Behinderte Kunden und SW

[Zwerg]

          

Ich wage sogar zu behaupten, das "Ihr Normalos" uns mit eurer "Rücksichtnahme", in dem ihr euch echauffiert, wenn jemand mal das Tempo anzieht, eher schadet, denn nutzt.

Da gebe ich Dir absolut recht! Es ist oft nicht zu übersehen und selbst ist man auch nicht wirklich gefeit davor

Liebe Grüße

christian

[Blanca]

Hallo Rolliman!

Ich wehre mich dagegen, dafür 'kritisiert' (ich schreibe es zur Entschärfung unter Anführungszeichen) zu werden, daß ich Behinderten gegenüber besondere Rücksichtnahme walten lassen.
Was ich nicht kenne, das verunsichert mich zunächst einmal. Ich habe oft keine Ahnung, was einem Menschen weh tut, wichtig ist, erregt, was er kann, was er nicht kann, was schwer ist, was er immer macht..usw..
Ich kenne seinen Alltag nicht und ich kenne einfach seine Behinderung nicht! Die kann ja überall liegen und da ich diese Behinderung nicht habe, bin ich bestimmt zunächst einmal grundsätzlich hilfsbereit - einfach weil ich nicht ignorant bin.

Klar, es nervt sicher, wenn ständig jemand da ist und fragt, ob er helfen kann. Aber umgekehrt wäre es noch trauriger - wenn sich niemand einen Dreck drum schert, ob Hilfe von Nöten ist.

Lieben Gruß,

Blanca

PS: das Avatar finde ich super GRINS, kannte ich bisher noch nicht!

[KonTom]

Da gebe ich Blanca recht!
Es gibt viele Behinderte Menschen die gerne gefragt
werden und die es wollen das man auf sie Rücksicht nimmt.
Natürlich kann man auch hier nicht behaupten alle sind gleich.
Allerdings bedarf es sehr viel Fingerspitzengefühl zu wissen wer
was möche.

lg
Tom

[Rolliman]

@Blanca
@Tom

Es sagt ja keiner was gegen Rücksichtnahme, nur es darf nicht in "Watte verpackerei" ausarten. Das ist nämlich das große Problem.

Wir hatten hier Jennys Erfahrungsbericht mit ihrem spanischen Gast. Ihm hat wohl auch niemand Grenzen gesetzt im Leben, und da der Mensch in der Tiefe seiner Urinstinkte noch immer Jäger und Sammler ist, hat dieser Gast von Jenny alles enommen was er kriegen konnte.

Wenn ein Kind keine Grenzen gesetzt bekommt, so wird es masslos, das ist mit Behinderten nicht anders.

An den Reaktionen zu Nataschas Eingangsposting, fand ich "bemerkenswert" dass sich die Leute darüber echaufiert haben, die nur von außen auf Behinderte drauf sehen, aber selber das Problem nicht haben.

Behinderte werden erst dann hundertprozentig integriert sein, wenn man solche Aussagen als das versteht was sie sind:
Nämlich als persönliche Definition einer Dienstleisterin, die für sich festgelegt hat, den "Markt der Behinderten Kunden" nicht zu bedienen.

Wenn man jetzt immer ne Welle reitet, das jemand etwas "negatives" über Behinderte, Alte, Moslems, Neger und bunt karierte sagt, dann werden wir niemals zu einer Normalität kommen.

[Blanca]

Ja, das sehe ich auch ähnlich. Extrawürschtl kriegt man nur, wenn man fragt - jeder, behindert oder nicht.

Und hinter allem steht natürlich ein normaler Mensch - ob und wie er jetzt behindert ist oder nicht.

Blanca

[Artanis666]

Rollimann sagt das schon richtig, man darf Aussagen, welche klar machen, dass man eine bestimmte Gruppe nicht "bedient" (egal ob Behindert, anders Farbig, andere Religion, usw) nicht sofort als "Rassenfeindlich" ansehen.
Wer nicht möchte, der möchte nicht, ist zu akzeptieren. Das einzige wo ich ein Problem damit habe ist, wenn, so wie es in diesem Thread ja war, mit der Zusatzaussage "ich kann nicht, weil ich soviel Mitleid habe" verbunden ist. Dieser Zusatz ist der absolute Müll und da komm ich mir zumindest verarscht vor.

lg

[Marc of Frankfurt]

Ich finde den Satz "ich kann nicht, weil..." erstmal ehrlich zu sich selbst.

Verständlich, der Satz ist völlig inkompatibel zu der Befindlichkeit wie du @Artanis sie ausdrückst.

Das zeigt mir aber nur wie weit voneinander entfernt die verschiedenen Lebenswelten sind und wieviel noch getan werden muß, um Durchmischung, gegenseitiges Kennenlernen und Abbau von Berührungsängsten ... voranzubringen.


Wer sich nicht mit dem Anderen und vermeindlich oder tatsächlich Benachteiligten beschäftigt, kann auch deren Stärken und Freuden nicht erkennen und wird in ihnen nur das Elend sehen (Projektion) und sodann vom Mitleidseffekt blockiert sein.

[Rolliman]

          

Rollimann sagt das schon richtig, man darf Aussagen, welche klar machen, dass man eine bestimmte Gruppe nicht "bedient" (egal ob Behindert, anders Farbig, andere Religion, usw) nicht sofort als "Rassenfeindlich" ansehen.
Wer nicht möchte, der möchte nicht, ist zu akzeptieren. Das einzige wo ich ein Problem damit habe ist, wenn, so wie es in diesem Thread ja war, mit der Zusatzaussage "ich kann nicht, weil ich soviel Mitleid habe" verbunden ist. Dieser Zusatz ist der absolute Müll und da komm ich mir zumindest verarscht vor.

lg

Nun ja! Auch diese Aussage glaube ich ihr erstmal. Ich kann ihr ja nicht das Gegenteil beweisen.

Eine meiner mittlerweile "Stammfrauen" hatte dasselbe Problem.
Eine junge Tschechin. Wir haben uns im Club gesehen und für mich war sofort klar:"Die ist es!!!"
Ihr war auch sofort klar:"Der will was von mir."
Aber immer, wenn sie an mir vorbei mußte, hatte sie Panik, Schweiß auf der Stirn, alles was dazu gehört.
Irgendwann kam die Empfangsdame zu mir und meinte nur:"Die Frau hat Angst mit dir aufs Zimmer zu gehen, und hat Angst vor den Reaktionen der anderen Gäste!"
Daraufhin habe ich dann gesagt:"Schick die Kleine bitte in mein Stammzimmer, ich komme in 5 Minuten, so sieht uns niemand zusammen."
Gesagt getan...
Dann habe ich meinen Schokoladenvorrat aktiviert, denn fast jede Frau mag Schokolade, und ich habe immer 2 bis 3 Tafeln im Rucksack.
Beim Schokolade-Essen haben wir uns dann ganz normal unterhalten, und irgendwann legte sie dann die Hand auf mein Bein und streichelte mich. Das Eis war gebrochen.
Nach mittlerweile 15 Dates hat sie keine Angst mehr. Sie setzt sich in der Bar auf meinen Schoß und bleibt stundenlang bei mir.

Man muß sehr genau das Gesicht und den Blick der Dame lesen. Wenn es kalte und harte Ablehnung ist, dann hat man keine Chance, wenn die Frau aber nur Angst hat, dagegen kann ich was machen. Ich muß halt nur die "Klaviertastatur der Seele" in der richtigen Melodie spielen.

[Artanis666]

Das ist ja so das "Hauptproblem" denke ich. Die Angst vor dem "neuem".
Das ist aber in allen Bereichen des Lebens so, wenn jemand einem nicht kennt, dann versucht man dem Behinderten erstmal aus dem Weg zu gehen, ausser man ist ganz mutig ;)
Ich finde das persönlich jetzt nicht extrem schlimm, aber es ist etwas, woran man als Gesellschaft arbeiten sollte. Vorurteile abbauen, offener werden (aber das müssen viele Behinderte auch lernen, da darf man nicht nur die anderen der Gesellschaft was vorwerfen) und dann glaube ich, dass da auch etwas leichter wird.

[Blanca]

Angst läßt sich leicht wegdiskutieren, das ist wahr.
Unsicherheiten stammen ja oft genug aus Mangel an Information und Kommunikation.

Und als SW sehe ich es als mein Hauptanliegen, dem Kunden Freude zu bereiten. Wie er das will - Vorlieben, Einschränkungen, Behinderungen, Tabus - das kann man herausfinden und dann sehen, was sich machen läßt :-)

Blanca

[Melanie]

Ich hatte nie ein Problem Buchungen mit behinderten Kunden anzunehmen.

Doch vor einer Woche hatte ich einen Kunden mit Speiseröhren-Krebs.
Er hat eine Trachealkanüle und ich kann ihn einfach nicht verstehen.

Ich muss manchmal bis zu 5 oder mehrmals " Wie bitte " fragen.
Das ist mir wirklich schon peinlich ihm gegenüber.

Abgelehnt habe ich das Treffen noch nicht ( er möchte erst in ca. 1-2 Wochen einen Termin ), aber mir ist noch völlig unklar, ob wir uns überhaupt verständigen können.

Ich suche immer das Vorgespräch, aber diesmal fühle ich mich dabei sehr unsicher.

[Artanis666]

Hi Melanie

Hat er einen Luftröhrenschnitt (Trachealkanüle ist zumindest das, nur bei Speiseröhrenkrebs weiß ichs net genau)?
Wenn du willst kannst du mir ja schreiben, ich habe ja einen Luftröhrenschnitt bzw. eine Kanüle ;)

[Rolliman]

          

Ich hatte nie ein Problem Buchungen mit behinderten Kunden anzunehmen.

Doch vor einer Woche hatte ich einen Kunden mit Speiseröhren-Krebs.
Er hat eine Trachealkanüle und ich kann ihn einfach nicht verstehen.

Ich muss manchmal bis zu 5 oder mehrmals " Wie bitte " fragen.
Das ist mir wirklich schon peinlich ihm gegenüber.

Abgelehnt habe ich das Treffen noch nicht ( er möchte erst in ca. 1-2 Wochen einen Termin ), aber mir ist noch völlig unklar, ob wir uns überhaupt verständigen können.

Ich suche immer das Vorgespräch, aber diesmal fühle ich mich dabei sehr unsicher.

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Vielleicht müßt ihr gar nicht über Sprache kommunizieren beim Date. Augen und Hände sagen oft mehr wie worte... ;-)))
Es gibt auch Frauen, da haben nen Block und nen Stift dabei,... Schreiben oder Malen geht eigentlich immer...

[Melanie]

@ Rollimann

Danke !

Auf die Idee kam ich noch nicht, aber ich werde es versuchen.

Jetzt fühle ich mich schon sicherer !

[Rolliman]

          

@ Rollimann

Danke !

Auf die Idee kam ich noch nicht, aber ich werde es versuchen.

Jetzt fühle ich mich schon sicherer !

Das ist immer so, dass man auf die einfachsten Sachen selten kommt. Der Mensch denkt meistens zu "groß" und damit zu kompliziert. ;-)))

Es gibt in Deutschland und Österreich Notruf-Faxe für Gehörlose und Stumme.

Web Page Name

Vielleicht haben wir hier ja ein künstlerisch begabtes Mitglied, welches anhand des Beispieles im Link, mal ein Fax für den Paysex entwirft. Nur mal so als Idee...

[KonTom]

Tolle Sache das Fax!
Sehe ich zum ersten mal!

Danke fürs einstellen!

[Rolliman]

          

Tolle Sache das Fax!
Sehe ich zum ersten mal!

Danke fürs einstellen!

Dafür sind wir doch alle hier! ;-)))
Jeder weiß ein bisschen was, aber niemand kann alles wissen. Also legt jeder seine Mosaik-Steinchen in das Bild. Das einzig Dumme ist, das Bild wird nie fertig...

[Soul1984]

@ Melanie:
Oder einfach über E-Mail. Ich hab ja schon in einem anderen Thread geschrieben, dass vielen Behinderten der Kontakt über E-Mail oft am liebsten ist.