischen Rundfunkanstalt VARA. Lodewijk Ascher ist Mitglied der PvdA, der sozialdemokratischen Partei, und hat bislang immer mit VARA-Unterstützung rechnen können (so z.B. letzte Woche noch beim Prime time Fernsehmagazin De wereld draait door).
Also, wer einigermassen Niederländisch versteht, sollte unbedingt mal reinhören. Es ist ein durchaus wichtiger Beitrag, worin der Frau Siegel auch jeder Freiraum geboten wird, sich auszusprechen. Das Gespräch fängt an bei Minute 19.
http://omroep.vara.nl/media/89297
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
-
- PlatinStern
- Beiträge: 1401
- Registriert: 22.02.2007, 20:17
- Wohnort: Regensburg
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
RE: Länderberichte NIEDERLANDE:
Stop the Traffik - girls going wild in Amsterdams Redlight District
Amsterdam, Rotlichtbezirk. Alles scheint wie immer: Männer streifen durch die Gassen, in den Fenstern bieten sich Prostituierte den Freiern an. Doch plötzlich beginnt die Aktion von "Stop the Traffik". Mit ihrer neuesten Kampagne macht die Organisation auf Zwangsprostitution in Europa aufmerksam.
Sometimes things are not what they seem. Men, women and children are trafficked – tricked, forced and exploited in the sex industry.
Awareness campaign devised and produced by Duval Guillaume Modem in support of STOP THE TRAFFIK. Visit http://www.stopthetraffik.org/ to get involved. Music by Raveyards vs. Uinxxx.
Quelle Spiegel.de
http://www.spiegel.de/video/video-1189740.html
Amsterdam, Rotlichtbezirk. Alles scheint wie immer: Männer streifen durch die Gassen, in den Fenstern bieten sich Prostituierte den Freiern an. Doch plötzlich beginnt die Aktion von "Stop the Traffik". Mit ihrer neuesten Kampagne macht die Organisation auf Zwangsprostitution in Europa aufmerksam.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=y-a8dAHDQoo[/youtube]
So you think you will dance?Sometimes things are not what they seem. Men, women and children are trafficked – tricked, forced and exploited in the sex industry.
Awareness campaign devised and produced by Duval Guillaume Modem in support of STOP THE TRAFFIK. Visit http://www.stopthetraffik.org/ to get involved. Music by Raveyards vs. Uinxxx.
Quelle Spiegel.de
http://www.spiegel.de/video/video-1189740.html
-
- PlatinStern
- Beiträge: 1401
- Registriert: 22.02.2007, 20:17
- Wohnort: Regensburg
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
RE: Länderberichte NIEDERLANDE:
STOP THE TRAFFIK
Menschen sind keine Handelsware.
Was ist STOP THE TRAFFIK?
STOP THE TRAFFIK ist eine weltweite Koalition aus Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen, deren Ziel es ist, auf das globale Problem des Menschenhandels aufmerksam zu machen und einen Wandel herbeizuführen.
Was ist Menschenhandel?
Es ist die weltweit am schnellsten wachsende Kriminalitätsform. Menschenhandel ist eine moderne Art des Sklavenhandels, bei der Frauen und Kinder durch falsche Versprechen oder mit Gewalt ihre Heimat entrissen werden und in der Fremde landen, um dort ausgebeutet zu werden.
Was sind unsere Ziele?
“Den Menschenhandel verhindern”
“Die Menschenhändler strafrechtlich verfolgen”
“Die Opfer schützen”
Was unternehmen wir?
Aufklärung: Das Thema bekannt machen und in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Das Interesse der Menschen wecken und sie zur Initiative anregen.
* Beratung: Den Menschen zeigen, was jeder einzelne ausrichten kann. Diejenigen unter Druck setzen, die die Macht haben, den Menschenhandel einzudämmen
* "Freedom Day": Von Mitgliedern und Förderern unserer Vereinigung werden ab dem 25. März 2007 bis Ende des Jahres weltweit zehntausende Veranstaltungen auf lokaler Ebene organisiert.
* Spendensammlung: Finanzierung der Kampagne und neuer Projekte (Zufluchtshäuser, Berufsausbildung, Aufklärungskampagnen usw.)
Was können Sie tun?
1. Unterstützen Sie die weltweite Petition durch Ihre Unterschrift unter das Manifest von "Stop The Traffik". Dadurch helfen Sie mit, das weltweite große Interesse an der Petition zu belegen, die wir Ende 2007 den Vereinten Nationen und Staatsführern aus aller Welt vorlegen werden.
2. Anderen mitteilen
3. Gewinnen Sie Ihre Organisation* als Mitglied der Koalition
4. Organisieren Sie eine Aufklärungsveranstaltung
5. Lesen Sie auf unserer internationalen Website nach, auf welche Weise Sie sich noch engagieren können
*Die Koalition ist das Hauptorgan von STOP THE TRAFFIK, und ist allen Organisationen, Netzwerken oder Gruppen offen (z.B. Schulen, Wohltätigkeitsgruppen, Gemeinschaften, Vereinen, Glaubensgemeinschaften, Unternehmen; lokal, regional, national und international).
Go to the full international site (ENGLISH)Stop Traffik
http://www.stopthetraffik.org/lang/german/
Menschen sind keine Handelsware.
Was ist STOP THE TRAFFIK?
STOP THE TRAFFIK ist eine weltweite Koalition aus Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen, deren Ziel es ist, auf das globale Problem des Menschenhandels aufmerksam zu machen und einen Wandel herbeizuführen.
Was ist Menschenhandel?
Es ist die weltweit am schnellsten wachsende Kriminalitätsform. Menschenhandel ist eine moderne Art des Sklavenhandels, bei der Frauen und Kinder durch falsche Versprechen oder mit Gewalt ihre Heimat entrissen werden und in der Fremde landen, um dort ausgebeutet zu werden.
Was sind unsere Ziele?
“Den Menschenhandel verhindern”
“Die Menschenhändler strafrechtlich verfolgen”
“Die Opfer schützen”
Was unternehmen wir?
Aufklärung: Das Thema bekannt machen und in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Das Interesse der Menschen wecken und sie zur Initiative anregen.
* Beratung: Den Menschen zeigen, was jeder einzelne ausrichten kann. Diejenigen unter Druck setzen, die die Macht haben, den Menschenhandel einzudämmen
* "Freedom Day": Von Mitgliedern und Förderern unserer Vereinigung werden ab dem 25. März 2007 bis Ende des Jahres weltweit zehntausende Veranstaltungen auf lokaler Ebene organisiert.
* Spendensammlung: Finanzierung der Kampagne und neuer Projekte (Zufluchtshäuser, Berufsausbildung, Aufklärungskampagnen usw.)
Was können Sie tun?
1. Unterstützen Sie die weltweite Petition durch Ihre Unterschrift unter das Manifest von "Stop The Traffik". Dadurch helfen Sie mit, das weltweite große Interesse an der Petition zu belegen, die wir Ende 2007 den Vereinten Nationen und Staatsführern aus aller Welt vorlegen werden.
2. Anderen mitteilen
3. Gewinnen Sie Ihre Organisation* als Mitglied der Koalition
4. Organisieren Sie eine Aufklärungsveranstaltung
5. Lesen Sie auf unserer internationalen Website nach, auf welche Weise Sie sich noch engagieren können
*Die Koalition ist das Hauptorgan von STOP THE TRAFFIK, und ist allen Organisationen, Netzwerken oder Gruppen offen (z.B. Schulen, Wohltätigkeitsgruppen, Gemeinschaften, Vereinen, Glaubensgemeinschaften, Unternehmen; lokal, regional, national und international).
Go to the full international site (ENGLISH)Stop Traffik
http://www.stopthetraffik.org/lang/german/
-
- PlatinStern
- Beiträge: 3836
- Registriert: 01.02.2007, 22:33
- Wohnort: nrw
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe
Re: Fragwürdige Kampagne

Nicht nur.Marc of Frankfurt hat geschrieben:Da steckt auch religiöse Propaganda dahinter:
Unter http://www.stopthetraffik.org/about/who/corporate.aspx werden Grossunternehmen aufgelistet, von denen die Initiative unterstützt wird. Zu guter letzt:
"Rio Tinto wish you every success with the important work of your organisation."
Unter http://londonminingnetwork.org/2010/04/ ... the-globe/ findet man einiges zum Thema "Rio Tinto und die Menschenrechte"
....
Introduction
Mining giant Rio Tinto promotes itself as a responsible and ethical employer and good neighbour, as well as a protector of the environment. According to The Way We Work, the company’s global code of business conduct, Rio Tinto’s "focus on sustainable development – on economic prosperity, social wellbeing, environmental stewardship and strong governance and integrity systems – provides the framework in which our business operates…" (1)
Rio Tinto maintains that "respect is central to a harmonious workplace, where the rights of employees are upheld and where their dignity is affirmed, free of intimidation, discrimination or coercion of any kind."(2) With regard to human rights, the company professes to "…set out to build enduring relationships with our neighbours that demonstrate mutual respect, active partnership, and long term commitment."(3) Finally, with regard to the environment, the company proclaims that "excellence in environmental performance and product stewardship is essential to our business success…Wherever possible we prevent, or else minimise, reduce and remedy the disturbance of the environment." (4)
It sounds good. But the reality is that Rio Tinto’s current operations are more in line with their past apparent collusion with fascist and racist regimes than their stated policies of respect for communities, workers and the environment. Despite the company’s claims, there are countless examples of alleged human and labour rights violations and environmental devastation perpetrated by Rio Tinto around the world and over decades. From Papua New Guinea to Namibia, from the Upper Peninsula of Michigan in the U.S. to Madagascar, and from Cameroon to Indonesia, Rio Tinto has a long and shameful record. We set out below summaries of some of the previous and ongoing allegations against Rio Tinto, gathered from information in the public domain. Please follow the links for further details of these allegations.
usw...
...
Initiative wie Stop The Trafik dienen also auch zur moralischen Geldwäsche.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe
Vor einigen Wochen lief bei uns im Fernsehen ein Dreiteiler zur Amsterdamer Prostitutionsdebatte. Der hierzulande hochangesehene Filmemacher Frans Bromet ging der Frage nach, ob denn die Annahmen des Stadtrates Lodewijk Ascher stimmen, das ganze Rotlichtviertel wäre ein einziger Hort des Menschenhandels. Er kommt zu dem Schluss, die ganze Amsterdamer Politik sei verfehlt und grundfalsch, und stelle letzten Endes nur einen Vorwand da für Gentrifiizierung und Unterwerfung an Baulöwen. Bemerkenswerterweise war die Sendung im Auftrag gegeben von der NCRV, der eher prostitutionsfeindlichen links-christlichen Fernsehanstalt.
Ein ausführlicher Begleittext zur Sendung (auf niederländisch) findet man hier:
http://dokument.ncrv.nl/pagina/19-26-ma ... oor-wallen
Nie zuvor wurde das Debakel seiner Politik so durchgreifend angeprangert wie vom Herrn Bromet und seinen Töchtern. Es ist vielleicht kein Zufall, das Herr Ascher, der lange als der designierte Führer der Sozialdemokraten auf nationaler Ebene gehandelt wurde, sich nach dieser Sendereihe öffentlich entschlossen hat, in Amsterdam zu bleiben. Und jetzt haben wir hier, als das angehende Griechenland des Nordens, bei uns ganz andere Probleme als Prostitutionspolitik...
Ein ausführlicher Begleittext zur Sendung (auf niederländisch) findet man hier:
http://dokument.ncrv.nl/pagina/19-26-ma ... oor-wallen
Nie zuvor wurde das Debakel seiner Politik so durchgreifend angeprangert wie vom Herrn Bromet und seinen Töchtern. Es ist vielleicht kein Zufall, das Herr Ascher, der lange als der designierte Führer der Sozialdemokraten auf nationaler Ebene gehandelt wurde, sich nach dieser Sendereihe öffentlich entschlossen hat, in Amsterdam zu bleiben. Und jetzt haben wir hier, als das angehende Griechenland des Nordens, bei uns ganz andere Probleme als Prostitutionspolitik...
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
-
- PlatinStern
- Beiträge: 2250
- Registriert: 13.03.2012, 09:18
- Wohnort: Oberbayern
- Ich bin: Keine Angabe
Re: Freiwillige Roma SW Migrantinnen

Soso, ist ein Zuhälter ein Herr?Arum hat geschrieben: Letztlich sind sechs Herren festgenommen worden
Heutzutage schmeißt man mit den Worten Damen und Herren herum, das ist unglaublich.

Liebe Grüße, Femina
Träume, die wir leben, machen uns zu dem, was wir sind.
Träume, die wir leben, machen uns zu dem, was wir sind.
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Sexwork Zeitung
Öffentliche Präsentation der 2. Ausgabe vom Hochglanzmagazin S-Work der Sexwork Zeitung für Amsterdam

Oben: Ansprache Alexandra van Dijk, Vorsitzende www.rodeDraad.nl
Unten: Harold van Gelder, Politi Noord holland, Abteilung Menschenhandelbekämpfung. Er bekam das erste Exemplar überreicht von Line Meisje van plezier. Rechts: Metje Blaak, Produzentin Metje TV und Autorin des Handboek voor sexwerkers.
Bestellmöglichkeit:
www.vrolijk.nu/advanced_search_result.p ... cription=1
Ort:
Schul-lesbischer Buchladen von Vincent van der Kaap www.vrolijk.nu

Oben: Ansprache Alexandra van Dijk, Vorsitzende www.rodeDraad.nl
Unten: Harold van Gelder, Politi Noord holland, Abteilung Menschenhandelbekämpfung. Er bekam das erste Exemplar überreicht von Line Meisje van plezier. Rechts: Metje Blaak, Produzentin Metje TV und Autorin des Handboek voor sexwerkers.
Bestellmöglichkeit:
www.vrolijk.nu/advanced_search_result.p ... cription=1
Ort:
Schul-lesbischer Buchladen von Vincent van der Kaap www.vrolijk.nu
-
- PlatinStern
- Beiträge: 3836
- Registriert: 01.02.2007, 22:33
- Wohnort: nrw
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
RE: Länderberichte NIEDERLANDE:
auf der einen seite werden die medien und deren darstellung von sexarbeit kritisiert, aber dann werden die zeitungsberichte, radiosendungen, tv-debatten gepostet, wies nur geht.
oft ohne kommentar, einfach nur, weil man einen beitrag posten will und dann kommt es dazu @Femina, dass zuhälter als herren durchgehen.
das ist falsch. einige verstecken sich hinter zeitungsartikel und sehen gern sexarbeiterinnen als opfer. wie prima, wenn man das nicht selbst, im eigenen namen machen muss, sondern sich hinter dem zeitungsartikel versteckt.
ich bin dafür, dass kommentarlose postings von sexarbeits-feindlichen artikeln genauso verschoben werden wie
viewforum.php?f=125
oft ohne kommentar, einfach nur, weil man einen beitrag posten will und dann kommt es dazu @Femina, dass zuhälter als herren durchgehen.
das ist falsch. einige verstecken sich hinter zeitungsartikel und sehen gern sexarbeiterinnen als opfer. wie prima, wenn man das nicht selbst, im eigenen namen machen muss, sondern sich hinter dem zeitungsartikel versteckt.
ich bin dafür, dass kommentarlose postings von sexarbeits-feindlichen artikeln genauso verschoben werden wie
viewforum.php?f=125