Lokalnachrichten: Berlin

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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

Es wäre Interessant die Meinung des Kolumnisten zu hören, wie den die aus purer Not anschaffenden Frauen ihre Kinder in der Heimat ernähren sollen...!?

Nicht immer nur meckern und denunzieren...!

Kasharius grüßt

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bienemaya
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Beitrag von bienemaya »

Prostituierte als Sicherheitsrisiko

Unfallgefahr: Frauen präsentieren sich in Schöneberg auf der Fahrbahn
Von Lorenz Vossen

Kurz vor 22 Uhr werden die Fahrgäste im Bus 106 plötzlich durchgerüttelt. Auf der Bülowstraße in Schöneberg tritt die Fahrerin kräftig auf die Bremse. "Sie hat über Lautsprecher gefragt, ob alles okay ist", berichtet eine Augenzeugin. Niemand ist verletzt, die Fahrt geht weiter. Doch die Erkenntnis bleibt: Es hätte fast einen Unfall gegeben, weil eine Prostituierte zu weit auf der Straße stand.

Den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist der Vorfall nicht bekannt. Gibt es keine Verletzten, besteht auch keine Meldepflicht für die Busfahrer. Tatsächlich berichten mehrere Anwohner in der Gegend um Bülow- und Kurfürstenstraße von gefährlichen Situationen, ausgelöst von Prostituierten auf dem Straßenstrich. "An der Kurfürstenstraße stehen die Damen prinzipiell mitten auf der Fahrbahn", klagt Anwohner Andreas. Er lebt seit 25 Jahren im Kiez, das Geschäft mit der käuflichen Liebe gehört seit jeher dazu. "Aber so viele Prostituierte wie jetzt gab es noch nie."

Freier bremsen plötzlich ab

Der 55-Jährige ist selbst oft mit dem Auto unterwegs. Viele Situationen seien schwer abzuschätzen, etwa wenn Freier im Auto vor ihm plötzlich abbremsen. "Bei roter Ampel rücken die Frauen auf die Straße vor, um auf sich aufmerksam zu machen. Und bei Grün gehen sie oft nicht schnell genug an den Rand zurück", erzählt eine andere Anwohnerin, die in der Nähe des Magdeburger Platzes wohnt. Auch die Taxifahrer sind genervt. Von einem "Ärgernis" spricht Detlev Freutel, Vorsitzender des Taxiverbandes Berlin Brandenburg. Denn die Fahrer nutzen etwa auf der Bülowstraße die Busspur. "Die Spur bringt uns nichts, wenn dort Menschen stehen", sagt Freutel. Einem Polizisten der zuständigen Direktion in Schöneberg macht vor allem der sogenannte "Freiersuchverkehr" Sorgen. Viele umkreisen die Blocks mehrmals, was auch zur Lärmbelastung beiträgt. "Und dann ziehen sie oft ohne Rücksicht nach rechts, um sich die Damen mal etwas genauer anzuschauen", sagt der Beamte. An der Lützowstraße sei deshalb ein Radfahrer im vergangenen Jahr schwer verletzt worden. Die Prostituierten standen dort auf dem Fahrradstreifen.

Die Prostitution im nördlichen Schöneberg beziehungsweise im südlichen Teil Tiergartens hat die Bewohner schon oft mobilisiert. Für gewöhnlich ging es um die Angst vor Kriminalität und Drogen, den Wunsch nach einem kinderfreundlicheren Kiez. Und die Frage, wie sich ein Miteinander gestalten lässt. Dass die Frauen nun auch noch eine Gefahr für den Straßenverkehr darstellen sollen, ist noch nicht an die breite Öffentlichkeit vorgedrungen. Und natürlich steht die Kritik der Anwohner unter Verdacht. Wer generell keine Prostitution vor der Haustür will, findet viele Gründe, um sie anzuprangern. Doch im Präventionsrat des Quartiersmanagements "Schöneberger Norden" stand das Problem bereits auf der Agenda. "Es ist ein enges Wohngebiet, von vielen Verkehrsadern durchzogen", sagt Bezirkskoordinatorin Corinna Lippert. Aber: "Bei dem Thema können wir nicht wirklich etwas tun." Der Bezirk arbeite eng mit sozialen Einrichtungen vor Ort zusammen, aber die Prostituierten anweisen, sich nur auf dem Bürgersteig aufzuhalten? "Das ist nicht unsere Aufgabe", so Lippert.

Mehr als reden nicht möglich

Doch Ordnungsamt und Polizei sind einigermaßen machtlos. Der Polizist, der vor Ort im Einsatz ist, erklärt: Das Stehen auf der Fahrbahn sei nur eine "geringfügige Verkehrswidrigkeit". Die Beamten könnten eine Belehrung aussprechen, müssten es aber nicht. "Die meisten haben für so etwas gar keine Zeit", sagt er. Auch Mitarbeiter des Ordnungsamts könnten mit den Damen reden, viel mehr sei leider nicht möglich, sagt auch der Bezirksstadtrat von Tempelhof-Schöneberg, Oliver Schworck (SPD). Dass dem Bezirk Personal fehlt, ist kein Geheimnis. Allerdings, so Schworck, sei die Problematik auch noch nicht wirklich auffällig geworden. Es wird sich also wohl nicht viel ändern.

An einem kalten Abend steht eine junge Frau in der Kurfürstenstraße am Straßenrand. Sie nennt sich Anja. Sie habe gar keine andere Wahl, als auf der Straße zu stehen, sagt sie. "Auf dem Bürgersteig hinter den parkenden Autos sieht mich ja keiner." Dann geht Anja einen Schritt nach vorn. Eine neue Welle Autos kündigt sich an.

http://www.morgenpost.de/printarchiv/be ... isiko.html

Klaus Fricke
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RE: Lokalnachrichten: Berlin

Beitrag von Klaus Fricke »

AHA

Erstmals in der Nachkriegszeit musste eine Fahrerin der Berliner Verkehrsbetriebe, verkehrsbedingt eine Notbremsung vollziehen. Scheint jedenfalls so, wenn das für die MOPO so öfffentlichkeitsrelevant ist. Und wer, wer nur, oh Gott, trägt die Verantwortung? Sexarbeiterinnen! Wer kann es schon anderes sein? Kriminogen eben.

Demnächst wird es noch zum Alltag der Skandalberichterstattung gehören, wenn Sexarbeiterinnen mit Arbeitsort Straße sich den Lippenstift nachziehen. Jungendgefährdent!

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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

also wen ich in dem Bus gewesen wäre, ich hätte wem verklagt, und zwar..............

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nina777
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Beitrag von nina777 »

16.12.2014

Überall gibt es Bordelle

CDU-Politiker hält Sperrzonen jedoch für unrealistisch

Berlin. In Berlin gibt es knapp 370 Bordelle; zusätzlich bieten Prostituierte ihre Dienste auf Straßenstrichen an. Das Rotlicht-Milieu breitet sich über alle Bezirke aus. Die meisten Bordelle gibt es in Tempelhof-Schöneberg, die wenigsten in Marzahn-Hellersdorf.


Beide Bezirke sorgten jetzt für Schlagzeilen. Tempelhof-Schöneberg, weil es immer wieder Beschwerden von Anwohnern über den Straßenstrich in der Kurfürstenstraße gibt, und Marzahn-Hellersdorf, weil Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff (CDU) das Ziel ausgerufen hat, den ersten komplett bordellfreien Bezirk schaffen zu wollen.

Berlin ist im Vergleich mit anderen Bundesländern sehr liberal. Hier gibt es keine offiziellen Sperrbezirke für sexuelle Dienstleistungen. Grundsätzlich hat der Gesetzgeber festgelegt, dass Sperrbezirke für das gesamte Gebiet von Gemeinden bis 22 000 Einwohner gelten. In Städten und Bezirken mit mehr als 50 000 Einwohnern ist die Prostitution zugelassen, dort können aber Sperrbezirke für begrenzte Gebiete festgelegt werden. Die meisten großen Städte wie Frankfurt oder Stuttgart haben derartige Regelungen. Berlin nicht. Das sollte sich nach Ansicht von Stefan Evers, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, dann ändern, wenn Fehlentwicklungen festgestellt werden. "Sperrzeiten oder Sperrzonen sind zulässige Mittel", sagt er, weist aber darauf hin, dass er eine flächendeckende Regelung und ganze Sperrbezirke für unrealistisch hält. Trotzdem sollten Sperrzonen im Einzelfall diskutiert werden. Evers hat allerdings noch ein anderes Anliegen. Seiner Meinung nach müsste die Zahl der Wohnungsbordelle eingedämmt werden, denn das sei Wohnraum, der nicht als solcher genutzt wird. "Wenn Ferienwohnungen eine Zweckentfremdung sind, dann sind es Wohnungsbordelle auch", sagt Evers

http://www.berliner-woche.de/nachrichte ... alistisch/
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translena
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"Ware Mädchen" - Prostitution unter Zwang

Beitrag von translena »

Reportage "Ware Mädchen" - Prostitution unter Zwang

Geschätzte 8000 Frauen bieten in der Hauptstadt ihren Körper zum Kauf an. Viele von ihnen haben keinen Pass und sprechen kein Deutsch. Es sind Frauen ohne Rechte, eingesperrt und fremdbestimmt. Besonders junge Mädchen aus Osteuropa werden immer häufiger Opfer skrupelloser Menschenhändler. Eine Reportage von Nadya Luer und Jo Goll

Wir treffen Emilia, eine junge, scheue Frau. Emilia ist 20 und stammt aus einem Dorf im Westen Rumäniens. Seit zwei Jahren lebt sie in Berlin, getrennt von ihren beiden Kindern in der Heimat. Deutschland kannte sie nur aus dem Fernsehen. "Ich habe mir Deutschland als sehr gutes Land vorgestellt. Ich hatte gehofft, hier eine gewisse Zeit zu arbeiten. Dann wollte ich mit etwas Geld zu meiner Familie zurückkehren." Ein Cousin verspricht ihr einen Job als Altenpflegerin. In einem Monat könne sie über 1000 Euro verdienen, so viel, wie zu Hause in einem ganzen Jahr.
Interview

rbb-Reporterin Nadya Luer (Mitte) im Gespräch mit einer Prostituierten in Bukarest für die Reportage "Ware Mädchen" (Quelle: rbb)
rbb-Reportage über Zwangprostitution in Berlin - "Ein Bordell zu eröffnen ist heute leichter, als eine Pommesbude zu betreiben"

Ein Jahr lang haben sie für die rbb-Reportage "Ware Mädchen" Kontakte zu Opfern von Zwangsprostitution aufgebaut. In langen Gesprächen erfuhren sie von brutalen Menschenhändlern, erzwungenem Sex und Gewalt. Im Interview erzählen die Reporter Nadya Luer und Jo Goll über ihre schwierige Recherche und ungeheuerliche Schicksale.

Aus Angst machen die Frauen alles

Doch schon an der Grenze nimmt der Cousin ihr den Ausweis ab. In Berlin gibt er ihr einen Rock und ein paar Stiefel und schickt sie zum Anschaffen auf den Straßenstrich in der Schöneberger Bülowstraße. "Er und seine Freunde haben mir damit gedroht, dass sie meinen Kindern und mir wehtun, wenn ich nicht mache, was sie sagen. Ich wollte eigentlich sofort fliehen, aber ich hatte wahnsinnige Angst. Ich musste am Tag etwa vier bis sechs Männer bedienen. Manche mit, manche ohne Kondom. Manche waren gewalttätig und brutal, andere ziemlich nett. Entweder musste ich mit den Freiern nach Hause gehen oder in ein Hotel. Oder einfach im Auto", so Emilia.

Gerhard Schönborn vom Café Neustart an der Kurfürstenstraße kennt viele Geschichten, wie die von Emilia. Er betreut Prostituierte – ein wärmender Kaffee, ein Gespräch. Die Frauen essen belegte Brote, spielen Mensch-Ärger-Dich nicht. Früher, sagt Gerhard Schönborn, kamen fast nur drogenabhängige deutsche Frauen in sein Café.

"Jetzt sind, also bestimmt 70-80 Prozent der Frauen aus Osteuropa. Und damit im Zug der Veränderung der Zusammensetzung der Frauen hat sich auch die Situation hier auf der Straße verändert. Eben, dass viel mehr Frauen ausgebeutet werden, dass Zuhälter hier an der Straße stehen, also, dass regelrecht auch der klassische Menschenhandel hier offen auf der Straße stattfindet. Die Tendenz ist: Ohne Kondome und alles machen, keine Tabus, also, was Frauen früher nicht gemacht haben, das müssen sie machen. Weil der Druck da ist oder auch weil die Zuhälter den Druck ausüben."
Emilia kein Einzelfall

Emilia schafft es zu fliehen. Ein Freier hilft ihr zur Polizei zu gelangen. Seit wir sie im vergangenen Sommer kennenlernten, wird sie von Invia betreut. Einer Initiative der Katholischen Kirche in Berlin-Mitte. Sozialarbeiterin Margarete Muresan weiß, was die Mädchen erlebt haben.

"Sie sind emotional auch sicherlich durch das, was sie machen mussten, gebrochen worden. Es braucht halt sehr viel Zeit. Man kann es nicht vergessen. Man kann einfach nur vielleicht lernen, wie man, wie man damit lebt, was man erlebt hat."

Anna hat eine ähnliche Geschichte wie Emilia. Sie wird von ihrer besten Freundin nach Deutschland gelockt, die ihr einen Job als Haushaltshilfe in einer reichen deutschen Familie versprach. Doch für die damals 17jährige beginnt ein Alptraum.

"Mit dem ersten Freier war es am Schlimmsten, denn ich war noch Jungfrau. Ich kann es nicht beschreiben, es war furchtbar. Manche haben sich benommen als sei ich Schmutz. Sie waren auch gewalttätig zu mir. Ich denke, das sind Schweine, Monster – keine Menschen. Es gab Tage, da musste ich mit 15 Männern schlafen, von dem Geld habe ich nichts bekommen. Manchmal schäme ich mich. Ich kann meiner Mutter nicht mehr in die Augen sehen. Nach Rumänien will ich jetzt erst einmal nicht zurück."
Die Reportage

Jo Goll (Mitte) im Gespräch mit Prostituierten auf dem Straßenstrich in Bukarest © rbb
Di 16.12.2014 | 22:45 | Die rbb Reporter
Ware Mädchen

Zwangsprostitution - ein Geschäft, das Zuhältern und skrupellosen Geschäftemachern Millionen sichert. Die rbb Reporter haben über ein Jahr lang mit rumänischen Frauen gesprochen, die schildern, wie sie von brutalen Menschenhändlern in der Heimat in die Falle gelockt wurden.

Emilia und Anna stammen aus der Gegend von Temeschwar, mit 320.000 Einwohnern Rumäniens drittgrößte Stadt. Wir fahren dort hin, denn aus der Stadt mit den historischen aber stark sanierungsbedürftigen Altbauquartieren werden Jahr für Jahr Hunderte junge Mädchen und Frauen ins westliche Europa verschleppt, verkauft. Über die Westroute gelangen sie nach Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz.

Die Täter sind skrupellose Zuhälter und Menschenhändler. Uns gelingt es, mit einem dieser Männer zu sprechen. Radu Vasiliew wurde wegen Zuhälterei verurteilt und sitzt im Gefängnis. In seiner Zelle räumt er seine Taten unumwunden ein.

"Klar, ich hab die Frauen geschlagen, natürlich habe ich sie geschlagen, wenn sie Fehler gemacht haben und die Regeln nicht befolgt haben: Wenn ich sie zu einem Mann geschickt habe und sie nicht wollte. Solche Sachen eben. Ich hatte ein 14-jähriges Mädchen, mit der haben sie mich im Haus erwischt. Sie haben mich verhaftet und auch meine Freundin, die Mutter meines Kindes. Was soll ich sagen? Dafür habe ich sieben Jahre bekommen."
Mit den Familienverhältnissen beginnen die Probleme

Wir besuchen Mariana Petersel. Eine resolute Frau in den Sechzigern. Sie ist die Leiterin des Projekts Junge Generation. Ein Frauenhaus am Stadtrand von Temeschwar. Sie erzählt uns, dass sie immer häufiger minderjährige Mädchen aufnehmen muss.

"Es gibt viele von ihnen, die über Monate nur hier bei mir im Büro sitzen wollen, um mir zuzusehen, was ich den ganzen Tag über tue. Weil sie sich nicht vorstellen können, dass ich nichts vor ihnen zu verbergen habe. Sie kommen aus einem Umfeld, in dem alles vor ihnen verborgen wurde. Ihnen wurde beigebracht, dass sie nur das Recht haben, Geld für andere zu verdienen."

Die 15-jährige Elena, die seit einigen Monaten hier lebt, kommt aus einer völlig zerrütteten Familie. Der Vater Alkoholiker, die Mutter ist arbeitslos und überfordert. Sie gibt die eigene Tochter in die Hände von Zuhältern. Schon mit 13 Jahren lebt Elena in einer Wohnung, die abends zu einem Bordell wird.

"Mutter wusste, was diese Leute tun und hat mich nicht davor gewarnt: Sie hat mir nichts gesagt. Sie hat nur gesagt: Tu was Du willst. Diese Leute haben mir Drogen in die Zigaretten gegeben und haben mich dann dazu gezwungen, mit fremden Männern für Geld zu schlafen."

In einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union verkaufen Familien die eigene Tochter. Wie ist das möglich? "Unser großes Pech ist, dass im heutigen Rumänien die Familie 25 Jahre nach der sogenannten Revolution ihren Wert verloren hat", sagt Mariana Petersel, Leiterin Stiftung Junge Generation. "Die Mädchen kommen aus so einem Umfeld, sie kommen aus der Armut. Die Fabriken mussten zumachen und damit verloren die Eltern ihre Jobs, die Möglichkeit Geld zu verdienen. Die Mehrheit der Mädchen kommt aus sozial schwachen Familien, sie haben keine Schulabschlüsse oder auch gar keine Schulen besucht."
Bittere Armut, zu wenig Bildung. Das ist der Nährboden für das schmutzige Geschäft der Menschenhändler. Immer mehr Opfer werden so nach Deutschland verschleppt.
http://www.rbb-online.de/politik/beitra ... erlin.html
Rbb-Reportage über Zwangprostitution in Berlin - "Ein Bordell zu eröffnen ist heute leichter, als eine Pommesbude zu betreiben"

Ein Jahr lang haben sie für die rbb-Reportage "Ware Mädchen" Kontakte zu Opfern von Zwangsprostitution aufgebaut. In langen Gesprächen erfuhren sie von brutalen Menschenhändlern, erzwungenem Sex und Gewalt. Im Interview erzählen die Reporter Nadya Luer und Jo Goll über ihre schwierige Recherche und ungeheuerliche Schicksale.
Frau Luer, Herr Goll, Sie haben ein Jahr lang zur Zwangsprostitution recherchiert. Wie ist es, wenn einen ein solches Thema so lang begleitet?

Luer: Als uns dieses Thema angetragen wurde, hatte ich erst große Berührungsängste. Aber je mehr ich darüber erfahren habe, je mehr ich mit den Mädchen in Kontakt gekommen bin, desto besser konnte ich damit umgehen. Es ist wichtig zu wissen, was bei uns um die Ecke passiert: Dass auch in Schöneberg oder Spandau die Mädchen auf der Straße stehen. Der Drang, dagegen etwas zu tun, besiegte bei mir die Furcht.
Die Reportage

rbbFernsehen_2014:12:16_-Die_rbb_Reporter_-_Ware_Mädchen
Die rbb Reporter - Ware Mädchen - Prostitution unter Zwang

Dienstag 16.12.14 | 22:45 Uhr | rbb Fernsehen

Wie beginnt man eine solche Recherche?

Goll: Bei so einem Thema braucht man sehr viel Geduld. Hier kann man nicht einfach bei einer Initiative anrufen und sagen: Wir kommen morgen vorbei, bringt uns mal zwei Zwangsprostituierte. Man braucht einen langen Atem, muss Vertrauen aufbauen, damit die Leute nicht denken, wir kommen, um die schnelle Sensationsgeschichte zu machen. Gerade bei diesen sehr jungen Frauen. Deshalb hat es auch über zwölf Monate gedauert, bis wir alle Kontakte hatten und die Gespräche führen konnten. Es war auch wichtig, dass wir Mann und Frau sind, dass also Nadya den Draht zu den Frauen aufbauen konnte.
Was haben Sie über Zwangsprostitution in Berlin herausgefunden?

Luer: Die Ausmaße sind schon beträchtlich. Es gibt immer mehr Frauen, die seit der EU-Erweiterung aus Rumänien und Bulgarien herkommen und ausgebeutet werden. Das hat sich in den letzten zehn Jahren sehr verstärkt.

Goll: Vieles hängt auch mit dem Prostitutionsgesetz von 2002 zusammen. Damals hatte man die Vorstellung, Prostitution zu einem ganz normalen Beruf machen zu können. Das Idealbild der selbstständig arbeitenden, sozialversicherten Prostituierten vernebelte der Politik den Sinn für die Realität. Jetzt ist die Situation die, dass Prostitution ein Gewerbe ohne jede Regeln ist. In Deutschland ein Bordell zu eröffnen, ist heute leichter als eine Pommesbude zu betreiben. Doch gleichzeitig ist Prostitution ist zu einem Gewerbe geworden, in dem es keine Regeln mehr gibt. Der Berliner Zoll schätzt, dass allein in Berlin jedes Jahr 70 Millionen Euro mit der sexuellen Ausbeutung von Frauen umgesetzt wird. Weltweit ist es inzwischen ein Milliardengeschäft: Das nimmt Ausmaße wie beim Waffen- und Drogenhandel an.
Sie haben während Ihrer Recherche auch mit den jungen Prostituierten gesprochen. War das gefährlich?

Luer: Nein. Die Interviews fanden innerhalb der Hilfsorganisationen statt. Doch bis zum Interview war es ein langer Weg: Manchmal hatten wir mit den jungen Opfern Termine verabredet, die sie einen Tag oder eine Stunde vorher wieder abgesagt haben. Weil es ihnen schlecht ging oder weil sie Angst hatten. Nach einem dreiviertel Jahr konnten wir schließlich mit einem Opfer in Berlin und einem in Plauen sprechen. Die Frauen waren meistens noch sehr jung, hatten sehr schlimme Dinge erlebt und konnten nicht so gut Deutsch. Aus denen herauszulocken, was sie erfahren haben, was sie dabei gefühlt haben, wie sie in diese Situation geraten sind, war sehr schwer.
Welche Geschichte hat Sie am meisten bewegt? Was ist Ihnen aus der Recherche besonders in Erinnerung geblieben?

Luer: Am meisten bewegt hat mich, dass alle Mädchen sehr jung und sehr naiv sind und mit diesen positiven Erwartungen hierher kommen. Die wollen ihren Familien helfen und stehen plötzlich vor einer Situation, in der sie sich prostituieren müssen. Eine dieser jungen Frauen war sogar noch Jungfrau und musste sich dann ein Jahr lang prostituieren. Sie hat ja danach überhaupt kein Vertrauen mehr. Das finde ich sehr berührend.

Goll: Mich hat ein Fall in Rumänien sehr getroffen. Dort haben die Familien selbst aus der Not heraus ihre Töchter verkauft - mitten in der EU. Wir haben eine junge Frau von 13 Jahren getroffen, die von ihrem Vater an einen Zuhälter verkauft wurde und jeden Tag Männer bedienen musste. In Rumänien wird darüber kaum geredet und auch nicht in den Medien berichtet. Die Nachfrage aber nach dieser "Ware" Mädchen kommt aus Deutschland. Berliner Bordelle werben offensiv auf rumänischen Webseiten um junge Prostituierte. Eine Journalistin aus Bukarest hat für uns einen Lock-Anruf bei einem Berliner Bordell gemacht. Sie sagte: "Ich bringe noch eine jüngere Freundin mit, die ist noch nicht volljährig." Die Antwort, die sie vom deutschen Betreiber bekam war: "Das kriegen wir schon hin". Das ist nicht nur eine Straftat, sondern zeigt: In diesem Gewerbe gibt es keine Moral, keine Spielregeln. Das ist so unmenschlich, das beschäftigt einen sehr.
Wenn dieses Problem offiziell bekannt ist, warum unternimmt niemand etwas dagegen?

Luer: Dieses Gesetz von 2002 soll überarbeitet werden, daran arbeitet die Bundesregierung. Die haben Druck von der Polizei und der Justiz bekommen, weil diese Instanzen wenig Spielraum haben, gegen Zwangsprostitution vorzugehen. Nun soll das Gesetz dahingehend verschärft werden, dass beispielsweise eine Konzessionierung eingeführt werden soll. Das heißt, dass Bordelle leichter kontrolliert werden können und sollen, beispielsweise von der Polizei.
Haben Sie die Hoffnung, dass sich durch Ihren Film etwas verändert?

Luer: Ja. Ich finde, schon wenn 100 Leute durch den Film anders denken, hat der Film etwas gebracht.

Goll: Wir können nur aufklären, zeigen, wo die Missstände sind. Daran etwas ändern, das müssen andere tun, die Politiker. Am Ende sind wir nur Beobachter und können den Frauen leider nicht direkt helfen.
http://www.rbb-online.de/politik/beitra ... -luer.html
Zuletzt geändert von translena am 16.12.2014, 15:32, insgesamt 1-mal geändert.

Doris67
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Beitrag von Doris67 »

Jaja, Pommesbudenblafasellüg... Diese Hofberichterstatter des BKA sollten einfach mal versuchen, ein Bordell zu eröffnen und dann darüber berichten, das wäre mal echter Journalismus.
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fraences
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RE: Lokalnachrichten: Berlin

Beitrag von fraences »

Bordelle in Berlin CDU-Politiker: Groß-Bordelle statt Mini-Puffs!

Das Geschäft mit der käuflichen Liebe auf Berlins Lustmeilen brummt. Doch das größtenteils kriminelle Treiben geht einigen Berliner Politikern gegen den Strich. Jetzt fordert Stefan Evers (CDU): Weg mit den Schmuddel-Strichen, am besten nur noch „saubere“ Großpuffs! Und er steht mit seiner Forderung nicht allein.

„Saubere Angebote, wie das Großbordell Artemis sind okay. Das Problem sind Straßenstriche und ihre Begleitkriminalität!“, äußerte sich der entwicklungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus Stefan Evers (33) auf KURIER-Anfrage. Er wünscht sich die Verbannung der Prostitution von Berlins Sex-Meilen wie Kurfürstenstraße oder Oranienburger Straße.
Einer anderen Zeitung gegenüber äußerte er sogar die Zahl von Wohnungsbordellen einzudämmen, um dort Platz für normalen Wohnraum zu schaffen. Das Einrichten separater „Lustviertel“ könne sich Evers jedoch nicht vorstellen, da sich die Prostitution und ihre Kriminalität nur dorthin konzentrieren würde. Evers: „Am Ende läuft alles auf ein Verbot hinaus. Dem muss man bei Verstößen eben mit Sanktionen und Präventionsmaßnahmen entgegentreten.“
Ganz so optimistisch ist seine Parteikollegin Monika Thamm (CDU, Schöneberg-Tempelhof) nicht. Sie hat ernsthafte Zweifel an der Wirkung von Präventionen. „Die Mädchen auf der Straße entscheiden sich doch nicht zwischen Hure oder Blumenhändlerin. Das ist ein kriminell organisierter Wirtschaftszweig“, so Thamm.
Weniger als 40 Gewerbeanmeldungen für Prostituierte gibt es in Berlin. Ihre tatsächliche Zahl wird aber auf über 8000 geschätzt. Bis jetzt hält Evers ein Verbot städteplanerisch für schwer umsetzbar. Sein Hauptproblem: Prostituierte würden dann auf ihre Gewerbefreiheit pochen.

http://mobil.berliner-kurier.de/kiez-st ... 15834.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
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Jason
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Bordell überfallen Neukölln Polizeimeldung vom 12.01.2015

Beitrag von Jason »

Bordell überfallen
Polizeimeldung vom 12.01.2015
Neukölln
Thema: Polizei

Nr. 0096
In Neukölln wurde gestern Abend ein Bordell von fünf maskierten Männern überfallen. Nach den bisherigen Ermittlungen klingelte ein Mann gegen 19 Uhr an der Eingangstür. Eine 67-Jährige hielt ihn für einen Kunden und öffnete die Tür. Plötzlich sei dieser Mann maskiert gewesen und stürmte mit vier ebenfalls vermummten Komplizen in das Studio in der Donaustraße. Zwei Täter drängten die Frau in einen Nebenraum und forderten unter Vorhalten von Messern Geld, während die drei anderen Täter vier weitere Frauen im Alter von 24 bis 51 Jahren im hinteren Teil der Räumlichkeiten mit Schlagwerkzeugen bedrohten. Nachdem ihnen das geforderte Geld ausgehändigt worden war, verließen die fünf Räuber das Bordell in unbekannte Richtung. Die anwesenden Frauen kamen mit dem Schrecken davon, verletzt wurde keine.

Quelle: http://www.berlin.de/polizei/polizeimel ... 250041.php

Leider wieder einmal ein Anlaß um an die "Sammlung von Sicherheitsmaßnahmen" zu erinnern. http://www.sexworker.at/phpBB2/viewforum.php?f=90
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Beitrag von nina777 »

29.1.2015

Mega-Bordell am Salzufer

Dieser Puff steht unter keinem guten Stern


CHARLOTTENBURG -
Am Salzufer gibts bald mehr Verkehr. Ein Freudenhaus soll zwischen den Autohäusern der "Mercedes-Welt" entstehen. Das passt dem Grundstücksbesitzer nun gar nicht, auf dessen Areal der "gute Stern" regiert.

Noch ist der künftige "größte Puff von Berlin" ein Wohnhaus an der Englischen Straße/Ecke Salzufer. Dort leben 30 Mieter, ein Hostel ist drin - und seit 40 Jahren ist im Erdgeschoss auch ein kleiner Puff. "Das störte bisher niemanden", sagt Hausbesitzerin Kerstin Breidenbach (53).

Doch dann kam Daimler, baute 2004 sein "Smart-Center". Das 13-stöckige Autohaus kesselte das kleine Wohnhaus von Breidenbach regelrecht ein. "Die Autohaustürme verschatten mein Haus, haben es unbewohnbar gemacht", sagt die Besitzerin. Ihr Entschluss: "Wenn keiner mehr im Haus richtig wohnen kann, zumal Kunden und Mitarbeiter des Autohauses noch ständig in die Wohnungen meiner Mieter schauen können, dann baue ich es zu einem großen Bordell aus." Und so besorgte sich Kerstin Breidenbach vom Bezirk einen Bauvorantrag.

Dagegen ging der Grundstücksbesitzer der "Mercedes-Welt" vors Verwaltungsgericht, um den drohenden "niveaulosen" Verkehr in der Nachbarschaft zu stoppen. Jetzt kam es zur Verhandlung. Es wurde schnell klar, dass das Gericht nicht eingreifen würde. Der Grundstücksbesitzer zog die Klage zurück. Nun muss er damit leben, dass der Verkehr am Salzufer bald richtig brummt.

http://www.berliner-kurier.de/kiez-stad ... 98488.html
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Doris67
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Beitrag von Doris67 »

Find ich gut so, scheiß auf Mercedes' neureichen Klassendünkel!
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Beitrag von nina777 »

04.02.15

Gericht: Kein Großbordell an der Potsdamer Straße

Tempelhof-Schöneberg gewinnt S
treit gegen den Betreiber. Berufung nicht zugelassen

Im jahrelangen Streit um das Laufhaus an der Potsdamer Straße Ecke Kurfürstenstraße in Schöneberg hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) jetzt entschieden, dass dort kein Bordell betrieben werden darf. Wie Stadtentwicklungsstadträtin Sibyll Klotz (Grüne) am Dienstag sagte, habe das OVG bereits am Donnerstag vergangener Woche geurteilt. Das Bezirksamt freue sich. Denn damit seien auch Schadenersatzforderungen im möglicherweise siebenstelligen Bereich vom Tisch, die sonst eventuell auf den Bezirk zugekommen wären. Das OVG habe den alten Baunutzungsplan von 1960 zugrunde gelegt. Und danach sehe das Baurecht in einem gemischten Gebiet wie an der Potsdamer Straße keinen Betrieb von Bordellen vor. Christiane Scheerhorn, Richterin am OVG, bestätigte auf Anfrage der Berliner Morgenpost, dass eine Revision nicht zugelassen wurde. Die Kläger könnten aber Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision beim Bundesverwaltungsgericht einlegen.

Wie berichtet, wollte die Klägerin Sarah-Fleur K. das geplante Bordell zusammen mit ihrem Mann betreiben. Die Pläne beunruhigten bereits 2007 die Anwohner des Kiezes an der Potsdamer Straße. Das Quartiersmanagement fürchtete, dass dadurch die mühsam erreichte Stabilisierung im Problemkiez gefährdet würde. Die Behauptung, das Großbordell werde den Straßenstrich zu großen Teilen absorbieren, hielten die Bürger im Quartier für unhaltbar. Eine Umfrage unter den Prostituierten habe gezeigt, dass ein Großteil dort nicht arbeiten wolle. In den oberen Etagen des ehemaligen Wegert-Hauses, das als Erotik-Kaufhaus dient, wollte die Bordell-Unternehmerin 48 Zimmer einrichten und tageweise an Prostituierte vermieten, die dort bei geöffneter Tür auf ihre durch das Haus laufenden Kunden warten sollten.

Erstes Urteil bereits im Jahr 2010

Im ohnehin durch die Straßenprostitution belasteten Gebiet rund um die Kurfürstenstraße fürchteten die Anwohner durch das Laufhaus eine weitere Zunahme des Gewerbes. Das Bezirksamt hatte dem Etablissement eine Baugenehmigung versagt. Und das Verwaltungsgericht urteilte bereits im Juni 2010, dass das Großbordell unzulässig sei, weil es gegen das planungsrechtliche Gebot der Rücksichtnahme verstoße. Der damalige Baustadtrat und heutige Staatssekretär in der Innenverwaltung, Bernd Krömer (CDU), zeigte sich damals erleichtert, dass die Richter die Auffassung des Bezirks bestätigt hatten. Das Laufhaus über dem Erotik-Kaufhaus LSD wäre der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringe, so Krömer damals. Doch die Klägerin beantragte Berufung beim OVG. Das urteilte zwei Jahre später ebenso wie die Vorinstanz. Das Bordell habe wegen des Planungsrechts keinen Anspruch auf eine Baugenehmigung. Allerdings sagte das Gericht auch, dass die Baugenehmigung damals aus unzutreffenden Gründen versagt worden sei. Das Bezirksamt hatte inzwischen das Planungsrecht für das betroffene Gebiet verändert. Die Klage ging zum Bundesverwaltungsgericht, das das Verfahren ans OVG, das jetzt urteilte, zurückgab.

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Wie ein Spielplatz gegen Drogen und Prostitution helfen soll

Beitrag von translena »

05.02.15, 08:34
Tiergarten
Wie ein Spielplatz gegen Drogen und Prostitution helfen soll

Die Kurfürstenstraße ist ein Brennpunkt der Drogenszene und der Rotlichtkriminalität. Mit dem Umbau eines Spielplatzes will der Bezirk Mitte öffentlichen Raum zurückerobern.


Im Görlitzer Park in Kreuzberg verschwinden Hecken und Büsche, in Moabit und Prenzlauer Berg werden begrünte Innenhöfe von Wohngebäuden ausgeleuchtet und in Tiergarten-Süd soll ein Spielplatz umgestaltet werden. Die Aufzählung erscheint wie eine willkürliche Zusammenstellung verschiedener Baumaßnahmen ohne jeden Zusammenhang. Doch alle Projekte haben eines gemeinsam: Es geht bei ihnen vor allem um die Verdrängung krimineller Milieus, vornehmlich der Drogenszene.

Ein Kinderspielplatz als Mittel zur Bekämpfung dieser kriminellen Szene, das ist keinesfalls so absurd, wie es zunächst erscheint. Städtebauliche Maßnahmen gelten in Berlin längst als probates Mittel zur Eindämmung ausufernder Kriminalität.

Der Kinderspielplatz im Süden Tiergartens, dessen Umgestaltung das Bezirksamt Mitte derzeit in Angriff nimmt, liegt an der Kurfürstenstraße mitten zwischen einem bekannten Möbelhaus und dem renommierten Französischen Gymnasium. Hier dominiert sowohl die Drogen- wie auch die Rotlichtkriminalität. Das Areal gilt bislang als besonders abschreckender Beleg dafür, wie eine kriminelle Szene Besitz vom öffentlichen Raum ergreift. Künftig soll der Spielplatz nach dem Willen von Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) zum positiven Beispiel für eine erfolgreiche Rückeroberung werden.

Spritzen in der Buddelkiste

Bereits 2011 musste das Gelände geschlossen werden. Dort Kinder spielen zu lassen, konnte niemand mehr verantworten. Das Bezirksamt spricht zurückhaltend neutral von "starker Fremdnutzung". Im Klartext bedeutete dies: Kleinkinder förderten beim Buddeln in der Sandkiste regelmäßig hochgefährliche Gegenstände zutage, die schnell ihre kindliche Neugierde weckten. Spritzen gehörten ebenso dazu wie benutzte Präservative. In den Büschen, die den Spielplatz umschließen, setzten sich Drogensüchtige zu jeder Tages- und Nachtzeit ihren Schuss, und die Prostituierten vom nahe gelegenen Straßenstrich zogen sich mit ihren Freiern gern hierher zurück, um ihrer Tätigkeit nachzugehen.

Seit der Schließung des Spielplatzes 2011 ist das Areal der immer weiter heruntergekommene alleinige Tummelplatz der Drogen- und Rotlichtszene.

Keine großen Mengen Sand

Das soll sich jetzt ändern. Seit Herbst vergangenen Jahres treibt das Bezirksamt Mitte das Vorhaben voran. Ein Landschaftsarchitekturbüro wurde mit den Planungen beauftragt, die Beratungen zur Gestaltung des Geländes erfolgten unter Beteiligung von Kindern und Eltern aus der Umgebung sowie Schülern des nahen Französischen Gymnasiums. Auch eine Sprecherin der an der Kurfürstenstraße tätigen Prostituierten war zeitweise eingebunden.

Die Pläne sehen Klettergerüste, Karussells und Schaukeln vor, doch keinen festen Untergrund. Sprich: Es soll keine große Mengen Sand geben, in denen Hinterlassenschaften der Drogen- und Rotlichtszene versickern können. Sichtbehindernde Hügel auf dem Gelände sollen ebenso verschwinden wie ein Großteil der Sträucher und Büsche, damit alle Bereiche des Platzes einsehbar bleiben. Gänzlich auf Begrünung verzichten will man nicht, uneinsehbare Ecken soll es allerdings nicht mehr geben.

350.000 Euro Kosten

Am Mittwoch stand eine Ortsbegehung durch Mitarbeiter des Bezirksamtes, des Architektenbüros und der mit den Arbeiten betrauten Baufirma an. Alle Anwesenden zeigten sich "höchst erfreut" darüber, dass der aufwendig vorbereitete Umbau endlich beginnen und voraussichtlich bereits im Sommer dieses Jahres abgeschlossen werden kann.

"Wir wollen einen Platz für Kinder und nicht für Prostitution und Drogenhandel", beschreibt Stadtrat Spallek die Bedeutung des Projektes für den Bezirk. Das größte Hindernis hat das mit 350.000 Euro Kosten veranschlagte ambitionierte Vorhaben bereits genommen: die Bewilligung der Mittel durch den Haushaltsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Mit einem dadurch möglichen Beginn noch in diesem Monat umgeht der Bezirk ein weiteres Problem: Die Baumfällarbeiten müssen vor dem 1. März abgeschlossen sein, danach dürfen sie zum Schutz der Brut- und Nistzeiten von Vögeln nicht mehr erfolgen.
http://www.morgenpost.de/bezirke/mitte/ ... -soll.html

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nina777
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Beitrag von nina777 »

10.2.2915

Endgültiges Aus für das Bordell an der Potsdamer Straße!

Ein jahrelanger Rechtsstreit um die Genehmigung eines größeren Bordells über dem Erotikkaufhaus "LSD" im ehemaligen Wegert-Haus wurde durch das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) im Sinne des Bezirks Tempelhof-Schöneberg beendet.

Der Bezirk hat im Januar 2008 die Genehmigung für das geplante Laufhaus mit 48 Zimmern versagt. Die Revision gegen dieses Urteil wurde nicht zugelassen. Damit ist in dem ehemaligen Geschäftshaus an der Ecke Potsdamer und Kurfürstenstraße in den oberen Etagen ein Bordellbetrieb nicht zulässig. Etwaige Schadensersatzforderungen sind damit auch aus der Welt.

Bezirksstadträtin Dr. Sibyll Klotz äußerte sich zufrieden über die Entscheidung des OVG, die erst nach einer klarstellenden Entscheidung durch das Bundesverwaltungsgericht zum sogenannten Rücksichtsnahmegebot im Bauplanungsrecht aus dem September 2013 möglich war. Damit ist sichergestellt, dass in dieser Gegend im Schöneberberger Norden keine zusätzlichen Angebote im Prostitutionsgewerbe möglich sind. Schon 2007 waren die AnwohnerInnen beunruhigt über diese Pläne und haben dagegen mobilisiert. Auch das Quartiersmanagement befürchtete eine Destabilisierung der belasteten Nachbarschaften.

http://www.berlinonline.de/nachrichten/ ... asse-60331
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RE: Lokalnachrichten: Berlin

Beitrag von fraences »

Zaun gegen Prostitution und Drogenkonsum: Verordnete fordern vom Bezirk Taten

Tiergarten. Spritzen, Kondome, sonstiger Unrat: Schulen und Spielplätze in Tiergarten-Süd bekommen täglich die Auswirkungen der Straßenprostitution und des Drogenkonsums zu spüren.
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat jetzt die Notbremse gezogen. Auf Initiative der SPD-Fraktion beauftragte sie das Bezirksamt, bis 21. Mai zu klären, ob ein Schließdienst für den Spielplatz in der Kurfürstenstraße nach dem Vorbild des Schließdienstes für den Geschichtspark "Ehemaliges Zellengefängnis" am Hauptbahnhof eingerichtet werden kann. Das Bezirksamt soll auch prüfen, inwieweit ein Zaun vor dem Französischen Gymnasium sowie auf dem Magdeburger Platz am dortigen Spielplatz gezogen und zumindest werktags vor Schulbeginn die Relikte von Straßenstrich und Drogenszene vor den Schulgebäuden und auf dem Spielplatz eingesammelt werden können.

Die Bezirksverordneten wollen wissen, in welchem Zustand der Spielplatz in der Kurfürstenstraße und die Spielplätze in der Umgebung im Hinblick auf Prostitution und Drogenkonsum gegenwärtig sind, was die geforderten Maßnahmen kosten und bis wann sie umgesetzt werden könnten. Für die Finanzierung des Zauns vor dem Französischen Gymnasium hat die BVV schon eine Idee. Für die Parkplätze an der Schule könnten Gebühren erhoben werden. Bisher parken die Lehrer dort kostenlos.

http://www.berliner-woche.de/tiergarten ... 71701.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Beitrag von Doris67 »

Mit Zäunen hat Berlin ja Erfahrung...
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Beitrag von Kasharius »

@Doris

ja und es hieß damals bekanntermaßen: Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten...

Und es folgten Mauer, Stacheldraht und Selbstschussanlagen...

Schöne Aussichten

Kasharius grüßt

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Beitrag von Doris67 »

Kasharius: So ist es. "Niemand hat die Absicht, Huren zu vernichten"...
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Hamster
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RE: Lokalnachrichten: Berlin

Beitrag von Hamster »

Aus der Bildzeitung vom 7.5.2015:

FEUERWEHRMANN VERKAUFTE SCHUELERINNEN AN FREIER

Feuerwehrmaenner geniessen als Retter in der Not hoechstes Ansehen. Doch dieser Beamte verdient kein Vertrauen!

Juergen H. (50) steht als Maedchen-Haendler vor dem Berliner Landgericht. Vorwurf: Er soll sich an 13 Schuelerinnen (13 bis 17 Jahre) vergangen und einige an Freier verkauft haben. Seine Masche : Ueber das Internet, so die Staatsanwaltschaft, bot der getrennt lebende Familienvater den Maedchen Nebenjobs an. In seiner Wohnung gab es laut Anklage Geld gegen Sex. Einige Opfer massierten ihn fuer 50 Euro, ein weiteres schlief mit ihm. Einige soll Juergen H. fuer Lolita-Sex ueber einen Escort-Service an Kunden vermittelt haben.

Juergen H. flog auf, als sich ein Opfer der Mutter anvertraute. Ihm drohen bis zu fuenf Jahre Haft.

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Mann soll Teenager zur Prostitution gedrängt haben

Beitrag von translena »

Mann soll Teenager zur Prostitution gedrängt haben

Ein Berliner Feuerwehrmann steht vor Gericht, weil er Mädchen über Annoncen angelockt und als Prostituierte missbraucht haben soll. Seine Opfer waren 13 bis 17 Jahre alt.


Es war eine miese Masche. Jürgen H., Gründer eines illegalen Escort-Services, soll gezielt ausgenutzt haben, dass Mädchen Geld brauchten. Mädchen im Teenager-Alter, die der 49-Jährige sexuell missbraucht und zur Prostitution gedrängt haben soll. In der Anklage werden 13 Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren als mutmaßliche Opfer genannt. Seit Mittwoch wird gegen den gelernten Feuerwehrmann vor einer Moabiter Strafkammer verhandelt. Die Vorwürfe lauten schwerer sexueller Missbrauch von Kindern, Zuhälterei, Menschenhandel und Förderung der Prostitution.

ürgen H. arbeitete auf einer Feuerwache in Zehlendorf. Seine Kollegen schätzten ihn, waren entsetzt, als er im Oktober vergangenen Jahres vor seinem Wohnhaus in Tegel festgenommen wurde. Die Einsatzkräfte durchsuchten seine Wohnung, beschlagnahmten schriftliche Unterlagen und seinen Computer. Auch sein Spind in der Feuerwache wurde kontrolliert. Und die Beamten wurden fündig.

Geld für erotische Massagen

Den Ermittlungen zufolge soll Jürgen H. Anfang 2013 erstmals über Ebay-Kleinanzeigen Kontakt zu zwei Mädchen aufgenommen haben. Sie waren 14, suchten einen Nebenjob für Schüler und gaben in der Annonce an, schon 16 Jahre alt zu sein. Der Angeklagte soll ihnen angeboten haben, dass sie sich bei ihm für "erotische Massagen" Geld verdienen könnten. Wenig später soll es dann wirklich zu einem Treffen in Jürgen H.s Wohnung gekommen sein. Dort sollen die Mädchen seine sexuellen Wünsche erfüllt und jeweils 50 Euro bekommen haben. In den folgenden Monaten soll es dann mindestens sechs weitere dieser Treffen gegeben haben.

Laut Anklage ging Jürgen H. mit seinen Forderungen aber auch noch weiter. Im Juli 2014 soll er – wieder über das Internet – auf ein Mädchen aus Halle (Sachsen-Anhalt) gestoßen sein. Sie trafen sich ein paar Tage später in Halle/Saale. Jürgen H. soll der 16-Jährigen angeboten haben, ihr ein Handy zu kaufen – im Gegenzug müsse sie mit ihm schlafen. Das Mädchen ging darauf ein. Eine Woche später soll Jürgen H. die 16-Jährige überredet haben, für ihn in einem Escort-Service zu arbeiten und dafür zu ihm nach Berlin zu kommen. Sie kam tatsächlich. Jürgen H. soll sie noch am selben Tag zu einem Freier gebracht und vorher angewiesen haben, sie solle sagen, sie sei schon 18. Anschließend fuhr er mit dem Mädchen in seine Wohnung. Dort soll er sie mit Foto auf einer einschlägigen Escort-Internetseite angeboten haben. Später soll er das Mädchen noch mehrfach verkauft und auch selber missbraucht haben. Weil es dabei auch zu ungeschütztem Verkehr kam, soll sich die 16-Jährige eine Geschlechtskrankheit zugezogen haben.

Gescheitert war offenbar sein mutmaßlicher Versuch, sogar eine erst 13-Jährige für die Arbeit im Escort-Service zu überreden. Er lernte das Mädchen laut Anklage über WhatsApp kennen und traf sich mit ihm. Dabei soll er dem Kind 100 bis 150 Euro angeboten haben, wenn es mit Männern essen gehe.

13-Jährige erstattet Strafanzeige

Sollte es zu Geschlechtsverkehr kommen, bekäme sie 300 bis 350 Euro. Diese Angebote soll er später per WhatsApp mehrfach wiederholt haben. Im Anklagesatz heißt es: "Die Zeugin ging jedoch nicht darauf ein und erstattete mit ihrer Mutter Strafanzeige." Einem anderen Mädchen soll der Angeklagte über WhatsApp Bilder von seinem Geschlechtsteil geschickt und ihm Geld versprochen haben. Ein bereits vereinbartes Treffen sei jedoch nicht zustande gekommen, weil die Mutter der 14-Jährigen von der Verabredung erfuhr und sie verhinderte. Dennoch soll Jürgen H. weiter versucht haben, mit dem Mädchen in Kontakt zu kommen.

Im Frühjahr 2014 – auch das gehört zur Anklage – soll sich Jürgen H. über Ebay bei einer 15-Jährigen gemeldet haben. Das Mädchen wohnte in Braunschweig und suchte einen Job als Babysitterin. Offenbar ist das ein typischer Markt für Sex mit Minderjährigen. Die Schülerin soll damals jedenfalls diverse Angebote von Männern bekommen und mit zwei auch geschlafen haben. Vielleicht hatte das Jürgen H. zu weiteren Handlungen ermutigt. Der Anklage zufolge soll er sich der 15-Jährigen in seiner Wohnung in Tegel trotz ihrer Gegenwehr massiv genähert und sie schließlich sogar vergewaltigt haben.

Angeklagter zu Geständnis bereit

Beide hielten anschließend dennoch Kontakt. Im Oktober soll der Angeklagte dem Mädchen dann angeboten haben, in seinem Escort-Service zu arbeiten. Er werde sie zu den Freiern begleiten und dort auf sie warten. Das erste Treffen soll für Anfang November geplant gewesen sein. Dem kam jedoch die Verhaftung des Feuerwehrmanns im Oktober zuvor. Jürgen H. sitzt seitdem in Haft. Vor Gericht hieß es am Mittwoch, dass er zu einem Geständnis bereit sei. Das sei aber auch abhängig davon, was für eine Strafe ihn erwarte. Der Angeklagte ist ein sportlicher Typ. Nachbarn erzählten, er sei ein leidenschaftlicher Biker und gern mit seiner gelben Yamaha zur Arbeit gefahren. Er galt auch als fürsorglicher Vater, der nach seiner Scheidung Kontakt zur Familie hielt, sich um seine Tochter und um seine pflegebedürftige Mutter kümmerte.
http://www.morgenpost.de/berlin/article ... haben.html
Zuhälterei, Menschenhandel – Berliner Feuerwehrmann vor Gericht
Lockte Jürgen H. (50) Mädchen in die Sex-Falle?


Er hatte den Beruf des Retters, doch dann flog der Berliner Feuerwehrmann als Sex-Täter auf. Jürgen H. (50) soll junge Mädchen missbraucht haben – und er soll geplant haben, mit ihnen einen Escort-Service zu betreiben. Am Mittwoch begann vor dem Landgericht der Prozess gegen ihn.

Der Liste der Vorwürfe ist lang: Sexueller Missbrauch Minderjähriger in etwa 20 Fällen, Vergewaltigung, Menschenhandel zum Zwecke sexueller Ausbeutung, Zuhälterei, Förderung der Prostitution, Verbreitung pornografischer Schriften …

Seine minderjährigen Opfer soll H. über Nebenjob-Angebote im Internet in die Sex-Falle gelockt haben. Laut Anklage soll sich der Beamte in Berlin an Mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren vergangen haben, Tatzeit sind die Jahre 2013 und 2014. Die Anklage geht von 11 Opfern und zwei Versuchen aus.

Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass der Beamte Schülerinnen für Sex-Dienste angeboten hat.

&#9658; Dabei sei er „hauptsächlich an jungen, minderjährigen Mädchen interessiert gewesen”. Einer 15-Jährigen habe er angeboten, sie erhalte 100 Euro „für jedes Mädchen, das sie ihm besorgen würde”.

Reglos, den Kopf mit den nackenlangen, graumelierten Haaren gesenkt, hörte der groß gewachsene Angeklagte mit der sportlichen Figur dem Staatsanwalt zu. Nur auf der Stirn zeigten sich Falten. Er vermied es, in den vollbesetzten Zuschauerraum zu blicken, wo auch einige seiner Feuerwehr-Kollegen saßen. Männer, die vom Glauben abfielen, als sie im Oktober 2014 von den Vorwürfen erfuhren.
http://www.bild.de/regional/berlin/kind ... .bild.html