und dann war da noch... BUSHIDO UND DER CLAN

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Kasharius
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und dann war da noch... BUSHIDO UND DER CLAN

Beitrag von Kasharius »

Die Welt 19.04.13
Bushido und die Familie

Wer ist der Clan, mit dem der Rapper so eng verbandelt ist, und was wirft man ihm vor? Von Jens Anker und Michael Behrendt

Die Verstrickung Bushidos mit Teilen einer arabischen Großfamilie schlägt auch einen Tag nach der Veröffentlichung durch den "Stern" große Wellen. Die Generalvollmacht für ein Mitglied der Abou-Chaker-Familie gilt als äußerster Vertrauensbeweis zwischen den beiden Männern, die sich schon jahrelang kennen. Bushido erwähnt in seiner Autobiografie, dass die Familie ihm half, aus einem Knebelvertrag mit seiner ersten Plattenfirma – Aggro Berlin – herauszukommen. Einige Familienmitglieder sind den Ermittlern seit Jahren bekannt.

Der palästinensische Vater von insgesamt neun Kindern kam Anfang der 70er-Jahre nach Berlin und holte die Familie später nach. Die fünf jüngeren Brüder kamen in Berlin auf die Welt. Die Familie stammt aus einem Flüchtlingslager in Libanon, das Land war damals durch den Bürgerkrieg verwüstet. Die staatenlosen Palästinenser aus den Flüchtlingsdörfern erhielten in ganz Europa politisches Asyl.

Die Familie Abou Chaker, deren Nähe Bushido so intensiv sucht, gilt als eine der bekanntesten 20 bis 30 Großfamilien, die in Berlin berüchtigt sind. Die allermeisten davon leben friedlich in der Stadt. Sechs libanesisch-kurdische Familien gelten als besonders "polizeilich relevant", wie es in der Amtssprache heißt, da besonders viele bekannte Straftäter zu ihren Mitgliedern zählen. Die regionalen Schwerpunkte der Großfamilien liegen vor allem im Westteil der Stadt: Neukölln-Nord, Kreuzberg Süd-Ost, Schöneberg-Nord, Wedding und Moabit. Es sind jene Stadtteile von Berlin, die als sozial schwach gelten.

Die Berliner Kriminalpolizei hat bereits wegen des Verdachts auf zahlreiche Delikte gegen Mitglieder der Familie ermittelt, unter anderem wegen Drogen- und Menschenhandels, Erpressung und Zuhälterei. Das Magazin "Stern" zitiert einen Berliner Oberstaatsanwalt mit den Worten, die Männer agierten "im Milieu der Organisierten Kriminalität". Angehörige der Familie kontrollierten bereits große Teile der Prostitutionsszene der Kurfürstenstraße. Zudem drängten sie in das Rotlicht-Milieu an der Oranienburger Straße. Hervorhebung @Kasharius] Zudem sollen die führenden Mitglieder eine Diskothek in Friedrichshain betreiben.

Ermittler des Landeskriminalamtes hatten seit vielen Jahren Hinweise auf die Verstrickung des Sängers in die Geschäfte der berüchtigten arabischen Familie. "Es gab Berichte aus der Szene, wonach Bushido sich schon zu Beginn seiner Kariere verpflichtet haben soll, einen nicht unerheblichen Teil seiner Einkünfte an den Clan abzugeben – gewissermaßen als Schutzgeld", berichtet ein Beamter des Landeskriminalamtes.

Teilen der Familie Abou Chaker wird nachgesagt, in allen Bereichen der Organisierten Kriminalität aktiv zu sein – Ermittler sprechen von Drogen- und Waffenhandel. Schutzgelderpressung, Prostitution. Die Berliner Polizei hat sich in der Vergangenheit gegen die zum Teil "nicht zu ertragende Arroganz" der Clan-Mitglieder zur Wehr gesetzt. So war einer von ihnen immer wieder ohne Führerschein mit seinem Auto unterwegs gewesen. Daraus entstand ein Haftbefehl, der wegen der "zu erwartenden Gefährlichkeit" nachts in Berlin-Wilmersdorf von schwerbewaffneten und vermummten Beamten des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) vollstreckt wurde.

Angehörige der Familie gehören zahlreichen szenekundigen Polizeiführern nach zu den Machthabern der Organisierten Kriminalität in Berlin. "Sie stehen für Verbrechen, Gewalt und Angst", so ein frustrierter Beamter, der laut eigenen Angaben nur den "Kopf schütteln kann über das Versagen der Gesellschaft", nicht gegen die Verfilmung des Lebens Bushidos Amok zu laufen. "Schlimm genug, dass es in seinen Texten um Gewalt geht. Dass eine Sprache verwendet und gesellschaftlich geduldet wird, die man den eigenen Kindern verbietet. Nun hat sich gezeigt, was der Mann wirklich ist – nichts weiter als ein Mafiamitglied." Mitglieder der Familie waren unter anderem auch Drahtzieher und Täter des Casino-Poker-Raubes vor einigen Jahren in Berlin. Sie träten bei Straftaten immer gemeinsam auf, heißt es vom LKA.

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Michael Hartmann, kritisierte im Nachhinein das Verhalten von Unionspolitikern im vergangenen Jahr. Damals hatte der Unions-Abgeordnete Christian von Stetten Bushido als "Praktikanten" in seinem Büro geholt. "Mich hat das damals schon entsetzt", sagte Hartmann der "Welt". Ich wusste, dass sich Bushido in widerlicher Weise über Minderheiten geäußert hatte. Das Praktikum war ein schlechter PR-Gag von Unions-Politikern."

Die notariell beglaubigte und beurkundete Vollmacht an ein Familienmitglied liegt dem Magazin "Stern" nach eigenen Angaben vor. In einem abgedruckten Faksimile der mutmaßlichen Vollmacht heißt es, der Bevollmächtigte werde ermächtigt, "jede Rechtshandlung", die Bushido selbst vornehmen könnte, an seiner Stelle "mit rechtsverbindlicher Kraft" vorzunehmen. Damit hätte der Bevollmächtigte umfassende Gewalt über den gesamten Besitz und alle Belange des Rappers.

Der integrationspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Serkan Tören, hat laut "Bild"-Zeitung bereits an Verleger Herbert Burda geschrieben, damit dieser Bushido den Integrations-Bambi, den er 2011 verliehen bekam, wieder entzieht. "Ich bitte Sie eindringlich, ihm den Integrationspreis abzuerkennen", schrieb Tören. Wer "engen Kontakt" zu den "Größen der Berliner Unterwelt pflegt", sei kein Beispiel für Integration, sondern "das genaue Gegenteil davon".

Eine Sprecherin des Burda-Verlags bestätigte den Erhalt des Briefes und teilte mit: "Derzeit planen wir nicht, Bushido den Preis abzuerkennen."

http://www.welt.de/print/die_welt/vermi ... milie.html

Das mit der Übernahme der Oranienburgerstraße und dem dortigen Straßenstrich dürfte dann auch die Herren "Höllen-Engel" interessieren
:002

Kasharius grüßt :006

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Beitrag von ehemaliger User »

Aus "wohlunterrichteten Kreisen" ein Dönekes, in einem Verfahren gegen ein Clanmitglied wurden (fotografierende) Pressevertreter von anderen Clanmitgliedern bedrängt und tätlich angegriffen. Einer holte einen Eimer Wasser und kippte diesen über einen Fotografen samt Ausrüstung. Zwei Justizbeamte standen ungerührt daneben, offenbar nach dem Motto der 3 Affen ....

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Beitrag von Kasharius »

@"ehemaliger User"

ich hatte es auch mal in einer familienrechtlichen Angelegenheit (Kindesentzug von Berlin nach Westdeutschland) mit solchen Leutchen zu tun; Sie die Kindsmutter hatte um eigene Forderungen durchzusetzen, den gemeinsamen Sohn zu Verwandten geschafft. Am Tage der Verhandlung trafen beide Familien aufeinander, handelten auf dem Flur die Details aus und diktierten dann uns, den Anwälten den Vergleich quasi in die Akte; wir waren nur Statisten...

So kann es gehn


Kasharius grüßt :002