Höllenengel befürchten Hexenjagd

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fraences
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RE: Höllenengel befürchten Hexenjagd

Beitrag von fraences »

Verbot in Hessen

Frankfurt wird No-Go-Area für die Hells Angels

Rocker der Hells Angels müssen in Hessen die Lederjacke wechseln. Die Frankfurter Ableger des berüchtigten Motorradclubs sind nun verboten, Neugründungen strengstens untersagt - und auch das Kennzeichen mit dem Totenkopf kommt damit auf den Index.


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In Hessen ab sofort verboten: das Kennzeichen der Hells Angels


Die Frankfurter Ortsgruppen der Rockerbande „Hells Angels“ sind ab sofort verboten. Die Verfügung des hessischen Innenministers Boris Rhein (CDU) bezieht sich auf die zwei Ableger des Vereins in der Stadt. Die Clubs „Westend“ und „Frankfurt“ verstießen gegen Strafgesetze, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Wiesbaden. Beide Vereine hätten den Zweck, in ihrem Gebiet „kriminelle Macht zu entfalten und Gebiets- und Machtansprüche durchzusetzen“.

Rhein sagte, die Clubs bestünden keineswegs nur aus harmlosen Motorradfahrern. „Viele Mitglieder sind wegen Gewalt-, Drogen- oder Waffendelikten polizeibekannt“. Gegen einige von ihnen liefen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen.

Medienberichte, wonach das Haus der Ortsgruppe „Westend“ im Bahnhofsviertel in der Nacht zum Freitag bei einer Razzia durchsucht wurden, dementierte ein Sprecher des Innenministeriums. Es seien lediglich die Schilder am Vereinsgebäude abgeschraubt worden. Dass die Beamten auch im Haus waren, könne er nicht ausschließen. Es habe aber keine Festnahmen gegeben.

Vermögen der Clubs beschlagnahmt

Wie es weiter hieß, dürfen mit dem Verbot die Kennzeichen der Vereine nicht mehr öffentlich verwendet oder verbreitet werden. Zudem sei das Vermögen der Clubs beschlagnahmt worden. Damit soll beiden Ablegern die finanzielle Grundlage entzogen werden. Die Gründung von Ersatzorganisationen sei untersagt. „So können sich die verbotenen Rockerclubs nicht mehr länger als Organisationen in der Öffentlichkeit präsentieren“, betonte Rhein.

In der Vergangenheit war das Innenministerium mehrfach wegen möglicher Verbindungen zu der Rockergruppe in die Schlagzeilen geraten. Ende 2010 waren 5 hessische Polizisten vom Dienst suspendiert worden, die interne Informationen an Hells-Angels-Mitglieder weitergegeben haben sollen. Vor einigen Wochen waren Vorwürfe gegen Rhein laut geworden, er habe selbst Kontakte zu den „Hells Angels“. „Der Spiegel“ berichtete über ein abgehörtes Telefonat, bei dem ein Mitglied der Rockergruppe einem anderen erzählt haben soll, der Politiker habe Unterstützung bei der Lösung eines Problems zugesagt. Rhein hatte dies entschieden dementiert.

Weitere Rockergruppen im Visier

Am Freitag sagte der Minister, die Sicherheitsbehörden beobachteten die hessische Rockerszene intensiv weiter. Er kündigte an: „Sollte gegen das Verbot verstoßen werden, greifen wir hart durch“. Hier gelte eine Null-Toleranz-Strategie. Zudem seien auch andere Rockergruppen im Visier der Behörden.

Das Innenministerium kann nach eigenen Angaben Verbote aussprechen, wenn der Zweck oder die Tätigkeit des Vereins den Strafgesetzen zuwiderläuft. Darüber hinaus müsse das Handeln der Mitglieder dem Verein zuzurechnen sein.

Vor kurzem hatte das baden-württembergische Innenministerium eine „Hells-Angels“-Ortsgruppe in Pforzheim verboten. In Schleswig-Holstein wurde im April 2010 ein Ableger aufgelöst. In Hamburg ist die Rockergruppe bereits seit 1983 vereinsrechtlich verboten. Die Mitglieder der Gruppe werden immer wieder mit der organisierten Kriminalität in Verbindung gebracht.

Hells Angels auch in Berlin unter Beobachtung

In der Vergangenheit sind in Deutschland bereits mehrfach regionale Ableger von Rockerclubs wie den „Hells Angels“ oder den rivalisierenden „Bandidos“ verboten worden, unter anderem 2010 in Schleswig-Holstein und vor kurzem in Baden-Württemberg.

Etliche Rockervereinigungen werden von den Behörden mit der organisierten Kriminalität in Verbindung gebracht, gegen zahlreiche Mitglieder laufen entsprechende Ermittlungen. In Berlin stehen die rivalisierenden Clubs „Hells Angels“ und „Bandidos“ unter besonderer Beobachtung der Polizei. Trotz eines medienwirksam geschlossenen Rockerfriedens ist es in den vergangenen Monaten mehrfach zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den beiden gekommen. Bei der massiven Bewaffnung beider Clubs werde es noch Tote in Berlin geben, fürchten Ermittler. dpa/BMO/ap


http://www.morgenpost.de/politik/articl ... ngels.html
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Beitrag von ehemaliger_User »

Ein weiterer Bericht in der FAZ:

http://www.faz.net/artikel/C30923/frank ... 26659.html

Hessen verbietet zwei Clubs der "Hells Angels"
Zwei Frankfurter Clubs der "Hells Angels" sind verboten worden. Viele Mitglieder sind wegen Gewalt-, Drogen- oder Waffendelikten polizeibekannt. Innenminister Rhein bezeichnete dies als "Signal", "dass ein Staat im Staate nicht toleriert wird".
Von Thomas Holl, Katharina Iskandar, Peter Carstens, Wiesbaden/Frankfurt/Berlin

30. September 2011 2011-09-30 20:04:28

Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU) hat das von ihm verhängte Verbot von zwei Frankfurter Clubs der Rockergruppierung "Hells Angels" als "Signal" bezeichnet, "dass ein Staat im Staate nicht toleriert wird". Zuvor hatte die Polizei in der Nacht zum Freitag in Frankfurt ein Clubhaus der Hells Angels durchsucht, Beweismaterial sichergestellt und das Clubemblem am Gebäude abgeschraubt. Nach Angaben Rheins verstoßen die beiden Hells Angels Charter "Westend" und "Frankfurt" gegen Strafgesetze: "Sie bestehen keineswegs nur aus harmlosen Motorradfahrern, viele Mitglieder sind wegen Gewalt-, Drogen- oder Waffendelikten polizeibekannt", sagte Rhein. Das Verbot der Vereinsausübung sei in einem "sehr komplexen" Verfahren "akribisch" über zwei Jahre vorbereitet worden. Betroffen davon sind etwa 90 Mitglieder der Hells Angels, die nach den Erkenntnissen der Polizei weite Teile des Frankfurter Rotlichtviertels rund um den Hauptbahnhof mit etlichen Bordellen kontrollieren. Das Verbot erfolgte gut zwei Wochen nach der Veröffentlichung eines von der Polizei mitgeschnittenen und mehreren Medien zugespielten Telefongesprächs zwischen Hells-Angels-Mitgliedern in der Zeitschrift "Der Spiegel". Darin erwähnte ein Club-Mitglied lobend die Hilfe Rheins bei dessen Besuch im Bahnhofsviertel im März 2010. Rhein hatte sich damals noch als Innenstaatssekretär in Begleitung von Journalisten über die Probleme der von rumänischen Banden kontrollierten Straßenprostitution informiert und war dabei auch von einem Bordellbesitzer angesprochen worden, der offenbar den Hells Angels angehörte. Rhein hatte Vermutungen, er pflege Kontakt zu Hells-Angels-Mitgliedern, als "ehrabschneidend" zurückgewiesen. Der Minister sagte, es gebe keinen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem "Spiegel"-Bericht und dem Vereinsverbot. Das Verbot sei "von langer Hand" vorbereitet.

Die "finanzielle Basis entzogen"
Nach Angaben Rheins besitzen nur etwa 18 Prozent der Hells-Angels-Mitglieder einen Motorradführerschein und wenige ein Motorrad: "Das ist lupenrein organisiertes Verbrechen." Zu den zahlreichen Delikten, die Mitglieder der Frankfurter Hells Angels in den vergangenen Jahren begangen hätten, gehören nach den Worten des Innenministers ein Fall von Totschlag sowie mehrere Fälle von schwerem Raub, schwerer Vergewaltigung und schwerer Körperverletzung. Bei den Razzien in Frankfurt, Limburg und im Rhein-Main-Gebiet wurden nach Informationen dieser Zeitung unter anderen mindestens acht mutmaßlich gestohlene Motorräder, "Softairwaffen", Messer, Schlagstöcke und "historische Langwaffen" beschlagnahmt.

Beiden Chartern - eine Art regionaler Club - ist nach der zugestellten Verbotsverfügung jede Tätigkeit untersagt, die Mitglieder dürfen die Kennzeichen der Vereine - etwa "Kutten" mit dem Totenkopf-Aufnäher und Hells-Angels-Schriftzug - nicht mehr in der Öffentlichkeit verwenden oder verbreiten. Zudem wurden die Internetseiten der Charter gesperrt und das Vereinsvermögen eingefroren. Beide Charter bildeten eine "geschlossene Gesellschaft, in der das Gesetz der omertà" herrsche, sagte Rhein. Gesellschaftliche Normen würden nicht akzeptiert: "Das manifestiert sich in einem Machtanspruch über andere, der mit der rücksichtslosen Anwendung von Gewalt durchgesetzt wird." Beide verbotenen Vereine hätten den Zweck, „"in einem bestimmten Gebiet kriminelle Macht zu entfalten". Die Rocker-Clubs böten ihren Mitgliedern zudem "umfassenden Schutz und Hilfestellung" bei der Begehung schwerer Straftaten, indem man versierte Anwälte mit der Verteidigung beauftrage und deren Honorare bezahle. Mit dem Verbot sei den kriminellen Rockergruppen jetzt die "finanzielle Basis entzogen" und ihre Organisation deutlich geschwächt.

Offenbar war die jüngste Aktion in sehr kleinem Kreis aus dem Innenministerium heraus gesteuert worden. Dem Vernehmen nach hatten sich die Ermittler darauf verständigt, die beiden Frankfurter Clubhäuser sowie die Garagen und Lager nur mit wenigen Beamten zu durchsuchen, um zu verhindern, dass es abermals zu einer Situation wie im Oktober 2010 kommt: Seinerzeit war die Razzia an die Hells Angels verraten worden. Die Beamten rückten mit einem Großaufgebot an und fanden einen Zettel vor mit den Worten „Willkommen Polizei“.

Dieser Vorfall ist nach wie vor nicht aufgeklärt. Weiterhin ist unklar, wie tief die Hells Angels über die fünf Beamten hinaus, gegen die schon Verfahren laufen, in den Polizeiapparat eingedrungen sind. Aufmerksam wurden die Behörden, nachdem in jenem veröffentlichten Abhörprotokoll die Rede davon war, dass man auch im Innenministerium "recherchiert" habe. Offenbar ging es um Termine für geplante Razzien. Zudem hatte im Frühsommer des vergangenen Jahres ein mutmaßliches Mitglied der Hells Angels gegenüber Polizei und Staatsanwaltschaft eine Aussage gemacht, dass er dafür bezahlt worden sei, Kontakte zu Polizisten zu knüpfen, wohl auch zu Beamten höheren Ranges. Eine eigens neu gegründete Arbeitsgruppe sollte diesem Verdacht nachgehen. Darüber hinaus gibt es im hessischen Landespolizeipräsidium eine Arbeitsgruppe, die sich seit Anfang des Jahres mit der Gefahr von Organisierter Kriminalität und den Themen Korruption und Kontaktaufnahmen von Beamten befasst. Nach Auffassung Rheins muss in der Polizei die Sensibilität dafür geschärft werden, "dass bei ersten Anzeichen mit den Personen gesprochen wird und Vorkehrungen getroffen werden".

Kriminelle Einzel- oder Bandenaktivitäten
Rockervereine mit Verbindungen zur Organisierten Kriminalität beschäftigen seit längerem die Innenminister von Bund und Ländern. Neben den Aktivitäten der Gruppen und Banden im Rotlicht-, Drogen- und Wachschutzmilieu waren es in den vergangenen Jahren vor allem Bandenkriege zwischen den sogenannten Bandidos und den Hells Angels, die Staatsanwaltschaften und Politik auf den Plan riefen. Schon 2010 hatte die Innenministerkonferenz (IMK) über ein bundesweites Verbot beraten. Vertreter der Rockergruppierungen versuchten das abzuwenden, indem sie sich kurz vor Beginn der IMK-Sitzung in Hannover zu einem "Versöhnungstreffen" einfanden. Selbst wenn dieser "Hannoveraner Rockerfriede" hielte, blieben noch immer kriminelle Einzel- oder Bandenaktivitäten. Obwohl sich die Landesinnenminister im Prinzip einig sind, dass nur ein bundesweites Verbot die Vereinsstrukturen zerschlagen würde, kam es bisher nicht dazu. Stattdessen wurden etliche Einzelgruppierungen verboten: Schon in den achtziger Jahren erließen Hamburg und Baden-Württemberg Verbote. 2001 verbot das Innenministerium in Nordrhein-Westfalen das Hells-Angels-Charter Düsseldorf, 2009 wurden die "Chicanos MC Barnim" durch das brandenburgische Innenministerium verboten, zuletzt löste das Innenministerium Niedersachsen 2010 per Verbot die "Bandidos Neumünster" auf, in Niedersachsen ging man so gegen die "Hells Angels Flensburg" vor, und in Baden-Württemberg wurden im Frühsommer 2011 die "Mongols MC Bremen" und das Hells-Angels-Charter in Pforzheim verboten.

Brutal und faszinierend: Eine kurze Geschichte der "Hells Angels"

Das erste Charter (nicht "Chapter" wie bei anderen Rockerbanden) der "Hells Angels" wurde am 17. März 1948 im kalifornischen Fontana gegründet: von Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg, die sich nach einer Bomberstaffel der amerikanischen Luftwaffe benannten. In den folgenden Jahrzehnten spannten die Rocker ein engmaschiges Netz über sechs Kontinente, wobei die erste Vertretung in Deutschland im März 1973 in Hamburg entstand. Zwischenzeitlich sind daraus fast 50 Charter geworden, wobei das in Hannover als das größte auf der Welt gilt und sich dessen Präsident wegen seiner Tüchtigkeit auf einschlägigen Geschäftsfeldern und wegen seiner in Erinnerung bleibenden Persönlichkeit die Position eines inoffiziellen Deutschland-Chefs erworben hat.

Der Schriftsteller Hunter S. Thompson, der die Hells Angels als erster Journalist Mitte der sechziger Jahre für einige Monate begleitete, beschrieb sie, wenn er gerade nicht von ihnen fasziniert war, als gelangweilt, dumpf, perspektivenlos. Das Einzige, was ein Angel wirklich beherrsche, sei sein Motorrad - eine Fähigkeit, über die heute längst nicht mehr alle verfügen sollen. Manche Künstler und Linksintellektuelle, die sich an der amerikanischen Westküste zusammengefunden hatten, störte das - bestenfalls - Unzivilisierte zunächst nicht. Im Gegenteil: Sie sahen in den Hells Angels die Verkörperung ihrer Konzepte der Entfremdung und Revolte. Nebenbei waren die Rocker spektakuläre Partygäste. In seinem Buch „The Electric Kool-Aid Acid Test“ erinnert sich Tom Wolfe, wie sie 1965 einer Urgewalt gleich über eine Party hereinbrachen. Draußen lauerte die Polizei, drinnen hatte man Spaß - oder was man damals dafür hielt. Die Anerkennung durch die Gesellschaft blieb den selbsternannten Outlaws fortan durchaus wichtig: Sie umgaben sich mit Prominenten wie John Belushi oder Sylvester Stallone. Zu größerer Bekanntheit hatte ihnen aber ausgerechnet die Nachricht von einer angeblichen Vergewaltigung zweier minderjähriger Mädchen im Jahr 1964 verholfen, wobei die Ermittlungen den Verdacht gegen die Hells Angels nicht erhärten konnten. Derlei Unbehaglichkeiten sollten keine Seltenheit bleiben.

Ein verbrecherisches Imperium

Linke waren die Hells Angels gewiss nie. Als Ende 1965 in Berkeley gegen den Vietnamkrieg protestiert wurde, sprengten einige von ihnen die Kundgebung und droschen auf die verdutzten Hippies ein, die in ihnen Verbündete vermutet hatten. Der endgültige Bruch mit der linken Szene kam 1969 auf dem Rolling-Stones-Konzert in Altamont, bei dem der Schwarze Meredith Hunter vor der Bühne erstochen wurde. Die Angels, die für Bier im Wert von 500 Dollar als Sicherheitspersonal engagiert worden waren, sagten, es habe sich um Notwehr gehandelt. Hunter, so die Behauptung, habe auf einen Angel geschossen und eine Waffe auf Mick Jagger gerichtet. Andere sagten, die Angels hätten gegen Hunter gepöbelt, weil er als Schwarzer mit einem weißen Mädchen zum Konzert gekommen war. Hunter habe sich bedroht gefühlt und deshalb eine Waffe gezogen. Die Sache endete mit Freispruch. Auch Ralph „Sonny“ Barger, so etwas wie der Säulenheilige der Bande, war in Altamont dabei. In seiner Autobiographie, in der er in anekdotischer Form Gewaltorgien und Schwerverbrechen zum Besten gibt, schreibt er, Keith Richards habe ihm beim Konzert gesagt, entweder die Angels kämen zur Ruhe oder er höre sofort auf zu spielen. Daraufhin habe er Richards den Lauf seiner Pistole zwischen die Rippen gepresst und ihn aufgefordert weiterzuspielen. Das habe er dann auch getan, „wie ein Motherfucker“.

Es gibt Aussteiger und Undercover-Ermittler, die glaubhaft behaupten, die Hells Angels hätten zumindest in manchen Ländern ein verbrecherisches Imperium aufgebaut, das es - bei aller gewieften Imagepflege und allem sozialen Pseudoengagement - etwa im Drogenhandel durchaus mit der italienischen Mafia aufnehmen könne. Trotzdem oder gerade deshalb treiben die Hells Angels wie auch konkurrierende Clubs (etwa die Bandidos) nach wie vor ihr Unwesen. In Deutschland wurden bisher lediglich einzelne Charter nach dem Vereinsrecht verboten. Im Fall des Flensburger Verbots 2010 hieß es etwa zur Begründung, die Hells Angels dort stellten sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung, ihr Zweck sei es, mit Waffengewalt kriminelle Macht zu entfalten. Um freilich ein bundesweites Verbot zu erreichen, müsste für jedes einzelne der - formal unabhängigen - Charter der Nachweis erbracht werden, dass es sich um eine kriminelle Vereinigung handelt. Das gilt nach wie vor als äußerst schwierig.
Timo Frasch
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Beitrag von ehemaliger_User »

Berliner Beamte werden in internem Schreiben gewarnt

Hells Angels machen Jagd auf Polizisten

Knochenbrüche, Prellungen, Schürfwunden. Wer sich als Polizist den Rockern des „Hells Angels MC Berlin City“ in den Weg stellt, muss mit schlimmsten Verletzungen rechnen.

Jetzt warnt das LKA alle Beamten in einer internen Mitteilung vor der zunehmenden Brutalität der Rocker:

„Es liegen Hinweise darauf vor, dass Einsatzkräfte auch zukünftig bei sich bietender Gelegenheit körperlich attackiert werden sollen.“

HELLS ANGELS MACHEN JAGD AUF POLIZISTEN!

Grund des Rundschreibens (liegt BILD vor) sind zwei Gewalt-Vorfälle.

Fall 1: Am 11. Dezember stoppen Polizisten einen VW mit vier Rockern in Wedding. Während der Durchsuchung versucht Akaslan O. (25), einen Polizisten ins Gesicht zu boxen. Der Angreifer wird festgenommen. Die anderen Rocker versuchen, das mit Gewalt zu verhindern – und brechen einem Polizisten die Hand.

Fall 2: Am 16. Dezember überprüfen Beamte Kassra Z. (24) in der Residenzstraße (Reinickendorf). Der Rocker zieht plötzlich ein Messer. Ein Polizist verhindert zwar den Angriff, doch Z. verdreht ihm den Daumen. Einem weiteren Polizisten schlägt er ins Gesicht, nimmt ihn in den Schwitzkasten. Der Beamte erleidet eine Jochbeinprellung.

Ziel der Gewalt-Aktionen? Dass die Rocker „entweder gar nicht oder nur inkonsequent“ kontrolliert werden. Außerdem soll ein „Ansehensgewinn“ stattfinden.

Und auch innerhalb der „Hells Angels“ erhöht sich der Status für die Angreifer. Für verletzte Polizeibeamte werden eigene Aufnäher verliehen.

http://www.bild.de/regional/berlin/hell ... .bild.html
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Beitrag von Jason »

Kampf der Rockerbanden in NRW
VON ARNE LIEB UND GERHARD VOOGT - zuletzt aktualisiert: 23.01.2012 - 02:30

Düsseldorf (RP). Die Gewalt in Mönchengladbach rückt Hells Angels und Bandidos wieder in die Öffentlichkeit. Nach einem angeblichen Waffenstillstand scheint es in der Szene wieder zu brodeln. Die Sicherheitsbehörden beobachten die Rocker seit Jahren mit Sorge. Aber ein Verbot der Clubs ist schwierig.

Gruppen von Rockern gehen aufeinander los, Messer werden gezogen, am Ende gibt es einen Schwerverletzten – in der Altstadt von Mönchengladbach haben sich am Wochenende beängstigende Szenen abgespielt. Es war nicht das erste Mal in jüngster Zeit, dass Hells Angels und Bandidos in Nordrhein-Westfalen gewaltsam aufeinandertrafen. Ein Großaufgebot der Polizei trennte im Mai 2011 im Duisburger Rotlichtviertel 30 Anhänger der beiden Rockerbanden, die mit Baseballschlägern und Holzknüppeln aufeinander losgegangen waren. Die Clubs, um die es nach einem angeblichen Waffenstillstand im Mai 2010 ruhiger geworden war, breiten sich außerdem offenbar weiter aus. In Leverkusen gründeten die Hells Angels kürzlich einen offiziellen Ableger. In Düsseldorf-Gerresheim eröffnete der Rockerverein, dessen Düsseldorfer Sektion als kriminelle Vereinigung vor einigen Jahren verboten worden war, im Sommer 2011 ein neues Vereinsheim. Und auch in Köln beobachtet die Polizei zunehmende Aktivität in der Szene.

Die Sicherheitsbehörden sehen das mit großer Sorge. Denn die Motorradrocker geben sich zwar mit Lederkutte, Tätowierungen und großen Maschinen gern als Easy-Rider-Romantiker. Ermittler zeichnen aber ein anderes Bild. Das Bundeskriminalamt stuft Hells Angels und Bandidos, genau wie die kleineren Konkurrenten Gremium und Outlaws, als Teil der organisierten Kriminalität ein. Im aktuellen Lagebericht für das Jahr 2010 verzeichnet die Behörde 35 Verfahren dieser Art gegen Rockergruppierungen. Das war deutlich mehr als in den Vorjahren. Neuere Zahlen gibt es nicht. Den Rockerclubs werden kriminelle Geschäfte im Türsteher- und Rotlichtmilieu zur Last gelegt.

Das BKA nennt die Gruppen in Zusammenhang mit einer breiten Palette von Straftaten: Gewaltdelikte, Erpressung, Rauschgifthandel und Waffenschmuggel. Auch in das Geschäft mit Prostitution sollen die Rocker verstrickt sein. Wie es im Innern der streng hierarchisch organisierten Vereine wirklich zugeht, ist schwer zu erfahren. Die Rocker schotten sich gegen die Außenwelt ab und verlangen von ihren Mitgliedern, dass sie gegenüber Nichtmitgliedern bedingungslos schweigen – auch Feinde aus anderen Gruppierungen belasten die Rocker bei der Polizei nicht, aus Angst, in Ungnade zu fallen.

Nach Berichten von Insidern sind die Rockerclubs eine Parallelwelt mit archaisch männlichen Regeln. Die Vereinsbrüder helfen sich in jeder Lebenslage und kommen etwa für die Anwaltskosten inhaftierter Kumpane auf – und sie machen gemeinsam Profit in der Unterwelt. Trotz aller Vorwürfe fällt es den Sicherheitsbehörden schwer, ein Verbot durchzusetzen. Dies ist nur dann möglich, wenn die Ermittler den Nachweis erbringen können, dass sie als Vereinigung "kriminelle Macht" entwickeln. Die Sprecher der Rockerbanden verweisen darauf, Straftaten würden von Einzelpersonen, nicht durch den Verein begangen.

Beweise für Strukturen der organisierten Kriminalität könnten die Fahnder zum Beispiel bei Razzien oder durch Observationen finden. In NRW werden die Ermittlungen gegen Hells Angels und Bandidos von den 16 Kriminalhauptstellen geleitet. Mit Sorge beobachten die Ermittler auch die Aktivitäten des Clubs MC Gremium, der kürzlich an der Trabrennbahn in Dinslaken eine Niederlassung eröffnete. Zur Gründung des "Prospect Chapters Bosporus West" reisten Mitglieder aus ganz Deutschland an. Der MC Gremium wird in Bayern und Thüringen wegen Kontakten zur rechten Szene vom Verfassungsschutz beobachtet.

Wie aggressiv der Kampf der Rocker ablaufen kann, zeigte sich 2009 in Duisburg. Nachdem ein Mitglied der Hells Angels aus einem fahrenden Auto ein 32-jähriges Bandido-Mitglied erschossen hatte, kam es zu einer Massenschlägerei in Duisburg. Mitglieder der Bandidos stürmten die Hells-Angels-Zentrale. Mit Baseballschlägern und Schlagstöcken gingen die Gruppen aufeinander los. In derselben Nacht flog durch das Fenster des Clubhauses der Hells Angels in Solingen eine Handgranate, die aber nicht zündete. Außerdem wurden Schüsse auf das Haus abgegeben, genau wie auf das Vereinsheim der Bandidos in Essen.

NRW reagierte mit einer groß angelegten Überprüfung der Rockerclubs, mehr als 1000 Mitglieder wurden kontrolliert. Kurz darauf verkündeten die großen Vereine die Wende: Hells Angels und Bandidos teilten mit, sie hätten den Weg zu einer "künftigen Koexistenz" gefunden und ihren Konflikt beendet. Dass wirklich Frieden eingekehrt war, bezweifelten Beobachter schon damals. "Der sogenannte Rockerfrieden war meiner Meinung nach für die Medien inszeniert", sagt die Journalistin Christine Kröger, die für ihre Hells-Angels-Berichterstattung viele Preise erhielt. Die Rocker hätten versucht, aus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu verschwinden, denn die sei schlecht fürs Geschäft. Auch die Ereignisse in Mönchengladbach legen den Schluss nahe, dass kein Frieden eingekehrt ist. Der Konflikt zwischen Hells Angels und Bandidos tobt offenbar weiter – und die Diskussion, wie der Staat mit den Rockerbanden umgehen soll, bekommt neues Futter.
Quelle: http://nachrichten.rp-online.de/regiona ... -1.2682819
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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fraences
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RE: Höllenengel befürchten Hexenjagd

Beitrag von fraences »

BANDIDOS

Unbekannter schießt auf Haus von Bandidos-Rocker


Spuren des Angriffs: ein Einschussloch an dem Haus, in dem das Bandidos-Mitglied wohnt.Foto: Gerd Wallhorn
Oberhausen.Die Schüsse fallen gegen 3.50 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag an der Christian-Steger-Straße 25. Zwei Einschusslöcher in den Schaufensterscheiben von „Little John Bikes“ zeugen noch am Mittwoch von dem, was dort am Wochenende passierte. Die Polizei meldete den Vorfall in ihren täglichen Berichten der Öffentlichkeit nicht – aus „ermittlungstaktischen Gründen“, wie es heißt.



Die Schüsse fallen auf ein Haus, in dem ein Mitglied der Rockergruppe „Bandidos“ wohnt! Übrigens direkt über dem Fahrradgeschäft „Little John Bikes“. Zufall?

Ermittlung wegen Sachbeschädigung
Schüsse in Oberhausen an einem Wochenende, an dem sich „Bandidos“ und „Hells Angels“ in Mönchengladbach eine Massenschlägerei liefern und auch noch in einem Bandidos-Vereinslokal in Herten eine Handgranate explodiert. Zufall?

„Wir ermitteln in alle Richtungen“, erklärt Polizeisprecher Uwe Weighardt zum Vorfall in Oberhausen. Herbert Bolten, Leiter des Kriminalkommissariates „Organisierte Kriminalität“, merkt an: „Die Schüsse bei uns fielen ziemlich zeitgleich mit den Ereignissen in Herten.“ Getroffen werden, sagt Bolten, neben den Schaufensterscheiben von „Little John Bikes“ auch die Reklame, zwei Schüsse gehen ins Mauerwerk, einer durch ein Fenster der Wohnung über dem Ladenlokal.

Die Polizei geht allerdings davon aus, dass nicht gezielt auf eine Person geschossen wurde. „Es konnte niemand sehen, ob jemand hinter dem Fenster steht“, verdeutlicht Bolten. Deshalb wird lediglich wegen Sachbeschädigung und des Verstoßes gegen das Waffengesetz, nicht jedoch wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt.

Stress gab es noch nie
Bereits in der Nacht der Schüsse informiert ein Anwohner die Polizei, weil er etwas Verdächtiges gehört hat. Die Besatzung eines Streifenwagens, der direkt zur Christian-Steger-Straße fährt, kann dort jedoch nichts Auffälliges entdecken. Am Montagmorgen fallen dann den Beschäftigten des Fahrradgeschäftes die Einschusslöcher auf. Sie alarmieren die Polizei, die die Ermittlungen aufnimmt, die Projektile sicherstellen kann.

Und was sagen die Nachbarn zu den Schüssen und dem Rocker? „Ja, hier im Haus wohnt ein Mitglied der Bandidos“, erklärt ein Mitarbeiter von „Little John Bikes“. Man grüße sich immer freundlich, Stress habe es mit dem Mann noch nie gegeben.

Im Haus selber fragt sich eine junge Mutter im Treppenhaus: „Ist das jetzt hier gefährlich, mit den Kindern aus dem Haus zu gehen?“ Ja, Sie hätten in der Nacht von Samstag auf Sonntag Schüsse gehört. „Mein Freund hat aus dem Fenster gesehen, aber nichts entdecken können“, sagt die Frau.

Bewohner des verwinkelten Gebäudes mit zahlreichen Wohnungen munkeln derweil: Der Bandido sei ein Zuhälter. „Er hat immer die Frauen hier“, heißt es.

"Fühlt sich nicht sehr bedroht"
Der Bandido, ein Mann mit türkischem Hintergrund, kann zu all dem nichts sagen. Er ist nicht zu Hause. Eine beigefarbene Fußmatte vor seiner Wohnungstür heißt Besucher zwar freundlich willkommen, „Welcome“ steht da in dicken schwarzen Buchstaben. Doch die Tür bleibt geschlossen, als angeschellt wird. „Der Mann fühlt sich nicht sehr bedroht“, kann Bolten nach einem Gespräch von Kripobeamten mit dem Mieter aber sagen.

Eine ältere Dame erklärt noch, dass sie den Bandido von „Kindesbeinen“ an kenne. „Er war mit meiner Tochter im Kindergarten.“ Und er sei so ein „netter, höflicher Mensch“.

Da noch völlig ungeklärt ist, wer, warum die Schüsse abgeben hat, bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Zeugen, die etwas beobachtet oder gehört haben, können sich unter 826-0 melden.

http://www.derwesten.de/staedte/oberhau ... 83018.html
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Hells Angels in Kiel verboten

Beitrag von ehemaliger_User »

Hells Angels in Kiel verboten
KIEL afp | Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie (CDU) hat den regionalen Ableger der Hells Angels in Kiel verboten. Auf das Konto des sogenannten Charters des Rockerclubs in der Landeshauptstadt gingen Gewalttaten, unerlaubter Waffenbesitz sowie Straftaten im Zusammenhang mit Prostitution und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, teilte Schlie am Dienstag in Kiel mit. Der Verein sei am Morgen mit sofortiger Wirkung aufgelöst und sein Vermögen beschlagnahmt worden.

Es ist das dritte Mal, dass Schleswig-Holstein den Ableger eines Rockerclubs verbietet. 2010 hatte das Innenministerium die Hells Angels in Flensburg und einen Verein der konkurrierenden Bandidos in Neumünster aufgelöst. Auch andere Bundesländer verboten bereits Clubs. Hessen löste im September vergangenen Jahres zwei Ableger der Hells Angels in Frankfurt am Main auf.

Nach Angaben deutscher Sicherheitsbehörden sind Mitglieder der international agierenden Clubs im Bereich der organisierten Kriminalität aktiv, etwa im Drogenhandel. Der Verein Hells Angels Kiel verfolge das Ziel, Gebiets- und Machtansprüche auf dem kriminellen Sektor gegenüber verfeindeten Organisationen wie den Bandidos und den Mongols durchzusetzen, erklärte Schlie. Der Rechtsstaat dulde keine kriminellen Parallelgesellschaften. Es würden weiterhin alle rechtlichen und taktischen Möglichkeiten ergriffen, um die Machenschaften zu beenden.

Auf das Begehen von Straftaten ausgerichtet

Nach Angaben des Kieler Innenministeriums durchsuchten 300 Polizisten seit dem frühen Dienstagmorgen die Wohnungen der führenden Köpfe der Kieler Hells Angels sowie die Clubräume des Vereins. Die Aktion, an der auch Beamte des Sondereinsatzkommandos (SEK) beteiligt waren, diene der Beschlagnahmung des Clubvermögens.

Innenministerien von Bund und Ländern können Vereine verbieten, wenn deren Zweck und Tätigkeit den Strafgesetzen entgegenläuft. Dafür reicht es nicht aus, dass einzelne Mitglieder an Verbrechen beteiligt sind. Der gesamte Verein muss auf das Begehen von Straftaten ausgerichtet sein. Bei den Kieler Hells Angels ist das laut Schlie der Fall: "Diese Straftaten sind dem Verein zuzurechnen."

taz 31.01.12
http://www.taz.de/Prostitution-Drogen-u ... tz/!86732/]
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RE: Höllenengel befürchten Hexenjagd

Beitrag von fraences »

ROCKERKRIEG
Innenminister Jäger verspricht harte Hand im Rockerkrieg


Bewaffnete Polizisten der Einsatzhundertschaft kontrollieren seit der Eskalation der Gewalt in Duisburg Rockertreffpunkte. Innenminister Ralf Jäger aus Duisburg: „Der Staat setzt sich gegen diese Banden zur Wehr.

Duisburg. NRW-Innenminister Ralf Jäger findet klare Worte zur Rockerfehde am Niederrhein: „Wir sind der Chef im Ring." Die Gewalt und die kriminelle Aura der Rocker haben viele Bürger verunsichert. Jäger verspricht: "Die Situation wird sich in den nächsten Wochen spürbar verbessern."

Die Rocker-Randale hält Duisburg in Atem , sorgt zudem für Negativschlagzeilen und beschert der Polizei fast tägliche Einsätze. Innenminister Ralf Jäger höchstselbst verspricht – als oberster Polizeidienstherr im Land und als Duisburger Bürger: „Wir sind der Chef im Ring. Die Situation wird sich in den nächsten Wochen spürbar verbessern“, sagte Jäger beim WAZ-Redaktionsbesuch.

Derzeit vergeht kein Tag, an dem die Polizei nicht mit starken Kräften und auch deutlich sichtbar bewaffneten Beamten zum Duisburger Rotlichtmilieu rund um die Vulkanstraße ausrückt und im großen Stil Personen und Kraftfahrzeugkontrollen vornimmt . Dahinter steckt nach den jüngsten Rocker-Machtkämpfen in Rheinhausen und Beeck, bei denen Fäuste und Kugeln flogen, System: Die Polizei verstärkt den Ermittlungs- und Beobachtungsdruck, zeigt, dass sie durchgreifen will, „keinen rechtsfreien Raum duldet“, wie Jäger betont.

ROCKERKRIEG

Anwohner wegen Rocker-Einsatz verängstigt und verärgert
Die Polizei hat am Freitagabend die Zufahrten zum Vereinsheim des Motorradclubs Satudarah dicht gemacht: Ihre Straßensperre verstärkten die Polizisten mit einem Panzerwagen. Die mit den Hells Angels verfeindeten Satudarah-Rocker hatten zum Clubabend eingeladen. Der Abend verlief laut Polizei ruhig.

500 Personen zählt die Polizei zum hiesigen Rockerumfeld, ein Dutzend Treffs sind bekannt und im Visier. Durch die Kontrollen gewinnt die Polizei weiter Personenkenntnisse, als „Beifang“, so Jäger, werden immer wieder Waffen aller Art sichergestellt . Und nebenbei dürften sich die Polizeikordons um die Bordelle nicht förderlich aufs horizontale Gewerbe auswirken.

Konkurrenz im Kampf um Einnahmen im Rotlichtmilieu
Doch um genau das geht es in der zerstrittenen Rockerszene. Ums Geschäft im Rotlichtmilieu. Und das Duisburger ist eines des größten bundesweit. „Das hat alles nichts mit Biker-Romantik zu tun, sondern es geht allein um Verteilungskämpfe im kriminellen Milieu“, so Jäger. Mit dem Auftreten der niederländischen Satudarah sei ein neuer Konkurrent hinzugekommen, eskaliert der Machtkampf. Zudem registrieren die Behörden Änderungen im Rockmilieu. Jäger: „Da fahren manche nicht mal Motorrad .“

HINTERGRUND

Warum die Rocker-Fehde an Rhein und Ruhr eskaliert
Sprengstoffanschläge, Schlägereien, Warnschüsse. Die Rocker in Duisburg und im Rheinland stehen unter Druck. Ein Chefermittler des LKA kennt die Ursachen. Zwei davon: Expansionspläne des Satudarah MC und eine neue Rockergeneration. Jüngere Migranten ohne lange Bikertradition gewinnen an Einfluss.

Erfolge hatte der Innenminister mit Verboten von Rockertrupps in Köln und Aachen . Kann Duisburg ebenfalls darauf hoffen? Die Verbote müssen hohe juristische Hürden nehmen, müssen vereinsrechtliche Straftaten nachweisen und Bestand vor Gerichten haben, betont Jäger und schiebt nach: „Verbote macht man, über sie redet man nicht.“

Duisburger Polizei bekommt laut Jäger Verstärkung
Jäger ist auch Duisburger. Er weiß daher darum, dass Bürger, Anwohner erst recht, in ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl durch die Gewalt und kriminelle Aura der Rocker verunsichert sind, wenn sie etwa nachts durch Schüsse hochschrecken. Noch gab es keine „Querschläger“ auf Unschuldige, blieb der Rocker-Mob unter sich. Eben auch um die Bürger zu beruhigen, zeigt die Polizei Präsenz und macht laut Jäger deutlich: „Der Staat setzt sich gegen diese Banden zur Wehr.“

Die Duisburger Polizeipräsidentin Elke Bartels, deren Beamte schon jetzt 25.000 Überstunden vor sich herschieben, verspricht Jäger: „Sie bekommt die Kräfte, die sie braucht.“ Nicht nur die in Duisburg ansässige Hundertschaft ist im Einsatz, auch aus anderen Standorten würden massive Kräfte nach Duisburg abgeordnet.

http://www.derwesten.de/ikz/staedte/dui ... 48823.html
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Beitrag von fraences »

Durch die Dauerbelagerungen der Polizei in Duisburg im Rotlichtviertel Vulkanstrasse mit mehreren Mannschaftswagen bleiben die Freier weg.
Konsequenz die Frauen verdienen wenig , müssen aber gleichzeitig ihre hohen Tagesmiete zahlen.
Sie geraten dadurch stärker in ein Abhängigkeitsverhältnis und verschulden sich.
Es wird zwar keine Kontrolle durch geführt, aber nur durch die "übermächtige" Präsenz der Polizei vor Ort wird Macht demonstriert, die auch die Sexworker einschüchtern soll.
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RE: Höllenengel befürchten Hexenjagd

Beitrag von fraences »

ROCKERFEHDE
Rockerfehde eskaliert - Großeinsatz am Niederrhein



Das Opfer der Messer-Attacke kam in eine Spezialklinik.

Düsseldorf/Kleve. In Düsseldorf wurde ein Mitglied des Motorradclubs Satudarah niedergestochen und schwer verletzt. Am Wochenende soll möglicherweise eine Satudarah-Niederlassung in Kleve gegründet werden. Mit einem Großaufgebot von Beamten will die Polizei die Szene befrieden.

Auf einer Straße im Düsseldorfer Stadtteil Wersten war der 26-Jährige niedergestochen worden. Mehrere Männer flüchteten am Mittwochabend vom Tatort. Zumindest einen von ihnen, einen 30-Jährigen aus Köln, konnten Polizeibeamte später am Steuer eines blauen BMW festnehmen. Nun kommt raus: Das Opfer ist auch in Duisburg gut bekannt und wird der Rockergruppe Satudarah zugerechnet, der festgenommene Kölner stammt aus dem Umfeld der verfeindeten Hells Angels. Die seit Wochen schwelenden Auseinandersetzungen im Rockermillieu scheinen damit zu eskalieren.



ROCKERKRIEG

Anwohner wegen Rocker-Einsatz verängstigt und verärgert
Die Polizei hat am Freitagabend die Zufahrten zum Vereinsheim des Motorradclubs Satudarah dicht gemacht: Ihre Straßensperre verstärkten die Polizisten mit einem Panzerwagen. Die mit den Hells Angels verfeindeten Satudarah-Rocker hatten zum Clubabend eingeladen. Der Abend verlief laut Polizei ruhig.

Streit zwischen Satudarah und Hells Angels Schüsse auf einen Kiosk und ein Klubhaus, eine Schlägerei in einer Spielhalle, Granatenanschläge vor einem Rockerdomizil und einem Wettbüro: „Bislang hatten wir es mit Provokationen zu tun, bei denen offenbar niemand verletzt werden sollte. Das scheint sich nun geändert zu haben“, sagte Ramon van der Maat, Sprecher der Polizei in Duisburg, im Gespräch mit der WAZ Mediengruppe. Die Duisburger Behörde hat von der Landesleitstelle der Polizei die Koordination über die Rockereinsätze auch in Oberhausen und Kleve übertragen bekommen. In der Rockerszene der drei Städte gibt es personelle Verflechtungen.

Gerüchte über Gründung einer neuen Satudarah-Niederlassung in Kleve
HINTERGRUND
Satudarah will expandieren
Die Hells Angels im Rheinland, die Bandidos im Ruhrgebiet: So schien lange Zeit die Gebietsaufteilung der Rocker-Clubs. Mit Satudarah drängt seit Kurzem ein dritter Club in die Region.

So viel ist gewiss: Die Polizei steht vor einem arbeitsreichen Wochenende. Hintergrund ist nicht nur die neue Eskalation im . Es gibt auch Gerüchte über die Gründung einer neuen Satudarah-Niederlassung in Kleve. Die Lage in der Kreisstadt ist unübersichtlich. Angeblich will ein bestehender Motorradclub, die Night Riders, zu Satudarah übertreten, was der Motorradclub auf seiner Homepage aber bestreitet. Fest steht aber, dass es in Kleve bereits einige Satudarah-Mitglieder gibt – ebenso aber auch Leute aus dem Umfeld der verfeindeten Hells Angels.

Düsseldorf dauern derweil die Ermittlungen So oder so: Die Polizei wird Flagge zeigen. „Wir werden mit einem massiven Kräfteaufgebot sowohl in Kleve und Oberhausen als auch weiterhin in Duisburg vor Ort sein“, kündigte Behördensprecher van der Maat an.

In an. Unweit des Tatorts an der Kölner Landstraße war bereits im vergangenen August die Rockergewalt eskaliert: Ein Unterstützerclub der Hells Angels soll ein Internet- und Sportcafé überfallen haben, das einem kleineren Rockerclub zugerechnet wurde. Bei der Auseinandersetzung jetzt sind die genauen Umstände noch unklar. Unabhängige Zeugen berichten, dass der 26-Jährige auf offener Straße von mehreren Männern angegriffen wurde. „Sowohl der festgenommene Tatverdächtige wie auch das Opfer äußern sich aber nicht zum Sachverhalt“, sagte Polizeisprecher Michael Baum.

Opfer kam in eine Spezialklinik
Gut möglich, dass die Angreifer ihrem Opfer aufgelauert haben. Bei dem Festgenommenen handelt es sich nach Informationen der WAZ Mediengruppe nicht um den mutmaßlichen Messerstecher. Er ist weiter auf der Flucht. Das Opfer wurde von mehreren Stichen getroffen. Ein Rettungswagen brachte den Mann in eine Spezialklinik, wo er stationär behandelt wird. Lebensgefahr bestehe nicht, heißt es.

http://www.derwesten.de/region/rockerfe ... 50407.html

Jetzt wird sogar der Slogan von sexwork-deutschland.de für Polizeieinsätze missbraucht.
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RE: Höllenengel befürchten Hexenjagd

Beitrag von Kasharius »

Ich hätte da auch noch was:


25. Februar 2013, 14:20 Uhr
Anschlag auf Hells Angel
Schüsse auf dem Parkplatz

Von Jörg Diehl, Oberhausen

Der Rockerkrieg eskaliert: In Oberhausen haben Unbekannte einen Hells Angel niedergeschossen. Die Polizei vermutet die Täter in den Reihen eines rivalisierenden Motorradclubs.

Der Burger-King-Parkplatz im Oberhausener Stadtteil Sterkrade ist ein trostloser Ort. Schneereste, nasser Asphalt, fahles Licht - es gibt schönere Flecken, selbst im Ruhrgebiet. In dieser tristen Umgebung hätte am Sonntagnachmittag, gegen halb sechs, ein 23 Jahre alter Hells Angel beinahe sein Leben gelassen.

Mindestens 13-mal schossen Unbekannte auf den schwarzen BMW des Rockers. Zweimal wurde der junge Mann in den Oberkörper getroffen, doch anstatt den Notruf zu wählen, ließ sich der Höllenengel von Kumpanen in ein Krankenhaus in Duisburg-Hamborn bringen. Der behandelnde Arzt alarmierte schließlich die Polizei, als sich etwa 70 "Brüder" des Schwerverletzten vor der Klinik versammelten.

Nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen verdächtigen die Ermittler zurzeit einen Rocker der Tat, der bereits in der Vergangenheit durch gewalttätige Attacken - sogar auf Clubkameraden - aufgefallen ist.

Der Anschlag kommt nicht überraschend. Bereits seit Wochen bekriegen sich Hells Angels und ihre Rivalen vom Satudarah MC mit zunehmender Brutalität. Es kam bereits zu Massenschlägereien und Schüssen auf Vereinsheime. Die Polizei hatte am Freitagabend mit mehreren Hundertschaften und Panzerwagen das Milieu zu befrieden versucht - doch am Sonntag musste sie erneut mit einem Großaufgebot anrücken. Es scheint, als ließen sich die Rocker nur schwerlich von der Staatsmacht beeindrucken.

"Wir sind der Chef im Ring"

Dabei sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger noch am Samstag der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung": "Wir sind der Chef im Ring. Die Situation wird sich in den nächsten Wochen spürbar verbessern." Der SPD-Politiker stammt selbst aus Duisburg und weiß, dass viele Bürger seiner Heimatstadt das Treiben der Motorradgangs inzwischen mit großer Sorge verfolgen.

Tatsächlich gilt Duisburg nach Berlin als umkämpfteste Bikerhochburg in Deutschland. In dem ebenso großen wie umsatzstarken Rotlichtviertel der Stadt stehen sich die verfeindeten Motorradgangs seit Jahren auf den Füßen, hier erschoss der Hells Angel Timur A. im Oktober 2009 den Bandido "Eschli" Elten. Im Anschluss lieferten sich die Banden immer wieder brutale Revierstreitigkeiten und Vergeltungsaktionen.

Verschärft wurde die Situation zuletzt noch dadurch, dass sich dort weitere Gangs formierten. So schloss sich der MC Brotherhood Clown-Town im Frühjahr 2012 schließlich dem berüchtigten Satudarah MC aus den Niederlanden an. Laut nordrhein-westfälischem Innenministerium gehören der Bande etwa 30 Rocker an. "Die Mitglieder sind überwiegend keine deutschen Staatsangehörigen", heißt es in einem Bericht des Innenausschusses.

Darüber hinaus wurden in Duisburg auch schon Männer mit Shirts des Rockerclubs Mongols gesichtet, zudem haben sich in der Region das Chapter Bosporus West des Rockerclubs Gremium und ein Ableger der vor allem in Baden-Württemberg starken Türstehergang United Tribuns eingerichtet.

Was ist der Grund?

Doch was ist der Grund für die eskalierenden Straßenkämpfe in der Ruhrgebietsstadt? Wie aus einem vertraulichen Lagebericht der Polizei hervorgeht, vermuten die Ermittler Revierstreitigkeiten als Auslöser der Konflikte. Demnach sollen die Satudarah-Anhänger im Internet die Platzhirsche der Hells Angels beleidigt haben. Hinzu kommt, dass einige mutmaßlich beteiligte Höllenengel sich offenbar vor den eigenen Leuten unbedingt mit Gewaltakten beweisen wollen.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler könnten einige der Angreifer nämlich zu den Krefelder Hells Angels gehören, die im November unter Führung des Deutsch-Iraners Ramin Y., 24, von den Bandidos zur Konkurrenz übergelaufen waren. Die Polizei mutmaßt, dass die Männer in Duisburg "Konflikt verschärfend" wirkten, weil sie sich in den Strukturen ihres neuen Clubs profilieren wollten. Auch Szenekenner aus dem Rockermilieu äußern diesen Verdacht.

Nach Einschätzung der Ermittler ist die Situation jedenfalls brisant. "Mitglieder beider Gruppierungen haben Zugang zu Waffen unterschiedlichster Art", notierte ein Kriminaloberrat des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts in einem Bericht. Im Konfliktfalle sei mit dem Einsatz dieser Waffen zu rechnen. Im Vorfeld von Auseinandersetzungen erfolge mitunter eine verdeckte Deponierung der Messer, Pistolen und Knüppel. Insgesamt gelte derzeit für die Rockerszene im Westen: "Die Gesamtlage bleibt dynamisch."

Um die Hintergründe der Tat zu klären und eine Eskalation zwischen Hells Angels, Bandidos und der niederländischen Gruppe Satudarah zu vermeiden, kontrollieren die Beamten derzeit sämtliche Szenetreffpunkte Duisburgs. Ein Sprecher der Polizei: "Da ist momentan viel Druck im Kessel."

Mitarbeit: Claas Meyer-Heuer
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/o ... druck.html

Kasharius rockt....äh grüßt

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Rockerkrieg

Beitrag von Marc of Frankfurt »

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Wie sachlich bzw. reißerisch diese Darstellungen sind zeigt sich am klarsten in der kleinen quantitativen Graphik rechts unten (Säulendiagramm). Dort sieht man bei 3 absoluten Zahlenwerten unterschiedlicher Kategorien, in der Höhe größer werdende Säulen, obwohl die zugehörigen Werte kleiner werden. Das ist Mißbrauch allgemeiner Statistik-Diagramm-Konventionen, Infogramm-Visuallisierungs-Manipulation und Medien-Suggestion pur!

In der zugegebenermaßen recht eindrucksvollen Karte wurde es versäumt die inzwischen zahlreichen verbotenen Clubs mit einem gesonderten Symbol (z.B. durchgestrichen) separat zu kennzeichnen. Man fühlt deutlich, dass auch die Medien in Kategorien wie 'territoriale Machtaufteilung' denken bzw. das transportieren wollen. Besse wäre es einfach die Ortsnamen der Chapter Charter einzublenden... Das wäre dann eine Warnung oder Aufklärung für Sexworker vor Ort in den Regionen.





Spiegel TV und Spiegel-Buch: "Rockerkrieg"


Ein Fall wird genannt, wo dem mehrfach vorbestraftem und aus Westdeutschland stammendem Chef der Bandidos Weimar Jannes G. nachzuweisen war, ein untergebenes Clubmitglied aufgefordert zu haben, seine Partnerin 'auf den Strich zu schicken'.


Die Kontrolle der Hells Angels unter Frank Hanebuth über das Bordellviertel Steintorviertel in Hannover wurde zerschlagen. Er ging ins Ausland.

Lageberichte Hannover:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=91236#91236





Rockerkrieg - Warum Hells Angels und Bandidos immer gefährlicher werden - Ein SPIEGEL-Buch
von Claas Meyer-Heuer, Thomas Heise, Jörg Diehl

In der Doku: Sjors Kamstra (Staatsanwalt Berlin) und Thomas Jungbluth (LKA NRW) u.a.

Sendung:
www.spiegel.tv/filme/magazin-03032013/

Weitere auch regionale Karten:
www.google.de/search?tbm=isch&q=karte%2 ... eutschland
Dateianhänge
Deutschlandkarte der Clubs (Chapter), Mitgliederzahlen- und Straftaten-Statistik (Spiegel-TV)
Deutschlandkarte der Clubs (Chapter), Mitgliederzahlen- und Straftaten-Statistik (Spiegel-TV)
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 07.03.2013, 13:07, insgesamt 4-mal geändert.

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Hells Angels arbeiten für die Polizei und Steuereintreiber

Beitrag von Marc of Frankfurt »

In Hannover sagt man, die Präsenz der Hells Angels hätte zu einem friedlichen Steintor-Viertel geführt, auch die Gewalt gegen Frauen nahm ab!?

Juanita Rosina Henning ( www.donaCarmen.de ):
  • "Die von der Polizei geschürte und von den Medien dankbar aufgegriffene Hysterie gegenüber den Hells Angels kann ich nicht nachvollziehen. In den Bordellen des Frankfurter Bahnhofsviertels haben hier und da auch Hells Angels das Sagen. In den mehr als 20 Jahren, in denen ich mit den Frauen in der Prostitution arbeite, habe ich aus diesem Grund keine besonderen Probleme verzeichnen können. Ich sehe eher ein Problem darin, dass Angehörige dieser Gruppierung seit Jahrzehnten Listen der in den Bordellen tätigen Frauen an Behörden und Polizei weiterreichen. Eine Rechtsgrundlage für diese Praxis erschließt sich mir nicht. Der Erwartungs- und Handlungsdruck geht hierbei von der Polizei aus.

    Ähnlich ist es mit der illegalen Sonderbesteuerung nach dem "Düsseldorfer Verfahren": Bordellbetreiber - auch solche von den Hells Angels - werden vom CDU-geführten hessischen Finanzministerium und der örtlichen Steuerfahndung ohne gesetzliche Grundlage, nur auf Erlass-Basis, mit der hoheitlichen Aufgabe der Eintreibung von Steuern der Frauen betraut. Wenn man das aus der Nähe mitbekommt, reibt man sich die Augen: eher sind die Hells Angels kreuzbrav, als dass sie durch Gewalttätigkeit auffallen."
www.heise.de/tp/artikel/38/38601/1.html
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 17.03.2013, 18:24, insgesamt 2-mal geändert.

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Vereinsverbot Hells Angels Frankfurt

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hessischer Verwaltungs-Gerichts-Hof VGH in Kassel bestätigt das Verbot der Rockervereine Hells-Angels Charter Westend und Frankfurt


Verbot des Hessischen Innenministers Boris Rhein (*72, CDU) vom September 2011

Begründung:
Zweck und Tätigkeit beider Vereine laufen den Strafgesetzen zuwider.
"Im Zentrum ihrer Tätigkeit stehen Drogenhandel, Prostitution*) und Menschenhandel"
"lupenreinem organisierten Verbrechen"

"Wir haben diese beiden Charter verboten, weil wir es mit herausragenden, zurechenbaren Straftaten zu tun hatten."
In seinen Verbotsverfügung führte er 19 Straftaten auf, an denen Mitglieder der Hells Angels beteiligt gewesen sein sollen [FNP.de].


[ Menschenhandel hat bekanntlich eine große Schnittmenge mit der Vermittlung von Sexworkern auf Sexworkarbeitsplätze
www.sexworker.at/menschenhandel ]

[ *) Bei der Prostitution muß unterschieden werden in:
- legale Prostitution
- illegale Prostitution (Liste was alles verboten ist)
www.sexworker.at/prostg ]



VGH hat die Klage der Hells-Angels gegen das Verbot abgewiesen (Verhandlung 21. Februar 2013).
Revision wurde nicht zugelassen.

Hessischer Innenminister: "Kriminelle Banden haben in Hessen nichts verloren"
"Wir haben mit unserem Verbotsverfahren rechtliches Neuland betreten; das Gericht bestätigt die Richtigkeit dieses Vorgehens"
"Jetzt haben andere Länder die Möglichkeit, unsere Vorgehensweise als Vorbild zu nutzen, nämlich das Verbotsverfahren auf schwere Straftaten der einzelnen Mitglieder aufzubauen, wie beispielsweise Totschlag oder Vergewaltigung."



Anwalt der Hells Angels, Michael Karthal hatte die Verbotsverfügungen als „äußerst bedenklich“ bezeichnet“, sie enthielten nur „Bagatelldelikte“ [FNP].

Das genaue Urteil kommt in ca. 2 Wochen.

Innerhalb von 1 Monat kann beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision eingelegt werden.

www.faz.net/aktuell/rhein-main/verwaltu ... 03700.html

www.fr-online.de/rhein-main/ausgerockt- ... 07996.html
www.fr-online.de/hells-angels/hells-ang ... 07994.html

...




Nachtrag: Kritisch gegenüber Behörden und Polizei berichtet die Frankfurter Neue Presse (FNP). Der Innenminister überlegt Schritte gegen deren Berichterstattung.

Eine der zentralen Gründe für die Verbotsverfügungen war eine Massenschlägerei unter Rockern des "Black Soul" im Herbst 2010 in Roßdorf, weil Hells Angels die Kutten geraubt hätten. Das Landgericht Darmstadt lehnte jedoch kurz vor Entscheidung beim VGH einen Prozess gegen 20 beschuldigte Hells Angels ab: Kein Zeuge konnte die angeblichen Täter identifizieren. Diese Entscheidung des Landgerichts war erst gestern bekannt geworden ­– da hatte der Verwaltungsgerichtshof Kassel sein Urteil bereits gefällt. ...

"Sollten die Vereine verboten bleiben, haben wir die kuriose Situation, dass der Vorfall in Roßdorf strafrechtlich keine Folgen hat, gleichzeitig aber ein Vereinsverbot mitbegründet", sagte gestern Rechtsanwalt Michael Karthal, der die Rocker in Kassel vertritt. ... Übrigens: Die Kutten fanden die Black Souls eines Morgens vor ihrem Vereinsheim wieder. Mit den Hells Angels haben sie sich längst wieder versöhnt. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat bereits Beschwerde gegen die Entscheidung des Landgerichts eingelegt.

www.fnp.de/nnp/region/hessen/prozess-ge ... 50.de.html

In der FNP ferner umfängliche Berichterstattung über einen vom LKA ohne erforderliche Zustimmung der Staatsanwalt seit Mai 2010 aufgebauten Kronzeugen (Daniell M.-D. aka Daniel Messer aka Daniel Ben Ami), der auch als V-Mann und Provokateur gegen die Rocker agierte, aber ein Hochstapler und gesuchter Betrüger war...

Er hatte fälschlich einen Uwe als Täter benannt für einen in Usingen angeschossenen Rocker, der sich jedoch selbst angeschossen hatte, weil er Geld seiner "Brüder" veruntreut hatte.

Auch der Gastwirt aus Wiesbaden-Norderstadt konnte nicht als Hells Angel Waffenlieferant bestätigt werden.

...
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 07.03.2013, 13:13, insgesamt 4-mal geändert.

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Wenn harte Jungs mit Bürgerlichen reden müssen...

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Maischberger.de zum Thema

Gemeinsame Pressearbeit von Rockern und Polizei *LOL*


Bild

Hells-Angels Bundes-Pressesprecher
Hells-Angels Chef Stuttgart
Innenminister BW
Landesvorsitzender Polizeigewerkschaft NRW
Gastronomin und Schutzgeldopfer aus Flensburg
Buchautor organisiertes Verbrechen


Info - www.daserste.de/unterhaltung/talk/mensc ... o-100.html


Video - www.ardmediathek.de/das-erste/menschen- ... d=13628214


__

Doku: Macht der Rocker:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7434 members only



Bild

Kontroverse Maischbergersendung zu Sexwork

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=112039#112039


Wenn die Berichterstattung so einseitig verdreht oder unzulässig vereinfacht ist wie beim Thema Sexarbeit, dann ist das ein erstes Beurteilungskriterium für den Aussagegehalt auch dieser Sendung...
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 06.03.2013, 15:42, insgesamt 3-mal geändert.

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Lageberichte zur sog. Rockerkriminalität

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Lageberichte der Polizei (LKA, BKA)

Es gebe sie seit 2009 wird in der Sendung gesagt. Aber die konkrete Auflistung von Fällen, Straftaten, Prozess-Urteilen in der Sendung ist teilweise genauer als diese Lageberichte:


Lagebild Organisierte Kriminalität NRW 2011

5.2 Rocker
Die Aktivitäten von Mitgliedern sog. „Outlaw Motorcycle Gangs“ (OMCG´s) waren, wie schon in den Vorjahren, Anlass für vielfältige polizeiliche Maßnahmen.

Aktuell ist eine deutliche Expansion sowohl der tradierten OMCG´s (Bandidos MC, Hells Angels MC, Gremium MC, Outlaws MC) als auch der Unterstützerszene (sog. „Supporterclubs“) festzustellen. So hat sich im Berichtsjahr die Anzahl der Charter und Chapter des Hells Angels MC und des Bandidos MC bezogen auf die letzten 5 Jahre verdoppelt [Verdopplungszeit 5 Jahre entspricht Wachstumsrate pro Jahr von 14,5%. Anm. MoF]. Ziel dieser offensichtlich gesteuerten Entwicklung ist neben der Ansiedlung in milieutypischen Tätigkeitsfeldern auch die sichtbare Präsenz in Regionen, Städten bzw. Stadtteilen, die nicht zuletzt der Demonstration von Macht und Einfluss dient. Konflikte um geografische Räume und lukrative Geschäftsfelder werden dabei oft mit Gewalt ausgetragen.

Bei einem zunehmenden Teil der Mitglieder in den „Supporterclubs“ handelt es sich mittlerweile um Personen mit einer kriminellen Biografie, die die rockertypische Selbstinszenierung als „Outlaw“ und die z.B. über sog. „Patches“ öffentlich zu Schau gestellte Gewaltbereitschaft lediglich als Hilfsmittel zur Durchführung von Straftaten gebrauchen.

Die Tätigkeit von Rockern in der Türsteherszene und im Rotlichtmilieu dokumentiert eine Nähe zu kriminalitätsnahen Handlungsfeldern, die Personen aus der Rockerszene immer wieder in den Fokus der Dienststellen zur Bekämpfung der OK geraten lassen.

So verhandelt das LG Aachen derzeit gegen sieben Mitglieder des Bandidos MC wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung. Hintergrund des Verfahrens ist eine gewalttätige Auseinandersetzung mit einem Türsteher einer Großdiskothek, welcher dem Hells Angels MC zugerechnet wird.

www.polizei-nrw.de/media/Dokumente/Beho ... K_2011.pdf

Ob das nun ein fachlich-dateilierter kriminalpolizeilicher Lagebericht ist, oder eher eine Presseerklärung bürgerlicher Einschätzung über Rocker, muß jeder selbst entscheiden.






Lagebild OK Niedersachsen 2011

Rockerkriminalität in Niedersachsen 2010
Z. Bsp.:
• OK-Komplex „Skorpion“
• Diverse Straftaten durch Mitglieder des Gremium MC Vechta:
– Versuchte Tötungsdelikte
– Verstöße gg. BtMG (Betäubungsmittel Gesetz)
– Verstöße WaffG/ KWKG (Waffen-, Kriegswaffenkontroll Gesetz)
– Raub, Erpressung
– Körperverletzung
– Betrug,
Veruntreuung von Arbeitsentgelt
– usw.

Rahmenkonzept NI...

http://celleheute.de/wordpress/wp-conte ... gebild.pdf





Bundesweiter Lagebild OK 2000 des BKA

(Also bevor Prostitution mit ProstG legalisiert wurde)

In den Vorjahren wurde im Rahmen der Strukturanalyse die besondere OK-Relevanz hoch-organisierter Rockergruppen, insbesondere beim Rauschgifthandel und im Bereich der Kriminalität mit dem Nachtleben, beschrieben. Die kriminellen Aktivitäten organisierter Rockerkriminalität erstreckten sich vor allem auf den Rauschgifthandel und -schmuggel, insbesondere mit Kokain und Amphetaminen. Darüber hinaus agierten Rockergruppen in den Bereichen Waffenhandel, Hehlerei und Kriminalität im Zusammenhang mit dem Nachtleben (S. 32).

Die Mehrzahl der Gruppierungen [Rocker und Nichtrocker] im Bereich Kriminalität im Zusammenhang mit dem Nachtleben [d.h. Förderung der Prostitution, Zuhälterei, Menschenhandel/schwerer Menschenhandel und illegales Glücksspiel] wurde durch deutsche Tatverdächtige dominiert. Dies dürfte wiederum auf die gewachsene Vormachtstellung deutscher OK-Gruppierungen zurückzuführen sein. Gerade bei deutschen Gruppierungen konnten hierarchisch aufgebaute Strukturen festgestellt werden, die neben ihren kriminellen Aktivitäten im "Rotlichtmilieu" in legale Geschäftszweige investierten. Bei allen Gruppierungen, auch den niedrig organisierten, konnten jedoch geschäftlich orientierte Netzwerkstrukturen zwischen den Gruppierungen erkannt werden, die es ermöglichten, Frauen anzuwerben und zwischen den verschiedenen Bordellbetrieben gruppenextern auszutauschen. Auch im Bereich der Modellwohnungsprostitution kannten sich die Gruppierungen untereinander, z.B. durch Mittler oder Schleuser der Frauen (S. 24).

Die Anwerbung von Frauen durch die Gruppierungen erfolgte gezielt in deren Herkunftsländern in Diskotheken oder durch aus Deutschland gesteuerte Inserate in Publikationen. Vermittler erhielten Provisionen. Nur wenige Frauen wurden über die Tätigkeit, die sie in Deutschland ausüben sollten, getäuscht [SiC !!!]. Ihnen wurden Anstellungen z.B. in der Gastronomie versprochen. Der Mehrzahl der Frauen war bekannt, dass sie der Prostitution zugeführt werden sollten, jedoch wurden sie über die Höhe der Verdienstmöglichkeiten und die in den Bordellbetrieben vorherrschenden Bedingungen getäuscht.

Weiterhin unverändert ist der starke Zustrom von Frauen aus Osteuropa in die Bundesrepublik. Als Ursachen dürften das Wohlstandsgefälle...

Waffenhandel stellt in einem Großteil der Verfahren ein Randdelikt der kriminellen Aktivitäten dar oder ist bei deliktsübergreifendem Verhalten der Gruppierungen ein Aspekt der kriminellen Aktivitäten, z.B. bei Rockergruppierungen. Die geringe Anzahl und Professionalität der OK-Gruppierungen, für die als Hauptziel Waffenhandel/-schmuggel angegeben ist, legt den Schluss nahe, dass Waffen im OK-Bereich als Instrument der Selbstdarstellung oder als Tatmittel zwar weit verbreitet sind, Waffenhandel und -schmuggel allenfalls Begleiterscheinungen Organisierter Kriminalität darstellen (S. 21).

und auch interessante allgemeine Charts:
www.bevoelkerungsschutz-portal.de/Share ... cationFile
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 07.03.2013, 13:32, insgesamt 2-mal geändert.

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Positionspapier Lutz Schelhorn

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier kommt eine ausgearbeitete Gegenposition:

Statement zu Kriminalisierung der Rocker
vom Chef der Hells-Angels Stuttgart 2010



Poppulistische Vorwürfe und Lügen seitens der Behörden. Projektion aller möglichen Straftaten auf die Clubs. Kriminalisierung einer ganzen Subkultur.

Nur ca. 2,5% der Mitglieder sind schuldig inhaftiert.

Seit 10 Jahren (Innenministerkonferenz 2000) immer dieselben Vorwürfe. Möglicherweise stimmen sie aber gar nicht.

Rocker kann man halt leicht beobachten wg. ihrer Kutten. Tatsächlich werden Rocker vollumfänglich überwacht (Polizei-Kontaktbeamte, Telefon/Internet-Überwachung, Genehmigungen, Razzien...).

Medien machen ihr Geschäft mit Sex- und Crime-Berichterstattung.

Manche Medien sind Sprachrohr von Behörden und BKA. Z.B. Christine Kröger von Zapp-NDR.

Verfälschte Tatschen: Focus Überschrift zu Rocker und Neonazis aber als Fakten aus den Polizeidatenbanken ergibt, dass nur 6 Promille (0,6%) der Rocker auch Neonazis sind.

Unsäglicher Ployboy-Artikel von einem ungenannten Informant. Aber eine Klage kostet ca. 1.300 € Gerichtskostenvorschuss und ca. 6.500 € Anwaltskosten. Klagen kann also nur wer Geld hat.

Lügen werden wider besseres Wissen verbreitet:
- Omertá gibt es nicht bei Rockern, wohl aber der Polizei.
- 1%er befolgen die Clubregeln (fahren keine illegalen Straßenrennen)
- Demokratie ist Grundlage für Rocker-Club-Leben (es gab sie nicht in kommunistischen Blockstaaten)
- Rocker sind eine Wertegemeinschaft
- Ausstrahlung nicht Kleider machen Leute (Anzugträger vs. Kuttenträger)
- Einzelner Kriminalbeamter zerstört das privatwirtschafltliche Geschäftsmodell eines Clubmitglieds mit Merchandizing Produkten "Original 81" (81 = HA)

Genereller Werteverlußt in der Gesellschaft ist zu bemängeln (Werte der früheren Großfamilien).

Die Neueinführung einschneidender Sicherheitsgesetze werde mit angeblicher Rockerkriminalität begründet.

"Lex Hells Angels" von 2002 (Vereinsrecht: Verbot Kennzeichen verbotener Vereine zu tragen)

...

In den Clubs ist auch einiges schief gelaufen.

Es gab Neumitgleider die über die Clubs das schnelle Geld machen wollten.

...

Korrekter Wortlaut hier:
www.81stuttgart.de/pages/presse/Positio ... 171110.pdf





Zur Maischbergersendung: Der Nachteil oder das Imageproblem von rauhen Jungs und Rockern scheint es zu sein, genauso wie bei sexy, jungen oder nicht so gut ausgebildete Sexworkern, sich nicht so geübt und raffiniert ausdrücken zu können in Öffentlichkeit, Medien oder Politik, so wie es wünschenswert und notwendig wäre bzw. wie es die Entscheidungsträger der Gesellschaft trainiert haben und jederzeit und vor den Kameras und Mikrophonen der Presse abrufen können.

Also existiert neben dem offensichtlichen Macht- und Wertekonfklikt zwischen Kuttenträgern und Anzugträgern, ein manifestes Kompetenzen- und Machtungleichgewicht basierend auf unterschiedlicher sozialer Schichtzugehörigkeit oder Sozialisation und Lebensweisen z.B. als Rocker oder Sexworker... Das sind die typischen Probleme von sozialen Minderheiten oder Randgruppen. Randgruppen, die sich freiwillig an den gesellschaftlichen Rand begeben haben. Aber wenn eine Gruppe dann als Sündenbock ausgesucht worden ist, um auf sie strukturelle Defizite oder Ungereimtheiten der Gesellschaft zu projizieren, dann beginnt so ein Dauerkonflikt wie hier dargestellt und wie ihn auch wir Sexworker kennen.

Interessant ist eine gewisse Ähnlichkeit der Rechtfertigungs-Argumentation hier der bei Rockern und der von uns Sexworkern.

Grundsätzlich entscheidbar ist so eine Kontroverse nicht, erstrecht nicht in einer kurzen Sendung, wo man nur ratlos fragend davorsitzen kann, da kaum konkret-überprüfbare Quellen genant würden die einen Fakten-Check ermöglichen. Und dass obwohl das unsägliche/suboptimale Format der täglichen Talkshows uns sachliche Urteilsfindung ständig suggeriert (Medien als 4. Macht und Politikkontrolle). Man wird sich wie bei Sexwork oder allgemein bei Politik die Mühe machen müssen, mehr Details zu betrachten und wissenschaftliche Evidenz (summarisch/statistische Fakten) zu bemühen. Davon ist jedoch weit und breit kaum was sichtbar (siehe oben die Lageberichte von LKA und BKA). Allein dieser Defizit sollte uns sehr verdächtig vorkommen und warnen skeptisch zu bleiben bezüglich Medienberichterstattung und Politik.





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Hanna
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Beitrag von Hanna »

ich mißbillige ausdrücklich Marcs verniedlichenden Kommentar bez. Rockern und muß mich sehr wundern, daß hier Stellungnahmen von hells angels in offensichtlich apologetischer absicht wiedergegeben werden.
im übrigen verweise ich Marc auf meine pn von letztes jahr. habe keine lust mich zu wiederholen
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Marc of Frankfurt
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Rocker als Bordell-Wirtschafter

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Konkrete Fakten bitte ruhig wiederholen und öffentlich machen, wenn das geht. Nur so kann unsere Aufklärungsarbeit funktionieren.
__



Polizeiakte eines abgehörten Bandido-Rockers und Bordell-Wirtschafters aus NRW:


Er führe das Leben eines Jetset-Millionärs und erfolgreichen Luden,
gelte aber fürs Finanzamt als pleite, seit er vor Jahren den Offenbarungseid (eidesstattliche Versicherung) geleistet und 17.000 Euro Steuerschulden habe.

Geführt als Angestellter bei einer gewerblichen Zimmervermietung, Bordell im Ruhrgebiet "in einem Schmuddelviertel" so formuliert der Spiegel abwertend beschreibend für die Orte der legalen Sexarbeit im Laufhaus.
Betreiberin ist die Ehefrau. Sie ist 10 Jahr jünger und wurde in Burma geboren (Sexarbeit-Migrantin?).

Polizei geht davon aus, dass er der eigentliche Bordellbetreiber ist und sie eine Strohfrau.
Die Polizei und Spiegel.de unterstellen ferner eine Scheinehe, weil das Paar nicht mehr in einer Wohnung zusammen wohnt.
Er wolle sich scheiden lassen, zuvor aber noch eine GmbH gründen als zukünftige Betreiberin des Bordells. Das könne er jedoch nur in Spanien, weil er in Deutschland als mittellos gilt.

95 Euro Tagesmiete plus 300 Euro Kaution verlangt er fürs Sexarbeitszimmer.
Z.B. "Als ein Zuhälter 2 afrikanische Prostituierte in dem Bordell anschaffen lassen möchte"
Hier scheinen Spiegel.de und Polizei schon vor einem möglichen und abgeschlossenem Zuhälterei- oder Menschenhandelsprozess zu unterstellen, dass afrikanische Sexworker-Migrantinnen grundsätzlich in Zuhälterei-Verhältnissen gefangen sind >> vgl. Voodoo-Propaganda im Dokumentarfilm, die diese Sichtweise multipliziert.

Präsentiere sich als "erfolgreicher Lude".
[dabei hat derselbe Spiegel.de diese Verhaltensweise bereits 1958 analysiert bekommen durch Prof. Thorstein B. Veblen: "Theorie der feinen Leute" und ausführlich darüber berichtet www.spiegel.de/spiegel/print/d-41761485.html ]
Er benutze in D einen Merzedes Geländewagen (pfändungssicher) zugelassen auf eine Ex-Freundin, die 15 Jahre jünger ist,
sein Handy läuft über die Eltern der Ex-Freundin.
Ferner ist diese Ex-Freundin mit 50.000 Euro verschuldet, weil sie ihren Namen für seine Imbiss-Bude hergegeben hatte, die pleite ging.
Für sonstigen Zahlungsverkehr benutzt er das Konto seiner eigenen Mutter.

Jettet öfter von Düsseldorf nach Spanien,
betrieb auf Ibizza einen Weihnachtsmarktstand.
Fährt in Spanien einen Benz 450 SL oder einem Jeep Cherokee.
Besitzt möglicherweise 3 Motorräder inkl. einer nagelneuen Harley-Davidson mit der er gegenüber der Damenwelt prahlt.
Hat 2 Pferde, die sich dazu auch hervorragend eignen.
Sein Apartment kostet ihn monatlich allein 1.600 Euro.

Für einen TV-Auftritt in einer Folge einer Doku-Soap bekam er 5.000 Eur Honorar.

www.spiegel.de/panorama/justiz/rockerkr ... 85088.html

Interessanterweise wird keine Stimme oder Anklage von Sexarbeiterinnen angeführt, die geschäftlich mit ihm in Kontakt waren und bezeugen kann ausgenutzt oder betrogen worden zu sein.

Der Artikel ist in weiten Strecken gekennzeichnet von die niederen Neid-Instinkte anstachelnden Formulierungen, um Otto Normalbürger gegen Outlaw Rocker einzunehmen. Man kann beim Lesen regelrecht zuschauen und fühlen, wie ein Anti-Typ konstruiert werden soll, um die Rocker zu delegitimieren und ihre Poppularitäts-Ausbreitung bzw. Begleiterscheinungs-Kriminalität zurückzudrängen. Ob das so der richtige Weg für die 4. Gewalt im Rechtsstaat ist, oder diesen geradezu gefährden kann, sollen andere, bzw. jeder für sich entscheiden.





Vergleiche die Überlebens-Strategie vom Fankfurter RA Hans Scharf von Occupy
und sein aktuelles Interview im Störsender.tv von und mit Dieter Hildebrand
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=129676#129676

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Marc of Frankfurt
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Focus gegen Prostitution

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Einseitiger Artikel gegen Prostitution...
...verstanden als Geschäft der Rocker im Menschenhandel:



http://www.focus.de/politik/deutschland ... 85638.html
3 Seiten

Darin der Hells-Angel-Aussteiger und Ex-Charter-Präsident aus Kassel Ulrich Detrois, der ein Buch geschrieben hat und natürlich auch verkaufen will: "Bad Boy Uli - Wir sehen uns in der Hölle - Noch mehr wahre Geschichten von einem Deutschen Hells-Angel".

Seine Geschichten über kriminelle Machenschaften und Zwangsprostituierte Sexworker-Migrantinnen-Opfer (Osteuropäerinnen aus Ukraine, Moldawien oder Rumänien via Bukarest >> Zypern >> Türkei >> von Hells-Angels zu uns verschleppt) werden wie die Aussagen eines Kronzeugen zur Generalabrechnung im Artikel verwendet. Dennoch glaube ich es sind extreme Ausnahmen: siehe www.bit.ly/bkazahlen . Dennoch gibt es Sexworker die seine Berichte für ziemlich authentisch beurteilen.



Der Burda-Verleger ist überigens verheiratet mit der Schauspielerin und Kommissarin aus dem Tatort-Krimi "Wegwerfmädchen" gegen Menschenhandel, der vor der Jauch-Sendung ausgestrahlt wurde, wo die Menschenhandel-Prostitution-Studie aus Göttingen/LSE, wie auch schon in der Panorama-Sendung, falsch einseitig zitiert wurde:
Krimi www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=127272#127272
Studie www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=8562&start=5

Bild
groß



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Hilfe und Spenden gegen Menschenhandel sind medial sehr angesagt und können als moralisches Sauberwaschen der anerkannten Drogenhersteller genutzt werden:
25.000 Euro von Veltins-Brauerei für eine Einjahresstelle bei der ev. Mitternachtsmission gegen Menschenhandel (die übrigens für die Schließung des Dortmunder Modelprojekts "Safer-Sex drive-in Love-Boxen / Safer Straßenstrich" des kath. Vereins Kober war)...
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=130561#130561

Nachtrag: Und jetzt gibt es auch den passenden Tatort-Krimi:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=130690#130690
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 08.04.2013, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Focus gegen Prostitution

Beitrag von Zwerg »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Dennoch gibt es Sexworker die seine Berichte für ziemlich authentisch beurteilen.
Und das sollten wir in erster Linie beherzigen! Auch ich habe bereits mehrfach während meiner Tätigkeit für das Forum "Kontakte" mit diversen Motorradclubangehörigen (nicht nur Angels, aber auch), die auch als BetreiberInnen agieren, gehabt - und meine Erfahrungen waren bisweilen äußerst negativer Natur!

Daraus ist natürlich nicht eine globale Verurteilung jedes Mitgliedes eines Clubs zu konstruieren! Aber es ist für mich eindeutig, dass manche Personen den Ruf und auch die Macht (bedingt durch Überzahl und Bereitschaft Gesetze zu ignorieren) bewusst als Einschüchterung gegenüber Anderen missbrauchen! In einem Telefonat mit einem Betreiber kam wortwörtlich der Satz "Weißt Du überhaupt wer die 81er sind? Wie schnell wir Dein Leben ändern können?"

Ich hatte mehrfach Kontakt zu SexarbeiterInnen, die sich an uns wandten, da sie verunsichert waren. Nicht direkt bedroht (zumindest nicht in allen Fällen), aber hochgradig unsicher und auch verängstigt, da in ihren Augen eine latente Drohung im Raum stand, da ein Laufhaus, Club, Studio, oder auch eine Wohnung im Einflussbereich eines Motorradclubs stand! Ich persönlich halte diese Szenarien für nicht in unserem Sinne! Sexarbeit braucht keine starken Männer! Wenn es ein Umfeld gibt, wo es unumgänglich erscheint, dass man sich "beschützen" lassen muss - so sollte das Umfeld gewechselt werden.

christian