Langer Weg zur Legalisierung
Walters spornt Prostituierte an, sich offen für ihre Legitimierung einzusetzen
Der Weg vom geächteten Strich bis zum Gesetz über legale Prostitution kann den Verfechtern in Namibia noch die Zeitspanne einer ganzen Generation abverlangen, befürchtet Ombudsmann Adv. John Walters. Aber er ermutigt Prostituierte, aktiv für ihre Rechte einzutreten.
Zwei Prostituierte zünden eine Kerze zum Gedenken ermordeter Kolleginnen an, von links, Mama Africa (Arbeitstitel) und Scholastica Goagoses, beide von der Organisation „Rights not Rescue“.
Windhoek – Die Verfechter der legalen Anerkennung der Prostitution hätten „eine sehr konservative Gesellschaft zu überzeugen“, erklärte Ombudsmann Walter am Ende eines Programms am Freitag, das vom namibischen Zweig der panafrikanischen „African Sex Workers Alliance“ (ASWA) mit Unterstützung mehrerer Gönner und anderer nichtstaatlicher Organisationen einberufen war. Die Veranstaltung fand im Hinblick auf den internationalen Tag der Rechte Sexschaffender statt, der am Samstag, 3. März, im Kalender stand.
Die Hauptsponsoren und Partner der Freudenallianz ASWA sind die HIV/Aids-Organisationen UNAIDS, USAID sowie der UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) mit weiterer Unterstützung der Ford Foundation und in Zusammenarbeit mit den namibischen Freiwilligen-Organisationen RnRT (Rights not Rescue Namibia), The Red Umbrella (RU) und Society for Family Health. Ombudsmann Walters forderte die gut besuchte Veranstaltung auf, „unter dem Radarschirm“ herauszukommen und sich offen über die parlamentarische Kommission für Rechtsreform zu ihrem Schutz und zur Anerkennung ihres Gewerbes für neue Gesetzgebung einzusetzen.
Der UN-Bevölkerungsfonds hat am Freitag gleichzeitig drei aktuelle Studien herausgegeben: 1. Sex Work and HIV-Reality on the ground (aus fünf Kommunen: Walvis Bay, Windhoek, Kalkrand und aus den Grenzstädten Oshikango und Katima Mulilo), 2. Sex Work, HIV and Access to Health Services in Namibia (eine Broschüre mit Empfehlungen) und Sex Work and HIV in Namibia (eine Übersicht einschlägiger Fachliteratur). Aus den fünf genannten Ortschaften kamen Sprecherinnen/Sprecher zu Wort, die in der Regel aus eigener Erfahrung berichteten, wie sie von Klienten und von der Polizei misshandelt worden seien.
Tomas Lopez von UNFPA hat unter Vorbehalt begrenzter Information eine geschätzte Statistik Prostituierter angegeben, darunter auch Männer: landesweit 10000 bis 20000, davon 1200 in Windhoek-Katutura allein und 3000 bis 5000 in Raum Windhoek, darunter eine beachtliche Anzahl Minderjähriger. 70 % bis 75% der Prostituierten in Katutura seien HIV-infiziert. Unter den Sexschaffenden, die in Windhoek auf den Strich gehen, befinden sich auch Frauen, die im Staatsdienst oder anderswo fest angestellt sind, berichten die UNFP-Schriften.
http://www.az.com.na/soziales/langer-we ... 144043.php
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