Lokalnachrichten: POTSDAM & BRANDENBURG
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Zwischen Berlin und Frankfurt(Oder)
26.3.2010
Vierlinden will die Waldzufahrten sperren
Vierlinden (ir) Die Prostitution an der B 1, zwischen Diedersdorf und Worin, war in der jüngsten Beratung der Vierlindener Gemeindevertreter erneut Thema. Der Woriner Ortsvorsteher Olaf Hennes äußerte eine neue Idee, wie man das leidige Problem lösen könnte: Man sollte die Waldzufahrten, an denen die Prostituierten stehen, absperren, damit die Freier nicht mehr in den Wald fahren können, schlug er vor.
Die Abgeordneten beauftragten die Amtsverwaltung Seelow-Land, mit den Waldeigentümern und der Forstbehörde zu reden. Die Gemeinde würde sich an den Kosten für die Absperr-Einrichtungen beteiligen, hieß es.
Doch nicht nur, dass es in dem Waldgebiet beidseits der B 1 eine ganze Reihe von Waldeigentümern gibt, denen die Zufahrt zu ihren Flächen - nebst Revierförster, Jägern und der Feuerwehr - ermöglicht werden müsste. Das Absperren von Waldwegen ist so einfach auch gar nicht möglich.
Das Waldgesetz verlangt "wichtige Gründe" dafür. Als ein solcher Grund ist die Verschmutzung des Waldes zumindest nicht ausdrücklich genannt. "Wir könnten aber auch geltend machen, dass durch die Prostitution die ordnungsgemäße Waldbewirtschaftung und die Jagd beeinträchtigt und der Straßenverkehr gefährdet werden", sagte der frühere Seelower Oberförster Otto Vöcks auf Nachfrage. Vöcks ist Mitglied des Diedersdorfer Waldvereins. In dessen jüngster Beratung wurde das Absperren der Waldzufahrten diskutiert. Selbiges müsste bei der Forstbehörde beantragt werden.
Diese ist übrigens in der Zwischenzeit in der Sache schon anderweitig aktiv geworden: "Wir haben angefangen, wegen des unberechtigten Benutzens von Waldwegen abzukassieren - nicht die Damen, sondern die Freier, die die Waldwege befahren", erklärte ein Mitarbeiter der Oberförsterei Müncheberg. Das Befahren von Waldwegen bedarf einer Erlaubnis der Forstbehörde. Verstöße kosten mindestens 20 Euro. Zudem hat auch die Seelower Polizei wieder Kontrollen durchgeführt und Platzverweise für mehrere "Damen" ausgesprochen. Folge: D er Straßen-Strich ist verwaist.
http://www.moz.de/index.php/Moz/Article ... /id/320604
Vierlinden will die Waldzufahrten sperren
Vierlinden (ir) Die Prostitution an der B 1, zwischen Diedersdorf und Worin, war in der jüngsten Beratung der Vierlindener Gemeindevertreter erneut Thema. Der Woriner Ortsvorsteher Olaf Hennes äußerte eine neue Idee, wie man das leidige Problem lösen könnte: Man sollte die Waldzufahrten, an denen die Prostituierten stehen, absperren, damit die Freier nicht mehr in den Wald fahren können, schlug er vor.
Die Abgeordneten beauftragten die Amtsverwaltung Seelow-Land, mit den Waldeigentümern und der Forstbehörde zu reden. Die Gemeinde würde sich an den Kosten für die Absperr-Einrichtungen beteiligen, hieß es.
Doch nicht nur, dass es in dem Waldgebiet beidseits der B 1 eine ganze Reihe von Waldeigentümern gibt, denen die Zufahrt zu ihren Flächen - nebst Revierförster, Jägern und der Feuerwehr - ermöglicht werden müsste. Das Absperren von Waldwegen ist so einfach auch gar nicht möglich.
Das Waldgesetz verlangt "wichtige Gründe" dafür. Als ein solcher Grund ist die Verschmutzung des Waldes zumindest nicht ausdrücklich genannt. "Wir könnten aber auch geltend machen, dass durch die Prostitution die ordnungsgemäße Waldbewirtschaftung und die Jagd beeinträchtigt und der Straßenverkehr gefährdet werden", sagte der frühere Seelower Oberförster Otto Vöcks auf Nachfrage. Vöcks ist Mitglied des Diedersdorfer Waldvereins. In dessen jüngster Beratung wurde das Absperren der Waldzufahrten diskutiert. Selbiges müsste bei der Forstbehörde beantragt werden.
Diese ist übrigens in der Zwischenzeit in der Sache schon anderweitig aktiv geworden: "Wir haben angefangen, wegen des unberechtigten Benutzens von Waldwegen abzukassieren - nicht die Damen, sondern die Freier, die die Waldwege befahren", erklärte ein Mitarbeiter der Oberförsterei Müncheberg. Das Befahren von Waldwegen bedarf einer Erlaubnis der Forstbehörde. Verstöße kosten mindestens 20 Euro. Zudem hat auch die Seelower Polizei wieder Kontrollen durchgeführt und Platzverweise für mehrere "Damen" ausgesprochen. Folge: D er Straßen-Strich ist verwaist.
http://www.moz.de/index.php/Moz/Article ... /id/320604
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13.5.2011
Straßenstrich an B 1 floriert wieder
Vierlinden (moz) Der Straßenstrich an der B 1 zwischen Diedersdorf und Worin floriert wieder. Sehr zum Ärger der Vierlindener Gemeindevertreter. Die hatten unlängst die Waldbesitzer und Jäger um Unterstützung gebeten: Die Waldeinfahrten, in denen die „Damen“ auf Kunden warten, sollten abgesperrt werden, meinten die Abgeordneten. Die Waldbesitzer und Jäger stehen dem Ansinnen aufgeschlossen gegenüber. Vor allem die Jäger, die durch das lustvolle Treiben im Wald das Wild gestört sehen. Sie hatten in Briefen an Polizei, Forstbehörde und Kreis-Straßenmeisterei das Absperren der Waldzufahrten beantragt. Doch die Behörden lehnten ab.
„Das Brandenburgische Waldgesetz verbietet das Absperren von Waldwegen. Vorhandene Schrankenanlagen haben zwar Bestandsschutz, dürfen aber nicht mehr abgeschlossen werden. Denn sie müssen als Rettungswege zur Verfügung stehen“, erklärte der Alt Rosenthaler Revierförster Guido Tornow dazu auf Nachfrage.
Der Förster verweist in dem Zusammenhang noch einmal darauf, dass für alle Waldwege – und um solche handelt es sich im Diedersdorfer Raum, seit die Gemeinde sie als Ortsverbindungswege entwidmet hat – ein generelles Befahrungsverbot gilt. Ausgenommen sind davon nur Forstmitarbeiter, Waldbesitzer und Jäger.
Guido Tornow hatte im vorigen Jahr für Aufsehen gesorgt, als er Freier, die in die Waldeinfahrten an der B 1 abgebogen waren, zur Kasse bat. Die Forstreform des Landes hatte das Erheben solcher Ordnungsgelder zu Jahresbeginn kurzzeitig unmöglich gemacht: Die alten Quittungsbelege galten nicht mehr. Jetzt sollen neue mit dem Kopf des Landesbetriebes Forst vorliegen.
Die Polizei hatte der Argumentation der Jäger und Waldbesitzer, der Straßenstrich stelle eine Gefahr für den Straßenverkehr dar, übrigens entgegen gehalten: Auffahrunfälle hat es in dem Zusammenhang an der B 1 noch nicht gegeben. Dennoch haben Beamte der Seelower Wache in den zurückliegenden Tagen und Wochen wieder Platzverweise gegen einige der Prostituierten ausgesprochen. Und zwar in Amtshilfe für das federführende Ordnungsamt des Amtes Seelow-Land. Der Vorstand des Waldvereins Diedersdorf will jetzt übrigens dennoch eine Ausnahmegenehmigung vom Sperrverbot für Waldwege beantragen. Doch die Hürde liege hoch, heißt es.
http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/295813/
Straßenstrich an B 1 floriert wieder
Vierlinden (moz) Der Straßenstrich an der B 1 zwischen Diedersdorf und Worin floriert wieder. Sehr zum Ärger der Vierlindener Gemeindevertreter. Die hatten unlängst die Waldbesitzer und Jäger um Unterstützung gebeten: Die Waldeinfahrten, in denen die „Damen“ auf Kunden warten, sollten abgesperrt werden, meinten die Abgeordneten. Die Waldbesitzer und Jäger stehen dem Ansinnen aufgeschlossen gegenüber. Vor allem die Jäger, die durch das lustvolle Treiben im Wald das Wild gestört sehen. Sie hatten in Briefen an Polizei, Forstbehörde und Kreis-Straßenmeisterei das Absperren der Waldzufahrten beantragt. Doch die Behörden lehnten ab.
„Das Brandenburgische Waldgesetz verbietet das Absperren von Waldwegen. Vorhandene Schrankenanlagen haben zwar Bestandsschutz, dürfen aber nicht mehr abgeschlossen werden. Denn sie müssen als Rettungswege zur Verfügung stehen“, erklärte der Alt Rosenthaler Revierförster Guido Tornow dazu auf Nachfrage.
Der Förster verweist in dem Zusammenhang noch einmal darauf, dass für alle Waldwege – und um solche handelt es sich im Diedersdorfer Raum, seit die Gemeinde sie als Ortsverbindungswege entwidmet hat – ein generelles Befahrungsverbot gilt. Ausgenommen sind davon nur Forstmitarbeiter, Waldbesitzer und Jäger.
Guido Tornow hatte im vorigen Jahr für Aufsehen gesorgt, als er Freier, die in die Waldeinfahrten an der B 1 abgebogen waren, zur Kasse bat. Die Forstreform des Landes hatte das Erheben solcher Ordnungsgelder zu Jahresbeginn kurzzeitig unmöglich gemacht: Die alten Quittungsbelege galten nicht mehr. Jetzt sollen neue mit dem Kopf des Landesbetriebes Forst vorliegen.
Die Polizei hatte der Argumentation der Jäger und Waldbesitzer, der Straßenstrich stelle eine Gefahr für den Straßenverkehr dar, übrigens entgegen gehalten: Auffahrunfälle hat es in dem Zusammenhang an der B 1 noch nicht gegeben. Dennoch haben Beamte der Seelower Wache in den zurückliegenden Tagen und Wochen wieder Platzverweise gegen einige der Prostituierten ausgesprochen. Und zwar in Amtshilfe für das federführende Ordnungsamt des Amtes Seelow-Land. Der Vorstand des Waldvereins Diedersdorf will jetzt übrigens dennoch eine Ausnahmegenehmigung vom Sperrverbot für Waldwege beantragen. Doch die Hürde liege hoch, heißt es.
http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/295813/
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PROSTITUTION: Kurze Wege für bezahlten Sex
Gegen Brandenburgs einzigen Straßenstrich an der Bundesstraße 1 regt sich Widerstand
Auf dem Straßenstrich
SEELOW - Sie stehen in einer bewaldeten Senke an der vielbefahrenen Bundesstraße 1 zwischen Seelow und Müncheberg (Märkisch-Oderland): leicht bekleidete junge Frauen in kurzen Röcken und eindeutigen Posen. Worauf sie warten, ist schnell klar. Die aus Bulgarien und Polen stammenden jungen Frauen verkaufen ihren Körper, animieren Autofahrer anzuhalten, um ihre 20 bis 50 Euro teuren Liebesdienste in Anspruch zu nehmen.
Diese Art Sex gegen Geld ist im deutsch-polnischen Hinterland nichts Neues – die osteuropäischen Prostituierten wechseln nur ab und zu den Standort. „Sie gehen dorthin, wo sich am meisten Geld verdienen lässt und viele Autos durchfahren“, weiss Uta Ludwig, langjährige Leiterin der Frankfurter Frauen-Fachberatungsstelle „Belladonna“. Jahrelang hatten sich deren Mitarbeiter für Aids-Prävention in der Grenzregion engagiert und zudem Opfer von Menschenhandel betreut, die meist aus dem Rotlichtmilieu kamen. Die Sozialarbeiterinnen von „Belladonna“ kümmerten sich auch um die Frauen an dem seit 2008 bestehenden einzigen Brandenburger Straßenstrich. Beschwerden gab es anfangs nur wegen des Mülls, den die Prostituierten im angrenzenden Wald hinterließen.
„Belladonna“ sorgte dafür, dass die Prostituierten, alle Anfang bis Mitte 20, sämtliche Hinterlassenschaften wegräumen, war zudem in Kontakt mit Polizei und Ordnungsämtern. „Es gab keine Probleme, zumal die Behörden wissen, dass sie den Straßenstrich letztlich dulden müssen“, erinnert sich Ludwig. Prostitution ist nicht strafbar, wurde 2002 gesetzlich legalisiert. Zudem brauchen die Frauen seit der EU-Osterweiterung keine Aufenthaltserlaubnis mehr, seit Einführung der Arbeitnehmerfreizügigkeit Anfang Mai auch keine Arbeitserlaubnis.
Doch wie schon in den Jahren zuvor regt sich an der B 1 Widerstand gegen die ungebetenen Liebesdienerinnen. Die Gemeindevertreter von Vierlinden fordern, dass, „unser Territorium komplett tabu ist für Leute aus der Rotlichtszene.“ Sie befürchten einen Imageverlust der Region und wollen die Frauen an der Straße so schnell wie möglich loswerden. Doch Polizei, Forstbehörde und Kreis-Straßenmeisterei, die sie um Hilfe baten, hoben nur ablehnend die Hände. „Eine Gefahr für den Straßenverkehr ist nicht erkennbar, zumal die Frauen ja nicht direkt am Straßenrand, sondern auf den Waldwegen stehen“, sagt ein Polizeisprecher.
Ein Absperren der Waldwege verbietet das Brandenburger Waldgesetz, allerdings ist das Befahren nur Forstmitarbeitern, Waldbesitzern und Jägern erlaubt. Das zuständige Ordnungsamt hat mehrfach Platzverweise verhängt – doch vertreiben konnte man die Frauen damit nicht. „Das ist Schikane, es erinnert mich an Hexenjagden im Mittelalter“ sagt die frühere „Belladonna“-Chefin Ludwig kopfschüttelnd. „Die Frauen lassen sich nicht einschüchtern, wenn dort Geld zu verdienen ist.“ Schließlich sei die Straße als Zufahrt zu den Schnäppchenmärkten in Polen stark frequentiert. „Solange beispielsweise das Benzin im Nachbarland billiger ist, kommen hier viele mögliche Freier vorbei, die zum Tanken fahren.“ Die Frauen würden an dieser Stelle weitaus mehr verdienen, als in polnischen Bordellen oder wenn sie Freier zu Hause empfangen, so Ludwig. Nach ihren Informationen werden die Prostituierten morgens gegen zehn Uhr per Auto gebracht und mit Einbruch der Dunkelheit abgeholt. Zudem sprechen sie von ihrem „Chef“, der die Arbeit jederzeit kontrollieren würde. „Der Straßenstrich wird von Zuhältern organisiert. Allerdings werden die Frauen nicht zur Prostitution gezwungen. Sie wollen im Gewerbe arbeiten, um Geld zu verdienen“, so Ludwig. (
Transitland für käuflichen Sex:
Die Rotlichtszene etabliert sich seit der EU-Osterweiterung. Brandenburg gilt bis auf den Grenzbereich als wenig lukrativ, ist nach wie vor eher Transitland für osteuropäische Prostituierte. Die Nachfrage märkischer Freier wird durch Bordelle im polnischen Grenzland gestillt.
Nach Angaben des Vereins „Belladonna“ gibt es nur wenig „Clubs“ genannte Etablissements in der deutschen Grenzregion, dafür aber zahlreiche Angebote sogenannter Hausprostitution: Die Huren inserieren und empfangen ihre Freier in den eigenen vier Wänden.
Der Straßenstrich beschränkt sich nach dem Aus an der B 2 bei Michendorf (Potsdam-Mittelmark) auf Ostbrandenburg, wechselt an den Straßen rings um Frankfurt.
Im polnischen Grenzgebiet, wo das Geschäft seit Jahren vor allem dank der deutschen Freier floriert, gibt es laut „Belladonna“ knapp 80 Bordelle entlang von Oder und Neiße, dazu mehrere Straßenstrichs. Knapp 1500 Prostituierte sind dort tätig, neben vielen Frauen aus den neuen EU-Ländern wie Bulgarien und Rumänien auch verstärkt Ukrainerinnen. jb
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... -regt.html
Gegen Brandenburgs einzigen Straßenstrich an der Bundesstraße 1 regt sich Widerstand
Auf dem Straßenstrich
SEELOW - Sie stehen in einer bewaldeten Senke an der vielbefahrenen Bundesstraße 1 zwischen Seelow und Müncheberg (Märkisch-Oderland): leicht bekleidete junge Frauen in kurzen Röcken und eindeutigen Posen. Worauf sie warten, ist schnell klar. Die aus Bulgarien und Polen stammenden jungen Frauen verkaufen ihren Körper, animieren Autofahrer anzuhalten, um ihre 20 bis 50 Euro teuren Liebesdienste in Anspruch zu nehmen.
Diese Art Sex gegen Geld ist im deutsch-polnischen Hinterland nichts Neues – die osteuropäischen Prostituierten wechseln nur ab und zu den Standort. „Sie gehen dorthin, wo sich am meisten Geld verdienen lässt und viele Autos durchfahren“, weiss Uta Ludwig, langjährige Leiterin der Frankfurter Frauen-Fachberatungsstelle „Belladonna“. Jahrelang hatten sich deren Mitarbeiter für Aids-Prävention in der Grenzregion engagiert und zudem Opfer von Menschenhandel betreut, die meist aus dem Rotlichtmilieu kamen. Die Sozialarbeiterinnen von „Belladonna“ kümmerten sich auch um die Frauen an dem seit 2008 bestehenden einzigen Brandenburger Straßenstrich. Beschwerden gab es anfangs nur wegen des Mülls, den die Prostituierten im angrenzenden Wald hinterließen.
„Belladonna“ sorgte dafür, dass die Prostituierten, alle Anfang bis Mitte 20, sämtliche Hinterlassenschaften wegräumen, war zudem in Kontakt mit Polizei und Ordnungsämtern. „Es gab keine Probleme, zumal die Behörden wissen, dass sie den Straßenstrich letztlich dulden müssen“, erinnert sich Ludwig. Prostitution ist nicht strafbar, wurde 2002 gesetzlich legalisiert. Zudem brauchen die Frauen seit der EU-Osterweiterung keine Aufenthaltserlaubnis mehr, seit Einführung der Arbeitnehmerfreizügigkeit Anfang Mai auch keine Arbeitserlaubnis.
Doch wie schon in den Jahren zuvor regt sich an der B 1 Widerstand gegen die ungebetenen Liebesdienerinnen. Die Gemeindevertreter von Vierlinden fordern, dass, „unser Territorium komplett tabu ist für Leute aus der Rotlichtszene.“ Sie befürchten einen Imageverlust der Region und wollen die Frauen an der Straße so schnell wie möglich loswerden. Doch Polizei, Forstbehörde und Kreis-Straßenmeisterei, die sie um Hilfe baten, hoben nur ablehnend die Hände. „Eine Gefahr für den Straßenverkehr ist nicht erkennbar, zumal die Frauen ja nicht direkt am Straßenrand, sondern auf den Waldwegen stehen“, sagt ein Polizeisprecher.
Ein Absperren der Waldwege verbietet das Brandenburger Waldgesetz, allerdings ist das Befahren nur Forstmitarbeitern, Waldbesitzern und Jägern erlaubt. Das zuständige Ordnungsamt hat mehrfach Platzverweise verhängt – doch vertreiben konnte man die Frauen damit nicht. „Das ist Schikane, es erinnert mich an Hexenjagden im Mittelalter“ sagt die frühere „Belladonna“-Chefin Ludwig kopfschüttelnd. „Die Frauen lassen sich nicht einschüchtern, wenn dort Geld zu verdienen ist.“ Schließlich sei die Straße als Zufahrt zu den Schnäppchenmärkten in Polen stark frequentiert. „Solange beispielsweise das Benzin im Nachbarland billiger ist, kommen hier viele mögliche Freier vorbei, die zum Tanken fahren.“ Die Frauen würden an dieser Stelle weitaus mehr verdienen, als in polnischen Bordellen oder wenn sie Freier zu Hause empfangen, so Ludwig. Nach ihren Informationen werden die Prostituierten morgens gegen zehn Uhr per Auto gebracht und mit Einbruch der Dunkelheit abgeholt. Zudem sprechen sie von ihrem „Chef“, der die Arbeit jederzeit kontrollieren würde. „Der Straßenstrich wird von Zuhältern organisiert. Allerdings werden die Frauen nicht zur Prostitution gezwungen. Sie wollen im Gewerbe arbeiten, um Geld zu verdienen“, so Ludwig. (
Transitland für käuflichen Sex:
Die Rotlichtszene etabliert sich seit der EU-Osterweiterung. Brandenburg gilt bis auf den Grenzbereich als wenig lukrativ, ist nach wie vor eher Transitland für osteuropäische Prostituierte. Die Nachfrage märkischer Freier wird durch Bordelle im polnischen Grenzland gestillt.
Nach Angaben des Vereins „Belladonna“ gibt es nur wenig „Clubs“ genannte Etablissements in der deutschen Grenzregion, dafür aber zahlreiche Angebote sogenannter Hausprostitution: Die Huren inserieren und empfangen ihre Freier in den eigenen vier Wänden.
Der Straßenstrich beschränkt sich nach dem Aus an der B 2 bei Michendorf (Potsdam-Mittelmark) auf Ostbrandenburg, wechselt an den Straßen rings um Frankfurt.
Im polnischen Grenzgebiet, wo das Geschäft seit Jahren vor allem dank der deutschen Freier floriert, gibt es laut „Belladonna“ knapp 80 Bordelle entlang von Oder und Neiße, dazu mehrere Straßenstrichs. Knapp 1500 Prostituierte sind dort tätig, neben vielen Frauen aus den neuen EU-Ländern wie Bulgarien und Rumänien auch verstärkt Ukrainerinnen. jb
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Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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05.10.2011
Wieder Wollust im Wald
Nach dreijähriger Abstinenz kehrt nun offensichtlich die käufliche Liebe wieder an die Bundesstraße 2 zurück. Eine (Bordstein-)Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer, aber wehret den Anfängen, sagt der Volksmund. So musste unlängst eine Außendienstmitarbeiterin des Ordnungsamtes Michendorf an einer Bushaltestelle an der B 2 in Höhe Wilhelmshorst einer ungewöhnlich leicht bekleideten Bürgerin mit hartem Akzent einen Platzverweis erteilen. Die Dame mochte dort zwar auf ein Verkehrs-Mittel gewartet haben, der Havelbus wird es aber wohl nicht gerade gewesen sein. Kein Einzelfall, wie die nächsten Tage zeigten.
Zwar ist die Prostitution nicht strafbar, nur die Zuhälterei, doch darf an einer Bundesstraße niemand unangemeldet ein Geschäft betreiben – und sei es auch noch so lieb gemeint. Wenn sich dieses Dienstleistungsgewerbe wie vor gut drei Jahren ausbreitet, müssen Pilzsammler wieder befürchten, im Wald mehr auf die Gemeine Lümmeltüte als auf die Marone zu stoßen. Auch sie selbst werden sich mit ihren Fahrzeugen am Waldesrand verdächtig machen: Wer keinen Blitzer im Heck hat, muss ein Freier sein. Ortsunkundige Autofahrer sollten sich demnächst genau überlegen, wo sie wen nach dem Weg fragen. Das könnte auf Außenstehende missverständlich wirken.
Schon allein der Schulkinder wegen, die diese Strecke mit dem Fahrrad oder dem Bus befahren, werden die zuständigen Behörden jedoch ein wachsames Auge auf die wachsende Wollust im Wald bei Wilhelmshorst haben. Der Sexualkundeunterricht gehört schließlich noch immer in die Schule, auch wenn die Hausarbeiten mitunter schon in der freien Natur erledigt wurden.
Vielleicht legt sich die Aufregung ja wieder, wenn mehr Temperaturgrade als Hüllen fallen. Dann könnten auch die Mädels wie vor drei Jahren bald verschwunden sein.
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... ITZEN.html
Wieder Wollust im Wald
Nach dreijähriger Abstinenz kehrt nun offensichtlich die käufliche Liebe wieder an die Bundesstraße 2 zurück. Eine (Bordstein-)Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer, aber wehret den Anfängen, sagt der Volksmund. So musste unlängst eine Außendienstmitarbeiterin des Ordnungsamtes Michendorf an einer Bushaltestelle an der B 2 in Höhe Wilhelmshorst einer ungewöhnlich leicht bekleideten Bürgerin mit hartem Akzent einen Platzverweis erteilen. Die Dame mochte dort zwar auf ein Verkehrs-Mittel gewartet haben, der Havelbus wird es aber wohl nicht gerade gewesen sein. Kein Einzelfall, wie die nächsten Tage zeigten.
Zwar ist die Prostitution nicht strafbar, nur die Zuhälterei, doch darf an einer Bundesstraße niemand unangemeldet ein Geschäft betreiben – und sei es auch noch so lieb gemeint. Wenn sich dieses Dienstleistungsgewerbe wie vor gut drei Jahren ausbreitet, müssen Pilzsammler wieder befürchten, im Wald mehr auf die Gemeine Lümmeltüte als auf die Marone zu stoßen. Auch sie selbst werden sich mit ihren Fahrzeugen am Waldesrand verdächtig machen: Wer keinen Blitzer im Heck hat, muss ein Freier sein. Ortsunkundige Autofahrer sollten sich demnächst genau überlegen, wo sie wen nach dem Weg fragen. Das könnte auf Außenstehende missverständlich wirken.
Schon allein der Schulkinder wegen, die diese Strecke mit dem Fahrrad oder dem Bus befahren, werden die zuständigen Behörden jedoch ein wachsames Auge auf die wachsende Wollust im Wald bei Wilhelmshorst haben. Der Sexualkundeunterricht gehört schließlich noch immer in die Schule, auch wenn die Hausarbeiten mitunter schon in der freien Natur erledigt wurden.
Vielleicht legt sich die Aufregung ja wieder, wenn mehr Temperaturgrade als Hüllen fallen. Dann könnten auch die Mädels wie vor drei Jahren bald verschwunden sein.
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5.10.2011
Die "Venus" von Finsterwalde
Finsterwalde (TZ). Unweit der B 96 liegt das Appartement „Venus“ in Finsterwalde. Dabei handelt es sich nicht um eine Pension, sondern um ein Freudenhaus in einer Seitenstraße. Diese Gewerbe-Neuansiedlung sorgt nun für mächtig Wirbel in der Sängerstadt. „In privater Atmosphäre“ empfangen die „netten Damen“ laut Vermieterin ihre Gäste.„Das neue Prostitutionsgesetz erklärt den Verkauf des eigenen Körpers nicht mehr als sittenwidrig“, erklärt Frank Stellmach vom Finsterwalder Ordnungsamt gegenüber der Lausitzer Rundschau. Dabei war Prostitution in Deutschland auch vorher nicht strafrechtlich verboten.
„Verboten war und ist die Förderung von Prostitution und Zuhälterei“, sagt Stellmach. Im Elbe-Elster-Kreis würden entsprechende Gewerbeanzeigen angenommen, weiß der Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Das habe laut Stellmach den Vorteil, dass die Behörde besser prüfen kann, ob im Rotlichtmilieu Straftaten begangen werden. „Wir werden beobachten, ob die Damen anschaffen, um Geld für den nächsten Schuss zu verdienen“, erklärt Stellmach. Die Vermieterin der Zimmer wollte sich nicht zu ihrem Gewerbe äußern. Genügend Kundschaft sei allerdings zu verzeichnen, was den Finsterwaldern nicht wirklich gefällt. „Auch wenn Prostitution als unmoralisch empfunden wird, die Stadt kann kaum etwas dagegen tun. Wir können aber verlangen, dass alle gesetzlichen Forderungen eingehalten werden. Auch wird geprüft, ob die Stadt eine Sperrgebietsverordnung erlassen wird. Das Bordell befindet sich in einer Straße, wo eine Freizeitstätte wiedereröffnet werden soll“, beruhigt Stellmach.
http://www.torgauerzeitung.com/Default. ... dus(59657)
Die "Venus" von Finsterwalde
Finsterwalde (TZ). Unweit der B 96 liegt das Appartement „Venus“ in Finsterwalde. Dabei handelt es sich nicht um eine Pension, sondern um ein Freudenhaus in einer Seitenstraße. Diese Gewerbe-Neuansiedlung sorgt nun für mächtig Wirbel in der Sängerstadt. „In privater Atmosphäre“ empfangen die „netten Damen“ laut Vermieterin ihre Gäste.„Das neue Prostitutionsgesetz erklärt den Verkauf des eigenen Körpers nicht mehr als sittenwidrig“, erklärt Frank Stellmach vom Finsterwalder Ordnungsamt gegenüber der Lausitzer Rundschau. Dabei war Prostitution in Deutschland auch vorher nicht strafrechtlich verboten.
„Verboten war und ist die Förderung von Prostitution und Zuhälterei“, sagt Stellmach. Im Elbe-Elster-Kreis würden entsprechende Gewerbeanzeigen angenommen, weiß der Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Das habe laut Stellmach den Vorteil, dass die Behörde besser prüfen kann, ob im Rotlichtmilieu Straftaten begangen werden. „Wir werden beobachten, ob die Damen anschaffen, um Geld für den nächsten Schuss zu verdienen“, erklärt Stellmach. Die Vermieterin der Zimmer wollte sich nicht zu ihrem Gewerbe äußern. Genügend Kundschaft sei allerdings zu verzeichnen, was den Finsterwaldern nicht wirklich gefällt. „Auch wenn Prostitution als unmoralisch empfunden wird, die Stadt kann kaum etwas dagegen tun. Wir können aber verlangen, dass alle gesetzlichen Forderungen eingehalten werden. Auch wird geprüft, ob die Stadt eine Sperrgebietsverordnung erlassen wird. Das Bordell befindet sich in einer Straße, wo eine Freizeitstätte wiedereröffnet werden soll“, beruhigt Stellmach.
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Sex im Fürstenwalde
4.4.2012
Sand und Furchen gegen Prostitution im Fürstenwalder Wald
Fürstenwalde (MOZ) Die Prostituierten aus Osteuropa, die seit Spätsommer letzten Jahres an Fürstenwaldes Straßenrändern Richtung Hangelsberg auf Kunden warten, sorgt bei Teilen der Bevölkerung nicht nur für Aufregung, sondern allenthalben bei Forstleuten, Jägern und Spaziergängern für Ärger. Der Wald werde in ungeahntem Ausmaß vermüllt, heißt es in einer Mitteilung von Stadtsprecherin Anne-Gret Trilling.
Um dem Treiben Einhalt zu gebieten, habe die Stadtverwaltung nun gemeinsam mit der Polizei und der unteren Forstbehörde Maßnahmen verabredet. "Das Befahren des Waldes ist eine Ordnungswidrigkeit, die wir ahnden werden", kündigt Stadtforstdirektor Thomas Weber an. Dem Verfahren habe auch die Landesforstbehörde zugestimmt, die eine Gefahr für den Wald sieht. Das Befahren wirksam verhindern sollen die Schranken, sowie Sand, der in Einfahrten geschüttet worden ist. Zudem wurde eine neue Furche gezogen, die die Ausbreitung eines Waldbrandes verhindern soll.
Die Polizei will zudem in diesem Bereich verstärkt kontrollieren und die Stadt demnächst eine Verkehrszählung durchführen. Das Ordnungsamt fährt ebenfalls Streife. "Wir haben bereits die Kennzeichen einiger Kurierfahrer ermitteln können, die offensichtlich ihren Teil am Geschäft machen", so Christoph Malcher, Chef des Fürstenwalder Ordnungsamtes.
Ziel der Stadt Fürstenwalde sei es, den Bürgerinnen und Bürgern zu signalisieren, dass man der Ausbreitung der Prostitution nicht tatenlos zusehe, sagt Malcher. "Je ungemütlicher es in und an unseren Wäldern für sie ist, desto eher kann man hoffen, dass Fürstenwalde für die Strippenzieher im Hintergrund unattraktiv wird", ist sich Christoph Malcher mit den Verantwortlichen von Forstbehörden und Polizei einig.
http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1015892/
Sand und Furchen gegen Prostitution im Fürstenwalder Wald
Fürstenwalde (MOZ) Die Prostituierten aus Osteuropa, die seit Spätsommer letzten Jahres an Fürstenwaldes Straßenrändern Richtung Hangelsberg auf Kunden warten, sorgt bei Teilen der Bevölkerung nicht nur für Aufregung, sondern allenthalben bei Forstleuten, Jägern und Spaziergängern für Ärger. Der Wald werde in ungeahntem Ausmaß vermüllt, heißt es in einer Mitteilung von Stadtsprecherin Anne-Gret Trilling.
Um dem Treiben Einhalt zu gebieten, habe die Stadtverwaltung nun gemeinsam mit der Polizei und der unteren Forstbehörde Maßnahmen verabredet. "Das Befahren des Waldes ist eine Ordnungswidrigkeit, die wir ahnden werden", kündigt Stadtforstdirektor Thomas Weber an. Dem Verfahren habe auch die Landesforstbehörde zugestimmt, die eine Gefahr für den Wald sieht. Das Befahren wirksam verhindern sollen die Schranken, sowie Sand, der in Einfahrten geschüttet worden ist. Zudem wurde eine neue Furche gezogen, die die Ausbreitung eines Waldbrandes verhindern soll.
Die Polizei will zudem in diesem Bereich verstärkt kontrollieren und die Stadt demnächst eine Verkehrszählung durchführen. Das Ordnungsamt fährt ebenfalls Streife. "Wir haben bereits die Kennzeichen einiger Kurierfahrer ermitteln können, die offensichtlich ihren Teil am Geschäft machen", so Christoph Malcher, Chef des Fürstenwalder Ordnungsamtes.
Ziel der Stadt Fürstenwalde sei es, den Bürgerinnen und Bürgern zu signalisieren, dass man der Ausbreitung der Prostitution nicht tatenlos zusehe, sagt Malcher. "Je ungemütlicher es in und an unseren Wäldern für sie ist, desto eher kann man hoffen, dass Fürstenwalde für die Strippenzieher im Hintergrund unattraktiv wird", ist sich Christoph Malcher mit den Verantwortlichen von Forstbehörden und Polizei einig.
http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1015892/
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Re: Sex im Fürstenwalde
Polizei, Ordnunsamt und untere Forstbehörde in Fürstenwalde in Nähe der Polnischen Grenze http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstenwalde/Spree verabreden folgende Maßnahmen gegen Sexwork und Müll im Wald:
1 - Gesetzesänderung: Befahren des Waldes wird zur Ordnungswidrigkeit
2 - Schranken einbauen und Zufahrten versperren
3 - Sand in Einfahrten einfüllen um diese unbenutzbar zu machen
4 - Furche (Lichtung, Schneise?) schlagen (d.h. Bäume roden), damit alles überschaubar wird.
5,6 - regelmäßig Streife fahren durch
Polizei und
Ordnungsamt
7 - Verkehrszählung durchführen
8 - Kennzeichen von Kurierfahrern ermitteln und den Ablauf der Sex-Geschäfte ausspionieren
9 - Den Bürgern signalisieren, dass man der Ausbreitung der Prostitution nicht tatenlos zusehen will
10 - Presseberichterstattung
- ...
Manoman, da müssen ein paar Sexworker im Wald ja wie eine Kriegserklärung gewirkt haben: "Die rote Armee der Zuhälter aus dem Osten kommt".
Oder aber die Beamten haben solange sie sich mit dem Sexthema befassen eine Dauererregung? *LOL*
Dabei hätte man sicher auch nur einmal im Monat einen Müllsammeltrupp losschicken können, so wie es die Schwulenverbände einmal im Jahr in den stadtbekannten Cruisinggebieten der Großstädte oder an Autobahnraststätten machen. Evt. hätten da sogar die migrantischen Sexworker gerne mitgemacht, wenn die Beamten nett gewesen wären ;-)
(Runder Tisch Prostituiton am Waldrand)
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1 - Gesetzesänderung: Befahren des Waldes wird zur Ordnungswidrigkeit
2 - Schranken einbauen und Zufahrten versperren
3 - Sand in Einfahrten einfüllen um diese unbenutzbar zu machen
4 - Furche (Lichtung, Schneise?) schlagen (d.h. Bäume roden), damit alles überschaubar wird.
5,6 - regelmäßig Streife fahren durch
Polizei und
Ordnungsamt
7 - Verkehrszählung durchführen
8 - Kennzeichen von Kurierfahrern ermitteln und den Ablauf der Sex-Geschäfte ausspionieren
9 - Den Bürgern signalisieren, dass man der Ausbreitung der Prostitution nicht tatenlos zusehen will
10 - Presseberichterstattung
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Manoman, da müssen ein paar Sexworker im Wald ja wie eine Kriegserklärung gewirkt haben: "Die rote Armee der Zuhälter aus dem Osten kommt".
Oder aber die Beamten haben solange sie sich mit dem Sexthema befassen eine Dauererregung? *LOL*
Dabei hätte man sicher auch nur einmal im Monat einen Müllsammeltrupp losschicken können, so wie es die Schwulenverbände einmal im Jahr in den stadtbekannten Cruisinggebieten der Großstädte oder an Autobahnraststätten machen. Evt. hätten da sogar die migrantischen Sexworker gerne mitgemacht, wenn die Beamten nett gewesen wären ;-)
(Runder Tisch Prostituiton am Waldrand)
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- Admina
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LokalNachrichten BRANDENBURG
MOMENT MAL - Gesittet
Jürgen Lauterbach über die ruhige, auf Diskretion bedachte Rotlicht-Szene in der Stadt
Die Stadtverwaltung scheut sich, die Bordellszene der Stadt offen zu beleuchten, sie nimmt Rücksicht auf die „hohe Diskretion auf diesem Tätigkeitsfeld“. Der Rotlicht-Markt ist aufgeteilt, Prostitution findet in Brandenburg im Stillen statt, wenn auch nicht im Verborgenen.
Denn ein offenes Geheimnis ist, dass entsprechende Angebote nicht nur in Hohenstücken, sondern auch am Nicolaiplatz, im Sandfurthweg und in Nebenstraßen von Haupt- und Steinstraße bestehen.
Immerhin, Polizei und Ordnungsbehörde bestätigen unisono, dass das Geschäft mit dem weiblichen Körper, soweit bekannt, gesittet abläuft.
Prostitution ist in Brandenburg derzeit offenbar nicht Bestandteil eines kriminellen Geflechts.
Auch wenn auffällig viele Osteuropäerinnen ihre Dienste anbieten, hat die Polizei keine Erkenntnisse, die auf Zwangsprostitution hindeuten.
Drogenhandel findet an den einschlägigen Adressen der Stadt zum Glück offenbar nicht statt.
Bordellbetreiber, Prostituierte und Freier wollen nicht auf sich aufmerksam machen und nicht gestört werden.
Trotzdem ist es besser, sie nicht ganz aus den Augen zu lassen. Das lehrt der Fall in Stuttgart, wo Flatrate-Bordellchefs mit Menschen handelten und Frauen geschunden haben, wie man es aus Krimis kennt.
www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag ... achte.html
Jürgen Lauterbach über die ruhige, auf Diskretion bedachte Rotlicht-Szene in der Stadt
Die Stadtverwaltung scheut sich, die Bordellszene der Stadt offen zu beleuchten, sie nimmt Rücksicht auf die „hohe Diskretion auf diesem Tätigkeitsfeld“. Der Rotlicht-Markt ist aufgeteilt, Prostitution findet in Brandenburg im Stillen statt, wenn auch nicht im Verborgenen.
Denn ein offenes Geheimnis ist, dass entsprechende Angebote nicht nur in Hohenstücken, sondern auch am Nicolaiplatz, im Sandfurthweg und in Nebenstraßen von Haupt- und Steinstraße bestehen.
Immerhin, Polizei und Ordnungsbehörde bestätigen unisono, dass das Geschäft mit dem weiblichen Körper, soweit bekannt, gesittet abläuft.
Prostitution ist in Brandenburg derzeit offenbar nicht Bestandteil eines kriminellen Geflechts.
Auch wenn auffällig viele Osteuropäerinnen ihre Dienste anbieten, hat die Polizei keine Erkenntnisse, die auf Zwangsprostitution hindeuten.
Drogenhandel findet an den einschlägigen Adressen der Stadt zum Glück offenbar nicht statt.
Bordellbetreiber, Prostituierte und Freier wollen nicht auf sich aufmerksam machen und nicht gestört werden.
Trotzdem ist es besser, sie nicht ganz aus den Augen zu lassen. Das lehrt der Fall in Stuttgart, wo Flatrate-Bordellchefs mit Menschen handelten und Frauen geschunden haben, wie man es aus Krimis kennt.
www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag ... achte.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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RE: LokalNachrichten BRANDENBURG
FÖRSTER KÄMPFT GEGEN VERKEHR IN FÜRSTENWALDE
Mein Wald ist jetzt ein Straßenstrich
Fürstenwalde –
Wenn Stadtförster Thomas Weber (50) mit seiner Jagdhündin Chiwa durchs Unterholz streift, stößt er auf einen ungewöhnlichen „Wild-Wechsel“.
Die Spuren stammen nicht von Fuchs und Hase, sondern von den Stöckelschuhen leicht bekleideter Damen und den Autos ihrer Freier.
Stadtförster Thomas Weber (50) und seine Jagdhündin Chiwa entdecken illegalen Müll von den Prostituierten
Seit September 2011 stehen bis zu acht Prostituierte an der L 38 zwischen Fürstenwalde und Hangelsberg.
Besonders eklig: Die Damen und ihre Freier lassen benutzte „Hygieneartikel“ im Wald zurück.
Förster Weber: „Unser Wald ist doch kein Puff. Eigentlich vergnügen sich hier ja nur die Tiere.“
Immer öfter taucht der Förster nun mit seiner Jagdhündin am Straßenstrich auf, um die Freier zu stören. Zudem ließ er drei Waldwege sperren, Verkehrsschranken wurden zugeschweißt.
Doch so leicht lassen sich die Damen nicht vertreiben: „Der Stoßverkehr geht von 11 bis 17 Uhr“, weiß Christoph Malcher, Leiter des Ordnungsamtes in Fürstenwalde. Die Prostituierten stammen alle aus Bulgarien (und brauchen als EU-Bürgerinnen somit keine Aufenthaltserlaubnis).
Die Freier sind meist Handwerker und Rentner. Malcher: „Die Monteure kommen zuerst, später dann ältere Herren, wenn ihre Ehefrauen Mittagsschlaf abhalten.“ Drei ältere Männer bringen den Damen sogar regelmäßig heiße Getränke. „Alle drei sind Bürger aus Fürstenwalde“, so Malcher.
Aber warum verbietet die Stadt den Strich nicht einfach?„Prostitution an der Straße ist in Deutschland nicht verboten“, weiß Ordnungsamts-Chef Malcher.
http://www.bild.de/regional/berlin/pros ... .bild.html
Mein Wald ist jetzt ein Straßenstrich
Fürstenwalde –
Wenn Stadtförster Thomas Weber (50) mit seiner Jagdhündin Chiwa durchs Unterholz streift, stößt er auf einen ungewöhnlichen „Wild-Wechsel“.
Die Spuren stammen nicht von Fuchs und Hase, sondern von den Stöckelschuhen leicht bekleideter Damen und den Autos ihrer Freier.
Stadtförster Thomas Weber (50) und seine Jagdhündin Chiwa entdecken illegalen Müll von den Prostituierten
Seit September 2011 stehen bis zu acht Prostituierte an der L 38 zwischen Fürstenwalde und Hangelsberg.
Besonders eklig: Die Damen und ihre Freier lassen benutzte „Hygieneartikel“ im Wald zurück.
Förster Weber: „Unser Wald ist doch kein Puff. Eigentlich vergnügen sich hier ja nur die Tiere.“
Immer öfter taucht der Förster nun mit seiner Jagdhündin am Straßenstrich auf, um die Freier zu stören. Zudem ließ er drei Waldwege sperren, Verkehrsschranken wurden zugeschweißt.
Doch so leicht lassen sich die Damen nicht vertreiben: „Der Stoßverkehr geht von 11 bis 17 Uhr“, weiß Christoph Malcher, Leiter des Ordnungsamtes in Fürstenwalde. Die Prostituierten stammen alle aus Bulgarien (und brauchen als EU-Bürgerinnen somit keine Aufenthaltserlaubnis).
Die Freier sind meist Handwerker und Rentner. Malcher: „Die Monteure kommen zuerst, später dann ältere Herren, wenn ihre Ehefrauen Mittagsschlaf abhalten.“ Drei ältere Männer bringen den Damen sogar regelmäßig heiße Getränke. „Alle drei sind Bürger aus Fürstenwalde“, so Malcher.
Aber warum verbietet die Stadt den Strich nicht einfach?„Prostitution an der Straße ist in Deutschland nicht verboten“, weiß Ordnungsamts-Chef Malcher.
http://www.bild.de/regional/berlin/pros ... .bild.html
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Ex-Schatzmeister Christian Goetjes:
Grüner verprasst Parteigeld für Prostituierte
Der Ex-Schatzmeister der Grünen in Brandenburg, Christian Goetjes, hatte in der Zeit von Januar 2009 bis Februar 2011 ein besonders teures Hobby: Prostituierte. Dafür griff er in die Parteikasse
Der frühere Schatzmeister der Brandenburger Grünen hat gestanden, Parteigelder veruntreut zu haben. Als Grund nannte er die Beziehung zu zwei Prostituierten. "Ich bedaure das und möchte mich entschuldigen für den finanziellen und politischen Schaden", sagte Christian Goetjes am Montag beim Prozessauftakt vor dem Landgericht Potsdam.
Fast zwei Jahre lang habe er Geld von Partei- auf Privatkonten überwiesen und Bargeld aus der Parteikasse genommen, sagte der 34-Jährige. Laut Anklage hat Goetjes von Januar 2009 bis Februar 2011 knapp 274 000 Euro veruntreut. Staatsanwalt Günter Handke listete 267 Fälle auf. Dafür soll der 34-Jährige Rechnungen gefälscht, Zahlungsgründe erfunden und Empfänger fingiert haben.
Urteil Mitte November
Nach eigenen Angaben bediente er sich 2009 erstmals am Parteigeld, um seiner damals heroinabhängigen Freundin beim Entzug zu helfen. Danach kam er nach eigenen Angaben mit einer anderen Prostituierten zusammen. Weil die Bulgarin Schulden gehabt und bedroht worden sei, habe er erneut in die Parteikasse gegriffen.
Vor Prozessbeginn hatte er sich zivilrechtlich mit den Grünen auf 65.000 Euro Schadenersatz geeinigt. Der Prozess wird am 15. November fortgesetzt. Das Urteil könnte am selben Tag gesprochen werden.
Der Stern 5.11.2012
Grüner verprasst Parteigeld für Prostituierte
Der Ex-Schatzmeister der Grünen in Brandenburg, Christian Goetjes, hatte in der Zeit von Januar 2009 bis Februar 2011 ein besonders teures Hobby: Prostituierte. Dafür griff er in die Parteikasse
Der frühere Schatzmeister der Brandenburger Grünen hat gestanden, Parteigelder veruntreut zu haben. Als Grund nannte er die Beziehung zu zwei Prostituierten. "Ich bedaure das und möchte mich entschuldigen für den finanziellen und politischen Schaden", sagte Christian Goetjes am Montag beim Prozessauftakt vor dem Landgericht Potsdam.
Fast zwei Jahre lang habe er Geld von Partei- auf Privatkonten überwiesen und Bargeld aus der Parteikasse genommen, sagte der 34-Jährige. Laut Anklage hat Goetjes von Januar 2009 bis Februar 2011 knapp 274 000 Euro veruntreut. Staatsanwalt Günter Handke listete 267 Fälle auf. Dafür soll der 34-Jährige Rechnungen gefälscht, Zahlungsgründe erfunden und Empfänger fingiert haben.
Urteil Mitte November
Nach eigenen Angaben bediente er sich 2009 erstmals am Parteigeld, um seiner damals heroinabhängigen Freundin beim Entzug zu helfen. Danach kam er nach eigenen Angaben mit einer anderen Prostituierten zusammen. Weil die Bulgarin Schulden gehabt und bedroht worden sei, habe er erneut in die Parteikasse gegriffen.
Vor Prozessbeginn hatte er sich zivilrechtlich mit den Grünen auf 65.000 Euro Schadenersatz geeinigt. Der Prozess wird am 15. November fortgesetzt. Das Urteil könnte am selben Tag gesprochen werden.
Der Stern 5.11.2012
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RE: Lokalnachrichten: POTSDAM & BRANDENBURG
Hier noch etwas ausführlicher:
Prozessauftakt
Ex-Grüner gesteht: Mit Parteigeldern Prostituierte bezahlt
05.11.2012 12:55 Uhr
von Alexander Fröhlich
Der ehemalige Schatzmeister der Brandenburger Grünen Christian Goethjes beim Prozessauftakt. - FOTO: DAPD
UPDATE Der ehemalige Brandenburger Schatzmeister der Grünen, Christian Goetjes, steht seit heute vor dem Potsdamer Landgericht. Im Februar 2011 war er spurlos verschwunden, mit 40.000 Euro aus der Parteikasse in der Tasche. Heute kam ans Licht, wofür er das Geld verwendete.
Information zum Datenschutz
Soziale Netzwerke dauerhaft einschalten
„Die Geschichte ist der Klassiker: Prostituierte nimmt Freier aus“, sagt Jörg Tiemann, der Vorsitzende Richter der zweiten Strafkammer am Potsdamer Landgericht. Vor ihm auf der Anklagebank sitzt Christian Goetjes, der frühere Schatzmeister der brandenburgischen Grünen. Ihm wird besonders schwere Untreue vorgeworfen. Gleich zum Prozessauftakt am gestrigen Montag legte der 34-Jährige ein umfassendes Geständnis ab. Er habe von Januar 2009 bis Februar 2011 immer wieder Gelder von Partei- auf Privatkonten überwiesen, Bargeld aus der Parteikasse genommen und für zwei Prostituierte ausgegeben – um ihnen aus Notsituationen zu helfen.
Insgesamt sind es 274 000 Euro.
Verstehen kann es Richter Tiemann nicht, was Goetjes da getan hat. „Die Geschichte ist so banal, dass sie einem fast den Atem nimmt“, sagt er. „Diese Selbstverständlichkeit, mit der Sie in die Kasse fassen, ist für mich noch nicht nachvollziehbar.“ Alles begann im Jahr 2008. Bis dahin war er schon zehn Jahre lang Schatzmeister seiner Partei. Schon früh hatte er sich politisch engagiert, war Landesschülersprecher, hatte vergeblich versucht, drei Mal sein Abitur nachzuholen und brach wegen der Affären mit einer Prostituierten sein Studium ab. Lange Zeit hatte er noch bei seinen Eltern gelebt, bezog noch bis er 31 Jahr alt war, monatlich 300 Euro Unterhalt von ihnen. Dann aber ging er trotz einer Fernbeziehung zu einer Prostituierten auf dem Straßenstrich in der Kurfürstenstraße in Berlin. Mehrfach traf er sich mit ihr, 50 Euro kostete es jedes Mal. Schließlich wurden sie ein Paar. Für die heroinsüchtige Frau gab er 20 000 Euro aus, um ihre eine Entzugstherapie im Ausland zu bezahlen, die nicht von der Krankenkasse getragen wird. Mit Erfolg. Doch kurz danach trennte er sich von der Frau, wegen ihrer psychischen Probleme.
Kurz darauf lernt er als Freier die nächste Prostituierte kennen, eine Bulgarin. Auch mit ihr hatte er mehrfach bezahlten Sex, auch mit ihr freundete er sich an. Sie erzählte ihm, dass sie Schulden habe, ihre Familie in Bulgarien von Kredithaien bedroht werde und sie deshalb auf den Strich gehe. Wieder half Goetjes mit Geld der Partei. Insgesamt sind es 200 000 Euro. Und er kaufte mit Möbel für eine gemeinsame Wohnung und mietete Oberklasse-Wagen. Mitte 2010 sei ihm klar geworden, dass er auffliege. Zumal im Herbst 2011 im Grünenvorstand eine Email der Bundespartei aufgetaucht sei, worin es um geplatzte Lastschrifteinzüge von den nicht gedeckten Parteikonten ging. „Ich hatte gedacht, dass es schon viel früher auffliegt, aber es passiert nichts“, sagte Goetjes. „Ich hatte Suizidgedanken, die im Frühjahr 2011 konkret wurden.“ Erst später fand er heraus, dass die Geschichte der Frau erfunden war und dass ihn die Bulgarin ausgenommen hatte.
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Schatzmeister verschwunden: Grünes Entsetzen
Finanzaffäre: Grüne suchen ihren Schatzmeister und 40.000 Euro
Warum er sich aber darauf einließ, konnte Goetjes nicht abschließend erklären. Er habe die Frauen sympathisch und attraktiv gefunden, ihnen helfen und mit ihnen zusammen sein wollen. Das wäre doch auch möglich gewesen, sagte der Richter – „für 50 und nicht für 250 000 Euro“. Mehrfach fragte der Richter nach, was Goetjes bezweckt habe, ob er unerfahren gewesen sei oder Anerkennung als spendabler Mann gesucht habe. Und wie er gerade als mit dem politische Hintergrund seiner Partei trotz der herrschenden Zwangsprostitution auf dem Straßenstrich in Berlin zu einer Osteuropäerin gehen konnte?
Goetjes sagte, er habe davon nichts gewusst. „Ich muss gestehen, dass mein Handeln auch für mich selber heute schwer nachvollziehbar ist. Ich bedaure das und möchte mich entschuldigen für den finanziellen und politischen Schaden.“ Mit den Grünen hat er sich notariell darauf geeinigt, 65 000 Euro zurückzuzahlen, 35 000 Euro sind schon überwiesen. Monatlich zahlt er mit Hilfe der Eltern 1000 Euro ab. Die Partei hat ein strenges Vier-Augen-Prinzip für die Parteigelder eingeführt. Am 15. November soll das Urteil gefällt werden.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/proze ... 46054.html
Prozessauftakt
Ex-Grüner gesteht: Mit Parteigeldern Prostituierte bezahlt
05.11.2012 12:55 Uhr
von Alexander Fröhlich
Der ehemalige Schatzmeister der Brandenburger Grünen Christian Goethjes beim Prozessauftakt. - FOTO: DAPD
UPDATE Der ehemalige Brandenburger Schatzmeister der Grünen, Christian Goetjes, steht seit heute vor dem Potsdamer Landgericht. Im Februar 2011 war er spurlos verschwunden, mit 40.000 Euro aus der Parteikasse in der Tasche. Heute kam ans Licht, wofür er das Geld verwendete.
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„Die Geschichte ist der Klassiker: Prostituierte nimmt Freier aus“, sagt Jörg Tiemann, der Vorsitzende Richter der zweiten Strafkammer am Potsdamer Landgericht. Vor ihm auf der Anklagebank sitzt Christian Goetjes, der frühere Schatzmeister der brandenburgischen Grünen. Ihm wird besonders schwere Untreue vorgeworfen. Gleich zum Prozessauftakt am gestrigen Montag legte der 34-Jährige ein umfassendes Geständnis ab. Er habe von Januar 2009 bis Februar 2011 immer wieder Gelder von Partei- auf Privatkonten überwiesen, Bargeld aus der Parteikasse genommen und für zwei Prostituierte ausgegeben – um ihnen aus Notsituationen zu helfen.
Insgesamt sind es 274 000 Euro.
Verstehen kann es Richter Tiemann nicht, was Goetjes da getan hat. „Die Geschichte ist so banal, dass sie einem fast den Atem nimmt“, sagt er. „Diese Selbstverständlichkeit, mit der Sie in die Kasse fassen, ist für mich noch nicht nachvollziehbar.“ Alles begann im Jahr 2008. Bis dahin war er schon zehn Jahre lang Schatzmeister seiner Partei. Schon früh hatte er sich politisch engagiert, war Landesschülersprecher, hatte vergeblich versucht, drei Mal sein Abitur nachzuholen und brach wegen der Affären mit einer Prostituierten sein Studium ab. Lange Zeit hatte er noch bei seinen Eltern gelebt, bezog noch bis er 31 Jahr alt war, monatlich 300 Euro Unterhalt von ihnen. Dann aber ging er trotz einer Fernbeziehung zu einer Prostituierten auf dem Straßenstrich in der Kurfürstenstraße in Berlin. Mehrfach traf er sich mit ihr, 50 Euro kostete es jedes Mal. Schließlich wurden sie ein Paar. Für die heroinsüchtige Frau gab er 20 000 Euro aus, um ihre eine Entzugstherapie im Ausland zu bezahlen, die nicht von der Krankenkasse getragen wird. Mit Erfolg. Doch kurz danach trennte er sich von der Frau, wegen ihrer psychischen Probleme.
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Schatzmeister verschwunden: Grünes Entsetzen
Finanzaffäre: Grüne suchen ihren Schatzmeister und 40.000 Euro
Warum er sich aber darauf einließ, konnte Goetjes nicht abschließend erklären. Er habe die Frauen sympathisch und attraktiv gefunden, ihnen helfen und mit ihnen zusammen sein wollen. Das wäre doch auch möglich gewesen, sagte der Richter – „für 50 und nicht für 250 000 Euro“. Mehrfach fragte der Richter nach, was Goetjes bezweckt habe, ob er unerfahren gewesen sei oder Anerkennung als spendabler Mann gesucht habe. Und wie er gerade als mit dem politische Hintergrund seiner Partei trotz der herrschenden Zwangsprostitution auf dem Straßenstrich in Berlin zu einer Osteuropäerin gehen konnte?
Goetjes sagte, er habe davon nichts gewusst. „Ich muss gestehen, dass mein Handeln auch für mich selber heute schwer nachvollziehbar ist. Ich bedaure das und möchte mich entschuldigen für den finanziellen und politischen Schaden.“ Mit den Grünen hat er sich notariell darauf geeinigt, 65 000 Euro zurückzuzahlen, 35 000 Euro sind schon überwiesen. Monatlich zahlt er mit Hilfe der Eltern 1000 Euro ab. Die Partei hat ein strenges Vier-Augen-Prinzip für die Parteigelder eingeführt. Am 15. November soll das Urteil gefällt werden.
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RE: Lokalnachrichten: POTSDAM & BRANDENBURG
Ist doch schön das sich ein grüner so aktiv und selbstlos um SW bemüht...
Berlin - 26.11.2012
Untreue-Prozess Christian Goetjes
Der Grüne Kassenwart und die Prostituierten
Der Ex-Schatzmeister der Brandenburger Grünen, Christian Goetjes.
Foto: dpa
Von Katrin Bischoff
Christian Goetjes war mal Schatzmeister der Brandenburger Grünen. Dann verschwand er mit viel Geld. Und eine äußerst seltsame Geschichte nahm ihren Lauf.
Die Rechnung am 19. Oktober 2010 bei Ikea war nicht hoch. Sie betrug 28,95 Euro. Trotzdem zahlte sie Christian Goetjes mit Karte. Schon am Tag zuvor war er in dem schwedischen Möbelhaus. 234,39 Euro wurden ihm da berechnet. Er kaufte Sachen für die Wohnung ein, in der seine Freundin lebte. Eine Prostituierte aus Bulgarien. Und wieder beglich er nicht in bar. Das Geld wurde abgebucht – vom Konto der Brandenburger Grünen.
Die Rechnungen bei Ikea tragen in der Anklageschrift gegen den 34-jährigen Goetjes die Nummern 239 und 240. Das sind Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was der einstige Schatzmeister der Grünen sonst noch von den Parteikonten gestohlen haben soll. In zwei Jahren gab es 267 Abbuchungen, insgesamt 273.791,79 Euro fehlen, sagt der Staatsanwalt. Die Grünen in Potsdam gehen nach Prüfung ihrer Konten sogar von 292.728,76 Euro aus.
Christian Goetjes sitzt an diesem Montag etwas nervös auf seinem Stuhl im Saal acht des Potsdamer Landgerichts. Hier muss er sich wegen des besonders schweren Falls von Untreue verantworten. Es ist der dritte Prozesstag gegen den großen, schweren Mann mit dem Igelhaarschnitt und dem Babyface. Goetjes sitzt neben seinem Verteidiger, der im Vergleich zu ihm klein und zerbrechlich wirkt.
Christian Goetjes sagt wenig an diesem Tag. Das veruntreute Geld der Grünen spielt fast keine Rolle mehr. Zu dem neuen Vorwurf, dass er, der Hartz-IV-Empfänger, längst nicht so arm ist, wie er vorgibt, will er sich nicht äußern. Goetjes soll in Berlin über eine lukrative Einnahmequelle verfügen. Als Zuhälter.
Kein Traumjob
Er trägt ein schwarzes T-Shirt unter dem dunklen Jackett und eine blaue Jeans. Er gibt sich eher konservativ. „Das war schon immer so“, sagt ein einstiger Mitstreiter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Goetjes erfülle nicht die Klischees eines Grünen. „Er trägt niemals Schlabberpullis, fährt so gut wie nie Fahrrad. Und er hat ein Faible für Finanzen, Kassenwart bei den Grünen, das ist kein Traumjob.“ Die Parteifreunde seien froh gewesen, als sich Christian bereit erklärt hatte, dieses Ehrenamt freiwillig zu übernehmen. Sowohl im Jahr 2000 für den Landesverband als auch später für den Kreisverband Oberhavel. Goetjes konnte auf die Konten zugreifen. Warum denn auch nicht? Er bezahlte die Rechnungen der Grünen stets pünktlich.
Eigentlich hätte Christian Goetjes an diesem Montag längst verurteilt sein sollen. Zwei Verhandlungstage waren vorgesehen. Geständnis, zwei Zeugen, Plädoyers, Urteil, fertig. Nichts schien den Plan zu stören.
Goetjes Geständnis am ersten Prozesstag kam prompt – in wohlgesetzten und manchmal auch ein wenig belehrenden Worten. „Die Anklagepunkte sind im Wesentlichen leider zutreffend“, gab er zu Protokoll und verwies darauf, dass er das alles auch schon im Ermittlungsverfahren zugegeben habe.
Die Anklagepunkte besagen, dass Christian Goetjes von Januar 2009 bis Februar 2011 insgesamt 267 Mal in die Parteikassen des Grünen-Landesverbands und des Kreisverbands in Oberhavel gelangt haben soll. Mal gab er den BUND als Empfänger an, mal die Grüne Jugend. Stets landete das Geld auf seinem Konto. Ab April 2010 bemühte sich Goetjes nicht einmal mehr, seine Transaktionen zu verschleiern. Der Kassenwart hob hohe Beträge ab und bezahlte private Rechnungen vom Geld der Grünen. „Ich habe selbst gestaunt, wie lange ich mich so ohne weiteres bedienen konnte“, sagt er vor Gericht.
Goetjes behauptet, aus edlen Motiven gehandelt zu haben. Er erzählt dem Gericht die Geschichte eines Mannes, der zwei bulgarische Prostituierte vom Berliner Straßenstrich retten wollte. Wenn er von den Frauen spricht, nennt er sie Personen. Einer Person habe er den Heroinentzug bezahlt, sagt er. Der anderen die Schulden, die ein gewalttätiger Kredithai bei ihr eintreiben wollte. Er sagt, dass er sich in eine der Prostituierten verliebt habe, die andere fand er attraktiv. Der einstige Kassenwart erklärt dem Gericht reuevoll, er habe etwas vermeintlich Gutes gewollt, aber das Falsche getan.
Goetjes zeichnet das Bild eines selbst ernannten Robin Hood, der den nicht gerade reichen Grünen in Brandenburg etwas wegnahm, um es den armen Huren zu geben. Er zeichnet das Bild eines unbedarften Naivlings, der wohl noch nie eine richtige Freundin hatte. Der noch nie auf eigenen Beinen stand. Der noch bis vor einem Jahr bei seinen Eltern gemeldet war, 300 Euro Taschengeld von ihnen bekam, weil er ja nur eine Aufwandsentschädigung von vielleicht 350 Euro im Monat hatte, die er für sein Ehrenamt als Schatzmeister der Grünen und als Stadtverordneter in seinem Heimatort Hohen Neuendorf bekam. Dem die Eltern den Audi 80 überließen und auch noch den Sprit bezahlten. Der andererseits auch Erfahrungen sammelte mit Frauen vom Straßenstrich an der Berliner Kurfürstenstraße, mit bezahltem Sex für 50 Euro.
Unbedarft und verliebt
Es kommt durchaus Mitleid bei den Prozessbeobachtern auf, wenn sich der Angeklagte so offen und entwaffnend als armes Würstchen präsentiert, der sich nun jeden Euro vom Munde absparen und die Eltern um ein Darlehen bitten muss, um den Grünen mit 65.000 Euro wenigstens einen Teil des geklauten Geldes rückerstatten zu können. Einer, der einfach nur zu unbedarft oder zu verliebt oder beides war, um die Märchen, mit denen ihn die Frauen ausnahmen, zu durchschauen. Etwa das von einer Schwester, die nach einem missglückten Selbstmordversuch auf der Intensivstation im bulgarischen Varna lag und 15.000 Euro brauchte, weil sie nicht krankenversichert war.
Doch das Bild vom selbstlosen Menschenfreund, der nur ausgenutzt und letztlich betrogen wurde, bekam Risse. Ausgerechnet am zweiten Verhandlungstag, als der Vorsitzende Richter Jörg Tiemann statt ein Urteil zu sprechen, wie es der Plan dieses Prozesses vorsah, überraschend Akten des Landeskriminalamtes aus Berlin in die Hände nahm, die ihm tags zuvor zugestellt worden waren.
Diese Akten enthalten Hinweise darauf, dass Goetjes über weit mehr verfügt als nur den Hartz-IV-Satz zum Leben und Schulden tilgen. Goetjes soll in Berlin einen Escort-Service betreiben und über zwei Internetportale Prostituierte in eindeutiger Milieusprache anbieten. Aus den LKA-Unterlagen geht hervor, dass er die Frauen persönlich zu den Freiern eskortiert und dort den Lohn für die Liebesdienste aushandelt, von dem er die Hälfte für sich behält. Goetjes soll die Dienste der Damen sogar dann noch feilgeboten haben, als der Untreue-Prozess gegen ihn bereits lief. Eine bulgarische Prostituierte hatte ihn angezeigt, weil sie sich von Goetjes verfolgt und bedroht fühlte.
Auf einmal gab es also zwei Versionen dieses Mannes. Den naiven Versager und den umtriebigen Zuhälter. Welcher dieser beiden Männer ist nun Goetjes?
Einen Begleit-Service zu betreiben, ist nicht strafbar. Solange die Frauen nicht illegal in Deutschland leben oder sie zur Prostitution gezwungen werden. Einstige Parteifreunde spotten bereits, mit Goetjes hätten die Grünen in Brandenburg die Frauenquote längst erreicht. Und in seinem Heimatort Hohen Neuendorf ist der ehemalige Kassenwart noch immer Gesprächsthema. Kaum jemand weiß, was diesem Mann zuzutrauen ist. Wer er wirklich ist.
In dem 24.000 Einwohner zählenden Ort nördlich von Berlin wuchs Goetjes auf, hier ging er zur Schule. Am Gymnasium versuchte er dreimal vergebens, das Abitur zu machen. Er sagt, er habe als damaliger Vorsitzender des Landesschülerrates zu wenig Zeit fürs Lernen gehabt. In Hohen Neuendorf war Goetjes seit 2005 für die Grünen im Stadtparlament, als Nachrücker. Seine Eltern leben hier in einer hübschen Einfamilienhaussiedlung. Sie haben ihn lange unterstützt, haben ihn auch als vermisst gemeldet, als er im Februar 2011 so plötzlich und zunächst spurlos verschwand. Weil sie sich Sorgen machten.
Genau wie die Grünen, denen Goetjes in einer Email überraschend mitgeteilt hatte, er lege sein Amt als Schatzmeister nieder. Er war nicht mehr erreichbar. Nicht auf seinem Handy, auch nicht an der Fachhochschule in Berlin, wo er eigentlich Public Management studieren sollte, aber schon im April 2010 exmatrikuliert wurde.
Das Bild vom zuverlässigen Schatzmeister zerbrach vollends, als sich bei einer Routinekontrolle der Parteikonten zwei Tage später herausstellte, was eigentlich los war. Goetjes hatte kurz vor seinem Verschwinden noch 36.000 Euro abgehoben und sich, wie sich später herausstellte, mit einer der beiden Prostituierten nach Bulgarien abgesetzt.
Je länger die Grünen ihre Bilanzen prüften, desto größer wurde der Schrecken. Über ihren ehemaligen Schatzmeister, der nach seiner Verhaftung in einem Brief seinen Parteiaustritt erklärte, und vor allem über ihr eigenes blindes Vertrauen.
Dabei gab es schon Anzeichen, dass etwas nicht stimmte mit dem Christian, erinnert sich ein ehemaliger Parteifreund. Sechs Jahre habe er Goetjes als zuverlässigen und hochintelligenten Politiker kennengelernt. Er sei ein Organisationstalent gewesen, habe aber auch oft den Chef raushängen lassen. „In letzter Zeit hat er sich gravierend verändert. Er wurde unzuverlässig, immer egozentrischer und immer weniger kompromissbereit“, sagt der einstige Weggefährte.
Goetjes sei bei den Fraktionssitzungen in Hohen Neuendorf nicht mehr vorbereitet gewesen, oft zu spät gekommen. Man habe geglaubt, dass das mit seiner Freundin zusammenhängen könnte. „Er hat mal erzählt, dass sie drogensüchtig ist und versucht, davon wegzukommen“, sagt der Mann. Gesehen habe man Goetjes nie mit einer Frau. Er sei ein Einzelgänger gewesen, der sein Privatleben für sich behielt.
Untergetaucht mit der Parteikasse
Der Mann erzählt, dass der Kreisverband schon Anfang 2010 von Goetjes Konteneinsicht verlangt habe. „Er hat uns erst weismachen wollen, das sei technisch nicht möglich.“ Als es dann soweit war, fiel eine Abbuchung von 2 000 Euro auf. „Christian sollte erklären, wofür das Geld bestimmt war. Er hat es immer wieder hinausgezögert. Bis er dann plötzlich mit der Parteikasse untertauchte. Ich habe gedacht, jetzt hat er ganz dicken Mist gebaut. Irgendwas im Drogenmilieu.“
Cornelia Berndt kennt Goetjes ebenfalls schon seit vielen Jahren. Sie sitzt für die Grünen im Kreistag von Oberhavel. Parteimitglieder müssen nun anerkennen, dass die 59-Jährige den „richtigen Riecher“ hatte. Cornelia Berndt sagt, sie habe dem Christian nie getraut. „Der hatte so eine Gutsherrenart an sich“, sagt sie. Christian habe sich regelrecht in die Parteiämter gedrängt. Er hatte immer sehr viel Zeit und habe sich rasch unentbehrlich gemacht. „Ich glaube nicht daran, dass er ein Helfersyndrom hat.“ Die neuesten Entwicklungen im Prozess könnten ihr recht geben.
Den Potsdamer Richtern dürfte es egal sein, ob sich Christian Goetjes mit einem Escort-Service strafbar gemacht hat oder nicht. Das wird in Berlin ermittelt. In dem Untreue-Prozess interessiert nur, ob er die Prostituierten wirklich für sich arbeiten ließ. Dann nämlich wären Goetjes edle Motive für den Betrug an den Grünen vom Tisch, wäre der einstige Schatzmeister mitnichten ein Helfer in der Not, sondern ein Zuhälter, der mit Frauen Geld verdiente.
Die Grünen haben für diesen Fall bereits angekündigt, sich nicht mit den 65.000 Euro zufriedenzugeben, die ihnen der vermeintlich arme Goetjes angeboten hat. Sie wollen sich dann jeden Cent ihres Geldes zurückzuholen. Die gesamten 292.728,76 Euro.
Artikel URL: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/u ... 70372.html
Kasharius grüßt

Berlin - 26.11.2012
Untreue-Prozess Christian Goetjes
Der Grüne Kassenwart und die Prostituierten
Der Ex-Schatzmeister der Brandenburger Grünen, Christian Goetjes.
Foto: dpa
Von Katrin Bischoff
Christian Goetjes war mal Schatzmeister der Brandenburger Grünen. Dann verschwand er mit viel Geld. Und eine äußerst seltsame Geschichte nahm ihren Lauf.
Die Rechnung am 19. Oktober 2010 bei Ikea war nicht hoch. Sie betrug 28,95 Euro. Trotzdem zahlte sie Christian Goetjes mit Karte. Schon am Tag zuvor war er in dem schwedischen Möbelhaus. 234,39 Euro wurden ihm da berechnet. Er kaufte Sachen für die Wohnung ein, in der seine Freundin lebte. Eine Prostituierte aus Bulgarien. Und wieder beglich er nicht in bar. Das Geld wurde abgebucht – vom Konto der Brandenburger Grünen.
Die Rechnungen bei Ikea tragen in der Anklageschrift gegen den 34-jährigen Goetjes die Nummern 239 und 240. Das sind Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was der einstige Schatzmeister der Grünen sonst noch von den Parteikonten gestohlen haben soll. In zwei Jahren gab es 267 Abbuchungen, insgesamt 273.791,79 Euro fehlen, sagt der Staatsanwalt. Die Grünen in Potsdam gehen nach Prüfung ihrer Konten sogar von 292.728,76 Euro aus.
Christian Goetjes sitzt an diesem Montag etwas nervös auf seinem Stuhl im Saal acht des Potsdamer Landgerichts. Hier muss er sich wegen des besonders schweren Falls von Untreue verantworten. Es ist der dritte Prozesstag gegen den großen, schweren Mann mit dem Igelhaarschnitt und dem Babyface. Goetjes sitzt neben seinem Verteidiger, der im Vergleich zu ihm klein und zerbrechlich wirkt.
Christian Goetjes sagt wenig an diesem Tag. Das veruntreute Geld der Grünen spielt fast keine Rolle mehr. Zu dem neuen Vorwurf, dass er, der Hartz-IV-Empfänger, längst nicht so arm ist, wie er vorgibt, will er sich nicht äußern. Goetjes soll in Berlin über eine lukrative Einnahmequelle verfügen. Als Zuhälter.
Kein Traumjob
Er trägt ein schwarzes T-Shirt unter dem dunklen Jackett und eine blaue Jeans. Er gibt sich eher konservativ. „Das war schon immer so“, sagt ein einstiger Mitstreiter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Goetjes erfülle nicht die Klischees eines Grünen. „Er trägt niemals Schlabberpullis, fährt so gut wie nie Fahrrad. Und er hat ein Faible für Finanzen, Kassenwart bei den Grünen, das ist kein Traumjob.“ Die Parteifreunde seien froh gewesen, als sich Christian bereit erklärt hatte, dieses Ehrenamt freiwillig zu übernehmen. Sowohl im Jahr 2000 für den Landesverband als auch später für den Kreisverband Oberhavel. Goetjes konnte auf die Konten zugreifen. Warum denn auch nicht? Er bezahlte die Rechnungen der Grünen stets pünktlich.
Eigentlich hätte Christian Goetjes an diesem Montag längst verurteilt sein sollen. Zwei Verhandlungstage waren vorgesehen. Geständnis, zwei Zeugen, Plädoyers, Urteil, fertig. Nichts schien den Plan zu stören.
Goetjes Geständnis am ersten Prozesstag kam prompt – in wohlgesetzten und manchmal auch ein wenig belehrenden Worten. „Die Anklagepunkte sind im Wesentlichen leider zutreffend“, gab er zu Protokoll und verwies darauf, dass er das alles auch schon im Ermittlungsverfahren zugegeben habe.
Die Anklagepunkte besagen, dass Christian Goetjes von Januar 2009 bis Februar 2011 insgesamt 267 Mal in die Parteikassen des Grünen-Landesverbands und des Kreisverbands in Oberhavel gelangt haben soll. Mal gab er den BUND als Empfänger an, mal die Grüne Jugend. Stets landete das Geld auf seinem Konto. Ab April 2010 bemühte sich Goetjes nicht einmal mehr, seine Transaktionen zu verschleiern. Der Kassenwart hob hohe Beträge ab und bezahlte private Rechnungen vom Geld der Grünen. „Ich habe selbst gestaunt, wie lange ich mich so ohne weiteres bedienen konnte“, sagt er vor Gericht.
Goetjes behauptet, aus edlen Motiven gehandelt zu haben. Er erzählt dem Gericht die Geschichte eines Mannes, der zwei bulgarische Prostituierte vom Berliner Straßenstrich retten wollte. Wenn er von den Frauen spricht, nennt er sie Personen. Einer Person habe er den Heroinentzug bezahlt, sagt er. Der anderen die Schulden, die ein gewalttätiger Kredithai bei ihr eintreiben wollte. Er sagt, dass er sich in eine der Prostituierten verliebt habe, die andere fand er attraktiv. Der einstige Kassenwart erklärt dem Gericht reuevoll, er habe etwas vermeintlich Gutes gewollt, aber das Falsche getan.
Goetjes zeichnet das Bild eines selbst ernannten Robin Hood, der den nicht gerade reichen Grünen in Brandenburg etwas wegnahm, um es den armen Huren zu geben. Er zeichnet das Bild eines unbedarften Naivlings, der wohl noch nie eine richtige Freundin hatte. Der noch nie auf eigenen Beinen stand. Der noch bis vor einem Jahr bei seinen Eltern gemeldet war, 300 Euro Taschengeld von ihnen bekam, weil er ja nur eine Aufwandsentschädigung von vielleicht 350 Euro im Monat hatte, die er für sein Ehrenamt als Schatzmeister der Grünen und als Stadtverordneter in seinem Heimatort Hohen Neuendorf bekam. Dem die Eltern den Audi 80 überließen und auch noch den Sprit bezahlten. Der andererseits auch Erfahrungen sammelte mit Frauen vom Straßenstrich an der Berliner Kurfürstenstraße, mit bezahltem Sex für 50 Euro.
Unbedarft und verliebt
Es kommt durchaus Mitleid bei den Prozessbeobachtern auf, wenn sich der Angeklagte so offen und entwaffnend als armes Würstchen präsentiert, der sich nun jeden Euro vom Munde absparen und die Eltern um ein Darlehen bitten muss, um den Grünen mit 65.000 Euro wenigstens einen Teil des geklauten Geldes rückerstatten zu können. Einer, der einfach nur zu unbedarft oder zu verliebt oder beides war, um die Märchen, mit denen ihn die Frauen ausnahmen, zu durchschauen. Etwa das von einer Schwester, die nach einem missglückten Selbstmordversuch auf der Intensivstation im bulgarischen Varna lag und 15.000 Euro brauchte, weil sie nicht krankenversichert war.
Doch das Bild vom selbstlosen Menschenfreund, der nur ausgenutzt und letztlich betrogen wurde, bekam Risse. Ausgerechnet am zweiten Verhandlungstag, als der Vorsitzende Richter Jörg Tiemann statt ein Urteil zu sprechen, wie es der Plan dieses Prozesses vorsah, überraschend Akten des Landeskriminalamtes aus Berlin in die Hände nahm, die ihm tags zuvor zugestellt worden waren.
Diese Akten enthalten Hinweise darauf, dass Goetjes über weit mehr verfügt als nur den Hartz-IV-Satz zum Leben und Schulden tilgen. Goetjes soll in Berlin einen Escort-Service betreiben und über zwei Internetportale Prostituierte in eindeutiger Milieusprache anbieten. Aus den LKA-Unterlagen geht hervor, dass er die Frauen persönlich zu den Freiern eskortiert und dort den Lohn für die Liebesdienste aushandelt, von dem er die Hälfte für sich behält. Goetjes soll die Dienste der Damen sogar dann noch feilgeboten haben, als der Untreue-Prozess gegen ihn bereits lief. Eine bulgarische Prostituierte hatte ihn angezeigt, weil sie sich von Goetjes verfolgt und bedroht fühlte.
Auf einmal gab es also zwei Versionen dieses Mannes. Den naiven Versager und den umtriebigen Zuhälter. Welcher dieser beiden Männer ist nun Goetjes?
Einen Begleit-Service zu betreiben, ist nicht strafbar. Solange die Frauen nicht illegal in Deutschland leben oder sie zur Prostitution gezwungen werden. Einstige Parteifreunde spotten bereits, mit Goetjes hätten die Grünen in Brandenburg die Frauenquote längst erreicht. Und in seinem Heimatort Hohen Neuendorf ist der ehemalige Kassenwart noch immer Gesprächsthema. Kaum jemand weiß, was diesem Mann zuzutrauen ist. Wer er wirklich ist.
In dem 24.000 Einwohner zählenden Ort nördlich von Berlin wuchs Goetjes auf, hier ging er zur Schule. Am Gymnasium versuchte er dreimal vergebens, das Abitur zu machen. Er sagt, er habe als damaliger Vorsitzender des Landesschülerrates zu wenig Zeit fürs Lernen gehabt. In Hohen Neuendorf war Goetjes seit 2005 für die Grünen im Stadtparlament, als Nachrücker. Seine Eltern leben hier in einer hübschen Einfamilienhaussiedlung. Sie haben ihn lange unterstützt, haben ihn auch als vermisst gemeldet, als er im Februar 2011 so plötzlich und zunächst spurlos verschwand. Weil sie sich Sorgen machten.
Genau wie die Grünen, denen Goetjes in einer Email überraschend mitgeteilt hatte, er lege sein Amt als Schatzmeister nieder. Er war nicht mehr erreichbar. Nicht auf seinem Handy, auch nicht an der Fachhochschule in Berlin, wo er eigentlich Public Management studieren sollte, aber schon im April 2010 exmatrikuliert wurde.
Das Bild vom zuverlässigen Schatzmeister zerbrach vollends, als sich bei einer Routinekontrolle der Parteikonten zwei Tage später herausstellte, was eigentlich los war. Goetjes hatte kurz vor seinem Verschwinden noch 36.000 Euro abgehoben und sich, wie sich später herausstellte, mit einer der beiden Prostituierten nach Bulgarien abgesetzt.
Je länger die Grünen ihre Bilanzen prüften, desto größer wurde der Schrecken. Über ihren ehemaligen Schatzmeister, der nach seiner Verhaftung in einem Brief seinen Parteiaustritt erklärte, und vor allem über ihr eigenes blindes Vertrauen.
Dabei gab es schon Anzeichen, dass etwas nicht stimmte mit dem Christian, erinnert sich ein ehemaliger Parteifreund. Sechs Jahre habe er Goetjes als zuverlässigen und hochintelligenten Politiker kennengelernt. Er sei ein Organisationstalent gewesen, habe aber auch oft den Chef raushängen lassen. „In letzter Zeit hat er sich gravierend verändert. Er wurde unzuverlässig, immer egozentrischer und immer weniger kompromissbereit“, sagt der einstige Weggefährte.
Goetjes sei bei den Fraktionssitzungen in Hohen Neuendorf nicht mehr vorbereitet gewesen, oft zu spät gekommen. Man habe geglaubt, dass das mit seiner Freundin zusammenhängen könnte. „Er hat mal erzählt, dass sie drogensüchtig ist und versucht, davon wegzukommen“, sagt der Mann. Gesehen habe man Goetjes nie mit einer Frau. Er sei ein Einzelgänger gewesen, der sein Privatleben für sich behielt.
Untergetaucht mit der Parteikasse
Der Mann erzählt, dass der Kreisverband schon Anfang 2010 von Goetjes Konteneinsicht verlangt habe. „Er hat uns erst weismachen wollen, das sei technisch nicht möglich.“ Als es dann soweit war, fiel eine Abbuchung von 2 000 Euro auf. „Christian sollte erklären, wofür das Geld bestimmt war. Er hat es immer wieder hinausgezögert. Bis er dann plötzlich mit der Parteikasse untertauchte. Ich habe gedacht, jetzt hat er ganz dicken Mist gebaut. Irgendwas im Drogenmilieu.“
Cornelia Berndt kennt Goetjes ebenfalls schon seit vielen Jahren. Sie sitzt für die Grünen im Kreistag von Oberhavel. Parteimitglieder müssen nun anerkennen, dass die 59-Jährige den „richtigen Riecher“ hatte. Cornelia Berndt sagt, sie habe dem Christian nie getraut. „Der hatte so eine Gutsherrenart an sich“, sagt sie. Christian habe sich regelrecht in die Parteiämter gedrängt. Er hatte immer sehr viel Zeit und habe sich rasch unentbehrlich gemacht. „Ich glaube nicht daran, dass er ein Helfersyndrom hat.“ Die neuesten Entwicklungen im Prozess könnten ihr recht geben.
Den Potsdamer Richtern dürfte es egal sein, ob sich Christian Goetjes mit einem Escort-Service strafbar gemacht hat oder nicht. Das wird in Berlin ermittelt. In dem Untreue-Prozess interessiert nur, ob er die Prostituierten wirklich für sich arbeiten ließ. Dann nämlich wären Goetjes edle Motive für den Betrug an den Grünen vom Tisch, wäre der einstige Schatzmeister mitnichten ein Helfer in der Not, sondern ein Zuhälter, der mit Frauen Geld verdiente.
Die Grünen haben für diesen Fall bereits angekündigt, sich nicht mit den 65.000 Euro zufriedenzugeben, die ihnen der vermeintlich arme Goetjes angeboten hat. Sie wollen sich dann jeden Cent ihres Geldes zurückzuholen. Die gesamten 292.728,76 Euro.
Artikel URL: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/u ... 70372.html
Kasharius grüßt
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RE: Lokalnachrichten: POTSDAM & BRANDENBURG
Aus der Traum vom schönen Leben.... 
Berlin - 10.12.2012
URTEIL GEGEN EX-SCHATZMEISTER DER GRÜNEN
Goetjes muss ins Gefängnis
Dreieinhalb Jahre: Ex-Grünen-Schatzmeister Christian Goetjes muss wegen Veruntreuung ins Gefängnis.
Von Katrin Bischoff
Weil er rund 270.000 Euro aus der Kasse der Brandenburger Grünen entwendet, muss Ex-Schatzmeister Christian Goetjes dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Er selbst gibt an, mit dem Geld in Not geratenen Prostituierten geholfen zu haben.
Eigentlich war sich Christian Goetjes sicher, am Montag nach seinem Gerichtsprozess nach Hause gehen zu dürfen. So, wie an den vorangegangenen Verhandlungstagen auch. Sein Anwalt hatte in dem Untreueverfahren auf ein mildes Urteil plädiert und eine Bewährungsstrafe für den Ex-Schatzmeister der Brandenburger Grünen gefordert. Immerhin habe sein Mandant die Taten eingeräumt und sich um Wiedergutmachung bemüht.
Doch das sah Jörg Tiemann, der Vorsitzende Richter am Landgericht in Potsdam, ganz anders. Er verurteilte den 35-jährigen Goetjes zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren. Tiemann sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte von Januar 2009 bis Februar 2011 rund 270 000 Euro aus der Parteikasse der Grünen genommen hat.
Der Richter ließ den einstigen Kassenwart zudem noch im Gerichtssaal verhaften. Bei der Höhe der Strafe gehe die Kammer von einer großen Fluchtgefahr aus, begründete er. Es sei auch nicht klar, über welche finanziellen Mittel Goetjes verfüge und welche Beziehungen er ins Ausland – speziell nach Bulgarien – habe. Dorthin hatte sich Goetjes im Februar 2011, kurz bevor er aufflog, mit einer bulgarischen Prostituierten und einem Teil des gestohlenen Geldes abgesetzt.
Lange Zeit unbemerkt
Der Ex-Kassenwart hatte die Taten im Prozess eingeräumt und erklärt, mit dem Geld zwei in Not geratenen Prostituierten vom Berliner Straßenstrich geholfen zu haben. Das Motiv ließ die Kammer nicht gelten. Vielmehr habe sich Goetjes bei den Frauen interessant machen wollen. Er habe aus eigennützigen Zwecken gehandelt.
Insgesamt 261 Mal griff der Angeklagte in die Kassen der Grünen. Er fälschte Rechnungen, er fingierte Überweisungen, er versteckte die Transaktionen in Sammelüberweisungen. So fiel das Plündern der Konten zunächst niemanden auf. „Das interne Sicherungssystem der Grünen hat völlig versagt“, so Tiemann. Erst nach Goetjes plötzlichem Verschwinden und genauerem Prüfen der Konten entdeckten die Grünen das Loch in den Kassen.
Goetjes hatte sich in dem Verfahren als mittellos bezeichnet und erklärt, seit Mitte 2011 von Hartz IV zu leben. Er unterschrieb ein Schuldeingeständnis und erklärte sich bereit, der Partei 65.000 Euro in Raten zurückzuzahlen. Im Gegenzug sollten die Grünen auf weitere Ansprüche verzichten.
Nun aber prüfen die Anwälte der Partei, ob sie doch die gesamte veruntreute Summe einfordern. Denn in dem Prozess stellte sich heraus, dass der Ex-Kassenwart doch nicht so mittellos ist, wie er beteuerte. Der Hartz-IV-Empfänger betrieb selbst noch nach Beginn seines Prozesses einen Escort-Service mit bulgarischen Prostituierten.
Die Grünen wollten das Urteil am Montag nicht bewerten. Landeschef Benjamin Raschke sagte, mit dem Urteil sei eines der schwersten Kapitel des Landesverbands abgeschlossen. „Wir können uns wieder voll der Arbeit widmen.“ Goetjes habe der Partei mit hoher krimineller Energie großen Schaden zugefügt. „Wir haben daraus gelernt und die Lücken, die er ausgenutzt hat, geschlossen“, sagte Raschke. So seien keine Sammelüberweisungen und keine Barabhebungen mehr möglich. Bei jeder Transaktion gelte nun das Vier-Augen-Prinzip.
Artikel URL: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/u ... 70582.html
Und am Tage der Urteilsverkündung fand dann diese interessante Veranstaltung im Abgeordnetenhaus von Berlin statt:
10 JAHRE PROSTITUTIONSGESETZ - WIE IST DIE "STRASSENLAGE" IN BERLIN?
Montag, 10. Dezember 2012 - 19:00
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin lädt zum Fachgespräch mit MdA Anja Kofbinger, Frauenpolitische Sprecherin der Fraktion.
Hintergrund:
Das Prostitutionsgesetz half dabei, Prostitution vom Makel der Sittenwidrigkeit zu befreien. Aber hat es wirklich nachhaltig etwas an der Situation von Prostituierten in Berlin geändert? Wie sieht es in Bezirken aus, in denen ein Großteil der Straßenprostitution stattfindet? Muss in Berlin die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mehr Verantwortung übernehmen? Wie können Prostituierte, AnwohnerInnen und Klienten friedlich koexistieren ?
ExpertInnen:
Christiane Höwe, FU Berlin
Michaela Klose, Leiterin Frauenentreff Olga, Notdienst für Suchtmittelabhängigkeit
Sibyll Klotz, Stadträtin für Gesundheit, Soziales und Stadtentwicklung
Dieses Fachgespräch ist Teil von:
"Ich bestimme selbst! Fortsetzung der Fachgesprächsreihe zur sexuallen Selbstbestimmung von Frahttp://www.gruene-fraktion-berlin.de/termin/10 ... ist-dieuen und Männern"
Kasharius grüßt

Berlin - 10.12.2012
URTEIL GEGEN EX-SCHATZMEISTER DER GRÜNEN
Goetjes muss ins Gefängnis
Dreieinhalb Jahre: Ex-Grünen-Schatzmeister Christian Goetjes muss wegen Veruntreuung ins Gefängnis.
Von Katrin Bischoff
Weil er rund 270.000 Euro aus der Kasse der Brandenburger Grünen entwendet, muss Ex-Schatzmeister Christian Goetjes dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Er selbst gibt an, mit dem Geld in Not geratenen Prostituierten geholfen zu haben.
Eigentlich war sich Christian Goetjes sicher, am Montag nach seinem Gerichtsprozess nach Hause gehen zu dürfen. So, wie an den vorangegangenen Verhandlungstagen auch. Sein Anwalt hatte in dem Untreueverfahren auf ein mildes Urteil plädiert und eine Bewährungsstrafe für den Ex-Schatzmeister der Brandenburger Grünen gefordert. Immerhin habe sein Mandant die Taten eingeräumt und sich um Wiedergutmachung bemüht.
Doch das sah Jörg Tiemann, der Vorsitzende Richter am Landgericht in Potsdam, ganz anders. Er verurteilte den 35-jährigen Goetjes zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren. Tiemann sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte von Januar 2009 bis Februar 2011 rund 270 000 Euro aus der Parteikasse der Grünen genommen hat.
Der Richter ließ den einstigen Kassenwart zudem noch im Gerichtssaal verhaften. Bei der Höhe der Strafe gehe die Kammer von einer großen Fluchtgefahr aus, begründete er. Es sei auch nicht klar, über welche finanziellen Mittel Goetjes verfüge und welche Beziehungen er ins Ausland – speziell nach Bulgarien – habe. Dorthin hatte sich Goetjes im Februar 2011, kurz bevor er aufflog, mit einer bulgarischen Prostituierten und einem Teil des gestohlenen Geldes abgesetzt.
Lange Zeit unbemerkt
Der Ex-Kassenwart hatte die Taten im Prozess eingeräumt und erklärt, mit dem Geld zwei in Not geratenen Prostituierten vom Berliner Straßenstrich geholfen zu haben. Das Motiv ließ die Kammer nicht gelten. Vielmehr habe sich Goetjes bei den Frauen interessant machen wollen. Er habe aus eigennützigen Zwecken gehandelt.
Insgesamt 261 Mal griff der Angeklagte in die Kassen der Grünen. Er fälschte Rechnungen, er fingierte Überweisungen, er versteckte die Transaktionen in Sammelüberweisungen. So fiel das Plündern der Konten zunächst niemanden auf. „Das interne Sicherungssystem der Grünen hat völlig versagt“, so Tiemann. Erst nach Goetjes plötzlichem Verschwinden und genauerem Prüfen der Konten entdeckten die Grünen das Loch in den Kassen.
Goetjes hatte sich in dem Verfahren als mittellos bezeichnet und erklärt, seit Mitte 2011 von Hartz IV zu leben. Er unterschrieb ein Schuldeingeständnis und erklärte sich bereit, der Partei 65.000 Euro in Raten zurückzuzahlen. Im Gegenzug sollten die Grünen auf weitere Ansprüche verzichten.
Nun aber prüfen die Anwälte der Partei, ob sie doch die gesamte veruntreute Summe einfordern. Denn in dem Prozess stellte sich heraus, dass der Ex-Kassenwart doch nicht so mittellos ist, wie er beteuerte. Der Hartz-IV-Empfänger betrieb selbst noch nach Beginn seines Prozesses einen Escort-Service mit bulgarischen Prostituierten.
Die Grünen wollten das Urteil am Montag nicht bewerten. Landeschef Benjamin Raschke sagte, mit dem Urteil sei eines der schwersten Kapitel des Landesverbands abgeschlossen. „Wir können uns wieder voll der Arbeit widmen.“ Goetjes habe der Partei mit hoher krimineller Energie großen Schaden zugefügt. „Wir haben daraus gelernt und die Lücken, die er ausgenutzt hat, geschlossen“, sagte Raschke. So seien keine Sammelüberweisungen und keine Barabhebungen mehr möglich. Bei jeder Transaktion gelte nun das Vier-Augen-Prinzip.
Artikel URL: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/u ... 70582.html
Und am Tage der Urteilsverkündung fand dann diese interessante Veranstaltung im Abgeordnetenhaus von Berlin statt:
10 JAHRE PROSTITUTIONSGESETZ - WIE IST DIE "STRASSENLAGE" IN BERLIN?
Montag, 10. Dezember 2012 - 19:00
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin lädt zum Fachgespräch mit MdA Anja Kofbinger, Frauenpolitische Sprecherin der Fraktion.
Hintergrund:
Das Prostitutionsgesetz half dabei, Prostitution vom Makel der Sittenwidrigkeit zu befreien. Aber hat es wirklich nachhaltig etwas an der Situation von Prostituierten in Berlin geändert? Wie sieht es in Bezirken aus, in denen ein Großteil der Straßenprostitution stattfindet? Muss in Berlin die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mehr Verantwortung übernehmen? Wie können Prostituierte, AnwohnerInnen und Klienten friedlich koexistieren ?
ExpertInnen:
Christiane Höwe, FU Berlin
Michaela Klose, Leiterin Frauenentreff Olga, Notdienst für Suchtmittelabhängigkeit
Sibyll Klotz, Stadträtin für Gesundheit, Soziales und Stadtentwicklung
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Kasharius grüßt
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- Silberstern
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- Ich bin: SexarbeiterIn
Margarete Muresan über Hilfen für Prostituierte in der Region (Dahme-Spreewald)
"Margarete Muresan von der Huren-Beratungsstelle in Königs Wusterhausen spricht im Interview mit Lukas Zdrzalek über die Situation in Dahme-Spreewald und die Nöte der Sexarbeiterinnen.
Wie ist es um das Prostitutionsmilieu in Dahme-Spreewald bestellt?
Muresan: Es ist sehr schwer, das für eine Region zu beschreiben, weil es eine große Mobilität zwischen Berlin und den Landkreisen gibt. Die meisten Frauen machen ihren Standort vom Verdienst abhängig. Trotzdem lässt sich etwas über das Milieu sagen: Es findet viel Escort statt, die Frauen besuchen also ihre Kunden im Hotel oder zu Hause. Zudem gibt es einige Wohnungsprostituierte, Bordelle dagegen gibt es kaum. Schwerpunkte sind größere Städte wie Lübben, Königs Wusterhausen oder Schönefeld, weil die Damen dort weniger auffallen.
[...] Welche Belastungen können entstehen?
Muresan: Sie führen ein Doppelleben, die Trennung von Privatem und Beruflichem ist stärker. Auf der Arbeit sind sie jemand anderes als zu Hause. Zudem können die Frauen kaum darüber sprechen, wodurch eine Belastung entsteht. Es ist ein Versteckspiel, weil ihr Beruf sozial geächtet ist.
Ginge es nach einigen Feministinnen, soll die mangelnde Akzeptanz mit einem Prostitutions-Verbot verstärkt werden. Wäre das sinnvoll?
Muresan: Das würde nichts bringen. Niemand hätte mehr Zugang zu den Frauen und wir könnten ihnen keine Angebote machen. Huren würden sich nicht mehr trauen, sich zu outen. Zudem gehen wir davon aus, dass die Kriminalitätsrate ansteigen würde - das wäre eine Gefahr für die Frauen.
In Schweden hat ein Verbot aber dazu geführt, dass es weniger Dirnen gibt, auch der Menschenhandel hat abgenommen.
Muresan: Das ist die offizielle Zahl, es gibt natürlich eine Dunkelziffer. Wir zweifeln daran, dass ein Freier zu einem Heiligen wird. Prostitution ist ein Markt, der nach den Regeln von Angebot und Nachfrage funktioniert Es wird immer Männer geben, die für Sex bezahlen. Die Situation kann sich nur ändern, wenn die wirtschaftliche Lage in den Heimatländern besser wäre und sich die Frauen nicht mit falschen Versprechungen anlocken ließen."
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... n-der.html
"Margarete Muresan von der Huren-Beratungsstelle in Königs Wusterhausen spricht im Interview mit Lukas Zdrzalek über die Situation in Dahme-Spreewald und die Nöte der Sexarbeiterinnen.
Wie ist es um das Prostitutionsmilieu in Dahme-Spreewald bestellt?
Muresan: Es ist sehr schwer, das für eine Region zu beschreiben, weil es eine große Mobilität zwischen Berlin und den Landkreisen gibt. Die meisten Frauen machen ihren Standort vom Verdienst abhängig. Trotzdem lässt sich etwas über das Milieu sagen: Es findet viel Escort statt, die Frauen besuchen also ihre Kunden im Hotel oder zu Hause. Zudem gibt es einige Wohnungsprostituierte, Bordelle dagegen gibt es kaum. Schwerpunkte sind größere Städte wie Lübben, Königs Wusterhausen oder Schönefeld, weil die Damen dort weniger auffallen.
[...] Welche Belastungen können entstehen?
Muresan: Sie führen ein Doppelleben, die Trennung von Privatem und Beruflichem ist stärker. Auf der Arbeit sind sie jemand anderes als zu Hause. Zudem können die Frauen kaum darüber sprechen, wodurch eine Belastung entsteht. Es ist ein Versteckspiel, weil ihr Beruf sozial geächtet ist.
Ginge es nach einigen Feministinnen, soll die mangelnde Akzeptanz mit einem Prostitutions-Verbot verstärkt werden. Wäre das sinnvoll?
Muresan: Das würde nichts bringen. Niemand hätte mehr Zugang zu den Frauen und wir könnten ihnen keine Angebote machen. Huren würden sich nicht mehr trauen, sich zu outen. Zudem gehen wir davon aus, dass die Kriminalitätsrate ansteigen würde - das wäre eine Gefahr für die Frauen.
In Schweden hat ein Verbot aber dazu geführt, dass es weniger Dirnen gibt, auch der Menschenhandel hat abgenommen.
Muresan: Das ist die offizielle Zahl, es gibt natürlich eine Dunkelziffer. Wir zweifeln daran, dass ein Freier zu einem Heiligen wird. Prostitution ist ein Markt, der nach den Regeln von Angebot und Nachfrage funktioniert Es wird immer Männer geben, die für Sex bezahlen. Die Situation kann sich nur ändern, wenn die wirtschaftliche Lage in den Heimatländern besser wäre und sich die Frauen nicht mit falschen Versprechungen anlocken ließen."
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- Gelehrte(r)
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Mann erhebt schwere Vorwürfe in Brandenburg an der Havel
Rumäne angeblich zur Prostitution gezwungen
Er kam nach Brandenburg, um Brötchen zu backen, doch stattdessen sollte ein 30 Jahre alter Rumäne Frauenkleider überstreifen und sich Männern für käuflichen Sex anbieten. Mit einer abenteuerlichen Geschichte beschäftigte sich die Polizei am Donnerstag in Brandenburg an der Havel.
Brandenburg an der Havel. In Brandenburg wollte er Brötchen backen, doch statt dessen sollte ein 30 Jahre alter Rumäne Frauenkleider überstreifen und sich Männern für käuflichen Sex anbieten. Ob die abenteuerliche Geschichte des mutmaßlichen Opfers stimmt, ist offen. Sicher ist, dass der Rumäne Polizei und die Staatsanwaltschaft am Donnerstag bis in den späten Abend beschäftigt hat.
Im Fokus steht dabei eine Wohnung in der Neuendorfer Straße 43, im Eckhaus zur Weitlingstraße, in dem sich ein Bordell befinden soll. Die Polizei verschaffte sich am frühen Abend ohne Widerstand Zugang und forderte einen weiteren 31 Jahre alten Rumänen auf, sie zur Vernehmung auf der Dienststelle in der Magdeburger Straße zu begleiten. Nach Angaben seines Landsmannes wurde auch er gegen seinen Willen in der besagten Altstadtwohnung festgehalten.
Die Polizei ermittelt, weil der Verdacht einer Freiheitsberaubung besteht. „Die genauen Umstände und das tatsächliche Vorliegen einer Straftat werden derzeit geprüft“, berichtete Polizeisprecher Heiko Schmidt.
Nach unbestätigten Informationen haben bisher Unbekannte den 30 Jahre alten Rumänen nach Brandenburg gelockt und ihm versprochen, dass er in der Stadt zum Bäcker ausgebildet würde. Tatsächlich aber wurde er als männlicher Prostituierter an Männer verkauft oder sollte es werden, so jedenfalls die Aussage des Rumänen. Der Mann, der kein deutsch spricht, hält sich MAZ-Informationen zufolge seit mehreren Tagen in Brandenburg auf.
Hilferuf auf der Polizeiwache
Die Polizei berichtet, er habe sich Donnerstagmittag in der Citywache in der Steinstraße gemeldet. Dort habe er zu verstehen gegeben, dass er Hilfe benötigt. Daher brachten ihn die Revierpolizisten in die Magdeburger Straße 52. Dort befragte ihn die Kripo mit Unterstützung einer rumänisch sprechenden Polizistin, berichtet Heiko Schmidt. Bald nachdem er seine Aussage begonnen hatte, erlitt er einen Schwächeanfall. Erst nach einer Krankenhausbehandlung setzten die Beamten die Vernehmung mit einem Dolmetscher fort. Polizisten fuhren mit ihm durch die Stadt, um die fragliche Wohnung zu suchen. Der junge Mann hatte angegeben, dass sie sich in der Nähe ein Rewe-Markt befinde – doch welcher, das war zunächst unklar.
Nachdem sie die Wohnung aufgespürt und kurz beobachtet hatten, betraten Beamte der Polizeiinspektion und Bereitschaftspolizisten das Haus. Nach Aufforderung öffnete der zweite Rumäne die Tür. Die Beamten schauten sich in der Wohnung um, sie registrierten dabei alles, was zur Aufhellung der Angelegenheit beitragen könnte. Gefunden wurde auch der Ausweis des 30-jährigen Rumänen. Die Vernehmung seines Landsmannes, dessen Rolle unklar ist, dauerte bei Redaktionsschluss an. Mitten durch den Berufsverkehr lotsten die Beamten den Mann, der sein Gesicht mit einer Jacke bedeckte, ins Polizeiauto.
Der Mieter der Wohnung, den die Polizisten am Donnerstag nicht antrafen, wird erklären müssen, was zwei dort nicht gemeldete Rumänen in seiner Wohnung zu suchen haben. Wie mit beiden weiter verfahren wird, war Donnerstagabend noch offen.
Von Jürgen Lauterbach
http://www.maz-online.de/Lokales/Brande ... randenburg
Rumäne angeblich zur Prostitution gezwungen
Er kam nach Brandenburg, um Brötchen zu backen, doch stattdessen sollte ein 30 Jahre alter Rumäne Frauenkleider überstreifen und sich Männern für käuflichen Sex anbieten. Mit einer abenteuerlichen Geschichte beschäftigte sich die Polizei am Donnerstag in Brandenburg an der Havel.
Brandenburg an der Havel. In Brandenburg wollte er Brötchen backen, doch statt dessen sollte ein 30 Jahre alter Rumäne Frauenkleider überstreifen und sich Männern für käuflichen Sex anbieten. Ob die abenteuerliche Geschichte des mutmaßlichen Opfers stimmt, ist offen. Sicher ist, dass der Rumäne Polizei und die Staatsanwaltschaft am Donnerstag bis in den späten Abend beschäftigt hat.
Im Fokus steht dabei eine Wohnung in der Neuendorfer Straße 43, im Eckhaus zur Weitlingstraße, in dem sich ein Bordell befinden soll. Die Polizei verschaffte sich am frühen Abend ohne Widerstand Zugang und forderte einen weiteren 31 Jahre alten Rumänen auf, sie zur Vernehmung auf der Dienststelle in der Magdeburger Straße zu begleiten. Nach Angaben seines Landsmannes wurde auch er gegen seinen Willen in der besagten Altstadtwohnung festgehalten.
Die Polizei ermittelt, weil der Verdacht einer Freiheitsberaubung besteht. „Die genauen Umstände und das tatsächliche Vorliegen einer Straftat werden derzeit geprüft“, berichtete Polizeisprecher Heiko Schmidt.
Nach unbestätigten Informationen haben bisher Unbekannte den 30 Jahre alten Rumänen nach Brandenburg gelockt und ihm versprochen, dass er in der Stadt zum Bäcker ausgebildet würde. Tatsächlich aber wurde er als männlicher Prostituierter an Männer verkauft oder sollte es werden, so jedenfalls die Aussage des Rumänen. Der Mann, der kein deutsch spricht, hält sich MAZ-Informationen zufolge seit mehreren Tagen in Brandenburg auf.
Hilferuf auf der Polizeiwache
Die Polizei berichtet, er habe sich Donnerstagmittag in der Citywache in der Steinstraße gemeldet. Dort habe er zu verstehen gegeben, dass er Hilfe benötigt. Daher brachten ihn die Revierpolizisten in die Magdeburger Straße 52. Dort befragte ihn die Kripo mit Unterstützung einer rumänisch sprechenden Polizistin, berichtet Heiko Schmidt. Bald nachdem er seine Aussage begonnen hatte, erlitt er einen Schwächeanfall. Erst nach einer Krankenhausbehandlung setzten die Beamten die Vernehmung mit einem Dolmetscher fort. Polizisten fuhren mit ihm durch die Stadt, um die fragliche Wohnung zu suchen. Der junge Mann hatte angegeben, dass sie sich in der Nähe ein Rewe-Markt befinde – doch welcher, das war zunächst unklar.
Nachdem sie die Wohnung aufgespürt und kurz beobachtet hatten, betraten Beamte der Polizeiinspektion und Bereitschaftspolizisten das Haus. Nach Aufforderung öffnete der zweite Rumäne die Tür. Die Beamten schauten sich in der Wohnung um, sie registrierten dabei alles, was zur Aufhellung der Angelegenheit beitragen könnte. Gefunden wurde auch der Ausweis des 30-jährigen Rumänen. Die Vernehmung seines Landsmannes, dessen Rolle unklar ist, dauerte bei Redaktionsschluss an. Mitten durch den Berufsverkehr lotsten die Beamten den Mann, der sein Gesicht mit einer Jacke bedeckte, ins Polizeiauto.
Der Mieter der Wohnung, den die Polizisten am Donnerstag nicht antrafen, wird erklären müssen, was zwei dort nicht gemeldete Rumänen in seiner Wohnung zu suchen haben. Wie mit beiden weiter verfahren wird, war Donnerstagabend noch offen.
Von Jürgen Lauterbach
http://www.maz-online.de/Lokales/Brande ... randenburg
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Prostitution: Kremmen will einen Sperrbezirk
Seit Mai bieten Prostituierte an der Landesstraße 191 ihre Dienste an – direkt an der Einmündung zum Kremmener Ortsteil Ludwigsaue (Oberhavel). Die Stadt fordert nun die Einrichtung eines Sperrbezirks.
Artikel veröffentlicht: Samstag, 12.07.2014 12:32 Uhr
Ludwigsaue. Die Stadt Kremmen bemüht sich um die Einrichtung eines Sperrbezirks. Seit Mai befindet sich an der Landesstraße 191 an der Einmündung nach Ludwigsaue ein Straßenstrich. Zwei bis vier junge Frauen bieten dort ihre Dienste als Prostituierte an. Bürger der Stadt Kremmen hatten sich in dieser Woche an Stadt- und Kreisverwaltung, Innenministerium und die Medien gewandt. Sie fordern die Einrichtung eines Sperrbezirkes für die Straßen und Gebiete von Beetz – und damit auch für Ludwigsaue, "um die dortige Prostitution zu untersagen". Der Ruf ihres Ortes stehe auf dem Spiel.
Kremmens Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse schrieb am Freitag an das Potsdamer Innenministerium und beantragte gemäß Artikel 297 des Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch den Erlass einer Sperrbezirksverordnung. Auf dessen Grundlage könne auch die Stadt Kremmen handeln, so Sasse.
Der Artikel besagt, dass zum Schutz der Jugend oder des öffentlichen Anstandes verboten werden könne, der Prostitution nachzugehen. Dies gelte unter anderen für Gemeinden bis 20.000 Einwohnern. Der Begriff "Nachgehen" umfasse die Prostitution selbst und auch Kontakt mit Kunden aufzunehmen. Freier sind von den Verboten nicht betroffen. Viele Kommunen untersagen aber in Polizeiverordnungen, Protituierte in Sperrbezirken anzusprechen.
Von Robert Tiesler
http://www.maz-online.de/Lokales/Oberha ... einrichten
Seit Mai bieten Prostituierte an der Landesstraße 191 ihre Dienste an – direkt an der Einmündung zum Kremmener Ortsteil Ludwigsaue (Oberhavel). Die Stadt fordert nun die Einrichtung eines Sperrbezirks.
Artikel veröffentlicht: Samstag, 12.07.2014 12:32 Uhr
Ludwigsaue. Die Stadt Kremmen bemüht sich um die Einrichtung eines Sperrbezirks. Seit Mai befindet sich an der Landesstraße 191 an der Einmündung nach Ludwigsaue ein Straßenstrich. Zwei bis vier junge Frauen bieten dort ihre Dienste als Prostituierte an. Bürger der Stadt Kremmen hatten sich in dieser Woche an Stadt- und Kreisverwaltung, Innenministerium und die Medien gewandt. Sie fordern die Einrichtung eines Sperrbezirkes für die Straßen und Gebiete von Beetz – und damit auch für Ludwigsaue, "um die dortige Prostitution zu untersagen". Der Ruf ihres Ortes stehe auf dem Spiel.
Kremmens Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse schrieb am Freitag an das Potsdamer Innenministerium und beantragte gemäß Artikel 297 des Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch den Erlass einer Sperrbezirksverordnung. Auf dessen Grundlage könne auch die Stadt Kremmen handeln, so Sasse.
Der Artikel besagt, dass zum Schutz der Jugend oder des öffentlichen Anstandes verboten werden könne, der Prostitution nachzugehen. Dies gelte unter anderen für Gemeinden bis 20.000 Einwohnern. Der Begriff "Nachgehen" umfasse die Prostitution selbst und auch Kontakt mit Kunden aufzunehmen. Freier sind von den Verboten nicht betroffen. Viele Kommunen untersagen aber in Polizeiverordnungen, Protituierte in Sperrbezirken anzusprechen.
Von Robert Tiesler
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RE: Lokalnachrichten: POTSDAM & BRANDENBURG
> Der Ruf ihres Ortes stehe auf dem Spiel.
Ich bin den Tränen nahe.
> Viele Kommunen untersagen aber in Polizeiverordnungen, Protituierte in Sperrbezirken anzusprechen.
Kann das jemand bestätigen? Ich wüsste ausser der "Kontaktverbotsverordnung" für Kunden in Hamburg/St. Georg von keiner anderen solchen Maßnahme.
Ich bin den Tränen nahe.
> Viele Kommunen untersagen aber in Polizeiverordnungen, Protituierte in Sperrbezirken anzusprechen.
Kann das jemand bestätigen? Ich wüsste ausser der "Kontaktverbotsverordnung" für Kunden in Hamburg/St. Georg von keiner anderen solchen Maßnahme.
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Beetzer kämpfen gegen Straßenstrich
Beetz (MZV) Ein Straßenstrich bei Ludwigsaue? Kaum zu glauben, aber es ist tatsächlich wahr. Seit etwa drei Monaten bieten zwei Damen dort ihre Liebesdienste an. Die Dorfbewohner sind empört. Sie fordern, dass bei ihnen ein Sperrbezirk für Prostituierte eingerichtet wird.
Am Montag legten sie eine Liste mit 75 Unterschriften von Männern und Frauen aus Beetz, Sommerfeld und Ludwigsaue vor, die das Anliegen "zum Schutz der Jugend und des öffentlichen Anstands" unterstützen. "Prostitution wirft ein schlechtes Licht auf unser Dorf, wir werden in die Schmuddelecke gestellt", heißt es aus Beetz. Zudem herrscht nach Informationen unserer Zeitung insbesondere im zu Beetz gehörenden Ortsteil Ludwigsaue mittlerweile schon fast ein Klima der Angst vor. Niemand wisse, wer die Hintermänner des Straßenstrichs an den Abzweigungen der Landesstraße 191 nach Ludwigsaue und Charlottenhof seien, sagte eine Dorfbewohnerin, die nicht will, dass ihr Name genannt wird. "Wir wissen nicht, welche kriminelle Energie dahinter steckt. Das schürt Ängste."
Bekannt ist dagegen, dass die beiden Prostituierten - offenbar aus Ungarn - in Ludwigsaue zur Untermiete wohnen. Von dort machen sie sich täglich gegen Mittag zu Fuß zur Arbeit auf. Bis 20 oder 21 Uhr bieten sie dann ihre Dienste an der Landesstraße an. Das haben Dorfbewohner beobachtet.
"Wir wissen schon seit Monaten von der Sache. Unser Ordnungsamts und auch die Polizei haben die Frauen überprüft. Aber es war alles in Ordnung, sowohl was die Aufenthaltsgenehmigung betrifft als auch den Gewerbeschein", sagte Kremmens Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse (SPD). Die Stadt habe deshalb keinen verwaltungsrechtlichen Hebel, um den Straßenstrich aufzulösen. Schon gar nicht durch einen Sperrbezirk. "Ich weiß nicht einmal, was das sein soll. Ich kenne keinen Weg, wie so etwas von uns eingerichtet werden könnte", so Sasse. Er empfiehlt den Anwohnern vielmehr, selbst aktiv zu werden und vor Ort gegen Prostitution zu protestieren. Das schadet dem Geschäft und ist möglicherweise ein geeigneter Weg, um die Prostituierten zu vertreiben.
Die Beetzer hoffen noch auf Hilfe von höherer Ebene. Sie haben die Unterschriftenliste auch an das Potsdamer Innenministerium und den Kreis geschickt, wo die Sache zurzeit geprüft wird. Vielleicht gibt es ja doch eine Lösung in ihrem Sinne.
http://www.moz.de/heimat/lokalredaktion ... 1/1300135/
Beetz (MZV) Ein Straßenstrich bei Ludwigsaue? Kaum zu glauben, aber es ist tatsächlich wahr. Seit etwa drei Monaten bieten zwei Damen dort ihre Liebesdienste an. Die Dorfbewohner sind empört. Sie fordern, dass bei ihnen ein Sperrbezirk für Prostituierte eingerichtet wird.
Am Montag legten sie eine Liste mit 75 Unterschriften von Männern und Frauen aus Beetz, Sommerfeld und Ludwigsaue vor, die das Anliegen "zum Schutz der Jugend und des öffentlichen Anstands" unterstützen. "Prostitution wirft ein schlechtes Licht auf unser Dorf, wir werden in die Schmuddelecke gestellt", heißt es aus Beetz. Zudem herrscht nach Informationen unserer Zeitung insbesondere im zu Beetz gehörenden Ortsteil Ludwigsaue mittlerweile schon fast ein Klima der Angst vor. Niemand wisse, wer die Hintermänner des Straßenstrichs an den Abzweigungen der Landesstraße 191 nach Ludwigsaue und Charlottenhof seien, sagte eine Dorfbewohnerin, die nicht will, dass ihr Name genannt wird. "Wir wissen nicht, welche kriminelle Energie dahinter steckt. Das schürt Ängste."
Bekannt ist dagegen, dass die beiden Prostituierten - offenbar aus Ungarn - in Ludwigsaue zur Untermiete wohnen. Von dort machen sie sich täglich gegen Mittag zu Fuß zur Arbeit auf. Bis 20 oder 21 Uhr bieten sie dann ihre Dienste an der Landesstraße an. Das haben Dorfbewohner beobachtet.
"Wir wissen schon seit Monaten von der Sache. Unser Ordnungsamts und auch die Polizei haben die Frauen überprüft. Aber es war alles in Ordnung, sowohl was die Aufenthaltsgenehmigung betrifft als auch den Gewerbeschein", sagte Kremmens Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse (SPD). Die Stadt habe deshalb keinen verwaltungsrechtlichen Hebel, um den Straßenstrich aufzulösen. Schon gar nicht durch einen Sperrbezirk. "Ich weiß nicht einmal, was das sein soll. Ich kenne keinen Weg, wie so etwas von uns eingerichtet werden könnte", so Sasse. Er empfiehlt den Anwohnern vielmehr, selbst aktiv zu werden und vor Ort gegen Prostitution zu protestieren. Das schadet dem Geschäft und ist möglicherweise ein geeigneter Weg, um die Prostituierten zu vertreiben.
Die Beetzer hoffen noch auf Hilfe von höherer Ebene. Sie haben die Unterschriftenliste auch an das Potsdamer Innenministerium und den Kreis geschickt, wo die Sache zurzeit geprüft wird. Vielleicht gibt es ja doch eine Lösung in ihrem Sinne.
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Wie können die Behörden ein Gewerbeschein überprüfen, wo Prostitution nicht als Gewerbe anerkannt ist.bienemaya hat geschrieben: Unser Ordnungsamts und auch die Polizei haben die Frauen überprüft. Aber es war alles in Ordnung, sowohl was die Aufenthaltsgenehmigung betrifft als auch den Gewerbeschein", sagte Kremmens Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse (SPD).
http://www.moz.de/heimat/lokalredaktion ... 1/1300135/
Fällt den Behörden und Politiker nicht auf, das die Gewerbeämter gegen geltendes Recht verstoßen.
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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