Lokalnachrichten: Berlin

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nina777
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Beitrag von nina777 »

15.01.2009

Körting lehnt Prostitutionsverbot vor Schulen und Kitas ab

Senator sieht «Alarmruf» des Bezirkes durch die Polizei nicht bestätigt

Berlin (ddp-bln). Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) lehnt ein Verbot der Prostitution vor Schulen und Kitas als «nicht zielführend» ab. Bereits jetzt gebe es gesetzliche Sanktionsmöglichkeiten, wenn Jugendliche unter 18 Jahren «sittlich gefährdet» würden, sagte Körting am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Er sehe deshalb «im Moment keinen Handlungsbedarf».

Der Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg, Ekkehard Band (SPD), hatte ein berlinweites Verbot der Prostitution vor Kitas, Schulen sowie sozialen und kirchlichen Einrichtungen gefordert. Er reagierte damit auf die Situation rund um den Straßenstrich an der Potsdamer Straße/Kurfürstenstraße, die sich dort nach seiner Darstellung zugespitzt hat.

Körting räumte ein, dass es dort Belästigungen durch Prostitution gebe. Den «Alarmruf» des Bezirkes könne die Polizei aber nicht bestätigen. Nach Darstellung des Senators sind die Probleme nicht durch Verbote zu lösen, sondern nur, indem das Gespräch mit den Prostituierten gesucht werde.

http://www.ad-hoc-news.de/koerting-lehn ... k/19980139
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Beitrag von nina777 »

20.01.2009

Tempelhof soll Riesen-Puff werden

Diese irre Idee wird ernsthaft im Senat geprüft

Von KATJA COLMENARES

Was wird aus dem im Oktober vergangenen Jahres geschlossenen Flughafen der Herzen? Doch nicht etwa ein Riesen-Puff...?!

Gestern stellte die Bausenatsverwaltung die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs „Columbiaquartier“ vor. An den Umgestaltungsplänen fürs 105 ha große Areal am Nordrand des Airports Tempelhof beteiligten sich 80 Architekturbüros.

12 Beiträge gehen jetzt in den Endausscheid. Darunter „Entwurf 1281“. Darin wird Tempelhof – und der Ort der Geschichte, von dem aus die Berliner während der Blockade gerettet wurden – zum Rotlichtbezirk!

Der Columbiadamm wird in „Columbia-Strip“ umbenannt. An der Straße sollen sich eine Tantraschule, ein Sexmuseum, ein Museum der Homosexualität und ein abgesperrter Straßenstrich ansiedeln.

„Dadurch könnte das Viertel schnell zu einem Anziehungspunkt für Nachtschwärmer, Neugierige, Touristen und Künstler werden“, heißt es im Entwurf. Und: „Traditionell ist ein Rotlichtviertel eine der ersten Funktionen eines Stadtteils. In Europa sind viele ehemalige und noch Rotlichtviertel Anziehungsmagneten für eine breite Vielfalt von Personen.“ Vorbilder sind Soho in London, Moulin Rouge in Paris, St. Pauli in Hamburg.

Die neun Jurymitglieder – bundesweit tätige Städteplaner, Landschaftsarchitekten, Bezirksamts- und Senatsmitarbeiter – sind von dieser Zukunftsvision Tempelhof überzeugt.

Schließlich gebe es ja noch mehr als das Sex-Gewerbe. So sollen neben dem Viertel für Prostitution auch ein Klein-Bollywood, eine Sportcity, eine China Town, ein Sportfeld, ein Klein-Venedig oder ein Tanz- und Capoeira-Park entstehen. Außerdem ist eine Hochbahntrasse geplant, die von der Jury jedoch als „unverhältnismäßig“ abgelehnt wurde.

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher (47) nimmt den Entwurf „Puffhafen Tempelhof“ ernst: „Diese Arbeit ist besonders interessant, weil sie ein ganz anderes Nutzungskonzept vorschlägt.“ Die anderen 11 Entwürfe sehen z. B. eine Park-Wald-Landschaft mit Häuserinseln oder ein Landschaftsband, das Kreuzberg mit dem Tempelhofer Feld verbindet, vor.

Alle Arbeiten sind bis Donnerstag, 10-18 Uhr, in der Haupthalle des Airports ausgestellt.

http://www.bild.de/BILD/berlin/aktuell/ ... html?o=RSS

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Beitrag von nina777 »

12.02.2009

Lichtenberg: Linke will Wohnungs-Bordelle erlauben

Auf gute Puff-Nachbarschaft

Liebes-Mädchen sollen vor Zuhälterei und Menschenraub geschützt werden


Berlin - Die Linke in Lichtenberg macht sich für eine Legalisierung von Wohnungs-Bordellen im Bezirk stark. Bisher wurden sie nur in Gewerbegebieten zugelassen.

Rote Herzchen an der Tür und den Fenstern, Freier rund um die Uhr – für die Linke ist dies Alltag im Plattenbaubezirk. Fraktions-Chef Christian Petermann: "Wir halten’s nach dem Alten Fritz, jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden. Wohnungs-Prostitution verhindert außerdem Menschenraub und Zuhälterei."

Auch Baustadtrat Andreas Geisel (SPD) spielt sich nicht als Moral-Apostel auf: "Wir jagen keine Inhaber von Wohnungs-Bordellen." Rund 20 Beschwerden gibt es jährlich über Puffs, meist rund um den Bahnhof Lichtenberg. Grund: gefundene Kondome und Lärm. Geisel: "Wir mussten deshalb kürzlich ein Bordell in der Frankfurter Allee 274 schließen." Grundsätzlich gilt jetzt jedoch im Bezirk: Eine gute Nachbarschaft zu Anwohnern ist immer dann möglich, wenn diese nicht belästigt werden.

Andere Bezirke gehen nicht so liberal mit derartigen Etablissements um. Vor allem Charlottenburg-Wilmersdorf hatte in der Vergangenheit regelrecht Feldzüge gegen Bordelle gestartet. Rechtsgrundlage dafür: Ein Urteil, das Puffs in Wohn- und Mischgebieten grundsätzlich für störend erachtet. Der Senat konnte sich im Vorjahr auf keine einheitliche Regelung für die Bezirke einigen.

http://www.berlinonline.de/berliner-kur ... 52473.html
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Beitrag von nina777 »

06.03.2009

Freier fehlen

Sex-Flaute in Berliner Bordellen

Wirtschaftskrise schlägt voll durch!


Berlin - Im Puff herrscht tote Hose! Die Wirtschaftskrise hat auch das horizontale Gewerbe voll erwischt. Aber so schnell gibt Berlins Rotlicht-Milieu nicht auf: Wo den Freiern das Geld knapp wird, geht der Trend zum Billig-Bordell und zum Günstig-Sex im Wohnungs-Puff. Zugleich setzen Großinvestoren verstärkt auf Wellness-Sex-Oasen, um sich von den Billigheimern abzuheben.

Darf’s ein Fummel-Rabatt für Rentner sein? Oder Gruppen-Nachlass bei der Sex-Aktion "Tatjanas Blasrekord"? Wer in der Wirtschaftskrise bestehen will, muss mit schrägen Ideen die Konkurrenz abhängen. Das ist nicht nur bei Elektro-Märkten und Autohäusern so, sondern auch im Sex-Geschäft.

"Kommst du verwöhnen? 50 Euro", locken Huren aus Polen, Rumänien und Bulgarien in Kleinanzeigen. "Oft verdiene ich nicht mal mehr das am Tag", klagt eine Prostituierte. Im Porno-Kino liegen die Preise für eine flotte Bedienung sogar noch darunter: 30 Euro. Also fast nichts dafür, dass eine Frau ihren Körper hergibt.

Warum sich die rund 10 000 Berliner Huren da nicht einen anderen Job suchen, erklärt Mechthild Eickel von der Beratungsstelle Madonna e. V.: "Die Alternativen heißen Ladenkasse oder Fließband. Aber dort fühlen sie sich oft noch mehr ausgebeutet!" So geben sie sich lieber für Rabatt-Sex-Aktionen her: Eine Kreuzberger Website bietet Thai-Frau Vivien sogar als "Riester-Renten-Modell" an, erwähnt ihren Preis dann aber doch nicht.

Davon setzen sich Edel-Puffs in der Krise bewusst ab: Sie verlangen zwar 70 oder 100 Euro Eintritt, ohne dass Sex schon dabei wäre. Dafür bieten Wellness-Tempel wie das "Artemis" gleich Sauna, Massage, Pool und Büfett dazu. Eines ist jedenfalls allen klar: Mit "nur Sex" können die Puffs heute nichts mehr verdienen.

http://www.berlinonline.de/berliner-kur ... 55116.html
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Beitrag von nina777 »

17.3.2009

Bordell-Flatrate

Aufstand gegen Billig-Sex

Experten sind empört über Endlos-Fummeln zu niedrigen Festpreisen


Berlin - Auf Flatrate-Sex im "Pussy Club" steht nicht jeder! Die Bordell-Kunden jubeln natürlich über das neue Endlos-Fummeln zum Geiz-Festpreis von 70 Euro. Aber Politiker und Experten sehen rot, wenn sie an die harte Belastungsprobe für die Prostituierten denken. Ausbeutung bis hin zu Gesundheitsschäden: Das befürchten die Flatrate-Kritiker als Folge der Billig-Sex-Aktion.

Man kann es nicht allen rechtmachen. Viele Bordelle greifen in der Wirtschaftskrise zu knallhart kalkulierten Rabatt-Aktionen, um irgendwie zu überleben. Vom Preisnachlass für Hartz-IV-Empfänger bis zum Rentner-Bonus ist alles drin. Und jetzt eben auch Flatrate-Freuden.

"Sex mit allen Frauen! So lange, so oft und wie du willst", verspricht die Internet-Seite des "Pussy Club" zum 70-Euro-Festpreis. Nur: Was bleibt von dem Mini-Betrag für die Frauen übrig? Und wie fühlen sie sich wohl als Billig-Ware?

"Das Angebot gehört genauso verboten wie Flatrate-Trinken in Discos", sagt Ursula Künning (57), Referentin beim Landesverband der Grünen. Nicht die Sex-Gelüste von Männern, sondern das Wohl ausgebeuteter Huren müsse im Mittelpunkt stehen. Die Expertin hält sogar ernste gesundheitliche Schäden durch den Dauer-Service für möglich.

Marion Detlefs (46) von der Huren-Beratungsstelle Hydra e.V. sieht Billig-Sex als Folge sozialer Verelendung in Berlin: "Je ärmer die Freier werden, desto weiter senken viele Bordelle ihre Preise – zulasten der Frauen."

Ob das im "Pussy Club" so ist, müsse aber erst geprüft werden. Gestern jedenfalls war dessen Website vor lauter Zugriffen zeitweise überlastet.

http://www.berlinonline.de/berliner-kur ... 56541.html

http://www.berlinonline.de/berliner-kur ... -flatrate/
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und nochmal PUSSY-CLUB

Beitrag von annainga »

Flatrate im "Pussy Club"

Sex in der Krise

Mit einer Flatrate kämpft der "Pussy Club" gegen die Wirtschaftskrise an: Sex, Essen und Trinken nach Lust und Laune für 70 Euro - die Ehefrau kann zum selben Preis mitkommen. Das Angebot soll in finanziell schwierigen Zeiten Freier in das Bordell in der Nähe des Berliner Flughafens Schönefeld locken. Denn die Krise ist auch beim Geschäft mit dem Sex angekommen - spürbar, wenngleich niemand darüber Statistik führt.

Im "Belle Escort" im Zentrum der Hauptstadt macht sich die Krise ebenfalls bemerkbar. "Uns geht's gar nicht gut", sagt Inhaberin Isabelle. "Wir haben etwa 20 Prozent weniger Kunden." Mindestens 320 Euro kostet die Stunde in ihrem Etablissement, an diesen Preisen will Isabelle trotz der Krise festhalten: "Preissenkungen werden nicht gemacht. Wir legen Wert auf Hygiene. Und außerdem wollen wir unseren Ruf bewahren." In Frankfurt musste zu Jahresbeginn das älteste Bordell der Stadt, die "FKK-Oase Sudfass", nach 37 Jahren schließen.

Prostituierte leiden unter Wirtschaftskrise

Wie stark die Sexindustrie von der Wirtschaftskrise betroffen ist, lässt sich allerdings nicht mit Zahlen messen. Es gebe keine konkreten Daten, sagt Barbara Kavemann vom Sozialwissenschaftlichen Frauenforschungsinstitut Berlin. "Zum einen müssen sich Prostituierte nicht registrieren lassen - und zum anderen: Wie definiert man, wer eine Prostituierte ist?"

Sozialarbeiterin Monika Heitmann, die seit mehr als 20 Jahren mit Prostituierten in Bremen arbeitet, kann auch keine Zahlen liefern. Dass Prostituierte aber unter der wirtschaftlichen Lage leiden, ist für sie eindeutig. "Wenn Leute sich nicht mal ein Auto oder ein Haus leisten können, dann können wir auch nicht erwarten, dass sie Geld für Sex ausgeben."

Mit dem Geschäft sei es für die Frauen über Jahrzehnte beständig bergab gegangen. "Vor 30 Jahren war alles anders. Viele Prostituierte waren mit Herzblut dabei. Heutzutage spreizen viele einfach die Beine, wenn sie knapp bei Kasse sind." Freier nutzten die Konkurrenz und die Wirtschaftskrise aus: "Die Männer verlangen mehr, wollen aber weniger dafür bezahlen. Dann üben sie Druck aus und drohen sogar."

Sex an Straßenecke statt Luxus-Bordell

In der Hoffnung auf mehr Geld gehen viele der Frauen von den Clubs weg und auf den Straßenstrich, wo sie auf eigene Rechnung arbeiten. Freier meiden immer häufiger teure Bordelle und kaufen sich Sex an der Straßenecke.

Pornoindustrie und Sexshops bekommen die Krise ebenfalls zu spüren. Wie die Banken und Autoindustrie riefen sie im Januar nach staatlicher Hilfe. "Wirtschaftliche Hilfe wäre sinnvoll", sagte Uwe Kaltenberg vom Bundesverband Erotik Handel e.V. Auf staatliche Abhilfe hofft er jedoch kaum: Für Bundeskanzlerin Angela Merkel mache es sich im Wahljahr besser, Opel zu unterstützen als Steuergeld in seiner Branche zu investieren.

"Staatliche Fördergelder wären natürlich ganz nett", sagt Bordellbesitzerin Isabelle zu dem Appell. Sie verfolgt eine andere Strategie: "Uns bleibt nur eines - Hoffen und Daumen drücken, dass die Lage sich bessert."

http://www.n-tv.de/1130371.html

innovative ideen kann man da nur sagen ;-)

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Marc of Frankfurt
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Bundesverband

Beitrag von Marc of Frankfurt »

PR eines Hamburger Vereins von zwei Rechtsanwälten?

www.beh-ev.de

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15 Wohnungsbordelle dichtgemacht

Beitrag von nina777 »

13.4.2009

Huren kämpfen um Bordelle

Vor dem Berliner Verwaltungsgericht kämpfen Berliner Huren um ihre Wohnungsbordelle.


Lautes Gestöhne, das bis in den Hausflur hallt, alkoholisierte Freier im Treppenhaus, unseriöse Texte am Klingelschild. Wegen derartiger Vorwürfe stehen die etwa 400 Berliner Wohnungsbordelle vor dem Aus.

In Charlottenburg-Wilmersdorf mussten bereits sechs Etablissements dichtmachen, in Tempelhof fünf, in Mitte vier. Doch dagegen wehren sich jetzt die Huren. Allen voran der Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e.V. (BSD). Stephanie Klee, BSD-Sprecherin, sagte gestern der B.Z.: „Untersuchungen haben ergeben, dass keine Störungen oder Belästigungen durch Wohnungsbordelle entstehen.“

Am 5. Mai findet vor dem Verwaltungsgericht Berlin (Kirchstraße, Moabit) ein erstes Hauptsacheverfahren statt. Darin geht es um das Wilmersdorfer Bordell „Salon Prestige“, das gegen die vom Bauamt erlassene Schließung klagt. „Wir hoffen, dass das Urteil zugunsten des Bordells ausfällt und zum Präzedenzfall für andere Etablissements wird“, so Klee.

Proteste von Anwohnern

Warum kämpfen die Huren so energisch für Wohnungsbordelle? „Frauen können dort sicher, selbstbestimmt und selbstständig arbeiten“, erklärt Stephanie Klee. „Würde Prostitution im Wohngebiet verboten werden, könnten Huren bald nur noch in Industriegebieten und Großbordellen anschaffen. Dort entwickeln sich leichter kriminelle Strukturen wie Drogenhandel und Zuhälterei.“

Dennoch protestierten immer wieder Anwohner gegen Wohnungsbordelle in der Nachbarschaft, zuletzt gegen solche im Lichtenberger Bahnhofsviertel.

Und Charlottenburgs Baustadtrat, Klaus-Dieter Gröhler, gab zu bedenken: „Baurechtlich sind wir verpflichtet, bei Beschwerden von Anwohnern Bordelle zu schließen.“

http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/ ... 24869.html
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Marc of Frankfurt
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Wir wünschen viel Glück auf hoher See und vor Gericht

Beitrag von Marc of Frankfurt »

www.top-prestige.de

Wir sind Mitglied der
IHK Berlin,
Berufsgenossenschaft und der
Bundesknappschaft

Sexdienstleistung wird ab 20 Min für 2 Euro je Minute angeboten.

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Scheinfreier, Geheimprostitution, Ausländerangst

Beitrag von nina777 »

28.4.2009

Flughafenkiez in der Hand des Rotlichtmilieus

In den Gaststätten werden zum Bier diskret junge Frauen vermittelt, in Privatwohnungen Bordelle geführt, auf der Straße Drogen gehandelt: Der Berliner Flughafenkiez hat ein Problem. Finden die Anwohner - und nicht nur sie. Die CDU fordert nun, Wohnungsbordelle aufzuspüren und zu verbieten.


Sechs Mal hat er es versucht, sechs Mal hat es geklappt. Immer auf dieselbe Tour, die etwa so abgelaufen ist: Manfred Meyer betritt ein Lokal im Neuköllner Flughafenkiez und bestellt ein Bier.

"Sonst noch was?" will der Wirt wissen, und der Kunde fragt, was an Frauen zu haben sei. Es folgen Angebote, Preisverhandlungen. Doch ein Geschäft kommt nicht zustande. Entweder klingelt auf einmal Meyers Handy und er muss leider unverrichteter Dinge aufbrechen. Oder er hat sein Geld vergessen.

Manfred Meyer heißt in Wahrheit anders, denn er war als Lockvogel unterwegs - er sollte den Beweis liefern: Hinter den halb heruntergelassenen Jalousien der Kneipen und Bars rund um Mainzer und Biebricher Straße verbergen sich Anbahnungslokale.

Der Flughafenkiez, kritisieren die Anwohner, sei längst in der Hand von Zuhältern, Prostituierten, Dealern und Schutzgelderpressern. Ihnen reicht es. Aus der Anwohnerinitiative ist der Verein "Zukunft Neukölln" hervorgegangen. Bereits vor anderthalb Jahren hatten sie in einem Brandbrief an Senat und Bezirk auf die Situation vor Ort aufmerksam machen wollen: Der Flughafenkiez sei auf dem Weg, ein Rotlichtbezirk zu werden, das Viertel fest im Würgegriff polnischer, türkischer, deutscher, albanischer und arabischer Zuhälter, die äußerst brutal agieren. Von "brüllenden Kerlen, schreienden Frauen, überlauter Musik, zerschellenden Flaschen und Gläsern, knallenden Autotüren, quietschenden Reifen, Hupkonzerten" ist die Rede sowie von einem Dutzend bordellartigen Etablissements neben 20 legalen Bordellen in der Gegend.

"Es folgten ein paar Razzien", sagt der Vereinsvorsitzende Norbert Kröcher. Vier Etablissements hätten schließen müssen. Doch kaum ist eins geschlossen, werde es unter anderem Namen neu eröffnet. Das Problem sei nicht gelöst.

Polizei führt Razzien durch

Der Polizei ist bekannt, dass es sich bei einigen Gaststätten im Flughafenkiez um Kontaktzentralen handelt, in denen Freier Prostituierte "bestellen" können. Die Tipps dazu erhielten sie aus der Nachbarschaft. Seit geraumer Zeit ist die Polizei daher in der Gegend verstärkt im Einsatz ist, in Zivil und Uniform. Es werden Personalien von Verdächtigen überprüft, ab und an gibt es eine Razzia. Mehrere Straftaten konnten bislang nachgewiesen werden, sagt Thomas Goldack, Leiter der Polizei-Pressestelle. Es wurden drei minderjährige Prostituierte aufgegriffen, eine Bulgarin und zwei Estinnen. 2008 wurde ein Anbahnungslokal dauerhaft geschlossen, ein weiteres 2009 zeitweilig. Trotz einiger Wohnungsbordelle, so die Polizei, zähle der Bereich Flughafenstraße, Biebricher Straße und Hermannstraße nicht zu einem Schwerpunkt der Wohnungsprostitution. Der permanente Druck auf die Szene mache sich bezahlt: Einzelne Inhaber der Anbahnungslokale ließen mittlerweile eine "zunehmende Kooperationsbereitschaft" erkennen, so Polizeisprecher Goldack.

Auf den ersten Blick ist der Kiez ein Schwerpunkt der Trödelläden. Entlang der Flughafenstraße haben die Händler am Vormittag gebrauchten Hausrat, Möbel, Bücher vor ihren Geschäften aufgebaut. Sie sitzen daneben, lassen sich von der Sonne bescheinen, plaudern quer über die Straße.

Norbert Kröcher versucht bei einem Rundgang durch den Kiez, unauffällig zu bleiben. Er deutet auf die Lokale, ohne mit dem Finger auf sie zu zeigen oder in die Richtung zu gucken. Er weiß: Sie haben bereits geöffnet, die Damen sind in Bereitschaft. Es ist 13 Uhr. Die ersten Kinder kommen aus der Schule.
"Kein Wunder, dass die Kinder auf die schiefe Bahn geraten, bei diesen negativen Vorbildern auf der Straße", schimpft Nader Khalil, Nord-Neuköllner und Bezirksverordneter der CDU. Die Kinder würden hautnah mitbekommen, wie Bündel von Geldscheinen in Sekundenschnelle auf der Straße den Besitzer wechselten. Kein Milieu, um gut aufzuwachsen.
Die Bezirksverordneten der CDU-Fraktion in Neukölln wollen den Zustand nicht länger dulden. Man habe nichts gegen Bordelle in Gewerbegebieten, sagt Fraktionschef Falko Liecke. Aber in Wohngebieten mit Familien und Kindern hätten sie nichts zu suchen. "Die Wohnungsbordelle müssen aufgespürt und verboten werden", fordert er. Um der Sache Nachdruck zu verleihen, hat die Fraktion einen Antrag eingebracht, in dem sie das Bezirksamt auffordert, restriktiv zu handeln.

Charlottenburg-Wilmersdorf gibt sich kompromisslos

Ihr Vorbild im Kampf gegen das Rotlichtmilieu ist der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Dessen Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) nennt sich selbst "kompromisslos", wenn es um Wohnungsbordelle geht. "Ein Bordell hat in einem Wohnhaus nichts zu suchen", sagt Gröhler. Sobald sich Anwohner beschwerten, gehe sein Amt diesen Beschwerden nach. Kann er den Beweis erbringen - zur Not auch mithilfe der Polizei -, dass es sich wirklich um ein Wohnungsbordell handelt, geht eine Nutzungsuntersagung an den Betreiber heraus. Mehr als eine Handvoll dieser Etablissements hat Gröhler in jüngster Vergangenheit auf diese Art und Weise schließen lassen. Er hat die Bauordnung hinter sich. Diese besagt, dass bordellartige Betriebe in Wohngebieten bei begründeten Hinweisen auf Störung der Nachbarschaft verboten werden müssen.

Davon lässt sich Neuköllns Baustadtrat Thomas Blesing (SPD) nicht beeindrucken. "Die Prostitution ist auf dem Wege der Legalität", sagt Blesing. Und er werde das Gewerbe nicht wieder in die Schmuddelecke zurückdrängen. Der Baustadtrat beruft sich auf das Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostituierten - kurz auch Prostitutionsgesetz genannt - vom Dezember 2001. Mit dem Gesetz wurde die Prostitution aus der Grauzone herausgelöst und legalisiert. Blesing bezeichnet das Gewerbe daher auch als ganz normalen Wirtschaftszweig: "Frauen verdienen damit ihr Geld und ernähren davon die Familie."

Natürlich ist Blesing auch die Bauordnung bekannt. Sollte jemand die Unverträglichkeit des Gewerbes in einem Wohnhaus anzeigen, werde er der Beschwerde nachgehen, sagt er. "Doch im vergangenem halben Jahr hat es keine Beschwerde zum Thema Bordellbetrieb Flughafenstraße gegeben", versicherte der Baustadtrat jüngst im Wirtschaftsausschuss des Bezirks. Keine Beschwerden, kein Handlungszwang.

Andreas Marquardt kennt die Szene. Der Betreiber des Sportstudios Gym 80 an der Karl-Marx-Straße galt einst als der brutalste und gefährlichste Zuhälter der Stadt. Über seinen Ausstieg hat er ein Buch geschrieben ("Härte - Mein Weg aus dem Teufelskreis der Gewalt", Ullstein Taschenbuch), heute engagiert er sich in mehreren Charity-Projekten. Marquardt versteht die Aufregung im Flughafenkiez nicht. Klar weiß er, wie es in den Hinterzimmern von Lokalen und umfunktionierten privaten Wohnungen zugeht. Wie dem Gast die Damen einzeln vorgestellt werden und er dann seine Wahl treffen kann. Wie Preise und alles andere verhandelt werden. "Es ist ein ganz normales Geschäft", sagt Marquardt. Seiner Ansicht nach gibt es andere Bezirke, wo es mehr Wohnungsbordelle gebe. "Gehen Sie doch mal nach Steglitz in die Albrechtstraße oder zum Savignyplatz in Charlottenburg", sagt er und fügt noch einmal hinzu: "So schlimm ist es hier im Flughafenkiez nicht."

Auch Drogen und Jugendgewalt breiten sich aus

Ganz so einfach ist die Sache nicht. Nicht umsonst gibt es seit Oktober 2005 ein Quartiermanagement im Kiez. Büroleiter Thomas Helfen weiß von dem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Bar-Betreibern und der Polizei. Die Situation habe sich nicht entschärft, sagt Helfen. Er habe eher das Gefühl, dass sich die Prostitution immer mehr ausbreite und auf die anliegenden Straßen übergreife.

Und nicht nur die. Auch die Drogenszene und die Jugendgewalt. Daher nütze es auch nichts, die Probleme totzuschweigen. "Eine Lösung ist aber noch nicht in Sicht", sagt der Kiez-Experte. Immerhin sollen die Eigentümer der Häuser verstärkt angeschrieben werden, "um sie in die Pflicht für ihren Stadtteil zu nehmen." Für Norbert Kröcher ist der Flughafenkiez längst nicht mehr mit Gesetzen und Paragrafen zu retten. Für ihn gibt es für das Problem nur noch eine politische Lösung. Daher ist jetzt eine Einwohnerversammlung mit Unterstützung der Bezirksverordneten-Versammlung in Planung. "Es ist blauäugig, sich den Fakten zu verschließen", sagt Kröcher.

http://www.morgenpost.de/berlin/article ... lieus.html
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Echtzeit vom 04.-08.05.2009
Was Bürger begehren - Wenn Menschen in ihrer Nachbarschaft mitreden wollen


Montag, 04.05.2009

Rotlicht-Alarm

Berlin kennt keine Sperrbezirke für Prostitution. Bordelle können überall entstehen – auch in Wohnhäusern. Besonders viele Wohnungsbordelle gibt es in Nord-Neukölln.

Die „Initiative Zukunft Neukölln“ versucht, zusammen mit der Polizei die Ausbreitung des Milieus zu stoppen. "Bereits tagsüber sitzen die Zuhälter vor den Bordellen und sprechen Schulmädchen an", berichten Anwohner. Sie sagen aber auch: „Wir wenden uns nicht gegen die Frauen – sie sind die Opfer dieses Milieus." Reporterin Lisa Steger trifft sich mit der Initiative abends im Kiez.

http://www.inforadio.de/static/dyn2sta_ ... icle.shtml

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Beitrag von nina777 »

27.6.2009

Buschkowsky: "Ich schließe keine Bordelle"

Bei der Bekämpfung von Kriminalität und Prostitution im Neuköllner Flughafenviertel rund um die Mainzer Straße haben die Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung den Anwohnern Unterstützung zugesagt. Heinz Buschkowsky (SPD) hingegen ließ keinen Zweifel an der Haltung des Bezirksamtes.

"Ich werde keine Bordelle in Nord-Neukölln schließen lassen" sagte der Bezirksbürgermeister auf einer Einwohnerversammlung am Donnerstagabend im Rathaus.

Etwa 150 Anwohner waren zu der Veranstaltung zum Thema "Eindämmung der Prostitution in Nord-Neukölln" gekommen. Vor mehr als einem Jahr hatte eine Bürgerinitiative in einem Brandbrief an die Bezirksverordneten vor den unhaltbaren Zuständen im Neuköllner Flughafenkiez gewarnt. Das Viertel sei auf dem Weg, ein Rotlichtbezirk zu werden, hieß es darin, mit allen Begleiterscheinungen wie Schutzgelderpressung, Drogenhandel und nächtlichen Schlägereien. Die Anwohner forderten in der Versammlung die Bezirkspolitiker auf, zu handeln und die Anbahnungslokale zuzumachen.
"Bordelle sind nicht illegal und werden in keinem anderen Bezirk geschlossen", sagte Buschkowsky. Er bezieht sich dabei auf das Prostitutionsgesetz von 2001, mit dem das Gewerbe legalisiert wurde. Die Bauordnung verbietet jedoch Bordelle in Wohngebieten.

Neukölln, erklärt Buschkowsky, sei noch nie ein Wohnort der Feinen, Reichen und Schönen gewesen. "Und es gibt Dinge, die entziehen sich unseres behördlichen Zugriffs", so der Bezirksbürgermeister weiter. So sei es nicht verboten, jemandem einen 200-Euro-Schein durch das Autofenster zu geben, sagt er in Anspielung auf die von den Anwohnern beobachteten Schutzgeld-Übergaben. Es sei unbeliebt, die Grenzen des behördlichen Handelns aufzuzeigen, aber es gebe keinen Verwaltungsknopf, auf den man einfach drücken könne. Buschkowsky hatte nur einen Rat für die Anwohner des Flughafenkiezes: Sie sollten mit dem Quartiersmanagement Netzwerke schaffen, um gemeinsam etwas zu ändern. Die Anwohner, die teils verärgert, teils hilflos und resigniert die sich zuspitzende Situation im Kiez schilderten, hatten noch andere Lösungsvorschläge parat. Die Ideen reichten von der Überprüfung der Wohnungsbordelle auf der Grundlage der Gewerbeordnung bis zur Verstärkung der Ordnungskräfte vor Ort.

Nachdem sich bislang nur die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung des Problems angenommen hatte, versprachen am Donnerstagabend auch die anderen Fraktionen Hilfe und Unterstützung. Bernd Szczepanski von den Grünen gab zu, das Problem anfangs nicht ernst genommen zu haben. Da es sich aber nach den Beobachtungen der Anwohner offenbar um organisierte Prostitution und organisierte Kriminalität im Flughafenkiez handle, werde die Grünen-Fraktion an dem Thema und deren Lösung dranbleiben. Die Zusammenarbeit mit der Anwohnerinitiative, die mittlerweile als Verein "Zukunft Neukölln" agiert, versprachen auch die Fraktionen von SPD und Grauen.

Norbert Kröcher, Vorsitzender des Vereins, schätzt die Einwohnerversammlung als "großen Erfolg" ein. Bereits am nächsten Morgen hätten sich viele Anwohner gemeldet, die im Verein mitmachen wollen. "Wir haben für Durchzug im Rathaus gesorgt", sagt Kröcher. Damit es nicht bei Worthülsen bleibe, wolle der Verein jetzt den Druck auf die Politik erhöhen.

http://www.morgenpost.de/printarchiv/be ... delle.html
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Sozialarbeiterin im Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmer

Beitrag von nina777 »

29.6.2009

"Neuerdings wird sogar geküsst"

Im Rotlichtmilieu war in Berlin nie so viel zu verdienen wie in anderen Bundesländern. Daran hat sich nichts geändert. Trotzdem steigt die Zahl der Frauen, die anschaffen gehen. Wiltrud Schenk begleitet Prostituierte seit 20 Jahren als Sozialarbeiterin.


taz: Frau Schenk, ist die Wirtschaftskrise schon in den Bordellen angekommen?

Wiltrud Schenk: Prostituierte klagen grundsätzlich immer. Aber mein Eindruck ist schon, dass die Anzahl der Freier zurückgeht und das Feilschen um die Preise zunimmt - die gehobenen Clubs mal ausgenommen. Auch die Schnäppchenangebote werden mehr.

Wie bitte?

Immer mehr Bordelle werben mit Flatrates: "Sex, sooft Sie können". Oder: "Eine Frau bezahlen, zwei bekommen." Neben dem Arbeitsamt in Spandau wird eine Happy Hour angeboten: mit Arbeitslosenbescheid die Hälfte. Es gibt Rentnerrabatt. Es gibt die irrsten Dinge. Das alles geht natürlich auf Kosten der Frauen.

Sie sind Sozialarbeiterin und im Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf für die Beratung von Prostituierten zuständig. Woher beziehen Sie Ihre Informationen?

Vieles erfahre ich von den Prostituierten selbst. Ich besuche sie in den Bordellen, oder die Frauen kommen zur Sprechstunde ins Amt. Um Adressen von neuen Bordellen ausfindig zu machen, durchstöbere ich auch die Zeitungen nach Inseraten. In den 20 Jahren, die ich diese Arbeit jetzt mache, hat die Konkurrenz ganz schön zugenommen.

Früher ging es den Prostituierten besser?

In Berlin war auf diesem Sektor nie so viel zu verdienen. Hier gehen mehr Frauen anschaffen als in anderen Bundesländern. Obwohl immer weniger Männer bereit sind, dafür Geld auszugeben, nimmt die Zahl der Prostituierten weiter zu. Mehr und mehr Frauen machen das für ein paar Stunden nebenher. Manche fahren zum Arbeiten auch nach auswärts, zum Bespiel drei Wochen auf Schicht nach Bayern.

Was wissen Sie über die Preise?

Es gibt Bordelle, da wird eine halbe Stunde Sex für 30 Euro angeboten. Oder Französisch zusätzlich für 5 Euro. Früher musste man dafür 10 Euro bezahlen. Neuerdings wird sogar geküsst. Früher war das bei den Huren absolut tabu.

Liegt das nur am Konkurrenzdruck?

Nein. Zu unserem Zuständigkeitsbereich gehören rund 120 Prostitutionsbetriebe, in denen rund 500 Frauen beschäftigt sind. Darunter befinden sich diverse Wohnungsbordelle, ein Großbordell, Bars und Sexkinos. Ich würde sagen, 90 Prozent der Frauen gehen freiwillig anschaffen, viele davon in Wohnungsbordellen. Mit diesen Frauen, die zum Teil sehr gebildet sind, gibt es kaum Probleme. Sorge bereiten uns eher die Rumäninnen und Bulgarinnen, die seit der EU-Erweiterung verstärkt als Prostituierte nach Berlin kommen. Ihre Bildung ist sehr gering.

Woran merken Sie das?

Unser Eindruck ist, dass viele der Frauen von Zuhältern gezwungen werden, auf den Strich zu gehen. Viele Frauen sind Analphabetinnen und haben auch kein Verständnis für ihren Körper. Bei Kontaktgesprächen versuchen wir sie erst mal über grundsätzliche Dinge aufzuklären: Warum kriegt man seine Tage? Warum wird man schwanger? Das ist wie bei einer Schulklasse.

Wie oft gehen Sie in Bordelle?

Einmal im Monat, manchmal auch öfter.

Was genau tun Sie dort?

Ich gucke, wo die Frauen Hilfe brauchen, auch außerhalb der Prostitution. Ich möchte sie unterstützen, gesund zu bleiben. Gesund im wirklich umfassenden Sinne auch an der Seele. Hygiene interessiert mich nur insofern, als die Handtücher sauber und Kleenex und Kondome vorhanden sind. Ob das Betttuch gewechselt ist, überprüfe ich nicht.

Lassen Sie sich die Kondome zeigen?

Nein. Aber ich bringe welche mit und biete sie an.

Über die Wohnungsbordelle in Charlottenburg-Wilmersdorf ist ein heftiger Streit entbrannt, der zurzeit vor dem Verwaltungsgericht ausgetragen wird. Der CDU-Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler will sie schließen, die grüne Gesundheitsstadträtin offen lassen. Was sagen Sie als Expertin dazu?

Ich bin eine Verfechterin von Wohnungsbordellen. Es gibt überhaupt keinen Grund, die Genehmigung zu entziehen. Wohnungsbordelle sind meist nur tagsüber geöffnet. Die Frauen haben sich bewusst für diesen Beruf entschieden. Sie achten gegenseitig auf ihre Sicherheit. Der Betrieb wird in der Regel unauffällig und diskret abgewickelt. Anders als bei Bars gibt es keine Leuchtreklame oder Lärm durch Musik oder betrunkene Gäste. Wohnungsbordelle sind für die Nachbarschaft gut verträglich. Das zeigt sich auch daran, dass es kaum Beschwerden von Anwohnern gibt.

Trotzdem ist der CDU-Baustadtrat für die Schließung. Hat das moralische Gründe?

Er behauptet, nein, Bordelle hätten laut Baurecht in Wohngebieten nichts zu suchen. Fertig.

Seit 2002 gibt es das Prostitutionsgesetz, das Prostitution anderen Berufen gleichstellt. Was hat sich dadurch verändert?

Immer mehr Frauen, die im Rotlichtgewerbe nicht mehr genug verdienen, melden sich als Prostituierte beim Finanzamt an. Mit der Bescheinigung gehen sie dann zum Jobcenter und beantragen zusätzlich Hartz IV. Das wäre früher unmöglich gewesen. Prostituierte melden sich jetzt auch bei der Krankenkasse an. Früher geschah das unter Angabe anderer Berufsbezeichnungen. Wenn der Schwindel aufflog, verloren sie ihren Versicherungsschutz.

Wie dicht kommen Sie an die Frauen heran?


Bei neuen Bordellen ist es Schwerstarbeit - ich komme ja als Behörde. Das Misstrauen ist groß. Im Lauf der Zeit fassen die Frauen aber in der Regel Vertrauen. Unsere Beratung geht ja weit darüber hinaus, wie man sich vor Tripper und Aids schützt.

Suchen die Frauen auch persönlichen Rat?


Neulich kam eine Frau zu mir, die sagte: "Meine Tochter ist neun Jahre alt. Soll ich ihr erzählen, was ich arbeite?" Die Frau fährt immer ein paar Tage zum Arbeiten weg. Sie möchte nicht riskieren, dass jemand was mitbekommt. Die Tochter sagt seit längerer Zeit: "Mama, ich will mal mitkommen. Was machst du da?" Die Mutter leidet ganz doll darunter, dass sie immer lügt.

Was haben Sie der Frau geraten?


Dem Kind ganz schnell die Wahrheit sagen. Wenn die Tochter so viel fragt, ahnt sie etwas. Es ist besser, wenn sie die Wahrheit von der Mutter hört.

Wie könnte man das einem Kind erklären?


Eine Fünfjährige kann das vielleicht noch nicht verstehen, aber eine Neunjährige schon. Die Mutter muss nicht so tun, als sei es der tollste Job auf der Welt. Auf jeden Fall muss sie sagen, dass sie es freiwillig tut und dazu steht.

Was haben Sie der Frau in dem konkreten Fall empfohlen?


Die Frau kommt nicht aus Deutschland. Ich habe geraten, mit der Vorgeschichte anzufangen: "Weißt du noch, wo wir früher gelebt haben? Wir hatten kein Geld. In Deutschland habe ich auch keine Arbeit gefunden. Ich wusste nicht, wie ich die Miete und die Schulreise bezahlen sollte. Dann habe ich das Angebot bekommen, mit Männern Sex zu machen. Sie bezahlen mich dafür, dass ich mich für sie ausziehe und zu ihnen zärtlich bin. Das ist nicht schlimm. Es gibt auch andere Frauen, die so was tun. Manche Leute finden das abscheulich und sagen deshalb Schimpfworte. Darum musst du dir überlegen, ob du es anderen erzählst. Es kann sein, dass sie auch dich beschimpfen. Das möchte ich dir ersparen."

Was wissen Sie von den Reaktionen der Kinder?

Kinder haben ein gutes Gespür für Familiengeheimnisse. Sie zu belügen zerstört mehr. Natürlich muss die Mutter auch aushalten, wenn das Kind sagt: "So einen Scheißjob machst du?" - "Ja. Lass uns drüber reden, warum ich das mache."

Wie kommt man als Sozialarbeiterin dazu, mit Prostituierten zu arbeiten?

Ich habe 1989 bei der Geschlechtskrankenfürsorge angefangen - so hießen die Beratungsstellen für Prostituierte bei den Bezirksämtern damals noch. Ich war 39 und zuvor beim Jugendamt tätig. Zuerst habe ich gedacht: "Nein. Das kannst du nicht." Aber dann hat es mich doch gereizt. Ich wollte nicht mehr die Verantwortung für Kinder haben. Ich fand es spannend, dass es erwachsene Frauen sind. Aber ich hatte mir Wunder was darunter vorgestellt.

Was denn genau?

Junge, schlanke, attraktive Frauen. Knisternde Atmosphäre. Alles rot. Das erste Bordell, das ich in der Wilmersdorfer Straße besucht habe, war so was von bieder: Schrankwand, Sessel mit Deckchen auf den Lehnen. Was war ich enttäuscht! Da ist mir erst klargeworden, was ich für ein Bild von der Prostitution hatte.

Was bekommen Sie von den Vorgängen hinter den Kulissen mit?


Einiges. Es gibt Frauen die geschlagen werden. Frauen, die veranlasst werden, ohne Kondom zu arbeiten. Das betrifft vor allem Frauen, die sich nicht gut wehren können. Wenn man das erste Mal in eine Bar kommt, wo der Porno ununterbrochen läuft mit den entsprechenden Geräuschen und die Frauen ungerührt vor dem Bildschirm sitzen und ihre Pizza essen - da kann man nicht einfach abschalten. Ich bin mir sicher, dass das auch mit den Frauen was macht.

Worauf wollen Sie hinaus?

Frauen, die lange in der Prostitution arbeiten, verändern sich im Habitus. Sie bekommen eine sexualisierte Sprache. Sie kennen kaum noch Leute, die nicht zum Milieu gehören. Das grenzt aus und macht einsam. Dazu kommt, dass sie sich ständig verstellen müssen.

Wie meinen Sie das?

Wenn ein Mann in die Bar kommt, fangen alle Frauen sofort an, ihn zu unterhalten. Sie investieren Zeit, Freundlichkeit, Schauspiel, Dauerlächeln - in der Hoffnung: Vielleicht geht er mit mir aufs Zimmer. Dazu kommt die Nachtarbeit und die Gefahr, Alkoholikerin zu werden. Wir warnen die Frauen immer: Trinken Sie alkoholfreien Sekt. Denn nichts trinken geht nicht. Frauen, die in Bars arbeiten, raten wir, mehr auf sich zu achten. Und wenn es nur ist, die Sonne mal wieder auf die Haut scheinen zu lassen. Auch deshalb bin ich eine Verfechterin von Wohnungsbordellen.

Haben Sie auch mit alten Prostituierten zu tun?


Eine Frau, die ich regelmäßig betreue, ist 60. Vor zwei Jahren hat sie sich entschieden, zum Jobcenter zu gehen. Sie hat gesagt: "Ich schaffe das nicht mehr." Jetzt geht sie noch zwei Nächte arbeiten. Sie braucht es, begehrt zu werden. Es gibt Bordelle, wo ganz viele Frauen über 50 arbeiten. Es gibt ja auch Männer, die eine reifere Frau wollen, die Stress haben, dass sie bei einer ganz jungen nicht genug leisten.

Sie leben mit ihrer Lebenspartnerin zusammen. Hat die Arbeit Ihr Männerbild beeinflusst?

Es könnte sein. Bei meinen Kontaktbesuchen in den Bordellen sehe ich manchmal, wie die Freier die Frauen angrabschen. Ich würde Ihnen auf die Finger hauen.

Wie stehen Sie zu den Prostituierten?

Ich mag die Frauen sehr. Ich mag es, wenn sie selbstbewusst erzählen, wie sie die Männer anbaggern. Der offensive Umgang mit Sexualität gefällt mir. Das ist etwas, was meine Generation nicht gelernt hat.

Hat sich Ihr Verhältnis zur Sexualität dadurch verändert?

Ich habe gelernt, offen über Sexualität zu sprechen. Privat und beruflich. Es ist wichtig, die Dinge beim Namen zu nennen, wenn die Frauen bei den Beratungsgesprächen wissen wollen, wie sie sich besser schützen können; Analverkehr, Französisch pur oder Anpinkeln zu sagen und nicht mit Worten wie "da unten rum" rumeiern.

Französisch pur bedeutet Oralverkehr ohne Kondom. Wie kann man sich da vor Ansteckung schützen?

Geschickte Frauen nehmen das Kondom heimlich in den Mund und stülpen es kurz vor dem Samenerguss über den Penis, ohne dass der Freier es merkt.Wirklich sicher ist Oralverkehr natürlich nur mit Kondom.



Wiltrud Schenk

Wiltrud Schenk wird 1950 in Münster/Westfalen geboren. Sie hat vier Geschwister. Der Vater ist Maurer, die Mutter Hausfrau. Sie macht eine Ausbildung als Buchhändlerin, studiert dann Sozialarbeit. Sie geht als Entwicklungshelferin nach Botswana, Afrika und lebt in Israel im Kibbuz.

1983 begründet sie in Berlin die Beratungsstelle für sexuell missbrauchte Mädchen und Frauen, Wildwasser, mit und begleitet das Projekt viele Jahre als ehrenamtliche Mitarbeiterin. 1985 fängt sie beim Bezirksamt Neukölln als Sozialarbeiterin im Jugendamt an. Später wechselt sie zum Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf. Seit 1989 berät und betreut sie Prostituierte.

Seit einigen Jahren leitet sie die Behörde "Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung". Das Zentrum ist auch für die Bordelle in Spandau und Reinickendorf zuständig. Schenk ist parteilos und lebt mit ihrer Lebenspartnerin zusammen

http://www.taz.de/regional/berlin/aktue ... -gekuesst/
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Beitrag von nina777 »

7.7.2009

Berlin

In Neukölln weitet sich das Rotlichtmilieu aus

Bewohner beschweren sich über organisierte Kriminalität


Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) sieht keine rechtlichen Möglichkeiten, etwas gegen die wachsende Zahl von Bordellen im Neuköllner Flughafenkiez rund um die Mainzer Straße zu tun. "Bordelle sind nicht illegal, also werden wir keine Bordelle schließen", sagt Buschkowsky. In einem liberalen Rechtsstaat seien den Behörden Grenzen gesetzt. "Bestimmte Dinge entziehen sich unserem bezirklichen Wirken", sagte Buschkowsky auf einer Einwohnerversammlung vor wenigen Tagen im Neuköllner Rathaus vor etwa 150 Anwohnern.

Die Bewohner im Viertel rund um Flughafen- und Mainzer Straße sind über Buschkowskys "populistische Worthülsen" entrüstet. "Wir reden hier über organisierte Kriminalität", sagt Norbert Krömer vom Verein Zukunft Neukölln. Die Betroffenen fühlen sich vom Bezirksamt alleingelassen. In ihrem Viertel haben die Bewohner mehr als 20 Lokale registriert, die äußerlich als gewöhnliche Bars, Kneipen und Musikcafés erscheinen, in deren Räumen jedoch Prostituierte ihre Dienste anbieten. Die Bordellwohnungen liegen meist neben den Lokalen im Erdgeschoss und in Hinterhöfen. Es sind meist junge Frauen aus Osteuropa, die hier arbeiten. Unter ihnen sollen nach Polizeiangaben auch Minderjährige sein, von Menschenhandel und Zuhälterei ist die Rede.

Die Bewohner berichten von Schutzgeldübergaben, nächtlichen Schießereien, schreienden Frauen, Drogen- und Waffenhandel. Schon vor zwei Jahren haben die Bewohner einen Brief an die Neuköllner Bezirksverordneten geschrieben. "Die Lebensqualität tendiert nach null, die Stimmung der Menschen ist resigniert bis verzweifelt. Es herrscht Angst, die zum Schweigen bringt", stand in dem Brief.

Doch längst wollen die betroffenen Anwohner nicht mehr schweigen. Sie fordern, dass die Bezirkspolitiker die Zustände in ihrem Viertel ändern und die Lokale schließen. "Die Politiker werden ihre Arbeit leisten, das verlangen wir von ihnen", sagt ein Mann ärgerlich. "Das ist ein eindeutig illegales Gewerbe. Was ist so schwer, diese Läden zu schließen?", fragt ein anderer Bewohner. "Hier gibt es Straßenkämpfe in einer Regelmäßigkeit, die Sie sich nicht vorstellen können." Eine Frau berichtet, sie habe ihr Telefon ans Bett gestellt, weil sie sich nachts in ihrer Wohnung fürchte. Andere erzählen, sie hätte wegen dem "unerträglichen Terror" ihre Mieten gemindert. Ein junger Mann sagt: "Diese Lokale machen das ganze kreative Potenzial kaputt, das viele junge Bewohner mitbringen."

Die Polizei sagt, es gebe im Zusammenhang mit den Bordellen Strafverfahren "in geringer Anzahl", denn oft könnten die Ermittler Straftaten "nur ganz selten nachweisen, sagt Polizeioberrat Steffen Dopichay, Leiter des Polizeiabschnitts 55 in der Rollbergstraße. "Solange wir keine Zeugen und keine Geschädigten haben, können wir das nicht beweisen." Einige Verordnete versprechen den Anwohnern, sie künftig stärker zu unterstützen. "Wir haben dieses Problem bisher nicht so ernst genommen", sagt Bernd Szczepanski (Grüne).

http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... hp?fromrss
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Wirtschaftl. Großwetterlage spiegelt sich im SexBiz

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Berliner Rotlichtmilieu geht es durch Wirtschaftskrise auch schlechter

Wirtschaft | 5 August, 2009 um 10:23


Die internationale Wirtschaftskrise macht sich auch im sogenannten Rotlichtmilieu deutlich bemerkbar. «Man merkt schon, wie sich die Wirtschaftskrise auswirkt. Einige Bordelle haben erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten und überlegen zu schließen», teilte die zuständige Kriminaldirektorin Heike Rudat [Abteilungsleiterin im Landeskriminalamt] der «Berliner Zeitung» (in der aktuellen Ausgabe) mit.

«Die Männer haben weniger Geld», erklärte die Beamtin der Polizei weiter, die beim Landeskriminalamt der deutschen Hauptstadt ein Dezernat für Organisierte Kriminalität und Rotlichtkriminalität leitet.Nach ihren aktuellen Angaben leben laut derzeitigen Schätzungen 6.000 bis 8.000 Prostituierte in der deutschen Hauptstadt Berlin.

Nach dem Fall der Berliner Mauer im Jahre 1989 seien zunächst viele polnische und ukrainische Frauen der Prostitution in der Stadt Berlin nachgegangen, erklärte Rudat weiter. Deren Zahl sei jetzt aber aktuell deutlich zurückgegangen. Seit der Erweiterung der Europäischen Union kamen viele weibliche Personen aus Bulgarien, Rumänien und Ungarn. Aber es arbeiteten auch Frauen aus der Bundesrepublik Deutschland im Rotlichtbereich.

Mit der anhaltenden schlechten Wirtschaftslage, «geht zunehmend neben der professionellen Prostituierten auch die Otto-Normalverbraucherin als Nebentätigkeit der Prostitution nach, also die Studentin, die Hausfrau», so die Beamtin der Polizei zum Abschluss.

(ddp/dnb)
http://www.die-newsblogger.de/berliner- ... er-7110579





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Beitrag von Marc of Frankfurt »

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RE: Lokalnachrichten: BERLIN

Beitrag von ehemaliger_User »

Sexspiele mit Gütesiegel
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Beitrag von nina777 »

7.10.2009

Berlins härtester Straßenstrich

In der B.Z. erzählen Tinka (21) und Reni (33) vom Leben zwischen Parkplatz, Straße und Sexkabine.


7.30 Uhr, Kurfürstenstraße, Ecke Potsdamer Straße. Die Kälte zieht in jedes Knopfloch. Die junge Frau mit der rotblonden Löwenmähne und den pinken Stöckelschuhen hat sich gegen den Stromkasten gelehnt. Ihre Augenlider sinken hinab vor Müdigkeit. Es ist ihre elfte Arbeitsstunde. Sie wartet auf Freier. Täglich. Knochenjob Straßenstrich.

Tinka ist 21, spricht gebrochenes Englisch, wirkt schüchtern. Sie ist eine von geschätzten 100 Mädchen, die hier täglich ihren Körper verkaufen. Vor sechs Wochen kam sie mit einem Touristenvisum im Reisebus aus einem Dorf nahe Sofia. Seitdem spielt sich ihr Leben an der Kurfürstenstraße ab. „Meine Schicht geht von sechs Uhr abends bis acht Uhr morgens“, sagt sie. Als sei es das normalste der Welt.

12-Stunden-Schichten

Tinka steht immer an derselben Stelle. 20 Meter vom Erotik-Palast „LSD“ entfernt. „Vor 22 Uhr ist selten was los“, sagt sie. Gegen 23 Uhr sei die beste Zeit. Dann kommen sie – oft Stammkunden. „Bis Mitternacht sind es meist Angestellte, Bürohengste oder Bodybuilder, die sich auf dem Nachhauseweg den Kopf vertreiben wollen.“

Manchmal steigt Tinka ein, und sie fahren in feine Hotelzimmer, häufig bleiben sie aber nur nebenan auf dem Parkplatz. Was ihr lieber ist? Tinka zuckt mit den Schultern. „Für mich egal.“ Später, gegen drei Uhr, kommt das Disko-Volk. Pillenwerfer aus den Spree-Clubs, Betrunkene aus den Nobel-Läden in Charlottenburg. Tinka muss bis 8 Uhr bleiben. Denn morgens lohnt sich das Geschäft immer noch. Da kommen die Pendler, die Familienväter im Kombi, die gerade ihre Kinder zur Schule gebracht haben.

Die Nacht ist gefährlich


Wie gefährlich die Nacht ist, darüber schweigt Tinka. Deutlicher wird Margrit Fleischhauer vom Bundesverband sexuelle Dienstleistungen e.V. (BSD): „Für Frauen ist es viel gefährlicher auf dem Strich zu arbeiten als im Bordell. Im Bordell sind mehrere Frauen, die sich gegenseitig beschützen. Der Straßenstrich ist anonym. Genauso anonym, wie der Mann im Auto, der anhält und die Mädchen mitnimmt.“

Auch Reni (33) stand jahrelang an der Kurfürstenstraße. Heute arbeitet die Prostituierte im LSD. Sie ist aufgestiegen, sieht Tinka und die anderen Frauen täglich von oben von ihrem Fenster aus. „Mir tun diese Mädchen leid“, sagt sie. „Sie müssen alles machen. Auf der Straße musst du alles über dich ergehen lassen.“

Schon ab 5 Euro gehen die Mädchen mit


Laut BSD herrschen auf der Kurfürstenstraße Dumpingpreise. Schon für 5 Euro können sich Freier mit der Hand befriedigen lassen. Sex im Auto gibt es bereits ab 25 Euro. Billigware Mädchen. Margrit Fleischhauer erklärt: „Der Konkurrenzkampf ist groß. Viele der ausländischen Prostituierten arbeiten auf Druck von Zuhältern, müssen die Hälfte ihrer Einnahmen abführen. Einige Frauen gehen so weit, dass sie ihre Dienste sogar ohne Kondom anbieten. Und viele deutsche Huren werden in Nebenstraßen verdrängt.“

Die 33-jährige Bulgarin Reni fing vor 10 Jahre hier an. Sie hatte viel zu jung geheiratet und sich schnell wieder scheiden lassen. Plötzlich stand sie alleine da. Eine kleine Tochter, eine kranke Mutter. Ihr einziger Bruder und ihr Vater sind verstorben. „Meine Tochter lebt bei meiner Mutter in Varna. Ich fahre sie viermal im Jahr besuchen.“ Jeden Monat schickt Reni Geld. Über einen anderen Job will sie erst in zwei Jahren nachdenken, wenn ihre Tochter 18 ist und eigenes Geld verdienen kann. Aber sicher nicht auf der Straße. Dafür will Reni sorgen…

http://www.bz-berlin.de/bezirk/schoeneb ... 06729.html
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Wir Anwohner vom Strassenstrich

Beitrag von ehemaliger_User »

BZ-Report:
http://www.bz-berlin.de/bezirk/schoeneb ... 07704.html

"Die letzten 100 Meter zur Schule gehen wir immer ganz schnell", sagt Kurt S. Jeden Morgen bringt er Enkel Ricardo (8) und Enkelin Jennifer (11) zur Grips-Grundschule an der Kurfürstenstraße. Alleine will er sie nicht gehen lassen. Denn auf der anderen Straßenseite stehen die leichten Mädchen, die auf Kundschaft warten. Alltag im Kiez zwischen Unschuld, Armut und Prostitution.

Gestern berichtete die B.Z. über Tinka (21) und Reni (33) (Berlins härtester Straßenstrich). Zwei Frauen, die ihren Körper an der Kurfürstenstraße verkaufen. Bis zu 100 Frauen sollen hier laut Bundesverband sexuelle Dienstleistungen e.V. (BSD) jeden Tag anschaffen. In unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern, Läden, Schule und Kirche. Nachbar Straßenstrich. "Das Klima ist in den letzten Jahren deutlich rauer geworden", sagt Marius L. (48), von dessen Balkon man auf den Strich sehen kann. "Seitdem rumänische und bulgarische Frauen an der Straße stehen, gibt es Konkurrenzkämpfe um die Stehplätze. Da wird nachts oft geschrien. Manchmal gehen die Huren sogar mit Fäusten aufeinander los. Dann kommt die Polizei."

Die Konkurrenz um Freier hat laut BSD ein Preisdumping ausgelöst. Schon ab fünf Euro bieten die Frauen ihre Dienste an.

Dass sich das Viertel verändert hat, empfindet auch Pfarrer Andreas Fuhr (59) so. Seine evangelische Zwölf-Apostel-Kirche steht an der Kurfürstenstraße. "Viele besser verdienende Familien sind weggezogen. Dafür steigt der Anteil an arbeitslosen Anwohnern stetig." Doch der Pfarrer betont: "Die Frauen einfach abzuschieben ist keine Lösung. Dann stehen sie am nächsten Tag in einem anderen Kiez." Deshalb engagiert sich Andreas Fuhr für die Prostituierten, lädt jeden Mittwochabend ins Gemeindehaus. "Da kommen bis zu 50 meist deutsche Frauen. Sie kriegen saubere Spritzen, wenn sie drogensüchtig sind, oder Kondome, Kleidung und etwas zu essen."

Und Pfarrer Fuhr ist auch Seelsorger für die Huren. "Manche", erzählt er, "träumen von einem Ausstieg aus dem Milieu. Andere sagen, Geld auf der Straße zu verdienen und auszuschlafen sei leichter, als eine Ausbildung anzufangen. An der Straße stehen sie am nächsten Morgen alle wieder", so Fuhl. Schon in den 70er-Jahren wohnte die Prostitution in der Kurfürstenstraße "Mittlerweile gehören die Frauen vom Straßenstrich einfach zu unserem Viertel", sagt Monika. Sie ist Verkäuferin in einem Imbiss an der Potsdamer Straße. Gleich um die Ecke vom Strich. Hier kehren die Huren oft ein, wärmen sich kurz an einem Kaffee oder essen eine Currywurst. Doch wie Monika denken nicht viele.

Nach massiven Protesten von Kiezbewohnern stoppte der Bezirk im letzten Jahr den Bau eines geplanten Laufhauses. Anwohner Kurt S. meint: "Ich finde es nach wie vor gruselig, dass Kinder in Rotlicht-Nähe zur Schule gehen. Ein Straßenstrich kann gefährliche Kundschaft anlocken. Wer weiß denn schon, was das für Männer sind..."
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Beitrag von nina777 »

22.11.2009

Unser Schulweg ist der Straßenstrich

Jeden Morgen müssen Mädchen und Jungen an den Prostituierten in der Kurfürstenstraße vorbeilaufen.


Berlin, Kurfürstenstraße. 7.50 Uhr morgens. Eine Prostituierte in schwarzen Lackstiefeln bietet sich Autofahrern an, auf der anderen Straßenseite gehen Jungen und Mädchen zum Unterricht. Ihr Schulweg führt genau an Berlins berüchtigtem Straßenstrich entlang.

Etwa 100 Frauen gehen an der Kurfürstenstraße anschaffen, viele aus Osteuropa. Die meisten warten schon frühmorgens auf Freier, unter den Blicken vieler Schüler. „Der Zustand ist sehr ärgerlich, zumal immer wieder im Gebüsch auf dem Schulhof Kondome gefunden werden“, schimpft Bianka Fleming, Direktorin der Grips-Grundschule. Ihr Haus ist nur 100 Meter vom Strich entfernt. Auch Dagmar Hänisch (SPD), die zuständige Bildungsstadträtin, ist besorgt: „Das Nebeneinander von Straßenstrich und Schule ist unerfreulich.“ Aber warum handelt kein Politiker?

Jahrelang kämpfen Anwohner gegen das Rotlicht im Kiez neben Schule und Kita. Ekkehard Band (SPD), Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg: „Ich habe Sperrzeiten gefordert, konnte mich aber nicht durchsetzen“, sagt er. Der Senat hält nichts von der Einrichtung von Sperrbezirken und Sperrzeiten, erklärte Innensenator Ehrhard Körting (SPD) im Abgeordnetenhaus. Er setze auf „belehrende Gespräche“ mit Prostituierten.

Belehrende Gespräche, wie soll das die Prostitution eindämmen?

Wegen der anhaltenden Proteste lädt Ekkehard Band jetzt zu einer Sondersitzung des Schöneberger Präventionsrates am Mittwoch in den PallasT (19.30 Uhr, Pallasstraße 25) ein.

Kleiner Trost: Die Grips-Schule wird im Februar 2010 in die Lützowstraße umziehen.

http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/ ... 51558.html


23.11.2009

Sündige Meile

CDU-General: Bald Sperrzeit für Strich?

Ärgernis Straßenstrich an der Kurfürstenstraße: CDU-General Bernd Krömer fordert eine Sperrzeit.


Rotlicht-Meile Kurfürstenstraße – Anwohner protestieren, dass Jungen und Mädchen auf ihrem Schulweg beobachten müssen, wie sich Prostituierte schon früh am Morgen den Autofahrern anbieten. Jetzt spricht der erste Politiker ein Machtwort.

„Es kann nicht sein, dass das normale Leben an der Kurfürstenstraße nicht mehr stattfinden kann“, schimpft Berlins CDU-Generalsekretär Bernd Krömer, der zugleich Baustadtrat von Tempelhof-Schöneberg ist. „Die Prostituierten treten immer aggressiver auf, viele Anwohner trauen sich nicht mal mehr aus dem Haus.“ Krömer fordert: „Um das Problem in den Griff zu bekommen, wäre eine Sperrzeit an der Kurfürstenstraße denkbar. Dass die Prostituierten etwa nur zwischen 20 Uhr abends und 5 Uhr früh anschaffen dürfen.“

Ein generelles Verbot wäre schwierig, da Straßenprostitution in Berlin nicht verboten ist. „Und die Szene würde sich dann nur 500 Meter in einen anderen Kiez verlagern“, so Krömer. Unterstützung erhält er von FDP-Fraktionsvize Björn Jotzo: „Wir müssen die Probleme der Kurfürstenstraße endlich lösen“, sagt er. „Zu überlegen wäre auch, ob Prostituierte nur noch mit Sondernutzungserlaubnis an schulferneren Ecken anschaffen dürfen.“

http://www.bz-berlin.de/bezirk/tiergart ... 52684.html
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