Lokalnachrichten: HAMBURG
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23.4.2009
Bürgerschaft diskutiert Bordell-TÜV
In der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft kritisierte die GAL-Angeordnete Linda Heitmann gestern die Doppelmoral im Umgang mit der Prostitution. "Einerseits wird das Gewerbe vielerorts geduldet, andererseits jedoch kriminalisiert." Der GAL liege daran, die Selbstbestimmung derer, die als Prostituierte arbeiten, zu stärken und gleichzeitig wirksame Ausstiegsperspektiven aufzuzeigen. Das Prostitutionsgesetz von 2002, das dieses Gewerbe als legalen Beruf anerkenne, werde noch nicht ausreichend umgesetzt. Deshalb tagt nun in Hamburg seit Kurzem ein runder Tisch. Zu diskutieren seien dort eine Änderung der Sperrgebietsverordnung, die Praktikabilität einer Gewerbeanmeldung für Straßenprostituierte, einen möglichen Bordell-TÜV und die Ausgestaltung von Ausstiegshilfen, so Heitmann. Auch die CDU-Abgeordnete Karen Koop begrüßte den runden Tisch, dessen Arbeit man "kritisch, aber auch fördernd" begleiten werde. Die SPD-Parlamentarierin Gabriele Dobusch warf dem CDU-geführten Senat vor, das Prostitutionsgesetz nicht ausreichend umgesetzt zu haben. "Der Senat hat das Problem ausgeblendet und versäumt, einfache, praxistaugliche und transparente Regelungen rund um die Prostitution zu schaffen", erklärte sie.
In Hamburg ist die Zahl der Prostituierten rückläufig. Nach Schätzungen der Polizei gehen knapp 2500 Frauen in der Hansestadt dem Gewerbe nach. Rund zwei Drittel von ihnen sind Ausländerinnen, hauptsächlich aus den osteuropäischen EU-Staaten. Maximal zehn Prozent der ausländischen Prostituierten, so die Schätzungen, gehen in Hamburg illegal der Prostitution nach. Zur Zwangsprostitution kommt es in den meisten Fällen, wenn die Frauen aussteigen oder bessere Bedingungen für sich wollten. In vielen Fällen werden sie dann von Zuhältern oder deren Komplizen mit Gewalt dazu gezwungen, weiter für sie in dem Gewerbe zu arbeiten
http://www.welt.de/die-welt/article3606 ... -TUeV.html
Bürgerschaft diskutiert Bordell-TÜV
In der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft kritisierte die GAL-Angeordnete Linda Heitmann gestern die Doppelmoral im Umgang mit der Prostitution. "Einerseits wird das Gewerbe vielerorts geduldet, andererseits jedoch kriminalisiert." Der GAL liege daran, die Selbstbestimmung derer, die als Prostituierte arbeiten, zu stärken und gleichzeitig wirksame Ausstiegsperspektiven aufzuzeigen. Das Prostitutionsgesetz von 2002, das dieses Gewerbe als legalen Beruf anerkenne, werde noch nicht ausreichend umgesetzt. Deshalb tagt nun in Hamburg seit Kurzem ein runder Tisch. Zu diskutieren seien dort eine Änderung der Sperrgebietsverordnung, die Praktikabilität einer Gewerbeanmeldung für Straßenprostituierte, einen möglichen Bordell-TÜV und die Ausgestaltung von Ausstiegshilfen, so Heitmann. Auch die CDU-Abgeordnete Karen Koop begrüßte den runden Tisch, dessen Arbeit man "kritisch, aber auch fördernd" begleiten werde. Die SPD-Parlamentarierin Gabriele Dobusch warf dem CDU-geführten Senat vor, das Prostitutionsgesetz nicht ausreichend umgesetzt zu haben. "Der Senat hat das Problem ausgeblendet und versäumt, einfache, praxistaugliche und transparente Regelungen rund um die Prostitution zu schaffen", erklärte sie.
In Hamburg ist die Zahl der Prostituierten rückläufig. Nach Schätzungen der Polizei gehen knapp 2500 Frauen in der Hansestadt dem Gewerbe nach. Rund zwei Drittel von ihnen sind Ausländerinnen, hauptsächlich aus den osteuropäischen EU-Staaten. Maximal zehn Prozent der ausländischen Prostituierten, so die Schätzungen, gehen in Hamburg illegal der Prostitution nach. Zur Zwangsprostitution kommt es in den meisten Fällen, wenn die Frauen aussteigen oder bessere Bedingungen für sich wollten. In vielen Fällen werden sie dann von Zuhältern oder deren Komplizen mit Gewalt dazu gezwungen, weiter für sie in dem Gewerbe zu arbeiten
http://www.welt.de/die-welt/article3606 ... -TUeV.html
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Eine Hurenführung durch Hamburg
Eine Hurenführung durch Hamburg
St. Pauli, direkt an der Davidswache. Ungefähr 20 Personen haben sich zur Hamburger Hurentour angemeldet. Touristen aus Stuttgart, Mitarbeiter eines Betriebes aus Niedersachsen, ein paar Hamburger. Die meisten sind Frauen. Aspasia, die ihren wirklichen Namen nicht preisgeben möchte, arbeitet auf der Hamburger Sündenmeile als Gästeführerin. Sie trägt eine Hamburger Dirnentracht aus dem 19. Jahrhundert: ein blaßgelbes, knöchellanges Gewand und eine Kappe, deren übergroße Ohren in den Hamburger Abendhimmel ragen. Die studierte Kulturwissenschaftlerin ist Mitarbeiterin der Hamburger Hurentour.
Vor vier Jahren hat die Niederländerin Gerritje Deterding diese Stadtführung gegründet. Auf der man allerdings nicht in Berührung mit echten Prostituierten kommt. Sie dürfen unter den wachsamen Augen der kostümierten Gästeführerinnen allenfalls aus der Ferne begutachtet werden.
Blechwand als Sichtschutz
Schauplatz der Hamburger Hurentour ist vor allem die Straße, also die schmuddeligen Gassen des Straßenstrichs, das Ambiente am Hans-Albers-Platz und an der großen Freiheit. In der Nähe der berühmten Herbertstraße bleibt Aspasia stehen. An beiden Enden der Straße ist eine Blechwand als Sichtschutz angebracht. Außer den Prostituierten darf keine Frau die Herbertstraße betreten.
Allein in der Herbertstraße können sich Männer in 28 Bordellen die Zeit vertreiben. Mit markigen Sprüchen und eindeutigen Gesten versucht die Gästeführerin, einen Besuch bei einer Prostituierten zu schildern. Einsteigerpreise würden so um die 30 Euro liegen, aber erst ab 75 Euro würde es angeblich interessant.
Viele Spielarten
Informationen zu Sexpraktiken und zur aktuellen Arbeit der Prostituierten wechseln sich ab mit historischen Rückblicken. Dann steigt man kurz die Treppe in ein Bordell hinauf, allerdings in ein ehemaliges. Dort hat Gerritje Deterding zwei kleine Zimmer angemietet. Eines ist ganz in schwarz gehalten.
"Richtig Sado-Maso wird direkt auf der Straße nicht angeboten", erzählt Deterding und zeigt einige Fesselmaterialien: "Da kann man sich so ein bisschen vorstellen, wie viel verschiedene Spielarten es in solchen Zimmern geben kann."
Nur angetrunken
Nach zwei Stunden endet die Hurentour beim Schnaps in einer Kneipe. Richtig rot geworden ist niemand, amüsiert haben sich alle. Aber ein bisschen deprimierend sei das Milieu doch, meint ein Besucher: "Wenn man hier so nüchtern durchläuft und sich dieses Elend anguckt, dann sagt man doch, das kann man nur im angetrunkenen Zustand ertragen."
Susanne von Schenck
Quelle: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,3924150,00.html
St. Pauli, direkt an der Davidswache. Ungefähr 20 Personen haben sich zur Hamburger Hurentour angemeldet. Touristen aus Stuttgart, Mitarbeiter eines Betriebes aus Niedersachsen, ein paar Hamburger. Die meisten sind Frauen. Aspasia, die ihren wirklichen Namen nicht preisgeben möchte, arbeitet auf der Hamburger Sündenmeile als Gästeführerin. Sie trägt eine Hamburger Dirnentracht aus dem 19. Jahrhundert: ein blaßgelbes, knöchellanges Gewand und eine Kappe, deren übergroße Ohren in den Hamburger Abendhimmel ragen. Die studierte Kulturwissenschaftlerin ist Mitarbeiterin der Hamburger Hurentour.
Vor vier Jahren hat die Niederländerin Gerritje Deterding diese Stadtführung gegründet. Auf der man allerdings nicht in Berührung mit echten Prostituierten kommt. Sie dürfen unter den wachsamen Augen der kostümierten Gästeführerinnen allenfalls aus der Ferne begutachtet werden.
Blechwand als Sichtschutz
Schauplatz der Hamburger Hurentour ist vor allem die Straße, also die schmuddeligen Gassen des Straßenstrichs, das Ambiente am Hans-Albers-Platz und an der großen Freiheit. In der Nähe der berühmten Herbertstraße bleibt Aspasia stehen. An beiden Enden der Straße ist eine Blechwand als Sichtschutz angebracht. Außer den Prostituierten darf keine Frau die Herbertstraße betreten.
Allein in der Herbertstraße können sich Männer in 28 Bordellen die Zeit vertreiben. Mit markigen Sprüchen und eindeutigen Gesten versucht die Gästeführerin, einen Besuch bei einer Prostituierten zu schildern. Einsteigerpreise würden so um die 30 Euro liegen, aber erst ab 75 Euro würde es angeblich interessant.
Viele Spielarten
Informationen zu Sexpraktiken und zur aktuellen Arbeit der Prostituierten wechseln sich ab mit historischen Rückblicken. Dann steigt man kurz die Treppe in ein Bordell hinauf, allerdings in ein ehemaliges. Dort hat Gerritje Deterding zwei kleine Zimmer angemietet. Eines ist ganz in schwarz gehalten.
"Richtig Sado-Maso wird direkt auf der Straße nicht angeboten", erzählt Deterding und zeigt einige Fesselmaterialien: "Da kann man sich so ein bisschen vorstellen, wie viel verschiedene Spielarten es in solchen Zimmern geben kann."
Nur angetrunken
Nach zwei Stunden endet die Hurentour beim Schnaps in einer Kneipe. Richtig rot geworden ist niemand, amüsiert haben sich alle. Aber ein bisschen deprimierend sei das Milieu doch, meint ein Besucher: "Wenn man hier so nüchtern durchläuft und sich dieses Elend anguckt, dann sagt man doch, das kann man nur im angetrunkenen Zustand ertragen."
Susanne von Schenck
Quelle: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,3924150,00.html
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <
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2.6.2009
Hamburg
Streit über Prostitution: Neuer Bebauungsplan für Hamm-Süd
Der Hamburger Bezirk Mitte bringt ein Maßnahmen-Paket gegen die Prostitution im Umfeld der Süderstraße auf den Weg. Zurzeit stellt er einen neuen Bebauungsplan für den Stadtteil Hamm-Süd auf, der die Ansiedlung neuer Bordelle verhindern soll, wie NDR 90,3 am Dienstag berichtete. Der Bebauungsplan wird geändert, weil im Frühjahr in Hamm-Süd ein Groß-Bordell für 130 Prostituierte eröffnete. Das Bordell war bei den Bewohnern des Osterbrookviertels auf großen Widerstand gestoßen.
Schreiber: Keine neuen Bordelle mehr
Bezirksamtschef Markus Schreiber (SPD) sagte im Gespräch mit NDR 90,3: "Wir verändern den Bebauungsplan und schließen neue Bordelle aus. Den Bestand kriegt man nicht weg, da gibt es eine Bestandsgarantie. Aber neue gibt es dann nicht mehr." Gleichzeitig lässt der Bezirk Wohnmobile von Prostituierten entfernen. Schließlich will Schreiber den Straßenstrich von der Süderstraße ins Industriegebiet Buller Deich in Hammerbrook verlegen.
CDU unterstützt Pläne
Auch die oppositionelle CDU steht hinter den Plänen. Doch Fraktions-Vize Christoph de Vries warnt: "Wenn wir Prostitution verlagern, dann müssen wir wissen, wohin. Denn wir schaffen sie nicht ab. Wir kennen das aus anderen Stadtteilen, wo sich die Prostitution in Modellwohnungen verlagerte und dort die Nachbarn belästigt wurden. Das wollen wir nicht."
Wie Schreiber den Straßenstrich verlegen will, ist weiter unklar. Anfang des Jahres war sein Vorschlag, ganz Hamburg zum Sperrbezirk zu erklären, auf breite Ablehnung gestoßen. In Hamburg arbeiten nach Schätzung der Polizei rund 2.500 Frauen als Prostituierte.
http://www1.ndr.de/nachrichten/hamburg/ ... on102.html
Hamburg
Streit über Prostitution: Neuer Bebauungsplan für Hamm-Süd
Der Hamburger Bezirk Mitte bringt ein Maßnahmen-Paket gegen die Prostitution im Umfeld der Süderstraße auf den Weg. Zurzeit stellt er einen neuen Bebauungsplan für den Stadtteil Hamm-Süd auf, der die Ansiedlung neuer Bordelle verhindern soll, wie NDR 90,3 am Dienstag berichtete. Der Bebauungsplan wird geändert, weil im Frühjahr in Hamm-Süd ein Groß-Bordell für 130 Prostituierte eröffnete. Das Bordell war bei den Bewohnern des Osterbrookviertels auf großen Widerstand gestoßen.
Schreiber: Keine neuen Bordelle mehr
Bezirksamtschef Markus Schreiber (SPD) sagte im Gespräch mit NDR 90,3: "Wir verändern den Bebauungsplan und schließen neue Bordelle aus. Den Bestand kriegt man nicht weg, da gibt es eine Bestandsgarantie. Aber neue gibt es dann nicht mehr." Gleichzeitig lässt der Bezirk Wohnmobile von Prostituierten entfernen. Schließlich will Schreiber den Straßenstrich von der Süderstraße ins Industriegebiet Buller Deich in Hammerbrook verlegen.
CDU unterstützt Pläne
Auch die oppositionelle CDU steht hinter den Plänen. Doch Fraktions-Vize Christoph de Vries warnt: "Wenn wir Prostitution verlagern, dann müssen wir wissen, wohin. Denn wir schaffen sie nicht ab. Wir kennen das aus anderen Stadtteilen, wo sich die Prostitution in Modellwohnungen verlagerte und dort die Nachbarn belästigt wurden. Das wollen wir nicht."
Wie Schreiber den Straßenstrich verlegen will, ist weiter unklar. Anfang des Jahres war sein Vorschlag, ganz Hamburg zum Sperrbezirk zu erklären, auf breite Ablehnung gestoßen. In Hamburg arbeiten nach Schätzung der Polizei rund 2.500 Frauen als Prostituierte.
http://www1.ndr.de/nachrichten/hamburg/ ... on102.html
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3.6.2009
Schreiber-Plan
Straßenstrich soll vor die Stadtreinigung
Die Prostituierten kommen zu den Saubermännern - so könnte man den Plan des Bezirksamtsleiters Mitte, Markus Schreiber, beschreiben.
Hamburg. Der will nämlich den Straßenstrich von der Süderstraße ins Industriegebiet am Bullerdeich in Hammerbrook verlagern. Dorthin, wo die Stadtreinigung ihren Sitz hat, die den Vorschlag ablehnt. "Wir sind nicht begeistert", sagt Reinhard Fiedler, Sprecher der Hamburger Stadtreinigung. Er fürchtet gar nicht mal Belästigungen, sondern den Suchverkehr der Freierautos. Denn die würden nicht nur Bordelle und Wohnmobile aufsuchen, sondern auch versteckte Grundstücke.
Intern wird in der Stadtreinigung der Wunsch Schreibers heftiger kritisiert. "Wir dachten, das sei ein Scherz. Prostituierte dorthin zu schicken, wo der Müll verarbeitet wird, ist diskriminierend", heißt es. Dazu wird es wohl auch nicht kommen: Denn die Innenbehörde sieht für einen Straßenstrich am Bullerdeich wenig Chancen. Die rechtlichen Voraussetzungen seien dafür nicht gegeben.
Besser stehen da schon Schreibers Chancen, neue Bordelle rund um den Straßenstrich mit dem Baurecht zu verhindern. In einer Woche soll ein "Aufstellungsbeschluss" erfolgen. "Dann kann jede Neuansiedlung von Bordellen, Saunaklubs oder FKK-Anlagen abgelehnt werden", sagt der Amtschef. Der neue Bebauungsplan für Hamm-Süd ist ein Teil eines Programms, mit dem Schreiber die Prostituierten von der Süderstraße möglichst vertreiben will. Hintergrund ist der Bau eines neuen Großbordells für mehr als 100 Prostituierte an der Süderstraße 236/238 - ein Bordell, das der Bezirk Ende vergangenen Jahres gern verhindert hätte. Jedoch war der Antrag ohne den Amtschef zu informieren in der Bauprüfabteilung abgesegnet worden. Die Erlaubnis für das Riesenbordell war bei den Anwohnern des in der Nachbarschaft liegenden Osterbrooksviertels auf heftige Kritik gestoßen. Alle Anträge, hinter denen bordellartige Betriebe stecken könnten, werden seitdem Schreiber vorgelegt. Weiterhin will der Bezirk gegen Wohnmobile von Prostituierten vorgehen, die an der Süderstraße stehen.
Der Kampf des Bezirksamtsleiters Schreiber gegen Bordelle und den Straßenstrich findet nicht überall Zuspruch. Seine erste Forderung, ganz Hamburg zum Sperrbezirk zu erklären, war auf breite Ablehnung gestoßen. Auch die geforderte Verlagerung des Straßenstrichs wird kritisiert. Die Innenbehörde sieht an der Süderstraße weder eine "sichtbare Auswirkung auf die Anlieger" noch den Jugendschutz oder den öffentlichen Anstand beeinträchtigt. Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) teilte Schreiber mit, dass weder die Prostituierten noch die Freier die Allgemeinheit belästigten.
http://www.abendblatt.de/hamburg/kommun ... igung.html
Schreiber-Plan
Straßenstrich soll vor die Stadtreinigung
Die Prostituierten kommen zu den Saubermännern - so könnte man den Plan des Bezirksamtsleiters Mitte, Markus Schreiber, beschreiben.
Hamburg. Der will nämlich den Straßenstrich von der Süderstraße ins Industriegebiet am Bullerdeich in Hammerbrook verlagern. Dorthin, wo die Stadtreinigung ihren Sitz hat, die den Vorschlag ablehnt. "Wir sind nicht begeistert", sagt Reinhard Fiedler, Sprecher der Hamburger Stadtreinigung. Er fürchtet gar nicht mal Belästigungen, sondern den Suchverkehr der Freierautos. Denn die würden nicht nur Bordelle und Wohnmobile aufsuchen, sondern auch versteckte Grundstücke.
Intern wird in der Stadtreinigung der Wunsch Schreibers heftiger kritisiert. "Wir dachten, das sei ein Scherz. Prostituierte dorthin zu schicken, wo der Müll verarbeitet wird, ist diskriminierend", heißt es. Dazu wird es wohl auch nicht kommen: Denn die Innenbehörde sieht für einen Straßenstrich am Bullerdeich wenig Chancen. Die rechtlichen Voraussetzungen seien dafür nicht gegeben.
Besser stehen da schon Schreibers Chancen, neue Bordelle rund um den Straßenstrich mit dem Baurecht zu verhindern. In einer Woche soll ein "Aufstellungsbeschluss" erfolgen. "Dann kann jede Neuansiedlung von Bordellen, Saunaklubs oder FKK-Anlagen abgelehnt werden", sagt der Amtschef. Der neue Bebauungsplan für Hamm-Süd ist ein Teil eines Programms, mit dem Schreiber die Prostituierten von der Süderstraße möglichst vertreiben will. Hintergrund ist der Bau eines neuen Großbordells für mehr als 100 Prostituierte an der Süderstraße 236/238 - ein Bordell, das der Bezirk Ende vergangenen Jahres gern verhindert hätte. Jedoch war der Antrag ohne den Amtschef zu informieren in der Bauprüfabteilung abgesegnet worden. Die Erlaubnis für das Riesenbordell war bei den Anwohnern des in der Nachbarschaft liegenden Osterbrooksviertels auf heftige Kritik gestoßen. Alle Anträge, hinter denen bordellartige Betriebe stecken könnten, werden seitdem Schreiber vorgelegt. Weiterhin will der Bezirk gegen Wohnmobile von Prostituierten vorgehen, die an der Süderstraße stehen.
Der Kampf des Bezirksamtsleiters Schreiber gegen Bordelle und den Straßenstrich findet nicht überall Zuspruch. Seine erste Forderung, ganz Hamburg zum Sperrbezirk zu erklären, war auf breite Ablehnung gestoßen. Auch die geforderte Verlagerung des Straßenstrichs wird kritisiert. Die Innenbehörde sieht an der Süderstraße weder eine "sichtbare Auswirkung auf die Anlieger" noch den Jugendschutz oder den öffentlichen Anstand beeinträchtigt. Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) teilte Schreiber mit, dass weder die Prostituierten noch die Freier die Allgemeinheit belästigten.
http://www.abendblatt.de/hamburg/kommun ... igung.html
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Wer diskriminiert hier wen? Die Bürger die Stadtreiniger? Die Stadtreiniger die Prostiuierten?"Wir dachten, das sei ein Scherz. Prostituierte dorthin zu schicken, wo der Müll verarbeitet wird, ist diskriminierend",
Klasse diese Hackordnung von Menschen und deren Bedüfniss sich von anderen (minderwertigen ) Teilen der Gesellschaft zu distanzieren...
Liebe Grüße
Marlena
--- Allüren sind was für Unfertige ---
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RE: Lokalnachrichten: HAMBURG
Ist doch erstaunlich... anderswo werden Bordelle abgelehnt weil sie angeblich zu viel stören, hier werden Bordelle abgelehnt weil sie nicht genug stören.
_____
Entscheidung des Verwaltungsgerichts
Baustopp für Bordell - weil es nicht zur Automeile passt
4. Juni 2009, 14:20 Uhr
Begründet wurde die Entscheidung damit, dass ein Bordell dem Charakter des Wandsbeker Gewerbegebietes widerspreche. Es handele sich nicht um einen "störenden, produzierenden Bebetrieb" und genau dafür sei das Gebiet vorgesehen, hieß es.
Hamburg. Das Verwaltungsgericht Hamburg hat am Donnerstag in einem Eilverfahren den Baustopp für ein geplantes Bordell im Stadtteil Wandsbek erlassen. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass der Bezirk Wandsbek ein Gewerbegebiet habe "schaffen und sichern wollen, in dem sich zum Einen vor allem auch störende Gewerbebetriebe ansiedeln können und zum Anderen die sogenannte „Automeile“ im Bereich der Straße Friedrich-Ebert-Damm gesichert und entwickelt werde. Das Plangebiet solle vor allem zum Beispiel durch Lärm und Immissionen besonders störenden Gewerbebetrieben vorbehalten bleiben. Büro- und Verwaltungsgebäude seien nur ausnahmsweise zulässig, Vergnügungsstätten und gewerbliche Freizeiteinrichtungen ausgeschlossen".
Eine Nachbarin hatte gegen die Baugenehmigung in dem Gewerbegebiet geklagt, weil diese Flächen vom Gesetzgeber ausdrücklich ausgewiesen worden seien, um hier störende Gewerbebetriebe mit Lärm und Abgasen ansiedeln zu können. Nach Ansicht des Verwaltungsgerichts widerspricht der geplante Bordellbetrieb damit dem Charakter des Gewerbegebietes, denn es handele sich dabei offensichtlich weder um einen Betrieb, der zu der „Automeile“ passe, noch um einen "störenden, produzierenden Gewerbebetrieb". Gegen die Entscheidung ist Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht zulässig.
Abendblatt
http://www.abendblatt.de/hamburg/articl ... -passt.htm

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Entscheidung des Verwaltungsgerichts
Baustopp für Bordell - weil es nicht zur Automeile passt
4. Juni 2009, 14:20 Uhr
Begründet wurde die Entscheidung damit, dass ein Bordell dem Charakter des Wandsbeker Gewerbegebietes widerspreche. Es handele sich nicht um einen "störenden, produzierenden Bebetrieb" und genau dafür sei das Gebiet vorgesehen, hieß es.
Hamburg. Das Verwaltungsgericht Hamburg hat am Donnerstag in einem Eilverfahren den Baustopp für ein geplantes Bordell im Stadtteil Wandsbek erlassen. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass der Bezirk Wandsbek ein Gewerbegebiet habe "schaffen und sichern wollen, in dem sich zum Einen vor allem auch störende Gewerbebetriebe ansiedeln können und zum Anderen die sogenannte „Automeile“ im Bereich der Straße Friedrich-Ebert-Damm gesichert und entwickelt werde. Das Plangebiet solle vor allem zum Beispiel durch Lärm und Immissionen besonders störenden Gewerbebetrieben vorbehalten bleiben. Büro- und Verwaltungsgebäude seien nur ausnahmsweise zulässig, Vergnügungsstätten und gewerbliche Freizeiteinrichtungen ausgeschlossen".
Eine Nachbarin hatte gegen die Baugenehmigung in dem Gewerbegebiet geklagt, weil diese Flächen vom Gesetzgeber ausdrücklich ausgewiesen worden seien, um hier störende Gewerbebetriebe mit Lärm und Abgasen ansiedeln zu können. Nach Ansicht des Verwaltungsgerichts widerspricht der geplante Bordellbetrieb damit dem Charakter des Gewerbegebietes, denn es handele sich dabei offensichtlich weder um einen Betrieb, der zu der „Automeile“ passe, noch um einen "störenden, produzierenden Gewerbebetrieb". Gegen die Entscheidung ist Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht zulässig.
Abendblatt
http://www.abendblatt.de/hamburg/articl ... -passt.htm
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Glasflaschenverbot: Senat beschließt Gesetzentwurf
Innensenator Christoph Ahlhaus: „Glasflaschenverbot macht St. Pauli noch sicherer“
09.06.2009
Der Senat hat am Dienstag den Entwurf eines Glasflaschenverbotsgesetzes für das Gebiet der Reeperbahn und der angrenzenden Straßen beschlossen. Es ist das Gebiet, in dem auch das Waffentrageverbot gilt. Erklärtes Ziel von Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus: Die Glasflasche soll als Tatwerkzeug noch wirkungsvoller bekämpft werden.
Zeitplan: Sobald die Bürgerschaft das Gesetz beschlossen hat, soll das Verbot vor Ort durch das zuständige Bezirksamt und die Polizei konsequent umgesetzt werden. Damit reiht sich das Glasflaschenverbot in die Reihe der erfolgreichen Maßnahmen der vergangenen Jahre ein, die St. Pauli und insbesondere den „Kiez“ für die Menschen vor Ort sicherer gemacht haben. Zu diesen Maßnahmen gehören zum Beispiel das Waffentrageverbot, die Videoüberwachung auf der Reeperbahn, die verstärkte Polizeipräsenz und die lageabhängigen Kontrollen in Folge des modernisierten Hamburger Polizeirechts. Durch das heute auf den Weg gebrachte Verbot, Glasflaschen mitzuführen oder zu verkaufen, wird auch der von einem großen Teil der Unternehmen befolgte freiwillige Verkaufsverzicht von Glasflaschen wirksam ergänzt.
Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus: „Das Glasflaschenverbot wird St. Pauli für die Anwohner und die vielen Gäste noch sicherer machen. Ich bin überzeugt, dass wir die bisher erreichten Erfolge im Kampf gegen Gewalt und Kriminalität auf dem Kiez mit dem heute im Senat beschlossenen Gesetzentwurf langfristig sichern und weiter ausbauen können. Ziel ist es, die Gefahren für die Menschen, die dadurch entstehen, dass mitgeführte Glasflaschen oder auch Gläser bei Straftaten spontan als Waffe eingesetzt werden, deutlich zu verringern. Ich danke den Mitarbeitern aller beteiligten Behörden und der Polizei, dass es in so kurzer Zeit gelungen ist, diesen in Deutschland einzigartigen Gesetzentwurf vorzulegen.“
Gebietskarte für den Geltungsbereich des Glasflaschenverbots
Das Mitführ- und Verkaufsverbot für Glasflaschen soll im Gebiet der Waffenverbotszone rund um die Reeperbahn gelten.
Die wichtigsten Regelungen des Gesetzentwurfes, der jetzt von der Bürgerschaft beraten wird:
* Es soll künftig verboten werden, an den Wochenenden von Freitagabend bis Montagmorgen jeweils in der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr sowie in den Nächten vor und nach Feiertagen ebenfalls von 22 Uhr bis 6 Uhr Getränke jeder Art in Glasbehältnissen, d.h. in Glasflaschen, Trinkgläsern und sonstigen Behältnissen aus Glas, im Gebiet der Waffenverbotszone rund um die Reeperbahn mit sich zu führen. Außerdem soll es in dieser Zeit verboten werden, Getränke in Glasflaschen zu verkaufen. Das Verkaufs- und Mitführverbot gilt nicht nur für Bier, sondern auch für alle anderen Getränke wie Wein, Sekt, harte Alkoholika, aber auch für Softdrinks und Säfte. Entscheidend ist damit nicht der Inhalt, sondern die Verpackung.
* Die Einhaltung des Gesetzes soll sowohl vom Ordnungsdienst des Bezirks Hamburg-Mitte, als auch von der Polizei überwacht werden.
* Führt jemand im Verbotsbereich eine Glasflasche mit sich, erfolgt die Aufforderung, die Glasflasche samt Inhalt unmittelbar in einem Altglascontainer zu vernichten. Bei Zuwiderhandlungen kann ein Bußgeld bis zu einer Höhe von 5.000 Euro im Wiederholungsfall verhängt werden.
"Wir wollen den Kiez nicht trocken legen – uns geht es um die Sicherheit der Menschen vor Ort"
Innensenator Christoph Ahlhaus: „Mir ist sehr daran gelegen, dass wir das Glasflaschenverbot so schnell wie möglich umsetzen können. Wir wollen das Vergnügen auf St. Pauli nicht einschränken, wir wollen den Kiez nicht trockenlegen. Aber das heute vom Senat beschlossene Gesetz ermöglicht es den zuständigen Behörden, alkoholisierten und gewaltbereiten Besuchern schon im Vorwege ihr potenzielles Tatmittel, die Glasflasche, abzunehmen. Wer sich in Hamburg vergnügen will, kann das auch ohne Waffe oder gefährliche Gegenstände tun. St. Pauli bleibt, was es ist: Attraktive und sichere Amüsiermeile für Gäste aus aller Welt.“
Quelle: http://www.hamburg.de/innenbehoerde/153 ... erbot.html
09.06.2009
Der Senat hat am Dienstag den Entwurf eines Glasflaschenverbotsgesetzes für das Gebiet der Reeperbahn und der angrenzenden Straßen beschlossen. Es ist das Gebiet, in dem auch das Waffentrageverbot gilt. Erklärtes Ziel von Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus: Die Glasflasche soll als Tatwerkzeug noch wirkungsvoller bekämpft werden.
Zeitplan: Sobald die Bürgerschaft das Gesetz beschlossen hat, soll das Verbot vor Ort durch das zuständige Bezirksamt und die Polizei konsequent umgesetzt werden. Damit reiht sich das Glasflaschenverbot in die Reihe der erfolgreichen Maßnahmen der vergangenen Jahre ein, die St. Pauli und insbesondere den „Kiez“ für die Menschen vor Ort sicherer gemacht haben. Zu diesen Maßnahmen gehören zum Beispiel das Waffentrageverbot, die Videoüberwachung auf der Reeperbahn, die verstärkte Polizeipräsenz und die lageabhängigen Kontrollen in Folge des modernisierten Hamburger Polizeirechts. Durch das heute auf den Weg gebrachte Verbot, Glasflaschen mitzuführen oder zu verkaufen, wird auch der von einem großen Teil der Unternehmen befolgte freiwillige Verkaufsverzicht von Glasflaschen wirksam ergänzt.
Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus: „Das Glasflaschenverbot wird St. Pauli für die Anwohner und die vielen Gäste noch sicherer machen. Ich bin überzeugt, dass wir die bisher erreichten Erfolge im Kampf gegen Gewalt und Kriminalität auf dem Kiez mit dem heute im Senat beschlossenen Gesetzentwurf langfristig sichern und weiter ausbauen können. Ziel ist es, die Gefahren für die Menschen, die dadurch entstehen, dass mitgeführte Glasflaschen oder auch Gläser bei Straftaten spontan als Waffe eingesetzt werden, deutlich zu verringern. Ich danke den Mitarbeitern aller beteiligten Behörden und der Polizei, dass es in so kurzer Zeit gelungen ist, diesen in Deutschland einzigartigen Gesetzentwurf vorzulegen.“
Gebietskarte für den Geltungsbereich des Glasflaschenverbots
Das Mitführ- und Verkaufsverbot für Glasflaschen soll im Gebiet der Waffenverbotszone rund um die Reeperbahn gelten.
Die wichtigsten Regelungen des Gesetzentwurfes, der jetzt von der Bürgerschaft beraten wird:
* Es soll künftig verboten werden, an den Wochenenden von Freitagabend bis Montagmorgen jeweils in der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr sowie in den Nächten vor und nach Feiertagen ebenfalls von 22 Uhr bis 6 Uhr Getränke jeder Art in Glasbehältnissen, d.h. in Glasflaschen, Trinkgläsern und sonstigen Behältnissen aus Glas, im Gebiet der Waffenverbotszone rund um die Reeperbahn mit sich zu führen. Außerdem soll es in dieser Zeit verboten werden, Getränke in Glasflaschen zu verkaufen. Das Verkaufs- und Mitführverbot gilt nicht nur für Bier, sondern auch für alle anderen Getränke wie Wein, Sekt, harte Alkoholika, aber auch für Softdrinks und Säfte. Entscheidend ist damit nicht der Inhalt, sondern die Verpackung.
* Die Einhaltung des Gesetzes soll sowohl vom Ordnungsdienst des Bezirks Hamburg-Mitte, als auch von der Polizei überwacht werden.
* Führt jemand im Verbotsbereich eine Glasflasche mit sich, erfolgt die Aufforderung, die Glasflasche samt Inhalt unmittelbar in einem Altglascontainer zu vernichten. Bei Zuwiderhandlungen kann ein Bußgeld bis zu einer Höhe von 5.000 Euro im Wiederholungsfall verhängt werden.
"Wir wollen den Kiez nicht trocken legen – uns geht es um die Sicherheit der Menschen vor Ort"
Innensenator Christoph Ahlhaus: „Mir ist sehr daran gelegen, dass wir das Glasflaschenverbot so schnell wie möglich umsetzen können. Wir wollen das Vergnügen auf St. Pauli nicht einschränken, wir wollen den Kiez nicht trockenlegen. Aber das heute vom Senat beschlossene Gesetz ermöglicht es den zuständigen Behörden, alkoholisierten und gewaltbereiten Besuchern schon im Vorwege ihr potenzielles Tatmittel, die Glasflasche, abzunehmen. Wer sich in Hamburg vergnügen will, kann das auch ohne Waffe oder gefährliche Gegenstände tun. St. Pauli bleibt, was es ist: Attraktive und sichere Amüsiermeile für Gäste aus aller Welt.“
Quelle: http://www.hamburg.de/innenbehoerde/153 ... erbot.html
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <
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30.6.2009
Gemeinde zum Anfassen
Was Pater Ronald auf den Kiez treibt
Die Frauen und Männer der mobilen Teestube Sarah bieten Prostituierten auf dem Kiez Getränke, Süßigkeiten, Kondome und Gespräche an.
Routiniert verstaut Pater Ronald mehrere Thermoskannen voller Tee und Kakao, Süßigkeiten und einige Packen Kondome in abgewetzte große Einkaufstaschen. Während er in der kleinen Wohnung am Hans-Albers-Platz noch ein kurzes Gebet spricht, füllen sich die Klubs und Bars auf dem Kiez mit Gästen. Unten vor dem Haus trudeln die ersten Prostituierten ein. Zu ihnen geht der Franziskaner-Pater hinunter. Pünktlich, wie jede Woche, startet der 63-Jährige um 21 Uhr seine Runde durchs Rotlichtmilieu, einschließlich Herbertstraße.
Pater Ronald ist Mitglied der Teestube Sarah, die offiziell Ökumenischer Dienst St. Pauli e. V. heißt. Der Verein kümmert sich um Prostituierte auf dem Straßenstrich. Zwölf Frauen und Männer, die hauptberuflich als Lehrer, Buchbinder, Sekretärin oder Psychologin arbeiten, gehen abends zum Straßenstrich auf den Kiez und zum Autostrich auf der Süderstraße und verteilen kostenlos Tee, Kakao, Süßigkeiten und Kondome.
"Wir wollen den Frauen als Menschen begegnen, ihnen unsere Freundschaft anbieten", sagt Pater Ronald, der im Alltag das Franziskuskolleg, ein katholisches Haus für internationale Studenten, leitet. Wie allen von der Teestube geht es ihm nicht ums Missionieren, sondern um die Wertschätzung der Prostituierten. Denn obwohl sogar die Stadt Hamburg mit dem Rotlicht-Milieu um Touristen wirbt, werden die Frauen, die dort arbeiten, von der Gesellschaft verachtet. "Wir haben schon miterlebt, dass sie aus Autos heraus beschimpft wurden", sagt Pater Ronald.
Mit ihren Taschen als Erkennungszeichen kommen die Teestubenmitarbeiter und besonders die Mitarbeiterinnen überallhin. Auch auf Hamburgs berühmteste Bordellgasse, die Herbertstraße, die von Frauen normalerweise nicht betreten werden darf.
"Die Frauen in den Bordellen und auf der Straße freuen sich, wenn wir kommen, sie sind ganz natürlich und halten gerne einen Plausch mit uns", sagt Pater Ronald. Viele empfänden es als angenehme Unterbrechung ihrer Arbeit, wenn es einmal nicht ums Geschäft gehe, glaubt der Pater.
"Die Frauen spüren auch die Zuwendung und die Ehrlichkeit in unserem Anliegen", sagt Rolf (56), der sich schon seit 1984 für die mobile Teestube Sarah engagiert. Seinen Nachnamen möchte er nicht nennen, "denn die Teestubenmitarbeiter können nie ganz vor Anfeindungen aus dem Milieu sicher sein", sagt der Physiker. Seine Route ist die Süderstraße mit abschließendem Abstecher auf den Fischmarkt, wo seit den 80er-Jahren immer weniger, zumeist nur noch ältere Prostituierte stehen.
Auf dem Autostrich warten die Frauen länger auf Kunden, da bleibt schon mal Zeit für eine Unterhaltung. "Häufig geht es um alltägliche Dinge, wie das Wetter, die Gesundheit, die nächste Urlaubsreise oder die Familie, denn einige Frauen sind Mütter", sagt Rolf, selber Vater von vier Kindern. Die Gründe, die die Frauen zur Prostitution geführt haben, können vielfältig sein, die Grenze zwischen freiwilliger Entscheidung und Zwang fließend. "Frauen, die eindeutig von Zwangsprostitution und Menschenhandel betroffen sind, begegnen uns hier weniger. Wir treffen auch keine Minderjährigen, die sich mit der Prostitution das Geld für Drogen beschaffen, wie auf dem illegalen Strich in St. Georg", erklärt Rolf. Doch auch auf dem Kiez bekommt er Schicksale mit. "Was mich immer wieder erschüttert, ist die Leichtgläubigkeit, mit der junge Frauen ins Milieu kommen. Sie wollen schnell viel Geld verdienen und bald wieder aufhören. Doch je länger sie im Geschäft bleiben, desto stärker sind die Abhängigkeiten im Milieu", hat Rolf beobachtet.
Wenn Frauen auf einmal nicht mehr kommen, "wissen wir meist nicht, wo sie gelandet sind, ob es ihnen gut geht", erzählt der Wissenschaftler. Er erinnert sich an eine Frau, die er lange Jahre auf dem Autostrich begleitet hatte und die plötzlich verschwunden war. Eines Tages stand sie vor der Teestube. Sie hatte ein neues Leben in einer anderen Stadt begonnen und wollte sich bedanken, dass "wir immer da waren und keine Fragen gestellt hätten, wenn es ihr nicht gut ging. Und dass wir sie mit unseren regelmäßigen Besuchen gestützt hätten", sagt Rolf. Eine seltene Rückmeldung, die ihn in seinem Engagement bestätigt habe.
Der Katholik, der mit einer evangelischen Pastorin verheiratet ist, kam zufällig zur Teestube mit dem biblischen Namen Sarah. "Ich hörte von einem ökumenischen Gottesdienst auf St. Pauli, das sprach mich an. Erst dort erfuhr ich von der Teestube und der Arbeit ihres Gründers Otto Oberforster." Inzwischen ist die Süderstraße fast wie ein Zuhause für Rolf: "Die Menschen, die man so lange begleitet, werden einem vertraut."
Den Anspruch, die Frauen zum Aussteigen zu bewegen, haben die Teestubenmitarbeiter nicht. "Es war anfangs schwer, aber ich lerne damit zu leben, dass ich nichts verändern kann", sagt Rolf.
http://www.abendblatt.de/hamburg/kirche ... reibt.html
Gemeinde zum Anfassen
Was Pater Ronald auf den Kiez treibt
Die Frauen und Männer der mobilen Teestube Sarah bieten Prostituierten auf dem Kiez Getränke, Süßigkeiten, Kondome und Gespräche an.
Routiniert verstaut Pater Ronald mehrere Thermoskannen voller Tee und Kakao, Süßigkeiten und einige Packen Kondome in abgewetzte große Einkaufstaschen. Während er in der kleinen Wohnung am Hans-Albers-Platz noch ein kurzes Gebet spricht, füllen sich die Klubs und Bars auf dem Kiez mit Gästen. Unten vor dem Haus trudeln die ersten Prostituierten ein. Zu ihnen geht der Franziskaner-Pater hinunter. Pünktlich, wie jede Woche, startet der 63-Jährige um 21 Uhr seine Runde durchs Rotlichtmilieu, einschließlich Herbertstraße.
Pater Ronald ist Mitglied der Teestube Sarah, die offiziell Ökumenischer Dienst St. Pauli e. V. heißt. Der Verein kümmert sich um Prostituierte auf dem Straßenstrich. Zwölf Frauen und Männer, die hauptberuflich als Lehrer, Buchbinder, Sekretärin oder Psychologin arbeiten, gehen abends zum Straßenstrich auf den Kiez und zum Autostrich auf der Süderstraße und verteilen kostenlos Tee, Kakao, Süßigkeiten und Kondome.
"Wir wollen den Frauen als Menschen begegnen, ihnen unsere Freundschaft anbieten", sagt Pater Ronald, der im Alltag das Franziskuskolleg, ein katholisches Haus für internationale Studenten, leitet. Wie allen von der Teestube geht es ihm nicht ums Missionieren, sondern um die Wertschätzung der Prostituierten. Denn obwohl sogar die Stadt Hamburg mit dem Rotlicht-Milieu um Touristen wirbt, werden die Frauen, die dort arbeiten, von der Gesellschaft verachtet. "Wir haben schon miterlebt, dass sie aus Autos heraus beschimpft wurden", sagt Pater Ronald.
Mit ihren Taschen als Erkennungszeichen kommen die Teestubenmitarbeiter und besonders die Mitarbeiterinnen überallhin. Auch auf Hamburgs berühmteste Bordellgasse, die Herbertstraße, die von Frauen normalerweise nicht betreten werden darf.
"Die Frauen in den Bordellen und auf der Straße freuen sich, wenn wir kommen, sie sind ganz natürlich und halten gerne einen Plausch mit uns", sagt Pater Ronald. Viele empfänden es als angenehme Unterbrechung ihrer Arbeit, wenn es einmal nicht ums Geschäft gehe, glaubt der Pater.
"Die Frauen spüren auch die Zuwendung und die Ehrlichkeit in unserem Anliegen", sagt Rolf (56), der sich schon seit 1984 für die mobile Teestube Sarah engagiert. Seinen Nachnamen möchte er nicht nennen, "denn die Teestubenmitarbeiter können nie ganz vor Anfeindungen aus dem Milieu sicher sein", sagt der Physiker. Seine Route ist die Süderstraße mit abschließendem Abstecher auf den Fischmarkt, wo seit den 80er-Jahren immer weniger, zumeist nur noch ältere Prostituierte stehen.
Auf dem Autostrich warten die Frauen länger auf Kunden, da bleibt schon mal Zeit für eine Unterhaltung. "Häufig geht es um alltägliche Dinge, wie das Wetter, die Gesundheit, die nächste Urlaubsreise oder die Familie, denn einige Frauen sind Mütter", sagt Rolf, selber Vater von vier Kindern. Die Gründe, die die Frauen zur Prostitution geführt haben, können vielfältig sein, die Grenze zwischen freiwilliger Entscheidung und Zwang fließend. "Frauen, die eindeutig von Zwangsprostitution und Menschenhandel betroffen sind, begegnen uns hier weniger. Wir treffen auch keine Minderjährigen, die sich mit der Prostitution das Geld für Drogen beschaffen, wie auf dem illegalen Strich in St. Georg", erklärt Rolf. Doch auch auf dem Kiez bekommt er Schicksale mit. "Was mich immer wieder erschüttert, ist die Leichtgläubigkeit, mit der junge Frauen ins Milieu kommen. Sie wollen schnell viel Geld verdienen und bald wieder aufhören. Doch je länger sie im Geschäft bleiben, desto stärker sind die Abhängigkeiten im Milieu", hat Rolf beobachtet.
Wenn Frauen auf einmal nicht mehr kommen, "wissen wir meist nicht, wo sie gelandet sind, ob es ihnen gut geht", erzählt der Wissenschaftler. Er erinnert sich an eine Frau, die er lange Jahre auf dem Autostrich begleitet hatte und die plötzlich verschwunden war. Eines Tages stand sie vor der Teestube. Sie hatte ein neues Leben in einer anderen Stadt begonnen und wollte sich bedanken, dass "wir immer da waren und keine Fragen gestellt hätten, wenn es ihr nicht gut ging. Und dass wir sie mit unseren regelmäßigen Besuchen gestützt hätten", sagt Rolf. Eine seltene Rückmeldung, die ihn in seinem Engagement bestätigt habe.
Der Katholik, der mit einer evangelischen Pastorin verheiratet ist, kam zufällig zur Teestube mit dem biblischen Namen Sarah. "Ich hörte von einem ökumenischen Gottesdienst auf St. Pauli, das sprach mich an. Erst dort erfuhr ich von der Teestube und der Arbeit ihres Gründers Otto Oberforster." Inzwischen ist die Süderstraße fast wie ein Zuhause für Rolf: "Die Menschen, die man so lange begleitet, werden einem vertraut."
Den Anspruch, die Frauen zum Aussteigen zu bewegen, haben die Teestubenmitarbeiter nicht. "Es war anfangs schwer, aber ich lerne damit zu leben, dass ich nichts verändern kann", sagt Rolf.
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- Ich bin: Angehörige(r) von SexarbeiterIn
RE: Lokalnachrichten: HAMBURG
Quelle: Spiegel online
"Bauchschuss-Musa" und die Teenie-Hure
Er war der Kopf einer türkischen Rotlichtbande, wurde zuletzt in Deutschland nur geduldet. Nun muss sich Musa A. vor Gericht verantworten, weil er eine 16-Jährige in einem Bordell beschäftigt haben soll. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft, die Ausländerbehörde bereitet seine Abschiebung vor.
Hamburg - Musa A. ist in den Einrichtungen der Hamburger Justiz quasi zu Hause. Schon als Jugendlicher saß er erstmals im Knast, sein Vorstrafenregister ist beachtlich, erst vergangenen September kam er nach einer erneuten Haftstrafe wieder auf freien Fuß.
Seit dem 24. März sitzt "Türken-Musa" wieder in Untersuchungshaft: Er soll eine 16-Jährige in seinem Bordell "Tropicana" beschäftigt haben. Dafür - und für das illegale Tragen einer Waffe - muss er sich ab Dienstag vor dem Hamburger Amtsgericht verantworten.
Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt: Musa A. wusste, dass das Mädchen erst 16 war und ließ sie dennoch anschaffen in dem von ihm betriebenen FKK-Club im Hamburger Osten. Musa A. bestreitet die Vorwürfe und behauptet, ein anderer habe das Mädchen mitgebracht.
Die junge Frau hatte sich bei der Polizei gemeldet und Musa A. angezeigt. Im März stellte die Polizei den ehemaligen Kampfsportler im Schanzenviertel. Bei ihm fand sie eine geladene Pistole und zwölf Schuss Munition. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass A. die Waffe bis zu diesem Zeitpunkt stets bei sich trug: Er habe die Ceska Kaliber 9 mm zu seinem Eigenschutz gebraucht, weil man ihn umbringen wolle, sagte A. den Ermittlern.
"Ihre Zeit ist abgelaufen"
Genug Feinde hat "Türken-Musa". Angeblich verlangt er Anteile am Rotlichtgeschäft zurück, seine Gegenspieler sind Albaner, die inzwischen dick im Geschäft sein sollen. "Ich will 1,5 Millionen von diesen Ziegenhirten. Die haben kein Herz, kein Hirn und keine Eier. Ihre Zeit ist abgelaufen", sagte Musa A. der "Hamburger Morgenpost". Dem Blatt zufolge erzählt man sich auf dem Kiez, die Albaner hätten einen Profikiller auf den Türken angesetzt.
"Türken-Musa" stieg in den neunziger Jahren zu einer Rotlichtgröße auf. Er gilt als einer der Köpfe der "Gangster GmbH", einer Bande junger Türken, die sich mit Gewalt im Rotlichtmilieu ausbreitete. 2000 wurde Musa A. zu einer Haftstrafe verurteilt und im Oktober 2002 in die Türkei abgeschoben.
Einige Jahre später kehrte er nach Hamburg zurück - ohne Pass und Visum, aber mit einem Bauchschuss, den er sich laut "Hamburger Morgenpost" bei einem Milieu-Streit in der Türkei zugezogen haben soll. Das brachte ihm den neuen Spitznamen "Bauchschuss-Musa" ein.
Im März 2008 wurde er von der Polizei aufgegriffen und verbüßte eine Haftstrafe, erst im vergangenen September wurde A. auf Bewährung entlassen. Seither wurde er in Deutschland geduldet. Laut Ausländerbehörde musste zum einen eine Operation abgewartet werden. Zum anderen musste geprüft werden, ob die Frau von A. - eine polnische Staatsangehörige, die er 2004 geheiratet hatte - sich tatsächlich in Deutschland aufhielt.
Schießereien und Razzien
Seit der Rückkehr von A. nach Deutschland gab es in Hamburg einige Schießereien mit Szenehintergrund, bei denen über eine Verstrickung von A. spekuliert wurde und wird. So gab es im März vergangenen Jahres an einer Tankstelle im Hamburger Stadtteil Hammerbrook eine wilde Schießerei. Ein Auftrag von A., der am Tag zuvor seine Haft angetreten hatte?
Vor wenigen Wochen wurde dann der stadtbekannte Zuhälter Erdogan A. vor einem Bordell im Hamburger Süden angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Er liegt noch immer im Krankenhaus.
Möglicherweise ein Racheakt von Musa A., den er aus dem Gefängnis in Auftrag gab? Erdogan A. soll früher für Musa gearbeitet und dann die Seiten gewechselt haben. Zwischen "Türken-Musas" alten Gefolgsleuten und Erdogan A. soll es laut "Mopo"-Informationen zunehmend Streitigkeiten gegeben haben.
Die Ermittler wollen zu dieser Verbindung keine Angaben machen, auch nicht zu einem möglichen Motiv. Es gibt noch keinen konkret Tatverdächtigen, wie eine Polizeisprecherin betont.
Die Ermittler wollen auch von keinem neuen Kiez-Krieg sprechen. "Es hat immer mal wieder Auseinandersetzungen im Milieu gegeben, die zum Teil auch auf ganz persönlichen Konflikten Einzelner beruhen", sagte Sprecherin Ulrike Sweden, räumte allerdings ein: "Die Polizei führt vermehrt Präventionsmaßnahmen durch, zum Beispiel Razzien." Zu A. machte sie keine Angaben.
Jetzt droht ihm erneut der Knast. Die Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger wird mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft, der Verstoß gegen das Waffengesetz mit bis zu fünf Jahren.
Außerdem bereitet die Ausländerbehörde seine erneute Abschiebung vor. Wie sich herausgestellt habe, lebe die Frau von A. nicht in Deutschland, so dass kein Ausreisehindernis bestehe, sagte ein Behördensprecher. Wenn A. verurteilt wird, werde er nach der Haft abgeschoben. "Sollte er freigesprochen werden, streben wir eine Abschiebung aus der U-Haft an", so der Sprecher weiter.
"Bauchschuss-Musa" und die Teenie-Hure
Er war der Kopf einer türkischen Rotlichtbande, wurde zuletzt in Deutschland nur geduldet. Nun muss sich Musa A. vor Gericht verantworten, weil er eine 16-Jährige in einem Bordell beschäftigt haben soll. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft, die Ausländerbehörde bereitet seine Abschiebung vor.
Hamburg - Musa A. ist in den Einrichtungen der Hamburger Justiz quasi zu Hause. Schon als Jugendlicher saß er erstmals im Knast, sein Vorstrafenregister ist beachtlich, erst vergangenen September kam er nach einer erneuten Haftstrafe wieder auf freien Fuß.
Seit dem 24. März sitzt "Türken-Musa" wieder in Untersuchungshaft: Er soll eine 16-Jährige in seinem Bordell "Tropicana" beschäftigt haben. Dafür - und für das illegale Tragen einer Waffe - muss er sich ab Dienstag vor dem Hamburger Amtsgericht verantworten.
Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt: Musa A. wusste, dass das Mädchen erst 16 war und ließ sie dennoch anschaffen in dem von ihm betriebenen FKK-Club im Hamburger Osten. Musa A. bestreitet die Vorwürfe und behauptet, ein anderer habe das Mädchen mitgebracht.
Die junge Frau hatte sich bei der Polizei gemeldet und Musa A. angezeigt. Im März stellte die Polizei den ehemaligen Kampfsportler im Schanzenviertel. Bei ihm fand sie eine geladene Pistole und zwölf Schuss Munition. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass A. die Waffe bis zu diesem Zeitpunkt stets bei sich trug: Er habe die Ceska Kaliber 9 mm zu seinem Eigenschutz gebraucht, weil man ihn umbringen wolle, sagte A. den Ermittlern.
"Ihre Zeit ist abgelaufen"
Genug Feinde hat "Türken-Musa". Angeblich verlangt er Anteile am Rotlichtgeschäft zurück, seine Gegenspieler sind Albaner, die inzwischen dick im Geschäft sein sollen. "Ich will 1,5 Millionen von diesen Ziegenhirten. Die haben kein Herz, kein Hirn und keine Eier. Ihre Zeit ist abgelaufen", sagte Musa A. der "Hamburger Morgenpost". Dem Blatt zufolge erzählt man sich auf dem Kiez, die Albaner hätten einen Profikiller auf den Türken angesetzt.
"Türken-Musa" stieg in den neunziger Jahren zu einer Rotlichtgröße auf. Er gilt als einer der Köpfe der "Gangster GmbH", einer Bande junger Türken, die sich mit Gewalt im Rotlichtmilieu ausbreitete. 2000 wurde Musa A. zu einer Haftstrafe verurteilt und im Oktober 2002 in die Türkei abgeschoben.
Einige Jahre später kehrte er nach Hamburg zurück - ohne Pass und Visum, aber mit einem Bauchschuss, den er sich laut "Hamburger Morgenpost" bei einem Milieu-Streit in der Türkei zugezogen haben soll. Das brachte ihm den neuen Spitznamen "Bauchschuss-Musa" ein.
Im März 2008 wurde er von der Polizei aufgegriffen und verbüßte eine Haftstrafe, erst im vergangenen September wurde A. auf Bewährung entlassen. Seither wurde er in Deutschland geduldet. Laut Ausländerbehörde musste zum einen eine Operation abgewartet werden. Zum anderen musste geprüft werden, ob die Frau von A. - eine polnische Staatsangehörige, die er 2004 geheiratet hatte - sich tatsächlich in Deutschland aufhielt.
Schießereien und Razzien
Seit der Rückkehr von A. nach Deutschland gab es in Hamburg einige Schießereien mit Szenehintergrund, bei denen über eine Verstrickung von A. spekuliert wurde und wird. So gab es im März vergangenen Jahres an einer Tankstelle im Hamburger Stadtteil Hammerbrook eine wilde Schießerei. Ein Auftrag von A., der am Tag zuvor seine Haft angetreten hatte?
Vor wenigen Wochen wurde dann der stadtbekannte Zuhälter Erdogan A. vor einem Bordell im Hamburger Süden angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Er liegt noch immer im Krankenhaus.
Möglicherweise ein Racheakt von Musa A., den er aus dem Gefängnis in Auftrag gab? Erdogan A. soll früher für Musa gearbeitet und dann die Seiten gewechselt haben. Zwischen "Türken-Musas" alten Gefolgsleuten und Erdogan A. soll es laut "Mopo"-Informationen zunehmend Streitigkeiten gegeben haben.
Die Ermittler wollen zu dieser Verbindung keine Angaben machen, auch nicht zu einem möglichen Motiv. Es gibt noch keinen konkret Tatverdächtigen, wie eine Polizeisprecherin betont.
Die Ermittler wollen auch von keinem neuen Kiez-Krieg sprechen. "Es hat immer mal wieder Auseinandersetzungen im Milieu gegeben, die zum Teil auch auf ganz persönlichen Konflikten Einzelner beruhen", sagte Sprecherin Ulrike Sweden, räumte allerdings ein: "Die Polizei führt vermehrt Präventionsmaßnahmen durch, zum Beispiel Razzien." Zu A. machte sie keine Angaben.
Jetzt droht ihm erneut der Knast. Die Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger wird mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft, der Verstoß gegen das Waffengesetz mit bis zu fünf Jahren.
Außerdem bereitet die Ausländerbehörde seine erneute Abschiebung vor. Wie sich herausgestellt habe, lebe die Frau von A. nicht in Deutschland, so dass kein Ausreisehindernis bestehe, sagte ein Behördensprecher. Wenn A. verurteilt wird, werde er nach der Haft abgeschoben. "Sollte er freigesprochen werden, streben wir eine Abschiebung aus der U-Haft an", so der Sprecher weiter.
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *
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"Türken-Musa" zu 2 Jahren Haft verurteilt
Infos und viele Fotos:
http://rotlicht.blog.de/2009/07/14/tuer ... t-6513578/
http://bazonline.ch/panorama/vermischte ... y/29742993
http://www.abendblatt.de/hamburg/polize ... trich.html
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http://rotlicht.blog.de/2009/07/14/tuer ... t-6513578/
http://bazonline.ch/panorama/vermischte ... y/29742993
http://www.abendblatt.de/hamburg/polize ... trich.html
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SW-Inklusion nicht erwünscht
Runder Tisch Prostitution in HH ein Tribunal?
Stellungnahme der Betreiber, vom UEGD, also diejenigen, die die Sexwork-Arbeitsplätze-Schaffenden vertreten
Runder Tisch oder doch eher Tribunal?
Wie im Hamburger-Koalitionsvertrag zwischen CDU und Bündnis 90/Die Grünen vereinbart, wurde ein Runder Tisch zum Thema sexuelle Dienstleistung eingerichtet. Das »Gremium« hat am 05.03.2008 erstmalig getagt und gleich beschlossen die Öffentlichkeit auszuschließen.
Unter einem »Runden Tisch« versteht der UEGD die Beteiligung ALLER, zur Lösung einer Aufgabe benötigten Institutionen. Federführend organisiert, geleitet und moderiert werden die Sitzungen von der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz. Neben zahlreichen Behödenvertretern und Hilfsorganisationen sind aber die, um die es eigentlich geht nicht eingeladen – nämlich die Prostituierten und Bordellbetreiber [und die Sexdienstleistungsempänger (Prostituanden, Freier, Kunden, Gäste...). Anm.].
Damit das Rotlichtmilieu weiterhin sein Dasein in der Schmuddelecke fristen kann, hat das Gremium sich gleich selbst einen Maulkorb verpasst und die Öffentlichkeit ausgeschlossen.
Als Berufsverband des Erotikgewerbes stellt der UEGD die Frage, ob mit diesem Runden Tisch nicht eher ein politisches Sondergericht tagt, das ohne Anhörung der Beschuldigten sein Urteil fällen wird.
Mit der Einführung des Prostitutionsgesetzes im Jahre 2002 hat man das Verdikt der Sittenwidrigkeit der Prostitution beseitigt. Gleichzeitig wurde es den Betreibern von Bordellen ermöglicht Prostituierten ein adäquates Arbeitsumfeld zur Verfügung zu stellen, ohne Gefahr zu laufen sich der Förderung der Prostitution strafbar zu machen.
Um von Prostituierten und Bordellbetreibern Anerkennung zu erzielen und um in unserem freiheitlichen Rechtsstaat die Demokratie nicht mit Füßen zu treten, hält der UEGD die Beteiligung von Vertretern des Erotikgewerbes für unerlässlich. Das sollte auch der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg bekannt sein.
Prostitution nicht kriminalisieren, sondern konsequent legalisieren!
Quelle:
http://www.uegd.de/index.php?option=com ... mid=100001
.
Stellungnahme der Betreiber, vom UEGD, also diejenigen, die die Sexwork-Arbeitsplätze-Schaffenden vertreten
Runder Tisch oder doch eher Tribunal?
Wie im Hamburger-Koalitionsvertrag zwischen CDU und Bündnis 90/Die Grünen vereinbart, wurde ein Runder Tisch zum Thema sexuelle Dienstleistung eingerichtet. Das »Gremium« hat am 05.03.2008 erstmalig getagt und gleich beschlossen die Öffentlichkeit auszuschließen.
Unter einem »Runden Tisch« versteht der UEGD die Beteiligung ALLER, zur Lösung einer Aufgabe benötigten Institutionen. Federführend organisiert, geleitet und moderiert werden die Sitzungen von der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz. Neben zahlreichen Behödenvertretern und Hilfsorganisationen sind aber die, um die es eigentlich geht nicht eingeladen – nämlich die Prostituierten und Bordellbetreiber [und die Sexdienstleistungsempänger (Prostituanden, Freier, Kunden, Gäste...). Anm.].
Damit das Rotlichtmilieu weiterhin sein Dasein in der Schmuddelecke fristen kann, hat das Gremium sich gleich selbst einen Maulkorb verpasst und die Öffentlichkeit ausgeschlossen.
Als Berufsverband des Erotikgewerbes stellt der UEGD die Frage, ob mit diesem Runden Tisch nicht eher ein politisches Sondergericht tagt, das ohne Anhörung der Beschuldigten sein Urteil fällen wird.
Mit der Einführung des Prostitutionsgesetzes im Jahre 2002 hat man das Verdikt der Sittenwidrigkeit der Prostitution beseitigt. Gleichzeitig wurde es den Betreibern von Bordellen ermöglicht Prostituierten ein adäquates Arbeitsumfeld zur Verfügung zu stellen, ohne Gefahr zu laufen sich der Förderung der Prostitution strafbar zu machen.
Um von Prostituierten und Bordellbetreibern Anerkennung zu erzielen und um in unserem freiheitlichen Rechtsstaat die Demokratie nicht mit Füßen zu treten, hält der UEGD die Beteiligung von Vertretern des Erotikgewerbes für unerlässlich. Das sollte auch der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg bekannt sein.
Prostitution nicht kriminalisieren, sondern konsequent legalisieren!
Quelle:
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14.08.2009
Wandsbeker Bordell: Gericht gibt grünes Licht
Das umstrittene Bordell in der Angerburger Straße in Hamburg-Wandsbek darf nun offenbar doch gebaut werden. Nach Informationen von NDR 90,3 hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) einen Beschluss des Verwaltungsgerichts aufgehoben. Als das Verwaltungsgericht Anfang Juni 2009 den Baustopp für das Bordell verhängte, hatte der Anwalt des Betreibers mit wenig Verständnis reagiert. Damals argumentierte das Gericht, das Bordell verstoße gegen den Bebauungsplan. Das Gebiet sei vor allem dem produzierenden Gewerbe sowie Unternehmen, die zur Wandsbeker Automeile gehören, vorbehalten. Nun aber darf der Betreiber doch weiterbauen, dessen Anwalt fühlt sich bestätigt - dank des Oberverwaltungsgerichts.
Nachbarn können klagen
Der Bebauungsplan macht aus Sicht der Richter keine besonderen Vorgaben, auch ein Bordell-Betrieb ist demnach in der Angerburger Straße möglich. Bezirksamtsleiterin Cornelia Schröder-Piller hatte den Baustopp im Juni zwar begrüßt, fühlt sich nach der Entscheidung des OVG nun aber in ihrer Rechtsauffassung bestätigt. Der Beschluss sei ein schwerer Schlag ins Kontor, sagt dagegen ein Sprecher der Bürgerinitiative, die seit Monaten gegen das Bordell kämpft. Mit einer Fortsetzung der Bauarbeiten habe man nicht gerechnet.
Nach der Entscheidung des OVG im Eilverfahren können die Nachbarn nun den normalen Klageweg beschreiten. Bis eine Entscheidung fällt, könnten allerdings noch einige Jahre vergehen.
http://www1.ndr.de/nachrichten/hamburg/bordell124.html
Wandsbeker Bordell: Gericht gibt grünes Licht
Das umstrittene Bordell in der Angerburger Straße in Hamburg-Wandsbek darf nun offenbar doch gebaut werden. Nach Informationen von NDR 90,3 hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) einen Beschluss des Verwaltungsgerichts aufgehoben. Als das Verwaltungsgericht Anfang Juni 2009 den Baustopp für das Bordell verhängte, hatte der Anwalt des Betreibers mit wenig Verständnis reagiert. Damals argumentierte das Gericht, das Bordell verstoße gegen den Bebauungsplan. Das Gebiet sei vor allem dem produzierenden Gewerbe sowie Unternehmen, die zur Wandsbeker Automeile gehören, vorbehalten. Nun aber darf der Betreiber doch weiterbauen, dessen Anwalt fühlt sich bestätigt - dank des Oberverwaltungsgerichts.
Nachbarn können klagen
Der Bebauungsplan macht aus Sicht der Richter keine besonderen Vorgaben, auch ein Bordell-Betrieb ist demnach in der Angerburger Straße möglich. Bezirksamtsleiterin Cornelia Schröder-Piller hatte den Baustopp im Juni zwar begrüßt, fühlt sich nach der Entscheidung des OVG nun aber in ihrer Rechtsauffassung bestätigt. Der Beschluss sei ein schwerer Schlag ins Kontor, sagt dagegen ein Sprecher der Bürgerinitiative, die seit Monaten gegen das Bordell kämpft. Mit einer Fortsetzung der Bauarbeiten habe man nicht gerechnet.
Nach der Entscheidung des OVG im Eilverfahren können die Nachbarn nun den normalen Klageweg beschreiten. Bis eine Entscheidung fällt, könnten allerdings noch einige Jahre vergehen.
http://www1.ndr.de/nachrichten/hamburg/bordell124.html
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RE: Lokalnachrichten: HAMBURG
Oberverwaltungsgericht Hamburg
Urteil: Ein Bordell ist kein Betrieb für das Vergnügen
Ein Bordellbetrieb ist keine Vergnügungsstätte - zu dieser zunächst überraschenden Einschätzung ist das Oberverwaltungsgericht (OVG) Hamburg in einem aktuellen Urteil gekommen.
Hamburg. Dem künftigen Betreiber des heftig umstrittenen Freudenhauses an der Angerburger Straße im Bezirk Wandsbek kommt das durchaus gelegen. Seine Chancen, das geplante Bordell einzurichten, sind gestiegen. Das OVG hob auch einen vom Verwaltungsgericht verhängten Baustopp auf. Die untere Instanz hatte noch geurteilt, das Etablissement sei kein Gewerbebetrieb, sondern eine Vergnügungsstätte - und passe daher nicht zur Automeile am nahen Friedrich-Ebert-Damm. (tha)(tha)
Abendblatt
http://www.abendblatt.de/hamburg/articl ... uegen.html
Entscheidung des Verwaltungsgerichts
viewtopic.php?p=58741#58741
Urteil: Ein Bordell ist kein Betrieb für das Vergnügen
Ein Bordellbetrieb ist keine Vergnügungsstätte - zu dieser zunächst überraschenden Einschätzung ist das Oberverwaltungsgericht (OVG) Hamburg in einem aktuellen Urteil gekommen.
Hamburg. Dem künftigen Betreiber des heftig umstrittenen Freudenhauses an der Angerburger Straße im Bezirk Wandsbek kommt das durchaus gelegen. Seine Chancen, das geplante Bordell einzurichten, sind gestiegen. Das OVG hob auch einen vom Verwaltungsgericht verhängten Baustopp auf. Die untere Instanz hatte noch geurteilt, das Etablissement sei kein Gewerbebetrieb, sondern eine Vergnügungsstätte - und passe daher nicht zur Automeile am nahen Friedrich-Ebert-Damm. (tha)(tha)
Abendblatt
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Entscheidung des Verwaltungsgerichts
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RE: Lokalnachrichten: HAMBURG
Bebauungsplanänderung könnte Ansiedlung stoppen
FDP ist gegen generelles Bordellverbot in Wandsbek
Von Rebecca Kresse, 29. August 2009, 06:00 Uhr
CDU und SPD wollen die Ansiedlung in dem Gewerbegebiet unbedingt verhindern und mahnen "grundsätzliche Lösung" an.
Hamburg. Das beantragte Großbordell an der Von-Bargen-Straße sorgt in Wandsbeks Bezirkspolitik für Zündstoff. Während SPD und CDU-Fraktion im Bezirk diesbezüglich auf einer Linie sind - das Bordell über die Veränderung des Bebauungsplans verhindern zu wollen -, ist sich der Koalitionspartner der CDU, die FDP, da noch nicht so sicher.
Zunächst werde man den Fall prüfen und dann entscheiden, ob "wir den Bebauungsplan ändern wollen", sagte Klaus Fischer, FDP-Fraktionsvorsitzender im Bezirk, dem Abendblatt. Grundsätzlich halte er nichts davon, über die Veränderung eines Bebauungsplans eine Einzelansiedlung eines Bordells zu verhindern. "Es ist völliger Schwachsinn, wenn wir mithilfe des Stadtplanungsrechts gesellschaftspolitische Fragen zur Prostitution beantworten wollen." Vielmehr sollte grundsätzlich geklärt werden, wie man mit der Ansiedlung von Bordellen außerhalb des eigentlichen Rotlichtbezirks umgehe, so Fischer.
Zumindest in diesem Punkt ist sich die FDP mit ihrem Koalitionspartner einig. Auch CDU-Bezirksfraktionschef Eckehard Graage mahnt an, sich "grundsätzlich Gedanken" über den Umgang mit dem Thema zu machen. Es sei hamburgweit ein Trend zu beobachten, dass sich Bordellbetriebe zunehmend aus den klassischen Rotlichtbezirken in andere Bereiche der Stadt verlagern. "Das wollen wir eigentlich verhindern", so Graage. Die Ursache für den Wandel vermutet er in der Veränderung St. Paulis vom Rotlicht- in ein Szeneviertel.
Nach dem Wirbel um ein geplantes Bordell an der Angerburger Straße wurde jetzt in Wandsbek erneut ein Antrag für ein Großbordell beim Bezirksamt gestellt. Wie berichtet, soll an der Von-Bargen-Straße ein Indoor-Kinderspielplatz für die Erweiterung eines Bordellbetriebes weichen. Die SPD-Bezirksfraktion hat bereits angekündigt, dies durch die Veränderung des Bebauungsplans verhindern zu wollen. Die Ansiedlung von Bordellen, bordellartigen Betrieben und vergleichbarer Nutzung müsste durch einen entsprechenden Vermerk sichergestellt werden. Dies war an der Angerburger Straße ausgeblieben.
Eckehard Graage spricht von einem "sensibleren und anderen Umgang" mit dem Thema im Bezirk. Anders als beim Antrag für die Angerburger Straße habe die Verwaltung die Bezirkspolitik diesmal umgehend informiert. Die Verwaltung habe aus ihren Fehlern gelernt. Graage ist überzeugt: "Diesmal werden wir die Ansiedlung verhindern können."
Bevor das passiert, muss er zunächst seinen Koalitionspartner überzeugen.
Ob das gelingt, ist offen. Klaus Fischers Linie ist eindeutig: "Wenn Prostitution nach Bundesrecht legal ist, müssen sich die Bordelle auch irgendwo ansiedeln dürfen." Und wo, wenn nicht in Gewerbegebieten, sollten sie dies tun? fragt er. Um Planungssicherheit für ihre Betriebe zu bekommen, würden die Besitzer jetzt Genehmigungsanträge stellen. Diese sollte man nicht "in der Masse verhindern", so Fischer.
Abendblatt
http://www.abendblatt.de/hamburg/kommun ... dsbek.html
FDP ist gegen generelles Bordellverbot in Wandsbek
Von Rebecca Kresse, 29. August 2009, 06:00 Uhr
CDU und SPD wollen die Ansiedlung in dem Gewerbegebiet unbedingt verhindern und mahnen "grundsätzliche Lösung" an.
Hamburg. Das beantragte Großbordell an der Von-Bargen-Straße sorgt in Wandsbeks Bezirkspolitik für Zündstoff. Während SPD und CDU-Fraktion im Bezirk diesbezüglich auf einer Linie sind - das Bordell über die Veränderung des Bebauungsplans verhindern zu wollen -, ist sich der Koalitionspartner der CDU, die FDP, da noch nicht so sicher.
Zunächst werde man den Fall prüfen und dann entscheiden, ob "wir den Bebauungsplan ändern wollen", sagte Klaus Fischer, FDP-Fraktionsvorsitzender im Bezirk, dem Abendblatt. Grundsätzlich halte er nichts davon, über die Veränderung eines Bebauungsplans eine Einzelansiedlung eines Bordells zu verhindern. "Es ist völliger Schwachsinn, wenn wir mithilfe des Stadtplanungsrechts gesellschaftspolitische Fragen zur Prostitution beantworten wollen." Vielmehr sollte grundsätzlich geklärt werden, wie man mit der Ansiedlung von Bordellen außerhalb des eigentlichen Rotlichtbezirks umgehe, so Fischer.
Zumindest in diesem Punkt ist sich die FDP mit ihrem Koalitionspartner einig. Auch CDU-Bezirksfraktionschef Eckehard Graage mahnt an, sich "grundsätzlich Gedanken" über den Umgang mit dem Thema zu machen. Es sei hamburgweit ein Trend zu beobachten, dass sich Bordellbetriebe zunehmend aus den klassischen Rotlichtbezirken in andere Bereiche der Stadt verlagern. "Das wollen wir eigentlich verhindern", so Graage. Die Ursache für den Wandel vermutet er in der Veränderung St. Paulis vom Rotlicht- in ein Szeneviertel.
Nach dem Wirbel um ein geplantes Bordell an der Angerburger Straße wurde jetzt in Wandsbek erneut ein Antrag für ein Großbordell beim Bezirksamt gestellt. Wie berichtet, soll an der Von-Bargen-Straße ein Indoor-Kinderspielplatz für die Erweiterung eines Bordellbetriebes weichen. Die SPD-Bezirksfraktion hat bereits angekündigt, dies durch die Veränderung des Bebauungsplans verhindern zu wollen. Die Ansiedlung von Bordellen, bordellartigen Betrieben und vergleichbarer Nutzung müsste durch einen entsprechenden Vermerk sichergestellt werden. Dies war an der Angerburger Straße ausgeblieben.
Eckehard Graage spricht von einem "sensibleren und anderen Umgang" mit dem Thema im Bezirk. Anders als beim Antrag für die Angerburger Straße habe die Verwaltung die Bezirkspolitik diesmal umgehend informiert. Die Verwaltung habe aus ihren Fehlern gelernt. Graage ist überzeugt: "Diesmal werden wir die Ansiedlung verhindern können."
Bevor das passiert, muss er zunächst seinen Koalitionspartner überzeugen.
Ob das gelingt, ist offen. Klaus Fischers Linie ist eindeutig: "Wenn Prostitution nach Bundesrecht legal ist, müssen sich die Bordelle auch irgendwo ansiedeln dürfen." Und wo, wenn nicht in Gewerbegebieten, sollten sie dies tun? fragt er. Um Planungssicherheit für ihre Betriebe zu bekommen, würden die Besitzer jetzt Genehmigungsanträge stellen. Diese sollte man nicht "in der Masse verhindern", so Fischer.
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RE: Lokalnachrichten: HAMBURG
Zwangsprostitution in Hamburg
Zwei 16-Jährige aus Bordell in Wandsbek befreit
Von Denis Fengler 7. September 2009, 06:00 Uhr
Die beiden Mädchen waren in Polen als vermisst gemeldet. Sie wurden mit Waffengewalt zur Arbeit gezwungen.
Hamburg. Seit März waren die beiden 16 Jahre alten Mädchen in ihrer Heimatstadt in Südpolen als vermisst gemeldet. Am vergangenen Freitag konnten sie aus einem Bordell in Wandsbek befreit werden. Zwei polnische Männer hatten die beiden Frauen über ein halbes Jahr zur Prostitution gezwungen. Ihre Peiniger kamen in Untersuchungshaft.
Wie die Leidensgeschichte der beiden 16-Jährigen begann - ob sie gewaltsam nach Deutschland gebracht wurden oder falschen Versprechungen folgten -, ist nicht bekannt. Zunächst hatten sich die beiden Frauen in der Wohnung eines der Männer an der Straße Busbrookhöhe in Farmsen-Berne prostituieren müssen. Als das aber nicht genug Geld einbrachte, wurden sie mit falschen Papieren ausgestattet - die sie als 21-Jährige auswiesen - und ins Bordell "Geizhaus" in Wandsbek gebracht. Um die Frauen gefügig zu machen, wurden die beiden 16-Jährigen immer wieder mit Schusswaffen bedroht, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittlungen der polnischen Polizei während der Vermisstenfahndung hatten ergeben, dass mindestens eines der beiden verschwundenen Mädchen in Deutschland zur Prostitution gezwungen wurde.
Das Landeskriminalamt in Hamburg übernahm daraufhin den Fall und konnte den Aufenthaltsort der 16-Jährigen bestimmen. Die Fahnder erwirkten noch am Freitag in einem Eilantrag bei der Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungsbeschluss für das Bordell, wo sie beide Mädchen antrafen. Dariusz Z. (34) aus dem südpolnischen Knurow und Marcin S. (30) aus Cerekiew wurden festgenommen und müssen sich jetzt wegen Menschenhandels, Zuhälterei und der Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger verantworten. Eine weitere Tatverdächtige, eine 32 Jahre alte Polin, kam inzwischen wieder auf freien Fuß. Immer wieder schockieren Fälle von minderjährigen Prostituierten die Öffentlichkeit: Erst im Mai hatten Ermittler eine 14-Jährige Zwangsprostituierte aus einer sogenannten Modellwohnung befreit. Sie war von einem rumänischen Zuhälterring zur Prostitution gezwungen worden. Im März war zudem ein stadtbekannter Bordellbesitzer (41) festgenommen worden, weil er eine 16-Jährige als Prostituierte beschäftigt haben soll. Die Frau verzichtete jedoch auf eine Aussage, das Verfahren wurde eingestellt.
Abendblatt
http://www.abendblatt.de/hamburg/polize ... freit.html
Zwei 16-Jährige aus Bordell in Wandsbek befreit
Von Denis Fengler 7. September 2009, 06:00 Uhr
Die beiden Mädchen waren in Polen als vermisst gemeldet. Sie wurden mit Waffengewalt zur Arbeit gezwungen.
Hamburg. Seit März waren die beiden 16 Jahre alten Mädchen in ihrer Heimatstadt in Südpolen als vermisst gemeldet. Am vergangenen Freitag konnten sie aus einem Bordell in Wandsbek befreit werden. Zwei polnische Männer hatten die beiden Frauen über ein halbes Jahr zur Prostitution gezwungen. Ihre Peiniger kamen in Untersuchungshaft.
Wie die Leidensgeschichte der beiden 16-Jährigen begann - ob sie gewaltsam nach Deutschland gebracht wurden oder falschen Versprechungen folgten -, ist nicht bekannt. Zunächst hatten sich die beiden Frauen in der Wohnung eines der Männer an der Straße Busbrookhöhe in Farmsen-Berne prostituieren müssen. Als das aber nicht genug Geld einbrachte, wurden sie mit falschen Papieren ausgestattet - die sie als 21-Jährige auswiesen - und ins Bordell "Geizhaus" in Wandsbek gebracht. Um die Frauen gefügig zu machen, wurden die beiden 16-Jährigen immer wieder mit Schusswaffen bedroht, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittlungen der polnischen Polizei während der Vermisstenfahndung hatten ergeben, dass mindestens eines der beiden verschwundenen Mädchen in Deutschland zur Prostitution gezwungen wurde.
Das Landeskriminalamt in Hamburg übernahm daraufhin den Fall und konnte den Aufenthaltsort der 16-Jährigen bestimmen. Die Fahnder erwirkten noch am Freitag in einem Eilantrag bei der Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungsbeschluss für das Bordell, wo sie beide Mädchen antrafen. Dariusz Z. (34) aus dem südpolnischen Knurow und Marcin S. (30) aus Cerekiew wurden festgenommen und müssen sich jetzt wegen Menschenhandels, Zuhälterei und der Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger verantworten. Eine weitere Tatverdächtige, eine 32 Jahre alte Polin, kam inzwischen wieder auf freien Fuß. Immer wieder schockieren Fälle von minderjährigen Prostituierten die Öffentlichkeit: Erst im Mai hatten Ermittler eine 14-Jährige Zwangsprostituierte aus einer sogenannten Modellwohnung befreit. Sie war von einem rumänischen Zuhälterring zur Prostitution gezwungen worden. Im März war zudem ein stadtbekannter Bordellbesitzer (41) festgenommen worden, weil er eine 16-Jährige als Prostituierte beschäftigt haben soll. Die Frau verzichtete jedoch auf eine Aussage, das Verfahren wurde eingestellt.
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Lösungen suchen
Die Bordellbetreiber, die Sexarbeitsplätze schaffen, müssen stärkere Sicherheitsvorkehrungen treffen um sich abzusichern.
Deswegen ist das indische Modell einer Sexwork-Selbstkontrolle genau zu prüfen:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=38203#38203
Der Runde Tisch Prostitution in Hamburg, die Betreiber und alle Sexworker, die dort nicht zugelassen sind, und die Behörden und Hilfsorganisationen stehen hier in der Pflicht für legale nicht-diskriminierende, nicht-ausbeuterische Verhältnisse zu sorgen.
p.s.
@JayR bist du auf den TS-Geschmack gekommen?
Deswegen ist das indische Modell einer Sexwork-Selbstkontrolle genau zu prüfen:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=38203#38203
Der Runde Tisch Prostitution in Hamburg, die Betreiber und alle Sexworker, die dort nicht zugelassen sind, und die Behörden und Hilfsorganisationen stehen hier in der Pflicht für legale nicht-diskriminierende, nicht-ausbeuterische Verhältnisse zu sorgen.
p.s.
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Re: Lösungen suchen
Das verstehe ich jetzt in meiner grenzenlosen Ahnungslosigkeit überhaupt nicht.Marc of Frankfurt hat geschrieben:@JayR bist du auf den TS-Geschmack gekommen?
Ich schon einige gepflegte Restaurants, Würstchenbuden, Eisdielen und Spelunken kennengelernt. Aber keine in der Juwelengasse.
Zum Thema: es fällt mir nicht ganz leicht zu glauben, dass die Betreiber vom Geizhaus ebenfalls von grenzenloser Ahnungslosigkeit im Falle der 16 jährigen Mädchen befallen waren.
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RE: Lokalnachrichten: HAMBURG
Antrag: 19 weitere Zimmer geplant
Kommt jetzt doch ein Großbordell in Wandsbek?
Von Rebecca Kresse 24. September 2009
Hamburg. Es kam, wie viele es vermuteten: Die Politik hatte das Großbordell an der Angerburger Straße 20 in Wandsbek lange vorausgesagt, die Bezirksverwaltung hatte es immer wieder bestritten. Nun hat der künftige Betreiber des Bordells beim Bezirksamt einen neuen Antrag für 19 zusätzliche Zimmer an der Angerburger Straße gestellt. Diesmal für ein Etablissement im Erdgeschoss. Erteilt der Bezirk eine Genehmigung, stehen in dem Haus rund 40 Zimmer auf mehreren Ebenen für die Dienste der Prostituierten zur Verfügung.
Zur Vorgeschichte: Der Streit um das Bordell dauert schon fast ein Jahr. Bereits am 20. November 2008 hatte Bezirksamtsleiterin Cornelia Schroeder-Piller (CDU) in einem Vorbescheid die Ansiedlung eines Bordells im ersten Stockwerk an der Angerburger Straße 20 genehmigt - ohne vorher die politischen Gremien des Bezirks zu informieren und sie in die Entscheidung mit einzubinden. Antragsteller für ein Bordell mit 20 Zimmern war und ist Hans-Jürgen N., der Betreiber der Bordellkette Geizhaus.
Nach Protesten von Bürgern und Politik sowie einer Klage hieß es vom Bezirksamt: Das Bordell ist nicht mehr zu verhindern. Der Bezirk erteilte eine Genehmigung, begrenzte aber die Zimmerzahl auf zehn. Dagegen legten die Anwälte des Betreibers, die Kanzlei Klemm & Partner, Widerspruch ein. In einem Eilverfahren entschied das Oberverwaltungsgericht im August: Das Bordell darf gebaut werden. Und hob damit einen anderslautenden Beschluss des Verwaltungsgerichts auf. Die Hauptverhandlung steht noch aus. Anwalt Gero Tuttlewski rechnet frühestens in einem Jahr mit einer endgültigen Entscheidung.
So lange will der Betreiber nicht warten. Um sich die Möglichkeit auf weitere Zimmer zu erhalten, hat er deshalb den neuen Antrag gestellt für zusätzliche Räume im Erdgeschoss. Tuttlewski selbst nennt dies ein "taktisches Mittel", weil der Bezirk die Zimmerzahl in der Genehmigung begrenzt hat. Der neue Antrag sei eine "vorsorgliche Maßnahme", falls im Widerspruchsverfahren nicht im Sinne seines Mandanten entschieden werde.
Auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht hat ihn ausgerechnet einer der härtesten politischen Gegner des Bordells. In einer Fernsehsendung hatte der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Jan Balcke darauf hingewiesen, dass nach Aussagen des Rechtsamts des Bezirks eine Ausdehnung des Bordells auf das Erdgeschoss wegen des Vorbescheides nicht zu verhindern sei. "Ich habe mich sehr gefreut, dies zu hören", sagte Tuttlewski und stellte den neuen Antrag.
Jan Balcke kommentierte die Situation so: "Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Es ist genau die Situation eingetreten, vor der wir ausdrücklich gewarnt haben." Und weiter: "Jetzt haben wir das Großbordell, von dem die Bezirksamtsleiterin immer bestritten hat, dass es kommen würde." Dadurch werde der Charakter des Gebietes "nachhaltig negativ beeinflusst".
Nach Aussagen des Bezirksamts sei die Genehmigung für das Erdgeschoss "nicht ausgeschlossen". Der Antrag werde geprüft. Eine Entscheidung soll in zwei Monten vorliegen. Amtsleiterin Schroeder-Piller sagte: "Wenn es eine Möglichkeit gibt, den Antrag zu verhindern, werden wir das tun."Unterdessen kündigte Anwalt Tuttlewski eine Untätigkeitsklage gegen das Bezirksamt an. Dies sei ein "normaler anwaltlicher Reflex", weil der Bezirk nicht innerhalb der gesetzlich festgeschriebenen Dreimonatsfrist auf den Widerspruch reagiert habe.
Abendblatt
http://www.abendblatt.de/hamburg/articl ... dsbek.html
Kommt jetzt doch ein Großbordell in Wandsbek?
Von Rebecca Kresse 24. September 2009
Hamburg. Es kam, wie viele es vermuteten: Die Politik hatte das Großbordell an der Angerburger Straße 20 in Wandsbek lange vorausgesagt, die Bezirksverwaltung hatte es immer wieder bestritten. Nun hat der künftige Betreiber des Bordells beim Bezirksamt einen neuen Antrag für 19 zusätzliche Zimmer an der Angerburger Straße gestellt. Diesmal für ein Etablissement im Erdgeschoss. Erteilt der Bezirk eine Genehmigung, stehen in dem Haus rund 40 Zimmer auf mehreren Ebenen für die Dienste der Prostituierten zur Verfügung.
Zur Vorgeschichte: Der Streit um das Bordell dauert schon fast ein Jahr. Bereits am 20. November 2008 hatte Bezirksamtsleiterin Cornelia Schroeder-Piller (CDU) in einem Vorbescheid die Ansiedlung eines Bordells im ersten Stockwerk an der Angerburger Straße 20 genehmigt - ohne vorher die politischen Gremien des Bezirks zu informieren und sie in die Entscheidung mit einzubinden. Antragsteller für ein Bordell mit 20 Zimmern war und ist Hans-Jürgen N., der Betreiber der Bordellkette Geizhaus.
Nach Protesten von Bürgern und Politik sowie einer Klage hieß es vom Bezirksamt: Das Bordell ist nicht mehr zu verhindern. Der Bezirk erteilte eine Genehmigung, begrenzte aber die Zimmerzahl auf zehn. Dagegen legten die Anwälte des Betreibers, die Kanzlei Klemm & Partner, Widerspruch ein. In einem Eilverfahren entschied das Oberverwaltungsgericht im August: Das Bordell darf gebaut werden. Und hob damit einen anderslautenden Beschluss des Verwaltungsgerichts auf. Die Hauptverhandlung steht noch aus. Anwalt Gero Tuttlewski rechnet frühestens in einem Jahr mit einer endgültigen Entscheidung.
So lange will der Betreiber nicht warten. Um sich die Möglichkeit auf weitere Zimmer zu erhalten, hat er deshalb den neuen Antrag gestellt für zusätzliche Räume im Erdgeschoss. Tuttlewski selbst nennt dies ein "taktisches Mittel", weil der Bezirk die Zimmerzahl in der Genehmigung begrenzt hat. Der neue Antrag sei eine "vorsorgliche Maßnahme", falls im Widerspruchsverfahren nicht im Sinne seines Mandanten entschieden werde.
Auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht hat ihn ausgerechnet einer der härtesten politischen Gegner des Bordells. In einer Fernsehsendung hatte der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Jan Balcke darauf hingewiesen, dass nach Aussagen des Rechtsamts des Bezirks eine Ausdehnung des Bordells auf das Erdgeschoss wegen des Vorbescheides nicht zu verhindern sei. "Ich habe mich sehr gefreut, dies zu hören", sagte Tuttlewski und stellte den neuen Antrag.
Jan Balcke kommentierte die Situation so: "Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Es ist genau die Situation eingetreten, vor der wir ausdrücklich gewarnt haben." Und weiter: "Jetzt haben wir das Großbordell, von dem die Bezirksamtsleiterin immer bestritten hat, dass es kommen würde." Dadurch werde der Charakter des Gebietes "nachhaltig negativ beeinflusst".
Nach Aussagen des Bezirksamts sei die Genehmigung für das Erdgeschoss "nicht ausgeschlossen". Der Antrag werde geprüft. Eine Entscheidung soll in zwei Monten vorliegen. Amtsleiterin Schroeder-Piller sagte: "Wenn es eine Möglichkeit gibt, den Antrag zu verhindern, werden wir das tun."Unterdessen kündigte Anwalt Tuttlewski eine Untätigkeitsklage gegen das Bezirksamt an. Dies sei ein "normaler anwaltlicher Reflex", weil der Bezirk nicht innerhalb der gesetzlich festgeschriebenen Dreimonatsfrist auf den Widerspruch reagiert habe.
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RE: Lokalnachrichten: HAMBURG
Rotlicht-Einsatz in St. Georg
Razzia im Club "Relax": Es geht um Steuerbetrug
24. September 2009
Mit einem Großaufgebot rückte die Polizei gestern Morgen in laut Eigenwerbung "Hamburgs größtem Gentleman-Club" zur Razzia an.
Hamburg. Dieser Männerbesuch kam überraschend: Mit Unterstützung des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) durchsuchten die Beamten den Nachtklub Relax am Pulverteich (St. Georg). Dessen Betreibern wird vorgeworfen, organisiert und "bandenmäßig" an Steuerhinterziehung im großen Stil beteiligt gewesen zu sein. Bundesweit wurden im Rahmen der Großaktion 60 Bordelle, Klubs und Wohnungen durchsucht. Insgesamt elf Beschuldigte hat die Staatsanwaltschaft ausgemacht. Ihnen wird vorgeworfen, mithilfe von Geldkartenautomaten Geldsummen in bislang völlig unbekannter Höhe an der deutschen Steuer vorbei in die Schweiz verschoben zu haben.
Der Trick klingt erstaunlich einfach. Die Beschuldigten - allesamt im Rotlichtmilieu zu Hause - sollen von einem Finanzdienstleister Kartenlesegeräte abgenommen haben, die nicht in Deutschland registriert und erfasst wurden, sondern in der Schweiz. Auf diesem Weg schmuggelten die Täter nach Erkenntnissen der Ermittler, nahezu täglich Tausende Euro über die Grenze - ohne auch nur einen einzigen Geldkoffer in die Hand nehmen zu müssen.
"Der Schaden ist noch nicht zu überblicken", sagt Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers. Klar scheint jedoch, dass es sich um einen Steuerhinterziehungsfall von beträchtlichem Ausmaß handelt. Nicht umsonst hat die Abteilung für Organisierte Wirtschaftskriminalität die Ermittlungen übernommen. Die weiteren im Rahmen der Aktion durchsuchten Objekte befinden sich unter anderem in Bremen, München und Hannover. Zwei Adressen liegen in der Schweiz.
Heinrich Graf zu Dohna, der Betreiber des Nachtklubs Relax war völlig überrascht von der Razzia. Er kann sich den Verdacht nur so erklären: "Wahrscheinlich hat ein Mitbewerber falsche Beschuldigungen ausgesprochen. Ich versteuere meine Einnahmen in Deutschland, bin mir keiner Schuld bewusst." Deshalb, so der Graf, gehe er auch davon aus, dass sich die Verdächtigungen in Luft auflösten. (jel)
Abendblatt
http://www.abendblatt.de/hamburg/polize ... etrug.html
Razzia im Club "Relax": Es geht um Steuerbetrug
24. September 2009
Mit einem Großaufgebot rückte die Polizei gestern Morgen in laut Eigenwerbung "Hamburgs größtem Gentleman-Club" zur Razzia an.
Hamburg. Dieser Männerbesuch kam überraschend: Mit Unterstützung des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) durchsuchten die Beamten den Nachtklub Relax am Pulverteich (St. Georg). Dessen Betreibern wird vorgeworfen, organisiert und "bandenmäßig" an Steuerhinterziehung im großen Stil beteiligt gewesen zu sein. Bundesweit wurden im Rahmen der Großaktion 60 Bordelle, Klubs und Wohnungen durchsucht. Insgesamt elf Beschuldigte hat die Staatsanwaltschaft ausgemacht. Ihnen wird vorgeworfen, mithilfe von Geldkartenautomaten Geldsummen in bislang völlig unbekannter Höhe an der deutschen Steuer vorbei in die Schweiz verschoben zu haben.
Der Trick klingt erstaunlich einfach. Die Beschuldigten - allesamt im Rotlichtmilieu zu Hause - sollen von einem Finanzdienstleister Kartenlesegeräte abgenommen haben, die nicht in Deutschland registriert und erfasst wurden, sondern in der Schweiz. Auf diesem Weg schmuggelten die Täter nach Erkenntnissen der Ermittler, nahezu täglich Tausende Euro über die Grenze - ohne auch nur einen einzigen Geldkoffer in die Hand nehmen zu müssen.
"Der Schaden ist noch nicht zu überblicken", sagt Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers. Klar scheint jedoch, dass es sich um einen Steuerhinterziehungsfall von beträchtlichem Ausmaß handelt. Nicht umsonst hat die Abteilung für Organisierte Wirtschaftskriminalität die Ermittlungen übernommen. Die weiteren im Rahmen der Aktion durchsuchten Objekte befinden sich unter anderem in Bremen, München und Hannover. Zwei Adressen liegen in der Schweiz.
Heinrich Graf zu Dohna, der Betreiber des Nachtklubs Relax war völlig überrascht von der Razzia. Er kann sich den Verdacht nur so erklären: "Wahrscheinlich hat ein Mitbewerber falsche Beschuldigungen ausgesprochen. Ich versteuere meine Einnahmen in Deutschland, bin mir keiner Schuld bewusst." Deshalb, so der Graf, gehe er auch davon aus, dass sich die Verdächtigungen in Luft auflösten. (jel)
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