LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
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- Admina
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RE: LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
Völklingen.
Prostitution, Shisha-Cafés und Paintball-Hallen sind Werner Michaltzik und Fred Schuler, den Vorsitzenden der Sicherheitsbeiräte von Völklingen und Großrosseln, ein Dorn im AugeAus ihrer Sicht haben diese „neuen Trends“ „einen negativen Einfluss auf die Menschen“. Unterstützung erhoffen sie sich vom Regionalverbandsdirektor und den Verwaltungschefs von Völklingen und Großrosseln. „Unser Anliegen ist, dass Sie alle Möglichkeiten ausschöpfen, die von uns beanstandete Entwicklung zu beenden, zu begrenzen oder rückgängig zu machen“, heißt es im Entwurf eines Schreibens an Peter Gillo, Klaus Lorig und Jörg Dreistadt.........
„Zur Zeit sind in Völklingen und Großrosseln noch keine regelmäßigen Aktivitäten von Prostituierten in der Öffentlichkeit zu verzeichnen“, schreiben die Beiratsvorsitzenden. Angesichts eines möglichen Verdrängungseffektes aus dem Gebiet der Landeshauptstadt setzten sie auf das präventive Mittel einer Sperrbezirksverordnung. Ist dies rechtlich nicht möglich, sollen schnellstmöglich Gesetzesinitiativen ins Auge gefasst werden. Gegen das „steigende Phänomen der Prostitution in Wohnhäusern“ solle ebenfalls vorgegangen werden.
Michaltzik äußerte sich auch zu dem aktuellen Bordell-Vorhaben in Fenne „Wir zeigen uns mit der Bürgerinitiative solidarisch“, erklärte der Beiratsvorsitzende. In dem Völklinger Stadtteil hat sich Anwohner-Protest gegen die Pläne formiert (die SZ berichtete).
www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte ... 12,5022629
Prostitution, Shisha-Cafés und Paintball-Hallen sind Werner Michaltzik und Fred Schuler, den Vorsitzenden der Sicherheitsbeiräte von Völklingen und Großrosseln, ein Dorn im AugeAus ihrer Sicht haben diese „neuen Trends“ „einen negativen Einfluss auf die Menschen“. Unterstützung erhoffen sie sich vom Regionalverbandsdirektor und den Verwaltungschefs von Völklingen und Großrosseln. „Unser Anliegen ist, dass Sie alle Möglichkeiten ausschöpfen, die von uns beanstandete Entwicklung zu beenden, zu begrenzen oder rückgängig zu machen“, heißt es im Entwurf eines Schreibens an Peter Gillo, Klaus Lorig und Jörg Dreistadt.........
„Zur Zeit sind in Völklingen und Großrosseln noch keine regelmäßigen Aktivitäten von Prostituierten in der Öffentlichkeit zu verzeichnen“, schreiben die Beiratsvorsitzenden. Angesichts eines möglichen Verdrängungseffektes aus dem Gebiet der Landeshauptstadt setzten sie auf das präventive Mittel einer Sperrbezirksverordnung. Ist dies rechtlich nicht möglich, sollen schnellstmöglich Gesetzesinitiativen ins Auge gefasst werden. Gegen das „steigende Phänomen der Prostitution in Wohnhäusern“ solle ebenfalls vorgegangen werden.
Michaltzik äußerte sich auch zu dem aktuellen Bordell-Vorhaben in Fenne „Wir zeigen uns mit der Bürgerinitiative solidarisch“, erklärte der Beiratsvorsitzende. In dem Völklinger Stadtteil hat sich Anwohner-Protest gegen die Pläne formiert (die SZ berichtete).
www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte ... 12,5022629
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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RE: LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
Gefährlicher Grenzverkehr
Prostitution soll verboten werden – das will auch die Bürgermeisterin von Saarbrücken. In ihrer Stadt boomt der Sextourismus.
Bürokratie soll gegen den Autostrich helfen.
SAARBRÜCKEN taz | Alicia und Karina machen es für 30 Euro: blasen, ficken, mit Gummi. Die zwei Cousinen aus Rumänien sind klein. Alicia hat ihre wilden Locken in einem Knödel auf dem Kopf zusammengebunden, Karina sieht mit ihren schwarzen Haaren und roten Lippen aus wie Schneewittchen. Sie hat noch Babyspeck, beide sagen, sie seien 21.
Sie tragen Leggings in Neon, damit die Freier sie sehen. Ihr Platz ist eine Landstraßenabzweigung bei Saarbrücken. In dem Gebüsch hinter ihnen parkt ein Audi, französisches Kennzeichen. In Saarbrücken boomt der Sextourismus. Die Grenzstadt bedient nicht nur das Saarland, sondern auch Frankreich, wo Bordelle verboten sind. Auf knapp 179.000 Einwohner kommen hier circa 1.000 Prostituierte. In Berlin sind es geschätzt nur acht mal so viele bei 18-mal mehr Einwohnern.
Und der Markt wächst weiter. Ende des Jahres eröffnet ein Riesenbordell mit 6.000 Quadratmetern. Auch auf der Straße stehen immer mehr Frauen. Früher waren es fünf, jetzt sind es fast 100, die meisten aus Rumänien und Bulgarien. Seitdem sie als EU-Bürger legal sind in Deutschland, kommen immer mehr.
Um das zu verhindern, hat sich in Saarbrücken eine ungewöhnliche Allianz gebildet aus Politik, Bordellbesitzern und der Hurenberatung Aldona. SPD-Oberbürgermeisterin Charlotte Britz findet, der Straßenstrich mache den Ruf ihrer Stadt kaputt, Puffbetreiber haben Angst um ihr Geschäft, und Aldona fürchtet, dass die Frauen selbst kaputtgehen. So unterschiedlich ihre Motive sind, so unterschiedlich sind auch ihre Ziele und Wege, diese zu erreichen.
„Arbeit scheiße, Geld gut“
Britz will den Sperrbezirk erweitern und eine Sexsteuer erheben. Dann müssten Alicia und Karina jeden Tag ein Ticket für 5 Euro lösen wie bei einem Parkscheinautomaten. Für sie wäre das verkraftbar. Jeden Monat bleiben jeder von ihnen ungefähr 2.000 Euro.
Nicht dass sie die behalten würden. Karina kramt ein zerknülltes Papier aus ihrer Tasche: ein Überweisungsschein nach Rumänien. Alle zwei Tage schickt sie 100 Euro. Ihre Familie wohnt zu zehnt in einem Zimmer. Mit 15 wurde sie verheiratet. Sie bewegt ihre Hand in einem Halbkreis vor dem Bauch. Ihre sechs Kinder leben bei der Mutter. Alicia zeigt ein Bild ihrer Tochter: Sie hat Alicias Locken und ist jetzt vier. Seit einem Jahr hat Alicia das Mädchen nicht gesehen.
Heute ist das Geschäft mau, den beiden ist das egal. Alicia formt aus ihrer Hand einen Tunnel, bewegt ihn schnell vor ihrem Mund. Hoch, runter, hoch. Sie spuckt aus. Blasen ist eklig. Sie sagt „Arbeit scheiße, Geld gut.“ Immerhin scheint es so, als würde das Geld wirklich ihnen gehören. Bei vielen ihrer Kolleginnen ist das anders. Sie schauen sich oft ängstlich um zu Männern, die nicht weit von ihnen in Minibussen mit bulgarischem und rumänischem Kennzeichen sitzen.
Sechs Matratzen in einem Zimmer
Als die Polizei wegen Verdacht auf Menschenhandel eine Kontrolle in einem Bordell machte, zeigte sich, wie die Frauen dort leben: sechs Matratzen in einem Zimmer, daneben türmen sich Kleiderberge. Zwei Küchen und zwei Bäder für 24 Menschen. Doch viele Frauen sehen sich nicht als Opfer. Der Mann, der sie nach Deutschland brachte, war oft ihr erster Liebhaber. Er hat alles organisiert, beschützt sie vor anderen Frauen, der Polizei. Deshalb sagt fast keine vor Gericht gegen ihn aus, stattdessen kratzen sie ihr Geld zusammen, um dem Zuhälter den Anwalt zu zahlen. Auch weil er sie vor den Freiern schützt.
Alicia muss sich selber schützen. „Arschficken, nein“, sagt sie und hält ihre kleine Handfläche hoch. Die Freier wollen, was sie in Pornos sehen. Anal, oral im Wechsel und ohne Gummi. Sie macht das nicht, bricht ab, wenn es wehtut, schimpft zurück, wenn einer sie Schlampe nennt. Sie blickt auf den Boden. „Früher ich geschämt, jetzt nicht“, sagt sie mit leiser Stimme.
Ein Auto, Alicia und Karina reißen die Arme hoch, springen zum offenen Fenster. „Meine Liebe, mein Papa!“, ruft Alicia. Im Auto grinst ihr ein 66-Jähriger entgegen, dicker Bauch im Holzfällerhemd. Er wohnt um die Ecke und versorgt die Mädels mit Getränken. Sie stören ihn nicht. Doch Alicia erzählt von einem Anwohner, der einem Mädchen ein blaues Auge schlug. Er wollte die „Schlampen“ weghaben.
Moral und Marketing
Der Straßenstrich ist direkt neben Schulen und Einfamilienhäusern. Manche haben Angst, dass neben ihrer Tochter plötzlich ein Auto hält, junge Mädchen sind gefragt auf der Straße. Anderen klebt beim Joggen ein Kondom am Schuh, weil der Park jetzt Freierland ist. Nachts brettern Autos durch die Straßen zum Strich. Oberbürgermeisterin Britz will deshalb so schnell wie möglich handeln. „Die Gewalt gegen Frauen muss aufhören“, sagt sie.
Das sagte sie am Sonntag auch bei Günther Jauch. Sie will Presse für ihr Anliegen, hat den Appell von Alice Schwarzer gegen Prostitution unterschrieben. Morgen wird Schwarzer in Berlin ihr Buch zu dem gleichen Thema vorstellen. Beiden geht es wohl neben der Moral auch um Marketing.
Britz will ihre Stadt gut verkaufen, tänzelt durch die Straßen, deutet auf das neue Kulturzentrum, preist die geplante Uferpromenade an. Immer wieder verspricht sie sich, sagt statt Saarbrücken Paris oder London. Ihr modischer Trenchcoat weht. Britz schwingt an einem Blumenbeet vorbei. „Der Straßenstrich zerstört das Stadtbild.“ 2013 ist das beste Tourismusjahr, das Saarbrücken je hatte.
Auch Tom und Toni sind gegen den Straßenstrich, auch sie sorgen sich um die Einnahmen aus dem Tourismus – dem Sextourismus nämlich. Auf der Eingangstür ihres Bordells, Haus 8, steht „Les femmes sont la“. Doch es kommen immer weniger Franzosen. „Das sind Billigficker“, sagt Tom, Typ bulliger Türsteher. Der Straßenstrich macht ToTo, wie die beiden Männer sich nennen, das Geschäft kaputt.
Mehr Bürokratie wagen
Die Frauen, die sich vor ihnen im schummrig rot beleuchteten Schaufenster ausstellen, tragen verspielte Dessous. Nach jedem Freier präsentieren sie ein neues Outfit, ziehen den Lidstrich nach. Doch sie können ihr Preisniveau kaum halten. Eine holt ihr Handy raus. Sie hat aufgenommen, wie ein Freier sie runterhandeln wollte. Auf der Straße kriegt er es billiger. Die Frauen brauchen zwei Männer, um ihre Miete im Haus 8 zahlen zu können, 70 Euro am Tag. Immer öfter müssen sie anschreiben.
Um dem Preisdruck zu entgehen, wollen auch ToTo, dass der Straßenstrich verschwindet. Von den Maßnahmen der Politik halten sie nichts. Sperrbezirk? „Die Mädels finden immer einen Platz“, sagt Tom. Wenn es um die Polizei geht, wedelt er mit seinen Pranken in der Luft und formt seinen Mund zu einem langgezogenen „Ohhh“.Viel Angst würden die Frauen nicht haben. Die Beamten müssen ihnen einen Bußgeldbescheid schicken
Nur wohin? Die meisten Keine Meldeadresse, keine Strafe. Auch die Sexsteuer würde das Geschäft auf der Straße nicht verderben. Die Mädels werden sich den Tagessatz teilen. Zwei Euro pro Tag, geschenkt. „Was wirklich abschrecken würde, wäre mehr Bürokratie“, sagt Tom.
Kein Alarmknopf
Ein fester Wohnsitz sollte Pflicht sein, genau wie ein Gewerbeschein oder eine Gesundheitsprüfung. Das fordert auch Sabrina Müller von der Hurenberatung Aldona. Sie ist gegen den Straßenstrich, weil er gefährlicher ist als viele Bordelle. Tom erzählt, dass im Haus 8 Kondom Pflicht ist, Gesundheitsuntersuchung auch, und wenn ein Freier aufmuckt? – Tom klatscht die Faust in seine Handfläche. Alicia und Karina sind mit ihren Freiern alleine im Auto.
Ihre Situation könnte sich durch den gut gemeinten Plan der Politik sogar noch verschlechtern. Denn die Bürgermeisterin will abschrecken, es für die zwei so ungemütlich wie möglich machen. Dort, wo sie stehen, soll der einzige Ort sein, wo Prostitution noch erlaubt wäre. Schmale Wege, an den Seiten undurchsichtiges Gebüsch. Es gibt keine Beleuchtung in der Nacht, keinen Alarmknopf.
Können sich die Frauen nur noch hier anbieten, wird die Konkurrenz größer, die Preise fallen weiter. Dann wird Alicia ihre Hand vielleicht nicht mehr so energisch hochhalten können, wenn wieder ein Freier Analsex ohne Gummi will
www.taz.de/Sexarbeit-in-Saarbruecken/!127406/
Prostitution soll verboten werden – das will auch die Bürgermeisterin von Saarbrücken. In ihrer Stadt boomt der Sextourismus.
Bürokratie soll gegen den Autostrich helfen.
SAARBRÜCKEN taz | Alicia und Karina machen es für 30 Euro: blasen, ficken, mit Gummi. Die zwei Cousinen aus Rumänien sind klein. Alicia hat ihre wilden Locken in einem Knödel auf dem Kopf zusammengebunden, Karina sieht mit ihren schwarzen Haaren und roten Lippen aus wie Schneewittchen. Sie hat noch Babyspeck, beide sagen, sie seien 21.
Sie tragen Leggings in Neon, damit die Freier sie sehen. Ihr Platz ist eine Landstraßenabzweigung bei Saarbrücken. In dem Gebüsch hinter ihnen parkt ein Audi, französisches Kennzeichen. In Saarbrücken boomt der Sextourismus. Die Grenzstadt bedient nicht nur das Saarland, sondern auch Frankreich, wo Bordelle verboten sind. Auf knapp 179.000 Einwohner kommen hier circa 1.000 Prostituierte. In Berlin sind es geschätzt nur acht mal so viele bei 18-mal mehr Einwohnern.
Und der Markt wächst weiter. Ende des Jahres eröffnet ein Riesenbordell mit 6.000 Quadratmetern. Auch auf der Straße stehen immer mehr Frauen. Früher waren es fünf, jetzt sind es fast 100, die meisten aus Rumänien und Bulgarien. Seitdem sie als EU-Bürger legal sind in Deutschland, kommen immer mehr.
Um das zu verhindern, hat sich in Saarbrücken eine ungewöhnliche Allianz gebildet aus Politik, Bordellbesitzern und der Hurenberatung Aldona. SPD-Oberbürgermeisterin Charlotte Britz findet, der Straßenstrich mache den Ruf ihrer Stadt kaputt, Puffbetreiber haben Angst um ihr Geschäft, und Aldona fürchtet, dass die Frauen selbst kaputtgehen. So unterschiedlich ihre Motive sind, so unterschiedlich sind auch ihre Ziele und Wege, diese zu erreichen.
„Arbeit scheiße, Geld gut“
Britz will den Sperrbezirk erweitern und eine Sexsteuer erheben. Dann müssten Alicia und Karina jeden Tag ein Ticket für 5 Euro lösen wie bei einem Parkscheinautomaten. Für sie wäre das verkraftbar. Jeden Monat bleiben jeder von ihnen ungefähr 2.000 Euro.
Nicht dass sie die behalten würden. Karina kramt ein zerknülltes Papier aus ihrer Tasche: ein Überweisungsschein nach Rumänien. Alle zwei Tage schickt sie 100 Euro. Ihre Familie wohnt zu zehnt in einem Zimmer. Mit 15 wurde sie verheiratet. Sie bewegt ihre Hand in einem Halbkreis vor dem Bauch. Ihre sechs Kinder leben bei der Mutter. Alicia zeigt ein Bild ihrer Tochter: Sie hat Alicias Locken und ist jetzt vier. Seit einem Jahr hat Alicia das Mädchen nicht gesehen.
Heute ist das Geschäft mau, den beiden ist das egal. Alicia formt aus ihrer Hand einen Tunnel, bewegt ihn schnell vor ihrem Mund. Hoch, runter, hoch. Sie spuckt aus. Blasen ist eklig. Sie sagt „Arbeit scheiße, Geld gut.“ Immerhin scheint es so, als würde das Geld wirklich ihnen gehören. Bei vielen ihrer Kolleginnen ist das anders. Sie schauen sich oft ängstlich um zu Männern, die nicht weit von ihnen in Minibussen mit bulgarischem und rumänischem Kennzeichen sitzen.
Sechs Matratzen in einem Zimmer
Als die Polizei wegen Verdacht auf Menschenhandel eine Kontrolle in einem Bordell machte, zeigte sich, wie die Frauen dort leben: sechs Matratzen in einem Zimmer, daneben türmen sich Kleiderberge. Zwei Küchen und zwei Bäder für 24 Menschen. Doch viele Frauen sehen sich nicht als Opfer. Der Mann, der sie nach Deutschland brachte, war oft ihr erster Liebhaber. Er hat alles organisiert, beschützt sie vor anderen Frauen, der Polizei. Deshalb sagt fast keine vor Gericht gegen ihn aus, stattdessen kratzen sie ihr Geld zusammen, um dem Zuhälter den Anwalt zu zahlen. Auch weil er sie vor den Freiern schützt.
Alicia muss sich selber schützen. „Arschficken, nein“, sagt sie und hält ihre kleine Handfläche hoch. Die Freier wollen, was sie in Pornos sehen. Anal, oral im Wechsel und ohne Gummi. Sie macht das nicht, bricht ab, wenn es wehtut, schimpft zurück, wenn einer sie Schlampe nennt. Sie blickt auf den Boden. „Früher ich geschämt, jetzt nicht“, sagt sie mit leiser Stimme.
Ein Auto, Alicia und Karina reißen die Arme hoch, springen zum offenen Fenster. „Meine Liebe, mein Papa!“, ruft Alicia. Im Auto grinst ihr ein 66-Jähriger entgegen, dicker Bauch im Holzfällerhemd. Er wohnt um die Ecke und versorgt die Mädels mit Getränken. Sie stören ihn nicht. Doch Alicia erzählt von einem Anwohner, der einem Mädchen ein blaues Auge schlug. Er wollte die „Schlampen“ weghaben.
Moral und Marketing
Der Straßenstrich ist direkt neben Schulen und Einfamilienhäusern. Manche haben Angst, dass neben ihrer Tochter plötzlich ein Auto hält, junge Mädchen sind gefragt auf der Straße. Anderen klebt beim Joggen ein Kondom am Schuh, weil der Park jetzt Freierland ist. Nachts brettern Autos durch die Straßen zum Strich. Oberbürgermeisterin Britz will deshalb so schnell wie möglich handeln. „Die Gewalt gegen Frauen muss aufhören“, sagt sie.
Das sagte sie am Sonntag auch bei Günther Jauch. Sie will Presse für ihr Anliegen, hat den Appell von Alice Schwarzer gegen Prostitution unterschrieben. Morgen wird Schwarzer in Berlin ihr Buch zu dem gleichen Thema vorstellen. Beiden geht es wohl neben der Moral auch um Marketing.
Britz will ihre Stadt gut verkaufen, tänzelt durch die Straßen, deutet auf das neue Kulturzentrum, preist die geplante Uferpromenade an. Immer wieder verspricht sie sich, sagt statt Saarbrücken Paris oder London. Ihr modischer Trenchcoat weht. Britz schwingt an einem Blumenbeet vorbei. „Der Straßenstrich zerstört das Stadtbild.“ 2013 ist das beste Tourismusjahr, das Saarbrücken je hatte.
Auch Tom und Toni sind gegen den Straßenstrich, auch sie sorgen sich um die Einnahmen aus dem Tourismus – dem Sextourismus nämlich. Auf der Eingangstür ihres Bordells, Haus 8, steht „Les femmes sont la“. Doch es kommen immer weniger Franzosen. „Das sind Billigficker“, sagt Tom, Typ bulliger Türsteher. Der Straßenstrich macht ToTo, wie die beiden Männer sich nennen, das Geschäft kaputt.
Mehr Bürokratie wagen
Die Frauen, die sich vor ihnen im schummrig rot beleuchteten Schaufenster ausstellen, tragen verspielte Dessous. Nach jedem Freier präsentieren sie ein neues Outfit, ziehen den Lidstrich nach. Doch sie können ihr Preisniveau kaum halten. Eine holt ihr Handy raus. Sie hat aufgenommen, wie ein Freier sie runterhandeln wollte. Auf der Straße kriegt er es billiger. Die Frauen brauchen zwei Männer, um ihre Miete im Haus 8 zahlen zu können, 70 Euro am Tag. Immer öfter müssen sie anschreiben.
Um dem Preisdruck zu entgehen, wollen auch ToTo, dass der Straßenstrich verschwindet. Von den Maßnahmen der Politik halten sie nichts. Sperrbezirk? „Die Mädels finden immer einen Platz“, sagt Tom. Wenn es um die Polizei geht, wedelt er mit seinen Pranken in der Luft und formt seinen Mund zu einem langgezogenen „Ohhh“.Viel Angst würden die Frauen nicht haben. Die Beamten müssen ihnen einen Bußgeldbescheid schicken
Nur wohin? Die meisten Keine Meldeadresse, keine Strafe. Auch die Sexsteuer würde das Geschäft auf der Straße nicht verderben. Die Mädels werden sich den Tagessatz teilen. Zwei Euro pro Tag, geschenkt. „Was wirklich abschrecken würde, wäre mehr Bürokratie“, sagt Tom.
Kein Alarmknopf
Ein fester Wohnsitz sollte Pflicht sein, genau wie ein Gewerbeschein oder eine Gesundheitsprüfung. Das fordert auch Sabrina Müller von der Hurenberatung Aldona. Sie ist gegen den Straßenstrich, weil er gefährlicher ist als viele Bordelle. Tom erzählt, dass im Haus 8 Kondom Pflicht ist, Gesundheitsuntersuchung auch, und wenn ein Freier aufmuckt? – Tom klatscht die Faust in seine Handfläche. Alicia und Karina sind mit ihren Freiern alleine im Auto.
Ihre Situation könnte sich durch den gut gemeinten Plan der Politik sogar noch verschlechtern. Denn die Bürgermeisterin will abschrecken, es für die zwei so ungemütlich wie möglich machen. Dort, wo sie stehen, soll der einzige Ort sein, wo Prostitution noch erlaubt wäre. Schmale Wege, an den Seiten undurchsichtiges Gebüsch. Es gibt keine Beleuchtung in der Nacht, keinen Alarmknopf.
Können sich die Frauen nur noch hier anbieten, wird die Konkurrenz größer, die Preise fallen weiter. Dann wird Alicia ihre Hand vielleicht nicht mehr so energisch hochhalten können, wenn wieder ein Freier Analsex ohne Gummi will
www.taz.de/Sexarbeit-in-Saarbruecken/!127406/
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RE: LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
Gefährlicher Grenzverkehr
Prostitution soll verboten werden – das will auch die Bürgermeisterin von Saarbrücken. In ihrer Stadt boomt der Sextourismus.
Bürokratie soll gegen den Autostrich helfen.
SAARBRÜCKEN taz | Alicia und Karina machen es für 30 Euro: blasen, ficken, mit Gummi. Die zwei Cousinen aus Rumänien sind klein. Alicia hat ihre wilden Locken in einem Knödel auf dem Kopf zusammengebunden, Karina sieht mit ihren schwarzen Haaren und roten Lippen aus wie Schneewittchen. Sie hat noch Babyspeck, beide sagen, sie seien 21.
Sie tragen Leggings in Neon, damit die Freier sie sehen. Ihr Platz ist eine Landstraßenabzweigung bei Saarbrücken. In dem Gebüsch hinter ihnen parkt ein Audi, französisches Kennzeichen. In Saarbrücken boomt der Sextourismus. Die Grenzstadt bedient nicht nur das Saarland, sondern auch Frankreich, wo Bordelle verboten sind. Auf knapp 179.000 Einwohner kommen hier circa 1.000 Prostituierte. In Berlin sind es geschätzt nur acht mal so viele bei 18-mal mehr Einwohnern.
Und der Markt wächst weiter. Ende des Jahres eröffnet ein Riesenbordell mit 6.000 Quadratmetern. Auch auf der Straße stehen immer mehr Frauen. Früher waren es fünf, jetzt sind es fast 100, die meisten aus Rumänien und Bulgarien. Seitdem sie als EU-Bürger legal sind in Deutschland, kommen immer mehr.
Um das zu verhindern, hat sich in Saarbrücken eine ungewöhnliche Allianz gebildet aus Politik, Bordellbesitzern und der Hurenberatung Aldona. SPD-Oberbürgermeisterin Charlotte Britz findet, der Straßenstrich mache den Ruf ihrer Stadt kaputt, Puffbetreiber haben Angst um ihr Geschäft, und Aldona fürchtet, dass die Frauen selbst kaputtgehen. So unterschiedlich ihre Motive sind, so unterschiedlich sind auch ihre Ziele und Wege, diese zu erreichen.
„Arbeit scheiße, Geld gut“
Britz will den Sperrbezirk erweitern und eine Sexsteuer erheben. Dann müssten Alicia und Karina jeden Tag ein Ticket für 5 Euro lösen wie bei einem Parkscheinautomaten. Für sie wäre das verkraftbar. Jeden Monat bleiben jeder von ihnen ungefähr 2.000 Euro.
Nicht dass sie die behalten würden. Karina kramt ein zerknülltes Papier aus ihrer Tasche: ein Überweisungsschein nach Rumänien. Alle zwei Tage schickt sie 100 Euro. Ihre Familie wohnt zu zehnt in einem Zimmer. Mit 15 wurde sie verheiratet. Sie bewegt ihre Hand in einem Halbkreis vor dem Bauch. Ihre sechs Kinder leben bei der Mutter. Alicia zeigt ein Bild ihrer Tochter: Sie hat Alicias Locken und ist jetzt vier. Seit einem Jahr hat Alicia das Mädchen nicht gesehen.
Heute ist das Geschäft mau, den beiden ist das egal. Alicia formt aus ihrer Hand einen Tunnel, bewegt ihn schnell vor ihrem Mund. Hoch, runter, hoch. Sie spuckt aus. Blasen ist eklig. Sie sagt „Arbeit scheiße, Geld gut.“ Immerhin scheint es so, als würde das Geld wirklich ihnen gehören. Bei vielen ihrer Kolleginnen ist das anders. Sie schauen sich oft ängstlich um zu Männern, die nicht weit von ihnen in Minibussen mit bulgarischem und rumänischem Kennzeichen sitzen.
Sechs Matratzen in einem Zimmer
Als die Polizei wegen Verdacht auf Menschenhandel eine Kontrolle in einem Bordell machte, zeigte sich, wie die Frauen dort leben: sechs Matratzen in einem Zimmer, daneben türmen sich Kleiderberge. Zwei Küchen und zwei Bäder für 24 Menschen. Doch viele Frauen sehen sich nicht als Opfer. Der Mann, der sie nach Deutschland brachte, war oft ihr erster Liebhaber. Er hat alles organisiert, beschützt sie vor anderen Frauen, der Polizei. Deshalb sagt fast keine vor Gericht gegen ihn aus, stattdessen kratzen sie ihr Geld zusammen, um dem Zuhälter den Anwalt zu zahlen. Auch weil er sie vor den Freiern schützt.
Alicia muss sich selber schützen. „Arschficken, nein“, sagt sie und hält ihre kleine Handfläche hoch. Die Freier wollen, was sie in Pornos sehen. Anal, oral im Wechsel und ohne Gummi. Sie macht das nicht, bricht ab, wenn es wehtut, schimpft zurück, wenn einer sie Schlampe nennt. Sie blickt auf den Boden. „Früher ich geschämt, jetzt nicht“, sagt sie mit leiser Stimme.
Ein Auto, Alicia und Karina reißen die Arme hoch, springen zum offenen Fenster. „Meine Liebe, mein Papa!“, ruft Alicia. Im Auto grinst ihr ein 66-Jähriger entgegen, dicker Bauch im Holzfällerhemd. Er wohnt um die Ecke und versorgt die Mädels mit Getränken. Sie stören ihn nicht. Doch Alicia erzählt von einem Anwohner, der einem Mädchen ein blaues Auge schlug. Er wollte die „Schlampen“ weghaben.
Moral und Marketing
Der Straßenstrich ist direkt neben Schulen und Einfamilienhäusern. Manche haben Angst, dass neben ihrer Tochter plötzlich ein Auto hält, junge Mädchen sind gefragt auf der Straße. Anderen klebt beim Joggen ein Kondom am Schuh, weil der Park jetzt Freierland ist. Nachts brettern Autos durch die Straßen zum Strich. Oberbürgermeisterin Britz will deshalb so schnell wie möglich handeln. „Die Gewalt gegen Frauen muss aufhören“, sagt sie.
Das sagte sie am Sonntag auch bei Günther Jauch. Sie will Presse für ihr Anliegen, hat den Appell von Alice Schwarzer gegen Prostitution unterschrieben. Morgen wird Schwarzer in Berlin ihr Buch zu dem gleichen Thema vorstellen. Beiden geht es wohl neben der Moral auch um Marketing.
Britz will ihre Stadt gut verkaufen, tänzelt durch die Straßen, deutet auf das neue Kulturzentrum, preist die geplante Uferpromenade an. Immer wieder verspricht sie sich, sagt statt Saarbrücken Paris oder London. Ihr modischer Trenchcoat weht. Britz schwingt an einem Blumenbeet vorbei. „Der Straßenstrich zerstört das Stadtbild.“ 2013 ist das beste Tourismusjahr, das Saarbrücken je hatte.
Auch Tom und Toni sind gegen den Straßenstrich, auch sie sorgen sich um die Einnahmen aus dem Tourismus – dem Sextourismus nämlich. Auf der Eingangstür ihres Bordells, Haus 8, steht „Les femmes sont la“. Doch es kommen immer weniger Franzosen. „Das sind Billigficker“, sagt Tom, Typ bulliger Türsteher. Der Straßenstrich macht ToTo, wie die beiden Männer sich nennen, das Geschäft kaputt.
Mehr Bürokratie wagen
Die Frauen, die sich vor ihnen im schummrig rot beleuchteten Schaufenster ausstellen, tragen verspielte Dessous. Nach jedem Freier präsentieren sie ein neues Outfit, ziehen den Lidstrich nach. Doch sie können ihr Preisniveau kaum halten. Eine holt ihr Handy raus. Sie hat aufgenommen, wie ein Freier sie runterhandeln wollte. Auf der Straße kriegt er es billiger. Die Frauen brauchen zwei Männer, um ihre Miete im Haus 8 zahlen zu können, 70 Euro am Tag. Immer öfter müssen sie anschreiben.
Um dem Preisdruck zu entgehen, wollen auch ToTo, dass der Straßenstrich verschwindet. Von den Maßnahmen der Politik halten sie nichts. Sperrbezirk? „Die Mädels finden immer einen Platz“, sagt Tom. Wenn es um die Polizei geht, wedelt er mit seinen Pranken in der Luft und formt seinen Mund zu einem langgezogenen „Ohhh“.Viel Angst würden die Frauen nicht haben. Die Beamten müssen ihnen einen Bußgeldbescheid schicken
Nur wohin? Die meisten Keine Meldeadresse, keine Strafe. Auch die Sexsteuer würde das Geschäft auf der Straße nicht verderben. Die Mädels werden sich den Tagessatz teilen. Zwei Euro pro Tag, geschenkt. „Was wirklich abschrecken würde, wäre mehr Bürokratie“, sagt Tom.
Kein Alarmknopf
Ein fester Wohnsitz sollte Pflicht sein, genau wie ein Gewerbeschein oder eine Gesundheitsprüfung. Das fordert auch Sabrina Müller von der Hurenberatung Aldona. Sie ist gegen den Straßenstrich, weil er gefährlicher ist als viele Bordelle. Tom erzählt, dass im Haus 8 Kondom Pflicht ist, Gesundheitsuntersuchung auch, und wenn ein Freier aufmuckt? – Tom klatscht die Faust in seine Handfläche. Alicia und Karina sind mit ihren Freiern alleine im Auto.
Ihre Situation könnte sich durch den gut gemeinten Plan der Politik sogar noch verschlechtern. Denn die Bürgermeisterin will abschrecken, es für die zwei so ungemütlich wie möglich machen. Dort, wo sie stehen, soll der einzige Ort sein, wo Prostitution noch erlaubt wäre. Schmale Wege, an den Seiten undurchsichtiges Gebüsch. Es gibt keine Beleuchtung in der Nacht, keinen Alarmknopf.
Können sich die Frauen nur noch hier anbieten, wird die Konkurrenz größer, die Preise fallen weiter. Dann wird Alicia ihre Hand vielleicht nicht mehr so energisch hochhalten können, wenn wieder ein Freier Analsex ohne Gummi will
www.taz.de/Sexarbeit-in-Saarbruecken/!127406/
Prostitution soll verboten werden – das will auch die Bürgermeisterin von Saarbrücken. In ihrer Stadt boomt der Sextourismus.
Bürokratie soll gegen den Autostrich helfen.
SAARBRÜCKEN taz | Alicia und Karina machen es für 30 Euro: blasen, ficken, mit Gummi. Die zwei Cousinen aus Rumänien sind klein. Alicia hat ihre wilden Locken in einem Knödel auf dem Kopf zusammengebunden, Karina sieht mit ihren schwarzen Haaren und roten Lippen aus wie Schneewittchen. Sie hat noch Babyspeck, beide sagen, sie seien 21.
Sie tragen Leggings in Neon, damit die Freier sie sehen. Ihr Platz ist eine Landstraßenabzweigung bei Saarbrücken. In dem Gebüsch hinter ihnen parkt ein Audi, französisches Kennzeichen. In Saarbrücken boomt der Sextourismus. Die Grenzstadt bedient nicht nur das Saarland, sondern auch Frankreich, wo Bordelle verboten sind. Auf knapp 179.000 Einwohner kommen hier circa 1.000 Prostituierte. In Berlin sind es geschätzt nur acht mal so viele bei 18-mal mehr Einwohnern.
Und der Markt wächst weiter. Ende des Jahres eröffnet ein Riesenbordell mit 6.000 Quadratmetern. Auch auf der Straße stehen immer mehr Frauen. Früher waren es fünf, jetzt sind es fast 100, die meisten aus Rumänien und Bulgarien. Seitdem sie als EU-Bürger legal sind in Deutschland, kommen immer mehr.
Um das zu verhindern, hat sich in Saarbrücken eine ungewöhnliche Allianz gebildet aus Politik, Bordellbesitzern und der Hurenberatung Aldona. SPD-Oberbürgermeisterin Charlotte Britz findet, der Straßenstrich mache den Ruf ihrer Stadt kaputt, Puffbetreiber haben Angst um ihr Geschäft, und Aldona fürchtet, dass die Frauen selbst kaputtgehen. So unterschiedlich ihre Motive sind, so unterschiedlich sind auch ihre Ziele und Wege, diese zu erreichen.
„Arbeit scheiße, Geld gut“
Britz will den Sperrbezirk erweitern und eine Sexsteuer erheben. Dann müssten Alicia und Karina jeden Tag ein Ticket für 5 Euro lösen wie bei einem Parkscheinautomaten. Für sie wäre das verkraftbar. Jeden Monat bleiben jeder von ihnen ungefähr 2.000 Euro.
Nicht dass sie die behalten würden. Karina kramt ein zerknülltes Papier aus ihrer Tasche: ein Überweisungsschein nach Rumänien. Alle zwei Tage schickt sie 100 Euro. Ihre Familie wohnt zu zehnt in einem Zimmer. Mit 15 wurde sie verheiratet. Sie bewegt ihre Hand in einem Halbkreis vor dem Bauch. Ihre sechs Kinder leben bei der Mutter. Alicia zeigt ein Bild ihrer Tochter: Sie hat Alicias Locken und ist jetzt vier. Seit einem Jahr hat Alicia das Mädchen nicht gesehen.
Heute ist das Geschäft mau, den beiden ist das egal. Alicia formt aus ihrer Hand einen Tunnel, bewegt ihn schnell vor ihrem Mund. Hoch, runter, hoch. Sie spuckt aus. Blasen ist eklig. Sie sagt „Arbeit scheiße, Geld gut.“ Immerhin scheint es so, als würde das Geld wirklich ihnen gehören. Bei vielen ihrer Kolleginnen ist das anders. Sie schauen sich oft ängstlich um zu Männern, die nicht weit von ihnen in Minibussen mit bulgarischem und rumänischem Kennzeichen sitzen.
Sechs Matratzen in einem Zimmer
Als die Polizei wegen Verdacht auf Menschenhandel eine Kontrolle in einem Bordell machte, zeigte sich, wie die Frauen dort leben: sechs Matratzen in einem Zimmer, daneben türmen sich Kleiderberge. Zwei Küchen und zwei Bäder für 24 Menschen. Doch viele Frauen sehen sich nicht als Opfer. Der Mann, der sie nach Deutschland brachte, war oft ihr erster Liebhaber. Er hat alles organisiert, beschützt sie vor anderen Frauen, der Polizei. Deshalb sagt fast keine vor Gericht gegen ihn aus, stattdessen kratzen sie ihr Geld zusammen, um dem Zuhälter den Anwalt zu zahlen. Auch weil er sie vor den Freiern schützt.
Alicia muss sich selber schützen. „Arschficken, nein“, sagt sie und hält ihre kleine Handfläche hoch. Die Freier wollen, was sie in Pornos sehen. Anal, oral im Wechsel und ohne Gummi. Sie macht das nicht, bricht ab, wenn es wehtut, schimpft zurück, wenn einer sie Schlampe nennt. Sie blickt auf den Boden. „Früher ich geschämt, jetzt nicht“, sagt sie mit leiser Stimme.
Ein Auto, Alicia und Karina reißen die Arme hoch, springen zum offenen Fenster. „Meine Liebe, mein Papa!“, ruft Alicia. Im Auto grinst ihr ein 66-Jähriger entgegen, dicker Bauch im Holzfällerhemd. Er wohnt um die Ecke und versorgt die Mädels mit Getränken. Sie stören ihn nicht. Doch Alicia erzählt von einem Anwohner, der einem Mädchen ein blaues Auge schlug. Er wollte die „Schlampen“ weghaben.
Moral und Marketing
Der Straßenstrich ist direkt neben Schulen und Einfamilienhäusern. Manche haben Angst, dass neben ihrer Tochter plötzlich ein Auto hält, junge Mädchen sind gefragt auf der Straße. Anderen klebt beim Joggen ein Kondom am Schuh, weil der Park jetzt Freierland ist. Nachts brettern Autos durch die Straßen zum Strich. Oberbürgermeisterin Britz will deshalb so schnell wie möglich handeln. „Die Gewalt gegen Frauen muss aufhören“, sagt sie.
Das sagte sie am Sonntag auch bei Günther Jauch. Sie will Presse für ihr Anliegen, hat den Appell von Alice Schwarzer gegen Prostitution unterschrieben. Morgen wird Schwarzer in Berlin ihr Buch zu dem gleichen Thema vorstellen. Beiden geht es wohl neben der Moral auch um Marketing.
Britz will ihre Stadt gut verkaufen, tänzelt durch die Straßen, deutet auf das neue Kulturzentrum, preist die geplante Uferpromenade an. Immer wieder verspricht sie sich, sagt statt Saarbrücken Paris oder London. Ihr modischer Trenchcoat weht. Britz schwingt an einem Blumenbeet vorbei. „Der Straßenstrich zerstört das Stadtbild.“ 2013 ist das beste Tourismusjahr, das Saarbrücken je hatte.
Auch Tom und Toni sind gegen den Straßenstrich, auch sie sorgen sich um die Einnahmen aus dem Tourismus – dem Sextourismus nämlich. Auf der Eingangstür ihres Bordells, Haus 8, steht „Les femmes sont la“. Doch es kommen immer weniger Franzosen. „Das sind Billigficker“, sagt Tom, Typ bulliger Türsteher. Der Straßenstrich macht ToTo, wie die beiden Männer sich nennen, das Geschäft kaputt.
Mehr Bürokratie wagen
Die Frauen, die sich vor ihnen im schummrig rot beleuchteten Schaufenster ausstellen, tragen verspielte Dessous. Nach jedem Freier präsentieren sie ein neues Outfit, ziehen den Lidstrich nach. Doch sie können ihr Preisniveau kaum halten. Eine holt ihr Handy raus. Sie hat aufgenommen, wie ein Freier sie runterhandeln wollte. Auf der Straße kriegt er es billiger. Die Frauen brauchen zwei Männer, um ihre Miete im Haus 8 zahlen zu können, 70 Euro am Tag. Immer öfter müssen sie anschreiben.
Um dem Preisdruck zu entgehen, wollen auch ToTo, dass der Straßenstrich verschwindet. Von den Maßnahmen der Politik halten sie nichts. Sperrbezirk? „Die Mädels finden immer einen Platz“, sagt Tom. Wenn es um die Polizei geht, wedelt er mit seinen Pranken in der Luft und formt seinen Mund zu einem langgezogenen „Ohhh“.Viel Angst würden die Frauen nicht haben. Die Beamten müssen ihnen einen Bußgeldbescheid schicken
Nur wohin? Die meisten Keine Meldeadresse, keine Strafe. Auch die Sexsteuer würde das Geschäft auf der Straße nicht verderben. Die Mädels werden sich den Tagessatz teilen. Zwei Euro pro Tag, geschenkt. „Was wirklich abschrecken würde, wäre mehr Bürokratie“, sagt Tom.
Kein Alarmknopf
Ein fester Wohnsitz sollte Pflicht sein, genau wie ein Gewerbeschein oder eine Gesundheitsprüfung. Das fordert auch Sabrina Müller von der Hurenberatung Aldona. Sie ist gegen den Straßenstrich, weil er gefährlicher ist als viele Bordelle. Tom erzählt, dass im Haus 8 Kondom Pflicht ist, Gesundheitsuntersuchung auch, und wenn ein Freier aufmuckt? – Tom klatscht die Faust in seine Handfläche. Alicia und Karina sind mit ihren Freiern alleine im Auto.
Ihre Situation könnte sich durch den gut gemeinten Plan der Politik sogar noch verschlechtern. Denn die Bürgermeisterin will abschrecken, es für die zwei so ungemütlich wie möglich machen. Dort, wo sie stehen, soll der einzige Ort sein, wo Prostitution noch erlaubt wäre. Schmale Wege, an den Seiten undurchsichtiges Gebüsch. Es gibt keine Beleuchtung in der Nacht, keinen Alarmknopf.
Können sich die Frauen nur noch hier anbieten, wird die Konkurrenz größer, die Preise fallen weiter. Dann wird Alicia ihre Hand vielleicht nicht mehr so energisch hochhalten können, wenn wieder ein Freier Analsex ohne Gummi will
www.taz.de/Sexarbeit-in-Saarbruecken/!127406/
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RE: LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
6000-Quadratmeter-Bordell Saarbrücken bald Hauptstadt der Prostitution
Im Saarbrücker Stadtteil Burbach befindet sich ein Großbordell in der Bauphase. Ein Investor plant im Dezember ein Bordell auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern zu eröffnen.
Ein 4,5 Millionen Euro teures Großbordell geht im Dezember in Saarbrücken die Arbeit in Betrieb. Gleichzeitig kämpft die Stadt gegen einen ausufernden Straßenstrich. Das Geschäft mit dem Sex blüht wegen der Nähe zu Frankreich.
Thomas Blug dürfte sich derzeit wie am internationalen Film-Set vorkommen. Normalerweise muss er Fragen zu höheren Parkgebühren oder Baustellenärgernisse beantworten. Es sind aber derzeit keine normalen Zeiten für den Medienreferenten der saarländischen Landeshauptstadt. Er muss Journalisten samt Kamerateams aus halb Europa, zuletzt aus Warschau und selbst aus Kanada koordinieren. Saarbrücken, das sonst gerne mit Sternenköchen und Frankreich-Nähe wirbt, ist seit einigen Wochen im Fokus einer Prostitutionsdebatte. "Die internationalen Anfragen erreichen uns gerade wegen des grenzüberschreitenden Problems. Da geht es nicht nur um Saarbrücken, das ist ein europäisches Thema", stellt Blug fest.
Die Prostitution in Deutschland blüht, aber wohl nirgendwo so wie in Saarbrücken. Voraussichtlich im Dezember will der Stuttgarter Investor Jürgen Rudloff hier ein 6000 Quadratmeter umfassendes Großbordell eröffnen, die Arbeiten an dem 4,5 Millionen Euro Projekt laufen auf Hochtouren. Die Standortentscheidung sei auch mit Blick auf die Grenz-Nähe zu Frankreich, wo Bordelle verboten sind, gefallen, hatte das Unternehmen mitgeteilt. Wie hoch allerdings der Anteil französischer Kunden ist, die derzeit in der Landeshauptstadt die "Dienste der Damen" nachfragen, kann allerdings niemand sagen. "Die geben ja danach nicht ihre Postleitzahl an", sagt Blug.
Einfacher als eine Frittenbude
Dabei ist das Großbordell für Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) zwar ein imagemäßiges Ärgernis, aber was dagegen tun kann die Stadt kaum. Es sei schließlich einfacher, ein solches Haus zu eröffnen als eine Frittenbude, betont Blug mit Hinweis auf die Rechtsvorschriften.
Die Sorgen der Verwaltungschefin sind eher auf dem Straßenstrich zu besichtigen. "Die Prostitution hat ein unerträgliches Maß angenommen", konstatiert Britz. Sie hat die Landesregierung um Unterstützung gebeten, um etwa eine Sexsteuer einführen und größere Sperrbezirke schaffen zu können.
Rund die Hälfte aus Osteuropa
Dass sich die "Situation massiv verschärft" hat, räumt auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ein, warnt aber vor Maßnahmen, die angesichts der geltenden Gesetzeslage und Gerichtsurteilen nicht gerichtsfest seien. Das Problem habe sich mit der EU-Erweiterung massiv verschärft. Sie verweist auf Polizeikontrollen im vergangenen Jahr. Rund die Hälfte der kontrollierten Personen in Bordellen und auf dem Straßenstrich sei aus Rumänien, Bulgarien sowie Ungarn und Polen gekommen.
Auch Barbara Filipak von der Prostituiertenberatung "Aldona" sieht in der EU-Erweiterung eine der Ursache der Entwicklung. Vor drei Jahren habe es noch kaum einen Straßenstrich in Saarbrücken gegeben. "Es ist ein europäisches Problem. Woher sollen die Frauen in Rumänien, die oft Analphabetinnen sind, wissen, dass es solche Straßen in Saarbrücken gibt, dass es überhaupt Saarbrücken gibt?"
"Sie können sich sofort auf die Straßen stellen"
Gleichzeitig verärgert sie die rechtliche Situation in Deutschland: "Es kann nicht sein, dass Frauen, die legal putzen wollen, sich anmelden und ein Gewerbe anmelden müssen und so weiter, aber um sich legal zu prostituieren, brauchen sie das alles nicht. Sie können sich sofort auf die Straßen stellen." Eine verschärfte Sperrbezirksregelung in Saarbrücken würde sie begrüßen, wenn dann auch für die Frauen eine adäquate Infrastruktur vorhanden wäre. Filipak schränkt ein: "Das würde das Problem vor Ort vielleicht lösen, aber die Frauen würden woanders weiterarbeiten."
Tatsächlich hat die Saarbrücker Debatte schon andernorts Befürchtungen aufkommen lassen. So sind im gut zehn Kilometer entfernten Völklingen und dessen Nachbargemeinden Forderungen laut geworden, angesichts eines möglichen Verdrängungseffektes aus Saarbrücken vorsorglich Sperrbezirksverordnungen zu prüfen. Das brutale Geschäft mit dem Sex aber blüht. Daher dürften die angedachten Maßnahmen aber dürfte genau so wenig am grundsätzlichen Problem etwas ändern wie das neue Großbordell, sagt Filipak: "Damit wird der Straßenstrich nicht verschwinden."
http://www.focus.de/panorama/welt/situa ... 24313.html
Im Saarbrücker Stadtteil Burbach befindet sich ein Großbordell in der Bauphase. Ein Investor plant im Dezember ein Bordell auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern zu eröffnen.
Ein 4,5 Millionen Euro teures Großbordell geht im Dezember in Saarbrücken die Arbeit in Betrieb. Gleichzeitig kämpft die Stadt gegen einen ausufernden Straßenstrich. Das Geschäft mit dem Sex blüht wegen der Nähe zu Frankreich.
Thomas Blug dürfte sich derzeit wie am internationalen Film-Set vorkommen. Normalerweise muss er Fragen zu höheren Parkgebühren oder Baustellenärgernisse beantworten. Es sind aber derzeit keine normalen Zeiten für den Medienreferenten der saarländischen Landeshauptstadt. Er muss Journalisten samt Kamerateams aus halb Europa, zuletzt aus Warschau und selbst aus Kanada koordinieren. Saarbrücken, das sonst gerne mit Sternenköchen und Frankreich-Nähe wirbt, ist seit einigen Wochen im Fokus einer Prostitutionsdebatte. "Die internationalen Anfragen erreichen uns gerade wegen des grenzüberschreitenden Problems. Da geht es nicht nur um Saarbrücken, das ist ein europäisches Thema", stellt Blug fest.
Die Prostitution in Deutschland blüht, aber wohl nirgendwo so wie in Saarbrücken. Voraussichtlich im Dezember will der Stuttgarter Investor Jürgen Rudloff hier ein 6000 Quadratmeter umfassendes Großbordell eröffnen, die Arbeiten an dem 4,5 Millionen Euro Projekt laufen auf Hochtouren. Die Standortentscheidung sei auch mit Blick auf die Grenz-Nähe zu Frankreich, wo Bordelle verboten sind, gefallen, hatte das Unternehmen mitgeteilt. Wie hoch allerdings der Anteil französischer Kunden ist, die derzeit in der Landeshauptstadt die "Dienste der Damen" nachfragen, kann allerdings niemand sagen. "Die geben ja danach nicht ihre Postleitzahl an", sagt Blug.
Einfacher als eine Frittenbude
Dabei ist das Großbordell für Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) zwar ein imagemäßiges Ärgernis, aber was dagegen tun kann die Stadt kaum. Es sei schließlich einfacher, ein solches Haus zu eröffnen als eine Frittenbude, betont Blug mit Hinweis auf die Rechtsvorschriften.
Die Sorgen der Verwaltungschefin sind eher auf dem Straßenstrich zu besichtigen. "Die Prostitution hat ein unerträgliches Maß angenommen", konstatiert Britz. Sie hat die Landesregierung um Unterstützung gebeten, um etwa eine Sexsteuer einführen und größere Sperrbezirke schaffen zu können.
Rund die Hälfte aus Osteuropa
Dass sich die "Situation massiv verschärft" hat, räumt auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ein, warnt aber vor Maßnahmen, die angesichts der geltenden Gesetzeslage und Gerichtsurteilen nicht gerichtsfest seien. Das Problem habe sich mit der EU-Erweiterung massiv verschärft. Sie verweist auf Polizeikontrollen im vergangenen Jahr. Rund die Hälfte der kontrollierten Personen in Bordellen und auf dem Straßenstrich sei aus Rumänien, Bulgarien sowie Ungarn und Polen gekommen.
Auch Barbara Filipak von der Prostituiertenberatung "Aldona" sieht in der EU-Erweiterung eine der Ursache der Entwicklung. Vor drei Jahren habe es noch kaum einen Straßenstrich in Saarbrücken gegeben. "Es ist ein europäisches Problem. Woher sollen die Frauen in Rumänien, die oft Analphabetinnen sind, wissen, dass es solche Straßen in Saarbrücken gibt, dass es überhaupt Saarbrücken gibt?"
"Sie können sich sofort auf die Straßen stellen"
Gleichzeitig verärgert sie die rechtliche Situation in Deutschland: "Es kann nicht sein, dass Frauen, die legal putzen wollen, sich anmelden und ein Gewerbe anmelden müssen und so weiter, aber um sich legal zu prostituieren, brauchen sie das alles nicht. Sie können sich sofort auf die Straßen stellen." Eine verschärfte Sperrbezirksregelung in Saarbrücken würde sie begrüßen, wenn dann auch für die Frauen eine adäquate Infrastruktur vorhanden wäre. Filipak schränkt ein: "Das würde das Problem vor Ort vielleicht lösen, aber die Frauen würden woanders weiterarbeiten."
Tatsächlich hat die Saarbrücker Debatte schon andernorts Befürchtungen aufkommen lassen. So sind im gut zehn Kilometer entfernten Völklingen und dessen Nachbargemeinden Forderungen laut geworden, angesichts eines möglichen Verdrängungseffektes aus Saarbrücken vorsorglich Sperrbezirksverordnungen zu prüfen. Das brutale Geschäft mit dem Sex aber blüht. Daher dürften die angedachten Maßnahmen aber dürfte genau so wenig am grundsätzlichen Problem etwas ändern wie das neue Großbordell, sagt Filipak: "Damit wird der Straßenstrich nicht verschwinden."
http://www.focus.de/panorama/welt/situa ... 24313.html
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Wo bitte ist das Problem? Freilaufende Sex Workers fallen tagsüber doch gar nicht auf. Und Nachts! Naja, da ist schlimmeres unterwegs, Jugend genannt, die Flaschen zerdeppern vor lauter deppert. Manche Freier haben nur ein eingeschränktes Zeitfenster damit die Ehepartner nichts merken. Denen muß es immer schnell gehen. Die können nicht aussteigen und fragen "Schönes Fräulein, sind wir verabredet?". Manche sind natürlich von Haus aus bescheuert und bekommen auch nach dem zehntenmal noch die Antwort "Nein, mein Herr, da müssen Sie sich aber gewaltig irren". Letztlich geht es mir bei der Straßenprostitution um die Akzeptanz durch die Bevölkerung, um Dialog, um Respekt. Wir wollen ja, dass Prostitution in einem Gemeinwesen stattfinden kann und nicht weiter an den Rand gedrängt Sex Workers verwundbar macht. Wer könnte Verhandlungspartner für Sex Workers, die auf der Straße arbeiten, sein? Saarbrücken ist in den Fokus gerückt. Europa schaut auf Saarbrücken. Hier muß sich Europa einen.
Wo Schatten ist, muß auch Licht sein.
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"Problem" out-door Sexwork
Internationaler Rechtsvergleich viewtopic.php?p=132654#132654

“Hey Baby, How Much?”: Stop Blaming Sex Workers For Street Sexual Harassment
www.bornWhore.com/2012/12/07/hey-baby-h ... arassment/

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RE: LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
Hauptausschuss des Saarbrücker Stadtrates beschäftigt sich mit Prostitution in der Öffentlichkeit
Wo ein Straßenstrich geduldet wird und wo nicht und zu welchen Zeiten – das waren unter anderem Themen am Dienstag im Hauptausschuss des Stadtrates. Die Einführung einer sogenannten Sexsteuer ist erst mal vom Tisch.
Saarbrücken. Bis zu 1000 Prostituierte gibt es in Saarbrücken. Das geht aus Schätzungen der Polizei, des Drogenhilfezentrums sowie der Vereine Alkona und „Le Trottoir“ hervor. Allein 200 Frauen halten demnach auf dem Straßenstrich nach Freiern Ausschau. Diese Zahlen stehen in einer Verwaltungsvorlage, mit der die Stadtverwaltung eine Anfrage der CDU – Titel „Eindämmung der Straßenprostitution“ – beantwortet.
Als Autorin geht die städtische Frauenbeauftragte Petra Messinger darin auch auf zurückliegende und bevorstehende Maßnahmen der Stadt gegen die Auswüchse der Prostitution ein. Wie Saarbrückens Rechtsdezernent Jürgen Wohlfahrt am Dienstag im Hauptausschuss des Stadtrates informierte, ist das gesamte Saarland Sperrbezirk – mit Ausnahme von Städten mit mehr als 35 000 Einwohnern. Seit August beschäftigt das Thema Straßenprostitution Stadt und Land.
Die Unterarbeitsgruppe (UAG) einer Arbeitsgruppe aus Stadtverwaltung und Landesregierung wies Anfang des Monats Bereiche aus, in denen Prostitution erlaubt ist. Dabei geht es um den Abschnitt der Dudweilerstraße zwischen Tunnel und der Einmündung Im Sauerbrod, der Burbacher Hochstraße von der Tankstelle bis zur Einmündung Saarterrassen und der Fritz-Vogeler-Straße im Deutschmühlental. Außerdem wurde erarbeitet, dass die sexuellen Dienstleistungen nur zu bestimmten Zeiten angeboten werden dürfen. Im Winterhalbjahr ab 20 Uhr, im Sommerhalbjahr ab 22 Uhr. Ende ist ganzjährig um 6 Uhr.
Den Burbacher Straßenstrich hätte die Polizei zwar lieber zwischen Helgenbrunnen und Burbacher Stern gesehen, die Stadtverwaltung hat aber auf dem vorgefassten Vorschlag bestanden – sonst wären die leicht bekleideten Damen mitten in einem Wohngebiet ihrer Arbeit nachgegangen. Auch der im Rahmen des sozialen Projektes für Drogenkonsumentinnen, „Le Trottoir“, ausgewiesene Bereich in der Dudweilerstraße soll zu den Ausnahmen gehören. Die Einführung einer Erotiksteuer wird nicht vorrangig weiter verfolgt. „Anfragen in vergleichbaren Städten wie Dortmund haben ergeben, dass eine Eindämmung über eine Sexsteuer nicht messbar ist“, so Oberbürgermeisterin Charlotte Britz.
Mitte Februar wird es eine Dienstreise von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landeshauptstadt zur Landespolizeibehörde nach München geben, an der auch Vertreter der Polizeiinspektion St. Johann und Alt-Saarbrücken sowie eine Vertreterin des saarländischen Sozialministeriums teilnehmen. Bei dem Treffen sollen Erfahrungen mit Maßnahmen zur Eindämmung der Prostitution ausgetauscht werden. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz wird ebenfalls mit nach München reisen
www.saarbruecker-zeitung.de/aufmacher/l ... 57,5118094
Wo ein Straßenstrich geduldet wird und wo nicht und zu welchen Zeiten – das waren unter anderem Themen am Dienstag im Hauptausschuss des Stadtrates. Die Einführung einer sogenannten Sexsteuer ist erst mal vom Tisch.
Saarbrücken. Bis zu 1000 Prostituierte gibt es in Saarbrücken. Das geht aus Schätzungen der Polizei, des Drogenhilfezentrums sowie der Vereine Alkona und „Le Trottoir“ hervor. Allein 200 Frauen halten demnach auf dem Straßenstrich nach Freiern Ausschau. Diese Zahlen stehen in einer Verwaltungsvorlage, mit der die Stadtverwaltung eine Anfrage der CDU – Titel „Eindämmung der Straßenprostitution“ – beantwortet.
Als Autorin geht die städtische Frauenbeauftragte Petra Messinger darin auch auf zurückliegende und bevorstehende Maßnahmen der Stadt gegen die Auswüchse der Prostitution ein. Wie Saarbrückens Rechtsdezernent Jürgen Wohlfahrt am Dienstag im Hauptausschuss des Stadtrates informierte, ist das gesamte Saarland Sperrbezirk – mit Ausnahme von Städten mit mehr als 35 000 Einwohnern. Seit August beschäftigt das Thema Straßenprostitution Stadt und Land.
Die Unterarbeitsgruppe (UAG) einer Arbeitsgruppe aus Stadtverwaltung und Landesregierung wies Anfang des Monats Bereiche aus, in denen Prostitution erlaubt ist. Dabei geht es um den Abschnitt der Dudweilerstraße zwischen Tunnel und der Einmündung Im Sauerbrod, der Burbacher Hochstraße von der Tankstelle bis zur Einmündung Saarterrassen und der Fritz-Vogeler-Straße im Deutschmühlental. Außerdem wurde erarbeitet, dass die sexuellen Dienstleistungen nur zu bestimmten Zeiten angeboten werden dürfen. Im Winterhalbjahr ab 20 Uhr, im Sommerhalbjahr ab 22 Uhr. Ende ist ganzjährig um 6 Uhr.
Den Burbacher Straßenstrich hätte die Polizei zwar lieber zwischen Helgenbrunnen und Burbacher Stern gesehen, die Stadtverwaltung hat aber auf dem vorgefassten Vorschlag bestanden – sonst wären die leicht bekleideten Damen mitten in einem Wohngebiet ihrer Arbeit nachgegangen. Auch der im Rahmen des sozialen Projektes für Drogenkonsumentinnen, „Le Trottoir“, ausgewiesene Bereich in der Dudweilerstraße soll zu den Ausnahmen gehören. Die Einführung einer Erotiksteuer wird nicht vorrangig weiter verfolgt. „Anfragen in vergleichbaren Städten wie Dortmund haben ergeben, dass eine Eindämmung über eine Sexsteuer nicht messbar ist“, so Oberbürgermeisterin Charlotte Britz.
Mitte Februar wird es eine Dienstreise von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landeshauptstadt zur Landespolizeibehörde nach München geben, an der auch Vertreter der Polizeiinspektion St. Johann und Alt-Saarbrücken sowie eine Vertreterin des saarländischen Sozialministeriums teilnehmen. Bei dem Treffen sollen Erfahrungen mit Maßnahmen zur Eindämmung der Prostitution ausgetauscht werden. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz wird ebenfalls mit nach München reisen
www.saarbruecker-zeitung.de/aufmacher/l ... 57,5118094
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RE: LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
Änderung der Gesetzeslage zu Lasten von Prostituierten
von Jusos Saar
Jusos Saar lehnen jede Änderung der Gesetzeslage zu Lasten von Prostituierten ab. Die Jusos Saar sehen die von der Landesregierung und der Stadt Saarbrücken geplante Kondompflicht für Prostituierte sehr kritisch.
Die Stellvertretende Landesvorsitzende, Melanie Blatter, hierzu: „Grundsätzlich halten wir Gesundheitsvorschriften gerade auch in diesem Gewerbe für sinnvoll, um Menschen vor Krankheiten zu schützen. Allerdings darf eine solche Vorschrift auf keinen Fall zur Kriminalisierung bzw. Belastung der Prostituierten führen. Es müssten Kontrollen der Freier stattfinden.“
Obwohl die Jusos Saar die Möglichkeit mehr staatliche Kontrollen zum Schutz der Betroffenen vor Übergriffen, Gewalt und Zwangsprostitution durchführen zu können befürworten, halten sie eine Kontrolle von Prostituierten durch Scheinfreier nicht für angemessen und für den falschen Weg, um die Situation in Saarbrücken zu verbessern.
Solche Kontrollformen nehmen nur Prostituierte in den Blick. Die Initiative für ungeschützten Geschlechtsverkehr geht jedoch immer von Freiern aus. Darum muss auch bei den Freiern der Kontrolldruck angesetzt werden.
Ziel einer solchen Vorschrift müsste vor allem der Schutz der Frauen und Männer sein, was bei dem jetzigen Vorschlag nicht gewährleistet zu sein scheint. Der aktuelle Verstoß ist eine gute Möglichkeit, um eine Debatte anzustoßen, die aber in einem breiteren Diskurs auch mit den Betroffenen fortgeführt werden müsste. Der jetzige Vorschlag der Arbeitsgruppe aus Landesregierung und Stadt Saarbrücken ist aus Sicht der Jusos Saar noch nicht zielführend ist.
http://www.scharf-links.de/54.0.html?&t ... 77ac8c63cf
von Jusos Saar
Jusos Saar lehnen jede Änderung der Gesetzeslage zu Lasten von Prostituierten ab. Die Jusos Saar sehen die von der Landesregierung und der Stadt Saarbrücken geplante Kondompflicht für Prostituierte sehr kritisch.
Die Stellvertretende Landesvorsitzende, Melanie Blatter, hierzu: „Grundsätzlich halten wir Gesundheitsvorschriften gerade auch in diesem Gewerbe für sinnvoll, um Menschen vor Krankheiten zu schützen. Allerdings darf eine solche Vorschrift auf keinen Fall zur Kriminalisierung bzw. Belastung der Prostituierten führen. Es müssten Kontrollen der Freier stattfinden.“
Obwohl die Jusos Saar die Möglichkeit mehr staatliche Kontrollen zum Schutz der Betroffenen vor Übergriffen, Gewalt und Zwangsprostitution durchführen zu können befürworten, halten sie eine Kontrolle von Prostituierten durch Scheinfreier nicht für angemessen und für den falschen Weg, um die Situation in Saarbrücken zu verbessern.
Solche Kontrollformen nehmen nur Prostituierte in den Blick. Die Initiative für ungeschützten Geschlechtsverkehr geht jedoch immer von Freiern aus. Darum muss auch bei den Freiern der Kontrolldruck angesetzt werden.
Ziel einer solchen Vorschrift müsste vor allem der Schutz der Frauen und Männer sein, was bei dem jetzigen Vorschlag nicht gewährleistet zu sein scheint. Der aktuelle Verstoß ist eine gute Möglichkeit, um eine Debatte anzustoßen, die aber in einem breiteren Diskurs auch mit den Betroffenen fortgeführt werden müsste. Der jetzige Vorschlag der Arbeitsgruppe aus Landesregierung und Stadt Saarbrücken ist aus Sicht der Jusos Saar noch nicht zielführend ist.
http://www.scharf-links.de/54.0.html?&t ... 77ac8c63cf
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RE: LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
Saarbrücken
Gegen die ausufernde Prostitution gut gerüstet?
Britz stellt heute Pläne zur Eindämmung des Straßenstrichs vor
Von SZ-RedakteurMartin Rolshausen
SPD und CDU streiten weiter um die Zulässigkeit von Straßenprostitution in Burbach. Die Grünen halten die Anti-Prostitutions-Pläne von Stadt und Land für unausgereift und fordern neue Gesetze.
Saarbrücken. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) stellt die von der Landesregierung und der Stadtverwaltung erarbeiteten „Maßnahmen zur Eindämmung der Prostitution“ zwar heute erst vor, Kommunalpolitiker diskutieren aber schon seit Tagen darüber, ob das Konzept hilfreich oder der falsche Weg ist. Im Kern sieht die geplante Sperrbezirksverordnung nach SZ-Informationen vor, dass Straßenprostitution nur noch nachts und nur noch in der Dudweilerstraße zwischen der Bahnbrücke und der Einmündung „Im Sauerbrod“, in der Burbacher Hochstraße von der Tankstelle bis zur Einmündung zu den Saarterrassen und in der Dr.-Vogeler-Straße im Deutschmühlental (am Hauptfriedhof) erlaubt ist.
Dass Straßenprostitution in Burbach weiter möglich sein soll, hat zu einem Streit zwischen CDU und SPD geführt. Die CDU fürchtet, wie auch das Burbacher Bündnis für Dienstleistung und Innovation, dass Bemühungen, das Image des Stadtteils zu verbessern, dadurch hintertrieben werden. Die SPD hält dagegen, dass das Image Burbachs eher durch die „Stimmungsmache““ der CDU leiden könnte (die SZ hat berichtet).
Dass „die Landeshauptstadt im Kampf gegen die ausufernde Prostitution gut gerüstet“ ist, wie die SPD-Stadtverordnete Britta Blau findet, bezweifelt aber nicht nur die CDU. Auch die Grünen, Koalitionspartner der SPD im Stadtrat, melden Bedenken an. Die Vorschläge, die Britz heute vorstellt, seien „nicht hinreichend genug“, sagt die Grünen-Stadtverordnete und Rechtsanwältin Claudia Willger.
Ob man „es gut findet oder nicht: Prostitution spielt sich alltäglich mitten in unserer Gesellschaft ab, das wird niemand verhindern können“, sagt sie. Aufgabe der Gesellschaft sei es, die „richtigen Rahmen anzubieten“. Und da sei das neue Konzept nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Um landesweit „Prostitution begrenzen zu können“, müssen Regelungen im Gewerbe-, Polizei- und Baurecht geändert werden, sagt Willger.
Prostituierte, die wirklich selbstständig arbeiten, sollten zur Gewerbeanmeldung verpflichtet werden, schlägt sie vor. Bordelle sollen „genehmigungspflichtig werden, wobei sowohl die Zuverlässigkeit der Betreiber als auch des Personals zu überprüfen sind“, fordert die Grüne.
Bei der vorgeschlagenen Kondompflicht befürchten die Grünen „aufgrund der schwierigen Überprüfbarkeit, dass wieder einmal die Prostituierten kriminalisiert werden, während die Freier ungeschoren davonkommen“. Die Grünen fordern, „dass der Kauf von Sexdienstleistungen unter Strafe gestellt wird, wenn wissentlich Opfer von Menschenhandel zu sexuellen Dienstleistungen in Anspruch genommen werden“. Generell müsse es aber darum gehen, sagt Willger, „die Rechte von Prostituierten zu stärken“ und Frauen vor Zwangsprostitution zu schützen.
www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte ... 06,5145935
Die Grünen sind mit ihre Forderung noch einen Nummer schlimmer als die CDU und SPD zusammen. Was ist aus diese Partei geworden??
Gegen die ausufernde Prostitution gut gerüstet?
Britz stellt heute Pläne zur Eindämmung des Straßenstrichs vor
Von SZ-RedakteurMartin Rolshausen
SPD und CDU streiten weiter um die Zulässigkeit von Straßenprostitution in Burbach. Die Grünen halten die Anti-Prostitutions-Pläne von Stadt und Land für unausgereift und fordern neue Gesetze.
Saarbrücken. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) stellt die von der Landesregierung und der Stadtverwaltung erarbeiteten „Maßnahmen zur Eindämmung der Prostitution“ zwar heute erst vor, Kommunalpolitiker diskutieren aber schon seit Tagen darüber, ob das Konzept hilfreich oder der falsche Weg ist. Im Kern sieht die geplante Sperrbezirksverordnung nach SZ-Informationen vor, dass Straßenprostitution nur noch nachts und nur noch in der Dudweilerstraße zwischen der Bahnbrücke und der Einmündung „Im Sauerbrod“, in der Burbacher Hochstraße von der Tankstelle bis zur Einmündung zu den Saarterrassen und in der Dr.-Vogeler-Straße im Deutschmühlental (am Hauptfriedhof) erlaubt ist.
Dass Straßenprostitution in Burbach weiter möglich sein soll, hat zu einem Streit zwischen CDU und SPD geführt. Die CDU fürchtet, wie auch das Burbacher Bündnis für Dienstleistung und Innovation, dass Bemühungen, das Image des Stadtteils zu verbessern, dadurch hintertrieben werden. Die SPD hält dagegen, dass das Image Burbachs eher durch die „Stimmungsmache““ der CDU leiden könnte (die SZ hat berichtet).
Dass „die Landeshauptstadt im Kampf gegen die ausufernde Prostitution gut gerüstet“ ist, wie die SPD-Stadtverordnete Britta Blau findet, bezweifelt aber nicht nur die CDU. Auch die Grünen, Koalitionspartner der SPD im Stadtrat, melden Bedenken an. Die Vorschläge, die Britz heute vorstellt, seien „nicht hinreichend genug“, sagt die Grünen-Stadtverordnete und Rechtsanwältin Claudia Willger.
Ob man „es gut findet oder nicht: Prostitution spielt sich alltäglich mitten in unserer Gesellschaft ab, das wird niemand verhindern können“, sagt sie. Aufgabe der Gesellschaft sei es, die „richtigen Rahmen anzubieten“. Und da sei das neue Konzept nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Um landesweit „Prostitution begrenzen zu können“, müssen Regelungen im Gewerbe-, Polizei- und Baurecht geändert werden, sagt Willger.
Prostituierte, die wirklich selbstständig arbeiten, sollten zur Gewerbeanmeldung verpflichtet werden, schlägt sie vor. Bordelle sollen „genehmigungspflichtig werden, wobei sowohl die Zuverlässigkeit der Betreiber als auch des Personals zu überprüfen sind“, fordert die Grüne.
Bei der vorgeschlagenen Kondompflicht befürchten die Grünen „aufgrund der schwierigen Überprüfbarkeit, dass wieder einmal die Prostituierten kriminalisiert werden, während die Freier ungeschoren davonkommen“. Die Grünen fordern, „dass der Kauf von Sexdienstleistungen unter Strafe gestellt wird, wenn wissentlich Opfer von Menschenhandel zu sexuellen Dienstleistungen in Anspruch genommen werden“. Generell müsse es aber darum gehen, sagt Willger, „die Rechte von Prostituierten zu stärken“ und Frauen vor Zwangsprostitution zu schützen.
www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte ... 06,5145935
Die Grünen sind mit ihre Forderung noch einen Nummer schlimmer als die CDU und SPD zusammen. Was ist aus diese Partei geworden??
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Auch die FAZ mischt bei dem Thema mit
Hier noch der Link zu einem Artikel aus der FAZ vom 19.2.2014:
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 10330.html
Kasharius grüßt und sagt gute Nacht
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Prostitution: Saarland verbietet käuflichen Sex ohne Kondom
Das Saarland hat ein Maßnahmenpaket zur Eindämmung der Prostitution verabschiedet. Demnach soll es künftig eine Kondompflicht für käuflichen Sex geben. In Saarbrücken wurde zudem der Straßenstrich radikal eingeschränkt.
Saarbrücken - Käuflicher Sex ohne Kondom ist im Saarland künftig verboten. Das hat die schwarz-rote Landesregierung mit einem Maßnahmenpaket zur Eindämmung der Prostitution beschlossen. Neben einer Kondompflicht sieht es die Verschärfung des Polizeigesetzes nach bayerischem Vorbild vor, damit vor allem der Straßenstrich, aber auch Bordelle leichter kontrolliert werden können. In Bayern war die Kondompflicht bei käuflichem Sex bereits 2001 gesetzlich festgeschrieben worden.
Sie sei sich der Problematik bewusst, die Umsetzung der Kondompflicht, die in Kürze eingeführt werden soll, zu überwachen, sagte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Die Pflicht sei aber ein wichtiges Signal, da ungeschützter Geschlechtsverkehr verstärkt eingefordert werde. Es sei aber nicht geplant, sogenannte Schein-Freier in die Etablissements zu schicken, um die Umsetzung der Kondompflicht zu überprüfen.
Die Landesregierung plant eine Bundesratsinitiative und fordert die Bundesregierung auf, schnellstmöglich das Prostitutionsgesetz zu verschärfen. Zentrale Forderungen sind unter anderem der Ausbau einer niederschwelligen psychosozialen Beratung für Prostituierte sowie Strafen für Freier von Zwangsprostituierten.
Die Landesregierung gab zudem grünes Licht für eine radikale Einschränkung des Straßenstrichs in Saarbrücken. Dort dürfen Prostituierte künftig nur noch auf gut zwei der 665 Straßenkilometer der Stadt anschaffen gehen - und zwar nur in den Abend- und Nachtstunden. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz hätte am liebsten ihre ganze Stadt zum Sperrgebiet erklärt. "Weil Prostitution in Deutschland aber erlaubt ist, dürfen wir das nicht", sagte die SPD-Politikerin. "Es geht hier nicht um Repressalien, sondern auch darum, über das Thema zu reden, dass man auch mal fragen muss, welche Männer gehen überhaupt dorthin."
Nach Schätzungen von Polizei und Hilfevereinen gibt es derzeit in der saarländischen Landeshauptstadt rund 800 bis 1000 Prostituierte, 150 bis 200 davon auf der Straße - oft zum Billigpreis von 20 bis 30 Euro für Geschlechtsverkehr. In Saarbrücken soll zudem im Frühjahr ein neues Großbordell öffnen, das auch viele Freier aus Frankreich anlocken dürfte.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 55655.html
Das Saarland hat ein Maßnahmenpaket zur Eindämmung der Prostitution verabschiedet. Demnach soll es künftig eine Kondompflicht für käuflichen Sex geben. In Saarbrücken wurde zudem der Straßenstrich radikal eingeschränkt.
Saarbrücken - Käuflicher Sex ohne Kondom ist im Saarland künftig verboten. Das hat die schwarz-rote Landesregierung mit einem Maßnahmenpaket zur Eindämmung der Prostitution beschlossen. Neben einer Kondompflicht sieht es die Verschärfung des Polizeigesetzes nach bayerischem Vorbild vor, damit vor allem der Straßenstrich, aber auch Bordelle leichter kontrolliert werden können. In Bayern war die Kondompflicht bei käuflichem Sex bereits 2001 gesetzlich festgeschrieben worden.
Sie sei sich der Problematik bewusst, die Umsetzung der Kondompflicht, die in Kürze eingeführt werden soll, zu überwachen, sagte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Die Pflicht sei aber ein wichtiges Signal, da ungeschützter Geschlechtsverkehr verstärkt eingefordert werde. Es sei aber nicht geplant, sogenannte Schein-Freier in die Etablissements zu schicken, um die Umsetzung der Kondompflicht zu überprüfen.
Die Landesregierung plant eine Bundesratsinitiative und fordert die Bundesregierung auf, schnellstmöglich das Prostitutionsgesetz zu verschärfen. Zentrale Forderungen sind unter anderem der Ausbau einer niederschwelligen psychosozialen Beratung für Prostituierte sowie Strafen für Freier von Zwangsprostituierten.
Die Landesregierung gab zudem grünes Licht für eine radikale Einschränkung des Straßenstrichs in Saarbrücken. Dort dürfen Prostituierte künftig nur noch auf gut zwei der 665 Straßenkilometer der Stadt anschaffen gehen - und zwar nur in den Abend- und Nachtstunden. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz hätte am liebsten ihre ganze Stadt zum Sperrgebiet erklärt. "Weil Prostitution in Deutschland aber erlaubt ist, dürfen wir das nicht", sagte die SPD-Politikerin. "Es geht hier nicht um Repressalien, sondern auch darum, über das Thema zu reden, dass man auch mal fragen muss, welche Männer gehen überhaupt dorthin."
Nach Schätzungen von Polizei und Hilfevereinen gibt es derzeit in der saarländischen Landeshauptstadt rund 800 bis 1000 Prostituierte, 150 bis 200 davon auf der Straße - oft zum Billigpreis von 20 bis 30 Euro für Geschlechtsverkehr. In Saarbrücken soll zudem im Frühjahr ein neues Großbordell öffnen, das auch viele Freier aus Frankreich anlocken dürfte.
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Handelsblatt - Saarland verbietet käuflichen Sex ohne Kondom
http://www.handelsblatt.com/panorama/au ... 38142.html
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RE: LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
Wenn es nicht so traurig wäre, passend zur Jahreszeit eigentlich eine Vorlage fürs Narrenblättle.
Da wird eine Regelung verabschiedetet, bei der sich die MP bewusst ist, dass diese nicht kontrolliert werden kann / soll. Wenn übereifrige Staatsdiener dann doch Scheinfreier einsetzen (wie in München) dann ist es eben so.
Es zeigt sich leider momentan, dass die regionale Regelungswut alles bisherige in den Schatten stellt.
Gruß Jupiter
Da wird eine Regelung verabschiedetet, bei der sich die MP bewusst ist, dass diese nicht kontrolliert werden kann / soll. Wenn übereifrige Staatsdiener dann doch Scheinfreier einsetzen (wie in München) dann ist es eben so.
Es zeigt sich leider momentan, dass die regionale Regelungswut alles bisherige in den Schatten stellt.
Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.
(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)
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RE: LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
Bei diesem Link
http://www.huffingtonpost.de/2014/02/25 ... 54214.html
wird offen ausgesprochen, worum es eigentlich geht:
Kampf gegen Prostitution: Käuflicher Sex ohne Kondom ist im Saarland künftig verboten
Ansonsten ist der Text nahezu identisch mit dem aus dem Beitrag von bienemaya
http://www.huffingtonpost.de/2014/02/25 ... 54214.html
wird offen ausgesprochen, worum es eigentlich geht:
Kampf gegen Prostitution: Käuflicher Sex ohne Kondom ist im Saarland künftig verboten
Ansonsten ist der Text nahezu identisch mit dem aus dem Beitrag von bienemaya
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RE: LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
Erklärung von Doña Carmen e.V.
Kein Kondomzwang bei Prostitution – weder im Saarland, noch in Bayern noch anderswo!
Am 25. Febr. 2014 hat die saarländische CDU/SPD-Landesregierung ein Maßnahmepaket zur verstärkten Ausgrenzung und Diskriminierung von Frauen in der Prostitution beschlossen. Dazu gehören:
- die Einschränkung des Rechts auf freie Berufsausübung durch massive
Ausweitung der Sperrgebiete
- die Änderung des saarländischen Polizeigesetzes zwecks verschärfter
Prostitutionskontrolle
- die Einführung einer Kondompflicht nach bayerischem Vorbild.
Das Maßnahmebündel in Gänze zeigt, was Sexarbeiter/innen in der Prostitution von einer CDU/SPD-„GroKo“ – auch bundesweit – zu erwarten haben: eine knallharte Politik gegen die Interessen von Frauen in der Prostitution!
Schwarzer-Fans in Regierungsverantwortung - Daumenschrauben für Prostituierte
Es ist das erklärte Ziel der saarländischen Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer (CDU), die Prostitution „stärker von Behörden überwachen“ zu lassen (02.10.2013). Bereits im Jahre 2010 hat das Saarland mit der damaligen Innenministerin Kramp-Karrenbauer als einziges Bundesland die prostitutionsfeindliche Initiative Baden-Württembergs im Bundesrat unterstützt, in der u.a. bereits die bundesweite Einführung der Kondompflicht gefordert wurde.
Mit der Saarbrücker Oberbürgermeisterin Britz (SPD) hat sie eine Gleichgesinnte gefunden. Britz hofft, durch repressive Massnahmen werde „die Hemmschwelle für Frauen höher, sich zu prostituieren.“ (www.sr-online, 01.10.2013)
Es geht diesen Politikerinnen – beide Unterzeichnerinnen des Schwarzer-Appels zur Abschaffung der Prostitution - um eine staatliche Durchsetzung ihrer persönlichen Prostitutionsgegnerschaft, um die Ächtung von Prostitution und Prostitutionskunden.
Nicht eine „Stärkung der Rechte“ von Prostituierten steht - wie behauptet - im Mittelpunkt, sondern die Ausweitung der Rechte der Polizei durch Ausweitung ihrer Kontrollbefugnisse sowie eine Entrechtung von Prostituierten durch Schaffung immer neuer Kontrollanlässe.
In diesem Kontext steht die Übernahme des staatlich verordneten Kondomzwangs bei Prostitution in Anlehnung an das bayerische Vorbild.
Gauweiler 2.0 – Kramp-Karrenbauer und Britz als Nachlassverwalterinnen des Herrn Gauweiler
Es war der konservative Hardliner Peter Gauweiler, der in den 80er Jahren die AIDS-Hysterie befeuerte und den von ihm geforderten Kondomzwang bei Prostitution zur Ausgrenzung gesellschaftlicher Minderheiten instrumentalisierte. Diese Forderung fand sich erstmalig 1987 in dem von ihm präsentierten bayerischen „Maßnahmekatalog“ gegen die Ausbreitung von AIDS
Als 2001 mit der Ersetzung des Geschlechtskrankheitengesetzes durch das Infektionsschutzgesetz die billige Instrumentalisierung von Gesundheitspolitik zum Zwecke von Sittenpolitik und Prostitutionskontrolle ihr (vorläufig) verdientes Ende fand, war es die bayerische Landesregierung, die nichts Eiligeres zu tun hatte, als per Verordnung den Kondomzwang bei Prostitution im Freistaat einzuführen.
Man verordnete Kondomzwang gegenüber einer missliebigen Berufsgruppe zu einer Zeit, als die AIDS-Hysterie längst passé war, die Zahlen der HIV-Infektionen bereits rückläufig waren und diese aus einer tödlichen zu einer chronischen Krankheit wurde. Aber um Prostitution in gewohnt stigmatisierender Weise mit Krankheit und Elend zu identifizieren, war die Sache mit dem Kondomzwang selbstverständlich gut genug.
Nicht Zwang, sondern ein pragmatischer, auf Akzeptanz und Selbstverantwortung setzender Präventionsansatz hat in der Bundesrepublik Deutschland zur erfolgreichen Bekämpfung und Zurückdrängung von HIV/AIDS beigetragen.
Der Kondomzwang im Bereich Prostitution dient demgegenüber vor allem der Kontrolle. Denn Zwang zieht Kontrolle nach sich. Mit Strafgeldern im vierstelligen Eurobereich versuchen bayerische Behörden Sexarbeiterinnen zu drangsalieren, wenn Sie auf entsprechende Anfragen der als Lockfreier eingesetzten Polizeispitzel verordnungswidrig reagieren. Angeblich sei ein derart schäbiges und unwürdiges Katz-und-Maus-Spiel, dass mit Gesundheitsprävention nicht das Geringste zu tun hat, im Saarland nicht vorgesehen. Wer’s glaubt, wird selig.
Mit einer Politik des Kondomzwangs ausschließlich bei Prostitution wird die Grenze staatlicher Einflussnahme auf die Intimsphäre seiner Bürgerinnen und Bürger bei weitem überschritten. Von der viel beschworenen „sexuellen Selbstbestimmung“ bleibt nicht mehr viel übrig, wenn es um Prostitution geht.
Diesen Weg des gesellschaftspolitischen Rückschritts will nun auch das Saarland beschreiten. Die Begründungen und Vorwände für Kondomzwang sind austauschbar – Hauptsache, man schafft Kontrollanlässe gegenüber Frauen in der Prostitution! Mit der geplanten Konzessionierung von Prostitutionsstätten hat man dann einschlägige Anlässe, die bei Nichteinhaltung entsprechender Auflagen von den Behörden als Schließungsgründe für Prostitutionstätten instrumentalisiert werden.
Die Politik des Kondomzwangs ist Ausdruck einer Politik der Diskriminierung, der Ausgrenzung und der ideologisch motivierten Schikane gegenüber dem Prostitutionsgewerbe und gegenüber den Frauen in der Prostitution. Frau Kramp-Karenbauer und Frau Britz profilieren sich damit als willige Nachlassverwalterinnen des Herrn Gauweiler.
Stärkung der Rechtsposition von Prostituierten?
Angeblich soll der Kondomzwang die Rechtsposition der Frauen gegenüber Prostitutionskunden stärken. Welch ein plumpes Argument!
Die Rechte der Frauen werden nicht von Prostitutionskunden, sondern massiv von Regierung und Politik in Frage gestellt.
Wer den Gesundheitsschutz von Frauen in der Prostitution stärken will, muss etwas gegen die eklatant mangelhafte Ausstattung vieler Gesundheitsämter unternehmen, die nach § 19 Infektionsschutzgesetz zur aufsuchenden Präventionsarbeit im Prostitutionsbereich ermächtigt sind, diesem gesetzlichen Auftrag aufgrund rigider Sparvorgaben jedoch kaum bzw. unzureichend nachkommen. Dazu hört man von Kramp-Karrenbauer-Britz nichts.
Wer den Gesundheitsschutz von Frauen in der Prostitution stärken will, müsste dafür sorgen, dass Gesundheitsämter den Frauen in der Prostitution zertifizierte Fortbildungen anbieten. Dazu hört man von Kramp-Karrenbauer-Britz nichts.
Wer den Gesundheitsschutz von Frauen in der Prostitution stärken will, müsste dafür sorgen, dass Streetworkerinnen der Gesundheitsämter – zumindest in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern - kostenlos Kondome in sämtlichen Prostitutionsstätten verteilen. Dazu hört man von Kramp-Karrenbauer-Britz nichts.
Wer den Gesundheitsschutz von Frauen in der Prostitution stärken will, müsste dafür sorgen, dass der Gebrauch von Kondomen zum selbstverständlichen und öffentlich kommunizierten Profil eines jeden Prostitutionsetablissements gehört, das etwas auf sich hält. Statt mit Bordellbetreibern in entsprechende Verhandlungen zu treten, sorgt sich Frau Britz im Kampf gegen ein Großbordell in Saarbrücken vor allem um ihr persönliches Profil.
Wer den Gesundheitsschutz von Frauen in der Prostitution stärken will, muss für eine Professionalisierung von Prostitutionstätigkeit eintreten und dazu den Aufbau eines Berufsverbands für Prostituierte finanziell fördern. Die Rechtsposition von Frauen in der Prostitution stärkt man durch Professionalisierung, nicht durch Diskriminierung der Frauen. Zu all dem hört man von Kramp-Karrenbauer-Britz nichts.
Unterstützung der Prostituierten im Kampf gegen Dumpingpreise?
Angeblich richtet sich der Kondomzwang in der Prostitution gegen gesundheitlich ruinöse Dumpingpreise. Der Kondomzwag könnte dazu beitragen, so Petra Messinger, Frauenbeauftragte der Stadt Saarbrücken, „den Preiswettberwerb unter Prostituierten einzudämmen, weil Zusatzeinnahmen für ungeschützen Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich wären.“ (www.sol.de, 07.02.2014)
Welch ein plumpes Argument!
Da reduziert die Stadt Saarbrücken mittels Verschärfung der Sperrgebietsverordnung in Saarbrücken gerade die Möglichkeit des Anbietens sexueller Dienstleistungen von 547 km auf 2,8 km Straße, was bei gleich bleibender Zahl der Sexarbeiterinnen zweifellos einen Dumping-Effekt hervorbringen wird, und dann ist man so dreist zu behaupten, man beabsichtige das genaue Gegenteil!
Man sieht: Kein Argument ist Prostitutionsgegner/innen zu dumm, um sich als Schutzengel für Frauen in der Prostitution zu inszenieren. Die haben sie nicht darum gebeten.
Die Einführung von Kondomzwang bei Prostitution ist eine billige, einfallslose und populistische Angelegenheit im Kontext einer Politik der Eindämmung von Prostitution und Entrechtung von Frauen in der Prostitution.
Doña Carmen e.V. fordert die komplette Rücknahme des vom saarländischen Kabinett beschlossenen Maßnahmepakets. Denn es richtet sich gegen das legitime Recht von Sexarbeiterinnen auf ungehinderte Ausübung des Berufs der Prostitution und ist daher inakzeptabel.
www.donacarmen.de/?p=463
Kein Kondomzwang bei Prostitution – weder im Saarland, noch in Bayern noch anderswo!
Am 25. Febr. 2014 hat die saarländische CDU/SPD-Landesregierung ein Maßnahmepaket zur verstärkten Ausgrenzung und Diskriminierung von Frauen in der Prostitution beschlossen. Dazu gehören:
- die Einschränkung des Rechts auf freie Berufsausübung durch massive
Ausweitung der Sperrgebiete
- die Änderung des saarländischen Polizeigesetzes zwecks verschärfter
Prostitutionskontrolle
- die Einführung einer Kondompflicht nach bayerischem Vorbild.
Das Maßnahmebündel in Gänze zeigt, was Sexarbeiter/innen in der Prostitution von einer CDU/SPD-„GroKo“ – auch bundesweit – zu erwarten haben: eine knallharte Politik gegen die Interessen von Frauen in der Prostitution!
Schwarzer-Fans in Regierungsverantwortung - Daumenschrauben für Prostituierte
Es ist das erklärte Ziel der saarländischen Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer (CDU), die Prostitution „stärker von Behörden überwachen“ zu lassen (02.10.2013). Bereits im Jahre 2010 hat das Saarland mit der damaligen Innenministerin Kramp-Karrenbauer als einziges Bundesland die prostitutionsfeindliche Initiative Baden-Württembergs im Bundesrat unterstützt, in der u.a. bereits die bundesweite Einführung der Kondompflicht gefordert wurde.
Mit der Saarbrücker Oberbürgermeisterin Britz (SPD) hat sie eine Gleichgesinnte gefunden. Britz hofft, durch repressive Massnahmen werde „die Hemmschwelle für Frauen höher, sich zu prostituieren.“ (www.sr-online, 01.10.2013)
Es geht diesen Politikerinnen – beide Unterzeichnerinnen des Schwarzer-Appels zur Abschaffung der Prostitution - um eine staatliche Durchsetzung ihrer persönlichen Prostitutionsgegnerschaft, um die Ächtung von Prostitution und Prostitutionskunden.
Nicht eine „Stärkung der Rechte“ von Prostituierten steht - wie behauptet - im Mittelpunkt, sondern die Ausweitung der Rechte der Polizei durch Ausweitung ihrer Kontrollbefugnisse sowie eine Entrechtung von Prostituierten durch Schaffung immer neuer Kontrollanlässe.
In diesem Kontext steht die Übernahme des staatlich verordneten Kondomzwangs bei Prostitution in Anlehnung an das bayerische Vorbild.
Gauweiler 2.0 – Kramp-Karrenbauer und Britz als Nachlassverwalterinnen des Herrn Gauweiler
Es war der konservative Hardliner Peter Gauweiler, der in den 80er Jahren die AIDS-Hysterie befeuerte und den von ihm geforderten Kondomzwang bei Prostitution zur Ausgrenzung gesellschaftlicher Minderheiten instrumentalisierte. Diese Forderung fand sich erstmalig 1987 in dem von ihm präsentierten bayerischen „Maßnahmekatalog“ gegen die Ausbreitung von AIDS
Als 2001 mit der Ersetzung des Geschlechtskrankheitengesetzes durch das Infektionsschutzgesetz die billige Instrumentalisierung von Gesundheitspolitik zum Zwecke von Sittenpolitik und Prostitutionskontrolle ihr (vorläufig) verdientes Ende fand, war es die bayerische Landesregierung, die nichts Eiligeres zu tun hatte, als per Verordnung den Kondomzwang bei Prostitution im Freistaat einzuführen.
Man verordnete Kondomzwang gegenüber einer missliebigen Berufsgruppe zu einer Zeit, als die AIDS-Hysterie längst passé war, die Zahlen der HIV-Infektionen bereits rückläufig waren und diese aus einer tödlichen zu einer chronischen Krankheit wurde. Aber um Prostitution in gewohnt stigmatisierender Weise mit Krankheit und Elend zu identifizieren, war die Sache mit dem Kondomzwang selbstverständlich gut genug.
Nicht Zwang, sondern ein pragmatischer, auf Akzeptanz und Selbstverantwortung setzender Präventionsansatz hat in der Bundesrepublik Deutschland zur erfolgreichen Bekämpfung und Zurückdrängung von HIV/AIDS beigetragen.
Der Kondomzwang im Bereich Prostitution dient demgegenüber vor allem der Kontrolle. Denn Zwang zieht Kontrolle nach sich. Mit Strafgeldern im vierstelligen Eurobereich versuchen bayerische Behörden Sexarbeiterinnen zu drangsalieren, wenn Sie auf entsprechende Anfragen der als Lockfreier eingesetzten Polizeispitzel verordnungswidrig reagieren. Angeblich sei ein derart schäbiges und unwürdiges Katz-und-Maus-Spiel, dass mit Gesundheitsprävention nicht das Geringste zu tun hat, im Saarland nicht vorgesehen. Wer’s glaubt, wird selig.
Mit einer Politik des Kondomzwangs ausschließlich bei Prostitution wird die Grenze staatlicher Einflussnahme auf die Intimsphäre seiner Bürgerinnen und Bürger bei weitem überschritten. Von der viel beschworenen „sexuellen Selbstbestimmung“ bleibt nicht mehr viel übrig, wenn es um Prostitution geht.
Diesen Weg des gesellschaftspolitischen Rückschritts will nun auch das Saarland beschreiten. Die Begründungen und Vorwände für Kondomzwang sind austauschbar – Hauptsache, man schafft Kontrollanlässe gegenüber Frauen in der Prostitution! Mit der geplanten Konzessionierung von Prostitutionsstätten hat man dann einschlägige Anlässe, die bei Nichteinhaltung entsprechender Auflagen von den Behörden als Schließungsgründe für Prostitutionstätten instrumentalisiert werden.
Die Politik des Kondomzwangs ist Ausdruck einer Politik der Diskriminierung, der Ausgrenzung und der ideologisch motivierten Schikane gegenüber dem Prostitutionsgewerbe und gegenüber den Frauen in der Prostitution. Frau Kramp-Karenbauer und Frau Britz profilieren sich damit als willige Nachlassverwalterinnen des Herrn Gauweiler.
Stärkung der Rechtsposition von Prostituierten?
Angeblich soll der Kondomzwang die Rechtsposition der Frauen gegenüber Prostitutionskunden stärken. Welch ein plumpes Argument!
Die Rechte der Frauen werden nicht von Prostitutionskunden, sondern massiv von Regierung und Politik in Frage gestellt.
Wer den Gesundheitsschutz von Frauen in der Prostitution stärken will, muss etwas gegen die eklatant mangelhafte Ausstattung vieler Gesundheitsämter unternehmen, die nach § 19 Infektionsschutzgesetz zur aufsuchenden Präventionsarbeit im Prostitutionsbereich ermächtigt sind, diesem gesetzlichen Auftrag aufgrund rigider Sparvorgaben jedoch kaum bzw. unzureichend nachkommen. Dazu hört man von Kramp-Karrenbauer-Britz nichts.
Wer den Gesundheitsschutz von Frauen in der Prostitution stärken will, müsste dafür sorgen, dass Gesundheitsämter den Frauen in der Prostitution zertifizierte Fortbildungen anbieten. Dazu hört man von Kramp-Karrenbauer-Britz nichts.
Wer den Gesundheitsschutz von Frauen in der Prostitution stärken will, müsste dafür sorgen, dass Streetworkerinnen der Gesundheitsämter – zumindest in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern - kostenlos Kondome in sämtlichen Prostitutionsstätten verteilen. Dazu hört man von Kramp-Karrenbauer-Britz nichts.
Wer den Gesundheitsschutz von Frauen in der Prostitution stärken will, müsste dafür sorgen, dass der Gebrauch von Kondomen zum selbstverständlichen und öffentlich kommunizierten Profil eines jeden Prostitutionsetablissements gehört, das etwas auf sich hält. Statt mit Bordellbetreibern in entsprechende Verhandlungen zu treten, sorgt sich Frau Britz im Kampf gegen ein Großbordell in Saarbrücken vor allem um ihr persönliches Profil.
Wer den Gesundheitsschutz von Frauen in der Prostitution stärken will, muss für eine Professionalisierung von Prostitutionstätigkeit eintreten und dazu den Aufbau eines Berufsverbands für Prostituierte finanziell fördern. Die Rechtsposition von Frauen in der Prostitution stärkt man durch Professionalisierung, nicht durch Diskriminierung der Frauen. Zu all dem hört man von Kramp-Karrenbauer-Britz nichts.
Unterstützung der Prostituierten im Kampf gegen Dumpingpreise?
Angeblich richtet sich der Kondomzwang in der Prostitution gegen gesundheitlich ruinöse Dumpingpreise. Der Kondomzwag könnte dazu beitragen, so Petra Messinger, Frauenbeauftragte der Stadt Saarbrücken, „den Preiswettberwerb unter Prostituierten einzudämmen, weil Zusatzeinnahmen für ungeschützen Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich wären.“ (www.sol.de, 07.02.2014)
Welch ein plumpes Argument!
Da reduziert die Stadt Saarbrücken mittels Verschärfung der Sperrgebietsverordnung in Saarbrücken gerade die Möglichkeit des Anbietens sexueller Dienstleistungen von 547 km auf 2,8 km Straße, was bei gleich bleibender Zahl der Sexarbeiterinnen zweifellos einen Dumping-Effekt hervorbringen wird, und dann ist man so dreist zu behaupten, man beabsichtige das genaue Gegenteil!
Man sieht: Kein Argument ist Prostitutionsgegner/innen zu dumm, um sich als Schutzengel für Frauen in der Prostitution zu inszenieren. Die haben sie nicht darum gebeten.
Die Einführung von Kondomzwang bei Prostitution ist eine billige, einfallslose und populistische Angelegenheit im Kontext einer Politik der Eindämmung von Prostitution und Entrechtung von Frauen in der Prostitution.
Doña Carmen e.V. fordert die komplette Rücknahme des vom saarländischen Kabinett beschlossenen Maßnahmepakets. Denn es richtet sich gegen das legitime Recht von Sexarbeiterinnen auf ungehinderte Ausübung des Berufs der Prostitution und ist daher inakzeptabel.
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Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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RE: LokalNachrichten: SAARBRÜCKEN & SAARLAND
Verdachtsunabhängige Kontrollen stellen Prostituierte unter Generalverdacht
Von Jusos Saar
Den Vorstoß der Landesregierung und der Landeshauptstadt Saarbrücken zur Eindämmung der Prostitution bewerten die Jusos Saar sehr kritisch. „Eine Änderung des Polizeigesetzes zur Durchführung von verdachtsunabhängigen Kontrollen von Prostituierten und Freiern ist der falsche Weg, um die Sicherheit und den Schutz der Prostituierten auf dem Straßenstrich zu erhöhen“, so der Juso-Landesvorsitzende Philipp Weis. Bereits heute kann die Polizei Kontrollen durchführen. Es ist nicht notwendig einen Generalverdacht für Prostituierte zu konstruieren.
Die Jusos Saar befürchten zudem, dass genau das Gegenteil von dem, was erreicht werden sollte, eintrete, nämlich dass die Straßenprostitution verdrängt und die Kriminalität steigen würde. Menschen, die Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution sind, müssten nach Ansicht der Jusos Saar geschützt statt abgeschoben werden. Ein Bleiberecht mit entsprechenden Unterstützungsmaßnahmen wäre angebracht.
Der Forderung zur Einführung einer Prostitutions-Mindestaltersgrenze von 21 Jahren erteilen die Jusos Saar eine Absage. „Ein Mindestalter von 21 Jahren für Prostituierte zu fordern ist nicht zielführend“, so Juso-Chef Weis. Der Beruf der SexualarbeiterInnen müsse laut Weis wie jeder andere Beruf behandelt werden. Begrüßenswert wären spezielle Beratungsangebote für Prostituierte im Alter zwischen 18 und 21 Jahren.
Die Jusos Saar begrüßen in diesem Zusammenhang einen kontrollierten Bereich der Prostitution mit Beratungsangeboten nach dem "Utrechter Modell", welches vorsieht, die Prostituierten vor Übergriffen und Kriminalität seitens der Freier zu schützen.
www.scharf-links.de/54.0.html?&tx_ttnew ... 61816b3525
Von Jusos Saar
Den Vorstoß der Landesregierung und der Landeshauptstadt Saarbrücken zur Eindämmung der Prostitution bewerten die Jusos Saar sehr kritisch. „Eine Änderung des Polizeigesetzes zur Durchführung von verdachtsunabhängigen Kontrollen von Prostituierten und Freiern ist der falsche Weg, um die Sicherheit und den Schutz der Prostituierten auf dem Straßenstrich zu erhöhen“, so der Juso-Landesvorsitzende Philipp Weis. Bereits heute kann die Polizei Kontrollen durchführen. Es ist nicht notwendig einen Generalverdacht für Prostituierte zu konstruieren.
Die Jusos Saar befürchten zudem, dass genau das Gegenteil von dem, was erreicht werden sollte, eintrete, nämlich dass die Straßenprostitution verdrängt und die Kriminalität steigen würde. Menschen, die Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution sind, müssten nach Ansicht der Jusos Saar geschützt statt abgeschoben werden. Ein Bleiberecht mit entsprechenden Unterstützungsmaßnahmen wäre angebracht.
Der Forderung zur Einführung einer Prostitutions-Mindestaltersgrenze von 21 Jahren erteilen die Jusos Saar eine Absage. „Ein Mindestalter von 21 Jahren für Prostituierte zu fordern ist nicht zielführend“, so Juso-Chef Weis. Der Beruf der SexualarbeiterInnen müsse laut Weis wie jeder andere Beruf behandelt werden. Begrüßenswert wären spezielle Beratungsangebote für Prostituierte im Alter zwischen 18 und 21 Jahren.
Die Jusos Saar begrüßen in diesem Zusammenhang einen kontrollierten Bereich der Prostitution mit Beratungsangeboten nach dem "Utrechter Modell", welches vorsieht, die Prostituierten vor Übergriffen und Kriminalität seitens der Freier zu schützen.
www.scharf-links.de/54.0.html?&tx_ttnew ... 61816b3525
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Saarbrücken
Piraten kritisieren Pläne zur Eindämmung der Prostitution
red
Die Piratenpartei Saarbrücken kritisiert in einer Pressemitteilung die Pläne der Landesregierung und der Stadtverwaltung zur Prostitution. Im Schnelldurchgang werde der gesetzliche Rahmen reorganisiert, um die angeblich unerträgliche Situation im Prostitutionsgewerbe zu beseitigen. (Veröffentlicht am 28.02.2014)
Saarbrücken. Die Verkleinerung des Sperrbezirkes und verschärfte Kontrollen seien keine wirkliche Lösung. „Das führt eher dazu, dass Prostituierte sich in Wohnungen zurückziehen und dort ihre Dienste anbieten. Für die Sozialarbeiter im Umfeld wird es dann umso schwieriger, sie zu erreichen“, sagt der Vorsitzende Jose Rodriguez Maicas.
Die Piraten fordern stattdessen eine strikte Entkriminalisierung. Zudem setze sich die Piratenpartei für eine Stärkung der Zeugenschutzrechte ein, heißt es in der Mitteilung. Betroffene, die aussagen und der Zwangsprostitution entkommen wollen, benötigten staatliche Unterstützung. Wenn einem Menschen die Abschiebung droht, wende er sich nicht an die Behörden. Hilfe biete nur ein echtes Zeugenschutzprogramm.
http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-b ... 06,5159568
Piraten kritisieren Pläne zur Eindämmung der Prostitution
red
Die Piratenpartei Saarbrücken kritisiert in einer Pressemitteilung die Pläne der Landesregierung und der Stadtverwaltung zur Prostitution. Im Schnelldurchgang werde der gesetzliche Rahmen reorganisiert, um die angeblich unerträgliche Situation im Prostitutionsgewerbe zu beseitigen. (Veröffentlicht am 28.02.2014)
Saarbrücken. Die Verkleinerung des Sperrbezirkes und verschärfte Kontrollen seien keine wirkliche Lösung. „Das führt eher dazu, dass Prostituierte sich in Wohnungen zurückziehen und dort ihre Dienste anbieten. Für die Sozialarbeiter im Umfeld wird es dann umso schwieriger, sie zu erreichen“, sagt der Vorsitzende Jose Rodriguez Maicas.
Die Piraten fordern stattdessen eine strikte Entkriminalisierung. Zudem setze sich die Piratenpartei für eine Stärkung der Zeugenschutzrechte ein, heißt es in der Mitteilung. Betroffene, die aussagen und der Zwangsprostitution entkommen wollen, benötigten staatliche Unterstützung. Wenn einem Menschen die Abschiebung droht, wende er sich nicht an die Behörden. Hilfe biete nur ein echtes Zeugenschutzprogramm.
http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-b ... 06,5159568
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Saar-Regierung: Streit über Kondompflicht
(2014-02-28 02:01:59)
Saarbrücken. Bei der Debatte um die Prostitution zeigen sich erstmals Unstimmigkeiten innerhalb der großen Koalition an der Saar. Die Aids-Hilfe kritisiert das Maßnahmenpaket der Landesregierung indes als „völlig kontraproduktiv“.
Saar-Regierung: Streit über Kondompflicht
(2014-02-28 02:01:59)
Noch ist im Deutschmühlental Prostitution tagsüber erlaubt, künftig soll sie nur noch nachts möglich sein. Foto: BECKER&BREDEL
Nora Ernst
Am Dienstag hatte das Kabinett ein Maßnahmenpaket zur Eindämmung der Prostitution vorgestellt, doch offenbar waren sich CDU und SPD nicht in jedem Punkt einig. So hätte die CDU gerne ein Mindestalter von 21 Jahren für Sexarbeiterinnen gehabt. Die SPD hatte jedoch rechtliche Bedenken; einigen konnten sich die Koalitionspartner nur darauf, einen Prüfauftrag an die Bundesregierung zu richten. CDU-Generalsekretär Roland Theis nannte das öffentlich „bedauerlich“. Margriet Zieder-Ripplinger, stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen und SPD-Fraktionsmitglied, wollte das nicht unbeantwortet lassen: Die rot-grüne Bundesregierung habe die Prostituierten 2001 mit einem Gesetz aus der Illegalität geholt: „In der Regierungszeit von Schwarz- Gelb ist in dieser Frage nichts weiter passiert, das sollten auch die CDU und ihr Generalsekretär mal zur Kenntnis nehmen.“
Theis erwiderte, er wolle die Diskussion von damals nicht wiederholen, aber: „Man sieht, dass die Auswirkungen dieser Liberalisierung für die Frauen desaströs waren.“ Deshalb sei es wichtig, parteiübergreifend und „ohne jede Ideologie“ Verbesserungen zu bewirken. Im übrigen hätten sich Teile der SPD, etwa Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, ebenfalls für ein Mindestalter ausgesprochen. Nicht nur an der Frage des Alters schieden sich die Geister. Theis zufolge hatte die SPD auch bei den verstärkten Polizeikontrollen verfassungsrechtliche Bedenken, lenkte aber schlussendlich ein. Zieder- Ripplinger sieht auch die Kondompflicht, die zentraler Bestandteil des Maßnahmenpakets ist, kritisch. Sie sei nicht zielführend, da sie Prostituierte kriminalisieren könnte. Petra Berg, parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion sagt dennoch: „Die Fraktion trägt das Paket geschlossen mit.“
Dazu zähle auch die Kondompflicht. Dass darüber hitzig debattiert werde, sei dem Thema geschuldet. Alexander Kuhn von der Aids-Hilfe Saar bewertet das Maßnahmenpaket indes als „völlig kontraproduktiv“. Kritisch sieht er insbesondere die Ausweitung des Sperrbezirks in Saarbrücken. Die Prostituierten würden in Randbezirke abgedrängt und gezwungen, nachts zu arbeiten. „Viele Frauen haben Angst. Deshalb suchen sie sich ja gerade beleuchtete Straßen mit Tankstellen, die ihnen ein Gefühl von Sicherheit geben“, sagt er. Die Kondompflicht sei eine reine „Scheinlösung“, da die Einhaltung ohnehin nicht kontrolliert werden könne.
„Von Prostituierten und Freiern wird das eher belächelt.“ Das Land wende sich immer mehr repressiven Maßnahmen zu. „Unsere Präventionsarbeit wird damit konterkariert“, ärgert sich Kuhn. Denn die Frauen würden so kriminalisiert und abgedrängt. Er hält es für sinnvoller, Einrichtungen, die Präventionsarbeit leisten und Prostituierten helfen, zu stärken und Verrichtungszonen einzurichten. Auch die Freier müssten verstärkt aufgeklärt werden, über Zwangsprostitution und die Risiken ungeschützter Sexualpraktiken – hier sollten auch Bordellbetreiber miteingebunden werden, so Kuhn.
http://www.sol.de/titelseite/topnews/Sa ... 05,4279341
(2014-02-28 02:01:59)
Saarbrücken. Bei der Debatte um die Prostitution zeigen sich erstmals Unstimmigkeiten innerhalb der großen Koalition an der Saar. Die Aids-Hilfe kritisiert das Maßnahmenpaket der Landesregierung indes als „völlig kontraproduktiv“.
Saar-Regierung: Streit über Kondompflicht
(2014-02-28 02:01:59)
Noch ist im Deutschmühlental Prostitution tagsüber erlaubt, künftig soll sie nur noch nachts möglich sein. Foto: BECKER&BREDEL
Nora Ernst
Am Dienstag hatte das Kabinett ein Maßnahmenpaket zur Eindämmung der Prostitution vorgestellt, doch offenbar waren sich CDU und SPD nicht in jedem Punkt einig. So hätte die CDU gerne ein Mindestalter von 21 Jahren für Sexarbeiterinnen gehabt. Die SPD hatte jedoch rechtliche Bedenken; einigen konnten sich die Koalitionspartner nur darauf, einen Prüfauftrag an die Bundesregierung zu richten. CDU-Generalsekretär Roland Theis nannte das öffentlich „bedauerlich“. Margriet Zieder-Ripplinger, stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen und SPD-Fraktionsmitglied, wollte das nicht unbeantwortet lassen: Die rot-grüne Bundesregierung habe die Prostituierten 2001 mit einem Gesetz aus der Illegalität geholt: „In der Regierungszeit von Schwarz- Gelb ist in dieser Frage nichts weiter passiert, das sollten auch die CDU und ihr Generalsekretär mal zur Kenntnis nehmen.“
Theis erwiderte, er wolle die Diskussion von damals nicht wiederholen, aber: „Man sieht, dass die Auswirkungen dieser Liberalisierung für die Frauen desaströs waren.“ Deshalb sei es wichtig, parteiübergreifend und „ohne jede Ideologie“ Verbesserungen zu bewirken. Im übrigen hätten sich Teile der SPD, etwa Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, ebenfalls für ein Mindestalter ausgesprochen. Nicht nur an der Frage des Alters schieden sich die Geister. Theis zufolge hatte die SPD auch bei den verstärkten Polizeikontrollen verfassungsrechtliche Bedenken, lenkte aber schlussendlich ein. Zieder- Ripplinger sieht auch die Kondompflicht, die zentraler Bestandteil des Maßnahmenpakets ist, kritisch. Sie sei nicht zielführend, da sie Prostituierte kriminalisieren könnte. Petra Berg, parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion sagt dennoch: „Die Fraktion trägt das Paket geschlossen mit.“
Dazu zähle auch die Kondompflicht. Dass darüber hitzig debattiert werde, sei dem Thema geschuldet. Alexander Kuhn von der Aids-Hilfe Saar bewertet das Maßnahmenpaket indes als „völlig kontraproduktiv“. Kritisch sieht er insbesondere die Ausweitung des Sperrbezirks in Saarbrücken. Die Prostituierten würden in Randbezirke abgedrängt und gezwungen, nachts zu arbeiten. „Viele Frauen haben Angst. Deshalb suchen sie sich ja gerade beleuchtete Straßen mit Tankstellen, die ihnen ein Gefühl von Sicherheit geben“, sagt er. Die Kondompflicht sei eine reine „Scheinlösung“, da die Einhaltung ohnehin nicht kontrolliert werden könne.
„Von Prostituierten und Freiern wird das eher belächelt.“ Das Land wende sich immer mehr repressiven Maßnahmen zu. „Unsere Präventionsarbeit wird damit konterkariert“, ärgert sich Kuhn. Denn die Frauen würden so kriminalisiert und abgedrängt. Er hält es für sinnvoller, Einrichtungen, die Präventionsarbeit leisten und Prostituierten helfen, zu stärken und Verrichtungszonen einzurichten. Auch die Freier müssten verstärkt aufgeklärt werden, über Zwangsprostitution und die Risiken ungeschützter Sexualpraktiken – hier sollten auch Bordellbetreiber miteingebunden werden, so Kuhn.
http://www.sol.de/titelseite/topnews/Sa ... 05,4279341
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Raab nimmt die Kondompflicht auf die Schüppe.
Kondom-Pflicht im Saarland lässt viele Fragen offen
http://www.t-online.de/tv/myspass/id_68 ... rland.html
Kondom-Pflicht im Saarland lässt viele Fragen offen
http://www.t-online.de/tv/myspass/id_68 ... rland.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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