LokalNachrichten: STUTTGART & BW
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
Stuttgarter Zeitung 27.12.2010
Vöhringer will keine Golduhr
Sindelfingen; Erospark-Damen protestieren im Rathaus gegen die Vergnügungssteuer.
Wenig Glück hatten 20 Damen des Sindelfinger Erosparks, die den Oberbürgermeister Bernd Vöhringer gestern Vormittag im Rathaus besuchen wollten. Denn der Rathauschef ließ sich nicht blicken. "Er war den ganzen Tag in Terminen", erklärte der Stadtsprecher Timo Hartmann. Dabei hatten die Besucherinnen sogar ein Präsent für den OB dabei: eine goldene Armbanduhr. Diese wollten sie Vöhringer als "neuen Chef von 50 Mädels" überreichen. Dafür fehle ihm momentan nämlich noch die passende Dienstkleidung, monierten sich die Damen in einem offenen Brief an den OB.
Dieses Schreiben verteilten sie im gesamten Rathaus und sorgten durch ihre Besuche in verschiedenen Abteilungen der Verwaltung für eine ziemliche Unruhe. Anlass für diese Aktion ist die geplante Einführung einer Vergnügungssteuer für Bordelle in der Stadt. 150 Euro pro Monat und Zimmer sollen die Mieterinnen dieser Räume von Januar an in die Stadtkasse zahlen. Dagegen wollten die Prostituierten im Sindelfinger Amt für Finanzen Einspruch erheben. Sie empfinden die Vergnügungssteuer als ungerecht.
Ob das in Ton und Stil wenig angemessene Schreiben an den OB an dieser Steuer etwas ändert, bleibt fraglich. Zumal der Gemeinderat diese beschlossen hatte. Der Stadtsprecher sagte unserer Zeitung: "Natürlich steht der OB für ein Gespräch bereit. Dazu müssen sich die Damen des Erosparks aber wie alle anderen Besucher auch zuvor anmelden."wi
Vöhringer will keine Golduhr
Sindelfingen; Erospark-Damen protestieren im Rathaus gegen die Vergnügungssteuer.
Wenig Glück hatten 20 Damen des Sindelfinger Erosparks, die den Oberbürgermeister Bernd Vöhringer gestern Vormittag im Rathaus besuchen wollten. Denn der Rathauschef ließ sich nicht blicken. "Er war den ganzen Tag in Terminen", erklärte der Stadtsprecher Timo Hartmann. Dabei hatten die Besucherinnen sogar ein Präsent für den OB dabei: eine goldene Armbanduhr. Diese wollten sie Vöhringer als "neuen Chef von 50 Mädels" überreichen. Dafür fehle ihm momentan nämlich noch die passende Dienstkleidung, monierten sich die Damen in einem offenen Brief an den OB.
Dieses Schreiben verteilten sie im gesamten Rathaus und sorgten durch ihre Besuche in verschiedenen Abteilungen der Verwaltung für eine ziemliche Unruhe. Anlass für diese Aktion ist die geplante Einführung einer Vergnügungssteuer für Bordelle in der Stadt. 150 Euro pro Monat und Zimmer sollen die Mieterinnen dieser Räume von Januar an in die Stadtkasse zahlen. Dagegen wollten die Prostituierten im Sindelfinger Amt für Finanzen Einspruch erheben. Sie empfinden die Vergnügungssteuer als ungerecht.
Ob das in Ton und Stil wenig angemessene Schreiben an den OB an dieser Steuer etwas ändert, bleibt fraglich. Zumal der Gemeinderat diese beschlossen hatte. Der Stadtsprecher sagte unserer Zeitung: "Natürlich steht der OB für ein Gespräch bereit. Dazu müssen sich die Damen des Erosparks aber wie alle anderen Besucher auch zuvor anmelden."wi
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- Senior Admin
- Beiträge: 7067
- Registriert: 20.09.2008, 21:37
- Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
- Ich bin: Keine Angabe

Ob als ungerecht empfunden oder nicht - sie ist auf alle Fälle gegen geltendes Recht, da sie eine indirekte Diskriminierung sowohl aufgrund des Geschlechts als auch aufgrund der sexuellen Orientierung, möglicherweise auch aufgrund der ethnischen Herkunft, darstellt.ehemaliger_User hat geschrieben:Sie empfinden die Vergnügungssteuer als ungerecht.
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
28.12.2010
Bad Säckingen
Tantra-Studio sorgt für Erregung
Erotische Massagen in der Bergseestraße – Nachbarn sind wütend, Besitzerin bleibt gelassen
Bad Säckingen – Ein im November eröffnetes erotisches Tantra-Massage-Studio sorgt für Aufregung in der Bergseestraße: Weil dort drei leicht bekleidete Masseusen seit einigen Wochen Männern und Paaren ihre Dienste anbieten, fürchten die Nachbargeschäfte um ihren guten Ruf. Während die Eigentümer der Räumlichkeiten sich auf einen lupenreinen Mietvertrag mit der Chefin des Studios berufen, gehen bei der Stadt zahlreiche Beschwerden ein. Doch tun kann man dort erst einmal nichts – denn der Massage-Salon ist zunächst legal. Würden dort allerdings sexuelle Handlungen gegen Bezahlung nachgewiesen, drohte die Schließung.
„Mit Prostitution haben wir aber rein gar nichts zu tun“, sagt die Inhaberin des Tantra-Salons, eine Frau knapp über Dreißig, die namentlich nicht genannt werden will. Sie ist seit vier Jahren in der Branche tätig, hat sich zur „Erotikmasseuse“ ausbilden lassen. Mit dem Geschäft in Säckingen hat sie sich zum ersten Mal selbstständig gemacht. „Die Leute sollen sich nicht so beschweren“, erklärt sie, „wir tun nichts Verbotenes.“
Also was passiert nun hinter den Mauern des Hauses in der Bergseestraße? Wir haben die Betreiberin konkret gefragt. Hinter dem mit einer weißen Blütenfolie beklebten Schaufenster lockt laut Chefmasseuse eine Behandlung, die gerade Männer anspricht. Mit Happy Ende? „Die Massage führt zum Höhepunkt“. Konkret geht es hier um Stimulation mit der Hand am ganzen Körper – getaktet in Einheiten à „20 Minuten für 50 Euro“. Barzahlung ist Pflicht. Ist das nicht vielleicht doch illegal? „Nein“, sagt die Besitzerin überzeugt. Sie versteht ihr Angebot als eine der indischen Tantra-Lehre angelehnte Therapie für Körper und Seele.
Bei der Polizei sieht man das etwas anders: Laut Pressesprecher Paul Wissler sei jede Form der sexuellen Handlung gegen Entgelt letztendlich eine Form der Prostitution – auch das in dem Säckinger Salon avancierte „Happy End“, also das fröhliche Ende einer tantrischen Massage. In einer Großstadt ginge das unter Umständen, denn käufliche Lust wird je nach Einwohnerzahl genehmigt oder verboten. Bad Säckingen sei schlicht zu klein für ein entsprechendes Geschäft. Dennoch liefen laut Wissler bisher keine Ermittlungen. Bei der Polizei liegen noch keine Anzeigen vor.
Allerdings gingen bereits im Rathaus Beschwerden ein. Beispielsweise würden die Nachbarn des Erotik-Salons selbigen lieber heute als morgen geschlossen sehen. „Das finde ich gar nicht gut, dass es so was hier gibt“, sagt einer, mit hörbar wütendem Unterton. Die Chefin des Salons entgegnet: Sie sei offen für Gespräche, würde jeden Nörgler gerne aufklären. „Wir machen hier“, meint sie, „einfach nur unsere Arbeit – und fertig.“
http://www.suedkurier.de/region/hochrhe ... 88,4648761
Bad Säckingen
Tantra-Studio sorgt für Erregung
Erotische Massagen in der Bergseestraße – Nachbarn sind wütend, Besitzerin bleibt gelassen
Bad Säckingen – Ein im November eröffnetes erotisches Tantra-Massage-Studio sorgt für Aufregung in der Bergseestraße: Weil dort drei leicht bekleidete Masseusen seit einigen Wochen Männern und Paaren ihre Dienste anbieten, fürchten die Nachbargeschäfte um ihren guten Ruf. Während die Eigentümer der Räumlichkeiten sich auf einen lupenreinen Mietvertrag mit der Chefin des Studios berufen, gehen bei der Stadt zahlreiche Beschwerden ein. Doch tun kann man dort erst einmal nichts – denn der Massage-Salon ist zunächst legal. Würden dort allerdings sexuelle Handlungen gegen Bezahlung nachgewiesen, drohte die Schließung.
„Mit Prostitution haben wir aber rein gar nichts zu tun“, sagt die Inhaberin des Tantra-Salons, eine Frau knapp über Dreißig, die namentlich nicht genannt werden will. Sie ist seit vier Jahren in der Branche tätig, hat sich zur „Erotikmasseuse“ ausbilden lassen. Mit dem Geschäft in Säckingen hat sie sich zum ersten Mal selbstständig gemacht. „Die Leute sollen sich nicht so beschweren“, erklärt sie, „wir tun nichts Verbotenes.“
Also was passiert nun hinter den Mauern des Hauses in der Bergseestraße? Wir haben die Betreiberin konkret gefragt. Hinter dem mit einer weißen Blütenfolie beklebten Schaufenster lockt laut Chefmasseuse eine Behandlung, die gerade Männer anspricht. Mit Happy Ende? „Die Massage führt zum Höhepunkt“. Konkret geht es hier um Stimulation mit der Hand am ganzen Körper – getaktet in Einheiten à „20 Minuten für 50 Euro“. Barzahlung ist Pflicht. Ist das nicht vielleicht doch illegal? „Nein“, sagt die Besitzerin überzeugt. Sie versteht ihr Angebot als eine der indischen Tantra-Lehre angelehnte Therapie für Körper und Seele.
Bei der Polizei sieht man das etwas anders: Laut Pressesprecher Paul Wissler sei jede Form der sexuellen Handlung gegen Entgelt letztendlich eine Form der Prostitution – auch das in dem Säckinger Salon avancierte „Happy End“, also das fröhliche Ende einer tantrischen Massage. In einer Großstadt ginge das unter Umständen, denn käufliche Lust wird je nach Einwohnerzahl genehmigt oder verboten. Bad Säckingen sei schlicht zu klein für ein entsprechendes Geschäft. Dennoch liefen laut Wissler bisher keine Ermittlungen. Bei der Polizei liegen noch keine Anzeigen vor.
Allerdings gingen bereits im Rathaus Beschwerden ein. Beispielsweise würden die Nachbarn des Erotik-Salons selbigen lieber heute als morgen geschlossen sehen. „Das finde ich gar nicht gut, dass es so was hier gibt“, sagt einer, mit hörbar wütendem Unterton. Die Chefin des Salons entgegnet: Sie sei offen für Gespräche, würde jeden Nörgler gerne aufklären. „Wir machen hier“, meint sie, „einfach nur unsere Arbeit – und fertig.“
http://www.suedkurier.de/region/hochrhe ... 88,4648761
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Case Study: Werbung
Warum macht sie auch so eine große Werbetafel, die alle braven Bürger und Medien und Behörden aufschreckt (Ein Leser hat auch einen Rechtschreibfehler gefunden. Macht sie Gonzo-Marketing? ;-)

Es ist doch nicht die breite allgemeine Laufkundschaft der Innenstädte die für Tantra oder Pay6 ansprechbar ist, sondern es sind speziell interessierte und gezielt suchende Herrschaften!
Wie schreibe ich einen guten Werbetext:
viewtopic.php?t=6189 (SW-only)
Ähnliches:
viewtopic.php?t=3706
viewtopic.php?t=4906
viewtopic.php?t=176

Es ist doch nicht die breite allgemeine Laufkundschaft der Innenstädte die für Tantra oder Pay6 ansprechbar ist, sondern es sind speziell interessierte und gezielt suchende Herrschaften!
Wie schreibe ich einen guten Werbetext:
viewtopic.php?t=6189 (SW-only)
Ähnliches:
viewtopic.php?t=3706
viewtopic.php?t=4906
viewtopic.php?t=176
-
- Admina
- Beiträge: 7434
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
Hallo,
ich wohne ja in der Nähe von Bad Säckingen und bin völlig entsetz, das es in Baden Württemberg Bayern nicht auslassen, immer noch das Werbe Verbot für Prostitution und Ausübung gibt.
Ist die Zeit nicht reif hier entschieden dagegen anzukämpfen.
Von verschiedene Frauen , die hier tätig sind, erlebe ich Unwissenheit und massive Einschüchterung.
Was hat das Prostitutionsgesetz uns gebracht, wenn w i r es nicht verteidigen.
Ist Berlin nicht ein gute Vorreiter und gut organisiert. (Letzes Jahr das Urteil bezüglich Wohnungsprostitution):
Auch im katholischen Schwarzwald müssen die Menschen lernen mit Sexworker Tür an Tür auszukommen und Sie nicht ausgrenzen.
Lg
Fränces
ich wohne ja in der Nähe von Bad Säckingen und bin völlig entsetz, das es in Baden Württemberg Bayern nicht auslassen, immer noch das Werbe Verbot für Prostitution und Ausübung gibt.
Ist die Zeit nicht reif hier entschieden dagegen anzukämpfen.
Von verschiedene Frauen , die hier tätig sind, erlebe ich Unwissenheit und massive Einschüchterung.
Was hat das Prostitutionsgesetz uns gebracht, wenn w i r es nicht verteidigen.
Ist Berlin nicht ein gute Vorreiter und gut organisiert. (Letzes Jahr das Urteil bezüglich Wohnungsprostitution):
Auch im katholischen Schwarzwald müssen die Menschen lernen mit Sexworker Tür an Tür auszukommen und Sie nicht ausgrenzen.
Lg
Fränces
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
Zweite Runde im Bordellprozess
Zweite Runde im Bordellprozess
Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG vom 03.01.2011
Stuttgart/Fellbach
Nachdem im vergangenen Jahr die offiziellen Betreiber des Pussy-Clubs wegenSteuerhinterziehung vor Gericht standen, sind nun Hintermänner angeklagt.
Von Thomas Schwarz
Beobachtern des Prozesses ist schnell klar gewesen, dass hier Strohfrauen und -männer auf der Anklagebank saßen. Zu jung, zu unerfahren wirkten die 27-jährige Geschäftsführerin und ihre zwei Kompagnons, als dass sie in Fellbach, Wuppertal, Heidelberg und Berlin-Schönefeld sogenannte Flatratebordelle hätten alleine betreiben können, geschweige denn, sie hätten die Mittel gehabt, diese zu finanzieren. [Abgeschlossener 1. Prozess: Von 6 Angeglagten 3 Verurteilte:] Wegen Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt wurde die Frau am 23. Juli 2010 zu 3 Jahren Haft verurteilt, der eine Mitangeklagte wurde zu 2 Jahren und 10 Monaten verurteilt, der dritte zu 2 Einzelstrafen unter 1 Jahr. Nun wird demnächst jenen der Prozess gemacht, den die Ermittler und die Staatsanwaltschaft für die wahren Drahtzieher halten. Wann, steht noch nicht fest.
Der erste Prozess machte bundesweit Schlagzeilen, als er am 17. Februar 2010 vor der 6. Großen Wirtschaftsstrafkammer des Stuttgarter Landgerichts begann. Zuvor hatte der menschenverachtende Betrieb der Flatratebordelle Empörung ausgelöst, bei dem Freier gegen ein einmaliges Eintrittsgeld so oft, wie sie wollten, mit Prostituierten verkehren konnten. [6 Angeklate:] 3 Frauen und 3 Männer, die in dem Fellbacher Pussy-Club als Geschäftsführung aufgetreten waren, mussten sich nicht nur wegen Vorenthaltens von Arbeitsentgelt verantworten, sondern sahen sich auch des Vorwurfs des Menschenhandels ausgesetzt.
Schlussendlich konnte der letzte Vorwurf [Menschenhandel] nicht bewiesen werden, die Anklagen gegen 2 Frauen wurden eingestellt. Die übrigen wurden verurteilt, weil sie die Prostituierten als Selbstständige angeben hatten, diese jedoch bei den Bordellen beschäftigt gewesen seien. So wurden rund 2,3 Millionen Euro an Sozialabgaben hinterzogen. Andreas Arndt, der Vorsitzende Richter, machte in der mündlichen Urteilsbegründung am 23. Juli klar, dass das Gericht nicht über die Legalität der Flatratebordelle zu entscheiden hatte. Der Eindruck blieb, dass nicht die Richtigen vor Gericht gestanden hatten.
Ende November erhob die Staatsanwaltschaft Stuttgart dann gegen 9 Männer im Alter von 27 bis 40 Jahren sowie 1 23-jährige Frau Anklage wegen schweren Menschenhandels [Kommender 2. Prozess mit 10 Angeklagten]. In dem Prozess, dessen Termin noch nicht feststeht, sollen nun die Bedingungen zur Sprache kommen, unter denen die meist aus Rumänien stammenden Frauen im Pussy-Club anschafften. Die Angeklagten sollen über Jahre hinweg Frauen aus Rumänien nach Deutschland geschleust und sie zur Prostitution gezwungen haben, auch in Fellbach.
Eine 23-jährige Prostituierte hatte bereits in dem ersten Prozess um den Pussy-Club geschildert, wie sie zur Prostitution gekommen war und wie es in dem Pussy-Club in Heidelberg zugegangen sei. Angeworben worden sei sie von einer Frau in Rumänien, um in Deutschland in der Gastronomie zu arbeiten. Hier angekommen, kam dann das böse Erwachen. "Wir sollten Sex mit Kunden machen", sagte sie. Als sie und ihre Freundin sich weigern wollten, habe es Drohungen gegeben, bis sie sich unter Tränen in ihr Schicksal ergeben hätten.
Später habe sie freiwillig angeschafft. Zwei Wochen war die 23-Jährige in dem Pussy-Club in Heidelberg, wo ihr bis zu 1000 Euro wöchentlich zugesagt worden waren. Die Zustände seien unvorstellbar gewesen. Der Fellbacher Oberbürgermeister und Landtagsabgeordnete Christoph Palm (CDU) wandte sich an die Landesregierung, nachdem das Flatratebordell seinen Betrieb in Fellbach eröffnet hatte. Die Stadt hatte keine rechtliche Handhabe, um das unterbinden zu können.
Palm forderte eine Gesetzesänderung, die den Kommunen mehr Einfluss verschaffen soll. Im Mai erklärte die Sozialministerin Monik Stolz, man werde über eine Bundesinitiative eine stärkere Reglementierung des "Prostitutionsmarktes" anstreben. Am 4. Juni debattierte der Bundesrat dann tatsächlich über das Thema Prostitution, allerdings darüber, ob eine Kondompflicht in Freudenhäusern eingeführt werden soll.
Stuttgarter Zeitung
Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG vom 03.01.2011
Stuttgart/Fellbach
Nachdem im vergangenen Jahr die offiziellen Betreiber des Pussy-Clubs wegenSteuerhinterziehung vor Gericht standen, sind nun Hintermänner angeklagt.
Von Thomas Schwarz
Beobachtern des Prozesses ist schnell klar gewesen, dass hier Strohfrauen und -männer auf der Anklagebank saßen. Zu jung, zu unerfahren wirkten die 27-jährige Geschäftsführerin und ihre zwei Kompagnons, als dass sie in Fellbach, Wuppertal, Heidelberg und Berlin-Schönefeld sogenannte Flatratebordelle hätten alleine betreiben können, geschweige denn, sie hätten die Mittel gehabt, diese zu finanzieren. [Abgeschlossener 1. Prozess: Von 6 Angeglagten 3 Verurteilte:] Wegen Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt wurde die Frau am 23. Juli 2010 zu 3 Jahren Haft verurteilt, der eine Mitangeklagte wurde zu 2 Jahren und 10 Monaten verurteilt, der dritte zu 2 Einzelstrafen unter 1 Jahr. Nun wird demnächst jenen der Prozess gemacht, den die Ermittler und die Staatsanwaltschaft für die wahren Drahtzieher halten. Wann, steht noch nicht fest.
Der erste Prozess machte bundesweit Schlagzeilen, als er am 17. Februar 2010 vor der 6. Großen Wirtschaftsstrafkammer des Stuttgarter Landgerichts begann. Zuvor hatte der menschenverachtende Betrieb der Flatratebordelle Empörung ausgelöst, bei dem Freier gegen ein einmaliges Eintrittsgeld so oft, wie sie wollten, mit Prostituierten verkehren konnten. [6 Angeklate:] 3 Frauen und 3 Männer, die in dem Fellbacher Pussy-Club als Geschäftsführung aufgetreten waren, mussten sich nicht nur wegen Vorenthaltens von Arbeitsentgelt verantworten, sondern sahen sich auch des Vorwurfs des Menschenhandels ausgesetzt.
Schlussendlich konnte der letzte Vorwurf [Menschenhandel] nicht bewiesen werden, die Anklagen gegen 2 Frauen wurden eingestellt. Die übrigen wurden verurteilt, weil sie die Prostituierten als Selbstständige angeben hatten, diese jedoch bei den Bordellen beschäftigt gewesen seien. So wurden rund 2,3 Millionen Euro an Sozialabgaben hinterzogen. Andreas Arndt, der Vorsitzende Richter, machte in der mündlichen Urteilsbegründung am 23. Juli klar, dass das Gericht nicht über die Legalität der Flatratebordelle zu entscheiden hatte. Der Eindruck blieb, dass nicht die Richtigen vor Gericht gestanden hatten.
Ende November erhob die Staatsanwaltschaft Stuttgart dann gegen 9 Männer im Alter von 27 bis 40 Jahren sowie 1 23-jährige Frau Anklage wegen schweren Menschenhandels [Kommender 2. Prozess mit 10 Angeklagten]. In dem Prozess, dessen Termin noch nicht feststeht, sollen nun die Bedingungen zur Sprache kommen, unter denen die meist aus Rumänien stammenden Frauen im Pussy-Club anschafften. Die Angeklagten sollen über Jahre hinweg Frauen aus Rumänien nach Deutschland geschleust und sie zur Prostitution gezwungen haben, auch in Fellbach.
Eine 23-jährige Prostituierte hatte bereits in dem ersten Prozess um den Pussy-Club geschildert, wie sie zur Prostitution gekommen war und wie es in dem Pussy-Club in Heidelberg zugegangen sei. Angeworben worden sei sie von einer Frau in Rumänien, um in Deutschland in der Gastronomie zu arbeiten. Hier angekommen, kam dann das böse Erwachen. "Wir sollten Sex mit Kunden machen", sagte sie. Als sie und ihre Freundin sich weigern wollten, habe es Drohungen gegeben, bis sie sich unter Tränen in ihr Schicksal ergeben hätten.
Später habe sie freiwillig angeschafft. Zwei Wochen war die 23-Jährige in dem Pussy-Club in Heidelberg, wo ihr bis zu 1000 Euro wöchentlich zugesagt worden waren. Die Zustände seien unvorstellbar gewesen. Der Fellbacher Oberbürgermeister und Landtagsabgeordnete Christoph Palm (CDU) wandte sich an die Landesregierung, nachdem das Flatratebordell seinen Betrieb in Fellbach eröffnet hatte. Die Stadt hatte keine rechtliche Handhabe, um das unterbinden zu können.
Palm forderte eine Gesetzesänderung, die den Kommunen mehr Einfluss verschaffen soll. Im Mai erklärte die Sozialministerin Monik Stolz, man werde über eine Bundesinitiative eine stärkere Reglementierung des "Prostitutionsmarktes" anstreben. Am 4. Juni debattierte der Bundesrat dann tatsächlich über das Thema Prostitution, allerdings darüber, ob eine Kondompflicht in Freudenhäusern eingeführt werden soll.
Stuttgarter Zeitung
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
SW-Aktion beim Neujahrsempfang des OB in Sindelfingen
Mehr als 25 Frauen des Laufhauses "Erospark" in Sindelfingen verteilten beim Neujahrsempfang des OB in der Stadthalle Flugblätter um darauf aufmerksam zu machen, dass die Erhebung der Vergnügungssteuer als Beitrag zur Sanierung des städtischen Haushaltes in höchstem Masse ungerecht ist.
Sie sorgten für Gelächter als sie beim Verlassen des Saales dem OB "bis später bei uns" zu riefen. Eine hinter mir sitzende Besucherin fragte ihren Mann "Haben die das Ernst gemeint?", manche Kinder fragten ihre Eltern "Was sind das für Frauen mit den goldenen Masken?" und brachten dadurch ihre Eltern ins Stottern.
Wegen mangelnder Deutschkenntnisse konnten die meisten Frauen dem Grusswort des OB nicht folgen, sie verliessen vor Ende der Veranstaltung den Saal und haben auch am nachfolgenden Empfang nicht teilgenommen. Manche hätten sich gerne noch unters Volk gemischt um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.
Grosses Lob an die Frauen, die diese für sie sehr ungewohnte Situation gut meisterten und alleine durch ihr Auftreten deutlich machten, dass sie nicht gewillt sind, die Diskriminierung hinzunehmen.
Auf Wunsch der teilnehmenden Frauen wurde das Laufhaus während des Empfangs geschlossen, die nicht solidarischen Frauen sollten nicht auch noch durch die Abwesenheit der Aktivistinnen Profit schlagen können.
Sie sorgten für Gelächter als sie beim Verlassen des Saales dem OB "bis später bei uns" zu riefen. Eine hinter mir sitzende Besucherin fragte ihren Mann "Haben die das Ernst gemeint?", manche Kinder fragten ihre Eltern "Was sind das für Frauen mit den goldenen Masken?" und brachten dadurch ihre Eltern ins Stottern.
Wegen mangelnder Deutschkenntnisse konnten die meisten Frauen dem Grusswort des OB nicht folgen, sie verliessen vor Ende der Veranstaltung den Saal und haben auch am nachfolgenden Empfang nicht teilgenommen. Manche hätten sich gerne noch unters Volk gemischt um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.
Grosses Lob an die Frauen, die diese für sie sehr ungewohnte Situation gut meisterten und alleine durch ihr Auftreten deutlich machten, dass sie nicht gewillt sind, die Diskriminierung hinzunehmen.
Auf Wunsch der teilnehmenden Frauen wurde das Laufhaus während des Empfangs geschlossen, die nicht solidarischen Frauen sollten nicht auch noch durch die Abwesenheit der Aktivistinnen Profit schlagen können.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
Aus der
Kreiszeitung Böblingen 09.01.2010
...Nicht beirren ließ sich Vöhringer, als rund 20 Damen des "Erosparks" mitten in seiner Rede zum Abschied den großen Saal der Stadthalle durchschritten. Die Liebedienerinnen, die zuvor Protestpapiere verteilt hatten, liegen mit der Stadtverwaltung im Clinch, seit die zusammen mit dem Gemeinderat die Vergnügungssteuer angehoben hat. Kurz vor Weihnachten war der OB einem Besuch der Damen im Rathaus noch entkommen. Sie hatten dem "harten Bernd" eine "goldene" Uhr überreichen wollen.
Kreiszeitung Böblingen 09.01.2010
...Nicht beirren ließ sich Vöhringer, als rund 20 Damen des "Erosparks" mitten in seiner Rede zum Abschied den großen Saal der Stadthalle durchschritten. Die Liebedienerinnen, die zuvor Protestpapiere verteilt hatten, liegen mit der Stadtverwaltung im Clinch, seit die zusammen mit dem Gemeinderat die Vergnügungssteuer angehoben hat. Kurz vor Weihnachten war der OB einem Besuch der Damen im Rathaus noch entkommen. Sie hatten dem "harten Bernd" eine "goldene" Uhr überreichen wollen.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
Einladung zu einer Bordell-Besichtigung
10.01.2011 -
Von Chefredakteur Jürgen Haar
Goldene Maske und ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift „Erospark“ – in der Stadthalle schlenderten Frauen aus dem Bordell am Goldberg durch die Reihen und verteilten Flugblätter. Mit ihrer Aktion beim Neujahrsempfang demonstrierten sie gegen „die höchste Vergnügungssteuer in ganz Deutschland.“ Die etwa 30 Frauen nahmen anschließend Platz, verließen während der Rede von Dr. Vöhringer aber den Raum.
Schriftlich hatten sie sich zuvor schon für die „Störung, der eigentlich harmonisch gedachten Veranstaltung“ entschuldigt. Auf den Flugblättern wird auch zu einer Besichtigung des Eros-Parks eingeladen, „damit man sich selbst ein Bild über unser Haus machen kann“, heißt es.
Geschützt durch goldene Masken mischten sich die Damen aus dem Eros-Park unter die Besucher des Neujahrsempfangs und verteilten Flugblätter.
=Protest%20beim%20Neujahrsempfang&tx_ttnews[submit_button]=Search&tx_ttnews[backPid]=344&cHash=43ec7b51cf]Sindelfinger Zeitung 10.01.2011

10.01.2011 -
Von Chefredakteur Jürgen Haar
Goldene Maske und ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift „Erospark“ – in der Stadthalle schlenderten Frauen aus dem Bordell am Goldberg durch die Reihen und verteilten Flugblätter. Mit ihrer Aktion beim Neujahrsempfang demonstrierten sie gegen „die höchste Vergnügungssteuer in ganz Deutschland.“ Die etwa 30 Frauen nahmen anschließend Platz, verließen während der Rede von Dr. Vöhringer aber den Raum.
Schriftlich hatten sie sich zuvor schon für die „Störung, der eigentlich harmonisch gedachten Veranstaltung“ entschuldigt. Auf den Flugblättern wird auch zu einer Besichtigung des Eros-Parks eingeladen, „damit man sich selbst ein Bild über unser Haus machen kann“, heißt es.
Geschützt durch goldene Masken mischten sich die Damen aus dem Eros-Park unter die Besucher des Neujahrsempfangs und verteilten Flugblätter.
=Protest%20beim%20Neujahrsempfang&tx_ttnews[submit_button]=Search&tx_ttnews[backPid]=344&cHash=43ec7b51cf]Sindelfinger Zeitung 10.01.2011

Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
bb-live Böblinger Kreiszeitung 13.01.2011
Steuern für ein Vergnügen, das keines ist
Von Siegfried Dannecker
SINDELFINGEN. "Warum soll ich Vergnügungssteuer zahlen für eine Arbeit, die überhaupt kein Vergnügen ist?" "Loreley", Prostituierte im Erospark, war eine von 25 Damen, die im Rathaus und auf dem Neujahrsempfang protestiert haben. Die kleine Frau ("ich bin nur sieben Zentimeter größer als ein Zwerg"), ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was man sich unter einer Liebedienerin vielleicht vorstellen mag. Sie beantwortet Fragen konzentriert, hat öfter ein Lächeln im Gesicht. Erst als sie erzählt, dass Freier sie oft auch grob anfassten, rollen Tränen.
Frau - wie heißen Sie?
(Lacht) Nennen Sie mich "Loreley" - wie die Nixe auf dem Rheinfelsen.
Sie sprechen gut Deutsch. Wie alt sind Sie?
Das muss ich aus Sicherheitsgründen verschweigen. In Wirklichkeit aber fast zehn Jahre älter als auf unserer Homepage genannt. Das ist so üblich.
Wo kommen Sie her?
Aus einem Land im Osten.
Wann und wie kamen Sie hierher?
2002. Ich lernte einen deutschen Mann kennen und wir heirateten. Aber die Ehe ging Anfang 2007 in die Brüche.
Haben Sie Kinder?
Ja, zwei. Einen 15-jährigen Sohn und eine 13 Jahre alte Tochter.
Wissen die, was ihre Mutter macht?
Um Gottes willen. Ich kann denen doch nicht das Leben versauen. Sie denken, ich arbeite in Baden-Württemberg im Restaurantbereich.
Wer versorgt Ihre Kinder dann? Wo leben die?
In einem anderen Bundesland, von wo ich mit der Bahn anreise. Öfters kommen mein Papa und meine Mama und sind bei meinen Kindern, manchmal sehr lange. Dann kann ich hier am Stück arbeiten.
Wissen Ihre Eltern, was die Tochter macht?
Nein, genauso wenig.
Was haben Sie gelernt in Ihrem Heimatland?
Groß- und Einzelhandelskauffrau im Bereich Non-food. Ich war sehr gut darin.
Warum arbeiten Sie nicht hier darin?
Weil meine Ausbildung in Deutschland nicht anerkannt wird.
Sie machen den Job aus Ihrer Sicht also aus einer Notlage?
Ja. Ich bin seit vier Jahren alleinerziehend und brauche das Geld, um die Ausbildung meiner Kinder und die Wohnung zu bezahlen.
Was verdienen Sie im Monat?
Das letzte Mal, als ich zwei Wochen hier war, waren es nach Abzug meiner Zimmerkosten und der Steuern 1700 Euro für über 200 Stunden Anwesenheit.
Das wären neun Euro die Stunde. Klingt jetzt nicht so überragend viel, wenn man bedenkt, um was es dabei geht.
Ist es auch nicht. Was glauben Sie, weshalb wir uns alle gegen diese neue Steuer wehren.
Die beträgt doch nur fünf Euro pro Tag.
Für uns bedeutet sie zehn Euro, weil wir ja auch Leerstände mitbezahlen. Zuletzt war mal ein ganzes Stockwerk unausgelastet.
Wie hoch sind Ihre Aufwendungen?
Das Zimmer kostet 160 Euro und beinhaltet Frühstück und Mittagessen. Darin enthalten sind auch die 25 Euro pauschalierte Abgeltungssteuer am Tag.
Es ist jetzt halb sieben; Sie sind seit elf Uhr hier, also stundenmäßig annähernd einen Arbeitstag. Sind Sie in der Gewinnzone?
Noch nicht. Bisher habe ich 130 Euro eingenommen. Es ist zu wenig los.
Ihr Geschäftsführer hat vorhin erzählt, der Großteil der Männer suche nur die "schnelle Nummer", zehn, 15 Minuten für 30 Euro.
Stimmt. Mehr verdient ist, wenn einer eine halbe Stunde für 80 Euro oder eine Stunde bucht für 150 Euro, das kommt aber selten vor. Ausgefallenere Wünsche kosten auch zusätzlich was. Man will so was nicht, aber es bringt mehr ein. (Ihr kullern Tränen über die Wangen). Es ist schlimm, was da oft von mir verlangt wird. Ich kann zwar einen Gast ablehnen, aber wenn er erst mal drin ist und bezahlt hat... Es gibt Männer, die leben Perversionen aus; ich kann Ihnen das sagen, aber schreiben Sie es nicht. Aber stellen Sie sich vor, die hätten uns nicht und trügen ihre Abartigkeiten raus in die Welt.
Sie sind vorsichtig?
Ich vertraue keinem Menschen mehr.
Können Sie nicht irgendwie raus von hier?
Ich will kein Hartz IV, ich bin kein sozialer Schmarotzer.
Was haben Sie aus Ihrem "Auftritt" in der Stadthalle mitgenommen?
(Winkt ab). Ach, weiß nicht... Dummerweise bin ich ohne meine Maske da hinein, erkannte im Publikum insgesamt sechs Männer wieder und setzte sie sofort wieder auf. Am liebsten hätte ich die angesprochen, aber mir zitterten die Knie.
Angesprochen worauf?
Dass ich mitten in einer Gesellschaft war, die unsere Dienste teilweise in Anspruch nimmt - und uns dann noch stigmatisiert.
Was ärgert Sie am meisten an der Sexsteuer?
Dass Sie Vergnügungssteuer heißt, wo das, was wir tun, überhaupt kein Vergnügen ist. Das Vergnügen haben höchstens die Männer, und die müssen es nicht versteuern.
Ich habe vorher mit der Frau gesprochen. Sie kritisiert, dass ihr Einwand, die Vergnügungssteuer sei eine schwerer Verstoss gegen § 3 GG nicht mal erwähnt wurde.
Steuern für ein Vergnügen, das keines ist
Von Siegfried Dannecker
SINDELFINGEN. "Warum soll ich Vergnügungssteuer zahlen für eine Arbeit, die überhaupt kein Vergnügen ist?" "Loreley", Prostituierte im Erospark, war eine von 25 Damen, die im Rathaus und auf dem Neujahrsempfang protestiert haben. Die kleine Frau ("ich bin nur sieben Zentimeter größer als ein Zwerg"), ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was man sich unter einer Liebedienerin vielleicht vorstellen mag. Sie beantwortet Fragen konzentriert, hat öfter ein Lächeln im Gesicht. Erst als sie erzählt, dass Freier sie oft auch grob anfassten, rollen Tränen.
Frau - wie heißen Sie?
(Lacht) Nennen Sie mich "Loreley" - wie die Nixe auf dem Rheinfelsen.
Sie sprechen gut Deutsch. Wie alt sind Sie?
Das muss ich aus Sicherheitsgründen verschweigen. In Wirklichkeit aber fast zehn Jahre älter als auf unserer Homepage genannt. Das ist so üblich.
Wo kommen Sie her?
Aus einem Land im Osten.
Wann und wie kamen Sie hierher?
2002. Ich lernte einen deutschen Mann kennen und wir heirateten. Aber die Ehe ging Anfang 2007 in die Brüche.
Haben Sie Kinder?
Ja, zwei. Einen 15-jährigen Sohn und eine 13 Jahre alte Tochter.
Wissen die, was ihre Mutter macht?
Um Gottes willen. Ich kann denen doch nicht das Leben versauen. Sie denken, ich arbeite in Baden-Württemberg im Restaurantbereich.
Wer versorgt Ihre Kinder dann? Wo leben die?
In einem anderen Bundesland, von wo ich mit der Bahn anreise. Öfters kommen mein Papa und meine Mama und sind bei meinen Kindern, manchmal sehr lange. Dann kann ich hier am Stück arbeiten.
Wissen Ihre Eltern, was die Tochter macht?
Nein, genauso wenig.
Was haben Sie gelernt in Ihrem Heimatland?
Groß- und Einzelhandelskauffrau im Bereich Non-food. Ich war sehr gut darin.
Warum arbeiten Sie nicht hier darin?
Weil meine Ausbildung in Deutschland nicht anerkannt wird.
Sie machen den Job aus Ihrer Sicht also aus einer Notlage?
Ja. Ich bin seit vier Jahren alleinerziehend und brauche das Geld, um die Ausbildung meiner Kinder und die Wohnung zu bezahlen.
Was verdienen Sie im Monat?
Das letzte Mal, als ich zwei Wochen hier war, waren es nach Abzug meiner Zimmerkosten und der Steuern 1700 Euro für über 200 Stunden Anwesenheit.
Das wären neun Euro die Stunde. Klingt jetzt nicht so überragend viel, wenn man bedenkt, um was es dabei geht.
Ist es auch nicht. Was glauben Sie, weshalb wir uns alle gegen diese neue Steuer wehren.
Die beträgt doch nur fünf Euro pro Tag.
Für uns bedeutet sie zehn Euro, weil wir ja auch Leerstände mitbezahlen. Zuletzt war mal ein ganzes Stockwerk unausgelastet.
Wie hoch sind Ihre Aufwendungen?
Das Zimmer kostet 160 Euro und beinhaltet Frühstück und Mittagessen. Darin enthalten sind auch die 25 Euro pauschalierte Abgeltungssteuer am Tag.
Es ist jetzt halb sieben; Sie sind seit elf Uhr hier, also stundenmäßig annähernd einen Arbeitstag. Sind Sie in der Gewinnzone?
Noch nicht. Bisher habe ich 130 Euro eingenommen. Es ist zu wenig los.
Ihr Geschäftsführer hat vorhin erzählt, der Großteil der Männer suche nur die "schnelle Nummer", zehn, 15 Minuten für 30 Euro.
Stimmt. Mehr verdient ist, wenn einer eine halbe Stunde für 80 Euro oder eine Stunde bucht für 150 Euro, das kommt aber selten vor. Ausgefallenere Wünsche kosten auch zusätzlich was. Man will so was nicht, aber es bringt mehr ein. (Ihr kullern Tränen über die Wangen). Es ist schlimm, was da oft von mir verlangt wird. Ich kann zwar einen Gast ablehnen, aber wenn er erst mal drin ist und bezahlt hat... Es gibt Männer, die leben Perversionen aus; ich kann Ihnen das sagen, aber schreiben Sie es nicht. Aber stellen Sie sich vor, die hätten uns nicht und trügen ihre Abartigkeiten raus in die Welt.
Sie sind vorsichtig?
Ich vertraue keinem Menschen mehr.
Können Sie nicht irgendwie raus von hier?
Ich will kein Hartz IV, ich bin kein sozialer Schmarotzer.
Was haben Sie aus Ihrem "Auftritt" in der Stadthalle mitgenommen?
(Winkt ab). Ach, weiß nicht... Dummerweise bin ich ohne meine Maske da hinein, erkannte im Publikum insgesamt sechs Männer wieder und setzte sie sofort wieder auf. Am liebsten hätte ich die angesprochen, aber mir zitterten die Knie.
Angesprochen worauf?
Dass ich mitten in einer Gesellschaft war, die unsere Dienste teilweise in Anspruch nimmt - und uns dann noch stigmatisiert.
Was ärgert Sie am meisten an der Sexsteuer?
Dass Sie Vergnügungssteuer heißt, wo das, was wir tun, überhaupt kein Vergnügen ist. Das Vergnügen haben höchstens die Männer, und die müssen es nicht versteuern.
Ich habe vorher mit der Frau gesprochen. Sie kritisiert, dass ihr Einwand, die Vergnügungssteuer sei eine schwerer Verstoss gegen § 3 GG nicht mal erwähnt wurde.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- Senior Admin
- Beiträge: 7067
- Registriert: 20.09.2008, 21:37
- Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
- Ich bin: Keine Angabe

Diese Aussage gehört jedem, der noch einmal etwas gegen Hatz IV Empfänger sagt, um die Ohren geschlagen.ehemaliger_User hat geschrieben:Können Sie nicht irgendwie raus von hier?
Ich will kein Hartz IV, ich bin kein sozialer Schmarotzer.
Wenn es überhaupt Sozialschmarotzer gibt, so sind das diejenigen, die vom sicheren und warmen Verwaltungssessel aus den weniger Glücklichen auch noch Sondersteuern aufbrummen, als Strafe für die Bereitschaft, Eigenverantwortung zu übernehmen.
Wahrscheinloich sind wir hier alle nur dumm, dass wir trotz verschiedener Benachteiligungen andere Wege suchen, als der Gesellschaft zur Last zu fallen.
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
-
- Senior Admin
- Beiträge: 7067
- Registriert: 20.09.2008, 21:37
- Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
- Ich bin: Keine Angabe

Wen interessieren denn in Deutschland Menschenrechte?ehemaliger_User hat geschrieben:Ich habe vorher mit der Frau gesprochen. Sie kritisiert, dass ihr Einwand, die Vergnügungssteuer sei eine schwerer Verstoss gegen § 3 GG nicht mal erwähnt wurde.
Mir hat man allen Ernstes gesagt, dass das Verbot des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte wegen dem Verdacht auf Verwaltungsvergehen in Privatwohnungen einzudringen nur für richterliche Durchsuchungsbefehle gelte, für städtische Mitarbeiter hingegen keine Bedeutung habe.
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 1242
- Registriert: 17.03.2007, 15:18
- Wohnort: Umgebung Wien
- Ich bin: Keine Angabe
Aoife hat geschrieben:Mir hat man allen Ernstes gesagt, dass das Verbot des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte wegen dem Verdacht auf Verwaltungsvergehen in Privatwohnungen einzudringen nur für richterliche Durchsuchungsbefehle gelte, für städtische Mitarbeiter hingegen keine Bedeutung habe.

-
- PlatinStern
- Beiträge: 1330
- Registriert: 14.03.2008, 12:01
- Wohnort: Berlin
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

ehemaliger_User hat geschrieben:
Angesprochen worauf?
Dass ich mitten in einer Gesellschaft war, die unsere Dienste teilweise in Anspruch nimmt - und uns dann noch stigmatisiert.
Genau!!!!! Das sage ich auch immer; würde die Dame gerne kennenlernen (auch aufgrund anderer Antworten; wenn mir jemand den Kontakt vermitteln kann, Handkuss.):023
Ansonsten: natürlich eine super Aktion der Frauen, auch mit den goldenen Masken.
Wie ich diese journalistischen Fragebogen hasse und dann immer die üblichen privaten Fragen, mit denen Provinz-Journaille versucht, Sexworkerinnen in die Enge zu treiben.
ps: ich finde auch, dass wir es nicht nötig haben, den Begriff des stigmatisierten "Sozialschmarotzertums" auch nur zu verwenden
love people, use things - not the other way round
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
Erospark Sindelfingen
Mit Provokationen gegen Sexsteuer
Gerlinde Wicke-Naber, veröffentlicht am 18.01.2011
Sindelfingen - Mit öffentlichen, bewusst provokanten Auftritten machen die Prostituierten des Erosparks in Sindelfingen (Kreis Böblingen) zurzeit auf sich aufmerksam. Kurz vor Weihnachten marschierten sie ins Rathaus, um dem Oberbürgermeister Bernd Vöhringer eine goldene Uhr zu überreichen, am 9. Januar traten 25 Frauen, verborgen hinter goldenen Masken, beim Neujahrsempfang der Stadt auf und verteilten Zettel an die Besucher. Der Grund für diese Aktionen: die Prostituierten wehren sich gegen die vom Gemeinderat beschlossene neue Vergnügungssteuer. 150 Euro pro Monat muss seit Januar jede von ihnen an die Stadt zahlen. Die Steuer ist zwar bereits im August eingeführt worden, bis zum Jahresende aber hat der Bordellbetreiber die Kosten übernommen. In der Region Stuttgart erhebt nur noch die Stadt Leinfelden-Echterdingen eine ähnliche Steuer.
Seit 15 Jahren gibt es das Etablissement in Sindelfingen, das kontinuierlich ausgebaut wurde von anfangs 13 auf heute 57 Zimmer plus zwei Extraräume - unter anderem mit einem Whirlpool. Die Wirtschaftskrise sei fast spurlos am Erospark vorbeigegangen, sagt der Geschäftsführer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will: "Ich habe zwei Kinder und wohne hier in der Umgebung", erklärt er dies.
Eine ganze Stunde bucht kaum jemand
Das Bordell liegt günstig - nahe an der Autobahn, und das Daimlerwerk mit 38.000 Beschäftigten ist nur einen Steinwurf entfernt. Nebenan steht ein großer Baumarkt, auf dessen Parkplatz Mann unauffällig den Wagen abstellen könne. Eine Viertelstunde im Bordell, danach ein Abstecher in den Heimwerkermarkt, was durchaus mal als Alibi diene. Diese Viertelstunde, das ist die gängige Einheit, die die Freier im Erospark buchen. 30 Euro kostet dieser Service, eine halbe Stunde 50 Euro und eine volle Stunde 150 Euro. "Doch das bucht kaum jemand", sagt Maria Magdalena. Nur für die Presse nennt sie sich so. Auf der Homepage des Erosparks firmiert sie unter einem anderen Decknamen. Doch dieser soll nicht in der Zeitung stehen. "Nicht, dass ein Freier dann nicht mehr kommt wegen dem, was ich gesagt habe", meint die Mitdreißigerin.
Ihren richtigen Namen kennt auch im Bordell außer dem Geschäftsführer niemand. Denn Maria Magdalena, die aus einem osteuropäischen Land stammt, führt ein Doppelleben. Seit drei Jahren arbeitet sie je einen halben Monat im Erospark, die andere Hälfte verbringt sie daheim mit ihren Kindern - weit weg in einem anderen Bundesland. Die Kinder wissen nicht, wie ihre Mutter das Leben finanziert.
1700 Euro verdient sie durchschnittlich in zwei Wochen (Arbeitszeit von 11 Uhr morgens bis 2 Uhr in der Früh) nach Abzug der Zimmermiete von täglich 160 Euro. Darin enthalten ist auch die Pauschalsteuer von 25 Euro, die der Bordellbetreiber an das Finanzamt abführt, sowie die neue Vergnügungssteuer von fünf Euro am Tag. Dafür übernimmt der Bordellbetreiber den Betrieb: Ein Zimmerservice reinigt die Räume, auch Frühstück und Mittagessen sind im Preis inbegriffen.
Eine Frage des Geldes
In jedem Zimmer gibt es einen Notknopf, den die Prostituierte im Bedarfsfall drücken kann. "Einmal bin ich aus Versehen draufgekommen. Wenige Sekunden später standen zwei Sicherheitsmänner bei mir im Zimmer", sagt Maria Magdalena. Sie kennt auch andere Häuser, auch in der Region Stuttgart. "Doch hier ist es sauber, und ich kann selbst bestimmen, wann, was und wie viel ich arbeite, niemand macht mir Vorschriften. Sie könnte natürlich auch im Supermarkt an einer Kasse sitzen. "Doch dann verdiene ich nur 1000 Euro im Monat und brauche zusätzlich Hartz VI. Das will ich nicht."
Etwa 150 Euro weniger im Monat habe sie wegen der neuen Vergnügungssteuer nun im Geldbeutel. "Das ist für mich viel Geld". Steuerpflichtig ist eigentlich der Betreiber des Bordells. Doch er gibt die neue Abgabe an die Prostituierten weiter. "Unsere Rendite würde sich halbieren, wenn ich die Steuer übernehmen würde. Dann lohnt sich das Geschäft nicht mehr", sagt der Familienvater. Deshalb mobilisiert er die Frauen und organisiert die Protestaktionen. "Es trifft die Falschen", moniert er und hofft, dass der Gemeinderat seine Entscheidung noch einmal überdenkt.
Ingrid Balzer, die Fraktionschefin der Freien Wähler, sieht aber keinen Grund, die Vergnügungssteuer zurückzunehmen, die allein aus den Bordellen pro Jahr 100.000 Euro in die Stadtkasse bringen soll. "Wir belasten alle Bürger: Die Badegebühren steigen, die Kitagebühren für junge Eltern sogar um zehn Prozent. Wir können keinen ausnehmen", sagt Balzer. Andreas Schneider-Dölker, der Fraktionschef der SPD, spielt den Ball an den Bordellbetreiber zurück: "Wenn er diese Steuer an die Frauen weitergibt, sollte man sich überlegen, ob er die Frauen nicht ausbeutet." Der Geschäftsführer des Erosparks plant weiteren Protest. "Es fängt an, Spaß zu machen", sagt er. Ideen habe er einige. "Jetzt kommt ja der Landtagswahlkampf."
Stuttgarter Zeitung 18.01.2011
Interessant: Es ist gleich Ausbeutung, wenn Kosten, die durch die Steuer entstehen, weitergegeben werden.
Beutet dann die ortsansässige Hotellerie, die Übernachtungskosten von 70 - 180 EUR pro Nacht ohne Frühstück berechnet, ihre Gäste auch aus?
Mit Provokationen gegen Sexsteuer
Gerlinde Wicke-Naber, veröffentlicht am 18.01.2011
Sindelfingen - Mit öffentlichen, bewusst provokanten Auftritten machen die Prostituierten des Erosparks in Sindelfingen (Kreis Böblingen) zurzeit auf sich aufmerksam. Kurz vor Weihnachten marschierten sie ins Rathaus, um dem Oberbürgermeister Bernd Vöhringer eine goldene Uhr zu überreichen, am 9. Januar traten 25 Frauen, verborgen hinter goldenen Masken, beim Neujahrsempfang der Stadt auf und verteilten Zettel an die Besucher. Der Grund für diese Aktionen: die Prostituierten wehren sich gegen die vom Gemeinderat beschlossene neue Vergnügungssteuer. 150 Euro pro Monat muss seit Januar jede von ihnen an die Stadt zahlen. Die Steuer ist zwar bereits im August eingeführt worden, bis zum Jahresende aber hat der Bordellbetreiber die Kosten übernommen. In der Region Stuttgart erhebt nur noch die Stadt Leinfelden-Echterdingen eine ähnliche Steuer.
Seit 15 Jahren gibt es das Etablissement in Sindelfingen, das kontinuierlich ausgebaut wurde von anfangs 13 auf heute 57 Zimmer plus zwei Extraräume - unter anderem mit einem Whirlpool. Die Wirtschaftskrise sei fast spurlos am Erospark vorbeigegangen, sagt der Geschäftsführer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will: "Ich habe zwei Kinder und wohne hier in der Umgebung", erklärt er dies.
Eine ganze Stunde bucht kaum jemand
Das Bordell liegt günstig - nahe an der Autobahn, und das Daimlerwerk mit 38.000 Beschäftigten ist nur einen Steinwurf entfernt. Nebenan steht ein großer Baumarkt, auf dessen Parkplatz Mann unauffällig den Wagen abstellen könne. Eine Viertelstunde im Bordell, danach ein Abstecher in den Heimwerkermarkt, was durchaus mal als Alibi diene. Diese Viertelstunde, das ist die gängige Einheit, die die Freier im Erospark buchen. 30 Euro kostet dieser Service, eine halbe Stunde 50 Euro und eine volle Stunde 150 Euro. "Doch das bucht kaum jemand", sagt Maria Magdalena. Nur für die Presse nennt sie sich so. Auf der Homepage des Erosparks firmiert sie unter einem anderen Decknamen. Doch dieser soll nicht in der Zeitung stehen. "Nicht, dass ein Freier dann nicht mehr kommt wegen dem, was ich gesagt habe", meint die Mitdreißigerin.
Ihren richtigen Namen kennt auch im Bordell außer dem Geschäftsführer niemand. Denn Maria Magdalena, die aus einem osteuropäischen Land stammt, führt ein Doppelleben. Seit drei Jahren arbeitet sie je einen halben Monat im Erospark, die andere Hälfte verbringt sie daheim mit ihren Kindern - weit weg in einem anderen Bundesland. Die Kinder wissen nicht, wie ihre Mutter das Leben finanziert.
1700 Euro verdient sie durchschnittlich in zwei Wochen (Arbeitszeit von 11 Uhr morgens bis 2 Uhr in der Früh) nach Abzug der Zimmermiete von täglich 160 Euro. Darin enthalten ist auch die Pauschalsteuer von 25 Euro, die der Bordellbetreiber an das Finanzamt abführt, sowie die neue Vergnügungssteuer von fünf Euro am Tag. Dafür übernimmt der Bordellbetreiber den Betrieb: Ein Zimmerservice reinigt die Räume, auch Frühstück und Mittagessen sind im Preis inbegriffen.
Eine Frage des Geldes
In jedem Zimmer gibt es einen Notknopf, den die Prostituierte im Bedarfsfall drücken kann. "Einmal bin ich aus Versehen draufgekommen. Wenige Sekunden später standen zwei Sicherheitsmänner bei mir im Zimmer", sagt Maria Magdalena. Sie kennt auch andere Häuser, auch in der Region Stuttgart. "Doch hier ist es sauber, und ich kann selbst bestimmen, wann, was und wie viel ich arbeite, niemand macht mir Vorschriften. Sie könnte natürlich auch im Supermarkt an einer Kasse sitzen. "Doch dann verdiene ich nur 1000 Euro im Monat und brauche zusätzlich Hartz VI. Das will ich nicht."
Etwa 150 Euro weniger im Monat habe sie wegen der neuen Vergnügungssteuer nun im Geldbeutel. "Das ist für mich viel Geld". Steuerpflichtig ist eigentlich der Betreiber des Bordells. Doch er gibt die neue Abgabe an die Prostituierten weiter. "Unsere Rendite würde sich halbieren, wenn ich die Steuer übernehmen würde. Dann lohnt sich das Geschäft nicht mehr", sagt der Familienvater. Deshalb mobilisiert er die Frauen und organisiert die Protestaktionen. "Es trifft die Falschen", moniert er und hofft, dass der Gemeinderat seine Entscheidung noch einmal überdenkt.
Ingrid Balzer, die Fraktionschefin der Freien Wähler, sieht aber keinen Grund, die Vergnügungssteuer zurückzunehmen, die allein aus den Bordellen pro Jahr 100.000 Euro in die Stadtkasse bringen soll. "Wir belasten alle Bürger: Die Badegebühren steigen, die Kitagebühren für junge Eltern sogar um zehn Prozent. Wir können keinen ausnehmen", sagt Balzer. Andreas Schneider-Dölker, der Fraktionschef der SPD, spielt den Ball an den Bordellbetreiber zurück: "Wenn er diese Steuer an die Frauen weitergibt, sollte man sich überlegen, ob er die Frauen nicht ausbeutet." Der Geschäftsführer des Erosparks plant weiteren Protest. "Es fängt an, Spaß zu machen", sagt er. Ideen habe er einige. "Jetzt kommt ja der Landtagswahlkampf."
Stuttgarter Zeitung 18.01.2011
Interessant: Es ist gleich Ausbeutung, wenn Kosten, die durch die Steuer entstehen, weitergegeben werden.
Beutet dann die ortsansässige Hotellerie, die Übernachtungskosten von 70 - 180 EUR pro Nacht ohne Frühstück berechnet, ihre Gäste auch aus?
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Zur Ausbeutungsproblematik
Kunden kann man nicht so einfach ausbeuten wie Mitarbeiter. Und da hat der Verfasser wohl an Frauen als Mitarbeiter gedacht. Auch Ämter und Staatsanwaltschaft unterstellt das ja gerne, um auch Sozialabgaben erheben oder nachfordern zu können. Arbeitgeber-Weisungsrechte und Arbeitnehmer-Pflichten sind im Zusammenhang mit Sexualität jedoch ein gewisses Problem und kulturelles Tabu und deshalb gibt es das Zuhälterstigma und einschlägige Strafgesetzbuchparagraphen (Ausbeutung, Menschenhandel) ... (alles natürlich zum Schutz der Frauen;-)
Der erfolgreiche Unternehmer Götz Werner hat die ketzerische These aufgestellt, dass ein Unternehmer überhaupt keine Steuern bezahlt. Denn Steuern sind Kosten und alle Kosten müssen verdient werden, wenn man nicht pleite gehen will. Also wird per se alles an die Kunden weitergereicht. Und das sind für den Betreiber die Sexarbeiter-MieterInnen.
Und warum geben die SexarbeiterInnen die Kosten nicht auch einfach weiter?
Weil ihr Sexdienstleistungs-Markt im Gegensatz zum Sexarbeitszimmervermietungsmarkt das nicht hergibt! Die Preiselastizität der Kunden im preiswerten Marktsegment ist extrem gering würde der Ökonom sagen (Sex hier quasi als Grundnahrungsmittel). Andererseits herrscht hohe Transparenz über Kosten und Serviceleistungen und der mobile Kunde kann einfach ausweichen solange Nachfragermarkt vorliegt (Anbieterüberschuß, offene Grenzen und weltweite Migration). Das bedeutet vollkommene Konkurrenz (maximal) und es gibt kaum Marktschutz, keine Sexworker-Privilegien für einheimische oder etablierte DienstleisterInnen also keinerlei Protektionismus wie vielfach in anderen Branchen und Berufen ...
Verelendungstheorie, Preisdumping, Working Poor, Lohndepression, Pauperismus:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=39353#39353
Darüberhinaus ist "Ausbeutung" ein Kernelement kapitalistischer Wirtschaftsweise (Mehrwertproduktion und -beschneidung). Aber es ist nur im Falle Sexarbeit strafrechtlich formuliert und kriminalisiert.
Der erfolgreiche Unternehmer Götz Werner hat die ketzerische These aufgestellt, dass ein Unternehmer überhaupt keine Steuern bezahlt. Denn Steuern sind Kosten und alle Kosten müssen verdient werden, wenn man nicht pleite gehen will. Also wird per se alles an die Kunden weitergereicht. Und das sind für den Betreiber die Sexarbeiter-MieterInnen.
Und warum geben die SexarbeiterInnen die Kosten nicht auch einfach weiter?
Weil ihr Sexdienstleistungs-Markt im Gegensatz zum Sexarbeitszimmervermietungsmarkt das nicht hergibt! Die Preiselastizität der Kunden im preiswerten Marktsegment ist extrem gering würde der Ökonom sagen (Sex hier quasi als Grundnahrungsmittel). Andererseits herrscht hohe Transparenz über Kosten und Serviceleistungen und der mobile Kunde kann einfach ausweichen solange Nachfragermarkt vorliegt (Anbieterüberschuß, offene Grenzen und weltweite Migration). Das bedeutet vollkommene Konkurrenz (maximal) und es gibt kaum Marktschutz, keine Sexworker-Privilegien für einheimische oder etablierte DienstleisterInnen also keinerlei Protektionismus wie vielfach in anderen Branchen und Berufen ...
- Pauperismus:
"Der Lohn schwankt bei vollkommener Konkurrenz unter den Bedingungen eines schrankenlosen Kapitalismus stets um das Existenzminimum."
Ferdinand Lassalle (1825-1864)
Verelendungstheorie, Preisdumping, Working Poor, Lohndepression, Pauperismus:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=39353#39353
Darüberhinaus ist "Ausbeutung" ein Kernelement kapitalistischer Wirtschaftsweise (Mehrwertproduktion und -beschneidung). Aber es ist nur im Falle Sexarbeit strafrechtlich formuliert und kriminalisiert.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
Gedrline Wicke-Naber hat noch einen Kommentar in der "Stuttgarter Zeitung" geschrieben:
Risiko
Vergnügungsabgabe. Die Stadt braucht Geld. Alles wird teurer - aber auch der Bodellbesuch?
Geschickt hat der Geschäftsführer des Sindelfinger Erospark durch die Finanzkrise manövriert. Noch geschickter geht er mit der neuen Vergnügungssteuer um: Er schafft es, seinen Namen aus der Öffentlichkeit herauszuhalten, aber mit öffentlichkeitswirksamem Protest Werbung für sein Bordell zu machen. Ob die Vergnügungssteuer aber tatsächlich, wie er behauptet, Existenzen bedroht bleibt fraglich. Der Bordellbetreiber kassiert 160 Euro pro Tag und Zimmer von den Prostituierten, fünf Euro pro Frau und Tag sind da wohl nicht entscheidend.
Unstrittig ist: die Stadt Sindelfingen braucht jeden Euro. Eltern müssen daher mehr Geld für den Kindergarten bezahlen - bis zu 10 Prozent, Badegäste mehr für den Besuch im Schwimmbad. Doch ob es deshalb gerecht ist, auch ein Bordell höher zu besteuern bleibt fraglich. Denn die Dienstleistung des Bordells ist im Gegensatz zu Kita oder Schwimmbad eben keine städtische. Und Bäcker oder Schreiner müssen auch keine Sondersteuer zahlen weil die Stadt kein Geld mehr hat.
Letzlich könnte die Steuer für die Stadt ein Eigentor werden. Denn wenn sie sich so negativ auf den Gewinn des Erospark auswirkt, dass sich das Geschäft nicht mehr lohnt, kann es sein, dass der Betreiber marktüblich reagiert und einfach anderswo ein Haus erröffnet. Dann bekommt die Stadt gar nichts mehr von ihm. Moralisch kann man das begrüssen, fiskalisch kann die Stadt sich das eigentlich nicht leisten. Immerhin: die Sexmesse ist schon abgewandert weil sie eine Zusatzgebühr bezahlen sollte.
Stuttgarter Zeitung 18.01.2011 Seite 22
Risiko
Vergnügungsabgabe. Die Stadt braucht Geld. Alles wird teurer - aber auch der Bodellbesuch?
Geschickt hat der Geschäftsführer des Sindelfinger Erospark durch die Finanzkrise manövriert. Noch geschickter geht er mit der neuen Vergnügungssteuer um: Er schafft es, seinen Namen aus der Öffentlichkeit herauszuhalten, aber mit öffentlichkeitswirksamem Protest Werbung für sein Bordell zu machen. Ob die Vergnügungssteuer aber tatsächlich, wie er behauptet, Existenzen bedroht bleibt fraglich. Der Bordellbetreiber kassiert 160 Euro pro Tag und Zimmer von den Prostituierten, fünf Euro pro Frau und Tag sind da wohl nicht entscheidend.
Unstrittig ist: die Stadt Sindelfingen braucht jeden Euro. Eltern müssen daher mehr Geld für den Kindergarten bezahlen - bis zu 10 Prozent, Badegäste mehr für den Besuch im Schwimmbad. Doch ob es deshalb gerecht ist, auch ein Bordell höher zu besteuern bleibt fraglich. Denn die Dienstleistung des Bordells ist im Gegensatz zu Kita oder Schwimmbad eben keine städtische. Und Bäcker oder Schreiner müssen auch keine Sondersteuer zahlen weil die Stadt kein Geld mehr hat.
Letzlich könnte die Steuer für die Stadt ein Eigentor werden. Denn wenn sie sich so negativ auf den Gewinn des Erospark auswirkt, dass sich das Geschäft nicht mehr lohnt, kann es sein, dass der Betreiber marktüblich reagiert und einfach anderswo ein Haus erröffnet. Dann bekommt die Stadt gar nichts mehr von ihm. Moralisch kann man das begrüssen, fiskalisch kann die Stadt sich das eigentlich nicht leisten. Immerhin: die Sexmesse ist schon abgewandert weil sie eine Zusatzgebühr bezahlen sollte.
Stuttgarter Zeitung 18.01.2011 Seite 22
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
20.1.2011
Verbot für "Liebes-Mobile"
Prostituierten-Wagen waren eines der Themen im Ortschaftsrat Tiengen.
TIENGEN. Die Prostituierten-Wohnmobile an der Autobahnauffahrt, zwei Bauanträge, die Vergabe von Verfügungsmitteln und die weitere Entwicklung eines Integrationsprojektes waren Themen der Ratssitzung in Tiengen.
Ortsvorsteherin Ruthild Surber informierte die Räte über ihr Bemühen, die Wohnmobile Prostituierter vor den Toren Tiengens zu verbannen. Nachdem die Stadt die Parkschleife auf Gemarkung St. Georgen gesperrt hat, sind einige Prostituierte auf die Parkfläche an der Autobahnausfahrt Freiburg-Süd umgezogen. "Derart offen zur Schau gestellte Prostitution wollen auch wir nicht haben", hat die Ortsvorsteherin in einem Schreiben an den Ersten Bürgermeister, Otto Neideck, formuliert.
Der habe in Aussicht gestellt, dass die Stadtverwaltung eine generelle Lösung anstrebe. Eine sofortige Wirkung werde die verkehrsrechtliche Anordnung entfalten, wonach der Parkplatz an der Autobahnauffahrt – auf dem im Wesentlichen Berufspendler zur Bildung von Fahrgemeinschaften parken – nur noch von Fahrzeugen mit einem maximalen Gesamtgewicht von 2,8 Tonnen genutzt werden darf.
Das hatte Surber eigentlich nicht gewollt, denn nun sei zu befürchten, dass die "Liebes-Mobile" noch näher an die Ortschaft heranrücken und sich etwa auf den Parkflächen am Reutemattensee niederlassen.
http://www.badische-zeitung.de/freiburg ... 41376.html
Verbot für "Liebes-Mobile"
Prostituierten-Wagen waren eines der Themen im Ortschaftsrat Tiengen.
TIENGEN. Die Prostituierten-Wohnmobile an der Autobahnauffahrt, zwei Bauanträge, die Vergabe von Verfügungsmitteln und die weitere Entwicklung eines Integrationsprojektes waren Themen der Ratssitzung in Tiengen.
Ortsvorsteherin Ruthild Surber informierte die Räte über ihr Bemühen, die Wohnmobile Prostituierter vor den Toren Tiengens zu verbannen. Nachdem die Stadt die Parkschleife auf Gemarkung St. Georgen gesperrt hat, sind einige Prostituierte auf die Parkfläche an der Autobahnausfahrt Freiburg-Süd umgezogen. "Derart offen zur Schau gestellte Prostitution wollen auch wir nicht haben", hat die Ortsvorsteherin in einem Schreiben an den Ersten Bürgermeister, Otto Neideck, formuliert.
Der habe in Aussicht gestellt, dass die Stadtverwaltung eine generelle Lösung anstrebe. Eine sofortige Wirkung werde die verkehrsrechtliche Anordnung entfalten, wonach der Parkplatz an der Autobahnauffahrt – auf dem im Wesentlichen Berufspendler zur Bildung von Fahrgemeinschaften parken – nur noch von Fahrzeugen mit einem maximalen Gesamtgewicht von 2,8 Tonnen genutzt werden darf.
Das hatte Surber eigentlich nicht gewollt, denn nun sei zu befürchten, dass die "Liebes-Mobile" noch näher an die Ortschaft heranrücken und sich etwa auf den Parkflächen am Reutemattensee niederlassen.
http://www.badische-zeitung.de/freiburg ... 41376.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
SWR4 hat auch berichtet:
Region: Sindelfinger Prostituierte laufen Sturm gegen die Sexsteuer
Die Stadt Sindelfingen hat Geldnot. Um die leere Stadtkasse zu füllen hat der Gemeinderat eine Sexsteuer beschlossen. Doch dagegen wehren sich die Prostituierten.
Prostituierte Marina wehrt sich gegen die Sindelfinger Sexsteuer
150 Euro Vergnügungssteuer pro Monat
Zwar gilt die Sindelfinger Sexsteuer schon seit August vergangenen Jahres. Doch seither hatte der Bordellbetreiber die Steuer übernommen. Seit Anfang 2011 müssen die 60 Frauen des Sindelfinger Erosparks die 150 pro Frau jetzt selbst bezahlen.
Protest schon beim Neujahrsempfang
Mit Masken vor dem Gesicht hatten rund 25 Prostituierte des Erosparks beim Neujahrsempfang der Stadt Sindelfingen Anfang Januar protestiert. Die Frauen wollen den Gemeinderat dazu bringen, die Vergnügungssteuer wieder zurückzunehmen.
Sexsteuer spült Geld in die Kasse
Allein durch die Bordelle sollen rund 100 000 Euro in die Gemeindekasse fließen und so das riesige Finanzloch der Stadt Sindelfingen wenigstens zu einem Teil stopfen. Ob der Gemeinderat sich da umstimmen lässt wird sich zeigen. Die Sindelfinger Prostituierten haben weitere Protestaktionen geplant.
Sindelfinger Sexsteuer SWR4 Reporterin Kerstin Siegel über Prostituierte die sich gegen die Steuer wehren Dauer: 3:19 min
szmtag
Thomas Schilling
Quelle: SWR 4 Baden-Württemberg
Region: Sindelfinger Prostituierte laufen Sturm gegen die Sexsteuer
Die Stadt Sindelfingen hat Geldnot. Um die leere Stadtkasse zu füllen hat der Gemeinderat eine Sexsteuer beschlossen. Doch dagegen wehren sich die Prostituierten.
Prostituierte Marina wehrt sich gegen die Sindelfinger Sexsteuer
150 Euro Vergnügungssteuer pro Monat
Zwar gilt die Sindelfinger Sexsteuer schon seit August vergangenen Jahres. Doch seither hatte der Bordellbetreiber die Steuer übernommen. Seit Anfang 2011 müssen die 60 Frauen des Sindelfinger Erosparks die 150 pro Frau jetzt selbst bezahlen.
Protest schon beim Neujahrsempfang
Mit Masken vor dem Gesicht hatten rund 25 Prostituierte des Erosparks beim Neujahrsempfang der Stadt Sindelfingen Anfang Januar protestiert. Die Frauen wollen den Gemeinderat dazu bringen, die Vergnügungssteuer wieder zurückzunehmen.
Sexsteuer spült Geld in die Kasse
Allein durch die Bordelle sollen rund 100 000 Euro in die Gemeindekasse fließen und so das riesige Finanzloch der Stadt Sindelfingen wenigstens zu einem Teil stopfen. Ob der Gemeinderat sich da umstimmen lässt wird sich zeigen. Die Sindelfinger Prostituierten haben weitere Protestaktionen geplant.
Sindelfinger Sexsteuer SWR4 Reporterin Kerstin Siegel über Prostituierte die sich gegen die Steuer wehren Dauer: 3:19 min
szmtag
Thomas Schilling
Quelle: SWR 4 Baden-Württemberg
Auf Wunsch des Users umgenannter Account