Hier könnt Ihr Eure Erlebnisse und Eure Gedanken zum Thema "Sexarbeit mit behinderten Kunden" aber auch "behinderte SexarbeiterInnen" posten, oder Anregungen holen, wie man mit dem sicherlich sensiblen Themen umgehen kann bzw. soll.
Natascha hat geschrieben:Und warum tust Du jetzt nichts Christian? Hats Dir die Sprache verschlagen, oder ist es etwas normales für dich, dass ein Mann auf eine Frau losgeht????
boääää.... du bist ja soooooo arm..... huch, hiiiilfe !!!
Natascha hat geschrieben:Und warum tust Du jetzt nichts Christian? Hats Dir die Sprache verschlagen, oder ist es etwas normales für dich, dass ein Mann auf eine Frau losgeht????
Liebe Natascha!
Auch wenn es für Dich nicht glaublich ist, verbringe ich nicht 100 Prozent meiner Zeit auf sexworker.at - ich habe gerade ein Telefonat mit meiner Freundin geführt und deshalb nicht gleich geantwortet.
Wie ich bereits vor wenigen Minuten per Mail geschrieben habe: Das Wort Dumpfbacke ist kein Vergleich mit "Trottel oder Drogensüchtig" bzw. "schlechte Mutter"
Außerdem kann ich aus der Abkürzung DB nicht entnehmen, was damit denn wirklich gemeint ist. Aber auch diese Diskussion finde ich entbehrlich und vor Allem "OFF TOPIC"
Ich werde aber auf alle Fälle die anderen Moderatoren dazu befragen.
Solltest Du mit meiner Art der Führung des Forums nicht einverstanden sein, so kannst Du gerne im geschlossenen Bereich "sexworker only" meine Ablöse fordern. Sollte diesem Wunsch jedoch nicht entsprochen werden, wirst Du damit leben müssen, oder dem Forum fern bleiben. An mir soll es nicht liegen! Diesen Entscheid fällst Du ganz allein.
Lasst uns mal wieder zurück zum Thema kommen – Behinderte und SW.
Ich kenne SW, die sich auf Behinderte und sozial schwierige Menschen spezialisiert haben.
Ich kenne auch SW, die es als eine Mitleidstat betrachten, Behinderte zu bedienen und es nicht aus Mitleid heraus tun wollen.
Darum geht’s mir aber jetzt nicht. Mir geht’s auch nicht um Behinderte im juristischen Sinne, sondern um die Vielfalt von Kundenkörpern, denen SW begegnen.
An einem Ende ist da der athletische sonnengebräunte Traummann, dann kommen alle möglichen ‚Normalkörper’, und dann kommen alle die ‚unattraktiven’, hässlichen Männer, fettleibig, mager, mit einem Bein, gelähmt, schwachsinnig…
(Bitte entschuldigt meine sehr direkte Ausdruckweise. Es geht mir nicht darum jemanden zu verunglimpfen, bloss etwas zu verdeutlichen)
Begegnen SW nicht täglich den verschiedensten Männer, und was eine Behinderung ausmacht, scheint mir doch nicht so eindeutig zu sein. Es scheint mir auch nicht so eindeutig zu sein, welche Körper attraktiv sind.
Einige Männer sind sexuell sicherlich attraktiv für euch SW. Die Mehrzahl bedient ihr wahrscheinlich professionel.
Wie geht ihr mit Männern um, die ihr privat ablehnen würdet?
Im Moment rede ich nur von körperlichen Merkmalen. Und es ist ja so, dass Männer mit ‚unattraktiven’ Korpern z.T. sehr schlechte Chancen auf dem freien Markt haben.
Die geistigen und emotionellen Fähigkeiten lasse ich jetzt mal aus meiner Frage raus. Wohlwissend, dass ein gelungenes Zusammensein sehr davon abhängt.
hallo jayR,
die ausübung meines berufes bleibt die gleiche, ob ich ihn privat ablehnen würde oder nicht, das ist für mich als sw kein kriterium, das meine arbeitsweise ändert. ich unterscheide wohl in der arbeitsweise, wenn ich denke, dass ein kunde hinterher ein längeres gespräch braucht, oder wenn wir uns über etwas unterhalten, was mich wirklich interessiert. ich mache ich es, unabhängig von sympathie, sondern von meinem gegenüber.
(mein gott, wie bin ich nett. *g*)
vielleicht sollte ich es eher im thema "wie sollte es sein" posten, aber zumindest sind das meine grundregeln, an denen ich mich orientiere.
körperliche attraktivität, sympathie, behinderung spielen für mich keine größere rolle als in meinem anderen beruf. sicher beeinflusst es, aber "die mehrzahl bediene ich professionell".
lieben gruß von annainga
Liebesdienerin Ellen: "Behinderte sind einfühlsam und zärtlich"
Auch Behinderte brauchen Sex. Doch da gibt es körperliche, seelische und gesellschaftliche Hürden. Diese abzubauen ist der in Karlsruhe arbeitenden Prostituierten Ellen K. (Name geändert) gelungen. Sie hat sich auf behinderte Männer spezialisiert - und eine neue Dimension der Zärtlichkeit und Dankbarkeit erfahren. OnlineReports-Mitarbeiter Roland Wittgruber hat Ellen K. interviewt.
OnlineReports: Ellen, warum bist Du Prostituierte?
Ellen: Das ist eine längere Geschichte, die - allen Klischees zum Trotz - nichts mit einem persönlichen Abrutschen oder einem “Auf-die-schiefe-Bahn-geraten” zu tun hat. Nachdem ich 1989 das Abitur gemacht und mit dem Studium begonnen hatte, bot sich mir durch eine Freundin die Gelegenheit, auf diesem Weg etwas dazu zu verdienen. Andere gehen als Bedienung in Kneipen jobben – ich habe eben diesen Job gewählt. Das hat sich in eine Richtung entwickelt, die zunächst nicht abzusehen war: Das Metier oder die Szene hat mich regelrecht aufgesaugt – und für das Studium war irgendwann keine Zeit mehr. So bin ich in diesem Beruf geblieben.
OnlineReports: Welches Studium hattest du denn begonnen?
Ellen: Medizin.
OnlineReports: Ach ja?
Ellen: Ich kann mir gut vorstellen, dass du das jetzt richtig lustig findest. Aber im Ernst, ich habe mit Interesse und Einsatz studiert; die Materie hat mir sehr viel Freude bereitet. Dies ist jetzt ohne Bedauern und Reue gesagt: Ich hätte das Studium gerne beendet. Aber es hat sich alles ganz anders entwickelt. Ob richtig oder falsch – mein Leben hat seinen Lauf als Prostituierte genommen. Ich kann damit umgehen und fühle mich auf keinen Fall unwohl dabei.
“Am Anfang empfand ich Mitleid, weil meine Kolleginnen so mies mit ihm umgingen.“
OnlineReports: Mittlerweile bist du zehn Jahre im Metier. Seit vier Jahren hast du aber nur mehr Behinderte als Kunden – weshalb?
Ellen: In den zehn Berufsjahren habe ich alle Bereiche der Prostitution durchgemacht. Da war von der Strasse bis zum edlen Begleitservice alles dabei. Die Arbeit mit Behinderten hat sich am Anfang mehr oder weniger durch Zufall ergeben. Damals habe ich auf der Strasse gearbeitet, allerdings in einer anderen Stadt. Ein junger Mann, so Mitte zwanzig, schwer gehbehindert , hat sich um die Aufmerksamkeit meiner Kolleginnen bemüht - und eine Abfuhr nach der anderen kassiert. Mehr noch, er wurde verhöhnt, wurde beschimpft. Fast schon resignierend, landete er schliesslich bei mir. Er schaute mich mit wundervollen blauen Augen an. Er hatte ein sehr schönes Gesicht, doch an seinem Körper war wohl so gut wie kein Knochen an der Stelle, wo er eigentlich hingehörte ...
OnlineReports: ... und dann hast Du Mitleid empfunden.
Ellen: Ja, am Anfang empfand ich Mitleid. Nicht wegen seiner Behinderung, sondern weil meine Kolleginnen so mies mit ihm umgegangen waren. Ich schämte mich für sie. Ich habe ihn mitgenommen, und ich muss sagen, obwohl es schon lange her ist - ich erinnere mich noch gut an ihn: Er war einer der einfühlsamsten, zärtlichsten und auch potentesten Männer, mit denen ich je Kontakt hatte. Für mich als erfahrene Prostituierte war das eine neue Situation, weil mir zum ersten Mal vermittelt wurde, nicht einfach nur benutzt zu werden, sondern eine Leistung zu erbringen, die den anderen regelrecht glücklich macht. Eine Erfahrung, die ich zuvor nie gemacht hatte.
OnlineReports: Zu deinen Kunden gehören Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. Darunter auch Rollstuhlfahrer: Kannst du sie zum Orgasmus bringen?
Ellen: Besteht denn Sexualität einzig und allein aus Orgasmus? Auch diesbezüglich habe ich seit der Arbeit mit Behinderten die Erfahrung gemacht, dass oftmals aus einer Eingeschränktheit heraus andere Empfindungen eine viel höhere Wertigkeit haben können: Die reine Körperlichkeit, die Haut des Anderen zu spüren, den Duft des anderen Körpers zu atmen, in sich aufzusaugen, die Sehnsucht nach Zärtlichkeit zu stillen – eben Sinnlichkeit pur. Ob alle meine Kunden einen Orgasmus im landläufigen Sinn erleben, weiss ich wirklich nicht; doch ich bin felsenfest sicher: Sie geniessen die Zeit bei mir.
“Meine behinderten Kunden wollen in jeder Hinsicht, eben auch der sexuellen, ganz normal behandelt werden.“
OnlineReports: Hast du bei deiner Arbeit jemals Abstossung oder gar Ekel empfunden?
Ellen: Früher, als ich noch auf der Strasse gearbeitet habe, sogar sehr häufig. Die Kunden kamen mit sehr ausgefallenen und geschmacklosen Wünschen zu mir. Die Vorstellung, für Geld alles verlangen und bekommen zu können, was sie sich ausdenken, ist weit verbreitet. Meine behinderten Kunden sind ganz anders; sie sind durch die Bank weg alle von einer fast unschuldigen Ehrlichkeit. Sie wollen einfach nur Zuwendung, Zärtlichkeit und in jeder Hinsicht, eben auch der sexuellen, ganz normal behandelt werden.
OnlineReports: Behinderte haben oft wenig Geld. Hast du da manchmal ein schlechtes Gewissen, ihnen einen doch recht hohen Betrag für deine Dienstleistung abzunehmen?
Ellen: Nein, ein schlechtes Gewissen habe ich auf gar keinen Fall. Ich biete eine Dienstleistung an, die von meinen Kunden als Luxus gewertet wird. Es bleibt die eigene Entscheidung eines jeden, ob er es sich leisten will und kann. Natürlich höre ich hin und wieder, dass manch einer gerne öfter kommen würde, es sich jedoch nicht leisten kann. Abgezockt ist sich allerdings bis jetzt noch keiner vorgekommen. Zumindest habe ich in dieser Hinsicht noch nichts gehört.
OnlineReports: Wie viele Kunden hast du am Tag?
Ellen: Das ist ganz unterschiedlich; im Durchschnitt drei bis vier. Es sind auch Tage dazwischen, an denen niemand kommt. Ich steuere das bewusst, damit ich zwischendurch Zeit für mich habe.
“Ich könnte mir vorstellen, mich in einen Behinderten zu verlieben und mit ihm eine Lebensgemeinschaft einzugehen.“
OnlineReports: Wieviel Zeit nimmst du dir für einen Kunden?
Ellen: Meistens ein bis zwei Stunden; das ist vergleichsweise lang, weil ich mir sehr viel Zeit nehme eine angenehme Atmosphäre und Stimmung zu schaffen. Es soll ein Erlebnis der besonderen Art werden. Eine Interaktion, die durchaus etwas mit Glücksempfinden zu tun hat.
OnlineReports: Ist es schon einmal vorgekommen, dass sich ein Kunde in dich verliebt hat?
Ellen: Oh ja, ich habe schon Heiratsanträge bekommen. Bislang habe ich es immer geschafft, das Ganze zu regeln, bevor sich eine emotionale Tragödie daraus entwickelte.
OnlineReports: Wie verhältst du dich in solchen Situationen?
Ellen: Ganz einfach, ich antworte mit der gleichen Ehrlichkeit, die ich selbst erwarte; zu einer Liebesbeziehung gehören zwei und natürlich ist eine nicht erwiderte Liebe sehr schmerzhaft – aber das sind Situationen, durch die wohl jeder im Leben irgendwann einmal hindurch muss, gleichgültig ob behindert oder nicht.
OnlineReports: Könntest du dir eine Beziehung mit einem Behinderten vorstellen?
Ellen: Eine feste Beziehung ist, so wie mein Leben momentan abläuft, sowieso nicht vorstellbar – mit wem auch immer. Das kann ich niemandem zumuten, das würde wohl niemand mitmachen. Wenn ich diesen Job einmal nicht mehr ausübe, könnte ich mir sehr gut vorstellen, mich in einen Behinderten zu verlieben und mit ihm eine Lebenspartnerschaft einzugehen.
OnlineReports: Welche Vorstellungen hast du von deinem zukünftigen Leben?
Ellen: Das ist jetzt die schwierigste Frage von allen. Ich weiss es nicht. Ganz bestimmt werde ich diesen Beruf nicht bis ins Rentenalter ausüben – das kann und will ich nicht. Irgendwann muss Schluss sein, denn man beginnt selbst an dem zu erkranken, wobei man seinen Kunden eigentlich helfen will: Man wird selbst einsam und vermisst Zuwendung. Aber soweit ist es noch nicht. Irgendwann werde ich mein Leben komplett umkrempeln und in eine neue Richtung lenken.
Ich hatte viele Jahre nicht mit behinderten Menschen zu tun. Irgendwie kam dieses Thema in meinem Leben nie vor und ich machte mir wohl auch deswegen nie Gedanken darüber.
Gut - Sex mit alten Menschen...- ja, das war ein Thema. Da war ich immer sehr glücklich gewesen, mit dem Job die Möglichkeit bekommen zu haben, Grundlegendes zu erkennen und zu "erfühlen". Aber Behinderte?!
Berührungsängste; Angst, sich blöd anzustellen; Angst, weh zu tun; Angst, Fehler zu machen; Angst, offen zu Unwissenheit und tausenden Fragen zu stehen;...
Ich denke, Fußgänger sind oft einfach völlig verunsichert. Man kann nicht erkennen, dass auch Rollis unsicher sind. Keine Ahnung – vielleicht sind wir ALLE unsicher in heutigen Zeiten, wo so sehr nach Perfektion, Gesundheit, Jugend, Stärke, Souveränität und Belastbarkeit geschrien wird. Aber wem ist es möglich, ohne Denkanstoß auch die Angst des Gegenübers zu erkennen, wo man doch so sehr mit den eigenen Ängsten und Hemmungen beschäftigt ist? Wie einfach könnte es sein, wenn es ginge wie in der Algebra und man könnte das Eine gegen das Andere einfach „aufheben“.....
Nun gut - und dann kam "Tag X". Mich schrieb vor Jahren ein Rollifahrer an.
Nein, es kam nicht zu einem Treffen, aber innerhalb 3 Jahren hatten wir uns oft geschrieben. Ich dachte mir, er wird mit seiner kleinen Rente keinen Hausbesuch zahlen können; vielleicht geht es ihm gar nicht um Sex; ich war unsicher, wie er denn wohl überhaupt Sex hat?! Er ist gelähmt ab dem Hals...
Mir hatte unser Mailkontakt derart gut getan und gefallen, dass ich irgendwann meine „Arbeitsprinzipien“ über Bord geworfen habe und mich einfach auf einen Kaffee mit ihm bei ihm Zuhause getroffen hab....
Ich hab mich verliebt... – einfach so.
Und ich kann auf einmal erkennen, wie unsinnig diese ganzen Hemmungen und Ängste sind. Aber auch, wie viele davon ein behinderter Mensch mit sich rumträgt. Niemals hätte ich befürchtet oder erwartet, dass sich Menschen für so viele, eigentlich völlig normale, menschliche Dinge schämen oder mit Hemmungen herumschlagen. Nie hätte ich befürchtet, dass sie solche Erfahrungen machen müssen.
Nein, man wird als Fußgänger wohl nie FÜHLEN können, wie ein Gehandicapter.
Aber ich glaube, es ist verdammt viel Wahres dran, wenn ein „Behinderter“ sagt, er sei nicht behindert – er WIRD behindert.....
Ich wünsche mir für mich selbst und alle anderen, dass wir immer wieder Momente im Leben geschenkt bekommen, die uns anregen, innezuhalten und unsere Meinung zu überdenken. Ich bin dankbar für diese Chancen und nutze sie, um diese hier mehrfach erwähnte „Professionalität“ in das zu wandeln, was Menschen oft wirklich brauchen – Wärme, Zuversicht und vielleicht auch Liebe. Für den Moment..... Wenn man genau hinsieht, gibt es tatsächlich an jedem Menschen (auch an den weniger schönen; weniger jugendlichen; weniger perfekten; ...) irgend etwas, das liebenswert ist.
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
Hallo Jenny!
als mensch der beide seiten nur zu gut kennt, möchte ich mich für deinen beitrag einfach nur bedanken!
viele behinderte menschen würden sich einfach nur freuen deine zeilen zu lesen
ich finde deinen beitrag auch sehr schön zu lesen! deine berührungsängste kann ich nachvollziehen. auch die unsicherheit. ich glaube auch, dass wir alle viel mit unsicherheit, schwächen..... zu kämpfen haben.
die wenigen kontakte, die ich mit menschen mit handycap hatte, waren außergewöhnlich.
der ungewöhnlich kreative umgang mit alltagsproblemen hat mich fasziniert bei mike. er ist taubstumm und anstatt einer klingel hat er ein licht, das an und ausgeht. seine katze miaut nicht so wie meine, wenn sie was will, sondern arbeitet viel mehr mit ihren krallen!
den kontakt zu mir musste er sehr ausgiebig über sms vorbereiten, denn ich dachte zuerst, ich würde verarscht. (merkwürdige sprache, grammatik, satzstellung).
über sms mache ich grundsätzlich keine termine aus, aber hier sieht man mal wieder, dass man grundsätze auch schon mal mißachten muss.
als ich den ersten termin bei ihm hatte, war ich nervöser als er. wir "unterhielten" uns über einen block miteinander, er musste einen zweiten block und stift holen, weil unser interessantes "gespräch" so schnell wurde.
er hat eine unglaubliche stärke, mit problemen durch seine taubstummheit bedingt, kreativ, umzugehen.
das imponiert mir sehr und bringt mir persönlich einiges an denkanstößen!
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich diese beiden Links nur überflogen habe..... - zum Glück bin ich Heute noch einmal drüber gestolpert. Sollte vielleicht noch Jemand die Artikel nicht gelesen haben, bitte tut es! Besonders der zweite Beitrag hat mich zutiefst berührt. Danke Morpheus (und Danke Sina!)
Ja, das ging mir seinerzeit, als ich diese Artikel in einem anderen Forum entdeckt hatte, genau so.
Ich hatte seinerzeit begonnen, für meinen Blog nach möglichst vielen Plattformen und Informationsquellen; Erlebnisberichten und anderem zu suchen. Ich wollte eine möglichst informative Plattform schaffen, auf der man nicht erst den Werbemüll und die toten Plattformen aussortieren muß, wie wenn man googelt....
Ich denke, ich habe schon vieles beisammen - vorwiegend für Handicap, aber auch andere Themen wie Mißbrauch oder häusliche Gewalt. Wir sind in unserem Job mit so vielen "Tabuthemen" konfrontiert, daß ich keine Lust hatte, weiterhin so zu tun, als gäbe es sie nicht.
Prostitution ist ohnehin schon ein "Eckbereich" unserer Gesellschaft - was ist also zu verlieren, innerhalb dieser Ecke auch die anderen Ecken anzusprechen und dazu zu stehen?!
ok - was ich eigentlich sagen wollte
Ich freue mich, noch weitere Einträge machen zu können über "Frauen, die ernsthaft und wirklich mit der Thematik Handicap einlassen mögen und Termine anbieten", speziell zu Handicap und auch wer Plattformen kennt zu "Tabu-Themen" - ich würde mich über PNs freuen.
Sorry, ich hoffe, das ist nun nicht zu sehr "off-topic". Aber manchmal würd ich draußen gern die Leute schütteln, was sie ewig über ihre Nachbarn tratschen, anstatt sich um Wichtigeres zu kümmern.....Es wird Zeit, daß manche Tabuthemen zum Gesprächsthema werden....
Liebe Grüße, Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
Ich möchte auch noch einen Beitrag von Jeanne veröffentlichen, die freundlicher Weise ihre Zustimmung dazu erteilt hat. Danke Jeanne!
Und er, ich nenn ihn jetzt einfach mal Tom..
Tom wird nie einen Bericht schreiben über mich...
Tom hat den Intellekt eines 9-jährigen...
im Körper eines Mannes!
Ich kenne Tom mittlerweile schon fast zwei Jahre. Ja, Tom und ich verstehen uns gut. Naja, eben so, wie sich eine erwachsene Frau mit einem 9-jährigen Jungen versteht...
aber da wäre auch das Thema Erotik...
Tom hat die Bedürfnisse eines Mannes, irgendwie, auf gewisse Art und Weise.
Kennengelernt habe ich ihn über die Buchung einer Agentur, für die ich tätig war.
Tom war vorher auch nicht untätig...er sorgte wohl für die "Erheiterung und die Füllung des Geldbeutels einiger nicht so netter Damen in gewissen Etablissements.
Gebucht wurde ich nicht von Tom (wie auch?), sondern von seiner Betreuerin, die sich nach einigen Diskussionen bzgl. des Honorars dann schlußendlich auf meine Variante der "Freude für Tom" einließ.
Ich war unruhig vor dieser Verabredung, ich war nervös, ich machte mir mindestens 1000 und 1 Gedanken...
Und dann klingelte es, ich öffnete die Tür und Tom wurde mir von einem Betreuer "übergeben". Derselbe verschwand mit den Worten "bis gleich". Ich murmelte.."ja - bis später"... Tom duftete, nach frischgeduscht, nach Junge, nach Mann..After-Shave...mhh männlich aber vermischt mit ..tja...irgendwie rein, unschuldig..
Ich war irritiert und fragte mich: "Jeanne, was tust Du da?" Und dann war ich eigentlich schon soweit, mich auf die Suche nach seinem Betreuer zu machen..
Doch dann schaute ich in Toms Augen und die funkelten und strahlten ...und ich warf alle Vorurteile (und die hatte ich !!!) über Bord..
Ich zog Tom den Pullover aus, er bestand darauf, die Schuhe auszuziehen, aber nur um die Socken und die Hose loszuwerden, dann Schuhe wieder an.
"Ok...Tom..vielleicht Musik? "
"Ja, mag ich..."
"Tom, kennst Du Pink Floyd - Wish you were here?" (Jeanne, blöde Frage)
"Oh kenn ich nicht, aber ich mag Dark side of the moon, übe ich immer auf meinem Klavier".
Ich bin noch mehr irritiert...
Er mag meine Beine, er kennt keinen Zungenkuss, er weiß mit Sicherheit nicht, was Französisch ist -mit oder ohne- , und GV...hhhm ich bin irritiert..
Tom will meine Knie küssen..
"Bitte, Jeanne, darf ich da küssen?"
"Meine Knie küssen, Tom, ja..klar..!"
Du hast so schöne Knie, aber deine Beine, wo sind die Haare...fallen die dir da aus?
Ich ???
Nein Tom, ich rasiere mich, so wie du deinen Bart.
Tom fragt: "Bart ?"
und küsst meine Knie und Pink Floyd läuft im CD-Player und er fragt: "Jeanne, was heißt -wish you where here-"..?
Ich bin irritiert..übersetze ihm den Text, Tom küsst meine Knie...und plötzlich geht es ihm rundum gut.
Ich freu mich, Tom freut sich....
naja, der Pfleger freut sich nicht wirklich...dachte er doch, dass Tom in 10 Minuten wieder vor der Tür steht. Er macht Klingelterror, ich mach mir Gedanken..ziehe Tom die Schuhe aus, damit ich ihn wieder anziehen kann..und nachdem wir beide wieder "gesellschaftsfähig sind", öffne ich die Tür ..Tom stürzt auf seinen Betreuer zu und sagt.."ich kann jetzt englisch".
Ich bin irritiert...
Ich habe Tom mittlerweile oft getroffen, er will unbedingt, dass ich seine "Freundin" kennenlerne. "Jeanne, die Rita mag auch Knie"
Naja..ich überzeug ihn immer wieder sanft, dass Rita wohl nicht meine Knie möchte und - ja - mittlerweile telefoniere ich auch mit ihm..
Und er, er vereinbart ein Date jetzt so lässig wie ein Escort-Profi-Bucher
"Jeanne, ich will Pink-Floyd, hast du Zeit?"
Ich mag Tom, ich freu mich, wenn er anruft und NEIN, ich bin gar nicht mehr irritiert!!!
Und JA, ich freu mich, jetzt auch über Tom erzählt zu haben...
Viele Leute hinterlassen Spuren, nur wenige Eindrücke!
Morpheus hat geschrieben:Ich möchte auch noch einen Beitrag von Jeanne veröffentlichen, die freundlicher Weise ihre Zustimmung dazu erteilt hat. Danke Jeanne!
Danke Morpheus für die Vermittlung und Danke Jeanne für die Zustimmung.
Christian, der tief beeindruckt (und auch ein wenig nachdenklich ist)
Äusserst berührend,
In jungen Jahren hatte ich in meinem privaten Umfeld ein Aha Erlebnis, ein Sandkastenfreund der mit dem Segelflugzeug einen Unfall hatte, ca. ein Jahr im Koma lag, und nach der Reha alles wieder perfekt im Griff hat, sein Leben mit Frau und Kindern führt, und auch im Rollstuhl ein glücklicher Mensch ist. Ich habe damals gelernt daß Mitleid der falsche Weg ist, sich einer beinträchtigten Person zu nähern. Erst nach meinem Umdenken konnte unsere Freundschaft wieder Früchte tragen.
...auch ich verfüge beruflich über einige Erfahrungen, zum Großteil mit körperlich Beeinträchtigten Klienten, auch Klienten die einen Rollstuhl als Fortbewegungsmittel benötigen.
Alle Begegnungen waren sehr harmonisch, ich hab nur gute Erfahrungen machen dürfen und auch viel gelernt.
Ich bewundere auch immer wieder wie wirklich schwierige Alltagssituationen bravourös gelöst werden.
Besonders viel Einfühlungsvermögen und viel Nachsicht mit meiner Unwissenheit haben diese Dates gekrönt.
Ich kann nur positives berichten...Ich sehe jede Begegnung als Bereicherung für mich persönlich.
@Jenny und Annaninga und Morpheus
danke für die schönen Essays die bestimmt zum Verständnis FÜR gehandicapte Personen beitragen können..
Liebe Grüße
Ellena
Nimm deine Mitmenschen wie sie sind,-
denn es gibt keine Anderen.... ; )