How to treat sexworkers

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?
ehemaliger_User
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How to treat sexworkers

Beitrag von ehemaliger_User »

Könnten wir daraus eine Postkarte machen? Einen allgemeinen Text für Werbung/Internetseiten?

http://oliveseraphim.wordpress.com/2013 ... r-clients/

How to Treat Sex Workers: A Guide for Clients

Posted on June 27, 2013 by oliveseraphim

I've been doing full service sex work on and off for two years. In that time I have come across some of the loveliest clients one could hope for. I've also had some rather terrible ones. In light of this, I've decided to write up a basic guide on how to treat sex workers as a client. I am a full service sex worker and haven’t done any other kind of work but I will try to incorporate as much as I can to other forms of sex work and make this as general as I can.
  1. Turn Up With Money
  2. Personal Hygiene
  3. If you are getting a private dance, wear jeans or some form of thick pants.
  4. Tip
  5. Read
  6. Don't ask for discounts or freebies
  7. Don't ask us out
  8. Don't ask for photos
  9. Be Respectful and Respect our Boundaries
  10. Don't keep asking us if we're enjoying it
  11. Don't Push Time
  12. Don't ask for natural services
  13. Don't offer drugs as payment
  14. Don't send us dick pics
  15. Don't rock up with an STI and expect a service
  16. Don't complain about the prices
  17. Be Punctual
  18. Don't text if you don’t want a reply
  19. Communication is Key
  20. Don't ask for our personal details
  21. Don't take up a huge amount of time discussing details before a booking
  22. In General, treat us with respect and appreciate that this is our livelihood.
Der Erospark in Sindelfingen hat folgende "Verhaltensregeln" aushängen:
Wie verhält man sich im Bordell richtig? Hier haben wir einige Regeln für Dich zusammengestellt. Es ist sehr hilfreich sich an diese Regeln zu halten. Der nächste Besuch in Deinem Lieblingsbordell Erospark wird dadurch noch schöner.

Hier die TOP TEN, mit Sachen die die Mädels zuverlässig nerven werden:
  1. Warum verkaufst Du Dich eigentlich hier, hast Du keinen anderen Arbeitsplatz gefunden?
  2. Kann ich Dich privat treffen und wo wohnst Du eigentlich?
  3. Jegliche Anstrengungen das Mädel zu einer anderen Arbeit zu überreden. Rede lieber über Dich und was Du so tust.
  4. Zu lange Fingernägel und dazu noch Trauerränder darunter!
  5. Ungewaschener Körper und schwitzende Genitalien.
  6. Schaben und kratzen oder zu dolles anfassen an den inneren Schamlippen oder auch außen. Das ganze evtl. noch mit Fingernägeln, und ohne die Frage zu stellen ob das in Ordnung geht (Was es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht ist!) Vor dem Anfassen bitte fragen!!!
  7. Anfangen zu verhandeln ob's auch ohne Gummi also ohne Safer Sex geht. DAS GEHT GARNICHT!!!
  8. Rumlügen, dass es andere Mädels auch ohne Gummi machen.
  9. Gestank aus dem Mund.
  10. Naja und dann legst Du Dich auf dem Rücken, legst die Arme nach hinten und stellst Dich tot. Du reagierst nicht auf das Tun des Mädchens. Gerade unerfahrene Mädchen wirst Du hiermit an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringen. Falls Du aber doch zu den regungslosen Genießern gehörst, dann teile dies bitte der Dame vorher mit, damit sie nicht der Meinung ist, hier komplett alles falsch zu machen.

Und jetzt verraten wir Dir noch wie Du ein gern gesehener Gast bei den Mädels wirst: :
  • Vor dem Besuch im Bordell solltest Du Dich und besonders Deinen kleinen Freund gründlich und ausgiebig mit Seife etc. waschen. Besonders die Verwendung von Mundwasser und Zahnpasta zur Pflege Deiner Zähne ist angebracht.
  • Die Dame Deiner Wahl solltest Du nicht über persönliche Dinge ausfragen. Die meisten werden ohnehin nicht die Wahrheit sagen, um sich selbst zu schützen. Oder denkst Du im Ernst, dass viele der Mädchen französische Vornamen haben?
  • Du solltest dem Mädchen zeigen, dass Du nicht nur Ihre Dienste in Anspruch nimmst, sondern sie auch respektierst. Das könntest Du zum Beispiel, indem Du auch mal den aktiven Part übernimmst. Du solltest die Dame aber vorher fragen, bevor Du "drauflos rubbelst".
  • Vor allem solltest Du ehrlich sein, wenn Du gefragt wirst, was Dir gefällt. Manche Mädels die neu im Gewerbe sind wissen sonst nicht, ob sie das Richtige tun. Wenn sie also fragt, "Was möchtest Du?" Sage es. Bitte nicht antworten: "Das überlasse ich ganz Dir", wenn Du das Mädchen das erste Mal besuchst. In diesem Fall wäre es besser, zu fragen, was dem Mädchen gefällt.
  • Schneide Dir die Fingernägel so kurz wie möglich! Und wenn Du möchtest, dass Dich die Dame besonders gut behandelt, dann gib auch mal ein paar Euro Trinkgeld. Mache ihr Komplimente. Wenn Du alle diese Punkte beherzigst, dann bist Du ein gern gesehener Gast und wirst Vorzüge genießen, die anderen Freiern
Dein Erospark Team

Und noch eine Postkartenaktion aus 2006:
Fairplay - damit es kein Eigentor wird.

Sex mit Prostituierten wird Dir mehr Freude und Spaß bereiten, wenn Du die folgenden Empfehlungen beachtest:
  1. Höflichkeit, Respekt und ein sauberes Äußeres öffnen Dir jede Tür. Und nicht nur die.
  2. Alkohol nimmt Dir zwar Deine Hemmung, gefährdet aber auch Dein Stehvermögen. Deshalb weniger kommt wirklich besser.
  3. Ein Mann steht zu seinem Wort. Führe klare Verhandlungen und halte Dich an Deine Verabredungen und Preisabsprachen. Das erspart Dir Enttäuschungen.
  4. Nein heißt Nein. Zungenküsse zum Beispiel sind meistens nicht erwünscht. Jedes Geschäft hat seine Grenze.
  5. Gummi oder Gummi - Du hast die Wahl. Schwarz, grün oder blau, Erdbeergeschmack, oder genoppt - ganz egal. Nur ohne ist völlig daneben.
  6. Bei Verdacht auf Zwang oder Gewalt - was tun? Spiel nicht den Helden. Wende Dich an eine Beratungsstelle.
  7. Geschäft ist Geschäft. Und dass hat mit Liebe nicht zu tun - auch wenn es noch so schön war. Also bleib cool und auf dem Teppich.
  8. Leistungsdruck braucht kein Mann. Manchmal klappt's eben nicht. Macht nichts. Entspann Dich oder versuch's vielleicht bei einer anderen Adresse.
  9. Hier gibt es keine Geld-zurück-Garantie. Wenn Du unzufrieden bist, sprich es an. Sei clever und bleib gelassen. Verlange auf keinen Fall Dein Geld zurück.
  10. Nachbarn schätzen ihren Schlaf und sind nicht wirklich an Deinen sexuellen Erfahrungen interessiert. Ehrlich.
Angelehnt an die zehn Regeln für einen angenehmen Besuch bei einer Prostituierten, erstellt von der Holländischen Freiergruppe "Stiching Man en Prostitutie".
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

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Svea
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Beitrag von Svea »

Seuftz, leider ist Papier geduldig....

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Marc of Frankfurt
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Wir müssen Kampagnenfähig werden

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke für diese Sammlung.


Solche Tipps oder Listen sind so etwas wie Standards oder ungeschriebene Gesetze in Sexarbeit & Paysexkonsum.


Sie sind auch Teil von sog. "Hausregeln" wie wir sie gerade beim Thema Flatrate diskutieren, weil sie dort dazu beitragen können, dass eben nicht die unterstellte Ausbeutung stattfindet.

Es gehört zu den Fürsorgepflichten des Betreibers von Prostitutionsstätten solche Kommunikation zu leisten. In Bayern werden Betreiber gesetzlich gezwungen die Kondom-Regeln auszuhängen www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=22584#22584 . Dass Führsorge aber auch gründlich schief gehen kann zeigt der Fall der Flitner-Freier-Fotos im Paradise Stuttgart.

Abgesehen davon, finde ich es wirkungsvoller und signalhaft-emanzipativer, wenn die Ansprache an Kunden nicht in der Person eines paternalistischen Betreibers formuliert sind (Erospark Sindelfingen), sondern in der Person einer Rollenmodell-Sexarbeiter_in (Olive Seraphim's Blog).

Sozialberatungsstellen für Prostituierte haben diese Regeln auch für sich erkannt als einen Kanal um Öffentlichkeitsarbeit zu leisten (Freierarbeit). Dabei nutzen sie das oft beklagte Vakuum an Sexarbeiterinnen-Interessen-Selbstvertretung und sprechen dann für und an Stelle von Sexarbeiter_innen, weil sie einfach die besseren institutionalisierten Ressourcen haben (Büros, feste Stellen, Etat für Öffentlichkeitsarbeit und zum Plakate drucken...).

Auch in der schwierig verlaufenden Debatte um Bordellkonzessionierungen treten solche Listen auf (Regeln für gute Arbeitsbedingungen). Letztlich hat auch der Staat/die Politik z.B. im Rahmen von STI/HIV-Prävention solche Regeln zu kommunizieren und auf den Bereich "Safer Sexwork" auszudehnen (Kampagnen gegen Ausgrenzung und Stigmatisierung und pro Safer-Sex d.h. Kondomanwendung und auch bezüglich Akzeptanz von HIV+, Sexworkern, Migrantinnen...).

Die Plakate und Medienarbeit der finanziell recht gut ausgestatteten AIDS-Hilfen kann uns da als Vorbild und Inspiration dienen.





Die Fair-Play Regeln als Postkarte gibts bei
www.freierSein.de

Ein Projekt von Christiane Howe und Fachberatungsstellen anläßlich der Fußball WM 2006. Damals entwickelt in Frankfurt. Jetzt an der TU in Berlin. Sie hat sich auch mal stark eingesetz für eine bundesdeutsche Akzeptanzkampagne mit Aufklärungstexten und Plakaten hergestellt von pro bono arbeitenden professionellen Werbeagenturen. Das ist damals eingeschlafen weil...

Da müssen wir wieder anknüpfen. Z.B. Designstudenten gewinnen uns mit Layouts oder Videoproduktionen zu unterstützen. Leider haben wir in der stigmatisierten Prostitution kaum ein Umfeld aktiver Leute die creativ tätig sind. Es gibt nur die bekannte kleine Gruppe von Aktivisten und dafür umso mehr Leute die Prostitution nur für eigenen Geschäftserfolg oder Lustgewinn egoistisch ausnutzen. Das ist das gewissermaßen das Prinzip und die derzeitige gesellschaftliche Lage von Prostitution.





Hier sind ein paar Tools für Meme-Postcards
verlinkt in unserem Fachthema Bildbearbeitung:

http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 814#113814





Als Trost: Gute Sexworker lernen solche Listen eh schnell durch einmaliges Abschauen und können sie dann in ihrer verbalen und non-verbalen(!) Kommunikation bei der Arbeit mit Kunden leicht abrufen und jederzeit unmißverständlich rüber bringen...

(Solange sie sexuell stark und wirtschaftlich erfolgreich sind und ein geschütztes Umfeld für sich gefunden haben/aufgebaut haben...)

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Snickerman
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Beitrag von Snickerman »

Die erwähnten Regeln halte ich für selbstverständlich und muss mich wundern, wie dann so wohl manche Männer rüberkommen...
Mein einziger Schwachpunkt wären meine Fingernägel, die trage ich gerne etwas länger- aber okay, wenn ich (nach vielen Jahren) wieder mal zu Sexworkerinnen gehe, lässt sich das machen,
persönliche Hygiene ist sowieso Pflicht, ich bin ein Schwergewicht und schwitze ohnehin leicht.
Natürlich will ich den bestmöglichen Eindruck hinterlassen.

Daneben wäre aber auch ein Aushang/Flyer für die Freier wünschenswert: "Deine Rechte" (als Kombi: "Deine Rechte - Deine Pflichten") wie z.B.: "Nachträgliches Kobern trotz vorher fest vereinbarter und bezahlter Leistungen ist nicht okay..."
"Bei berechtigten Beschwerden (Beleidigungen z.B.) bitte an ... wenden- wir hören beide Seiten an...."

So sollten Freier wie Sexworker eine größere Sicherheit haben und man(n) kann sich entsprechend entspannen.

Manche Unarten wie im Hintergrund laufendes Fernsehn oder ständiges Kaugummikauen haben mich in meiner "aktiven Zeit" ziemlich genervt,
aber ich habe mich nur selten getraut, was zu sagen...
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!